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- Erscheinungsdatum
- 1873-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187312051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-05
-
Monat
1873-12
-
Jahr
1873
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sru« » Uhr tn der »rpedUloi? tNirteitzriir l». »don. »emkiu«»rel« »tertelMr- ltch N»r., durch die Voll es Nur. »iiijelne Nummern I Ngr. «ullage: 22300 iexpl. giir die Nückgobr etnnc- sandler Mounsrriple mach! sich die Rcdnclton nicht verbindlich. Inserate»-Annntinic aus wärts: liaa-isn.toi» »Ixt Vazlar i» Hamburg. Ber lin. Wie». Leimig, iüaj.'i, Breslau, ksrauisurt a M. — Stach SI^aLv ln Berlin, Leipzig, iitircn, Hamburg, sslauksur« a. M.. Müii- chen. — Dauba L t-'v. in Uranlsurt a. M. — le. Voixt rn iSIieittuly. — Isa- v»o. l,»tltto. liaiiior L La. in Paris. TiMlilntt snr Mtcrhaltiiiig und Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthnm der Herausgeber: ^it'psch ^ Neichardt in Dresden. Dcrantwortl. Rcdacteur: IlllillS Ntichardt NnserateinerchenSNirieir. Strade u Ingen« di» «d.« Udr, «on». »t» Mittag« »L Ubr. _ Neuitadt: große Klosta, nasse L di» Add. S UV. Der Raum einer ein spaltige» Velitzeile kotzet iS Pia. riina-saudt dl» gelle » Ngr Sine Garantie slir dag ntichitlaaige Erschei nen der Inserate wird nicht gegeben. »lnswärtige Aniioneen- Ssuitrage yon uni unde kannren ssirmcn u. Per sonen inserircn wir nur gegen Prünunrcranda- gablnng durch Bries- inarlcn oder Pasieinjah. lnng. v Silben kosten >>, Ngr. Auiwarti-re können die Zayluua auch aus eine Drerbnerssirm" anweisen. Die Exp. Nr. 33N. Achtzehnter Jahrgang. Mltrcdacteur: I4r. kk«ntl . Für dlsü Feuilleton: ltastvtg Dresden, Freitag, L. December 1873. Politisches. Kaiserjnbiläu»!, E!li!ck>vnnschbeput-,t>oiicn, Adressen, Anreden, Kaiserworle, 'Amnestie, Keiegsdeiiknuotze, Jllnmiiuttio», Rundfahrt, Hochamt, Leitartikel, Tagesrcvcille, Gescht-ndonner, Glockenläuten — braucht es viel in Umrissen mehr, um dem Leser ein Bild der Festlichkeiten zu biete», die nun hinter dem Herrscher und den Völ- kern Oestreichs liegen? Man kann wohl sagen, das: ein starker Zug von Herzlichkeit durch diele Festtage ging und die östrcichischcn Zei tungen sind noch voll der 'Re.äjstänge der schonen Stiunnung des Kaiserjubitäumü. 2vas wir in Lachsen beim Hochzcilsjubillmm des Honigs Johann, sowie beim Regierungsantritt des Honigs Albert in kleinerem Maßstnbe erlebten, das; das gesammlc Volk in corpora liven Gliederungen sich dem Throne nahte, das nahm in dem gro ßen, vicloolkerigen Tesleeich nalurgcmas: einen bedeutenderen Um sang und charakleristischere Färbung an. Die Aborte, die Franz Joseph an seine Minisler und Parlamente ans Eis- und Trans lcithanisn, an die Armee und zahllose Glückivunschdcpnlationen richtete, werden seht in der Presse vielfach glossirt. Am rührendsten erscheint uns das Ansirclen der Deputation des Wiener Taub- stummcnv er eines, deren Sprecher, Herr Sal. L ö w, die An sprache in der Zeichensprache vortrng, die von einem Dollmcisch so fort in die Lautsprache übertragen wurde. Der Kaiser, sichtlich ge rührt, dankte für die bclundclc Gesinnung und gab seiner Freude über den Fortschritt der Unglücklichen im Sprechen Ausdruck. Sin „stummbereotes" dreimaliges Hoch! war die erwidernde Acnßcrung der „sprachlosen" Deputation. Im dcnlschen 'Reiche treten die bevorstehenden NeichStagSwah- ken immer mehr in den Pordcrgrnnd. Am zeitigsten ans dein Platze sind die Sozialdemokraten und geräuschvoll genug ist die von ihnen iit's Werk gesetzte Wablagilation. Weniger an das Tageslicht tre ten die Wahlvorbereitungen der Clericalen; doch ist nicht daran zu zweifeln, das; sie ihrer stillen Maniwurssarbeit emsig obliegen. Haben sie bei den; preußischen Treiclassenivahlsysiem hervorragende Sr folge errungen, wie sollten sie bei dem ihren Plänen förder lichen allgemeine», gleichen und direkten Wahlrechte nicht aus Tri umphc rechnen? Bon conservativcu Jandidalen ist cs ganz still, '.-vsN nationaUthc'talcn und forlschriltlichen RcichstagSaspirantcn ver nimmt inan vorzugsweise Ablehnung n und Verzichlleistungen aus Wiederwahl. Der Grund dieser Erscheinung ist kein anderer als vic Diätenlosigieit. Es füllt einem '.Ranne des Äürgcrstandcs, sc. er Gutsbesitzer oder Techniker, Fabrikant oder Advokat, Handwerker oder Beamter, Gelehrter oder Künstler, cnss äußerste schwer, Hans und Hof, Familie und Gescyäsl monatelang zu verlassen und dabei noch Hunderte von Thalern für das Leben in der th. ueeen Reichs Hauptstadt anszngeben. Ter Kreis der Männer, welche so gestellt sind, das; sic solche Ausgaben nicht fühlen, verengert sich von Reichs tag zu Reichstag; cs finde» sich, je länger das Reich besteht, desto weniger geeignete Bertreter der Mittelclassen. Und cs ist ein eigen thümlichcr Zug der Ironie, das; die intelligenten Mittelclassen, ans deren moralische, geistige und materielle Unterstützung das neue Reich deutscher Ratten so wesentlich angewiesen ist, durch die Bis- marüiscyc Diätcnlongteit in Bezug ans die Auswahl ihrer Vertrete, nahezu verstümmelt werden; das; hingegen die schröpften Feinde des Reichs: die Rothen wie die Schwarzen, auf deren Ausschluß aus dem Reichstage die Diätenlosigkeit gemünzt war, Heidi! sich den Kuluk daraus machen und einen bcncivenswcrlhen Ueberslus; an Sandidaten anfweisen. Sie sind mitunter auch darnach; cs ist auch nicht gesagt, daß, wenn sic dnrchkamen, sie ihrerVollüvcrtrcterpflich in Berlin fleißig warten würden. Aber das muß man den Locialdemokraten und den Pfasfcn nachsagen: sic bringen die Mittel ans, daß, wenn es ihrer Partei nöthig er scheint, die Gewählten in Berlin erscheinen tonnen. Was die Sonservativen, Fortschrittler und 'Rationalliberalen diescnAnsttcng ungcn gegenüber in Beschaffung von Geldmitteln und in Agila tionen leisten, schrumpft zu einem Dideloei zusammen. Die Fruchte einer so kurzsichtigen Sinrichinng, wie die Diätenlosigkeit, verbunden mit der Trägheit der Wähler, werden nicht auf sich warten lassen und auch Bismarck wird sie verspüren. Tic Slcricalcn im preußi schen Abgcordnctenhause haben die von ihnen gestellten Anträge um einen neuen vermehrt, de»; eine gewisse naive Kühnheit nicht abzn sprechen ist. Sie beantragen einfach die 'Aufhebung der viclbe jvrochcnen iirchenpoülnchcn Gesetze, die sogenannten Falt'scheitMni geselle. Biel Freude hat dcr preußische Staat allerdings an diesen Gesetzen nicht erlebt; zum guten 2heil aber deshalb, weil sic nicht vollständig sind, und weil sie nicht begleitet waren von Vorlagen, die wahrhaft befreiend wirkten, wie die obligatorische Sivilehe, die Sivilstandsregister u s. w. Aber diese mühsam zusammcngcbrachtcn Gesetze jetzt wieder mit den; großen Schwamme auslvschen zu sollen, das ist doch eine starke Znmuthnng. Von der Amtsentsetznng Lc dochoivski s schweigt bis zur Stunde merkwürdiger Weise der sonst so geschwätzige Telegraph. In umgekehrter Richtung geht die badische Regierung vor. Sic beantragt bei ihre»! Landtage Ergänzung der dortigenKirchcngcsetzc: Staatsprüfung für alle Geistlichen, welche ein Kirchcnamt bekleiden wollen, badisches Staatsbürgcrrecht nicht nur für den nieder», son dern auch für den höheren Elerns, Aufhebung dcrKnnbcnscminavien und des Evnvicts, Strafen an Geld, mit Gefängnis; und Absetzung für die Uebertreler des Gesetzes. Ganz gerechtfertigt ist die Forde rung, daß der SlernS sich einer Staatsprüfung zu unterwerfen habe. Auch für Sachsen ist diese Forderung eine ganz gerecht fertigte. Locales „nd Sächsisches. — S. K. H. der Prinz Georg ist gestern Morgen mit dem Kurierznge nach Berlin abgcrcist, sowohl um S. M. dem nunmehr genesenen deutschen Kaiser die Ratification von der Thronbesteigung! Albert zu über bringen, als auch sich selbst als comman- j tlge Tadel teile des König: direndcn Genera! des 12 Armeecorps vovzustelken — Auü Berlin 4. Teeembcr ÄbdS. 6 Uhr geht uns folgendes neuestes Telegramm zu: Prinz Georg von Sachsen wurde bei seiner Anlnnfr auf de», Anhaltcr Bahnhöfe heute Morgen ^9 Uhr von dein sächsischen Gesandten v. Rostitz-Wallwih und dem sächsischen Militärbcvollmüchtigtcn, Major v. d. Planitz empfangen und ins kgl. Schloß geleitet, wo der deutsche Kronprinz.znr Begrüßung an wesend war. Im Laufe dcS Vormittags empfing Prinz Georg die hier anwesenden höheren sächsischen Offiziers, Mittags stattete er den Majestäten und den Mitgliedern dcS -Königshauses Besuche ab. Um 5 Uhr fand bei Ihren kaiserlich«» Majestäten ein Diner statt, wobei die Mitglieder des KönigshauDS,' die Minister Camp- Hansen, v. Kamcckc, v. Schleinitz, Delbrück,-der Staatssecretär von Büloiv, der^sächsische Gesandte und der sächsische Militärbevollmäch- ligte, soivie zahlreiche andere hochgestellte Persönlichkeiten anwesend waren. Tie Kaiserin trug das sächsische Ordensband. (Cidonicn- Orden?) Die Rückreise des Prinzen Georg erfolgt Abends 8 Uhr. — Der Professor der Zoologie vr. Leuckart in Leipzig hat daS Ritterkreuz I. Klasse des hessischen Ludwig-Ordens, der 'Rector Böhme in Johanngeorgenstadt und der Fürstlich Schönburgische Kammersecrctär Jrmisch zu Waldenburg daS Ehrcnkreuz vom AlbrcchtSorden erhalten. — Am 4. dics.ssciertc der Bürgermeister Müller in Chemnitz sein T'-jähriges Vürgcrmeisterjnbiläum. Ee. Maj. der König hat dem Jubilar das Comthnrircuz 2. Klasse des Verdienstordens ver liehen; das Rathscollcgium hat ihn zum Ehrenbürger von Chemnitz ernannt und ihm im Aufträge mehrerer Borger die Urkunde einer Müllcrstiftung mit ktt<X>0 Mark Capital Hbergeben; die Bürger schaft von Neustädte! hat auch eine Müllcrstkftuug mit 3000 Mark ihm zu Ehren errichtet. Außerdem ist der Jubilar durch Behörden und Private reich ausgezeichnet und geehrt morden. — Die soeben in der königlichen- Hofbnchhandlung in Berlin S. Mittler u. Sohn) erschienene nciA Rang« und Ouartierliste dcr königl. preußischen Armee, welche miLÄcnehvngung desKaiseröund Königs hcrausgcgcben wird, führt den, Könia-Albrri nicht mehr wie ehcdcmals Armeemspccteur auf,viclinAwistmidergenannterArmec- Fnspeetion gcipjdiucten Stelle bciHh« „Gen. - Juso." Raum gelassen. Ebensowenig findet M dtt'' der Name des Königs von Sachsen, in den der 'Rangliste beigegebenm jetzigen Aneiennc ttilRistcn, wo er im vorigen Jahrgang unter den Gcncralfeldmar- schällcn stand und in Gemäßheit des Dalums, unter welchem das betreffende Patent anSgefertigt wurde, — bekanntlich der 1l. Juli IMI, der Tag des Truppeneinzugs in Dresden — hinter dem Grasen Moltte, dessen Ernennung zum Feldmarschall bereits am 16. Juni 1871 erfolgte, und vor Hcrwarth von Vittcnfeld rangirte. j> — De sscn t > i cd c Sitzung der Stadtvcrordnc- itcii. den ll. December. Ei» litt den bicsigcn „Fraucn- ; verein gegen tti!!ttirlic!;c PrciSerhdbnng der Lcvcnömitlcl" cin- j gegebenes Geineb n»i Ueberlasinng des Saaicll der Statlvcrvld- «ncten a»i Menl.'g oder Diensing sanp bei den Herren Statt- l vcrordnclcn A vier und Hendel kein gnädiges Gcl'ör. Erstercr ' beinertte, man renne solebe» Vereine», von denen um» »ocb gar n:->'t win'e, was daraus werden solle, diese» Saal nicbt nbcr- lassc», wcle! e Aniick't Letzterer ltzciit. Den Versuch dcr Franc», eine dcr Augcmcinbcit nützlickw Institution in daS Leben zu inicn, zu nntcrsiürcn. batten sic iür nicht gut. 'Anders dachten die Herren L innc in a n n und Hc»klcr, die nicht begreiicn, wie man sieb ccm Gcinchc abfällig zeige» könne: Letzterer sagte, daß nach tc» Statuten dcr Saal nur Vereinen, die private Amecke und Speeniaiiencn n. s. w. verfolgten, versagt werten iolic, vier aber ei» Verein bäte, denen Wirksamkeit t-cr g c i a m m t c n V ü rgcrs cb a i t nützlich tvctdcn könne. DaS Aolleginm lief? sich davon bcslimmcn undgewäbrtc, vorbcbältlich der Vccsländignng über de» Tag, gegen nur d> Stimmen das Gesuch. Hieran. Irägt dcr Vorslllcndc ei» Schreiben dcS Vor- üanlcs der „Lcbc- unk Erzicbnnaöanftalt s»r Knaben In Fricd- tichüadt" Vor, wolin dcriclbc snr taö Geschenk der Stadt von .Ml>» Tblr. gclcgciiiiich icincr nculichcn Säcnlaricier dankt. — Dcr FinanzaucscI nk! bringt den elften und letzten Bericht libce de» Hansbattpla» l>>7n. Sämmtliche Sl»träge von denen die meisten dem allgemeinen Interesse fern stehen — finden widcisprucholosc Aunabmc diS auf Antrag «>, welcher lautet: „Die Gehalte der RathSmitglicdcr folgendermaßen scstznstcllcn: Lhlr. dem Dbclbürgccmcnicr, L8ot> Thlr. dem t. Bürgcr- mcisicc, Woo Thlr. dem 2. Bürgermeister, 2M) Thlr. dem 4. Lkattrath, 2:li,i> Thlr. dem 5. Stadtralh. 22(X) Thlr. bei» «>. Stadkialh, 2Ii»; Thlr. dem 7. Skadlraib, 2<XX) Thlr. dem 8. Stattratb, I'.»>0 Tblr. tc»; t>. Slattiath und l8«>«) Tlür. dcni >0. Stadtralh. und zu bcichlicßcn, daß diese Gehalte schon litt daS laufende Jahr gcwäbrt werten." Stativ. Hcnklcr will, daß der letzte Stadtrath mindestens auch 2ttN» Tblr. haben und daß die aufwärts steigende Staffel der Gehalte von dieser Snminc beginnen soll; Stativ. Lohemann will dagegen, daß die letzten i»»i Stadträthc den gleichen Gehalt, und zwar sc 2lM) Tblr., erhalten sollen. Schließlich wird aber auch hier dcr AuSschnß- Antrag gegen ll Stimmen angenommen. ES ist mit diesem l l. Bcriebt »niimchr daö Ziffcrmcrk kcö I872cr Hanöhaltplancö beendet; indessen sind noch zu reinseiden Erklärungen vom Stadt- rath und auch vom gegenwärtigen Collegium rückständig, sodaß der Haugbaltplan viciicicht noch mehriach Gegenstand dcrTageö ortnnngcn wei den kann. — DaS Collegium lehnt die Anstellung einiger Snbaltcrnbcaintcn ab, genehmigt dagegen niedrere Ho norare an Lehrer, die Gehailöcrhöbnng eines Expedienten und die Entschädigung von !>o Tblr. litt llinzugökcstcn an Herrn Stattrath Kunze, trotz dcS EiNwantcS dcö StadIV. Liimcman», ivclelwr dieses Iclltcrc Gcsucki nicht angebracht findet. Er lasse, sagt er, eine NmzugScnischätigliiig gelten, wenn dcr Staat einen Beamten von einem Orte zum anderen verweise, könne aber vier, wo der Stattratb Knnzc irciwillig sich um die Stelle ge meldet und freiwillig nach Dresden gekommen sei. der Ge währung dieses Geslicbes nicht bcislimmcn. Für die Erbauung eines neuen Einnchmcrbäuöchcnö an dcrKönigobrückcrsiraßc wer te» zwar IM7 Tblr. als BcrechnungSgclb bewilligt, der Statt- ralb aber ersucht, tic PIatzttagc nochmals in Erwägung zu ziehen; zu der städtischcrscitS zu bewirkende» Unterhaltung des sogenann te» Fell'scheu WcgcS zwischen dcr Falkciisttaßc und der Pnlbcr- mühlc werden für I87:> SA) Tblr. gcuchmigt. Gelcgenllich einer Erwähnung der Gasbeleuchtungs-Erweiterungen pro l87-t — für welche das Collegium 2',,7i:i Thlr. aus den Mittel» dcSRcserbe- sondö dcr Gaöfabrikcn bewilligt, — werden verschiedene und kräf- iaut über schlechte Beleuchtung, namentlich der öffent lichen Plätze: Pirnalschcr-, Ncustättcr-, Post-, Thcaterplatz w. Stattv. Blochmann und Genossen beantrage»: den Stadlrakh zu ersuchen, die Albrcchtögassc und Circuvstraßc. soweit tiesciven mir au« einer Seite erleuchtet werden, nunmehr auch mit Later nen ani dcr anderen Seite zu verlebe». Sowohl dieser Antrag findet Annahme, wie auch dcr des Stadtv. Bertbelt: der Stadt- ralh möge »tttthcilcn, wann er endlich die längst beantragte bessere BcIcnchtnng dcö Pirnaische» Platzes cinzuiühren gedenke; inglcichcn auch dcr dcS Stadtv. Goltschläger Schulze, die schlcu »igst zu bewirkende bessere Beleuchtung deö Post- platzcs betreffend. — Die Verbreiterung dcr Fcrdinandstraßc von der Pragcrstraßc her steht betanntlich noch Immer das zu dem Grundstücke Ferdinandstrahe Nr. 20 gehörige Schuppengebäude im Wege und die mit dem rcimaligen Besitzer dieses Grund stücks, Herrn Bankier Heinrich Jonas hier, gepflogenen Verhand lungen baden nur dazu geinhrt, daß die,er Herr für das HauS mit Schuppen, welches er vom verflossene» Schausnß vor kurzer Zeit um Al.üoo Thlr. erworben, die bescheidene Summe von 40,000 Thlr. und t» sehr calcgerischcr Weise geiortert hat. ES Petit, sagt St.-V- Jordan, Forderungen, aus die man nur mit Lchwci„cii antworten kann und das hat der Rath hier gelbem. Er bat geschwiegen. Heute erklären die Stadtverordnete» die Befestigung dev sraglichen Schuppens und Gebäudes für Ortö- bcdürmiß und sind mit Einleitung dcS Erpropriationsvcr- iahrcnS cinvcrslandcn. Here Bankier IonaS hat vor der heu tigen Sitzung einen Briet an das Stadtverordneten-Collegium gerichtet, in welchem er ganz verwundert ist, daß er keine Ant wort vom Ratbe erhalten re., und ani'S Neue verhandeln zu wollen scheint: dcr Brici wird aber bei Seite gelegt. Tie For derung dcr 4o,l>oo Tblr. tür das HauS mit Schuppen, welches Stattv Hcnklcr eine alte hiiställigeButc nennt tn»d wirklich, cs sicht traurig genug anvl, erregt ganz bedeutendes Mißsallen und der oben Genannte ergebt sich in bitterem Tadel gegen solche Menschen, deren Spccnlanttnthum keine Grenze keime und auch taö kür das allgemeine Wohl nötbige Bcdürsniß und die Stadtkasse zur melkenden Kuh machen wollten. Nun wird man Herrn JonaS wohl keine 40,000 Thlr. ttir icin altes Hane zahlen. — Nachdem aus einen Angstrus dcö Stadtv. Waldmann um „mehr Licht" — er bemerkt, daß er aus seinem Platze nichts scheu kann —die Gasflammen herauögedrcbt worden sind, wird aus Be richt des Verwaltungs-Ausschusses der Verkauf der dcr Stadt- Gcmcintc cigentbümlich gehörenden Ncalgcrcchtigkcit, die auf dem vormaligen Gasthos zum goldenen Stern in Poppitz geruht hat, an de» Hautzbeskllcr Johann Gottlicb Gncuß für NO Thlr genehmigt und die Verwendung deö Ueberschusseo von den Ein- guarticruugSgeldern gebilligt. Tie Unterhaltung des sogenannten Steustädtcr LeichcuwcgS Seiten der Stadtgemcinde lehnt das Colle gium, weil eine Eiustnrung dieses Wege-Arcals nach Dresden noch nicht stattgestinden, ab, crilärt aber im Voraus seine Geneigtheit den Weg künftig als cikien öffentlichen CommunicationSweg zur Unterhaltung aus die Stadtgemcinde zn übernehmen, wenn er nach Dresden cingcflurt und die Ncustädtcr Kirchengcmeinde sich verpflichtet, den sich künftig berechnenden wirklichen Kosten- answand iür die erstmalige Instandsetzung d ö WcgcS der Stadt zn ersetzen. St.-V. Kammann Richter beantragt, daß dcr auf Nr. 17'dcr Tageövrdiiung stcbcndc Bericht über dicAusdcbnung res VeNragcö mit der Ptcrdcciscnbahngclcstschast auf die Strecke bom Gcorgplatz biS Strehlen - weil man sich wegen Kürze dcr Zeit noch nicht genügend mit den alten Verträgen habe bekannt machen können - auSgcsetzt werde, was zum Bcscbluß erhoben wird. Wegen tcr 'Antwort, welche die kgl. Polizcidirektion in Sachen der Wagenbclcuchtuiig während dcö 'Abends dem Stadt- ratb ertbeiit hat — die wir bereits in gestriger Nummer brachten — ersucht das Collegium, cvent. die Rccurslnstanz zu beschneiten Schluß RIO Uhr. — Die Frauen Dresdens haben die Idee der Gründung eines FrauenvcrbandeS gegen willkürliche LebcnSmittelsteigerung so ener gisch aufgegriffc», daß Frau Dentistin Ur. Hamilton-Grnbert sich entschlossen hat, zur Erledigung einiger dringlichen Geschäfte bereits auf den Sonnabend eine Versammlung nach Braun's Hotel cinzu- bcrufen. Zur Deckung dcr durch Micthe des Saals erwachsenen Kosten soll an den EingangSthüren des Saales ein Eintrittsgeld — wir hören 5 Ngr. — erhoben werden. Bereits sind sehr annehm bare Offerten wegen Lieferung billigerer Lebensmittel bei der ge nannten Dame cingelausen. — Es coursircn falsche auf die Weimar'schc Bank lautende Zehnthalerschcine, deren einen ein uns bekannten Herr gestern mit anderem Geldc erhalten. In dcr hiesigen Filiale der Weimar'schc» Bank ward dieses Eassenbillct zurückgcwiese» und durchstrichcn. Zur Warnung unserer Leser bemerken wir, daß auf diesen falschenBillets ander Seite die beiden echten befindliche Wafferschrist „ZehnThalcr" fehlt und daß in der unteren kleinen Perlschrift das Wort: „Ver- sällschung" mit Doppel-L geschrieben ist, während es auf den echten Billets richtig mit einem L geschrieben steht. — Vor einigen Tagen haben sich drei Realschüler aus Döbeln aus dem Staube gemacht, um aus die Sec zu gehen; von Hamburg a»S haben die jungen Abenteurer noch an ihre Eltern geschrieben; die zu ihrer Wiedererlangung angestcllten Recherchen sind bis jetzt ohne Erfolg geblieben. — Die viclbcfehdeie Bretvcrspcrrung dcS Trottoirs auf der PillniHer Straße, hart an dcr Weiche der Pferdebahn, ist, was wir im Interesse aller Betheiligtcn mit Befriedigung constatiren, aus- gehobrn; vorläufig für die Zeitdauer als die Arbeiten dies ahne Gefährdung gestatten. — Gestern Vsrmittag verunglückte am Durchbruch der Wcttiner- siraßc der mit beim Nicderreißen eines Hauses an der Palmstraße beschäftigte Maurer Schröder aus Grumbach dadurch, daß er ein Stockwerk hcrabstürztc und dabei ein Bein brach. Infolge dessen machte sich seine Unterbringung im Stadtlrankenhans nsthwcndig. Ein spaßhafter Vorfall ereignete sich gestern früh auf der Bautzncr Straße in dem Gcschäfislscaie eines Fleischers. Derselbe hatte soeben zwei Schweine geliefert erhalten, von welchen eins be reits durch das HauS hindurch in den Hof Iransportirt worden war. Während inan sich nun bemühte, das zweite laut schreiende Thier von dem Wagen herab und in daSHaus herein zn schaffen, hatte das erste einen' Ausweg aus dem Hofe gefunden, war in die Haus flur zurück, und da die nach dem Vcrkansslocale von dort aus füh rende Thür zufällig offen stand, in den Vcrkaussladcn hinein gelau fen. Dorck hielt cs in seinem Laufe nicht etwa an, sondern sprang zum Schrecken dcr Anwesenden durch die große Spiegelscheibe des
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