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Ihr habt'- gewollt! »vird man den Franzosen noch öfters zu- kufen können. Die Folgen einer bedingungslosen Einsetzung des Haudegens Mac Mahons zum Staatsoberhaupte auf sieben Jahre werden nicht lange auf sich warten lassen. Die Zahl sieben spielt in oen Gemüthern der Menschen wie sn der Geschichte eine bedeutsame Rolle von den sieben Tagen an, in denen der Herr die Welt ge schaffen, bis zu den sieben fetten und sieben mageren Jahren, die er über Aegyptcnland verhängte, von den 7 Schaubroden der Pundcs- iade und dein siebenarmigcn Leuchter des salomonischen Tempels an über die Sicbenhügelstadt Rom hinweg bis zu den deutschen Volks märchen von den sieben Raben und Schneewittchen bei den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen. Die Woche theilt sich uns in sieben Tage und der Reichstag in sieben Abtheilungen, über unfern Häuptern erglänzt das Siebengestirn und Mac Mahon wird die böse Sieben Frankreichs sein. Sechse treffen, sieben äffen! Wahrhaftig, ein Gefühl des Neides muß die Brust des Grafen von Chambord beschlichen haben, als er die Beschlüsse der Nationalversammlung er fuhr. So gut wie dieser sieglose Marschall hätte er auch das Haupt Frankreichs zu werden verdient. Er ist doch noch aus anderem Holze geschnitzt, als der „loyale Soldat", dessen Loyalität jetzt so fa denscheinig geworden ist. Heinrich V. wäre immerhin der Vertreter eines historischen, nationalen Prinzips gewesen. Auch als legitimer Monarch hätte er sich dem Geiste, der in seinem Volke lebt, anschließen können. Aber ein Diktator, dessen militärische Unfähigkeit der Pko- ceß Bazainc soeben an das Licht gebracht, der als Präsident der Re publik Beweise von Doppelzüngigkeit abgegeben hat, wird seine Ge walt nur zu egoistischen Zwecken mißbrauchen. Der Sieg, den Mac Mahon erfochten, ist allerdings ein überwältigender. 68 Stimmen über die absolute Mehrheit haben ihn zum Wahlkaiser empor- gehoben und zwar kurze Zeit, nachdem ihm noch ein Vertreter der Stadt Nancy, Herr Vanoy, in der Nationalversaminlungöffent- lich nachgesagt, daß es über den Horizont des einfachen Mannes gehe, wenn man einem Manne, der durch seine Niederlagen das Un glück Frankreichs verschuldet hat, eine fast königliche Gewalt über trage. Aber man würbe sich täuschen, wenn man glaubte, daß die Franzosen das Demüthigende dieser neuen Situation besonders leb haft fühlten. Im Gegentheil: so groß ist in den Massen das Be- dürfniß nach Ruhe, daß die Nachricht von der bedingungslosen Ver längerung der Macht Mac Mahon's von der Geschäftswelt fast aus- n chmlos freudig begrüßt wurde und daß die in Pan» einlaufenden Berichte der Präfekten aus der Provinz fast sämmtlich die Befriedig ung der Bevölkerung über den endlichen Abschluß der Verfassung« frage bekunden. Vergesse man nicht, daß sogar ein Theil des linken Ccntrumö und eine große Anzahl der Bonapartisten für die Dikta tur Mac Mahons stimmten. Aeußerst niedergeschlagen zeigen sich die Republikaner; Thiers ist bis zum Tode betrübt, mattgehetzt und wund, Gambctta kommt zu der Erkenntniß, daß er eine ziemliche Dummheit begangen, da er immer von dem „loyalen Soldaten" sprach, der an der Spitze Frankreichs stehe und daß an dessen Ehr lichkeit kein Zweifel erlaubt sei. Wir brauchen eine Intelligenz und keinen Degen! rief er; jetzt hat Frankreich den Säbel und die In telligenz fehlt. Die kubanische Frage läßt sich etwas friedlicher an. Die Be deutung der Insel Cuba für Nordamerika hat einer der Staats Männer der Vereinigten Staaten 1842 bereits ausgesprochen, als er schrieb: „Sie (die Insel Cuba) liegt vor unserer Thür, sie be herrscht die Einfahrt in den mexikanischen Meerbusen, der das Ufer von fünf unserer Staaten bespült, sie versperrt die Einfahrt in den großen Fluß (den Mississippi), der die Gewässer von der Hälfte des nordamerikanischen ContincntS aufnimmt und mit seinen Neben flössen das grüßte System von einer Binncnvcrbindung zu Wasser in der Welt bildet, sie hält Wache am Thorwege unseres Verkehrs nach Kalifornien über die Landenge von Dänen". Bei so starkem Interesse der Amerikaner für Cuba läßt sich von vornherein annehmcn, daß die Frage in irgend einem für Amerika günstigen Sinne gelöst wird. Es ist in dieser Hinsicht recht gut, daß der amerikanische Congreß erst am 1. Dcccmbcr Zusammentritt und sich bis zu dieser Zeit die erhitzten Gemüther der Aankees etwas abkühlen können. Ein Krieg zwischen den Amerikanern und den Nachkommen der Entdecker Amerikas wird dadurch unwahrschein licher. Nahe liegt der Ausweg, daß Cuba als unabhängiger Staat erklärt wird, allerdings die Vorstufe der Annexion an die Vereinig ten Staaten. Rasch ist der Conflict in dem Kaffcelande Arabien beigelcgt worden. Die energische Sprache des englischen Cabincts hat am goldnen Horn ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Türkei? ziehen ihre Truppen aus dem Sultanate Lahadoch zurück, das der englischen Festung Aden das mit Lebensmitteln aller Art versorgende Hinter land ist; die Türken verzichten auf den Versuch, durch Unterwerfung der Häuptlinge in Südarabien festen Fuß zu fasten. Das Ansehen der hohen Pforte wird durch das erzwungene rasche Zurückwcichen bei den Nomadcnstämmen Arabiens wenig gefördert worden sein. Mit einem ganzen Sack voll freisinniger Anträge sind die Cle- eikalen im preußischen Landtage ausgetreten. Sic beantragen Ein führung des allgemeinen Wahü-cchtS an Stelle des Drciklasscnwahl- systems, Aufhebung der Zeitungsstempelsteuer und eine bessere Prä zision der preußischen Ministcrvcrantwortlichkcit. Die liberale Mehr heit des preußischen Abgeordnetenhauses wird dadurch in eine ziem lich delikate Lage versetzt. Eigentlich müßten cs die Liberalen sein, die Anträge in diesen Richtungen stellten; jetzt kommen ihnen die klerikalen zuvor, um zu zeigen, daß auch sie den Culturkampf zu führen verstehen. Ihr Hintergedanke ist freilich der: die liberale Mehrheit zu sprengen und vor dem Lande zu schädigen. Denn un zweifelhaft ist es, daß die Liberalen diese liberalen Anträge ablehnen werden. Nur über die Form, in der diese Ablehnung geschehen soll, herrscht noch Ungewißheit. Wir Nichtpreußen kennen zwar auch den klerikalen Schelm, der > hinter der liberalen Capuze hervorguckt; wir wissen auch, daß der freiheitliche Muth, der jetzt in der Brust der preußischen Ultramontanen seine Spannkraft übt, nicht in wahr haft freisinnigen Strebungen seine Quelle besitzt; aber die Geschick lichkeit, mit der die Ultramontanen ihre Landtagsoperationen er öffnen, ist nicht wegzuleugncn. Locale- und Sächsisches. — Ihre Majestät die Kaiserin hat am 20. November in Kob lenz den königlich sächsischen Oberhosmarschall Freiherrn v. Könneritz, als Spezialgesandten des Königs.Albert von Sachsen, in Audienz empfangen. — Der smsr. Pfarrer Richter in Hirschfeld hat das Ritter kreuz des Zslbrechtsordens erhalten. — Die „Spenersche Zeitung" brachte vor einigen Tagen die Nachricht von einem, angeblich in Leipzig erlassenen Befehle, durch welchen den Offizieren der dortigen Garnison das Tragen des eiser nen Kreuzes indirekt sollte verboten worden sein. Es kann sich hierbei, wie das „Dr. I." schreibt, nur um eine vollständig mißver ständliche Auffassung einer fast 2^ Jahr alten Anordnung handeln, durch welche bei der Rückkehr der sächsischen Truppen aus Frank reich über das Tragen der Ordensdecorationcn Seiten der Offiziere des XII. (königl. sächs.) Armeecorps allgemeine Bestimmungen ge geben worden find. Diese Anordnung war dazu bestimmt, Verschie denheiten und Willkürlichkeiten vorzubeugcn, die in dieser Beziehung leicht Vorkommen können, hatte aber nicht im Entferntesten den Zweck oder die Folge, das Tragen irgend eines Ordens und gewiß am allerwenigsten das des eisernen Kreuzes zu erschweren oder gar zu verhindern. Die höchsten und hohen Führer des XII. Armee corps haben von'.Anfang an gerade das eiserne Kreuz täglich, auch außer dem Dienst, auch allein ohne andere Decorationm getragen, thun dies auch heute noch und beweisen wohl dadurch am besten, welchen hohen Werth sie gerade auf diese Dekoration legen. Wenn aber die Spcner'schc Zeitung in einer späten Nummer sich sogar von hier aus schreiben läßt, daß vor etwa 2 Jahren die Offiziere in Dresden sich das Wort gegeben hätten, das eiserne Kreuz nicht mehr zu tragen, so ist die- einfach eine Lüge, die einer ernsten Wider legung gar nicht werth ist. Die Artikel der Spener'schen Zeitung" geben aber einen neuen traurigen Beweis dafür, was dem Partei haffe einzelner Personen und einzelner Blätter Alles möglich ist, wenn es ihren Zwecken entspricht, unter den einzelnen Bestandthei- len des großen deutschen Heere« Mißtrauen^» siieu, Unstieden zu stiften und der Ausbildung vertrauensvoller kameradschaftlicher Verhältnisse, entgegen zu wirken. Doch die« wird ihn«» nicht ge lingen! Das auf den blutigen Schlachtfelder« Frankreich» festge- knüpste Band wird durch die Verleumdungen des Parteihasses nicht gelockert werden. — Mittelst besonderer Dekrete erläutert die Staatsregierung mehrere Forderungen des außerordentlichen Budgets für die Uni versität Leipzig: 200,000 Thlr. für Verlegung des Botanischen Gartens, 2o0,000 Thlr. zur Errichtung einer psychiatrischen Klinik, ldes neuanzulegcnde Jrrenasyl ist auf 150 Betten berechnet) 150,000 Thlr. zu einem Gebäude für die landwirthschaftliche Lehr anstalt überhaupt und insbesondere zu einem neuen Laboratorium für Agriculturchcmie, endlich 80,000 Thlr. zu einem Gebäude für Zoologie und das zoologische Museum. — Der neulich erwähnte Antrag des Abg. Walter hat folgen den Wortlaut: Die Kammer wolle beschließen: 1. daß bei den künltlgcn Landtagen nach Consiituirura derselben und Wahl der Depu tationen, die Sitzungen auf vier Wochen vertagt werden und nur die Fiiianzdcputalion während dieser Zeit zusammenblclbt, um daS Staatsbudget und sonstige finanztclle Vorlagen zu be- rathcn und Berichte darüber vorzubercitcn; 2. wolle die Kam mer die Königliche Staatorcgicrung ersuchen, baß dieselbe die Budgetvorlage und das Finanzgesetz acht Lage vor Eröffnung des Landtags jedem Abgeordneten zuscnde, damit etwaige An träge zu denselben rechtzeitig eiugebracht werden können. Der Antrag ist von Mitgliedern der Rechten, des Ccntrums und der Fortschrittspartei unterstützt. — Der heutige volkSwirthschaftliche Artikel der Sonntagsbei lage behandelt die Rechts- und die VcrmögenSglcichhcit. Bekannt lich behauptet die Socialdemokratie, daß die durch den modernen Staat allen seinen Bürgern gewährte Rechtsgleichheit eine Lächerlich keit, eine Fratze, ein Ding ohne Werth sei, wenn sie nicht die Gleich heit auch des Vermögens zur Folge hätte. Daß aber diese Folgerung eine irrige, daß die Vermögensgleichhcit, wenn sie hcrzustellen.wäre, auf die abscheulichste Tyrannei hinauslavfm und keinesfalls einen Culturfortschritt darstellen würde, das wird in dem gedachten Ar tikel nachgewiescn. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Im Monat November sind die.vor- hcrrschcnden Windrichtungen: Südostwind und Westwind; aber in fast gleicher Weist finden häufig Tage mit Windstille statt. Am seltensten herrschen Nordwind, Nordostwind und Südwind. In einen? Zeitraum von 45 Jahren warcnNordwind in 22Jahren, Nordostwind in 21 Jahren und Südwind in 24 Jahren an keinem Novembertage zu Dresden als TagcSwind zu notiren. Im Jahre 1832 herrschte an 15 Novcmbcrtager? Südostwind, 1848 und1867 14 Noveinbertagci? Westwind, und in den Jahren 1861 und 1863 fand an 14 Novcinbcrtagcn Windstille statt. Es sind dies die in diesem Zeiträume notirtcn größten Zahlen der betreffenden Windrichtungen und der Windstille in den November-Monaten. Im Mittel ergeben sich in ganzen Zahlen folgende Verhältnisse der Windrichtungen im Monat November: Nordwind an ITage Nord ostwind an 1, Ostwind an 3, Südostwind an 7, Südwind an 1, Niederschläge (Regen und Schnee- werden statthaben; hierauf wird die Temperatur sich allmälig etwas erniedrigen. üLwmetnus. — Der Himmel des Bußtagsabends war in und um Dresde» bis in die späte Nacht hinein durch zwei Brände geröthet. Zivi Feuersäulen loderten in der nächsten Nähe Dresdens gen Himmel Der erste Brand ging gegen fünf Uhr in dem Dorfe Prohlis bei Lockwitz auf und zerstörte die Scheune der Wittwe Pietzsch mit 80 bis 100 Schock Getreide. Der zweite Brand gegen zehn Uhr Abends, war auf dem Stadtgebiet; auf einem rechts der Striesener Straße gelegenen Felde brannte ein Strohfein? ab, der einem Hausbesitzer auf der Blasewitzerstraße gehörte und für ca. 90 Thlr. Stroh ent hielt. Trotzdem, daß auf das Anschlägen mit der Feuerglocke vom Kreuzthurme mehrere Spritzen aus der Stadt herbeieilten, war an ein Löschen nicht zu denken. Man glaubt, daß ruchlose Hände im Spiele gewesen sind. — Es werden jetzt versuchsweise Wagen für Eisenbahnen ge baut, welche bestimmt sind, bei Eisenbahnunfällen die ersten Hilfs mittel zur Wiederherstellung eines derangirten oder entgleisten Eisen bahnzuges darzubieten und zur Aufnahme und Transportirung der etwa Verunglückten oder Verwundeten zu dienen. Ein solch?»- Wagen wird mit einem Krahn versehen, um schwere Lasten heben zu können, wenn das Geleise frei zu machen oder Wagen in dasselbe ivieder hinein zu schaffen sein sollte??. Alle bei Unglückssällen nöthigen Handwerkszeuge, sogar eine Feldschmiede, befinden sich in demselben, soivic ein Coupee zur Unterbringung beschädigter Perso nen; dieses hat zu beiden Seiten drei Fenster, ist mit langen Bänken versehen und enthält die nothivendigen Kiffen und Matratzen, um für eine Anzahl von Personen die erforderlichen Lagerstätten be reiten zu können. — In den 6 Wintermonaten werden an das die Züge der Sächs. Staatseiscnbahnen begleitendePersonal gegen 710,000Tassen Kaffee auf Kosten der Staatsbahn-Verwaltung verschänkt. Wenn der Preis der Taffe, wie jetzt seitens der Bahnhofsrestaurateure im Werke sein soll, uin einen Pfennig erhöht wird, so macht dies eine Mehrausgabe you 2368 Thlr. 17 Ngr. 3 Pf. Stärker wird der Kaffee von den Bahnhossrestaurateuren gewiß nicht gebraut «erden. — Die Persönlichkeit jenes jungen Mannes, welcher sich nach unserer gestrigen Mittheilung am Bußtage in einem Neustädter Gast hofe erschossen hat, ist noch immer nicht constatirt. Der junge Mann ist in der vorhergegangenen Nacht ohne alles Gepäck in jenem Gast hofe erschienen und hat man in seinen Kleidern weder Geld noch irgend Etwas vorgefunden, woraus man auf die Persönlichkeit d«s Unbekannten schließen könnte. Er hat sich übrigens durch einen Schuß in die rechten Schläfe den Tod gegeben, die Kugel von seh.i kleinem Kaliber war an der entgegengesetzten Seite des Kopfe» stecken geblieben. — Domann'S Post- und Eisenbahnbericht ist in seiner Winter- Ausgabe 73—74 erschienen, und zwar mit den nöthigen Abänder» ungen nach offizieller Quelle. — Bei dem gestern Nachmittag um 2 Uhr stattgefunbenen Be gräbnisse des Herrn Restaurateur Wobsa fiel, als der Leichenkondult die Ecke der Sophienstraße passirte, einAussteigekasten für die Schorn steinfeger vom Hause der Waldschlößchcn-Stadtrestauration und traf den im Gefolge sich befindenden Brauereibesitzer Martin Weber aus Kulmbach so, daß die Hirnschale eingeschlagen wurde. Der so schwer Verletzte wurde ins Krankenhaus geschafft, wo er auch ver schieden sein soll. — In einer in der Altstadt gelegenen, vielbesuchten Restau ration soll vor einigen Abenden eine»? fremden Tuchmacher, wäh rend derselbe dort an einem Tische cingeschlummert war, ein Lein wandsäckchen mit 90 Thalern Inhalt mittelst TaschendicbstahlS ent wendet worden sein. Der Verdacht der Verübung dieses Diebstahls fällt auf einen unbekannten Mann, der init ihn? an demselben Tische gesessen, daS Local aber bereits verlassen haben soll, als der Bestoh lene aufgewacht und seinen Verlust entdeckt hat. — Man glaubte mehrfach, durcki Schaufuß' europäisches Verschwinden würde das Projcct der Albertspark-Arrlage in's Stocken gerathen. Das ist nicht richtig. Das Terrain gehör-t nicht Schaufuß, soizdern zuin größten Theil Hem? Holzhändler Förster in Riesa. Der Bau der Straßen ist im Gange und die längs dem Tostcivitzer Tännicht hinlaufende Aibertstraße, die direct auf der Königin Weinberg zuläuft, ist fertig und hat eine prachtvolle Aus sicht. Populär kann dieser Park erst werden, wenn die Tolkewitz- Blascivitzer Straße aus ihrem jammervollen Zustand erlöst wird. Repertoire der Königl. Hoftheater. Für Alt- stadt: Sonntag: Rienzi. — Montag: Ein Glas Wasser.— Diens tag: Der Waffenschmied. — Mittwoch: Zopf und Schwert.— Donnerstag: z. 1. M. Mignon. Kölnische Oper in 3 Akten, von Thomah. — Freitag: Ein Wintermärchen. Hermione: Fräulein Haverlandt, vom Stadt-Theater in Leipzig, a. G. — Sonnabend: Mkßnon. — Für Neustadt: Sonntag: Nathan der Weise. — Dienstag: z.1. M. Ein verarmter Edelmann. Charakter-Lustspiel in 5 Akten, von Beckmann. — Donnerstag: Ein verarmter Edel mann. — Sonnabend: I)r. Naimond. — In einer an? Postplatze gelegenen Restauration hat vor gestern Abend unter mehreren Gästen ein arger Exceß stattgefundeir, welcher in Tätlichkeiten auSgcartet ist, wobei ein Kellner an de< linken Hand verletzt, auch der in der Gaststube befindliche Ofen de- molirt wurde. Ewer der Hauptschuldigen wurde verhaftet. — Gestern in der Mittagsstunde scheute vor Stadt Coburg ein Droschkenpfcrd vor einem mit Fellen beladenen Eisenbahn-Last wagen und ging bis etwa zur Hälfte der Marienbrücke durch, bii cs zusammenbrach. DaS arme Thier hatte, wie man hört, ein Bei?» gebrochen. —Lln? vergangenen Sonntage, den I«. November, hielt de. Südmestwind'an 2, Westwind an 6, Nordwcstwind an3und Wind' Ustge Mclgv^ eine Versammlung s.in, NN k cr-nn-n — c?» »i.k-r iiNn»- «,,r. <lb, >» welcher Professor I)r. Fricke auö Leipzig Uber Stand NN fülle an 6 Tagen. -6« dleser Woche rmrd zunächst starke Lust- -Aufgabe des Gustav-Adoli-Vereins in der kirchlichen Gegcnlpak stromung entstehen, der H?mmel w?rd mecklens bewölkt se,n und in sehr eingehender, erweckllchcr Weise sprach. Er erörterte d'