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- Erscheinungsdatum
- 1873-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187312041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-04
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Monat
1873-12
-
Jahr
1873
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»ett«». »«.»»». VanneiAt»», «1«n «. U»e««m»l»er HS7>» ding- eingegangenc», von jenem taubstummen Mädchen «siede vor. Sief.» verkauftes Stück Schwindelscffe vor. die sich, wie schon erwähnt, als echter Thon erwies. Ferner batte derlei de zwei Musterkartc» mit Stavlicdcrhalter» mltgebracht. Diese Halter sind sänuntlich auö je nur einem Stück Holz gearbeitet, an wel chem Späne losgelöst und znsainmcngcringclt lind, io daß die Arbeit dem Filigran ähnlich auosicht. Die einzelnen Formen ahmen Sirciußscder», Flügeln ,-c. nach. Der Verfertiger ist der Tischler Mehlig iu». a» der Anncnkirche; es kostet das Stück 7'/--. io und 15 Agr. Endlich hat »Redner eine gross: Anzahl prachtvoller Biusler von Imikastoncn der verschiedenste» Mar mor-, Lllabastcr-, Porploo- und Lcrpctinartcn au» dem »Atelier de» Herrn Bildhauer Felo inan», Langesiraßc 7. ausgestellt, die allgemeine Bewundenmg erregen. Schon längst wusste inan auch Marmor künstlich nachzuahmen and zioar mittels Gvpö, unk da» VercinSmitglied Papalsclo hat davon ansgczciclsnele Probe» in der katholischen cairchc und anderen Orte» geliefert;! neu ist aber, dass man Pkarmor Imitalionen aucl' so Herstellen kann, dass sic den Einflüssen der Lmt und der Feuchtigkeit besser widerstehen, als Natnrniasmor. Seiche Erzeugnisse »eiert Bild hauer F-chrmann auö, lassen sich ' n, ^uAZcichmn llch durch wuncerschrne Pottlur ^»,,uSMalicn waren die Privatklagsachen Adels Glitmann'S . . l'a icdcr Oärdsse und »zornr, losoie ui allen Farbe» . Berlin wider Leopold Robert.««übern hier u»d»Rügcnsael'cn«> auSsülwcn und ahmen die Zeichnungen und sonstigen Elgenihnm Wilhelm »R-oritz Schmidt o wider Magdalena vercbcl.Großmann lichkeilel, der verschiedenenMarmorarlcn aus taS ««»ctreucstc nach. zcz,, würdiges Paar, Barer ,,»b Sov». sind die beiden dem riberdieß eine sehr schöne Straße führt, und dürfte die neue Bahn bei solcher Entfernung des BahnhoseS nur auf einen geringen Theil des Grvssenhainer Verkehrs rechne» dürfen. Am besten u>are eö, wenn sich eine Vereinigung mit dein jetzigen Bahnhofe ermög lichen ließe. — Verlautbarungen im Handelsregister. Ein getragen die Firmen: E. Rattke, Inhaber Herr Earl »Robert Radtkc hier; Moritz Sucher, Inhaber Herr Gullav Moritz Sucher hier; B. Eobnstädt. Inhaberin Frau Berlha vcrchcl. Eobiistadt gcb. Hiricbmann hier: Heinrich u. Schlesier, Inhaber die Herren Einil Ferdinand Heinrich und Friedrich b-.abclm Schlesier, Beide Kausienle hier; sür die Firma: Tavats-Gescli- scbait „Union" ivornialö Leopold arronenberg in LOarschans ist nicht mehr Herr »Anton Bisst, sonder» Herr Bernhard srohcu Proeurist. — Ocssentl iche G c r i cts t S s l tz n n g am I. Dccember. Unter Ausschluß der Oefsenttichkeit sand die Eiissprnchsvcrhand- liing in Anklagcsachcn gegen Ernst Friedrich Gabler »nd Een. ans Bstueioitz wegen Vcrgchcns wider die Siltlichlcit statt. " > S in 'Ulst Diabas, Serpentin sc. angewendet, wovon cbcnialls Proben vor- Vakec und So»», sind die beiden Johann Fried-. «eines seines-, sich! KÜIN- und ' plötzlich befinden sich die Hi» und Hcrzichciidc» krailßcn am der ! 2tiaoe — allein Anscheine nach sind sic hlnaiiSgcichniisten wor- !tcn. Hier setzt sich derKamps zwiscl-on Vater ruid Sohn unge stört soll; dabei soll nun kcr würdige Sprößling wincs» Papa einen solche» Hieb versetzt haben, dass derselbe im Gesicht gebattet babe. Der crsicrkcinicndc »Richter ging wohl von der Voraus scliimg ans, da» der Vater den Sohn ebenso abgcwattk > aoe, wie dieser ihn; daraus wurde der Soim ircigesprechen und der Valer in die .«roste» verurthriit; dabei blieb s auch henke. .«riimmel derger «c>»., kcr seinen oiamcn in der Thal zu führen scheint, war ob dieses UrthcilS so altcrirt, dass der Vorsttzcnce dem Ailohoii- Heinlich Bicher, .«rrctschmar zu- sammc» wevnlc. scheint mit dcrselve» nicht in dem beste» Einver nehmen gestanden zn haben, was ans den .«Ziagen der Kr. gegen Mcvcr hcrvorlcnchtct. Zuerst beklagt sic sich, das! er irr, nach dem er sic vorder verroht, aus der Treppe aMgclaucrt und ge schlagen halse iinh dann ferner, dass er in ihre Wolmung gckrnii- ge», üher sic pergcsallen sei. sie gewürgt und geschlagen havc. DaS «'nstcrc leugnet Bieder, taS Andere giebt er indlrecr zn, in dem er sagt: er habe sich in der Dunkelheit an die.stammcrthürc lagen. Da riest' imitirtcu Steine mit ihrer Politur kommen, als natürliche, da sie in jeder Große gcnia können, während von gewissen Steinen nur Bruchstücke zu er halten sind, da man ihnen serncr jede bclict'igk Stärke von ' > Zoll an gcvcn kann und da sic endlich große Dancrl'astigkeil zei gen. so sind sie auch in («legende», wo man natüiliehe» Marmor nahe bat, s. dl. in Wie», sehr in Ausnahme gekommen. Im Opernhanic, ins Arsenale, in der griechischen Kirche, der Svna goae, der mnhamcdanischcn Moschee, in vielen Hostels nnd Pri vathailser» 2Lie»s sind diese künstlichen Steine znr Auskleidung der Atändc benntzt. In Dresden hat man in dem Riege-scheu! ,„«) Hlssanö'ührc» droben mnsile - srarl Nendan ans der M'oSczinökvsttaße die Hansstnr dannt ausgclcgi „ 'S üdwo gä chen Mt-"maste verchc „nd damit risse» Aniang aemactst. dem hoffentlich reckst viele nach- ' "" --"»".'NRütt""'." .».r .unane rccc. c soigcn werden. Im Hanvtvortragc plaitirkc Herr Ist. »Itcntzsch! sür „Scknntärhahne»", tavei den Nutzen, die gewaltige» Umwäi-j Zungen, die die Ei cnbahne» an nnd sür sich gebracht, die Baukosten. > he« wiekcrhellcn Umschlag der öffentlichen Biciniing in der Frage, ob StaasS-. ob Privatval», sowie taS Für unb Widor nnd die mancherlei Schwierigkeiten, welche sich dem Baue der Secundär- bahnen ci'.kgcgenstcllcn, in Erwägung ziehend. Wenn eine Ea-s Rennsch übrigens unbekannt war. sehe ich von V.sti,crem hier ab. j P coochandler Karl Inlins Geißler in Hirschscidc stand beule des Erwähnt sei nur noch,...ß Hcrt ln. .istntzs.h, schon leim Zegiiis, angcklagk vor E'eri.ist und >onrro lrov cingchcs.terVcr- 'e,".P Vortrages lebhaft deg-.ußk, am ^struse dcssE den n- ^ k^idignng des 1„-.suma:b zu d M«iat Geiangniß von, Sclsts,e»- tcn Zoiia.l der ^orsainmlnng nnd den L ank ocö ^orntzcndcn snr vernrtheilt. Die Saci'e ist ziemlich einfach. Geißler balle den inhaliorcichen and doch turchgebendö populär gehaitcncn Vor- irag erntete. 8. — So crnst nnd cbrcnhast der hiesige Mnsikcrvercin nnd an seiner Spitze die Verstände desselben für die Hebung nnd Siche rung der geistige» nnd matciiellen Iisteres e» dcö Musiker- standcs gegrbeikci i'avcn, so ich» eö auch diesem Vereine nicht an VZidcrwärligkcilen und Angriffen. Wir verweisen Alle, die den Musikern freundlich gesinnt sind, ans den in unserem heu tigen Blakte ins Inscratcnthcile ersichtlichen, „zur Aufklärung" geschriebenen Aistkost des Dresdner Musikcrvercins. Künstigcn Montag, den 8. dieses Monats, Vormittags 10 Ubr, findost im Saale deö Hostel de France hier, eine all gemeine Versammlung deö Vcrbandco deutscher Müller und Müistcn - Inlcresscittc» deö Königreichs Sachsen nnd Hcriogthnmö Sachscn-Altcnburg statt. Aus der Tagesord nung steht unter 'Anderem auch: Bericht über die Wiener Wclt- AuSstcllung von den sür Rechnung des Verbandes »ach Wien gesandte» Müllcrachiiscn. — Die von Actjonärc» mit 1783 Acticn und M Intcrims- scheincn, inSgcsammt I.',t:i Stimmen bcsnckstc außcrordcnttichc Generalversammlung den Dresdner A c t i e n g e s c l i s ch a st stir T a vak n n d E i g a r r c n i abrikat > o n nahm nach zu- stimmcntcr Bcschinßsassung über Zuiassung der Inhaber dcrIn- kerimsscheiiic der Dircctoriaivortrag entgegen, welcher keine ve- sontcre ''offisung sür eine angcmcsicnc diesjährige Dividente erweckt, da durch M'asscneinkäusc von im Ganzen <»«»00 Ecnt- ner Rolstabak nnd später Prcisrctuction desselben sich starke Sib- schreihnngcn ncsthwentig machcn werten, '.»lach der von Bankier Weber mirgctt'ciltcn süohbiianz von Mittc Siovember c. beträgt kaö 'Acticnvcrmcgcn der «gcscllschast immer noch 28«>,«>oo Tbll., worin allerdings für >-<»,<»00 Thlr, Rolstaöak 'nsd 71,000 THIr. fertige Eigarre» inbegriffen sind. Nach längerer, nickst ganz von häuslichen Lccncn freien Dcvattc, in welcher vom Diccctor die Nrsthwendigkcit cincö BlancocrcditS von 25,000 Thlr. betont wurde, w.chltc die ««Zcneralvcrsammlnng «> Mitglieder in tcn'Aus- sichtsrath und zwar Bankier Weber, Adv. E Ochmann, Baron von Was-kosts, .«Zaissm. Bk. Amnaiin, Do. Klcinmcc und Karissn. «ff. Hcrrmaii». Von der bcantraglcn Slenderinsg dcS K. l7 des Statuts wurde adgcschc». — Eine» wegen seiner Klarheit und eingehenden Schilder ung milsteraittigeii. auch inhaltlich znfricdcnstcllentcn Geschäfts bericht l at do.S Dircctoriinn desH ä n i cben e r Steinkohlen- b a n - V crci n s crstatlct und wird den Actioiiären kessen Stu dium volle Befriedigung gewähren. Das lctzst.chrige Erstbniß ist durch eine Folge 'Aröeücrnianacls nm 20 vEt. gcinintcrtc Fist-! dcrnng nnd Srcigcrnng der 'Arbeitslöhne und Materialicnprcisc bccinstußt »oostkcn, doch haben die .stöhlen einen flotten 'Absatz zu guten 'Preisen gehabt, und ist au» ein für die Proknccitten wci'sig- stcnö gleichhlcihcnd erstcniichcö Verhältnis! für die nächste Zukunft zn rechnen, namentlich dem Mangel an Vorräthc» aus iast allen Kohlcnwcrten gegenüber. <ss sonrtcn '.»stpgitt» Hcctolitcr.stetsten gciördcrt und einschließlich deö Bestandes 1,028,813 Hectel, sür 28I.5'.»2 Tl'lr. oder 82,1 Ps. pro Hertol. gegen 8tt.a Pf. im Ver jähre verlaust, und vlicd nur ein'Bestand von 3-!30Hcctost, gegen 70,02 t Hect.st. im Vorjahr. Der Brrtttogcioinn von 102,551 Tlstr, ist um 32,277 Thlr, sür lamcntcAusgaben unk nm 10,000 Thlr. Abschreibungen cn kürccn und soll von 50,577. Tb». Reingewinn eine Dividende von NB v«'t. am 270,0»i>> Tbir. lklcticncavital verlhciik werden. Die Bilanz schließt mit 000,775 Tistr. ab. — Ein aus Leipzig gebürtiger Buchbindergchilfc Namens Böhlau crträntte sich dieser Tage aus Lebensüberdruß im Wasser am Schieußingcr Wege. — Aus Zwickau schreibt man den „EH.Nachr.": Sie erinnern sich gewiß noch des vor ca. Jahresfrist aus dem Schlosse zu Planitz in den frühen Abendstunden auSgesührten frechen Raubes. Obschon die Spur der Verbrecher sehr zweifelhaft nnd unsicher war, so ge lang es doch den angestrengten Recherchen der Behörde, sich der Verdächtiges: zu bemächtigen und in Untersuchungshaft zu nehmen. Dieselben, fünf an der Zahl uns sämmtlich aus Berlin, sind nun vor das bissige Schwurgericht gewiesen, vor welchem sie sich am ! st. und 20. Teccmber werden zu verantworten haben. — Zufolge der Entgleisung eines Gütcrzugs bei Luckenwalde, trat vorgestern Abend und in der gestrigen Nacht eine Verkehrsstör ung auf der Berlin Anhalter Eisenbahn ein. Ter von Berlin hier 1 Abds. ' ö>8 Uhr cinzutrcsfcnde Eomierzug traf erst ^12 Uhr'Nachts rin, und in gleicher Weise verspäteten sich die zwei nachfolgenden Züge. — Großenhain. Auch in hiesiger Gegend ist der Bau der Berlin-Dresdner Bahn an mehreren Orten in Angriff genommen. Leider soll aber beabsichtigt sein, den Bahnhof „Großenhain" in be deutende Entfernung, circa 20 Minuten von der Stadt, zu ver legen. Die Meißner Vorstadt, in der viele Fabriken liegen, würde diesem Bahnhofe nicht viel näher lieaen, als dem Pristewiker. nach sltimlich ein an dem Koller, ciner Gchirniranlhcit, leitendes Pferd ! an einen Herr» Nagel vertäust «im Dcebr. 72> und zn diesem in Gcgciswacr von dessen Kncckst geäußert: Das Pferd >st ganz gut, cs fehlt ihm gar nichts. Nun wurde aber von dem Vordesitzer ! Geißler s, von einem hiesigen vohnfuhrwerksbesitzer ansdruglsch ! erklärt, daß er dem Geißler gesagt, das Pferd ist krank und ich ! verlaust' cs dv»e Garantie, ««i Zcugniß deö Heros 7>o. Voigt- ländcr vom August 72 vestätigtc dic Krankheit. Bei Nagel wurde cs auch nach 3 Monaten ttar. daß er getäuscht worden sei. nach dem er siel» bei einem Sachverständigen erkundigt hatte. Der arme Rcsthstbimmcl wantcrle denn mm endlich zum Roßschläcff- tcr, wo er sein Leben aushauckste und wahrscheinlich sein» längst in den Magen der uncrsatllichcn Menschheit in Gestalt von Bcc»- stcakS, Rostbraten u. s.w. verschwunden ist. DaS Uilhcii ist schon öden mitgclhcitt. — WitternngS-Bcobnüitiuig am 3. Dcccwbcr, AbtS.5 U. Baromcicrsland »ach Otto >«: Bösolt hier: 28 Paris. Zoll OH L. «seit gestern gestiegen lOH Z.). — Thermomelcr »ach Rcaumur: 7H> Grad über Null. — Dic Sckstoßlhnrinscwiiezeigte Sntwest- Wint. — Himmel bewölkt, neblig. - Glbstötw in Dresden, :t?Dcce»ibcr. Mittags: E0"odcr - Met. 77 Ecnt. unter 0. — BudwciS: —'7" nnkcr o. — Prag —' 3" unter o. — Kolli»: >0" unter o.— Lcitmcritz: —' 0" unter o. — Mclnick: —' 8'H" unter o. Taffcssikschtchtc. Deutsches Reich. Der Staatsanwalt zn Halle hat soeben eine Bekanntmachung erlassen über „taö Ucbcrhandnchmc» der Rohheit nnd Brutalität, csttsprnngm anö strbcit-cschcn und Aiiß- ackstmig der Slntorität der Behörden, deren Inhalt gewiß ln den weitesten Kreisen bekannt nnd beherzigt zu weiden verdient. Znr i Warnung thcllt er zunächst den Wortlaut dcö tz 125 des Reichs-! Strafgesetzbuches mit und säbrk kann fort, wie folgt: „Daß sich, derartige Untersuchungen Hausen, hat seinen Grund in der täglich ! mehr nnd mehr zu Tage tretenden Rohheit: die Dienstherrschastcn ans dem Lande, die Bewohner der Städte, sic haben in gleicher Weise unter dieser «Lalcsmität zu leiden. Mübclos Geld zu er werben und das leicht Erworbene rasch zn vergeuden, dieses Streben bildet den Grinidzug unserer fetzigen Verhältnisse <!> und äußert seinen verderblichen Einstuß »ach viele» Richtungen hin. Lust unk Freute an der Arbeit, an segensreichem Schaffe» für Familie und Mitmenschen, sie wird immer geringer, den» selbst! der fleißige Arbeiter läßt nach, wenn er die Erfolge arbcits-! unlustlgcr, frivoler Kameraden wahrnimmt. — Handwerk hat einen goldenen Boten! So ist es mit aller Arbeit, mit allem 'Werke der Hand und des Geistes! Leiter ist dieser goldene Bo den gegenwärtig durch mancherlei Schmutz sittenloser Rohheit nnd brntalcc Genußsucht verdeckt, er wird und muß abcr doch dereinst in voller Reinheit wieder zum Vorschein komme», seinem Glanze werden die unsauberen Lcidcinchaftcn nicht zn widerstehen vermögen und edieren 'Regungen Platz machen. Gesunde sociale Zustände, gegenseitige Achtung der verschiedene» Kiasscn der Staatsangehörigen und Rcspcct vor dein Gesetze und kesse» Voll streckern werten die Folgen sein. Eine strenge Handhabung dcö Gesetzes da, wo man sich dieser Einsicht verschließt, ist einer der zur Herbeiführung geordneter Zustände crsorkcrlichcn Hebel. 'Amerikanische Zustände sind bei n»ö unmöglich. Niemals werten in Dculschiand gesetzwidrige 'Angriffe ben de» Angegriffene» selbst abzuwclwcn sein. Dem gesitteten Thcilc des Publikums liegt abcr dic Pflicht ob, die Behörden in ihrem auf Ausrottung der Auswüchse von Arbeitsscheu und Genußsucht gcrichtclc» Streben zn unterstützen. Die Gerichte sind streng in Handhabung dcö StrasgeictzcS nnd die StaatSanwaltschait vcmüht sich nach Kras sen, alle zu ihrer Kcniitiiiß gelangenden Belästigimgcn dcS Pnd- iiknmS, Mißhandlungen, Körperverletzungen und sonstige Roh heiten der wohivcrdientcn Bestrafung zuzusührcn. Achtung dem fleißigen 'Arbeiter, dem taö 'Wohl seiner Familie höher steht, alö selbstsüchtiger Genuß und Lust am Skandal! Keine Nachsicht abcr allen Denen, welche dic Fleißigen in der Arbeit stören, dic Friedlichen belästigen und durch brutale Angriffe mißhandeln. Mögen sic es sich gesagt sein lassen, daß das Gesetz sich Geltung verschaffe» und sic sicher erreichen, namcntiich abcr, wo znm Bi cs'> er gegriffen worden, mit voller Strenge treffen werde." Nack' einer Mitthciinng dcö „Franks. W." wurde die sür den Kölner Dom bestimmte Kalscrglockc am 28. Nov. vollständig ausgcgrabcn nnd habe sieh der Guß gelungen gezeigt. Viele Berliner Blätter halten in diese» Tage» die Erzählung ben einem Duell gebracht, welches am Sonnabend zwischen dem Fcidmarschall v. Masttcnffel und dem General v. d. Gocbcn stcittgcstnstcn haben soll. Diese Erzählung entbehrt jeder tbatsäch- lleben Begründung. Zwischen den beiden Generälen Hai lein Duell stattgcsnndcn. Vielmehr sind die zwischen Beiden vorhanden ge wesenen Differenzen vollständig ausgeglichen worden, nnd zwar in einer Weise, die ein scbr ancrkeniicnswc'thtö Eittgcgciskoiinne» dcS Fcldmarschaliö v. Masttenffel bekundet > nt. Hatte das Duell stattgenmdc», so wäre Fcldmarschall v. Aiaittcusfcl schwerlich alö Führer der preußischen Mililcirdeputation nach St. Petersburg evoani" worben. Amerika. Die Staatsschuld hat sich lnl Novtknver Mn 9.<128,ooo Dollars vermehrt, i,u Staatsschätze befanden sich am Schluffe des BlonalS 83,700,000 Doll, ln Gold und 1,29«,000 Dollars I» Papier. Frankreich. Nach Erledigung der Wahl der Commission zur Vorberatlsung deö MnnicipalgcsetzeS, von dessen 15 Mitglie der» 9 für die Vorlage und « gegen dieselbe sind, »ahm dic Na. tioiialvcrsainmllmg die Wahl cinco Sccrctäro vor. Gewählt wurde Gras Ccgnr von der Rechte» gegen de» Graten Duclsalcl (Linke). Daran« winke» in zwei Abstimmungen 2 weitere Mitglieder der Eommissso» für die cvsistlttttioiseilcn Gesetze gewählt, welche Veste der Reck te» angel'örcu. Morgen wird die Wahl der beide» letzten Mitglieder dieser Eommisstoii erfolgen. Fcnillctv». e Theodor Wachtel gaslirle in letzter Woche zweimal ans kcr Schweriner Hvibühiie und ließ bei dieser Gelegenheit dic Einnahme eines GastlpiclabentS dem dortigen Lbcater- Orchcstcr zur Gründung eines PensionosondS ttir Wittwcn und Waisen zu,ließen. Der Grvßlicrzog tceorirtc daraus de» Sänger mit dem Rilt'rkrenz der Wendischen Krone l. Klasse in Gold. j- lieber de» B a v reuthc r Thcaterb a n, welcher vov nnti wagnerischer Stile bereits alö verzweifelt geschildert worden ist, giebt ein von Frau Kapellmeister Wagner an Frau Moscr- Stcinitz In Prag gerichtetes Schreiben folgende Mitthellungui: „Unsere »Reise nach Prag muß ansgegrbc» werden, und vedaucrc ick, herzlich, sagen zn müssen, daß incl» Man» diesen Winter gar keine Zeit dem »leise» wird widme» könne»: cr bat gar so viel zn ttm». So schlimm, wie dic freundlichen Zeitungen es machen, sicht cs nun nicht mit niisercm Unternehme», doch <!> wäre cö wohl gut. wenn alle Freunde die Kräfte reckst anspamttc». In jeder Bttisikaiieiihaisdinng liegt jetzt die Snbscripiionsiisic vor. n»d eö kann ein Jeder beitragen, so viel nnd wenig cr mag. Da jede Gabe willkommen ist, so glaube ich, werden ,owe HI die Un bcmittcttcn, als dic aiigeisblicklich i» ihren Vcrmögciisinnstäudcn Erschütterten beitragen könne»." -j- Die Operette „Dic Tochter der Mad. Angel" I» Berlin fährt fort, ihre Aiizi'chnngcstrait asozmihen, nnd in Pani Lin tau'S „Gegenwart" wird das Wer! a!S irisch, pikant, nattir wüchsig sehr gerühmt. Daß der Text sehr hübsch und vorzüglich übersetzt ist, nimmt nickst Wuntcr, wen» man ersähet, daß Dolo» der Rcdactenr des .«Uatteradastch, denselben deutsch verfaßt hat Für Dresden bat Iw. H n g o M ül > c r das Allfführmigorcchi sür das Rcsidciizihcater erworbc». v Dic „N. ir. Pr." schreibt: Da die Zugkraft von Sardou S „Andrea" im Wiener Earl rveatcr nocl' »»geschwächt gnhält, so hat Dircctor Jauner, nm noch einiac Anffül rnngcn zu ermög liche», bei der Dresdner Hottheatcr Iistcsidnnz um eine Hinaus schiebung des Gastspiels kcr Frau Nicmann-Raabe aus der dorti ge» Bübne angffnckst, welcher Wunsch bereitwillige Gewährung sank. Frau Nicniaini-Raabe wisd demnach »och dreimal die 'Andrea spielen, bevor sic ihre Galtst icitonr nach Dresden antritt. ff A »ton N u binstci n bat soeben eine Eoncert-Tonr In Italien begonnen, spielte zuerst nr Bologna und beendet diese «Hoscettc in Neapel. ff In E amen z bereitet der Eborgesangvercin eine Auffüb- rnng von Bkciidelso'hsis , 'SgaiplirgiSnackst" vvr. Da man die tüchtigen Kralle der Köhlcttschc» Binsikcavclle auö Bautzen sOuvertüre» von Weber, Gate, Rhapsodie von Liszt) hlnzuzleht, ist des» Unternehmen, das der wärmsten Unterstützung allcr .«unistvelständige» wcrth ist, daö beste ««Zcliisgc» vorherzusagen. Dem Eifer, auch in ticinen Stätten würdige Kunstdarbietlin gen zn ermöglichen, begegnet ma» mit Freutej - SachsensEul- tnistandpnisek ivlrd dadurch am allcrschönstcn gekennzeichnet. ff '.'Im Todtcnsosmtagc sank in kcr Ltattksrchc zu Großen- Valn eine „greßc geistliche Bttisikanfsübrnng" statt, bei welcher dic Eoiieertiängcrin Fri. El- Rndolp» anü Dresden, sowie Herr zscimmcrmusikus l'-ckl'o!dt, cbcinalls ans Dresden, initsvirktc». Frl. Rntvlpl' sang a> „Ich weiß, daß mein Erlöser" re. anö dem Oratorium „Der Messias", >-> „Mein gläubiges Herze, frohlocke"!: von S. Backs und > » „Das Vaterunser" von Krebö. Hr. Kammer- musiknS Eckbolkt spiclte in Begleitung der Orgel ein „Arioso" Von Rletz und ,,'Abcndiicd" von R. Schnmams, sowie „Sarabanda" v. 2«ach sür Violine allein. Nicht »nr die Vorträge des Fräu>. Rudolph, sondern auch die des Herrn Eclholtt fanden allgemein sten Bestall. Außerdem wrndcn »och Eböre von Händel, »Rich ter. Mcndclösohn Barlboldv und Melchior Frank aufgesührt und eine große Fuge sür dic Orgel zu 7 Händen nnd mit Doppel- pekal, comp, von G. Merket, sowie ei» „Adagio", comp, von A. Fischer, vorgctragcn. Auch dic!c Leistungen waren sämmtlich selw vcsrickigcnd und bat darum daö Eonccrl sehr gefallen. ff Znr Reform re. der deutschen Turn- und M i l i ta i r b i I d n n a von Ferdinand Hesse. Dresden, Lchnlbnchhantlnng. Diese Broschüre giebt kör königlichen Turn- lchrcrhiirnngöanstatt in Dresden wohl kad gebührende Lob, aber auch eine schart zutreffende Kritik Ferner geht dieselbe der hcio- schcisde» Lanbclk. Halbheit und Unzulänglichkeit in den Maßncih men stir turnerische Iugciidcrzichinsg stark zu Leibe und spricht ein ideal begeistertes Wort, zeigt zugleich die practischen Wege für eine Bcsscrgcstaltniig der nationalen Tursssachc im Sinne einer Hebung und Veredelung des Jugend-, Volks- und Mili- tairlebenS. Originelle Gedanken, iscuc Ideen, eine den Leser fes selnde Sprache dienen der Schrift zur Empfehlung. Schulbehör de», Turnvereinen, Fachmännern, allen Freunden deö Iugcnd- und VoliSwohlcö wird sic von Interesse sein. Vermischtes. * Ein Rick« ter. der zwei Prozcssirenkc, um einen Streit zn schlichten, zu einer Prügelei aufiortert, ist in dem respektablen Engkanb gewiß etwas Seltenes und dennoch ist dies vor einigen Tagen in Wcstminstcr geschehen Zwei Straßcnvcrkäuser hatten ihren Streit nm de» Belitz eines Esels vor den Richter gedrachl und dieicr den ganzen Morgen mit dcm Anhörc» der wahrschein lich nickst sehr intcressanten Zcngcnaussagcn verschwendet. Als der Gerichtshof sich zum Frühstück zurückzog, ermahnte der »Richter die Parteien, sinlcmalc» der Gerichtshof aiitcrwcilig beschäftig! inst der ganze Esel so sehr wenig wcrth sei, sich dock» sonstwie z» verständige», und cr hoffe, so setzte der chrcnwcrthc Richter hinzu, daß, wenn der Hof iiaei» einer halben Stunde wieder zusainincii- trctc, Alles in Ordnung sein werte. »Racks dem Frühstück stand denn auch der Verklagte wirllich aus und erklärte, daß die Sach» in Ordnung gebracht sei sind der Ekel ihm gehöre. Mit Entsetzen sah der »Richter hieraus den Kläger blntbcstcckten Gesichtes nnd mit geschwollenen Augen dem Verklagten znstimmcn. Der An geklagte und iinnmchrigc Besitzer dcö Esclö erklärte nnsnnehr, daß sic ans die freundliche Andeutung des Richters hin sich um- gcsehcn, einen ruh gen Hof allfge.lmdcn und dort dem richterliche« Ratbe folgend, die Streitfrage durch ein Bordnell bclgelcgt. El bedauerte, daß cr seinen Gegner vielleicht zn stark bearbeitet» akci cr batte ja nur eine halbe Stunde Zeit, und der Richter würdl gar nicht glauben, was sür ein derber .«tunte der Andere sei. DaS Entsetze» des Richters, der seine friedliche 'Absicht so auögc- Icgt sah, kann man sich denken. Es ließ sich abcr Nichts tbun, die Kerle hatten vollkommen in dein guten Glauben gehandelt daß der Richter ihnen alö bestes Mittel, die Affaire beizulegen, einen Appell a» tag Gottcöurtbcii, rcsp. an ihre Fäuste, ge- rathcn hat. * Der „Newport Times" entnehmen wir folgende Schauer geschichte: 'Am 0. 'November l Uhr 70 Minuten Nachmittag! würbe in MiiliainSport ein Versuch gemacht, de» Mörder Wade zr hängen. 'Aber der Strick war zu lang; Wade fiel auf hicKnIce der Strick löste siel, vom Halse und die Operation mußte wieder^ holt werden. Wiederum war die Operation vergebens; der Stris war dieses Mal zu kurz. Nach einigen Ministen endlich starb bei Vcrurthciltc. Das Merkwürdige an der Hinrichtung aber ist nick» dic 'Art, in welcher sic vollzogen würbe, iondcm baö Benehme' . des Verbrechers biö znm letzten 'Augenblicke. Er bat den Henkers- ! knccht, zu eilen, da cr um zwei Uhr zu einem Diner bcim Tcnsü bestellt sei. Dann schien ihn der Gedanke zu plagen, ob cr auck ! angenehme Gesellschaft bei der satanische» Majestät finden würde denn er bemerkte, daö, waS ihm besonders schwer ausdcmHerzci i liege, sei z» wissen, ob dic Leute, die cr ermordet, Im Hlinsna oder In der Hölle sieb befinde». * Verteufelte G ebo r sa »s SP s l i cht en. „Ihr seil Kinder dcö TcuiclS", sagte neulich ein Marinoiicnprediger zs seinen Zuhörer» nnd denselben Abend behandelte cr daö Thema ..Kinder, acborchct Euren Eltern/
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