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- Erscheinungsdatum
- 1873-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187310151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-10
- Tag 1873-10-15
-
Monat
1873-10
-
Jahr
1873
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«»»»WWW»», W»U»»» »M« «d» MG *Z.1. «NN 12. v. spurlos au« dem hiesigen Central - Schlachtviehhof verschwunden ist. ist. wir nian un« mittheilt» i« der Nähe von Kötzschenbroda bummelnd getroffen worden. . > - Wit Blumen und Guirlanden geschmückt sah man gestem vie Eonditorei von Rodert Beyer. »Wilodrusicrstratzt v. Etz galt der JatzreSielcr seit Wiedereröffnung des Geschäfts. und bat »ich dasselbe unter Leitung des jetzigen Besitzer« mit Recht einer de- / deutenden Frequenz zn erneuen. — Das für gc>vöi)»iia> slattfindende Mittwochtz-Conrert des Herrn Musikdirektor T rentier aut dem seldschlbtzchen findet auS- naymöweise morgen Donnerstag statt. l — Die ausferordcntiiey« General-Versammlung der Seb - nitzer Papierfabrik, vorm. Gebr. I„st Es., vom 14. Dekoder c. wählte» die ansschcidende» Mitglieder bcö »AuifichtS- ratps Gerichtörati) Meißner und Stallmeister Zacharias wieder und »abni nach kurzer Debatte den vorgelegten Entwurf ree >tir rer Statuten mit dem »Anitragr für den Borstand an, denselben mit der «ständige» Bebörde redaktionell cutgiltig zu vereinbaren. »Rach einer zuletzt vom Diieetor »Adam gemachten Miitneilung befindet fick' die dritte Papiermaschine seit ungeiäbr Mitte August in Tyätigkcit und ist der gegenwärtige Stand des Unternehmen« im Allgemeinen befriedigend. — Während man Seitens der Staatsanwaltschaft am letzten Sonnabend in Chemnitz bej dem bereits snSpendirt gewesenen Bezirksstenerinspector Bl, in Folge dringenden Verdachts, daß der selbe Betrügereien und Fälschungen verübt — deren einige er auch schon eingcraumt — Haussuchung hielt und ein Kästchen des Schreib tischcs öffnete, nahm der Angeschuldigte Cyankalium und fand da durch sehr bald seinen Ted — Die Bnchbindergehilfen in Leipzig, welche dem Verbände angehören, haben gemäß ihrem am Freitag gefaßten Beschlüsse am vorigen Sonnabend gekündigt und wollen am nächsten Sonnabend aufhören zu arbeiten. Tie Richtrerbandsmitglieder dagegen haben nicht gekündigt, und so werden alle dringenden Arbeiten erledigt werden können. Nian glaubt übrigens, daß sich viele der Gekündigt habenden noch besinnen werden, da die Zahl der in Arbeit Verblei benden nicht unbedeutend ist und die Prinzipale sich verbindlich ge macht haben, Verbandsmitglieder nicht wieder anzustellen. Es wird sich dadurch wohl Mancher veranlaßt finden, auö dem Verbände auszutreten, um so mehr, als ihm sein Anrecht an die eingezahlten Krankengelder dadurch nicht genommen werden kann. Ein in Leipzig wohnhafter, 20 Jahre alter Handarbeiter aus Göritzhain machte, nachdem er in angetrunkenem Zustande und mit ganz durchnäßten Kleidern nach Hause gekommen, den Versuch, sich das Leben durch Ausschneiden der Adern am Halse zu nehmen. Nian brachte den Mann, der, wie es den Anschein hatte, schon zuvor seinen Tod in irgend einem Gewässer gesucht, ins Krankenhaus. Die Verletzungen, die sich der Aermsle beigebracht, sollen nicht lebens gefährlich sein, und ist ein Motiv zu der traurigen That nicht bekannt. schaff Kött von Die Watzp rineö MStbuiw bevor fim 78. vrvinSIatzre gestorben, rs durch dtp» Dowcapitel steht »r. WM B»i «vnltz i Preußen, wurde eine Draisine - tm Nebel einem Mtnvapnzuar üderiadrr». Sin Toner, zwei «ch» Ilimg der »ragwett« der Duistorv'sci'M.Rittst« . ... - — . - allzu er. wünschcnßwcrtd au« vte Wwtsamkil dcü leider all« sruevt, «lgiotagirvl« zurück««»eilen. Nachsteffeuke ltatluisckc «io, find dem Courözetlcl der neuen Börlenzcitung entnommen. — Das Gotteshaus des freundlichen, rebcnumkränzten Dorfes Seußlitz an der Elbe war am 12. d.M. Zeuge einer ebenso seltenen als erhebenden Feierlichkeit. Der GartemiahrungsauSzügler Johann Traugott Richter in dem eingepfarrten Dorfe Zottewitz, 75 Jahre alt, stand mit seiner Ehefrau Sophie Richter 74 Jahre alt, am Altäre des Herrn, um zum '.weiten Male den kirchlichen Segen zur goldenen Hochzeit zu empfangen. Das schlichte, bescheidene Jubel paar hatte nicht verhindern können, daß sowohl der Gutsherr, Herr b. Stammer ans Zottewitz, als auch die gesammte Kirchfahrt den herzlichsten, thatsachlichst.il Anihcil an dieser Feier nahmen. Der Jubilar hat 31 Jahre lang das Amt eines Kirchenvaters und 12 Jahre das des GemeüiderichterS mit Gewissenhaftigkeit und Treue verwaltet. 4 noch lebende Kinder und 22 Enlel bilden den gesegne ten Familienkreis. Besonders crwähnenswerth dürfte sein, daß an diesen: seinem Ehrentage, den er mir seiner treuen Lebensgefährtin noch sehr rüstig und wohlauf begehen konnte, auch seine ebenfalls noch lebensmuthige Zwillingsschwcster theilnehmen konnte. — Ein Bauernburschc hat am Donnerstag in Langenstriegis bei Frankenberg des Nachmittags die Scheune seines Brodherrn, Gutsbesitzers Zschbrpers, angezündet und ist dieselbe mit allen Heu- und Hafervorrälhcn niedcrgebrannt. Zum Glück regnete es und so ward ein Weitergreifen der Flammen verhindert. Der junge Ver brecher hat die Brandstiftung eingestandcn und ist verhaftet. — In der Nähe des Dorfes Schletta bei Meißen hat man kürzlich einen Dachs von nahe ^0 Pfund Gewicht erlegt; ebenso sind in den letzten Tagen auch auf ander en Revieren der Meißner Gegend Dachse geschossen worden. — Am Dienstag früh 4 Ubr ist in Burgstädtel bei Briesnitz ein dein G,»»bescher Sachse gehörig' s Wohnhaus liebst Scheune! itisdergebraiun." Trotz der schnell zu Hilfe geeilten städtischen Land spritze, der Löbiaucr und Plauenschen Feuerwehr konnte dem Feuer nicht vor der Zerstörung beider Gebäude Einhalt gethan, auch nichr verhindert werden, das; zwei Pferde in den Flammen umiainen. — Verlaukbarnnqcn Im Handelsregister. Erloschen die Firma WiVcl >' Neeerlc. Erlcschen die Firma E.F. George. Eingetragen die Firma M. I. S tandinA Inhaberin: Frau Ang. Man iidc Jda pcichcl. Stand«»! gcb. Gläser hier. Eingetragen die Firma Angmi Stickel, Iniaoer Herr Johann Ernst Kar> August Heinrich Stickel hier. Eingetragen die Finna Wohlge mut»' und Nh ig, Inhaber die Herren .Karl Eduard Wohlgemuth und Friedrick' Färckstcaott Nl'Ug, Heike Möbclhändlcr hier, — O e n e n t l i ch e Gerichtssitzung am 14. Oktober, Die Hauptpcrhankluiig wider Gustav Leopold Louiö Lieber aus Sonncbcrg bei Eoburg. Sck'uhmack'crgeicllc, l81o Jahre alt, sck'on zweimal kcstrast und abermals wegen schweren Diebstahls miv Betrugs vor Gericht stehend, muhte aut Antrag der könlgl, StacttSanwattickmtt iOr. Franckel bcbuis 'Anstellung neuer Erör terungen veriagt werde». Die Berlheidigung war durch Ab», Georz; Schubert verirrten. — Dessentlichc Sitzung der Stadtverordne ten Mittwoch, den l,'>. October, »Abends >,7 Uhr, Bericht des Fina naueichuisco über die Honorirung von 6 Wochenstunden bei der höheren söchterschwc aui das IV. Quartal >873; über die Gewä» nmg einer Unterstützuiig an die invalide Krankcn- wärtcrin Schmiedel: über die Abschrcibnug der dem Lelbbanse durch d e chni,"rreu»nge„ des vormaligen Leihhaus Assistenten Gras erwach en.« Lttuuiie: über eie Uebersickst über die üloigc Ltadtanlcibc; über die Eramination der Ltattkassenreckinung pr. I^i>"; des t craaltungoau'schusscS über die innere Einrichtung! der 1l. Bürgcrichiiie; über die Erhöhung heb Postulats iür die! Verlegung des Prei liicr Lanlgrabnis: des Rechts- undBcrwai-! tungsansichusscS über verschiedene Passageveräiiderungen an der > -Marien brücke; über de» neuen Dresden-Berliner Bahnhof; des! sticchtSallssck'nsscs über die Petition des Raths und der Stadt-! Vcrordncren -» Ehcnmik an die Ständeveriammlung um DiS' vensat o» von den Berschriiten der allgemeinen Stadteordnung bei Besetzung von RatbssteUcn. Geheime Sitzung. Glbl,i>l,k i„ Dresden, 14. October. Mittags-. S"8" oder 1 Met. 32 Ecnt. unter >>. — Bndwcls: >' —" unterst. — Prag —'1" unter st. - Kolli»: ' 5 ' unter st. - Leitmerltz: 1' 2" nntcr st, — Melnick: l' l'u" unter st. — Wittern,igs-Beobaefitnng am 14. October, 'Abends ä 11, Daroii'cicrstai r nach L tto a Bösvlt hier: 27 Paris. Zoll tst/o L. (seit gestcr» gestiegen l' -L.). rstermomcter nach Reanmnr: 1>» Grad über ull, — Die LMossthurnstahne zeigte West- Wind. — Hlliime! heiter, unbewölkt. Taficsficsckitchte. Deutsches Reich. Wie es Hecht, steht ein Arrangement zwischen der pramnchwclgiichcn Regierung und der Stadt Ge»u betreffs der Erbschastsangelegenhelten des verstorbenen HerzogS «luSficht- M verwundet». Ist cs n bare» ^ itljrnstnv , „ Die Slnztihl derjenige» Gründungen, deren Acticn Eingang im Pnbllkum gefinidcn haben, beläuit sich aus 21 und lcvrascntlrc» dieselben ei» Nonilnalkavital von 14,ti8ä,»»Et) Thalcr. Die Gc- samnitbeit „Q.uistorv'scher" Aktie» wird auf ca. 2ü Miuioiie» Thaler angegedcn, doch sind da auch „Wcrtbe" mllgerechnet, welche e« noch nicht gelungen war. dem Publikum aunuwalzc». Der Eourbzcktcl enthalt wesentlich lolgcndc Q.uislorp'schc Gesell- schatten: Bereinsbauk sä Millionen», Wcslcnd l2 Niillioncni, Ecntral-Bauvcrcin sl,20st,sti0>. Bailischer Lloyd s2 Millionen), Fellenfabrlk vorm. Schaaf, TabnkS'abrik vorm, Prätorins, All gemeine Häuscrvaugcscllschait, Eiemuitzcr 'DaugAc-ickiatt, Eonti- nental-GaS und Wasser-Aktiengesellschaft, Fayvn-Schinicte und Schraiil'ensabrlk, Bcrein für Failf.'brlkatio», Schering s chemische Fabrik. Chemische Fabrik ..Union", Eentralbazar für Fuhrwesen. Potsdamer Holzfactorei, Rathenower optische Jndustriegesellschatt, Papierfabrik Wolfswinkel, Scvoltzsche Biaucrei, Bcrgwcrksgcseli schalt „Mägtcsprnng", „Westpha»ia" Waggoniavrik, und „Ger mania" Wagenlelhanstal». Bei den Geseuschastcn, deren Grund kapital mehl alö eine Million beträgt, haben wir die Ziffer des Grundkapitalv in Parcnlhcie vinzugejügt, Herr D uistorp hatte das die Nicnge und auch manchen .mmtlgen blendende Pr'nciy, die Gründungen n>it nicht übergroßer sog, Gründcrbeute zu vcr üben. Leine Taktik war vielmehr, mit seinen Gründungen ein complicirteS Agiotageiplcl zu treiben, daö schwerer zu entdecken und häufigere Gelegenheit bot, mit den „Eingeweihten" große Gewinne zu reglisircn. Aus diese Weise ist das Q.niikorp'sche 'Aktentgt aus das Publikum weit vcihängnißvoller ge>vordcii, als wenn seine Gründlinge» von vornherein den Stempel krasser Uebcrpvlthcilung an sieb getragen hätten WaS die wüste »Agio tage Q.uistorp'S für Triumphe zu erziele» verstand, gebt daraus hervor, daß jene 2l Gründungen am I. April d, I. bezw. die neuesten unter denselben an ihrem Einiührungstage dem Eonrs zettet zufolge einen Effcctivwcrtv von zusammc» u»ehr als 23' e Millionc» Thaicr auiweisen, während ihr Rominalwcrtl'fiel'nach der oben goczebeiien »Angabe ans nur ca. 14> , Millionen Thaler oelies. »Am ist. Qctobcr war der Effcctlvwcrtv jener „Quiitorp ick en Actien" aus wenig über 7 Miuionc» Tvälcrherad^e»chinol zcn, d h. das »Publikum hatte 16 Millionen auj dem L.nifiorp ,'chen »Altar geopicrt. Ed ist bitter schmerzlich, sich das Bild auS- zumalen, weiches diese Ziffer cmdemet. Wer zählt die gebrochenen Eristenzen, die Hundene von Familien, deren häusliches Glück durch jenen sckiändUck-en Plusmachcr velnichtct ist, der polvpcn- artig seine Gründersänge über alte Provinzen ausgestreckt und keine» Zweig gewerblicher Thätlgkcit von der Berattioninlng verschont bat? Da gicbt es trotzdem noch Stimnien, welche den gefallenen Gründerbelden nicht mit Steinen beworicn wine» wollen, die womöglich schon jetzt Herrn D.uisb rp zu einer hübschen Lcgenbcnfignr veiarbcitcu möchte». Thatsächlich verdient Quislorp nichts weniger alS das. »Rach einem Borlcbc» In Stettin, daß manchen dimklen »Punkt auizuweise» hat, verstand Q. eS srcllich, in »Berlin eine Rolle zu spielen, wobei weniger eigene Gesch cklich- icit, als piclmchr die spccnlativc Frönimigieik seiner Brüder bahn brechend für ivn wurde. Die »virklich Urtbeilssäbigen hat Q..nic biente» können, da diese seist wohl wissen mußten, daß für finan gelle Meteore nur das Resultat der eigentliche Prükfiei» ist; »'Ne uland ist vor dem Tode glücklich zu nenne»", gilt für tieFinaiiz- größcn i» erster Linie. Herr Quistvlp ,var kein finanzielles Genie, sonst hätten die Wogen nicht über ihn zusammcnschlagcn können, er besitzt aber leider In hvbem Grade eine glclßncrlschc Art, durch die er sich eine» iür das Publikum io verhängnißvoiien Nimbus zu verschaffen wußte, untcr'intzt von Kumpanen, welche goldene Brosame» von seinem Tische auszulesen wußten. 'Duiswrp s Hanytadilttant war die Berliner Firma Marr u.Goldstein, wclci-e die wüste »Agiotage in Quistorpffchcn W'erlhcn a» der »Börse zn insceniecn hatte. Q.nistorp ist n M „iromin", wie seine Brüder, besitzt aber die mit einer gewissen »Art Frömmigkeit nahe ver wandte» Eigenschaitcn der Heuchelei und des Absolutismus, dem jedes Mittel zum Zweck reckst ist. Wie ein Jcsultcngeiicral kom mantirte er leinen Troß, der eine eigne Meinung nickst haben durste, sondern Ja- und »Amensager in den Qniftorp'sch>cn Stroh männer-General-Versammlungen war. Dabei spielte sich Qni storp ans den »'.stenschendeglückcr ans und biß seinen Elicnten ge genüvcr den Patriarchen heraus; man kann ihn — abgesehen von den galanten Eigenkhümllcl'keiteii des Mormonenhäuvtlingö den Vrigham sysung ver Golonie »Wcstcnk nennen. i»BolkS-Z.) Frankreich. Im „Journal tcö Debats" ver'angt Job» Lemotniie die soiortige Entschcidlnig vcr monarchischen Frage. In der Hand des Grase» v. Ehambord liege die Wicdcraüsricl't iliig deö Kcnigthumv oder dessen Vernichtung für Iinmcr. Der „Raype!" meint, die zur Sicherung des Erfolgs für die republi kanische Sache er'oikcrilck'e» Maßregeln müßten bei Zeiten vor dem Wicrrrzuiammeistritt der Nationalversammlung getrosten werden. Sämmlliche Mitglieder der Linken lind zu einer Frac rlonöveriammlnng auf den 27. d. MtS. cindcruicn worden. Der in,Here Dcpuiirte Rane wurde von dem vierten Kriegsgerichte m ccmlnmkeisi» zur Totesslrase verurthellt. In der Silstliig des KricgSgcricksts über den Marschall Bazainc nahm das Verhör des »Angekagtcn seinen vliiiang. Der Vorsiscndc des Gerickstsboics, Herzog von Aumalc, bemerkte bei Beginn des Verhörs Folgendes: Obgleich die eigentliche Verant wortlichkelt des Marsci'altS erst mkt dem >2, »August beginne, an welchem Tage demselben das Ober-Eommanto über die Rl'cin- Armee übertragen worden sei, werte er dock' auch einige, aui die früheren militärischen Vorgänge bezügliche Frauen an den »Ange klagten rickstcn. Dieiclbc» betrafen die Schlacht bei Forbach, die dort getroffenen »Anordnungen und die »Befehle, welche von Ba- zaine, der damals das Evmmando des 2., :i.und4, Armee-Eorpö batte, an Frossard und denen Divisions-Generäle iMctman, »Montanton. Eastagnvi ergangen seien. Der Marichail erwiderte, daß ihm die den Generälen erthelltcn Ordrcö größlenlhclls unbe kannt gcb icben seien, da dieselben vom Hauptquartier direct den Eorps und Divisionssülrern mitgetheilt seien. Das Verhör richtete ficki daraus auf die Ereignis,c nach rer Uebernabme des Obcr-EoiiunnndoS durch den Marichall, wobei ihm besonders die Langsamkeit seiner Bewegungen, die Verzögerung im Schlagen der »Brücken über die Mosel und der versäumte Abbruch derselben nach vollzogenem Uebcrgang zum Vorwurf gemacht wurde. Der Marschall hob in seiner Erwiderung zu seiner Entschuldigung hervor, in weich schwieriger Lage er sich damals beiunten habe, da er wegen der Mangelhaftigkeit des KuiidschaitcrwcscnS von der Lage und den Ereignissen nur ungenaue Keimtniß gehabt habe. So sei ihm z. B. erst am 13,»August ein genauer Bericht über die Situation »"'ac Mabon'S «gegangen, wovon dem Gcncralslade die Schuld beizumessen sei. Ferner habe er erst am 12. August den »Beicl'1 erhalten, »Brücken über die Motel zu schlagen; er habe sich nur alS Stellvertreter des Kaisers betrachtet und nicht gewußt, daß dieser bereits an jenem Tage die Armee verlassen habe. Der »Marschall erklärte schließlich, daß er alle Verantwortlichkeit daiür, daß die Vrü ken zu spät geschlagen und später nicht abgebrochen seien, ablchncn müsse, woiür er sich wesentlich und mehrfach ans den Umstand berief, daß er von vielen Depeschen, welche direct an den ölHor gSin-iLl Marichall Lcboeuf gesandt worden seien, gar keine Kenntnis, gehabt habe. Der Marichall führte ferner an, ans zwei vorbefinklichcn Depeschen ergebe fick deutlich, daß er beabsichtigt habe, der Umgebung durch die deutsche Armee zuvor zukommen. - ein P an, an dessen »Ausführung er jedoch vom Kaiser seihst verhindert worden iei. Ferner erklärte er, der Kaiser Napoleon sei mit dem Verbleiben derArmee unter Metz im Falle eines zu großen feindliche» Widerstandes einverstanden gewesen. Er ider Marschglli habe daher den Marsch auf Verdun erst am 1.V Angnst angctreten; durch die Schlacht vom 16. »August sei aber der Vormaisck' ihm unmöglich gemacht worden. Der Mar schall bezog sich ferner hinsichtlich seiner Bewegungen nach der Schlacht vom 18. »August aus den erhaltenen Befehl, Nichts aus das Spiel zu setzen. Nach dem Gcsainmtrcsultate teS Verhörs suchte der Marschau weniger sich durchzuschlagcn, alS die deutsche Armee vor Metz scstzuhalten. Amerika. Der Präsident Grant, welcher sich dafür auSge- »old zum gesetzlichen Zahlung!» Unterredung, die gegenwärtige kck'ritt, um Gold wieder zum en hat, demnächst wieder da« «old -i zu machen, erklärte In einer Unttl ^ inzlelie KrlsiS sei der erste Schritt, itictzllchen Zahlungsmittel zu machen. Dadurch würde ein« ichcre finanzielle Grundlage gewonnen werden, die dem ganze» Lande zum Vortheil gereick'cn werde. Der Präsident sußerte ierner, wenn er angenl'lickiici' eine »Botschaft « erlassen habe, würde er der Legislatur die bcrcatc Maßregel anempscblen. — Nach elncr, der Londoner „Times" «gegangenen Depesche au- Kingston au, Jamaica von, heutigen Tage hat lm Süden von Haiti ein heftiger Orcan gewüthet, durch den viele Häufe» und Schiffe zerstört worden sind. Port-au-Prince ist von dcw Orca» nicht berührt worden. - — Feuilleton. -h Unter die interessantesten Darbietungen des könlgl. Hof- the.ste S dürfte „König Lear" zu zähle» sein, de», wie wir ver nehme». Her, Carl Portb zur Zeit fiudirt. —- 1 Nickst uninteressant für Freunde des RcsidenziheatcrS dürfte sein, das, bei der heutige» Wiederholung der,.Luci»de vom Thea, trr" die blöder von Frl. Körnig so allerliebst durck'geführüi Rolle der ..Lucinke" von Frl. Pggay gespielt wird. Beide Damen werden bei weiteren Aufführungen dieser Posse alternircn. h Die Tbeilnadme iür das Eoncert dev Herrn Hans von »Bül ow ist so bedeutend, daß der Saal deö Hotel de Taxe be reits nahezu auvvcrkautt wurde. , h Dcnmächst wird der Pianist Herr Barty aus Berlin,' günstig bekannt durch sein »Auitcetcn hicriclbst im Joachlm'schc» Eonccct, ein selbstständiges Eoncert geben. 4 »Bekanntlich hat sich der Herr Impresario Ullman zu der Versicherung verfliegen: nach Drcödcn käme er nie wieder. Infolge dessen findet am 6. Februar im Saale deö Gewerbe- Hauses cl» großes Eoncert der Ullüian'ichcn Gesellschaft unter Mitwirkung dcS Herrn Kapcllmrisierö Mannsfcldt statt. »Wer wollte zweifeln, daß auch diesmal der Gründer der Concert- Earawancn viel Interessantes dielen wird. h In »Bayreuth findet in nächster Zeit eine Deleglrtenver» säinmlung statt, um über den Stand des, Magncrthcatrrs und die weiteren Maßregeln zn veralbern Von Dresden ist Herr vr. »Adolph Stenr abgeortnet worden.' ff Im »Austrage der kaiscrl. Oberpostdirection in Leipzig er schien lLeipzig. O. Leincri das alphabetische Straßenvcrzeichniß iür Berlin mit der »Bezeichnung der Zonen. Eorrespondenzcn nach der ReichShanptstadt werde» nur mehr schnell zum Ziele gelangen, wenn die Zone, in der die resp. Straße liegt, am der »Adresse angegeben ist. ^ Neueste Telegramme der Dresdner Nachrichten. Berlin, 14, Oct, Der Staatsanzeiger publicirt einen Brief des Papstes an den deutschen Kaiser vom 7. August, welcher die von icr Regierung ergriffenen »Maßregeln als mehr und mehr auf Ver nichtung des Katholicismus zielend, bezeichnet. Das päpstliche Schreiben fährt fort: „Wenn der Kaiser, ivie dem Papst mitgetheilt wurde, das Rcgierungsvcrfahren nicht billige, werde dann der Kaiser nicht die Uebcrzeugung gewinnen, daß solcherigorose Maßregeln keine andere »Wirkung haben, als den eignen Thron zn untergrabe»? Der Papst rede mit Freiinuth, seinPanier sei Wahrheit, seine Pflicht >ei, auch Nicht Katholiken die Wahrheit zu sagen, denn Jeder, welcher sie Taufe empfangen habe, gehöre in irgend einer »Beziehung, in irgend einer Weise dem Papste an. Der »Papst hofft, diese Betrach tungen in gewohnter Güte ausgenommen zu sehen," Die Antwort des deutschen Kaisers vom 3. September ist er freut, Gelegenheit zu haben, uni dieJrrthümer zu berichtigen, welch« in den dem »Papste erstatteten Berichten vorgckoinmen sein müssen und den Papst zu der Vermuthung führten, der Kaiser billige nichl sie von der Negierung eingeschlagenen Bahnen. Nach der Verfassung Preußens kann ein solcher Fall nicht cintlctcn, da Gesetze und Ne- zieruw maßregeln landesherrlicher Zustimmung bedürfen. Zu des laiscrs wesen. Schmerze habe ein Theil katholischer Unterthanen ssit ;wei Jahren eine politische Partei organisirt, welche de» in streußen seit Jahrhunderten bestehenden konfessionellen Frieden nrch staatsfeindliche Umtriebe zu stören sucht. Leider haben höher« .acholische Geistliche diese Bewegung nicht nur gebilligt, sondern sich hr bis zn offner Auflehnung gegen die Landesgesetze angeschlossen, Achnliche Erscheinungen wiederholen sich in derMehrzahl in andern europäischen und in einigen überseeischen Staaten, Der Kaiser >;be nicht die Ursachen zu untersuchen, wurch welche Pricstcrund Gläu- aige einer christlichen Confession bewogen worden, den Feinden eder staatlichen Ordnung in der Bekämpfung der letzteren behilflich zu sein. Des Kaisers Aufgabe aber sei, in den ihn, von Gott anvcrtrautei, Staaten den inneren Frieden und scS Gesetzes Ansehen zu wahren. In dem Bewußtsein, einst vor Gott »Rechenschaft zn geben über die Erfüllung seiner königlichen schlicht, wird der »Monarch die Ordnung und das Gesetz jeder An fechtung gegenüber aufrecht erhalten. Hierzu sei er verpflichtet als ßristlichcr Monarch auch da, wo er mit Schmerz seinen königlichen Licrnf gegen die Diener einer Kirche zu erfüllen habe, von welcher der Kaiser nnnchmc, daß sie nicht minder wie die evangelisch«, oas Gebot des Gehorsams gegen die weltliche Obrigkeit al6 den Ausfluß des gcoffcnbartci, göttlichen Willens erkennt. Viele dem Papste unterworfene Geistliche setzten die Negierung in die Nothwcndigleit, die Befolgung der Landcsgesctze zu erzwinge». Die Regierung stütze sich auf die große Mehrzahl treuer katholischer und evangelischer Unterthanen, Hoffentlich werde der Papst, von vcr wahren Sachlage unterrichtet, seine »Autorität anwendsn, um der bedauerlichen Entstellung der Wahrheit und de», Mißbrauch des pricsterlichen Ansehens ein Ende zu machen. Mit diesen Um trieben habe die Religion Christi durchaus nichts zu thun. Der Brief des Kaisers schließt damit, daß der evangelische Glaube, zu welchem sich der Monarch gleich seinen Vorfahren mit der Mehrzahl seiner Unterthanen bekenne, es nicht gestatte, einen andern Vermitt ler in dem Verhältniß sowohl zu Gott, als zu Christum anzumhmin. Diese Glaubensverschiedenheit halte ihn aber nicht ab, mit Attders- glaubendcn in Frieden zu leben. Berlin, 14, October. Die Nachricht, daß die ReichSregirr- ung beabsichtige, den alten Reichstag nochmals zu berufen, wird von der „Nordd. Allg. Ztg." als durchaus grundlos bezeichnet. De« gegenwärtige Reichstag könne nicht mehr berufen werden, weil die Session nach kurzer Thätigkeit wegen des Erlöschens des Mandats der Abgeordneten unterbrochen werden dürfte, München, 14. October, »Morgens, Bezüglich der Frag« we gen der Anerkennung des Bischofs Ur, Reinkens von Seiten der bairischen Regierung vernimmt die „Augsb. »Allg, Ztg.", daß die selbe einer aus hervorragenden Juristen und Staatsrechtslehrern gebildeten Commission zur Begutachtung vorgelcgt werden soll. Eisenach, 13, October, »Abends, Zum Präsidenten dss nunmehr constituirten Vereins für Socialpolirik wurde noch vor Schluß der heutigen Sitzung Gneist und zum Vicepräsidenten Nasse gewählt. Die »Wahl zum Secretär fiel aufEckardt und zumKasfirer ans Gcibcl. Pari«, 13. October. Der „Union" zufolge find am neuli- chen Geburtstage des Grafen in Frohsdorf zahlreiche Glückwunsch- Adressen eingegangen, deren Unterzeichnern derselbe seine« Dank und die Hoffnung ausgesprochen habe, unter d«m Beistände der Gutgesinnten alle Schwierigkeiten zu überwind«. — „Bien public" spricht sich gegen die Verlängerung d«s gegenwärtigen Proviso-
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