Volltext Seite (XML)
»I« «»«,-», ei»,e- landtrr «,näcrt»te «acht sich die «edactio» «tcht verbindlich. Jicheraten-Annobme au«< tvtttb! Il»»»«i»t«i» uoci VV«I»r in Hamburg, Ber lin, Wie», skipjig, Baiei, vreblau, Nranlsurt a. vr. — kack, llo,,, in Berlin, Leivjta Wie», Hamburg, granisurt a. M., Müu» Gen. — Vaud» » 0«. in Araulfurt a, M. — V» v»iö) in Lbenmttz. — U»- Tageblm für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ,Ä-»I^2L-Ä ^, Druck und «igenthumHrraudgrd«: LIepsch L Nelchardt I» x>«d«i. Berantworu. R-daciuir: Sali»» Neichardt. R«W8. Achtzehnter Jahrgang. aass>L bit«dd büß». Raum einer Mt» «>»lU,en Petitzeile laftA Vii Hl- aingeianbt b«, ^ geile 3 Ng7 Ein« Barantie itir dag «iichiitagiae Srlchei- nen der Inserate wird nicht gegeden. rlubwiirtige Annaneen- Lulträge »an uni nnde- kannien Firmen v. Per sonen tnserire» wir nur gegen Prdmiinerando- gablung durch «rtel- markcn oder Pottet»»ai,- lung. v Silben losten !>/, Nar, Auswärtige können die Zahlung auch »ul eine Dreidnermrma auweisen. Die Sr». ÜNltrcdacteur: vr. L»»1I Für das Feuilleton: LriÄrrl» Dresden, Mittwoch, IZZLetoter 1873. r Politisches. In Eisenach haben sich die mit dem Spitznamen von „Katyeber- socialisten" beehrten VolkswirthschaftSlehrer und Arbeiterfreunde als „Verein für Socialpolitik" constituirt und dessen Wirksamkeit damit begonnen, daß sie beantragten, das deutsche Reich möge eine Unter suchung über die Wirkung der Fabrikgesetzgebung veranstalten. Noch bis vor Kurzem galt bei den Manchestermännern, deren volkswirth- schaftliche Lehren wesentlich mit zu dem jetzigen so unbefriedigenden Zustande im Gewerbe beigetragen haben, eine Revision der Fabrik gesetzgebung, der deutschen Gewerbeordnung als ein freches Ver langen. Die verderblichen Grundsätze dieser sich meist aus National- liberalen rekrütirenden volkswirthschaftlichen Schule haben uns die traurigen Gegensätze zwischen Arbeitgebern und Arbeitern geschaffen, so daß eS als ein wahrer Segen zu betrachten ist, daß von den deut schen Hochschulen eine Bewegung sittlicherer Natur ausgegangen ist, als jene, die vor Kurzem lehrte, daß die Welt einzig durch Angebot und Nachfrage regiert wird. Der Verein für Socialpolitik erhebt tem entgegen die Forderung, daß der Staat als solcher, will er nicht eine Beute der Socialdemokratie werden, berufen ist, das wirthschaft- liche Leben der Nation zu überwachen. Deshalb verlangte der erste Referent über die Reform der Fabrikgesetzgebung, daß, ehe Fabrik reglements giltig seien, sie der staatlichen Genehmigung zu unter ziehen sind. Es ist ja leider wahr, daß der Egoismus vieler Fabri kanten durchaus nicht die nothwendigen Vorkehrungen zum Schutze des Lebens und der Gesundheit der Fabrikarbeiter getroffen hat, daß die so flüchtig gearbeitete Reichsgewerbeordnung m diesem Punkte voller Lücken ist. Ferner soll sich nach dem Anträge des Referenten dies Untersuchung der Reichsgewalten erstrecken auf die Auszahlung der Arbeiter in gesetzlichen Zahlungsmitteln, auf den Schutz der weiblichen Arbeiterinnen, namentlich auch durch Vermeidung gesund heitsschädlicher Arbeiten der Schwangeren und Wöchnerinnen, dies auch mit besonderer Berücksichtigung der durch Entziehung der müt terlichen Pflege bedingten unverhältnißmäßig großen Kindersterblich keit. Nachdem Referent, Prof. Neumann aus Freiburg, hervorge hoben, daß die Enquete sich zunächst nur auf Fabriken, nicht auf Handwerk und Hausindustrie und nur auf solche Fabriken, Berg- und Hütten Unternehmungen rc. zu erstrecken habe, welche wenig stens 10 männliche oder weibliche Arbeiter beschäftigen, erstere« na mentlich, weil die Sittlichkeit in den Fabriken ungleich mehr bedroht sei, beantragte er, daß die Enquete von einer unter Mitwirkung de« Reichstages einzusetzenden Centtalcommission, in welcher ItNMWNt- lichem Vorsitz Arbeitgeber und Arbeitnehmer in etwa gleicher Hohl Vertretung haben, zu leiten sei, daß di« Ausführung theil« durch Ld- ralcommissionen (Ortspolizeibezirke) zu erfolgen habe, in denen nHen den leitenden Beamten und den an Zahl gleich vertretenen Arbeit gebern und Arbeitnehmern auch Sachverständige (Aerzte, Lehrer, Vau- und Maschinentechnikex) fungiren, theils durch Specialcom- nissionen, welche niit der besonders eingehenden Untersuchung ein zelner Fragen von der Commission zu betrauen wären. Diese Anträge wurden im Wesentlichen angenommen. Die fruchtbarsten Anregungen sind hiermit gegeben und wir zweifeln nicht, daß gar manches Korn zur Beförderung des socialen Friedens ausgestreut ist. Groß ist bereits der moralische Einfluß des Vereins für Socialpolitik, Möge er sich nur davor hüten, daß seine arbeiter freundlichen Bestrebungen in Unrechte Bahnen durch das Eindrängen solcher Elemente geleitet werden, die wie vr. Eras aus Breslau oder Vr. Gensel aus Leipzig bisher dem nationalliberalen Grundsätze des laisser-aller huldigten, die schrankenlose Gewerbefreiheit predigten und mit solchen grausamen Lehren, gewiß gegen ihren Willen, den jetzigen socialen Kampf so sehr geschärft haben. In ihrem Conflicte mit Oesterreich zieht die Türkei gelindere Saiten auf. Es wäre zu seltsam, wenn gerade das friedliebende, geduldige Oesterreich es sein sollte, welches die Lunte an die reichlich aufgehäuften Zündstoffe legte, die sich in der Türkei finden. Der Aroßvezier ladet die Schuld an dem Conflicte auf untergeordnete tlcamle ab, Oesterreich hat gewiß wenig Lust, eine romantische llolle in den bosnischen Bergen zu spielen. Graf von Chambord scheint seine Zeit verpaßt zu haben. Vor üurzem noch ging eine starke Strömung zu seinen Gunsten durch sie französische Bevölkerung; es hätte vielleicht nur eines guten Wor tes des Grafen bedurft, um eine mächtige Bewegung zu entfesseln Jetzt fühlen sich die Franzosen durch seine stolze Zurückhaltung ver hetzt; ihr Stolz empört sich, daß sich Heinrich, der Gottgesandte, so wenig Mühe giebt, eine Krone zu erlangen. Und so haben die Re- öublikaner plötzlich ivieder Oberwasser erhalten und der Ausfall der Nachwahlen in die Nationalversammlung steigert ihr Selbst Bewußtsein. Im Elsaß haben mehrere Wahlen das entschiedene Anwachsen Der sich zu den neuen Verhältnissen freundlicher stellenden Partei und ihren Sieg über die Franzosenfrcunde ergeben. Vivat segnen»! der als ihre Nachfolger den Grafen zur Lippe auf Teichnitz und den > — In der letzten Sonntagsnummer berichteten wir, daß ein Appellationsgerichtspräsidenten a. D. v. Criegern ernannt hat. Die Handlungscommis Namens Reinivarth, welcher bereits im Februar Locales uud Sächsisches. — Der Consistorialrath vr. tiivol. Rüling und der Superin tendent und Stadtprediger Vr. pbil. Meier haben das Ritterkreuz »es Verdienstordens erhalten, — Vom 1. Januar 1874 ab können aus dem goldenen Sti pendienfond sechs Stipendien an Studirende der Universität Leipzig sächsischer Staatsangehörigkeit verliehen werden. Diejenigen jungen Männer, welche gesonnen sind, sich um Verleihung eines dieser Sti pendien zu bewerben, haben ihre Gesuche bis zum 30. November dieses Jahres bei dem Ministerium des königlichen Hauses einzu reichen. — Durch freiwilligen Zurücktritt des Kammcrherrn v. Watz dorf auf Störmthal und des Oberstallmeisters a,D. General». Engel als Mitglieder der 1. Kammer sind zwei Sitze in derselben frei ge- worden Da die Genannten in Folge königlichen Vertrauens in die Kammer berufen waren, so lag die Wiederbesetzung dem König ob, l Ausgeschiedenen zeichneten sich in der Kammer durch beharrliche Schweigsamkeit aus. — Nachdem der Präsident de« LandeSculturrathe», Kammer herr v. Metzsch, durch seine Ernennung zum Obermundschenk in die Reihe der besoldeten Hofbeamten eingetreten war, hatte sich sein Mandat zum Landtage erledigt. Die vvigtländischen Kreisstände haben jedoch durch einstimmige Mederwahl ihres Präsidenten dafür gesorgt, daß der Petition»- und Beschwerdecommission der 1. Kam mer nicht ein fleißige« Mitglied entzogen werde. — Die erste Probe von der Stärke der Parteien ln der 2. Kammer wurde gestern bei der Wahl von 4 Abgeordneten für da» Präsidenten-, resp. Vicepräsidentenamt abgelegt. Er hat sich hierbei, wie den Kundigen im Voraus klar war, ergeben, daß die verewigten Nationalliberalen und Fortschrittler um einige Stimmen den ver einigten Conservativen und dem Centrum überlegen sind. Die elfte ren hatten für beide Stellen folgende Liste aufgestellt: vr. Schaffrath, Streit, Ludwig Riedel, die letzteren Haberkorn, v. Koenneritz und Kaeferstein. Die Wahl, die von dem Präsidenten des letzten Land tags geleitet wurde, ergab folgendes Resultat: An erster Stelle wurde gewählt vr, Schaffrath gegenHaberkorn mit 42 gegen 35Stimmen, an zweiter Stelle Streit gegen v. Koenneritz mit 39 gegen 36 Stim men. An dritter Stelle präsentirte die Rechte abermals v. Koenne ritz, während die Linke Ludwig vorschlug. Im ersten Wahlgange standen die Stimmen 37 gegen 37, in einer zweiten Wahl gingen ver- muthlich 2 Fortschrittsleute zur Rechten über, sodaß «.Koenneritz mit 39 gegen 38 St. gewählt wurde. Für die vierte Candidatenstelle wurde sodann Ludwig gegen Kaeferstein mit 39 gegen 36 St. gewählt. Es wird sich nun fragen, auf wen der König von den 4Candidaten: vr. Schaffrath, Streit, v. Könneritz und Ludwig sein Absehen wer fen wird. Die Bestätigung vr. Schaffraths ist außer allem Zweifel; fraglich ist nur die Wahl zwischen Streit und v. Könneritz. Für Streits Wahl zum Vicepräsidenten spricht die langjährige Gepflogen heit, die beiden an erster Stelle Gewählten zu bestätigen; für das letztere, wovon auch einzelne Fälle vorlicgen, der Umstand, daß fast in allen Parlamenten die Parteien gewöhnt find, ihr Präsidium nicht einseitig zu besetzen, sondern auch der Minorität gerecht zu werden. Bei dem gestrigen Wahlakte ergab sich übrigens, daß die Fortschrittspartei den Ausschlag in der Kammer giebt ; ohne sie ver mögen die Nationaltiberalen Nicht». Die Taktik der letzteren besteht demgemäß darin, di« Fortschrittspartei Mgewinnm, mdemLbgrord- net« dieser Partei d»nK die Nationalliberalen zu Ehemännern ge- wählt werden. Heute werden di« Schriftführer gewählt: vermuth- lich v. Zahn von den Conservativen und Dietel von den National Überalrn, — Unterm 25. v. M. erließ dsr Generalpostdirector anläßlich der Auflösung der deutschen Feldpost ein Dankschreiben an die Be amten der deutschen ReichSpofiverwaltung, dem ein Verzeichniß derjenigen Beamten re. der deutschen Reichspostverwaltungen beige legt war, welche während de« Krieges 1870—71 gefallen, oder in Folge der im Felddienst erlittenen Verwundungen bez. Krankheiten gestorben sind. Die Namen dieser Beamten, deren Gesammtzahl 145 beträgt, werden übrigens auf einer großen mit dem Zeichen des eisernen Kreuzes und von Lorbeerzweigcn geschmückten marmor nen Votivtafcl das Portal des neuen General-Postamtsgebäudes in Berlin zieren. Unter jenen 1870/71 gebliebenen bez. später gestor benen deutschen Neichspostbeamten befinden sich auch acbt Sachsen nämlich Posteleve Bobert (Station Dresden), Postpacketträger Gleich Station Leipzig), Postassistent Jrmisch (Station Dresden), Land bricfträger Müller (Station Reuth-, Postschaffner Nietzold (Station Dresden), Stadtpostbote Schalter (Station Crimmitzschau), Post schaffner Voigt (Station Pieritzsch) und Stadtpostbote Zetzsche (Sta tion Leipzig). (C. Z.) — Der Albertsverein hat laut seiner jetzt bekannt gemachten ausführlichen Quittung mit dem diesjährigen Gartenfest einen Rein gewinn von 3700 Thlr, erzielt. Diese Summe soll zum Theil Ver wendung für den Bau eines Alberthospitals finden. — Wir können unfern Lesern die angenehme Mittheilung machen, daß der Terrassendurchbruch, mit dessen Einwölbung man beschäftigt ist, binnen 4 Wochen dem Verkehr übergeben werden dürfte. — AuS dem Plauenschen Grunde wird un« mitgetheilt, daß am 7. d. die Bergknappenschaar der Burgkschen Werke und Me, die sonst zu diesen gehörig sind, ihrem hoch-und aufrichtig verehrten Berg- und Gutsherrn, Kammerherm rc, Baron v. Burgk, bei seinem und seiner FamilieEinzug auf dem v, Burgkschen Stammschloß einen festlichen und herzlichen Empfang bereitet haben. Ehrenpfortm, Blumen und herzliche Worte begrüßtm die Einziehenden. — Beim Bahnhofe Niederau, nahe dem Dorfe Gohlis, sieht der erstaunte Wanderer mitten im freien Felde eine Locomotive mit Tender stehen. Weder ein Gleis, noch ein Fahrweg führt zur Stelle, wo das Dampfroß einsam trauert. Wie mag die dahin gekommen sein? hat sich wohl Mancher gefragt, dem die eigenthümliche Erschei nung aufgestoßen. Hier die Auflösung: Die Maschine hat auf eine im Bau befindliche Strecke der Berlin-Dresdner Bahn tranSportirt werden sollen. Nachdem nun 25 Arbeiter 14 Tage lang mit deren Transport bis zur jetzigen Stelle beschäftigt gewesen sind, stieß man plötzlich auf ein: Bis hierher und nichtweiter! nämlich einKartoffel- feld oder vielmehr dessen Besitzer, der keine Lust verspürte, sein Feld zum CommunicationSwege herzugeben, so lange die Knollenfrucht noch nicht dem Schooße der mütterlichen Erde entrissen worden. Die Locomotive wird also daher noch etliche Zeit in beschaulicher Ruhe an ihrem jetzigen Platze zu verharren haben. — Landwirthe, die einen neuconfiruirten Kartoffelpflug im Betrieb sehen wollen, finden heute Gelegenheit auf den Feldern am Lämmchen. Soviel der Augenschein lehrt, leistet die Maschine trotz ihrer Kleinheit Ausgezeichnetes. d. I. einem hiesigen Kaufmann, bei dem er als Buchhalter conditio- nirte, mit einer Summe von 1000 Thlrn. durchgegangen, neuer dings von einem andern hiesigen Kaufmann engagirt worden sei und diesem ebenfalls eine Summe von 300 Thlrn, unterschlagen habe. Jetzt erfahren wir, daß dieser Reinwarth, welcher sowohl wegen der im Februar hier verübten Unterschlagung, als auch wegen in ande ren Städten Deutschlands begangener gleicher Verbrechen steckbrief lich verfolgt wurde, auf Grund der von hier aus nach seinem letzten hier begangenen Verbrechen erfolgten telegraphischen Benachrichtig ung der Polizeibehörde in Prag, dortselbst verhaftet worden ist. — An was Allem sich heutzutage die Dieberei vergreift. Eine sehr gut gekleidete ältere Dame benützte vorgestern beim Aussteigen au« dem Pferdebahnwagen den Augenblick, wo sie Unbemerkt zu sein vermeinte, und steckte blitzschnell und mit unleugbarem Geschick die Couponbüchse (für abgerissene Billets) unter ihren Mantel. Sie mochte wohl glauben, es sei die Geldbüchse. Der Conducteur jedoch, ein gewandter Beamter, ging ihr in einiger Entfernung vom Victoria hotel aus nach, um womöglich die Polizei mit der Dame bekannt zu machen. Das gelang nun zwar nicht, trotzdem das sich ansammelnde Publikum laut darnach verlangte. Madame war (wie immer!) un schuldig, hatte die Büchse gefunden und nur zu sich gesteckt — nun warum? „Um sie in die Nachrichten setzen zu lassen!" — DieGlücksgöttinFortuna ist diesmal Dresden hold. Schon am 2. Ziehungstage ist das große Loos 150,00 Thlr. auf Nr. 21,767 gezogen worden und davon ein Theil in die Collection von Herrn Alexander Hessel, Scheffclstrahe, und ein Theil in die des Herrn Ed, Viehrig, Jakobsgasse und am See, gefallen. — In einem hiesigen Uhrwaarengeschäft fand sich in diesen Tagen ein mit Namen nicht gekannter Soldat ein. Derselbe han delte um eine Uhr, ließ sich dabei verschiedene Uhren vorlegen und ging endlich wieder seine Wege, ohne eine Uhr zu kaufen. Nur eine ganz unbedeutende Anzahlung leistete er auf eine Uhr, die er Tags nachher abzuholen versprach. Diesem Versprechen soll er aber, und zwar aus gutem Grunde, noch heute Nachkommen, indem dringender Verdacht gegen ihn vorliegt, daß er während seiner Anwesenheit im Geschäft eine silberne Cylinderuhr im Werthe von lOTHalern heim lich eingesteckt und mit fortgenommen hat. — Vorgestern Abend in der 7. Stunde ist in der Pillnitzsr- strahe, an der Ecke der Neuegaffe und großen Ziegelstraße, ein Bahn wärter der Pferdeeisenbahn von einem von Blasewitz kommenden Pferdebahnwagen mW zwar unvorsichtiger Weise-mmVem vorderen Theile desselben herabgesprungen, dabei aber mit einem Fuße hängen geblieben und eine kurze Strecke weit geschleift wordm. Der Wa genführer hat den Unfall sofort wahrgenommen und die Pferde an gehalten, so daß der Bahnwärter ohne Verletzung davon gekom men ist. — Wegen einer Reparatur an der Gasleitung wurde vor gestern Abend ein Schlosserlehrling in ein Gewölbe des Hauses Nr. 5 der AugustuSstraße geschickt. Als der junge Mensch mit einem brennenden Lichte das betreffende Local betrat, entzündete sich das darin angesammelte, ausgeströmte Gas und explodirte. Der Schlos serlehrling erlitt dadurch einige Verletzungen, die jedoch ohne Gefahi sein sollen, — In den ersten Tagen dieses Monats ist, wie wir seiner Zeit mitgetheilt haben, ein im Anfang der 20er Jahre stehendes Mädchen an der Ecke der Ostra-Allee und Herzogin Garten von einem zweispännigen Geschirr überfahren und dadurch ganz erheblich verletzt worden. Leider ist eS bis jetzt noch nicht gelungen, den Führer jenes Zweispänners zu ermitteln, obgleich zwei Männer aus dem Publikum, welche Augenzeugen des Vorfalls waren und von welchen der Eine von dem betreffenden scharf um die Ecke biegenden Wagen selbst gestreift worden ist, den betreffenden Kutscher kennen sollen und sich bei zwei Schützengasse 40 und Feigengasse 4 wohn haften Frauen nach der Adresse des verletzten Mädchens erkundigt haben, um derselben als Zeugen sich anzubieten, später aber und bis jetzt nichts ivieder haben von sich hören lassen. Im Interesse des schwer verletzten armen Mädchens wäre eS sehr wünschcnSwertb wenn jene beiden Männer oder wer sonst von den Zeugen des Vor falls Auskunft über die Person des Kutschers oder den Besitzer ^ Geschirr« zu geben vermag, sich uns nennen wollte, — Ein neuerlicher nächtlicher Unfug wird uns aus der Pill- nitzer Vorstadt mitgetheilt. Dort ist in einer der vergangenen Nächte einem Schirmfabrikanten der über der äußeren Thüre des Geschäftslocals angebrachte und an einem eisernen Stabe befestigte Regenschirm gewaltsam abgebrochen und ausgeführt worden, - Ein zwölfjähriger Schüler des Vitzlhum'schen Gymnasiums ist vorgestern Nachmittag beim Heimgehen aus der Schule in der Waisenhausstraße von einem Zweispänner überfahren worden. Der Knabe hat einen Bruch des rechten Schlüsselbeines davouge- tragen. Am Zwinger stand vor einigen Tagen ein Schulmädchen und hielt in der Hand eine Blechbüchse, worin es den Erlös für den Verkauf von Zeitungen verwahrte. Da trat zu der kleinen Händ lerin eine Schulkameradin heran, die als sie erfahren, daß Geld in der Büchse enthalten sei, ihre Freundin veranlaßte, den Betrag des- elben zu zählen. Bei dieser Zählung gelang es ihr, sich eines Theiles des Geldes zu bemächtigen, damit nahm sie Reißaus und war auch aller Verfolgung ungeachtet, nicht einzuholen. — Gestem Vormittag ist auf einem Neubau der Wiukcl- mannstraße ein dort beschästiger, 25 Jahre alter, lediger Zimmer mann, beim Legen von Balken im zweiten Stockwerk, hcrabgcstürzt, hat einen Bruch des rechten Unterschenkels und starke Contusionen am Oberkörper erlitten und ist nach dem Stadtkrankenhause ge- chafft worden. — Jener Ochse, welcher nach einer in unserem gestrigen Blatte enthaltenen, „Achtung" überschriebenen Annonce in der Rächt com