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- Erscheinungsdatum
- 1873-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187309264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-09
- Tag 1873-09-26
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Monat
1873-09
-
Jahr
1873
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«M«»«. X», geste» N»chmittaanschosirn hat, ist nach Aufzeichnungen, di, «Win geftmdm hat, ». Wehrsdorf au« Acstrmünde. «uk einem »katt Papi«, welche» im Zdnmer de« jungen Manm« gestruden wurde, stand mit «lristift geschrieben ein kurzer Gruß an e«S Dam, Na men« „Schmidt" in Berlin. — Bor einem Hause am See scandaltflrte uoracher» Atsnd ein Mann in höchst ruhestürender Weise. Wie schien, hat» er großen Anger auf einen Bewohner dieses Hause«, lewer macht» er aber demselben in einer so ungehörigen Weis, Lust, daß schließlich die Polizei dazu kam und ihn abführte. — Dir „Zentralbank ftr Lanbcnverd und vauten" ladet zu einer anstrrot'dcntllchrn Generalversammlung aus den lO. Oktober d. I. ei», auf deren Tagesordnung u, A NN Antrag aus Wegfall de« K :<8 der Statuten steht. SS sind viS letzt keine genügenden Resultate gewonnen. ui» «in« Zlnsengewährung im ersten Ge- sch,)st-iadrt zu gestatten, und dünke es wohl im clgrncu Interesse der Artionärr liegen. auf eine Zahlung derselben zu verzichten, denn schließlich würde« di« Zinsen doch nur au- dem eigenen Actteacapitale gezahlt werden müssen. (Dr. B.- u. H.-Bi-i — Die unfreiwillige Reise de« großen Ballons oaxtikin Wien, dessen Flug durch die Äste und traurige« Ende auf ungarischen Grund rmd Boden hurch alle Zeitungen seinen Weg fand, hat hier ein ähnliche« Gegenstück, nur von gemütlicherer Färbung, erfahren. Am 14. dies. Nachmittag« 3 Uhr ließ der hiesige allbekannte Wein- stubeichesi-er Herr S. Anton an der Frauenkirche, einen jener kleinen rothen Ballon«, wie sie alltäglich al» Kinderspielzeug in ven Straßen verkauft werden, aufsteigen, an welchen er aber «inm Zettel heftete mit Angabe seiner Adresse und dem Versprechen, daß er Dem, der ihm von dem Niederfallen de« Miniaturballonchen« Kenntniß brin gen würde, eine gute Masche SJein zum Besten geben wolle. Vor gestern erhielt er nun folgenden Brief: „Ew. Wohlgeboren theitt auf inliegenden Vermerk (es lag der abgesandte Zettel bei) Folgende« mit. Am 14. September gegen l/,7 Uhr Abend« wurde der kleine Ballon vom Hütejungen bei uns nennt man da«: Kühjunge) auf hiesiger Feldmark, eine halbe Stunde von der Stadt Dahme im Kar- toffelfeldc bemerkt. Da der Ballon sich öfters hob und Sprünge machte, so jagte er dem Hütejungen Furcht ein — der Drache rc. lebt noch im Volke hier —. Am 15. früh holte ihn ein Knecht (also ein Knecht war der Muthige, der dem Undinge zu Leib« ging , der ihn mit einer Harke niederschlug und vernichtete. Nach mehreren Tagen erfuhr der Unterzeichnete davon, erkundigte sich beim Knecht und wurde ihm von demselben der Zettel übergeben. Schmiedchen, Leh rer. Jllmersdorf bei Dahme, Kreis Jüterbog, am 23. Tept. 1873." — Herr Anton wird nun dem Lehrer, der da« Ende de« in fröhlicher Weinlaune entsandten luftigen Boten berichtet, eine Flasche guten Rheinwein und dem tapfer» Knechte und hasenherzigrn Kiihjungen eine Flasche Malaga senden. — Bei dem der Vollendung ganz nahen Baue des großen Diaducts der Plauen-Oelünitzer Bahn über das Cyrathal verun glückten am 18. d. zwei Arbeiter und mußten im Siechkorbe nach dem städtischen Krankenhause gebracht werden. — Die Leipziger Stadtverordneten haben den Bürgermeister Peucker in Meerane und den Bürgerschuldirector Vr. Panitz zu be soldeten Stadträthen auf Lebenszeit gewählt. Durch den bevor stehenden Wegzug des ersteren aus Meerane dürfte bei einer einiger maßen glücklichen Neuwahl des Bürgermeisters der Conflict Zwischen den beiden städtischen Collegien in Meerane wohl seine schlimmste Schärfe verlieren. — In Pirna erschoß sich am 24. September auf der über der Brauerei gelegenen Höhe der Elbleithe der circa 20jahrige Sohn eines Beamten. — Bischofswerda, 24. September. Heute Vormittag 11 Uhr wurde beim Rangiren eines Güterzuges der Vorarbeiter Frenzel von Klein Trebnitz auf hiesigem Bahnhofe überfahren, so daß ein Bein oberhalb des Knies sofort gelost war. — Döbeln, 24. Septbr. Heute Vormittag entgleiste auf der Staatsbahn bei Münchhof der 10 Uhr von hier nach Riesa ab- gegangene Personenzug, besten Maschine mit einigen Wagen aus den Schienen gehoben wurde. Glücklicherweise sind Verletzungen weder bei dem Begleitpersonale, noch bei den Passagieren vorgekom- men. Wie inan Hort, soll die in ein Gleis für Kalkivagsn führende Weiche, in welche der Zug cinlenkte, nicht richtig gestellt gewesen sein. Oschatz, SU. September. DaS Leipziger Tageblatt bc- scbaitigt tick' eingehend mit der Wiederwahl des Herrn Günther aut Saalham'en zum Landtagsabgeorencten im SO. ländlichen Wahl kr iw, und behauptet dabei, daß co der liberalen Partei in diesem Bezirke an Männer» seble, welche mit Wort und Schritt die Sache dieser Parte! vertreten. Hieraus ist jedoch zu bemerke», daß die „übcraie", d. h. die Fortschrittspartei in der hiesigen Ge gend durchaus nicht schwach vertreten. Nurdie„»ationai- liberalc" Parle!, die, wenn co ihr gerade paßt, sich eben unter dem kürzeren Namen „liberal" gern ctnführcn möchte, und von der allein die Candidatur keS Herrn Prot. Birnbaum ausging, findet hier gerate io wenig Boden a!S die Lociaikcmokratie. Das Wahlcomitv ilir die Candidatur Günther s zählte nicht weniger aio UN Mitglieder, die sich auS verschiedenen, über den ganzen Wahlkreis verbreiteten Ortschaften rccrutirt batten. rurchgehents Namen achtungswerther Männer in unabhängiger bürgerlicher Stellung. Der RathSrrgistratbr Kunath aber, aui den taS Lpzg. Tgbl. einen besonderen Zahn bat, intcressirle sich für die Gnn- ther'ickw Wahl nicht als städtischer Beamter, sondern in Folge seiner literarischen Tbäiigkell, durch seine Beziehungen zu den ländlichen Gemeindeverwaltungen. Er war trimer Vorstand einer größere» Landgemeinde und ist jetzt Vorsitzender eines 5.', Mit glieder aus uu Landgemeinde» zählenden Vereines bon Gcmeintc- vcrtrctern. Gerate dieser Verein veriolgt den Zweck, den das Lpzg. Tgdl. empfiehlt, er soll cur Erweiterung der Gesttzeskennt- »iß im.zzreise der Gemeindcvcrtrctcr Mitwirken und am Ausbau der neuen Organisationsgcietze !m iortschriktlicl'cn Sinne mit ar beiten helic». Wenn also der Vorstand eines solchen Vereins, wenn ein Mann, der auch sonst nach ankeren Seiten hi» Im öffentlichen Leben, beispielsweise in der Eiienbabittragc und in Gewcrbcvcrciisiachen, vieliach eine größere Thätigkeik ciitialtct hat. auch bei den Wahiangelegcnbciten keinen stumme»Zuschauer abgegeben bat, so ist das wohl ganz in der Ordnung. Wie allge mein übrigens das Vertrauen ist, dessen sich Herr Günther im hiesigen Wahlkreise erfreut, geht daraus hervor, daß von den ab gegebenen t398 Stimmen aui ihn I29l fielen. — In Adorf verunglückte bei dem sogenannten Abschießen der Zieler Schreckenbach am 22. ds. dergestalt, daß ihm von einem Böl lerschuß der Kopf zerrissen wurde, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Es hatte der zu dem Schüsse von ihm aufgesteckte Zünder anscheinend versagt; in dem Augenblicke aber, als der Ver unglückte nachsah, entlud sich das Geschoß und bestrafte dessen Un vorsichtigkeit, vor welcher ihn sein Vater nachdrücklich gewarnt, mit solch traurigem Au«gange. Schreckenbach war ein thatiger Mann, ein sorgsamer Vater seiner drei unerzogenen Kinder und überhaupt ein achtbarer Einwohner. Die Festlichkeit selbst ist natürlich augen blicklich eingestellt worden. (V. A.) — In Neuölsnitz hat vorigen Freitag Abend ein junger Berg arbeiter seinen mit ihm zusammenwohnendcn College» geneckt. Darüber ist dieser so in Zorn gerathen, daß er dem ersteren sein Taschenmesser entgegcngeworsen hat, wobei dasselbe bis an das Heft in den Unterleib gedrungen ist. Welchen Ausgang die Verletzung haben wird, läßt sich jetzt noch nicht übersehen. — Witterungs-Beobachtung am 25. Sept. Abends 5 Ubr. Barometerstand: 28 Paris. Zoll3 Linien (seitgestern gestiegen a» Kalken Meter n^ " thür und naffe Gttterun -wind Ekaß?über I iiiittrv* " unter 0. - Kolli» unter v. - Melntck: II" unter 0. g erwarten. — Thermo. MM. — Die kcblok , TaistSßksckstchtr. ^ Deutsche« Reich. Die neueste Nummer des Meininger Regierungsblattes enthält iolgenken höchsten Erlaß: „Durch höchste Entschließung Seiner Hoheit des Herzogs ist der Rang Höchsttesselbc» Frau Gemahlin, der Freifrau vo» Heldburg (der stöberen Schauspielerin Ellen Fra»u),vahi» bestimmt worbet,, baß Dieselbe nach den Prinzessinnen de-Herzoglichen Lmuseo und Hoch- denenselben ebcnbürilgen Damen. vor den Damen des Herzog- thums in der ersten Klasse der Hosrangordnung vom 6. Februar 1868 Ihren Rang hat." Se. Majestät der Kaiser und der König von Italien sind am 24. In Potsdam nebst «ablreichem militärijchcn und diploma tischen Sesolge um II Uvr eingetroffen. Die Parade zu Ehren de- Königs von Italien hat, vom schönsten Wetter begünstigt, stattgefunden. Seine Majestät der Kaiser war ln großer Gene- ralSunstorm. Die sämmtlichrn anwesenden Prinzen trugen Ita lienische Ordensbänder. Die Kronprinzessin wohnte zu Pferde in ber Uniiorm drS 2. Lelb-Husarenregt > entS der Parade even- fall- bei. An der Parade »ahmen dir iämmtlichen Feldmarschälle und als Zuschauer eine große Anzahl von Offizieren Theil. Auch die Zöglinge der Kriegsschule, der Eadettenanstalt unb de» Mill- tärwglsenhauseS, die Schloßgardecompagnie und da» Marinede- tachement waren mit auigestellt. DaS zahlreich versammelte Pu blikum empfing de» Kaiser und den König von Italien Mitlauten und enthusiastischen Zurufen. Dem König von Italien Ist vom Kaiser da» Hannoversche Husareu-Rcgiment Nr. >5 verlieben worden. Der Kbnig von Baiern hat hundert blau-weiße Fahnen an- scrtigcn lassen und unter die Schiffer am Starnberger See zur Zierde Ihrer Kähne vertheilen lassen. Gleichzeitig wurde den Schiffer» der Wunsch bekannt gegeben, daß sie die blau-weiße Flagge von keiner ander» verdrängen lassen sollen. Rosa Ehinger, die Busenircunbi» der Adele Spitzeder, ist jetzt vermähr. Gehcirathet hat sie ihr — Vertbeidtger dein, Spitzeder-Proceß, nämlich Or. Gutbrod, RecbtSconcipicnt und königlich bairischer Landwehr-Leutnant. England. Das Transportschiff „Adela" ist nach der Goldküste zumKUegc gegen dieAibaiittvabgcgaiiacn. Zum Abschiede wurde in Woolwich eine besondere Hvnnie inr Seefahrer in der Kirche ge sungen. Jetzt hat der „King Bonny" in Woolwich angelegt und beginnt zu laden Unter den neu zur Ausrüstung bestimmten Gegenständen befindet sich eine Anzahl tragbarer, thclls aus bolz. Wells aus Eisen geiertiater Brucken. welche mit großer Leichtigkeit ungewöhnliche Tragfähigkeit verbinden solle» und zur Ucberbrückung der Ströme und Flusse an der Goldküste bestimmt sind. Ferner eine Anzahl sogenannter Fowkcs scher Pontons, dle aus wasserdichtem Segeltuch angescrtiat sind und sich zum Ge brauch auibiase» lassen. Zwei Pontons vereinigt geben ein Floß von nicht geringer Tragfähigkeit. Die schon erpcdirtc» Gatiing- gcschütze befinden sich — ohne Fehler dar» cs ia nickst abgeben! — auf gewöhnlichen Laffetten, die an der Goldküste gänzlich un brauchbar sind. Es werden daher »unmchr andere Laffetten mit schmälerer Spur besonders angeserligt. Von schmalen chinesischen Karren stchl eine ganze Wagenburg zur Verschiffung bereit. Unter den zur Erpctitlon bestimmen Ingenieur. Mannschastcn ind mit Vorliebe solche auSgewählt worden, welche mit dem Eisenvahntienttr Bescheid wissen. Die bereits beförderten Straßcn- Locomotiven lassen sich durch Anschranbung anderer Räder aus der Stelle zu Bahn-Locomotlven umwandcln. Genügender Bor- rcsth an Schienen ist vorhanden. Die Beförderung wird indessen etwas umständlich sein. Der Barb englischer Schienen wiegt 50-80 Pid.. selbst bei Auswahl der leichtesten Gattung würde die zu bauende Eisenbahn daher etwa dreier Schiffsladungen be dürfe». Dem Vernehmen nach soll ein besonderes Artilleriecorps sür den Krieg organisirt werden. ES soll schon beschlossen sein, eine» Ausritt an die Artillerie zu erlassen, worin Freiwillige zur Meldung nusgesordcrt werden. Das Haus Clcws, Habicht u. Comp, in London hat infolge tcö Fallissements von Henry CIcwS in Ncwyork seine Zahlungen eingestellt. Die Passiva sollen 300,000 PW. Stcrl. betragen. Amerika. Die Präsidenten der vereinigten Banke» habt» beschlossen, weitere 10 MIU. Anleihecertlstcale auszugcbcn und kein Papiergeld anözuzahle». jedoch durch das Clearinghaus be scheinigen zu lassen, daß rasselte die vo» den Banken ringelicier- tcn ChcckS >ür gut craclstel. Die gedrückte Stimmung dauert fort Die Banken in Chicago, Cincinnati und anderen Städten tcö Westens halten sich lest, während diejenigen der südlichen Pläre icbr empfindliche Verluste erlitten tzabc». Gerüchtweise verlautet ivgar, daß einige der letzteren ihre Zahlungen suspen- tirt hätten. Die Bondöankältte des Schatzsceretärö Richardso» haben letzt de» Betrag von 12 Millionen Dollars erreicht. Weitere Ankäme werde» daher einstweilen suSvendirt, bis betreffende Weisungen des Präsidenten Grant elngcben. — Ein großes Bankhaus in Baltimore hat seine Zahlungen suSpendirt. — Der Dampfer „Cali fornia" ist in Trimaerla angckomme». Der Dampfer „Mcdway" hat Schiffbruch gelitten, und sind mehrere Personen dabei umS Leben gekommen. Aeuillelvu. h Leipzig, 22. Septbr. Im Lchrerpersonal der hiesigen Theaterichule haben kürzlich einige namhaste Veränderungen statt- gesunden. AuSgeichledcn sind die Herren Hübner und Teller l Letzterer engagirt an taS Hoitbcatcr in Meiningen), neu hinzu- getretcn: Herr Schiicmann, Mitglied des hiesigen Stadttheatcrs, als artistischer Leiter der Schauspielschule (während wie früher die Leitung der Opcrnick'ule In Händen deS Herrn Prof. Zopfs), scrncr als Geianglebrerinnen: Frl. Steinhäuser, Mitglied der hiesigen Oper, und Frl. Laura Gerhardt, sowie Herr Musikdirek tor Klessc. Gutem Vernehmen nach haben setzt wieder vier Schüler der Anstalt (Zöglinge der Opernscbuie) Engagements an bessere Bühnen erbatten, und genießen einige unbemittelte Talente von Freunden des Instituts auSgcsetzte Unterrichtö- Stipenkicn. h Im Verlage der kgl. Hoibuchkruckerei von E.E. Meinhold und Söhne ist als 27. Band der lurist. Handbibliothek: „Die königl. Sackst, mit dem Strafgesetzbuch keS deutschen Reichs in Verbindung stehenden Gesetze rc. rc." erschienen. Das Weckckren ist mit sür richterliche Beamte» sowohl, als auch Abvvcntcn höchst instructlven Anmcrknngcn seitens dcö Kgl. Staatsanwalts Richter in Chemnitz reich versehen unb daher bestens zu cmp'chlen. s Die Ausstellung der Mcno Mühllg'schen Gemälde, welche bekanntlich durch ihren Ertrag die Nachgelassenen des hochbegab ten Malers in Etwas unterstützen soll, Ist nur noch bis 30. Sept. geöffnet. Wir wollen nick t verabsäumen, das sich dafür intercist- re»de Publikum daraus hinzuweiscn. 4 IN Bezug au, zwei in der jüngsten Zelt kursirende Lügen schreibt die „Berliner Mont.-Ztg.": Die Tochter Marschner'o bat sich an demselben Strick erdenkt, durch welchen Klara Ziegler wahnsinnig würbe. Beide Damen erfreuen sich des Vesten Wohlseins. s „Von Haus zu Hauö." Ottoj Spamer's illustrlrter Sll- manach, erster Jahrgang 1874, Preis S Sgr., ist in diese» Ta gen erschienen. In dem vorliegenden, von »un a» alliährlicher- schelnenden Almanach macht die Verlagsbuchhandlung von Otto Spanier in Leipzig da« größere Publikum mit bei» Inhalt Ihrer, der Jugend und den Erwacksienen gewidmeten literarischen Ncuig. ketten des lausenden Jahres durch Auszüge und Illustrationen bekannt. 4 Unter dem Titel: „Untersuchungßplan zur Erforschung der Ursachen rer Cholera und deren Verhütung" Ist zu Berlin (Carl Häymaniis Verlag) eine aus amtliche Quelle» gestützte und im Aufträge deS RclckiökaiizleramteS vo» der Chvlcracoinmisslon deS deutschen Reichs veriaßte Denkschrist erschienen, aus welche wir alle Aerzte und dieiciitgcn Laien, aufmerksam machen, welche sich mit dieser hochwichtigen Frage näher beschäftigen wollen. DtkMKHISD» » Ungarische vantiten. Ueder b«n «inlall ein« Nukowinaer Räuberbande lesen wir tm „MaramaroS" einen Be richt de» Architekten Ednaro Golcz. Am 8. Septbr. hatten sie— so erzählt LMz - ein» Thell der «lsenbahnarbeiter zusammen, getrieben und u»s«nmeng«H»nd«n unb trieben sie wie eine Heerde vor sich her. Ich tttchte «rare einem meiner Arbeiter eine An weisung aus Lebensmittel hin. da «blickte ich den ersten Bewaff nst». Kaum hatte ich Zeit, einen meiner Leute zu fragen, waS vorgehr, denn schon schlugen die Räuber uns die Fenster ein und zertrümmerten btt Rahmen. Die hierauf solgenden Schütte muß ten blind geladen sein, denn Ich fand keine Spur einer Kugel m der Mauer. Da die Banditen nicht sofort In meine Wohnung eindriugen konnten, nahmen sie zv einer List ihre Zuflucht. Sie stellten den LItstrantcn Hersch Braunstein vor mein Fenster und drohten Ihn zu erschießen, wenn ich sie nicht einließe. Der arme Man». Vater von iüitt Kindern, hat und sammerte, worauf ich de» a» die Wand gelehnten Anführer ansprach und zurtef, sich mit seinen Leuten zu trollen. Er war höchst ungehalten darüber, daß ich Ihn dutzte, und wünschte mit „HerrHauptmann!" tttuiirt zu werken. Unterdessen hatten die Räuber ihre Gewehre geladen und schoflen ln mein Zimmer. Ich konnte während de» ändert- halbstündigen Angriffes nur elnen Schuß thun und hoffte auf Hilst von auSwärt». Ich verbarrleatlrte die Thüren so gut als möglich, doch meine improvlslrte Verschanzung mußte bald den Kolbcnstößcn der Belagerer weichen. Sie drangen durch die Küchen und Ztmmerthür ln meine Wohnung, ich erhielt mehrere Verwundungen und die Räuber erbrachen meine Kommode, mei nen Schreibtisch, nahmen mit, wusste au Geld vorfanden <364 fl.), und wählten sich die beste» unter meinen Kleibern. Der „Herr Hauptmann" nahm mir eigenhändig meine goldene Nbr unbmei. nen Siegelring ab. Hieraus brachen sie bei dem Blctuallen- Liestraiiten der zweiten Bauscction ein und raubten kort 350 fl. Dann entfernten sie sich, verweilten die geraubten Lebensmittel unter dle Bauern und forderten sie auf, sich einen guten Tag zu machen. « DaS tragische Ende eines Großglockner - BesteigerS ist für Alpentourittcn so lehrreich, daß eS in weiteren Kreisen bekannt zu werben verdient. Nach Mittbeilungen aus Kais. Windiich-Matrci und Lienz war der lunge Mann in größerer Gesellschaft, die nach Heiligcndlut ging unk von vornherein ainiabm, er werde die Glock- nccspitze nicht erreichen. Emanuel Klumpner von Wien aber machte sich auf den Weg mit zwei Führern, die ihn vergevcnü vo» seinem Vorhaben abzubringcn suchte», da tag Wetter sein ungünstig war. Er erreichte die «spitze nicht und kam tobt auf dem Rücken teö Führers nach Kais zurück. Die daselbst befind lichen Touristen schrieben in das Fremdenbuch des Glocknerwlrths- hauseS eine Art Gesammtprotokoll, worin cs beißt: „8. Sept. i873. Die eben in Kais anwesenden Touristen geben den mit Namen genannten zwei Führen,, den Begleitern des am Groß glockner verstorbenen Emanuel Klumper von Wien, daö Zeugnly, daß sie, wie es auch die gerichtlichen Erhebungen darthaten, den Verunglückten warnten, zur Umkehr zu bewegen suchten und end lich tm dreizehnstünbigen Ringen mit den Elemente» ihr Aeußcr- stcs ansboten, den unvorsichtigen jungen Mann zu retten. E. Klumpner weigerte sich, umzukehren, weil er de» Spott unb Hohn gewisser Bergstrer fürchtete, starb im alpinenSaloncostüm, mit nackten Knleen, ohne Weste, ohne Plaid, ein Opier seiner Unvorsichtigkeit ein Opier der lciter grassirentcu alpinen Geckerei." Vollkommene Erschöpfung unb Kälte hatten ihn getödtet, die Führer trifft höchsten» ber Vorwurf, daß sie der Unvernunft nicht energisch genug widerstanden. ,,c ' « - - ' * Selbstmorde in Paris. Der Pariser Correspondent der „Daily News" schreibt unterm 13. September: „Ein Selbst mord »ach dem Souper, ein anderer Selbstmord nach dem Früh stück und der Tod einer Berühmtheit der Halbweit sind heute Abend die Themata belebter Conversation aus den BoulevartS. »Am Freitag Abend fuhr ein Cavaieric-Unterosstzler. die Streifen eines nmrbodal äs Io«,» tragend, In einem Fiaker vor dem wohl bekannten englischen Restaurant Hills auf dem Boulevard des Capucincö vor. Tort sah er eine Frauensperson, die er einiud, mit Ihm zu soupiren. Nach dem Souper entfernte sich seine Gesährttn, er aber jagte sich eine Kugel durch den Kopf. Seine Rechnung betrug 55 Fr. 65 L„ aber er Halle keinen Pfennig in seiner Tasche und keine Papiere, durch welche er ikcntisicirt hätte werben kön nen. Seine Leiche wurde nach der Morgue gebracht. Wenige Stunden später empfing Madame de Baylens, eine Dame, deren Equipagen und Livreen zur Zeit des Kaiserreichs das Boulogner Gehölz in Staunen versetzten, in ihrer Wohnung Rue Bayard Nr. 9 einen ihrer wenigen übriggcbliedcnen Freunde zum Früh- slück. Sie sagte ihm, sie brauche unverzüglich 6000Fr., und aus seine Bemerkung, daß er außer Stande sei, ihr diese Summe vorzuichicßcn, rief sie auS: „Sie werden mich nie rvieberschen l" Er verlieft eiligst daö Hauö und stolperte auf dem Straßenpfiaster über ihre Leiche. Sie hatte sich, ehe er die Treppe hinunter war, ans dem Fenster gestürzt. Madame Anna Dcslionö, eine andere Celcbrltät des Kaiserreichs, ist in Amvlie-lc-Bains soeben in großer Armuth gcstorve». Sie war eine Art Cameliendame und einst sehr reich. Es heißt, daß sie Schulde» im Betrage vo» 6000 L. Stert, hlnterläßt. * Der Gauner Rache. Auch die P. T. Langfinger scheinen unter ben Rachwehen dcö„Krachö" zu leiden. Das neue System, nach welchem die Polizei in kürzester Zeit ihre Photo graphie in alle Wcllaegenden „zur Darnachackttung" versendet, hat ihrem Wirkungskreise enge Lchrcmkcn gesetzt. Es ist daher leicht begreiflich, bah sie diesem System Rache geschworen haben und sofort zur Auslührung ihres EomplotcS geschritten sind. Dieser Verein zur Verbesserung dcS Gaunerlooscö hat bereits seine Thätigkeit begonnen, welche dem ersten ihrer gemaßregeiten Splcßgcsährten. dem Defraudanten Hayek - auS Wien zugute kommt. An den Straßenecken von Wien wurde von den mit der Photographie versehenen Steckbriefen das Kontersci des Flüchti gen durch „unbekannte Hände" entwendet und so ist dem Publi kum die Möglichkeit benommen, bei etwaigen Zweiteln den De fraudanten von einem eventuellen Doppelgänger zu erkennen. * Ein Trauerfall. Die erste Liebhaberin eines Berliner Theaters meldete, wie die „Trid." erzählt, plötzlich und zwar kurz vor Beginn der Vorstellung der Direktion, daß sie Trauer be kommen habe und nicht auitrelcn könne. Obgleich eine größere Tragödie auigesührt werden sollte, gelang cö dem Dircctor doch, In der zweiten Llcbhabcrin eine Verlrcterin der Rolle zu finden, und Vas Repertolr brauchte deshalb wenigenö nicht umgeändert zu werben. Bald darauf erfuhren aber erst die thellnchmeiike Direktion, sowie bieCollcgtniicn und College» der Leidtragenden, welches Bcwanbtniß cö mit dem Trauerlallc hatte. Der Canarien- vogcl der Tragödin war kurz vorher plötzlich gestorben. Mehr Gesühl kann man selbst von einer ersten Liebhaberin nicht ver langen. * PensionopoliS. Alls Graz, 18. d. M., wird uns ge schrieben: Wenn »ran sich einen eben gegenwärtig vo» AmtS- wcgcn zusainmengcstclltcn Ausweis über tic Anzahl der in Graz domicilireaden Militär-Pensionisten vor Augen halt, so muß man zugebcn, daß sich unsere Stadt des Namens „Penslonopolis" wahrlich nicht mit Unrecht erfreut. Nach diesem Ausweis woh nen gegenwärtig sechs pensionirte Felbzeugmcistcr, 28 Feitmar- schall-Leutnantc, 32 Gcneralmaiore, 72 Oberste, 51 Oberstleut nante, 132 Maiore und 204 Hauptleute in Graz —von ten pen- slonirten Subaitern-Oistziere», deren Anzahl eine noch bedeuten dere ist — ganz abgesehen. Die ' - sind der Pniiz Alcxankec von sechs pemioniktcn Fcidzeugmcister Würteinberg, Ludwig Ritter von umlL.). Das Steigen des Barometers läßt heitere ».trockene, i Bencdck, Emil Freiherr v. Kusscvich-Szamalbor. Pokvrny v. Fürstenschild, Anton Gras Prokesch-Osten unb: Freiherr IablonSki del Monte Bcrico. * Ein Duell mit heiterem Ausgange. Aul nich mehr ungewöhnlichem Wege, nämlich einer Dame wegen, ent wickelte sich, wie die Pos. Ztg. erzählt, in einer Restauration der Poscner »Neustadt kürzlich zwischen cincin Civilisten und einem Militär ein kleines Rencontre, das mit einer Forderung ans Pi stolen endete. Das Duell sollte am »cichsicnTage in optima lmmu vor dein Königöthor stattstntcn. Die Duellanten fanden sich an der verabredeten Stelle ein, die Sekundanten luden, die Schüsse krachten — aber keiner traf. Man griff bchrttS zweiter Ladung zum Pistolenkasten — aber siehe da, an Stelle dcö LadczcugS lagen zwei feiste Würste. Diese Würste wurte» tic Friedensstif ter ; mau söhnte sich aus und vertrug sich wieder. Die Secun- danten hatten die ganze Affairc von vornherein vernünftiger weise spaßhaft genommen und die Morbwerkzeugc ohne Kugel» geladen.
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