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Politische«. Die republikanische Partei Frankreichs ist gar wenig erbaut von der unterwürfigen Haltung ihrer Führer. Thiers hat wegen de» ewig heiteren Gesichts, Gainbetta wegen der wahrhaft olympi schen Sorglosigkeit, mit denen sie bisher von der Wiederherstellung der Monarchie als von einer lächerlichen Unmöglichkeit sprachen, schwere Vorwürfe von ihren Parteigenossen in der Provinz höre» müsse». Thiers hat sich infolge dieser Bestürmungen und Beschul digungen der Unthätigkeit, Sorglosigkeit und Schlafmützigkeit rascher als er es sonst gethan, von Genf nach Paris begeben. Auch Gam- betta dürfte sich aus der Gegend der Trüffeln bald in dem Centrum Frankreichs einfinden. Dort geben sich die republikanischen General- räthe und sonstige Capazitäten dieser Partei ein Stelldichein, um zu berathen, welche Mittel zu ergreifen sind, uin der drohenden Gefahr zu begegnen. Man spricht, oder vielmehr man träumt von einer großartigen Kundgebung, dazu bestimmt, die Königlichen zu bewegen, von einem Vorhaben abzustchen, das im ganzen Lande auf einen so großartigen Widerstand stoße. Man tröstet sich mit dem Ausfälle der Nachwahlen, die in den Departements More, der Loire, der Haute-Garonne und des Puy-de-Dome in den nächsten Tagen be vorstehen und die jedenfalls der Nationalversammlung republikani sche Abgeordnete zuführen iverden. Diese politischen Grünschnäbel! WaS verschlägt es den Königlichen, daß in 4 Departements nicht ein einziger Candidat sich findet, der cä wagt, sich vor der Wahl als Anhänger des Königthums zu characterisiren? Die 4 Stimmen, um welche die republikanische Partei in der Nationalversammlung sich verstärkt, werden überreichlich ausgewogen durch die Ueberläufer aus dem rechten und linken Centrum, die gekauft, bestochen oder freiwillig sich der Majorität anschließcn, die »ach dem 5. November das Königthum in Frankreich wiederherzustellen entschlossen ist. Wenn dieser Tag erschienen ist, dann läßt die ihrer Leute sichre Mehrheit der Nationalversammlung Thiers seine seine Bcredtsamkeit sich erschöpfen, den grobkörnigeren Gainbetta die Tribüne mit Hän den und Füßen bearbeiten; man hört sie an, ruhig oder mit Unter brechungen, je nachdem, stimmt ab und ruft die Bourbonen zurück. Ist die Abstimmung vorüber, haben die Königlichen auch nur die Mehrheit einer einzigen schäbigen Stimme, so hat sie gesetzliche Kraft, und wer sich ihr widersetzt, darf als Empörer gegen die souveraine Gewalt der Nationalversammlung behandelt werden. Die öffentliche Meinung wird alsdann mit einigen liberalen Zugeständnissen in die der neue Roy willigt und die von den monarchischen Blättern in den Himmel erhoben werden, so viel als möglich gekirrt. Im schlimm sten Falle läßt man die weiße Fahne vor der Trikolore zurücktreten Mac Mahon, den die Republikaner, immer kleinlauter werdend, jetzt ebenso noch als „Retter der Republik" preisen, wie sie seiner Zeit Thiers als derenGründer rühmten, hat dafür gesorgt, daß alleAufstände sosiirt im Keime erstickt iverden. Nicht ohne Grund ist jetzt der Schlußstein zur Reorganisation des Heeres von Frankreich gelegt worden. Die Armee ist sorgfältig so eingctheilt und cantonnirt worden, daß dein Chef der Staatsgewalt jeden Augenblick 3 volle Armeecorps zur Verfügung stehen, bereit, sich längstens binnen 24 Stunden auf Paris zu stürzen und einen Ausstand zu erdrücken. Doch dazu wird es kaum kommen. Wir legen weniger Werth darauf, daß auf derjBörsc in Paris — ein für die deutschen Börsen- verhältnisie fabelhafter Anblick — trotz oder vielmehr wegen der bevorstehenden Restauration alle Papiere steigen; aber Thatsache ist es: Der Gedanke an das Königthum des Grafen bürgert sich mit so rapider Schnelligkeit in dem Jdeenkreis der Franzosen ein, daß, wenn nicht gerade Zeichen und Wunder, so doch völlig unvorhergesehene Ereignisse sich zutragen müßten, wenn diesem Ge danken die Ausführung fehlen sollte. Möglicherweise steht Frankreich ein glänzendes Schauspiel bevor. Der Cardinal Bonnechose aus Frankreich ist nach Nom gegangen, um den Papst zu bewegen, daß er endlich die ewige Stadt verlasse und sich nach Frankreich begebe. Der Cardinal sollte ihm vorstellen, daß der gegenwärtige Augenblick der für dieses Project einzig gün stige sei, welcher noch bliebe. Der Papst müsse nämlich die voll zogene Publizirung des Gesetzes gegen die religiösen Körperschaften benützen, um durch seine unverzügliche Mreise der Welt zu zeigen, daß er sich in Rom selbst nicht frei genug fühle, seines erhabenen Amtes zu wal en. Die Grundsteinlegung der Kirche auf dem Mont martre, der>.n Bau die Versailler Frommen beschlossen haben, würde einen überwältigenden Glanz erlangen, wenn das Oberhaupt der Kirche in eigener Person seinen Segen dazu gäbe. Endlich habe der Cardinal Pius IX. auch bei seiner schwächsten Seite, der persön lichen Eitelkeit, gepackt, indem er ihm die enthusiastischen Huldigun gen schilderte, welche in Frankreich seiner warteten. „Nicht wie ein König — habe der Cardinal gesagt — würden Euer Heiligkeit empfangen werden, sondern wie ein Gott!" Der Papst wird natür lich durch das feenhafte Bild, welches sich da vor seinen Augen ent rollt, noch mehr nach den, gebenedeiten Lande hingezogen, welches ohnedem alle seine Sympathien besitzt, mtd cs ist sehr die Frage, ob die Vorstellungen der Aerzte, die es für unmöglich erklären, daß der kranke Greis eine solche Reise aushaltc, im Stande sein werden, die bezaubernde Verlockung von seinem Herzen zu scheuchen. Eines ist aber gewiß: wenn der Papst in diesem Oktober Rom nicht verläßt, dann verläßt er es überhaupt nicht mehr und stirbt im Vatikan. Di« Nachrichten aus anderen Ländern sind heut« ohne Interesse. Au» Deutschland liegt gar Nichts vor. Preußen hat seine Wahl campagne. Es ist interessant zu vernehmen, daß der in Preußisch- Polen an der Ostgrenze Preußens geborene Redakteur de» Jesuiten- blatteS „Germania", das im Centrum Preußens, in Berlin erscheint, im äußersten Westen in Trier als Landtagscandidat auftritt und jedenfalls gewählt werden wird. Locale» untz Sächsische«. — I. M. die Königin Marie ist gestern Mittag von Wien zu rückgekehrt. — Der Pfarrer dl. Bemhard zu Magdeborn hat das Ritter kreuz des AlbrechtsordenS erhalten. — Der Minister des Innern, Herr von Rostitz-Wallwitz, wird Anfang nächster Woche von dem Urlaub, den er Anfangs Sep tember angetreten hatte, zurückerwartet. — Die Nachricht, daß der bisherige außerordentliche Professor der Rechte an der Leipziger Landes-Universität, Ilr. Adolf Nissen, einen Ruf als ordentlicher Professor des Criminalrechtes an die Straßburger Hochschule erhalten und angenommen hat, findet Be stätigung. Genannter Docent, der seine ganze Laufbahn in Leipzig gemacht hat, war gleichzeitig mit den Functionen «nicht dem Titel) eines Staatsanwalts am dasigen Reichsoberhandelsgerichte betraut. — Die sächsische Fortschrittspartei erläßt durch vr. Minckwitz eine Erklärung über ihr Verhältniß zu den Nationalliberalen. Wir ersehen daraus, daß die Fortschrittspartei, die am letzten Landtage sich fast immer zu gemeinsamen Berathungen mit den National liberalen vereinigt hat, in Zukunft eine andere Taktik beobachten, sich auf eigne Füße stellen will. Es ist ihr nämlich noch aus man chen andern Vorkommnissen der Vorwurf gemacht worden, sie habe sich von den Nationalliberalen ins Schlepptau nehmen lassen. Beim künftigen Landtage will die Fortschrittspartei eine selbstständige Fraktion bilden und mit andern Parteien lediglich durch Delegirte verhandeln. Im Uebrigen erklärt vr. Minckwitz, jedoch nur für seine Person, sich gegen den jetzt tobenden vielfach ungerechtfertigten und jedenfalls sehr unerquicklichen Kampf zwischen den Organen der Regierung und den Nationalliberalcn. Er hofft einen harmloseren Verlauf der Landtagssession. So sehr wir uns mit dem geschätzten Landtagsabgeordneten in diesem Wunsche begegnen und so sehr wir überzeugt sind, daß die strengere Parteigruppirung, zu der die Fort schrittspartei gelangt ist, eine für das Wohl des Vaterlandes heil same Maßregel ist, so scheint vr. Minckwitz ebensowohl die geheimen Tendenzen des bekannten Leipziger Rattenfängers zu mild zu beur- theilen, als dessen Berger gebührend zu schätzen, daß das Volk bei den letzten Landtagswahlen den Nationalliberalen einen nicht mihzu- verstehenden Denkzettel ertheilte, indem es ihnen die Männer der Fortschritts- und der Mittelpartei vorzog. Jener Aerger ist mit Strömen Tinte nicht hinweggespttlt, er wird und muß sich in der Debatte Luft machen. — Nach dem „Dr. Journ." ist die Zahl der Städte Sachsens unter 6000 Einwohnern, welche die revidirte Städteordnung anneh men, auf 37, die Zahl der Städte aber, welche sich für Annahme der Städteordnung für mittlere und kleine Städte erklärt haben, au 36 gestiegen. — Ai» 16., 17. und 18. d. M. werden die Tischler, Polster- möbelhändlcr und Böttcher, auch die Manufacturisten in baumwol lenen und leinen Maaren und die erzgebirgischen Schachtel- und Spielwaarenleute den Vormarkt vor dem auf den 20., 21. und 22. d. M. fallenden Dresdner Jahrmarkt abhalten. — Ein Scherz, jedenfalls sehr wider Willen, tritt in einer Entbindungsanzeige der ,Leipz. Ztg." vom 1. Oktober ans Licht der Welt; dieselbe lautet wörtlich: „Gestern Nachmittag 5 Uhr, an un- serm Hochzeitstage, beschenkte mich meine liebe Frau mit einem sehr kräftigen Jungen." Würde diese Anzeige buchstäblich genommen, so dürfte hier ein Anachronismus fatalster Art vorliegen. — Die Leipziger Gosentrinker werden in allernächster Zeit auch eine Preiserhöhung ihres beliebten Stoffes erfahren müssen, da in Folge eines wesentlichen Preis-Aufschlages Seiten der betreffen den Brauerei, die Herren Gosenwirthe ein Uebereinkommen dahin treffen wollen, daß der Preis einer Gose von 2'/, Ngr. auf 3 Neu groschen erhöht werden soll, was umsoweniger empfunden werden soll, als bereits in einigen ähnlichen Localen dieser Preis längst Usus " worden ist. O du armer Gosenhüttner! — Durch einen beklagenswerthenJrrthum hat sich dieser Tage ein 46 Jahre alter wohlsituirter Fabrikant aus Zeitz bestimmen lassen, seinem Leben ein Ende zu machen. Der Mann war in dem Wahne befangen, er habe seine Brieftasche mit mehreren Tausend Thalern in Leipzig verloren. Dieselbe lag aber ganz unversehrt in Zeitz in seiner Wohnung: er hatte vergessen, Tasche und Geld bei der Abreise mitzunehmen; am 30. wurde seine Leiche im Elsterfluffe aufgefunden. > — Am 30. September verspätet sich die Ankunft des letzten Kamenzer Zuges um fast eine Stunde, «eil eine Rangirmaschine bei Dresden in einen Güterzug gefahren und infolge dessen von letzterem ein Wagen, von elfterer der TSmder entgleist war; glück licher Weise ist Niemand dabei beschädigt worden. — Wer jetzt in die liebliche Gegend «um Niederwartha kommt, der kann sich von den rüstig vorßchMschreitenden Arbeiten für die neue Berlin-Dresdner Eisenbah^ überzeugen. Schon von Weitem sieht man, wie sich die neue LinAHer hölzernen Jnterimsbrücke über die Elbe spannt, nur in der Mim eine offene Bahn für die Schiff fahrt lassend. Ingenieur Freyer und Baumeister Hehler, welchem Letzteren der Brückenbau übergeben ist, sowie die Unternehmer Hirt und Meßke, welche die Kontrakte übernommen haben (Komptoir Hierselbst, Falkenstraße 61) beschäftigen bereits gegen 150 Arbeiter auf der Baustelle. Die Zahl der Pfeiler, welche im Wasser zu ste hen kommen, wird nur zwei betragen, sie erhalten also eine weite Spannung. Daran schließen sich 9 Landpfeiler und am rechten Ufer ein mindestens mehrere lOOFuß langer Viaduct, sowie weiter hin ein Damm, in der Richtung auf Naundorf zu. Die schwierig sten Stellen, wegen der Durchstiche, Dämme, überhaupt der Erdar beiten sind bei Wattersdorf, Drähnau, Hohenleipisch, Oberau und Raundorf-Niederwartha. Der niedrige Wasserstand der Elbe war aber bisher dem Baue so günstig, daß man die Rammungsarbeiten schon größtentheil» bewältigt hat. Wer an die Besichtigung jene« Baues eine angenehme Wanderung knüpfen will, dem empfehlen wir nach Weißtropp hinauf zu gehen und dann über Klein-Schön» berg. Neudeck- und Lehmannsmühle die Grabentour bis zur SGoß- mühle und dem alterthümlichen Klipphausen zu wandern, von «L man über Sachsdorf, Hühndorf, Weißtropp wieder di« Elbe oder Kötzschenbroda gewinnt. (S. Dfz.) — Im Gendarmerieblatte wird nach dem Eigenthümer eines auf dem letzten Lorenzkirchner Markte herrenlos aufgefundene« Ochsen gefahndet. Als der Markt zu Ende war, ist dieses Thier, möglicherweise schon seit Tagen sich selbst überlassen, übrig geblieben und weder Käufer, noch Verkäufer desselben ist bisher zu ermitteln gewesen. . — Wie man uns aus Wien mittheilt, ist die Verlängerung der Ausstellung nicht wahrscheinlich. Die unheizbaren und un- erleuchteten Räume sind für die Novembertage nicht praktikabel und behaglich herzustellen. Dazu kommt, daß jeder Tag der Direktion Unsummen für das Aufsichts-Personal kostet. Die „Neue freie Presse" stellte am 1. Oktober ihre Weltausstellungs-Zeitung mit einem Deficit von circa 200,000Gulden ein, führte also da« Unter nehmen programmgemäß, trotz täglicher 1500 fl. Einbuße, durch. Aehnlich geht es anderen Unternehmen. Wer also die Verhältnis mäßig nahe, vielleicht letzte Weltausstellung dieser Art, die so groß, artig wie belehrend ist, noch besuchen wm, der eile. Fast all» Dresdner haben unseren Rath, per Nordwestbahn (Jungbunzlau- Znaim) zu fahren (directc Wagen Dresden-Altstadt-Wien, hin und retour 17*/z Thlr. in II. Classe) befolgt und loben diese 13stündige Tour. Wenn die Nordwcstbahn die Strecke Nimburg-Tetschen (rechtes Elbufer) wird vollendet haben —die Brücke bei Schöna zum Anschluß an die Sächsische Staatsbahn, mit Umgehung Boden bachs, ist im Bau — alsdann wird man noch schneller fahren, da der öftere Uebergang auf kleine Bummelbahnen dann ganz vermieden werden kann. — Für Archäologen. In der Nähe vom Dorfe Wein böhla bei Meißen ist gegen Ende vergangenen Monats ein alter Begräbnißplatz — wahrscheinlich aus der Zeit der Sorben-Wenden — entdeckt worden. Durch den als eifrigen Sammler rc. bekannten dortigen Lehrer, Herrn Wünschittel, such aus den theilweis mit Stemm eingefaßten und überdeckten Gräbern eine Menge Aschen urnen, Thränenkrüge und andere Gefäße, kleinerentheils in noch ziemlich gut erhaltenem Zustande entnommen, auch in einem der ersteren Gefäße ein mefferähnliches Instrument und andere Kleinig keiten, z. B. Ringe rc., gefunden worden. Die Ausgrabungen wer- den noch fortgesetzt. — Inder vorletztverfloffenen Nacht hattm sich mehrere ver dächtige Strolche nahe der Stadtgrenze an der Großenhainerstraße umhergetrieben und in höchst zweideutiger Weise an die Vorüber gehenden herangemacht, waren aber wieder abgezogen, da ihnm die Gelegenheit zur Anknüpfung näherer Berührung vorläufig nicht ge boten worden. Zwei dieser vorübergegangenen Herren waren aber junge kräftige Männer, welche sich später einem dritten Herrn, einem Beamten, noch angeschlossen hattm und wieder zurückgingen, zwei der verdächtigen Subjekte an- und festhielten und der nächsten Be zirkswache zuführten, woselbst die Bürschchen schon als frühere Be kannte festgcnommm und hoffentlich auf längere Zeit unschädlich ge halten wurden. — Der Thierbestand unseres Zoologischen Gartens hat sich wieder aus sich selbst um 3 werthvolle junge Thiere vermehrt. Es sind 3 Pumas (Silberlöwen) geboren worden. — Dabei wollen wir nicht unerwähnt lassm, daß Mafore, die beliebte Schimpansin, von jetzt ab ihr Abendbrod um halb 5 Uhr schon erhält. Sie wird jetzt zeitig müde und scheint die Abendgesellschaften nicht mehr zu lieben. — In seinem Logis, Hauptstraße 26, hat man gestern einen bejahrtm, unverheiratheten Particulier, Namms Striegler, erhängt aufgefundm, der sich das Leben genommen zu haben scheint, well er sein Logis, das er 15 Jahre lang inne gehabt hat, jetzt verlassen sollte. Der alte Herr, er ist gerade 60 Jahre alt gewordm, stammte aus der Gegend von Lommatzsch, hatte die Bäckerprofession erlernt, ging als Gesell nach Rußland, etablirte sich später in St. Peters burg und kehrte im Jahre 1856 nach Deutschland zurück, indem er Dresden zum Aufenthalt sich wählte. — Am 14. vor. Mon. ist auf der Hofewiese bei Dresden von einer Anzahl hiesiger Herren unter dem Namen „Dresdner Reit verein" ein Verein gegründet wordm, der durch Veranstaltung von geselligen Zusammenkünften, Gesellschastsreiten, Reitpartien, Jagd rennen rc. den Zweck verfolgt, das allgemeine Interesse für Pferde zu heben, dm Reitergeist zu wecken und Gelegenheit zu gebens nach allen Richtungen hin sich als tüchtiger Reiter auszubilden. Da» Directorium des Vereins besteht aus den Herren: R. Essenreich, Präsident, Jul. Mörbitz, Vice-Präsident, E. Winkler, Sekretär, Curt Gutmann, Schatzmeister, und den hiesigen Stallmeistern Herren G. Hillme, A. Hirsche! und M. Wehner als Commandeure und Arrangeure. Das VereinSlocal befindet sich im Fiebiger'schen Re staurant in der gr. Brüderstraße. — Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn hat sich gmöthlgt ge» sehen, aus einige Tage die Annahme aller Kohlensendungen zu istiren, welche in Dresden nach ihren Stationm und darüber hinaus von der sächsischen Staatsbahn zugeführt werden. Bel der Plötzlichkeit dieser Maßregel ist der Andrang der Kohlen-age aus den hiesigen StaatSbahnhöfen ganz enorm; doch hofft man einer Verstopfung durch die sofort in Gemeinschaft aller betheilig ten Verwaltungen getroffenen Verfügungen noch vorzubeuaen. Der niedrige Wafferstand der Elbe macht den Transport böh mischer Kohlen zu Schiff unmöglich. — In Püchau bei Leipzig hat der Rittergutsbesitzer Graf von Hohenthal eine Feuerwehr gegründet, mü> dieselbe auf seine Kosten mit allem erforderlichen Gerätst ausgerüstet. Die beiden jugendlichen Söhne des Grafen, welcher das Corps persönlich leitet, gehören demselben als Feuerleute an. Vergangnen Sonntag wurde die Fahne dieser Feuerwehr mit einem, eigenhändig von der Comteffe Olga vo« Hohenthal. der Tochter de« Grasen, gestickten Band« »e.