Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1873-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187311079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-11
- Tag 1873-11-07
-
Monat
1873-11
-
Jahr
1873
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>» «jr. U»sl-»«L2S00»i»r. Giür dle »««,,»« et»,«« ta»dt«r «-»uscr^te »«cht M dl« ««d-cttd» »t»t vkrdindltch. Ätzf«riN«n »nnadme aul wirt«: 8»»»«»»t«i, V-Ui»- in Hamburg, vrr. Nn, Men, L«I«ig, »aük, Orr»lau, Frankfurt a, vt. — Li«. tlö»«« in vrrlin. Leldtia. Str>n Hamburg, Kranksurt o, M,. Mlln- «bkll. — Vaud, d Cu. in «rauksult a, M. — kr. »°i»t SdrmMtz, — kka- «dU.vadtt«. Lullt.r » 0°. tn Hart». dt: «ZtzeM,i>«r- d«»«L narr «(»- S-Ue r «gr Gh>« «arantie sllr da« „»»Itti.ta« »«,«-(, krn d«r Inserat« nnrd »icht ,«,«»««. Lutwlrttg« ige da, «ultrige^on und unda- lannten Jirme« u. Prr- lonrn tnnrlrrn tmr mm «egen Praoumeraiida- Aadlung durch Brvl- marken oder Paftrt,«:,. luag. » Silben lallen !><, Slgr, l»u«wart>ae «nnen bl-Zahlun, auch «Us «tue Drcgdnrrytrmi «ttwtil«». Tie Sr». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Sigmthum der Herausgeber: Lttpfch ck Reichardt in Dresden. Berantwortl. Redacleur: FttlÜk» NrichSk-t. Rr: 311 Achtzehnter Jahrgang. ^ , Mitrcdaeteur: vr. Lun» Für das Autlleton: Lu«»vt, Dresden, Freitag, 7. «»»«aber 1873 Politische«. Der Schwerpunkt de« preußischen Abgeordnetenhauses liegt in Zukunft bei den Liberalen, die sich in verschiedene Unterabtheilungen scheiden. Während das frühere Abgeordnetenhaus fast in zwei gleiche Theile zerfiel, deren einer die Conservativcn verschiedener Färbung und die Ultramontanen bildete, während sich der ander« auü Mtionalliberalen und Fortschrittlern zusammensetzte, besteht das »nie Abgeordnetenhaus überwiegend aus Liberalen. Diese, und neben ihnen die Ultramontanen, haben am meisten an Sitzen gewon nen, außerdem ging die Fortschrittspartei numerisch verstaut aus den Urnen hervor, währeird die Conservativcn aller Schattirungen die erheblichsten Einbußen an Sitzen erlitten. Für die preußische Regierung will das Letztere nicht so sehr viel besagen. Sie hat ihre Nationalliberalen so gut am Schnürchen, daß sie bei ihnen sicher die Unterstützung finden ivird, die ihr bisher die Conservativcn gewährten. ES ist im Ganzen die Regierungspolitik, der die wahlfähige Bevöl kerung Preußens zum Wahlsiege verholfen hat. Gewiß würde die Genugthuung der Regierung über diesen Sieg stärker, die Freude der Nationalliberalen stürmischer sein, wenn nicht statt der gehofften Verminderung der Sitze der Ultramontanen eine Vermehrung der selben sich herausgestellt hätte. Verfügten sie bisher über 62 Stim men, so gebieten sie nunmehr über 75, vielleicht über 80, und stellen in Verbindung mit den nur wenig geschwächten Polen einen Heer bann von 100 Stimmen her, der in der Hand gewiegter Führer wie Windhorst und Mallinckrodt auch als Minorität »men erheblichen Einfluß aus die Gesetzgebung Preußens ausüben wird Zur Be friedigung gereicht es gewiß im nichtpreußischen Deutschland, daß die Partei des Stockpreußenthums, des Krautjunkerthum«, das sosehr zur Entfremdung der Gemüther der Deutschen beigetvagen hat, in den Wahlen aber gerade zu klüglich unterlegen ist, Die „Nat.-Ztg." sieht mit der Wahl so vieler der ihrigen sehr Glückliche Zeiten für Preußen kommen, wenn — die ihrigen ihre Kraft nicht überschätzten, d. h, wenn sie der Regierung Küre Opposi tion machen, sondern als verschleierte Conservative die Negierungs- Politik unterstützten. Daran werden sie's nicht fehlen lassen. Ganz eine Wuth ist die „Nat.-Z." über die Niederlage ihrer Candibaten in Berlin, das bekanntlich streng fortschrittlich roählte. Namentlich verschnupft sie die Niederlage des Ministers Falk, der, in der Pro vinz 6 Mal gewählt, in Berlin gegen Len FprtschrittsmannParisius, der 489 Stimmen «hielt, nur 207 Stimmen und seine eigne auf sich vereinigte. In Preußen wühlt mau bekanntlich nicht geheim und Dr. Falk wählte sich öffentlich selbst. Uebrigcns schließt die „Rat,- Die Ereignisse in Paris nehmen einen so beschleunigten Gang an, daß wir bezüglich der neuesten Phase auf die „Tagesgeschichte" verweisen müssen. Locales und Sächsische». — Das „Dr. Journ." berichtet, daß König Albert auf die Ansprache des Bürgermeister vr. Koch aus Leipzig — der wir be reits gedachten — ungefähr Folgendes geantwortet hat: „Meine Herren, 3» danke ihnen für ihre Theilnahme. Die Stadt Leipzig hat allerdings Ursache, an unserem Schmerze Tbeil zu nehmen; Mein Vater hat stets iür Leipzig kas wärmste Interesse gehegt, ia Ich dars sagen, es war sein Stolz. Er freute sich siet» seines Aufblühens, und besonders widmete er per tüchtigen straffen Selbstverwaltung LewzigS seine volle ikennuna. ' Inerkennung. Diese Theilnahme für ihre und diese tente anderen Gemeinden dcS Landes zum Vorbilde. Wenn Ich sür Leipzig EtrraS thun kann, so bars dasselbe, soweit Ich kabel mltzuwlrren habe, aut Mich rechnen." — Wie man aus Rom der Neuen freien Presse telcgraphirt, hat der Papst an dm König AHert von Sachsen ein Schreiben ge richtet. — In der letzten Zeit vor seinem Tode hat sich bekanntlich König Johann die Einsamkeit schlafloser Nächte dadurch zu ver scheuchen getrachtet, daß er sich von seiner Umgebung vorlesen ließ. Diese Lektüre war, wie man uns erzählt, eine höchst mannichsaltige und gestattet einen Rückschluß' auf die Vielseitigkeit seines Geistes und den Reichthum seines Wissens. Auf speziellen Wunsch des lei denden Königs wurden ihm vorgelescn Stücke lateinischer Schrist- st^ller, unter anderem der Kirchenväter, italienische Classiker, Auto ren der klassischen Literatur der Franzosen, Miltons verlornes Paradies und Shakespeare's Sonne! te, sämmtlich in der Ursprache; ferner deutsche Classiker und mit Vorliebe Vossens Uebcrsetzung von Homer'S Ilias und Odyssee. Ganz besonders ergriffen war König Johann von einzelnen Partieen seiner eignen Memoiren, nach denen er in einer brsoiüers schmerzlich« Nacht Verlangen trug, die bis in die früheste Jugendzeit zurückreichten und unter Anderem die Ein drücke lebhaft schildern, die am sächsischen Hofe die Kunde von der Schlacht von Jena, bei der bekanntlich Sachsen und Preußen ver bunden kämpften, gemacht Hütte. Diesen Theil seiner Denkwürdig keiten hat König Johann schon vor geraumer Zeit geschrieben und er frischte bei der Lektüre längst vergangeneZeiten lebhaft auf. Auch über die Leipziger Ereignisse, den Maiausstand, die Zeit des Frank furter Fürsten cvngresscs, 1866 und 1870 sollen jene Denkwürdig ^ >schen Prinzessin Amalie, seinen italicnischmReisen, scinesFamilien bchcn Hochmuth auszeichnet; sie war M etwas tüchtig am Ba.te als Later einer zahlreichen Familie reich belohnte Blicke in gezaust worden, und rächt sich nun für die „Erguffe von wahrhaft - - amerikanischer Schambosigkeit", denen sie ausgcsetzt gewesen, durch Pen Ausspruch Heine's in jenen Ergüssen, wo „jedes Wottein Nacht topf, aber kein leerer," Dem deutschen Bundcsrathe ist der Entwurf einer nc»m Con- «urSordnung vorgelegt worden. Man rühmt, wie dies bei allen Gesetzentwürfen Mode wird, die ein preußischer Rath auüarbeitet, die „Gediegenheit" des Werkes. Hoffentlich bewahrheitet sich dieses nationalliberale Lob. Bei den massenhaft ausbrcchenden Concursen kommt dieser Entwurf recht zeitgemäß. Außerdem wird die Reichs- regierung nunmehr in Ausführung des Art, 8 des ReichSmünzgc- setzes mit der Außerkurssetzung derLandeügoldmünzen vergehen,und zwar soll dieselbe mit dem 1, April 1874 eintreten, von welchem Tage Niemand mehr zur Annahme von solchen Goldmünzen ver pflichtet ist. Bis zum 1. Juli sollen diese Goldmünzen eingezogcn sein; von da nehmen sie.die Landeslassen auch nicht mehr zur Um wechslung an. Preußische Fvicdrichsdor und kurhessische Pistolen gelten hierbei 17 Mark, die süddeutschen 10-und 5>Guldcnstücke, die Dukaten, württembcrgische ß 23 Gulden und 500 Kreuzerstücke werden nach Ncnnwerthe umgercchnet. Mit Genugthuung verweilen die Augen der Lesterreicher auf dem Wiener Reichsrathe, Noch nie bot sich ihnen eine so vollzählige Vertretung aller österrcichisHen Stämme und Nationalitäten, Nur die Böhmen und Mähren czechischer Zunge fehlen, sonst gelobten die Treue der Verfassung der resolutionistische, der föderalistische und der österreichisch angehauchte Pole, der sich bewußt werdende gali- zische Jude, der verfassungstreue Ruthene, der jungslovenische Ver fechter der südslavischen Nationalidcen, der dalmatinischeAutonomist wie der dalmatinische Annexionist, der ultramontane Deutsche aus Tirol, Salzburg, Obcröllerreich unv Steiermark, ebenso wie der li berale Welschtiroler und der Deutsche auS Böhmen, Mahren, Oester reich und den gesegneten Alpenländem des Kaiserstaats, Es muß einen interessanten Anblick gewähren, dieses mit dcn mannichfaltigstcn Typen gefüllte Abgeordnetenhaus , in dem in 6 facher Sprache das Gelöbniß der Treue versichert wurde. „Nix daitsch" war übrigens das erste Wort im Abgeordnetenhaus«; der galizische Israelit Ru binstein erklärte, er könne den Altersvorsitz nicht führen, oa er „Nix daitsch" verstünde. Ein sehr zutreffendes Wort hat der Kaiser Oesterreichs gesprochen Eine Deputation, geführt von, Bürgermeister vr. Felder, erschien gestern beim Kaiser, um demselben Mittheilung davon zu machen, daß zur Erinnerung an das fünfundzwanzigjährige Rcgierungsjubi läum des Monarchen die Bürgerschaft Wiens eine wohlthätige Stif tung zu machen gedenke. Der Kaiser sollte entscheiden, welcher Na tur diese Stiftung sein solle, „Ich meine", sagte der Monarch der Deputation, „daß angesichts der schwierigen Verhältnisse, mitwclchen jetzt der Stand des Kleingewerbes in Wien zu kämpfen hat, diesem Stande die Stiftung zugewcndet werden sollte." Hieraus spricht die Erkenntniß der Bedrängniß, in wHche die erwerbende Thätigkrit des Bürgerstandes gerathen ist und zu deren Abhilft jetzt Oesterreich Verzweifelte Anstrengungen macht. ein tiefinniges Gemüth gewahren, wietzsie auch dem Ernste, mit dem er als Prinz an den Berathungen der Stande theilnahm und mit dein er sich als König den Negierungsgeschäften widmete. ein glän zendes Zeugniß der Pflichttreue ausstellcn. — Seit vorgestern ist der k. pr. Staatsminister General- Feldmarschall Graf Roon in Dresden aufhältlich und im Hotel Bellevue wohnhaft. Man bringt seine hiesige Anwesenheit mit der definitiven Besetzung des Commandos über das königl, sächsische ArmeecorpS in Verbindung. — Eingcführt durch die obersten Hofchargen hatten gestern Mittag 12 Uhr die Mitglieder des Landtags die Ehre, iv corpore Sr, Majestät dem Könige Albert die Glückwünsche des Landtags zu seiner Thronbesteigung darzubringen. Nachdem die Landstünde einen dichten Kreis um den König gebildet, trat der Präsident der 1, Kammer, v. Zehmen, vor und sprach die Hoffnung aus, daß der König die Glückwünsche des Landtags zu seinem Regierungsantritte freundlich entgegennehmen werde. Der Redner gelöste dieselbe Treue, mit der die Stände dein König Johann zugethan, auch dem König Albert und wünschte diesem ebenso ein langes glückliches Leben, als eine lange glückliche Regierung. Se. Majestät der König trat den Ständen näher und sprach sichtlich ergriffen mit lauter Stimme: „So schmerzlich es mich berührt, ineine Herren. Sie so bald und unter so ganz veränderten Verhältnissen um mich zu sehen, so sehe ich es doch als ein günstiges Omen für meine Regierung an, dap die Stände des Landes die Ersten sind, welche gekommen sind, mich zu begrüßen und mir das Glück zu wünschet,, welches ich so nothwendig zu meiner Regierung bedarf." Hierauf wurden die neueingetretenen Mitglieder Sr, Majestät vorgestellt. Der König unterhielt sich daim längere Zeit mit den einzelnen Abgeordneten auf'S Huldreichste. - Vom Landtage. Ehe dle 2. Kammer am Mittwoch zur Frage der GebaltSerhöbungen der StaarSdiener gelangte, referlrte Abg. Pekri über die bereits inlt Gesetzeskraft erlassene Verordnung. Erhöhung der Sldvocatentare betr. Abg. Barth-Stenn rügt die Einseitigkeit dcS Pttri'schen Berichts, der Nichts darüber enthalte, dass daS Volk, die Steuer zahler. in Zukunft erhöhte Advocatcnkosten zahlen sollten. ES glUae aber zu weit, wenn einzelne Sätze um 100, 200 ia 0»0"'° erhöht werden sollten. Eine Besprechung mit eincin Advocaten soll von >/>- I Tblr. auk 2 Thlr. steigen, die Zchrungtzkosten von 2>/g aus 7 Thlr. pro Tag, die Atvocatenkoste» bet eincin Konkurse aber sollten so steigen, das, der Gütcrvertrcter beim Eoncurse der Leipziger Hypothekenvenichcrungö-Anstalt. der letzt 8000 Thlr. Itguibire. in Zukunft an 70.000 Thlr. liauibiren könne. (Bewegung). Da müßten die so schon um ihr Geld ge brachten Gläubiger »och »0,000 Thlr. mehr a» Abvocatcnkostcn verlieren. DaS sei um so härter, alö jetzt die Eoncurse von Aktien gesellschaften Mode seien und in die Millionen gingen. (Heiter keit). Die Regierung scheine zu denke«, wer einmal soviel cin- büßc, könne noch Zcbntauicnte an Advocatensportcln cinbüßen. (Heiterkeit). Das sei ein ganz falscher Standpunkt. Abg. Hart wig fürchtet» daß diese Erhöhung der Advocatcntare noch mehr dazu beitrüge, daß junge Juristen den Staatsdienst verließen. Lieber stimme er einer Erhöhung der StaatSdienergchalte, als der Advoeatentare bei. vr. G?nsel meint, die neue Taxe sei «ux «In Provisorium; der Justizminister Abele» bemerkt» daß , der Landtag selbst auf eine solche Erhöhung angetragen, Ueb- rigenS habe es der EoncurSrichter in der Hand; vor Ertheilung der cor» an einen Sachwalter mit Ihm eine Vereinbarung zu treffen, daß er nur innerhalb gewisser Schranken liguidtre: auch würde nunmehr den Prozessen vorgcbeuat, die bisher auf Kosten der Concurögläubiger so oft geführt wurden. Res. Petri lügt hinzu, daß die Sätze der Advocatcntare bisher notorisch zu nied rig gewesen. Eine raschere Abwickelung der Eoncurse würde er reicht und es trete nicht mehr soviel Zsnsenverlust für die Gläu biger ein. — Die Kammer stimmt gegen 2 Stimmen der erhöh ten Sldvocatentare bei. — Die Debatte über die Erhöhung der StaatSdienergehalte leitet Res. Oehmichen rin mit dem DeputationSantrage: Die Kammer wolle der allgemei nen Ausbesserung ver sämmtllchen StaatSdienergehalte und Löhne bis zur postulinen Höhe, vorbehaltlich der Prüfung jede» einzel nen Postens, zuftimmen. Er süat hinzu, daß in den letzten Tagen der Deputation sehr detaillirte Personal-Etattz zugegangcn seien, die eine gründliche Prüiung ermöglichten. Gegen die scalamäßigc Ausbesserung der Gehalte sei man fast allseitig, da diese nur neue Ungerechtigkeiten und bittere Klagen erzeugen würde. Abg. Beck hält zwar eine Gehaltserhöhung zur Belebung der Pflicht treue. Gewährung von BerusSsreudigkeit und zum Schutze gegen Bestechlichkeit iür nothwendig, aber nicht die Erhebung, wie sie die Regierung verschlagt. Dieser Vorschlag gebe den niederen Beamten oit viel zu wenig und begünstige oit in ungerechter Weise die schon setzt hohen Gehalte. Die Assessoren und Refe rendare z. B- kämen viel zu schlecht weg, vielzugut aber die AmtSbauptleute u. s. w. Man solle zunächst keine bleibenden Erhöhungen geben, denn nicht sicher sei es, ob der Staat NUS Eisenbahnen und der Gewerbesteuer fortgesetzt so steigende Ein nahmen beziehe» würde wie seither. Jnioige des Börsenkrach» sei ohnehin die Stcucrkrait der Gewerbtreibenten geschwächt. Daher wolle er nur Gehaltserhöhungen in Form von proviso. rischen TbcuerungSzulagen (diese aber scalamäßig) gewähre», erst der nächste Landtag werde unter normaleren wirthschaitlichcr. Verhältnissen als jetzt definitiv die Gchaltsirage entscheiden. - Abg. Fah » auer malt mit dicken Stricher, von denen einzelne ans der Linken Beifall finde», ein Bild grau in schwarz von den sächsischen Finanzen. um schließlich zu erklären: Ich bewillige Nichts kür die Staatsdiencr. Daß vierte Mal seit 1858 sollten setzt die Gehalte erhöht werden, diesmal nm 1,570,»00 Thlr. Immer schütze die Negierung die Lcbcnomittelsici- ernng vor und doch trage ein ungünstiges Jabr. das die Landwirthschmt cr- kahreii. mit Schuld (Staunen rechts); alle Bcvötkernngsklasser litten setzt. Ilm die GehaltSerböbungen zu ermöglichen, lasse der Finanzmtnlster das Budget im rosigsten Lichte erscheinen; so entnehme er 50»,<XX> Thlr. dem Eisenbabnerncncrungssond, wo gegen er sich bisher immer gesträubt habe, alle Einnahmequellen seien übermäßig in die Höhe gezogen ins Budget gestellt: so gäbe namentlich die Porzellamnanuiactur. die vor wenigen Jahren kaum die Anlagekosten deckte, enorme Ucbcrschüssc, die Hosapo, theke solle sogar 50 Thlr. wehr geben, obwohl sic in 2 Jahren hinter dem Anschläge uin 2600 Thlr. zurückgeblicbe» sei. Und doch siünde inan angesichts der großartigen militärischen Rüst ungen vcrinuthlich bald vor einem neuen Kriege (Staunen!, wobei alle Staatseinnahmen zurückaingen. Sachsen solle jetzt I Million mehr jährlich zur StaatSschuldcnverzinsung und Tilg ung beitrage», cs müßte bald seine O's Millionen Kassenkillers einlösen und für die bevorstehende Erhöhung des Militär-Etat», jährlich 1.800,000 Thlr. beitragen. Also, rechnet Fahnauer aus. bleiben im ordentlichen Budget 2.1M.OOO Thlr. Ausgabe unbe deckt und die Steuern müssen wegen der Bcamtengchaltoerböh- ung um -7» erhöht werden. Statt die Beamten zu vermindern, enthalte das Budget 4 neue Kreishauptlcutc, 15 neue AmtS- hauplleute, 15» neue KrcISobergensdarmcn, 100 ncueGenodarmen und :«» Bezlrksschulinspectercn und was sonst noch drum und dran hänge. (Heiterkeit). Und wie seien die Erhöhungen gefor dert ? Posten, zu denen bloße Körpcrkraft oder Schreibfertigkeit gehörte, wie Gcrichtödicner und Expedienten, sollten sich besieh stehen als mancher Schullehrer und Geistlicher. Jetzt befände» sich die Staattzdicncr mit ihren gesicherten Einnahmen und Omer Pensionsberechtigung besser alS viele Gewcrbtreibcnde. Dabe> beantrage er mit Abg. Philipp: Von der Gehaltserhöhung für diese Finanzpcriode abzuschcr., die Gehalte nur n ic seither zu bc willigen »nd bloß dle Gehalte der niederen Eiscnbahnbcamte'- und die Löhne soweit nötl'ig zu erhöhen. (Forti, folgt,> — Oesientliche Sitzung der Stadt per ordne» ten de» 5, November. Der Vorsitzende, Herr Hosrath Acker- mann, berichtet zunächn Uber ein Eoneolensichrciben an Ihre Majestät den König in M nttcr, Seitens tcsNall'ünndberStatt vcrorduetcn abgesandt und über die schon von uns erwähnte Be- grützungsaudicnz in Pillnitz, gelegentlich welcher der König in längerer Unterredung sich dahin ausgesprochen habe, daß er jeder zeit mit Liede seiner Vaterstadt DreStcn zugewan sein »im daS Wohl derselben allezeit fördern werde. Zur feierlichen Ein- sührung des neuen Gcrichiöratho R n ger in lein Amt, weiche am ll. cs. stcutland. waren als Deputation des Collegiums die Herren Stadtv. BlcP. Edristophaisi und Friedrich erwählt ne', haben ihr beigcwoont. lieber vier Neuwahlen zu einzelnen Dc putationen wird berichtet und dieselbe» niittclit Acclamation be stätigt. — DaS Collegium erklärt sich inst der ucbcriassung cim'-" an tzpr Parkstraße gelegenen Streiten Connnunlandco an de» Bauvcrein „Großer Garten" gegen die Kautsumme von 35',»' Thlr. unter den Bedingungen einverstanden, daß sich der Verein sür sich und seine Besitznachsolgec allen Atjatcnzpcrpflichtimgcn unterwirst, welche den Besitzern von an städtische» Straßen ge legenen Grundstücken nach der Skadtveriasinng obliegen und die aus das verkaufte Stück saltcndcn Kosten iür Straßenbau rc. übernimmt, ferner genehmigt cs, daß die Schlcubcnbautcii von der Palmstraße b>S zur Rctnharttstraße, sowie von der Mittel- straßc bis zur Grünestraße dem Maurermeister Lotze übergeben werden. Derselbe bat die Mindestforderung gestellt, wonach diese Schleußenbanten 7180 Thlr. kosten werten. Dem vom Stadt- rathe gemachten Vorschläge, dieAbgabcnhebcstelle von kerSchil- lerstraue nach der Ecke der Radeberger und B mtzner Chaussee zu verlegen, stimmt daS Collegium bei, genehmigt auch den Pachtabschluß mit dem königl. Finainmiiiisicrilim gegen jährlich II Thlr, Pachtzins und zur Errichtung des neuen Einnehmer- haulco die veranschlagte Bansummc von 220» Tbir.; bewilligt auch ferner eine Bauiumme von :i2(U Thlr. zur Erbauung un Einrichtung eines Betriebsgebäudcs in dem städliichc» Stein- bruchc zu Döltzichcn. - Es macht sich ein Tausch beziehend!!» ein Kauf zwischen der Commune und der Dresdner Baugeiell schast über ein zwischen der 2 leck- und Melanchthonslraßt Dez. a» der Kurfürsicnstraße gelegenes Areal nötbig: cs ist darüber schon srübcr im Collegium gesprochen worden und beute wir'' die Mitvollziehung der betreffenden Vorträge beschlossen. - Hinsichtlich der Bebauung dcö Terrains zwischen Löbtaucrstraße und der Wrißeritz tbcilt man dle Ansicht dcS Stattrawes und sicht von Auistclluiig eines besonderen Regulativs ab. Wegen der Unterführung der Lößnitzstraßc saßt man bei derMitthellung dcS Staktrathcv Beruhigung, die sich für IIntcriübru n g. ge genüber bem neuerlichen Wunsche, denEisrnbahnübergang ander
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite