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- Erscheinungsdatum
- 1873-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187312120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-12
-
Monat
1873-12
-
Jahr
1873
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»—«»,«»«» »». »«««»v«- L»r« Vntrttt in seine Kammer genommen zu haben, al« er darin noch ge-! bermnknWte: sie schloß darauf daß dort Geld lie gewesen, ist bis jetzt noch unermittelt. — An der Rosmaringassen- und Schloßftraßm-Ecke ward dm Sonnabend Abend ein die Straße kehrender Mann von einer Droschke überfahren. Er empfing an Arm und Bein bedeutende Quetschungen, in deren Folge er gestern noch in'k Krankenhau- ge schafft ryorden. — Gestern Mittag, als die Arbeit«' von einem Neubau aus der Parkstraße (dem großen Gebäude des Herrn von Capherr) zun, Esten gehen wollten, stürzte ein Maurer von einein Gerüste etwa 12 Ellen herab und verlebte sich sehr schwer am Kopfe. Er ist nach dem Stadtkrankenhause gebracht worden. — Nach unseren darüber schon gebrachten Mittheilungen »v aren hier in letztvergangener Zeit verschiedene Diebstähle an (Heber- ziehern vorgekommen, welche auf Vorsälen oder in offenen Lokali täten von Neubauten gehangen hatten. In einigen dieser Fälle war der Dieb in dem betreffenden Hause als Schlaffer erschienen, hatte scheinbar sich irgend Etwas zu thun gemacht und in, passenden Mo ment den Diebstahl ausgeführt. Obgleich nun die Criminalpolizei schon seit einiger Zeit über die Person desUeberrockdieb« nicht mehr in, Zweifel war, so ist es ihr doch erst in der vo, vergangenen Nacht gegluckt, denselben in einem kleinen Gasthause der Altstadt auSzu- tnitteln u-:d zu verhaften. Es soll ein von hier gebürtiger, schon mehrfach bestrafter, junger Schlesier sein. — Vorgestern Abend ward der von der Arbeit zurückkommende Steinmetz Pfeifer am Hoftheater von einer Droschke überfahren. Er erlitt einen Arm und Unterschenkelbruch und ward in dasStadt- krankenhaus gebracht. Am selben Tage ward ein Maurergeselle, Namens Thiele, welcher mit Eisklopfen im Plaucn'schcn Lagcrkeller beschäftigt war, durch ein heruntcrstürzendes Stück Eis am Kopf und Schulter beschädigt, so daß er gleichfalls nach dem Stadt- krankenhauS gebracht werden mußte. — Vergangenen Sonntag feierte der verdiente Herr Pastor Jacobi in Reichenberg bei Moritzburg sein stOjähriges Doctor- Jubiläum. Er ward an diesem Tage von der philosophischen Fa kultät der Universität Leipzig durch die Ertheilung eines Ehren Diploms ausgezeichnet, sowie von mehreren seiner Freunde herzlich begrüßt. — Einen merkwürdigen Fund hat man in jüngster Zeit beim Oelsnitz Plauener Bahnbau in der Nähe des Dorfes Straßberg ge macht. Man ist auf dem Thalrande in geringer Tiefe auf einen ausgedehnten Begräbnißplatz gestoßen und hat da nach kurzer Feit gegen 90 Gerippe von Erwachsenen und Kindern in regelmäßiger Anordnung aufgefiinden. Von den Knochen ist nichts gerettet worden, da sie sofort in Staub zerfielen,'doch wird versichert, daß die Schenkelknochcn durch außergewöhnliche Stärke und die Schädel durch auffallend niedrige Stirn sich charakterisirt Hütten. Auch einige Broneeringe sind aufgefundep, leider aber verschleudert war den. Aus welcher Zeit die Äegrabnißstätte stammt, ist deshalb nicht zu ermitteln gewesen, wahrscheinlich ist sie sehr alt, da gegenwärtig die Dicke der Erdschicht viel zu gering erscheint, als daß inan jetzt in ihr einen solchen Play anlegen würde. — Bei Niedergrund ist vorgestern das Eis der Elbe zum Stehen gekommen. beute «eia« sie, sie k leaen wollen, va sic Bepürfniß gebraucht bade. heAiacb die Gäste. Ich sab, wie «ln lunger Martneofftcter mik einem Mädchen von Honolulu siciis aut dem königlieben T-ron- srffel bequem machte, während der König und die Königin Emma zu seine» Küßen saßen. Daraus nab», der König elneTrommek, ging im Saale umher und schlug den Zapfenstreich. Später be gänne» sich die Musikanten zu prügeln und nicht einmal der Admiral konnte sie auseinander bringen. Aber wie man Hörle, vergnügte sich unser König ganz vortrefflich, zumal trotz der großen Geträiikevnckilgung ein beträchtlicher Rest von Getränken für ihn übrig blieb. Im nebligen Ist König Lunalilo ein guter Kerl, unb nainentiich ist er ein großer Freund der Deutschen — vielleicht auch bröbalb, well wir IN» so oft traktirten, alS er noch Prinz war. Sr hat sogar einige deutsche Lieder auswendig, ge lernt, die er nicht so übel singt, z. B-: „Wenn die Schwalben bclmwärtö ziep»"; „Grad aus dem Wirthöhauü rc." ^ Feuilleton. Königliche« Hoftheater. Altstadt. — Der große Tag des 10. Dccembcr liegt hinter uns, die erste Aufführung des Weih nächte»,ährchens „Schneewittchen"*) gehört der Geschichte an und Hunderte freundlicher Kinderköpfchrn, die an allen Plätzen des wieder überfülltenThraterS auftauchten, und viele Kunderte poesieem pfängliche Erwachsene bekundete» durch den behaglichen Genuß des Dargebojenen, daß die Intendanz durch die Ausführung der öffent lichen Meinung entgegengekonnnen war. Kein selbstständiges Ballet, keine lose zusammengefügte Posse kann die Erfreuung oder Rührung erzielen, wie ein deutsches VolkSmährchen, dem die rechte Dosis Poesie innewobnt, das gleichwohl voll anmuthigen Humors ist und ohne der Logik Zwang anzuthun, gewissermaßen wie von selbst, den schönsten Anlaß zu Tanz, Eostümpracht und Ausstattung bietet. Das letzte Bedenken gegen die das Repertoir stören den zu osten Aufführungen solcher Stücke (wie z. B. Aschen brödei) ist nun auch hinfällig geworden. Wir zählen jetzt drei Bühnen statt einer. Gebe man also „Schneewittchen" so oft das roße Publikum es wünscht, das Theater hat nicht nur das Recht, ondern auch die Pflicht das zu thun. Gegen Aschenbrödel steht der dramatische Kern Schneewittchens etwas zurück. Schnee wittchen ist indeß noch poetischer. Die drastische Komik der Figuren im Aschenbrödel wirkt reicher, abwechselnder; die rührende Sarg- cene im Schneewittchen gemüthvoller. Zu erzählen braucht man den Stoff nicht, er ist bekannt genug und die eine Aenderung, daß seiner Rede Poo Lachaud hervor daß sich dic Armee "ick't >» die böse Mutter nicht auf glühenden Pantoffeln sich zu Tode tanzt, offenem Felke beinnten babc unk ka»er rer Art. SIN keS MI»- .. .... rärstrafgcsctzbucbes «welcher für den Abschluß einer Eapittilalio» liege, annectlrte t. wie schon ge- . ma gab die Wunder- habe rajs Gilb bald wieder dasselbe nur für ein äugen« . Die durch Staatöanwalt ietche-Stsciistuck vertretene Anklage beantragte Bestrafung der Kunkerlteh Dieselbe wurde auch In brr Höbe von <> Monaten Gcfängnlß ausgesprochen. — Tagesordnung für dieSI. öffentliche Sitzung der S. Kammer, Tienolag, keil IS. Decmbr. Ittlck, Vormittags IN Uhr. ! Aiikenveltcr Vo,bericht der zweiten Deputation lAbth. -Z.l über ! das könlgl. Decret Nr. s, die Budgetvorlage und dao Finanzgc- setz auf die Jahre >874 unb 1875 betreffend. ! — Wttternngs-Beodachtunn am II. Deccwver, Abd-.5U Barometerstand nach Otto -L Bösolt vier: 28 Paris. Zock 5N- L. »eit gestern gestiegen N- L.>. — Thermometer nach Reaumur: s> - Grad über n. — Die Schloßkyurmiah»c zeigte 'Südost- Wind. Himmel bedeckt. — Glbllöve ln Dresden, l I. Deccmbcr. Mittags: 2" I2"odcr I Met. -in Cent, »nie, o. L«rr-stesckjch1e. Deutsch,« Weich. Aus HildcSbelm gebt der „N. Sk.Ztg." die Mittbeilnng z». daß der entwichene RegieriingSrath Stavrn- hagcn vgld »geh dem Antritt seiner dortigen Steilung wegen Wcchselschuldc» verklagt wurde und, da er nicht Zahlung leistete, auSgcspändet werden wllte. Derselbe besaß jedoch nichts weiter aiö eine leere lederne Mappe mit einem Elchciiblatte und seine», Name» verziert. Alö der Exekutor dieselbe inltnehmen wollte,, er klärte Herr St. sie für ein Eigentbui» des Reichstages, da be kanntlich im Anfänge der vorigen Legislaturperiode tedeü Mit glied eine solche als Geschenk auf seinem Sitze fand. Frankreich. Marschau Bazaine wurde vom Kriegsgericht kür schuldig erklärt, bei der Eapitnlatio» von Metz sowohl, aitz auch Iwt der Kapitulation der Armee tn offenem Felde vorher nicht Alles gctban zu haben, >vas ivm Pflicht und Eine vor- scl'rleben. Das Kriegsgericht bat tzleraufeinstimmig den Marschall zum Lode und zur Degradation verurtbeilt. lieber den Pcrlauf der Sitzung des Kriegsgerichts liegen noch folgende MittbeiU»! der Ver- Fahiicn suchte Bei zaine gegen die Ibm in dieser Beziehung gemachten Vorwürfe zu rechtfertige» und vetonte heionkerS, daß die von demselben ge gebenen Beichte nicht zur Ausführung gelangt seien, woran er de», General Svlelllc die Hauptschuld bcimaß. Am Schlüsse oer cLipung oco.nrirgvgcrianv liege» iwcn wigcnoc wim 'gen vor: Fm Fortgänge seines PlaidovcrS berührte de tbeidiger, Adv. Lachaud, zunächst die Frage, iveöhalb die j der Metzer Armee nicht vernichtet worden iclcu. Er such in offcncm Felde die Todesstrafe iestsctztl keine «iiwendung itiiden lönnc. Nachmittags '>2 llhr ergriff der Regicrnngscominissar, General Ponrcct, kaS Wort, um ans daö Plaidover des Verwei- digcrö zu antworten. Er wlcS die von Lachand gegen ih» erhobene Insinuativ» zurück, als ob die Anklage nur aus poli tischen Pancimolivcii hervorgeaangen ici, und machre dein Per- rbcidigcr eine» Vornan, daiauo, die von ihm verlesenen Zeugnisse des Prinzen Friedrich Karl von Preuße» cingebolt zu haben. Der Rcgicrungscommissar verbreitete sich dgraui über die wesent lichsten von der Vertheidigung berührten Punkte und unterzog bewndcrö die bo» dem Ageutc» Röguicr gcsührlcn Unter- Handlungen, deren Bedeutung er von Neuem bcrvorhob, einer längeren Erörterung, wobei er dem PatriotiKMio der Kai serin alle Gerechtigkeit wictcrfahccn ließ. General Ponrcct ! wandte sich schließlich gegen die Auolübrungen dcö BertheibigerS, ! daß fick, die Armee vor Metz nicht im offenen Felde bciuubcn -habe und die Anwendung deS Art. 210 Lcö Milltärstrafgesctz- bucho deshalb ausgeschlossen sei. Nack' der Rede deS ReglerungS- j Kommissars bittet Bazaine um das Wort und sagt: „In meinem s,.: rä„,! Herzen leben mir diese beiden Worte: Ehre und Vaterland. Ohne Kl.micknrnia da ,cruNzg G das Ochonderz «che Gut ticsc stolze Leone gciehlt zu haben, habe ich mei nem Vaterlanbc während 42 fahren treu gedient. Ich beschwöre eö bet Icsnö EhristuS, daß ich Frankreich nie verrathcn habe." Lie Sttnmg wird hierum um 8 Uhr Abcndö suovendirt. Vach Wtederauinahme de, Sitzung verkündete der Präsident Herzos v. «umalr da» bereits mitgcthciltc Urtheil dtö GcrlchtsdolcS Nach Verkündigung des Urtheilö untcrzclchiietcn alle Mitglieder deS Kriegsgerichts in Trianon ein Gnadengesuch für den Mar- Tie Ursache am Nachmittag des k d. vollständig niedcrgcbrannt. des Feuers ist noch unermittelt. - — An, 9. d. Nits, verunglückte auf dem Staatsfc-rstrevier M a rk e r s b a ch der Waldarbeiter Streit aus Hellendorf dadurch, daß eine von ihm und seinem Kameraden gefällte Fichte in den Losten eines andern Baumes hängen geblieben war. infolge eines Windstoßes plötzlich niederging, ihm das Schienbein zerschmetterte und den Knöchel des Fußes herausquetschte. Der Arnie wurde von mehreren seiner Kameraden in seine ^ Stunden entfernte Woh nung getragen, während ein Anderer dm l Stunde iveil entfernten Arzr herbeiholte Der Unglückliche, ein braver und ordentlicher Arbeiter. Hai in den letzten Zähren des Traurigen viel erfahren. — Zwei seiner Söhne kämpften als Soldaten mit in Frankreich, der Eine kehrte gar nicht, der Andere schwer verwundet wieder und wurde in Folge sessen au- der 'Armee entlassen. Die übrigen 4 Kinder dienen uno werben kaum für den Vater etwas thun können. Die Frau Streits ist schon seit Jahren kränklich und nicht in, Stande, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn nun auch Streit aus der Hoizhauerhilfskasse des Revieres unterstützt wird, so dürfte doch bei den jetzigen Hohen Preisen der Lebensmittel die Noth bald bitter bei ihm cinkehren. — S ubbastatlon-rn. Den Ick. d. M. in den GerichtS- ämtern: Lauligk: Philipp Vo'gtrittcr ö P-erdnergnt tn Ballen tor', 0750 Thtr. tarirt: Neulalza: Earl Kalanch'S Haus in Weigedorl, S50 Tl'lx. tarirt. — Verlautbarungen i in HandclSregistcr. Ein getragen die Firmen: Siemens' Glaehüttcnwcrke. alS Zweignic- derlasnma des in 'Kotichavvel ,,»b Döhlen unter der gleichen Firma heltehenten Hauptgeschäftes, Inhaber Herr Friede. Aua. Siemens, Procurilt Herr Earl Tbcodor Munbt, Beide vier: M. P. Geißler, Inhaberin Frau Marie Paulinc veredcl. Geißler gcb. Baumgarten hier: Otto Klarl'öler, Inhaber Herr'Adolph Daniel Otto Klarl'ö'cc hier: Robert Blanck, Inhaber HcrrIovanii WU- l'eln, Robert Planck hier; der bisherige Inhaber der Firma Georg Lcmckc ist mit Tode a«.'gegangen, cs sind nunmehr folgende Perwiien Inhaber: Herr Kaumpiiin Georg Frictr. Allred Lemckc, Frau 'Anna vorn.'. Kausmaiin Lcmckc gcb. Burclbardt. Fraü Elise 'Anna ^sophie verebel. !>r. Stecher gcb. Lcmckc, und drei un mündige Gcichwisicr Lcmckc. sgmmrlich in Dresden; erloschen ist die vo» der Firma Georg Lcmckc Herrn Gustav EleincnS 'Arndt ertheitt gewesene Procura. - O ellentl Icve Gerichts,Iduna am 9. und Itt. ' cceinvcr. Der Lol'nkellner Iolcvb Lederin »tohn aus Rci- gerick'kS dat dem tAwenIeglo», sowie das aberkannt »nt ihn Marschau Bazaine auch die Äl/ikglleMsast der ' II!« Recht, die auch zur Mttitärmedame zu tragen, der KjC! sämmtlichen bei Der er begr nur cheubcrg in Böhmen „arbeitete" »» In» tieicö Iabrcö ein paar Tage als AuShillökccknec in der Vetters scheu Restauration zu Leipzig. Er batte die Vcrllcheruiig erhalten, täglich wenigstens i Tbaler zu vertienen; würde er mehr als 12 Tbaler »msetze», so vcr'vrach Vetters, jeden Thaler darüber mit St- Ncugrosche» mehr zu honorircu. Zwei Tage lang war Nohn ehrlich, am drit ten n:-er unterlag er der Versuchung eincö Kollegen, der ihn per? iuadirtc. mit nach Wien zu geben, wo gerade die Wcltausste! ^ ' ck Tba' lnng in, schönsten Flor stand. Rohn brannte mit ca. Ick Thalern durch. Man setzte sich aus die Eisenbahn, fuhr aber nur blS nach Dresden. Hier »ab», der Namensvetter des berühmten prclistl- "tto - schön KriegSministcrS lür ein paar Tage Kondition bei dem Stättwglbschlöhchen-Restaurakeur Eulitz, in dir .festen,Absicht, auch i-lesen um das vereinnahmte Geld zu betrügen. Diesmal war t s NntcrschtagunaSob'ect gar ck7 Thaler. Der vom Ge- richtouiih Trummlcr präsidlcte Gerlchtöhol erkannte gemäß deS AnIcag-cS deS Staatsanwaltes vi-. Francke aus 7 Ntonate Ge- fänzniß, indem er die Eingabe Rohn'S, baß er sich lest vorgenom- meu habe, beide Verletzte zu entschädigen, alö unglaubhaft ver warf. — Das Dienstmädchen Johanne Wunderlich auö Ober- lissa, schon einmal wegen Diebstahls bestraft, stank, desselben Ver gehcaö abermals angeklagt, henke vor-dem Drcirtchtercollcgium raguna Proceßkostcn verurtbeilt. Die Haltung Bazaine'S lelung des Urtbeiis war gefaßt. Bazaine erklärte, er hege den Wunsch, seinen Sohn S4 Stunden bei sich z» sehe», und verzichte aus die ibm zustehenden Rechtsmittel. Ter. Marschall- präsident Mac Mabvn wird sofort über daö Gnadengesuch ent scheiden. Tktiweiz. Wie die „BascIcrNachr."cnahrtn,w>rd dcrBundeS- ra», am nächsten Freitage die Frage bchanosln, ob in Folge der lüngstcn Encmlika deS Papstes, welche heftige Angriffe auf die Schweiz unb die BunLcShchorden enthalt, dem päpstjlchen 'Nuntius zu Bern die Pässe zuzuschicken seien. Das polltilcve Departement des Bundcoratheo wirb die bezüglichen 'Anträge stelle». Belgien. Der belgische FiökuS bat socbcn vor dem brüsseler Trtbunal einen nicht unintercssantr» Preccß verloren, durch welchen die Staatsciienbnbnvcrwaltung lür die io bänfigcn Ver zögerungen und Verspätungen auf den StaatScisenbaluien für verantwortlich erklärt unk zu», Schadenersatz an die Reisenden verpflichte» wird. So mußten eine», Reisenden, der wegen einer dnrck' verspätete Gütcrzilge versuchten Stockung einen drciviertel- stündigeii Auicutbalt gehabt hatte, 150 Fr. gezahlt werden. DaS Gericktt hat ausgesprochen, daß eine durch Verspätungen herbci- gei ährte Verkehrsstockung niemals auf ton « majonro, sondern auf einem Fehler der Verwaltung beruhe, welche' die Pflicht hadtz, für den freien Verkehr und den pünktliche» Abgang der Züge zu sorgen. England. Die Kollision, welche den Untergang der „Bille du Havre" herbelgelüvrt hat, hat noch ei» anderes Opfer, de» Untergang des „Loch Earn" selbst, verlangt. Dir Mannschalt des letztgenannten Segelschiffes landete am 0. d. Ni. Ab'endS in Plhmoutb, und den NuSiagen der Omciere zufolge war der „Loch Earn" nach dem Zusammenstöße imläbig, weiter zu sikgel», ob wohl nur ei» geringes Leck am Schiffe sich befand. Zwei bis drei Tage blieb tav Schiff bewegungslos initten in, Occan, biS sich cinSturm erhob unb bieBreterberschlägetesSchiffcszerschmetterte. Der Sturm hielt an, vav Wasser im WhrzelM nahm erschrecklich zu, bis endlich, zu rechter Zelt. ,'echS Tage nach der Katastrophe mit der „Pille du Havre", daö Schiff „British Queen" herbei kam, und der „Loch Earn!' verlassen werden konnie. Im gün stigsten Falle hätte das schotttscheLkgelschiff nur noch wenige Stunden cs auSbaltch könne«. WaS den Zusammenstoß anbc- trifft, erklären die Offiziere, nach dem anerkannten Grundsätze, daß Dampfer Seglern Platz macken muffen, gebandelt zu habe». Ferner behaupten sie. i» der vttbängnißvolle» Nacht ihre Wacht posten gut besetzt zu haben, doch sei die Nacht außerordentlich fin ster gewesen. Der „Loch Earn" war im Sinken begriffen, al- bie „British O.ucen" aut einer Fahrt von Philadelphia nach Ant werpen die Mannschaft deffelb« an Bord nahm. Amerika. New - ork, 10. Decbr. 187ck. Der Hamvur- ger Postbampser „Thuringia" am SV. Novbr. von Hamburg ab- ist henkle Morgeki hier angckommen. (Bericht von . ssel in Dresden>. Honolulu. Dem Briele eines deutschen KausmannS in t folgende kurzweilige «7' Honolulu entnimmt ein amerikanisches Blatt folg! Schilderung elticö HolfcsteS auf den Sandwlchlnseln: „Kürzlich atic» wir einen Ball im Paleste unseres Königs Lunalilo I. ist mein Freund. AlS er r.vck Kronprinz war, pumpte er Mick um 2 Dollars an, nur oaj einen Tag, wie er sagte. AlS (VcMtzender Gcricktsrath Eincrt). Sie war angrklagt und auch sich ihn ein Jahr später traf, e.lnncrte ich ihn an seine Schuld; geständig, der Familie Winkler in Leuben eine» Geldbetrag von; aber er sagte mir, ich sollte »'arten, bis er König sein würde, ea. -»» Thalern gestohlen zu haben. Die Wunkerlich hatte die Stieftochter Winkler s kennen gelernt, hatte sich zum Waschen' ist er Köni sagt . wiewobl seine Aussichten damals noch schlecht waren. ht und ich habe ihm ganz tn der Stille die t aber g, nnb ich habe ihm ganz in der Stille die 2 Dollars an. eboien (sic war damals gerade dieiistlosl, und war auch als geschenkt. Der besagte Ball, ocn König Lunalilo zu Ehren des „Waichlrau" angenommen worden. Während sie nun bei Wink-j englischen Admirals gab, war iehr hübsch. Der König betrank Itt S lvusch, iah sie, wir dir Tochter in sondern daß ihr vom edlen Schneewittchen großmüthig verziehen wird, war theatralisch nothivendig. Die Komik im Stück ruht auf ben Schultern der Hosschranzcn, die gerade so hohlköpfig und.deupt- bornirt sich benehmen, wie sich das Volk die Umgebung der'Mmge früher verstellte. Daß über diese Witze gelacht wird, schadet Nie mandem. Wenn in den Possen, in den Burlesken OffenbaNs ge lacht wird, so lacht man über die Verspottung bedeutender und schöner Empfindungen ; und da das Theater auf diese Empfindungen sich gründet, so ertödtct die Travestie den Glauben an alles Edkip ertödtet die Empfänglichkeit der Phantasie — das Theater ruinirt sich mithin selbst durch den Kultus der Posse. Das Mährten aber befruchtet die Phantasie, cS steht nicht in ecker unter un seren Tageseiiipsindungen, sondern es überragt sie; und weil es die Gemüther uiiwillkührlich in die schöne, reine Welt der Phantasie erhebt, folgt jede Bühne, die das Mährchen pflegt, dem Selbsterhal tungstrieb : sie erzieht sich ihr Publikum zur reinen Genußfähigkeit. Die Ausstattung ivar glänzend. Der erste Act spielt bei Hofe Der Spiegel singt (eine hübsche Idee) der Königin seine Antwort, daß sie die Schönste im Lande sei. Frl. Ulrich sah so reizend aus, daß man d m Spiegel nur Recht geben kann. In seiner Art — wie Spiegel nun einmal veränderlich sind — hatte der Spiegel auch recht, ivrnn er hinzufügte: Schneewittchen sei — in ihrer Art — noch schöner. Frl. Spettini stand der hoheitvollen Königin Ulrich sein, zart und poesicvoll gegenüber. Tie Schwärze der Haare ist im Märchen ausbedungen und so mußte matt auf die Frl. Spettini kleidsamere Blondheit diesmal verzichten. Den Königssaal malte Herr Walther. Als kcremonienmeister mit sehr dummem Gesicht und holpriger Sprache excellirte Herr Löber. Daß Herr Riche ^ sen den Prinzen spielte, versteht sich von selbst, — welchen Prinzen spielte er nicht? Minister Montacilla ward von Herrn Meister höchst köstlich dargestellt. Eben so spielte den Kammerherrn Cucur- bitula Herr Marchion gar sehr wundersam, denn wo gäbe es dumm« Kammerhcrren? Das sind alles grundgescheute Herren, lieber Herr Marchion, die müssen Sic nicht so carrikiren! Und — wo bleibt da der Nespect vor den Spitzen der Bekörden? Frl. Allra«, Quanter und HerrHagen completirten diese würdige» Hofschranzen; leider find alle diese Rollen nur sehr flüchtig an gedeutet und grsism nicht wie Herr Dessoir im Aschenbrödel in di- ZwerchfeÜe des Auditoriums. Die Gartenscene mit dem Feste, welches die Königin giebt, ist mit verschwenderischer Pracht ausge stattet und wirkt bezaubernd geschmackvoll durch die von Baum zu Baum sich hinzichenden Guirlandcn mit tausenden Lichtflammen, Springbrunnen und Statuetten. Herr Schlegel ist der vortreff liche Maler dieser Herrlichkeiten. Nachdem Herr Kramer als gut herziger Jäger Schneewittchens Leben verschont hat, treffen wir di? niedliche Prinzeß bei den sieben Zwergen. Daö Hüttelein (sehr hübsch von Herrn Rieck gemalt) mit den sieben sauberen Bettchcn, den sieben Tcllerchcn, den sieben Bccherlcin wirkt allerliebst. Die Zwerge < kleine Kläber, Wolfs, Wagner, Döring, M. Zimmermann, Metzle- und P. Zimmermann) machten ihre Sache äußerst brav, der größte Zwerg durch verständige Sprache, der kleine Paul durch Putzigkeit. Alle durch gutes Zusammenspicl. Frl. Ulrich in ihren VerNbid- ungen als Krämerin und Hökerin spielte sehr ergötzlich. War beim Königssest der Glockentanz reizend, so wirkte in der JohannHyacht l bei elcctrischcm Licht- der Waldsesttanz recht hübsch. Der Hirsch (Horn), Eisbär (Fagott), Storch (Klapper), Löwe (Tuba) und Affe (Violine) machte» die Nkusik, Johanniskäfer, Fledermäuse, ein ur komischer Truthahn, Mäuschen, Sylphiden, Elfen rc. tanzten. DA' Affe aber (Herr Lederer) ist ja ein ganz gewiegter Violinist, her ge borene Concertmeistsr! Man sieht später Schneewittchen im glä sernen Sarg, die armen Zwerglein trauernd um ihn gruppirt. Tae*- vollerweise erfolgt die Wiedererweckung der Tobten durch den Fall de» Sarges hinter der Scene. In einem von Herrn Hclffer'ch gemalten Thronsaal im Goldlande, von Schwarzen, Goldpagen un*> Schranzen prächtigster "Kostümirung (nach Gaul und Frenzel) umgeben, feiern der Prinz und Schneewittchen die Verlobung. Dann versinkt der ganze Saal, und im Feenreich (gemalt von Herren Kn oll und Walther) in einer wahren Sonne von Glanz und Gold, so strahlend, daß das Auge schier geblendet wird, schließt die gute Fee (Frl. Th eisen), Schneewittchen belobigend, das Stück ab. Der Text von Görncr ist hübsch, natürlich. Die Musik (C. Rickius) ansprechend, am zierlichsten in der Zwergscene, empfindungsvoll in dem von Herrn Seelmann mit großer Tönschönheit gespielten Biolin- solo. Die Ballets (Herr Pohl) waren gut acrangirt ünd fanden Frl. Zink und Rehwald, die Herren Bartsch, Dietze und *) Die imTert überall praktisirte Sprachwciic „Sneewittchen" von dem altdeutschen Tnewitäe iSchnecweifte) ist, wenn auch . ..... . „ .— .seltsam, koch richtig. Modern gesprochen, müßte man Vchnee- einem Wmitichranlk > sich von allen Gasten zuerst, dann waten eö die Musikanten «eißche »'sprechen.
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