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- Erscheinungsdatum
- 1873-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187309239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-09
- Tag 1873-09-23
-
Monat
1873-09
-
Jahr
1873
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»«««« 4. .H«». »«»«». Ms« «esle» «je Djebe entflohen, ohne daß es möglich gewesen ist, chre Pcrjöulichkite« festzustellen. -- Ter aegeirwärilge Besitzer von MeinMd'S Etablissement auf der Mon stra sie. Herr Tbotiiuiiiu, »c-viinWt, in seinen ,P uüuflig g«l.g«nc,i Lok.ilitäteu LounMgv »Nmtä>"oncertc M tzee- anstalt««. (»r ha» zu diesem Bchuic dz- Ehrlictz'icki »stlusikkorrA eugagirk. Der .msgezciciwere Nus. tcffe» siL Hücke uns Ke «k diese Etod isscM»>ö er»reucn. werdu» v»,ausst^iich, bei» duudru „nt oeu Kuustgcuüssc». diesem Unsernehuien vielen Bes, lall siel ein. — Die 5» rocentigei» Obligationen der Ao'ttWrtlmAn, »reich« am 25, ft cv?br. i. I. in FranOurr a. W. durch ba-ilZnnkvau« vm, Rsist scbilc zum 2 ckkau> gekrackt ivesden, dslrivm sick eines velzüglichcu Erie'IgS zu ersrevrn haben, indem altgrnbllcflich durch die statte?? Kündigungen vo» Staatsobiig >tionen ein »v»il,ftpastcr Man ie! an soliden V. erthgatttingen besieht. Esst »cueichiuqS sinp niete einige .ZZündigunge» binZlZgetreien, wir erwähnen nur die der .7 Ma.strduig Halberstätik» E.-B.-Prierltätcn; es werde» so viele Eavitalieu „isisig, die Wirdcraulagc »'wen und bei de» 5» n otti irddalm Obstgatioueu »oicke linden werden. Tiewott- Hardbaiui-Prilftit.itc» dietcn de» speziellc» Vorth il. daß deren Küntigung uict»t vor Ablaut dev IS. JabrcS crioigen darf, wo- durck' sic dem Clstitallsten ans längere Zeit den Zinsfuß von 5",ft sichern. Hier am Platze niunnl die Firum Ed. Rocksch Nachfolger Zeichnungen entgegen. - In einer ? »»abend Slbd. 7 Uhr im Saale der Fieksigerschen Rcstauralsin adgevaitenc» Vorversannniung vo» Ackiouärcu der S ächsischen Maklerbank, welche sick ohne Widerspruch für Llauidation des Geschäftes aus Grund des auogegevenen, übrigens .reuig besrictigeuteu 4 erichtes auSsvrach, wurde einstimmig be wiossen in der nächsten Genera Versammlung iür Nicberictzuiig einer aus 5 Personen dcstcbcndeu Licuidatiouo-Coiuiuisston zu wirken, als deren Mitglieder der augenblicklich Deiegitte des Stussickstslatbs. Bankier Gduard Meier, bas AussschtsratbSmit- glied Ioicf'Bondi und die Actioitäre Acv. Hippe u»d die."aus leiste Mehriänder und '.'lessag ? Firma "iossack u. Baltawus) in 'Vorschlag kamen. Diele Kommission soll mit den Rechte» und Pflichten des Vorstandes betraut werden. — Niedersedlitz Gin Dienstmädchen hatte sich vor einige» Tagen mit Erlaubnitz ihrer Herrschaft nach Dresden zum Besuch ihrer Großmutter begebeir. Letztere begleitete das Mädchen am Abend auf den Bahnhof und versicherte sich auch, daß sie in das Eoupa einsteigt : — nach Niedersedlitz ist das Plätzchen aber bis setzt noch nicht gekommen. Ob ihn« ein Unglück zugestvtzen, ist wenig wahrscheinlich, da dieselbe schon in ihrer Jugend große Lust zum oagabondirentzen Herumtreiben zeigte und zu ihrer — wie es scheint nicht eben gelungenen — Besserung in das Magdalenenstist unter gebracht wurde, so ist wohl anzunehmen, daß sie sich auch diesmal im Lande herumtreibt Vielleicht trägt unsere Notiz dazu bei, etwas Licht in diese dunkle Geschichte zu bringen. — Montag Morgen, gegen 4 Uhr, wurde das Dorf Litten sei Bautzen vom Feuer hart heimgesucht. Das Bauerngut des Gutsbesitzers Spotika brannte total nieder und nur wenig konnte gerettet werden. Die Entstedungsursache ist bis jetzt noch unbekanni — Oei lautliche Gerichtssitzung am 18. Sevtbr. Wider den Schlossergcscllen Johann David aus Gesscnskirck eu bei Linz in Oesterreich, welcher der Unzucht mit Kindern unter 14 Jahren avgcklagt war, wurde unter 'Ausschluß der Oeffent- lichkeit verhauten und terscive ZU 10 Monat Gesängniß vcr- urtbeilt. — 'Am 2l. Octobrr v. I. hakte die soclal-demokratisci e Arbeiterpartei eine Voltspcttamiisiung ai» die Eentiaiballe ein berufen. Oer bekannte Otto-Walster berichtete über seine > ievt eben seltenen G uiperrunge» unk gab dazu eine dachst trastt che Darstellung, wie s in dem 'Arrestlocal unter dem DIrettorinm drS Imvcckor Dittmaun k erginge. Der bekannte Socialistcniührrr 'Alois Schauer gab auch seine Bemerkungen dazu und cudiicd crdvb sich Hicronvmus Ferdinand Trieb, UNI eben aus gegen dag Dresdner Gesangeiiwcici, loszuicgcn. GS wurde da viel von dem schlechten, saure» Esten erzählt, daS den Ge angenen zugeiauvl und von diesen meistens restiiirt würde: davon daß jedes Viertci- jahr so und so viel PorNonen gntgemaevt und der so gewonnene Verdienst als Gratincaio» an de» Inspcckor und die anderen Beamten verweilt winde; ferner käme cs seift häufig vor, daß das Esten, weledes von den Gefangenen nicht aceeptirt worden, am ander» Tage abermals aufgcwärmt zum Vorschein käme; daraus c? tipr.ingc wiederum ei» Vvrthcil iür de» Inspektor. Ebenso Hube die Frau Inspectottn die Gefangenen auögenutzk. indem cS Hergebrachter Brauch wäre, nur ans dem „Bütchcn" Vsitnalien und andere Sachen, Schnaps, Eigneren >e. zu ent nehmen ; sastS Jemand aber wagte, seinen Verwandten oder Be kannten etwas zuzutübicn. so würde dies vom Jnipector entschie den znrückgewicien. Dies unk noch Anderes crmh'te Trieb seinen Parteigenossen; nähere Untersuchung ergab die Unrichtigkeit sei ncr Aussagen: seineEntschuletgung. daß er gar nicht den jetzigen Inspcckor Dittmaun, sondern Lenbner aus Löbau gemeint habe item Walster allcrdings nickt das beste Lcb cnhctltei. wurde vom Gerichte nicht als genügend anerkannt unb Trieb zu 20 Thlr. Geld'traie vernnbeilt. Er beantragte zwar heute Anstellung neuer Beweisaufnahme, dock wurde der erstinstanzliche Bescheid aus An trag kcS Skaaksanwalts Assessor Ur. Harkmann bestätigt. — Der Einsvrucheverhandlui.zötermin wider Earl Friedlich Richter aus Oberbobritsch wegen S'etrugS undHerrn Pastor omerit. Earl Fried, rtch Pauster hier wegen Widerstands sielen aus. Elbliöhe in Dresden, 22.Sevtbr.Mittags: S"il"odcr 1 Met. 4i> Cent, umer 0. — ButwciS: -'8" unter 0. — Prag —' 2" unter o. Kollin: -' ö" unter 0. - Leitmeritz: 1' M unter G — Mclnick: >' unter 0. — Witterungs-Beobachtung am 22. Sept. ?lbends 5 Ubr. Baromciersiard: 2^Paris. Zon 2' Linien (seit gestern gestiegen um 2 L.i. Das Steigen des Barometers läßt heitere ».trockene, das Fallen trübe und nasic Wiricrung erwarten. — Thermo meter nach Reaumur: 9> ? Grad über Nult. — Die Sckloß- thurmfahne zeigte Nordwest-Wind:—Himmel beiter, leicht bewölkt. sl«» »». »SV», xr Aeronaut G»d«rk. xn aus seinem K Uaud. Her -I ^nitzlar per , last uüe Mimme «est jerwrriuga UM« d>, AschaniA d»re »lrgkpnlq" und „Aliias" siiih auSgelnu Mies zu b,schi«üs,,. Hjeislbc» mußten. der renominlktesten dieser Zunft, tz,, Humors. Für Fräulein Pichker war mit -utem Srfol^ Fräulein Weber eingesprungen. Der Klatschchor zählt« zu den qesien Stummen, des Abends fth- dl, von ivnrii L die Ere- : Krieg», lqndcls« :'-'t«m>^cha>tt,i tzou> FttUV« ätzcriall« waren, die «El, zurück sichen. «»an««,,. Net der Be>atbuug !n den Corte« über dit-Fo derung von 400 MItt. Realen zur Bestreitung der kosten hielt der Präsident der Exekutivgewalt, Herr Easlclar, eiue längere Rede. „Der Eanismus", sagt er, ,,hat wabrbast bedroh liche Dimensionen angeuommen. Man schätzt die Zahl der Ear- liltrn', »prlsiie jetzt kn dc» vier vo» dieser irru ' am inristen »rlingrkuchten Provinz«! ' Man»; ungefähr 2000 stehe» In der 'k tägllck die Eisenbahn vckr.pen, i^lcvc uns, wen» auch unvoll- cieser iurchltzare» Landplage , zerstreut sind, aut Üö.oov Provinz Santander, wo sie he uns, wenn auch unvoll kommen. mit dem übrige» Europa verbindet. Es >md ti bis 8000 Mann in Cataionicn und 5000 üdrrschweminen da« Maslra.siio, wo sie gleichzeitig Morella, L kgorvr und sogar Ealkuon bedrohen. 8« sind ihrer eine große Anzahl in den Provinzen 'Alicante und Murcia, wo sie natürlich die gegen- wärtige Lage Cartagenas und unseres dort stehenden Truppen benütze». Es giebt ferner einige Cariiste» in Galizien und ziem lich viele in Burgoo. Im Ganze» kann »mn sie aui 50,000 Manu ut diSciplinirt und be- Tagesgeschtchte. Deutsches Reich. Wie cS scheint, soll die Stadt Köln In die stärkste Fettung Deutschlands umgewandelt werden. Der Kölnischen Zeitung zuiolge wird ei» Kranz von 22 Forts um die Stadt gelegt werden. 'Außerdem werden sieden Lünetten er richtet. Vo» den neue» Bcicslignngswerkcn sind drei zu sc 600,noo, nmi zu je 4ä0,000, sieben zu je NOO.OOO, sieben zu je 180,<ioo und die sieben Lünetten zu ic 60,«>00 Tbaler, zusammen zu 7,8 0 000 Tbaler veranschlagt. Die drei zuerst ausgeschriebe nen Werke iollcn in allerkürzester Frist in Angriff genommen werten. Zuverlässigem Vernehmen nach bestätigt eS sich, daß der a»S Frankr ich zuruckgekchrte EZeneral v.Manleuffel gestern zum Ge- nerai-Feidmarschall ernannt worden ist. Derselbe begiebt sich demnächst nach Gastcin. »Noch immer können unvernünftige Leute ihr kindisches Ver gnügen nicht unterlassen, von Zeit zu Zeit Fabncn i» den fran zösischen Farben an gewissen Orten im Elsaß aulzupflanzen, wie 8jcs wieder aui einer Pappel am Jlltanal, welchem kiese Bäume n einer Allee zur Zstcde dienen, geschehen ist. Schon dieser schönen Baume weacn sollten diele muthwilttgen Menschen end lich mit ihrem unseligen Beginnen cmihörc». da sa regelmäßig, schätzen Obgleich einige darunter nicht wannet, sind sie im Allgemeinen vortrefflich organisirt, beson ders i» de» nördlichen Provinzen. Es ist zu surckten, daß sie um jede» Preis den Ebro zu überschreite», Logrono unb die kaslüi che» V rvvin.ze» anzugrciie» suche». Der Grund taiür ist, daß wie immer im Kriege die Lebensmittel knapp werten, die Fakiion sich daher in de» haSkjsche» Provinzen in üvler Lage v.sincct, und eö sic deshalb drangt, i» die Ebenen Kasti.iew zu gelangen. ES ist heute iür uns nickst an der Zeit, den Cortes i no dein Volk die Wahrheit zu vervebleu. De»», obgleich die Earlistcu sich heute I» einer viel günstigeren Lage bcnntcn, als i» de» heften Zeiten duS früheren Bürgerkrieges, obgleich sie mehrere Provinzen fast ganz in ihrer Gewalt und mackstigere Beschützer l» Europa habe» als se i» einer trüberen Zeit, so Vari die spanische Nation, darf die liberale und republikanische Parte! keine» 'Augenblick daran zweifeln, daß sie aus diele»» letzten und ciiksck'cidentcn Kampf der Eibilisalio» gegen dle BarvMci der Vorzeit siegreich hcrvorgehen wird. Die Wahrheit aber ist, daß »vir in den Nord-Provinzen weit griingcre Strcstiräste als die Cariiste»», sa weit weniger als die Hälfte der letzteren besitzen. Außktdem babcii »vir i» Katalonien 12,000 Plan», die uns le ist traurig zu lagen» io gut wie gar nichts nütze». D>e Bevölke rung fürchtet zu Zeiten »veit weh. die Ankunft der republikanischen Truppen als der Carlifte»». Sv weil gedieh bei lenen die Zucht losigkeit. Die Regierung ist entschlossen, durch Herstellung der Disciplin und durch Handhabung der Ordonnanzen diesen wich tigen Thcil der Armee, diese >2,000 Man» zu rcorganisircn, »velck'c unter andere» Verhältnissen hingereicht hätten, den kar- lisltschen Aufstand nieterzufchlagen. Während nun unser Heer in seinen zwei wichtigsten Beitandtheiien so beschaffen ist, daß »vir in de» 'Nordprovinzen ein sehr gut bisciplinirlcs und organi- sirtcs, aber nicht hinreichendes, in Katalonien dagegen ci» bin- veick cndeö. aber gänzlich tesorganisirics Heer besitzen, ist ander seits die Lage der Regierung in Bezug aut die Ausrüstung der Reserve» eine traurige. ES eblt uns an Monturen, wahrend die Unifornlirung rer Reserve driageud nolhwendig ist. Es fchst uns, nachdem lo viele Opier gebracht worden sind, an Waffen, io daß »vir kaum einige tausend Mann den ahnen können, wen» nickst die Regierung schleunigst die Mittel zum Ankauf ven Waffen erhält. Dies ist die Wahrheit, die vollständige SLalstheit. Amerika. Präsident Grant und der Schatzsecretär Richardso» sink i» 'New Bork eingetroffen »nd mit Prüiung der Vorschläge Vlinderhilt's und ardercr Flnanzeapasttäten rur Erleichterung der Lage beschäftigt. Er hat de» Vorschlag, vo» den 44 Millionen Rciervenoten einen Besta» vo» Ri Millionen zu verausgabe», ebenso wie die Offerte Vandcrbilt's, mit Unterstütz, ng der Re gierung den 'Bankhäusern beizustchcn, abgelebtst. Zuletzt hat die Regierung beschlossen, ci en unbeschränkten Betrag 5 20r 'Bonds »ru» Paricourse gegen Gold anzukauicn. Die engliick cu Blatter besprechen die amerikanische Krisis »nd drücke» die Hoffnung aus, daß die cu opälschen Eesihästohäuicr nicht darein verwickelt und der Rückschlag wenig fühlbar lein werde. - Ein Telegramm her „Times" ans Philadelphia v. 21. d M. »neidet: Bei Schluß der gestrigen Fondsvcrie zeigte sich wieder größeres Veltrai en. »rei ches cie Hil e der Regt rung und die Bauldeschlüsse begünstigten. Amerika. Das Postkainp'shiff des Baltischen Lloyd „Wa-, shington", Eapt. C. Arnold, welches am 20. v. M. New-?>ork verlassen, traf am 11. d. wohlbehalten in Havre ein. setzte von da am >4. er. seine Reise nach Swinemünde weiter fort, wo c« am 17. cr. eintraf. Asien. Die den Jcimuten in Khiwa von den Russen bei- gebraclsten Schläge sink lebe bedeutend; sie haben an Todten und Verwundeten groue Verluste gehabt: an v'ek wurden ihnen'.,000 Stück abgenommcn; ihre Wohnungen, Getreide-und andere Vor- räthe aus dem ganzen Wege von Chasawat nach Saukschir, so wie auch ca. llooo Wagen mit verschiedenen Gegenständen wur den den Flammen übergeben. So grausam riese letztere Thal auch war, so datte sie doch dm guten Erfolg, daß die Iamuden nun ciniehen, wie sehr sie geschwächt waren unb daher sich ge zwungen sahen. an den General Kauniann Deputationen zu senden mit der Bitte um Schonung und um die Erlaubniß. In ihre Niederlassungen zurückkchren zu dürfen, da der Aufenthalt in der wcisserloseu Sandwüste. wohin sie geflohen »raren, ihren vollständigen Ruin und den Verlust de» letzten ihnen noch ver bliebenen Viehes hrrbciiühlen könne. Diese Bitte wurde ihnen natürlich nickst abgeschlagen, indes? hielt General Kaufmann trotz der Armuth, in welche die Turkmenen durch die Kämpfte geratbcn, seine Forderung einer Kontribution ausrcckst und erhöhte dieselbe sogar iioch von 200,000 an» 210,000 Rubel, welche Summe In des« zur Hälfte in Vieh gezahlt werden sollte. Zwölf Tage wur- den den Turkmenen als äußerste Frist zur Zahlung der Kontri bution bewilligt und nach den letzten Nachrichten war auch be reits am dritten Tage ein Tbeil der Summe in den Härten der Russen, so daß man wohl annchmcn kann, daß die Turkmenen die Friedensbcdingungen pünktlich eriüllt haben. Afrika. Eine Depesche aus Tanger vom 10. d. constatirt, daß der Sobn des verstorbenen Sultans von Marocco obne Op position zum Nachfolger proclamlrt worden ist. Die von dem italienischen Blatte über einen in Marocco auögebrochencn Bür gerkrieg gebrachte Nachricht ist somit falsch. Feuilleton. Königliches Hoftheater. 6. v. Opem wie der am Sonntage wieder aufgegriffene .Liebestrank', „Die Somnambule" und andere Werke der Italiener verlangen zu ihrer vollständigen Wirkung in erster Reihe Besetzung mit den gesa,»glich geschultesten Kräften. Nach dieser Richtung blieb die letzte Aufführung jener ko mischen, der sprudelndsten Melodieen vollen Oper Donizetti's hinter Dem etwa« zurück, was wir von früher her gewohnt sind. Kein Zweifel, daß die Regie mit dem Engagement des Fräulein Pro«ka für Coloraturpartieen eine glückliche Hand bewies; aber das Publi Königliches Hoftheater in der Neustadt. Lesstng's „Minna von Barn Helm" ging vorgestern, am zweiten Lebensabend der jungen Bühne, in Seen». Mit grösster Verwundcning mußte M«n, daß da« Theesier nicht stark besucht war. Die zweite ellung in einen» neu erbauten, längst ersehntewSchauspiel- e, ein Sonntag, da« beste deutsche Lustspiel und eine Neubesetz ung zweier Hauptrolle«, der Minna und des Werner — da« Alle« und trotzdem nicht auüoerkauft, das ist tein glänze,tde« Zeugniß für die Theilnahme de« Publikums. Wohl waren di« obersten Ränge sehr gut besetzt, aber im unteren Theile des Theaters zeigten sich viel leere Plätze, und namentlich der erste Rang war nur spärlich besetzt. Wenn auf keine größere Unterstützung seiten der Dresdner und speciell der Neustädter zu rechnen ist, so wird die königliche Generaldirection große Opfer bringen müssen, um den Dresdnern das viel vermißt» Vergnügen zu bieten, in einem wohleingerichteten Schauspielhause guten Vorstellungen beiwohnen zu können. — Daß der Leist diese« wahrhaft klassischen Lustspiel« das Auditorium im höchsten Grade fesselte, ist selbstverständlich; war es doch aber auch an diesem Abend ganz vorzüglich besetzt. Wir nahmen schon neulich Gelegenheit, mit aller Achtung von dein eisernen Fleiße des Fräulein Ulrich zu sprechen, dessen Resultat sich heute glänzend documen- tirte. Trotz der am Abend vorher neu gespielten großen Nolle der Jphigcnia war ihr Fräulein von Barnhclm die Frische und Elästi- cität selbst. Daß Herr Dettmer, der immer aus dem vollen Borne unmittelbarer Empfindung schöpft, den Major von Tellheim mit innigster Lebenswahrheit und Würde spielt, ist den Theater freunden bekannt; ebenso sind Frau Bayer als Daine in Trauer, Fräulein Guinand als Franziska, Herr Kramer als Just, Herr Hlaffö als Ricout und Herr Meister als Wirth — Letzterer köst lich noch durch die Volubilität seiner Zunge — als vorzüglich be kannt. Herr Porth spielte den Werner zum ersten Male hier. Er traf vollständig den Ton des geraden, biederen Soldaten und seine Barschheit wirkte, wie sie'S hier soll, gutmüthig; hätte der Darsteller ein wenig die Aussprache einfacher gehalten, so würde dies seinen Werner noch etwas natürlicher gemacht haben. O. lv. Z Die am Sonntag In der Kirche zu Loseywitz veranstaltete große geistliche NIusir.Auffüistuna hatte ein gewähltes Programm und »nackte sämmtltcken M twinenken alle Elfte. Die trcfsticken Leistungen des evangeliicken Hvickors unter Leitung des Herrn Hvlcantor Lorenz i rwährte» sich wiederum aus's Beste. Eine Schülerin des Eomponlsten und GcsanglebrerS Herrn Louis Schubert guft PrcSdcn, Fräulein Eugenie Simon, hatte stch zu ihre»» ersten Auftreten zwei durchaus nickst leicksteArien gewählt: „Er weidet seine Heerde" aus Häntcl'ö Messias und „Nun beut die Flur" aus Havd» S Sck'öpstmg. Die junge Sängerin, iw Besitz einer sympathische», sei» geschulten Sopraiistiinme, entle digte sich ihrer Ausgade trefflich. Aufrichtigen Dank verdient Herr Eantor Pohle aus Loscvwitz, welcher nickst nur das Arran gement übernommen, sondern auch zwei 'Arie» sang und die Or- gclbcglestuug zu de» Violiiicn-Pieceu übernommen hatte. Den selben Dank verdient auch Herr Manncwitz für sein wirklich künstlerisches Viostnenspiel. Daö Eoncert war nickst so stark be sucht, wie es im Interesse des milden Zweckes zu wünschen ge wesen wäre, da sck'b» viele Sonn gaste abgcrelst lind. -s Am 12, Januar kommemcn Jahres ist unseres dramati sche» Volks- und Fansilicndicksters Rödericd Bencdix 62. Ge- burkStag! Nach einem kreutig und rastlos diirchnrbeltctei» Leben liegt der greise Dickster jetzt seit sieben '' onaten aus dein Kran- kcnbetle. Bei all' den reichen Geiebcnkcn, die er dem deutschen Publikum »mb speclcil den Tbeatern gemacht, ist cr dock» an» g blieben; sein Wirkcn siel in eine Zeit, in welcher den Dichter als solcke» noch kein Gesetz sck»ü?ste, in welcher seine Werke noch vogestrci »raren und Ihm ein Loh» zugctl'eilt wurde, der meist kärglich und erbärmlich »rar. Im Jabrc 1870 bereits erließ die „Gartenlaube" eine» Auiruk sür Rcdcrich'Bencdir, aber terKrieg trat dazwischen und ein genügender Eriolg konnte nickst erlangt werde». Noch einmal ertönt dieser Rui und das Comltee in Leipzig, welchem Di . Laube in Wie» und Ed. Devrient In Carls- ruhc angchörcn, verhofft von der deutschen 'Nation, daß sie es in den Stand setzt, dem ehrenwerthn» aber arincn'l oeien an seinem nächsten Geburtsia e eine Ebrengabe überreichen zu können, die seiipe Zukunft sicherstellt gegen N angel. Die Rcdactionen der „Gartenlaube" und der „Jllustrirten Zeitung" sind bereit, Bei träge anzunehme». -s Die von uns mehrfach rühmend genannte „Deutsche Iagdzeitung" hat kürzlich mit Nr. 12 ihren ersten Jahr gang beendet. Durch guten Druck und geschmackvolle Ausstattung ausgezeichnet, ist der jagdliche Stoff wohl gesichtet, sowie beleh rend und interessant geschildert worden. Für den zweiten Jahr gang wünschen wir der „Deutschen Iagdzeitung" eine wohlver diente immer weitere Verdreitnug. h Der „Hann. Cour." ist mit dem Intendanten V.Bronsart in eine heftige Fehde gerakhen, die kürzlich mit der Niederlage des Herrn v. Brvnsart geendigt hat. Der Rckactcur des „Cour." <I)r. zuin Berget hatte m leister Zeit die Tbcaterleitung des In tendanten einer schatten, aber völlig berechtigten Kritik unter zöge». Herr V.Bronsart hat cs in wenigen Jahren glücklich da hin gebracht, daß die Hannoversche Bl'u ne, »reiche bis zur An- nerion sich in Oper und Drama »nit jeder anderen deutschen 'Bühne messen konnte, zu einem Kunsiinsiitutc kaum zweiten »Hanges hinabgesnnkcn Ist. Daß dies großcntheils „durch den Unverstand und das Ungeschick der Leitung" des Herrn v. Bron- icict verschuldet ist, darüber ist hier'Niemand als Her» V.Bronsart selbst in Zweitel. Dieser, längst aigrirt über die Angriffe der Presse, denunclrte den Rekactc»r vr. zum Berge wegen eines Artikels, welcher den gesunkenen Zustand und die „künstlerische Impotenz" unseres Theaters au» den „Unverstand und daS Un geschick" seiner Leitung zurückiührte, der Kronanwaltschait zur Bestraiung. Die Strafkammer aber hat den Angeklagten ireige- sprocken. Herr vr. zum Berge hatte zu seiner Verthelktgung ein längeres Schriftstück zu den Acten ein erricht, in »reichem er die Theaterleitung der letzten Jahre ausstthrlick» schildert und scharf kritistrt. Interessant ist uns in dieser Darstellung das offene'Be kenntnis» gewesen, daß die (national libera l» Presse in den ersten Jahren aus politischen Gründen über die Mängel der Theater- leltung und die Klagen des Publikums gcichwiegen unk, wie der cupbemlstiiche Ausdruck heißt, zu „vermitteln" gesucht habe. — Bekanntlich war der fetzige Tbeaterintcntgnt unseres Hostheaterö, Graf Plate», vor 1866 der Intendant des Hoithcaters von Han nover. von dem er eine große Anzahl tüchtiger Künstler nach Dresden gezogen hat. kum wurde denn doch stets daran gemahnt, daß es eine Ansängerin wie bekannt ist, diese Bäume aui Anordnung der Behörde gelallt! wenn auch hoffnungsreichster Art ist, die diese Adine sang. Für eine . G ^ Da,ne, die die Bühne zum zweiten Male betrat, erreichte Frau bekommen. Hört dlescs Beginnen nickst aus, so wird vald der , . .7,' "»anal seiner schönsten Zierde beraubt sein. ProSka eme hohe Stufe. ^hrc Stimme, zu Beginn der Oper Frankreich. In Paris sind am 16. t. sechSiinttreißig wun- sckiwach. geivann ,m Verlar.fe Kraft und Wohllaut. d,e Coloraturen dcrlickft Gäste angekommci» — ebema ige EommrmartS, die thcils flössen ihr geläufig von den Lippen. In der Mittellage klang ihr zu mebriälftigcr, tbciis auch zu lebenslänglicher Deportation vcr- Organ mitunter scharf, im Ensemble nicht kräftig genug. Wenig nrtbeilt wire» nnd in Neu-Ealekonie» ihre Straie abbittsten. Als Dame ru st-bien als ein nroßes Narbil'd an dem rcaiai!,c'mne:„.ieen >n„s-,e man ikmen nie »Man? lin-e,' »!?armna>i?cir „ E Men" me,er »rcame zu stylen, cus ein gropes Lwrvuo, an oem sie »hre bedeutenden Anlagen bilden kann. Den Nemonno sang Herr von Witt bei guter Stimme und mit Glück; Herr Degele strengt sein Organ oft zu sehr an nnd hielt den Sergeanten nicht liebenswürdig genug. Von dem Quacksalber dis Herrn Greger sind wir leider enttäuscht worden. Gegen Ende der Rolle reichte das Organ d»i> Bassisten nicht mehr voll au-; sein Spiel entbehrte Eiiaß-Lothriiigcrn muffte man ihuci» dieWabl ihrer 'Nationalität frcisteiicn, unk sie haben sämmtlick iür Deutschland orftirt. In den nächste» Tagen »verte» sie de» keutiche» Behörden übcr- grben. Die »Trage, waS in Deutschland mit ihnen geschehe» soll, ist gen»iß intcrcssaut, »veil moralisch und juristisch verwickelt. Deutschland besitzt erstens keine Strafcolonie, zweitens haben sich die EommimardS gegen Deutschland nichts zu Schulden kommen 'assen. Wo» also wird man mit ihnen antangenl Vermischtes. * Carl Vogt und der UntverS. Bekanntlich hat Earl Vogt mit seiner Rebe über die Vulkane, die er neulich in», wissenschaftlichen Congreß in Lyon gehalten hat, keinen sonder lichen Gefallen erwiesen. Namentlich eine Aeußerung anläßlich eines Fundes fossiler Menschenreste, daß diese Reste von einem Menschen verrühren, der viele tausend Jahre vor dcm biblischen 'Adam gelebt, brachte die Clerikalcn Frankreichs schr in Harnisch. Dcr.,1Intvcrs" ist wütbend über die Gelehrten, welche das Alter der Menschheit über die Acra dcö Silken Testaments hinaus auS- zudebnen, sich unterfangen. „Ick behaupte", ruft einer der eifrigsten Jünger Venillvt S, ein gewisser Herr Leon Aubinea» aus, „daß die ciftlichstcn unb »mtcrrickstettcn Gelehrten sämmtlick» Esel sind, so wie sie einem Texte der Genesis widersprechen." Gewiß ein sehr überzeugender Gegenbeweis! * Die Toilette des Papstes. Man schreibt ver „Presse" aus Rom: Alle Welt spricht sitzt von Victor Einanuel, und da ist cs denn dock» billig, daß wir andererseits auch des „armen Gefangenen" im Vatikan gedenken, dem er zwar die drei- fache Krcne lieh, aber doch las Seepter aus der Hand nahm Dock» ich will dle leidige Politik 'Anderen unter meine» College»» überlassen und beute nur einen flüchtigen Blick in s Privatleben des Stellvertreters Gottes g»s Erden wette». Allerdings habe Ich wenig Aussicht, daß mein heutiger Bericht eine so weste Ve»
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