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- Erscheinungsdatum
- 1873-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187309022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-09
- Tag 1873-09-02
-
Monat
1873-09
-
Jahr
1873
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»Mt,» »P.»«». »»„DI r»t«. i tt. s.«. neueren Ursprungs find. Na, Waldmann» t, so— knalV» svr Aeden! TM', nicht, so — I — In eine, Restauration auf doch» der Böhmisch« Straße vorgestern Abend ein arger Exceß stattgefnnden, indem einig« den Wirth gröblich insultirt, zu Boden geworfen und mehrere Ge- die innenwohnende Frisch, ven Mt-na Iwr Baum- und anlangt, ft gmständ« in der Wnth zerschlagen haben. Die Uxrechent« — zwei Bierschröter und ein Markthelfer — sind »«hastet worden. — Zu einer in der Oppelvorstadt wohnhaften Expedienten^ f»m lam vor einigen Tagen ein Unbekannter, gerirt» sich al» Be kannten Ihre» Ehemannes nnd «erlangt« in dessen angebÜchrm Auf- ttag« die Aushändigung eines Beinkleides desselben, die er ihrem Ehemanne auf sein Bureau bringen solle. Die Frau ließ sich im Verträum auf die Wahrheit der Angaben dwft» Menschen auch wirklich bestimmen, ihm ein Paar Beinkleider ihre« Mannes auSzu- händigen; später, und nach der Rückkehr des Letzteren nach Hause, mußte sie freilich hören, daß sie einem Betrüger znm Opfer gefallen war, indem ihr Mann weder Jemandem den Auftrag «rtheilt, noch die Beinkleider von irgend Jemand übergeben erhalten hatte. Der Schwindler wird al« ein Mann zwischen SO und Sb Jahren be schrieben, der mittelgroß gewesen sein soll, und ein blasses Gesicht mit blondem Schnurrbärten gehabt hat. — Die rllbmllchst bekannte Firma für Dampf-Leim- und Knock« - Präparate der Herrn Wilhelm Stalling in Pieschen bet Dresden, bat aus der Welt - Ausstellung tz> Wien die Be» dienst-Medaille für ihre ausgezeichneten Leistungen in dieser Branche crdaltcn. Die Fabrik fertigt Leluiaalllltr, Knochenmehl zum Dünge», Knochensehrot für Zuckrrmdrik« und Knochensett. Ihre Fabrikate gehören zu den gesuchtesten unv erfreuen sich im Zn- undAuölmve schon lange eines ausgezeichneten Renommees. — Kamenz. In Nr. 200 der „D. St. Z."> welche an der Spitze ihres Blattes ein Motto mit dem Worte „Wahrheit" tragt, befindet sich eine (5orrelpondenz. angeblich „SluS der Lausitz", welche geeignet sein dür te, ein unrichtiges Licht gm iinserk Be völkerung zu werfen und daher einer Berichtigung tedarf. Der Herr Corrcspoiitcnt sagl nämlich bei Besprechung unseres dies jährigen ForslfeneS und des vom Kloster Mariensteru dazu ge gebenen FestplatzeS: „daß daö Kloster Nlarienstcrn sich alllahrlich noch um Bcwllliguiig dieses Platzes bitten läßt, der ursvrüngtich sogar der Stadt Eigentpum ansgrmacht hat, zeigt von einem Ge lüste des Einflusses am eine zumeist protestantische Gemeinde sich nicht begeben zu wollen u.w. u. f w." —Nun ist hier aber männigltch bekannt, daß daö Kloster die Bewilligung dieses Platzes seit langen Seiten und nicht blos für ein Jahr ausgesprochen bat; — wenn aber v"i> Zeit zu Zeit die diesige Stadt-, mp. Schulver waltung die Klosterberrschast darum begrüßt, daß sie auf ihrem Elgenthume dieö Fest begehen läßt, so ist dies eine einfache Regel des Anstandes, die der Herr Korrespondent nickt zu begreifen scheint. — Wenn Letzterer aber fcrnerweit behauptet, das, Bürger meister und Rakd! der Stadt Kamenz am St. BcriihartS-Fcste im meriichcn Slutzuge der Aevlissin teS Klosters ihre Huldigung darbrachten, so ist Ncö eine offendare Uebertrclbung! Wie kann man die Statt Kamenz oder die Kanrenzer damit idcntiflklrcn, wenn deren Bürgermeister, oder der daselvsl doniiciiirende Gerichts- Amtmann ibren pcriöniichcn Neigungen rolaenb und in alter Herkömmlichkeit aus ircuudnachbarlicher Gesinnung an diesem Feste lhellnehmen, die guten Beziehungen amreehtelhalten nnd einmal einer Einladung folgend, Kiosterküche und Keller Etwas verringern helfen? Die Sacke ist höchst harmlos und ebenso ist Pie Sendung eines große» Lebkuchens alljährlich am Neuiübrs- tage kein Tribut, sondern Nichts weiter, aiö die bescheidene Ge-^ gengave der Kamcnzer für die ledco Mclpnachtcn vom Kloster! erhaltenen Geschenke, die den Männern, welche Zeit und Krä'te ! unserer Stadt widmen, wirklich zu gönnen sind. — Wie aber ole «D. A. Z." oder deren Mitarbeiter solch' harmiosc Dinge tendenziös ! Mv " zu färben versteht, beweist oben genannte Eorr-sfondcuz gründ- ^ ^ Gerichtsverhandlungen: ' " " li zeichmt tzurch dt« dunkelgrün« und Kraft verräth. Was ei Etraulhftilcht, in hiesiger E>»g«d anlangt, ft kann der Land- mann in Rücksicht auf di« vorherrsch«- gewesene trockene Wit terung und auch darauf, daß viele Bäume, welche im Vorjahr« reichlich Früchte trug«, in diesem aber deren weniger haben müssen, so ziemlich zufrieden sein, da derselbe inmer «och al» «in Mögender zu bezeichnen sein dürfte. Kürz, der Sandmann in unserer Kernigen Gegend, hat auch in diesem Jahre keinen be sonder« Grund zu murren über das, was ihm der Himmel bescheert. G. T. — Dm Tod des Erstickens haben am 29. vor. Akt«, früh in Falkenhain bei Wurzen zwe» Kinder de» Maurer« Vetter (3'/, und 1'/, Jahr alt) m ihrer Wohnstube gefunden. Die Eltern und zwei ältere Geschwister waren der Stube fem, die Kinder wahrscheinlich wieder eingeschlafen und etwa» Feuer zur Ofenthür« heraus auf einen Spänehaufen gefallen, diese ange sengt und so der Dampf entstanden, ver den Tod der Kinder herbeiführte. — In GroßwalterSdorf bei AugustuSburg fuhr in diesm Tagen «in Gutsbesitzer einen großen, vollen Acker wagen ein und hatte sein zweijähriges Kind, jedenfalls ohne ihm sichern Halt zu geben, oben darauf gesetzt. Das Kinj> ist hrrunter- gestürzt, überfahren und sofort getödtet worden. — Subhastationen am 8. d. M. kll denGerichtS- äintern: Annabern: Theodor Mennickc'S Haus 1200 Thlr.; Hartenstein: Earl Merkers Müblengrundstück 343V Lhlr.; Dschatz: Johann Hornlg's HauS 1481 Thlr.; Meißen: Gustav Adolf SckNtzc'ö Grundstücke in Jessen 1448 Thlr.. 180 Thlr.; Döhlen: Robert Knöfel'S HauS in Deuben 1Ll»0 Thlr. tarirt. -Verlautbarungen im Handelsregister. Auö dem Vorstände der Firma: Sächsische Maklerbcmk zu Dresden ist Herr Woldemar Behrendt kauögcschieten und die Herrn Mar Münckenberg ertbeilt gewesene Procura ist erlösche». Einge tragen die Firma: Earl Behrenb; Inhaber Herr Earl Christian Wilhelm Behrend hier. - Qesscntlict, eGerichtssltzungam 2V. Sl u g ust. Frau Braune wohnte Anfang Juli d. I. in Biasewitz; sie besaß eine» schönen Kinderwagen und ist daher auch anzunehmen, daß cS ihr nickt an dein gefeint hak, wad der römische Dichter Pfän der der Liebe nennt. Nicht die Kinder — aiö essende Kapitale kommen sie etwaö tbcuer zu stehen - aber der Wagen erschien dem sckon öfters bestraften Fleischer Heinrich QSwald Rehwalb I» Mockiitz derart anmuthend, dast er denselben a»S dem offenen Hofe der Braune zog und Ihn nach Gruna kutschirte, wo im Gar ten des Protuctenhändiers Stellung genommen wurde. Hier wurde daö Kinberfahrzeug entdeckt und bald darauf auch R. alS Anuexcindcr eruirt. Seine Strafe lautete auf 1 Jahr Zuchthaus, zwei Jahre EhrenrechtSverlnst und Stellung unter Polizeiaufsicht; waü auch in zweiter Instanz bestätigt wurde. — Etwas besser, als der vorige Angeklagte kam Friedrich Wilhelm Müller aus Pirna weg, seine Straie wurde vom Fünfrlchtercostcglum um 6 Monate herabgesetzt. Er hatte sich an einem Iulitage dieses Jahres auf hiesigem böhmischen Bahnhosc befunden und dort an ein und temseiden Tische mit eine»; Handelsmann gesessen, der, sei cö wegen übergroßen Libationen an GambrinuS, sei eS auS Abspannung durch die tropische Hitze, sein müdes Haupt zum Men Scklafe ucigte. Derselbe trug eine Ilhr; waS nützt einem Schlafenden, fragte sich Müller, dieser Chronometer. Er zog diesen auö der Westentasche, fuhr kann nach Pirna und versetzte dort die Udr für 3'/, Thalcr. Die Sache kam bald heraus und Müller, beste» Vergangenheit übrigens durchaus nicht rühmlich ist, erhielt 2 Jahre Zuchthaus und 2 Jahre EbrenrechtSverlust ' theildeSF' «ach »t " um Ca ke«. Am klar rschrltte» dlttelde, über! en abzusuchen, illige« zo uern -« milche ll erst «ach «bthetUma von ren-r. Zwei der- ein« um die Gegend nach verwundet« Bauer« widersetzt« sich dem aber und Ich zurück, Indem sie Schüsse civgabcn. reck«, «ö. sind Mtaßregeln getroffen tror- rgriffe zu verbinde«. Karl ist «ilt Familie von seiner Reise und hat bte Sommer-Reslvenz Slnat ! Freiwill , die Bar a. um ühi »umiinte«. Fürst nach Wien zurückgeketztt bezogen. ihrem Fache waren, kann Jeder sich de, bat Folgendes Fakta aus dem beweg! vrüder Bidwell gesammelt. Macdom ist. besuchte miss Austin Btdwell Jrlcmi 1871. Bel der Gelegenheit fälschten irische Bank und zog« aus viele Welse Das Geld erhielten ----- - Manchester, «» n» ^ ^ EmpsehlungSschrrlben große Summen von der Firma ^ erschwindelten. Die beiv« verließen sodann England und7m April 181L kamen Maedounrll und dle brld« Btdwell» nach England zurück. Austin Bidwell und Macdonnell gingen nach Berlin und Dresden, George Btdwell reiste «ach Bordeaux, Marseille und Lyon, wohin sie wieder gefälschte Kreditbriefe von der Londoner ,,Union-Bank'' und einer Liverpool« Bank Mitnahmen und da durch 8000 Psd. Sterl. sich verichafften. Mit der Beute begaben sich bte Hochstapler nach Buenos AyreS, wo sie mit gefälschten Kreditbriefen der „London- unv Wrstminstcr-Bank" 10,000 Psd. Stcrl. elnstcckten. - NoycS ist auch kein Neuling; er war viel mehr lm Jahre 186V wegen Fälschung eine» Check» zu sieben- lährtger Zuchthausstrafe verurtheilt, aber nach drei Jahren schon auf bringende Vorstellungen hin auö dem Staatögeiangnisse von New-Jcriey frcigclassen worden. Die KaufmannSwelt, nicht nur Englands, sondern auch anderer Länder, muh cS dem englisch« Gerichte Dank wissen, baß sie vor diesen rücksichtslosen unv ge fährlichen Verbrechern gesichert worben ist. Amerika. Die Freimaurerei, ordentliche Vorbereitungen zur neuen Tempels. An alle Logen dieser Tage zu leb«», «den, keine Neulinge in Der Kiaganwalt ,belieben der Ge ber irisch« Ursprung» aus dle . ^ ^ trrl. sie in Belsaft und von dort gingen sie »ach durch weiter gefälschte Check» und falsche sich denken. ?egten Schwindelte! ei, Hl ,d im Herbst de» 2 sie einen Check an statt drei 3000 Psd. < neuen Lkmpew. «o, auc vogen im «luo anoe unv Einladung« ergangen und au» Frankreich, Deutschland und England werden Dcleglrte erwartet. Da» Jubelfest soll vom 25. VIS zum 27 ^ — Großmeister von Peunsylvan!« !cr anderen Logen die Feierlich, äste erwartet werden. Der bald September stattkinben, lunb der Großmeister wird unter Beihilfe der Meister der cn keltcn leite», zu denen 1V0.0V0 Gäste fertige Tempel Ist ein großartige- Gebäude und mit sein« vielen Logen-, Kapitel- und Kommandeur-Zimmern für Uneingeweihte ein wahre« Labyrinth. ES ist 250 Fuß lang, 150 Fuß dreit und drei Stock hoch und kostet I,A>0,000 Dollars. Der Haupt- eingang gleicht ven, der St. MarkuS-KIrche zu Venedig. Dos Material Ist vorzüglich und die AuSiührung des Tempels glün- zend. Die egyptische Halle ist ein Wunder massiver Großartig keit und Solidität. Die Großlogen-Halle ist 107 Fuß lang 50 Fuß hoch und 51 Fuß breit und in rein corinthischen, Style Daß der Tempel auch herrlich auSmöblirt s«' von selbst. deö Fünsrlchtercollegiumö haben wir be- Ilch; nur gut, dast die Sib'ichi. den unlerc Gegend anS-ciä'iicndcn! x. M comessioncllen Friede» und ta<> cinlräcktige Bcisammcnwodncn! - " B-M.^lemrer, ^ unserer katholischen und protestantischen Bevölkerung zu störe», hier nicht erreicht werte» dürste, da Ucdcrtreiöungcn gerade daS Gcgenthcil dcrvordrlngcn. Diese in od'ger Corrc'vondcn, enthaltenen Uebertreibungen aber auf das richtige Mast -airirckgl. führen, ist der zweck dieser Zeilen, deren Vcriasser weder den Kamenzer städtischen Behörden angehört, noch in adhänglgcn Bezievungen zum venachvaltcn Kloster steht, wohl aber guicr Protestant zu sein glaubt, dem das Säen aller Zwietracht zuwider ist. Sollte der Herr Ce-rreipondent der „D. A.Z." wieder einmal unser Formest, das wir zwar weder sür ihn, noch kie„D.A.Z.", sondern für uns selbst feiern, besuchen, so möge er seine Betrach tungen lieber auf daö dabei herrschende tolerante Verhältniß richten, möge sehen, wie auch die Kinder der katholischen Schule zu Spittel dieses Fest mit begeh«, ein Fest, an welchem Glieder beider Confessio»« ungetrübt theilnedm« und das in seiner Rein, heit kortzuerhaiten, jeder Kamenzer bestrebt ist. Wie wir aber unsere Einrichtungen dazu treffen und die nöthigen Vorbedingung g« Dazu erfüllen, das geht dem Correspondcnten der „A.A. Z." einfach - Nichts an! — Am 24. August hat der Blitz inObernatzschung bei Zöblitz das — noch nicht in die Jmmobilicn-Brandkasse aufgenom mene — Wohnhaus einer Wirlhschaft eingeäschert und mehrere Stück Rindvieh getödtet; auch in Rübenau brannte infolge Einschlags ein Wohnhaus und eine Scheune ab. — Aus der Tharandter Gegend. Ismxus iu assro- rum erst tu oonsuuisrs äuloo «st, d. h.: „Es ist süß, seine Zeit mit der Pflege des Landbaues zu verbringen." Dieser Ausspruch des römisch« Dichters Ovidius hat wie vor achtzehnhundert Jah ren, so auch noch in unseren Tag« seine volle Wahrheit be halt«, sobald gewisse Voraussetzungen und Bedingungen als Basis vorhanden sind. Zum Geoeihen des Landbaues aber ge hört an erster Stelle einschlagende Witterung, welche einen gün stig« Stand der Feld- und Gartenfrüchte zu erzeugen vermag uM> an zweiter das glückliche Gelingen der Einheimsung und Unterbringung derselben in die Scheuem. Doch kehren wir zu unserem landwirthschaftlichen Berichte zurück. Obwohl während der Monate Juni und Juli und namentlich während des letz teren flupitsr pluvius und touaus den größeren Theil unseres wohlangebauten Sachsenlandes durch Hagel- und Blitzschäden mehr oder wmiger hart heimsuchte, so behält doch immer das Sprich wort der Landleute seine alte Geltung: ein gewitterreiches Jahr ist auch ein fruchtbares. Wenn auch wir in unserer hoch ge legen« Gegend in diesem Sommer etwas spärlich mit befruch tendem Gewitterregen bedacht ward« sind, deshalb, well die Ge witter, welche uns nicht selten heftig umtobt« und sogar einmal in der Nähe gezündet, sich — wie gewöhnlich — theilten, nicht völlig herankamen und verhältnißmäßig nur einen geringen Nie derschlag verursachten. Doch ist immerhin die eingebrachte Ernte als eine zufriedenstellmd mittlere zu bezeichnen. Dies ist vom Weizen, Roggen und der Gerste zu sag«, deren Halme infolge des spärlichen Niederschlages in ihrer Entwickelung zurückgeblie ben, ein Umstand, welcher natürlich ein geringeres ,Fömergeben" oder „Schütten" gmannter Getreidcarten zur Folge haben nwßte. Mehr noch wirkte dieser Mangel an Feuchtigkeit auf die Ent wickelung deS Hafers ein, der, da unsere Fluren, wie schon ge sagt, sehr hoch gelegen und schon aus diesem Grunde größere Quantität« von Feuchtigkeit als die anderer Gegenden zu ver trag« vermögen, vielmals eine nur mäßige Höhe erlangt und gleichfalls ein geringeres Quantum von Körnern zu geben ver mag, als der des Vorjahres. Aehnliches läßt sich auch von dem Klee, diesem so unentbehrlichen Nahrungsmittel für das Horn- nnd Kleinvieh berichten. Dagegen wesentlich günstiger muß das Urthril über den Stand des Krautes, der sogenannten Runkel rübe« und insonderheit über den der Kartoffeln, dieses so allge mein wichtig« Lebensmittels, ausfallen, deren Aeuheres, gekenn- Morg«, v Uhr Hauptverl'andlimg wider den Hantnrbciter Wilhelm Friedrich Heikler auö Kohlödori wegen DicbstahlS. — ElbUi-hc in Dresden, 1. September Mittags: 2" 15" oder 1 Met. 53 Cent, unter o. — BudwciS: 1' 3" unter o. — Prag 7" unter 0. - Kollln; 0" unter 0. - Leitmeritz: 2' 2 unter 0. — Melnlck: 1' 10" unter 0. erbaut, versteht sich Asien. Taschkent» vom und im Khanat während der mann eine ernste Jnsurrection wäre. 600 Insurgenten seien Kbiwa sei zerstört. Daily - Telegraph veröffentlicht eine Depesche aus >m 2«. August, wonach In der Hauptstadt Kbiwa Abwesenheit des Generals Kauf- gcgen die Russen ausgcbrochcn . Die Stadt gegen die «gerichtet wordm. schichte. s Deutsche« Reich. Die Üebnnge» bei Grandmz, so lehr reich sic auch In mancher Beziehung für unsere Ingenieure ge wesen sein mögen, sollen doch in keiner Weise die Erwartung« erfüllt haben, mit den« die Offiziere aus fast sämmtlichen euro päisch« Arme«, welche sich dort versammelt batten, hlngegang« waren. Die „Elbf.Ztg." glaubt Übrigens, baß man aus der Ge ringsügiakelt der für diese Itebnng« cmSgesetzt« Summe<20,000 Thlr.i schlicke» kann, bak von Seit« dcs KriegSminIsteriumö gar nicht beabsichtigt war, ein solches Schaustück, wie erwartet wurde, zu veranstalten. Man wollte einiach taü Nützliche mit dem Noth- wendlgen verbinden und benutzte dle angeordnete Schleiiuna der Festung Graudenz, um für unsere Jstgenteurtrupp« daS Erer- citium einer regelrechten Belagerung und Annäherung durch Min« zu veranstalt«. Aus Mehrung« In Preußen erzählt man folgende ergötzliche Geschichte. Ein Leutnant, der dort zu Besuch gewesen, pasflrte in später Abendstunde in Begleitung eines Landwebr-OiftzlerS, eines actlven Leutnants und eines Gutsbesitzers aus der Nähe MohrungcnS in schnellem Trabe Licbstadt und erregte dadurch de» Unwillen des dortigen Fleischcrgewerkö, daS eben sein Quar tal feierte. Darauf stieg er auS und befahl dem BurMen, wel cher keinen Säbel zur Stelle hatte, mit seinem Degen unter die Fleischer einzuhau«. Jedoch nach dem ersten Versuche wurde dieser dem Burschen entwunden und verbogen und er sammt einem Insassen des Wagens, welcher sich den Spaß mit der Laterne ansehcn wollte, »ach Fleischerart durchgebläut. Am 24. August starb in Lübeck der Schneidergeselle Jäger, einer der Führer der hiesigen Socialdemokrat« und als Voiks- rebner vielfach thätig. Die Veranlassung seines Todes war eine elgcnihümiiche. In dem von ihm bewohnten Hause Nand eine Leiche. Wie er in daö Zimmer gekommen Ist, in welchem sie sich befand, ist ungewiß-, genug, er erblickte in demselben eine Flasche, setzte sie an den Mund in der Meinung, daß sie Branntwein ent halte. stürzte aber, nacktem er einen kräftigen Zug gcthan batte, schreiend zusammen. Sie enthielt Karbolsäure, welche zur DeS- infeclion verwendet werden sollte. Trotz aller ärztlichen Bemüh ungen war er In wenigen Stunden tod't. Frankreich. Der Franaais behauptet, eö bestätige sich, daß der deutsche Botschafter Gras Arnim nicht nach Paris zurück- komm« werde. In den Provinzen erging ebenfalls der Befehl, nicht die geringste Fclcr des 4. September zu dulden. — In der Provinz Cpnstaiitine in Algier sind viele Brände ausgcbrochcn, welche großen Schaden angestlstet haben. Truppen wurden zur Hilfeleistung von Philippeville abgcsandt. DaS als Rcglccungs-Qrgan geltende Journal „FranealS" ineldet als positiv, daß die Führer der konservativ« Partei noch vor dem Schluß der Ferien der Nationalversammlung zusammen treten würden, um im Voraus über ein« constitutionell« Gesetz- Entwurf sich schlüssig zu machen. »-« Svanien- In der Sitzung derCorteS erklärte sickSalmeron auf daö Entschiedenste gegen die Annahme eines vostDrense ge stellten Antrages, welcher die Amnestie für die Insurgenten ver langte. Der Antrag wurde In Folge dessen mit Ilv gegen 42 «stimm« verworfen. Der Minlster des Inner», Maisonnave, brachte darauf eine Gesetz-Vorlage ein betreffs Wiederherstellung der Bestimmung« des Gesetzes von 1822, welche den Militär dienst für alle Bürger von 20biS 35Jahren obligatorisch machen.— Eine große Anzahl von Mitglieder» der Cortes ist geneigt, dem Finanz-Minister die weitgehendsten Vollmachten zu Beschaffung der erforderlichen Mittel sür die Bekämpfung der Earlisten zu ertheilen. — AuS Bilbao wird gemeldet, daß diese Stadt aus'ö Neue von den Caclistcn angegriffen wurde. — DaöJnsiirgentcn- schiff „Numcmcla" ist, einem Gerüchte zuwlge, durch ein britisches Kriegsschiff genommen worden.-SluS Cartagena wird gemeldet, daß die Insurgenten gedreht haben, kn Falle der Fortführung der Jnsurgentcnschlffc „Victoria" und Nlmansa" ans die englisch« Schiffe zu feuern. Admiral Pelverton gab den Insurgent« eine 40stü»dlge Bedenkzeit und versprechen die etnaeleiteten Verhand lungen eine gütliche Lösung; danach wird Uclverton dle Jnsur- Aeuilleton. Königliches Hoftheater. D. 8. Ferdinand Rai munds heiter-wehmüthrgcs, moralisch-sentimentales Zaubermärchen: „Der Verschwender", ging am Sonntage in einer fast durchgehend neu« Besetzung in Scene. Vielleicht wäre es gerathen gewesen, noch einige Proben anzusctzcn, um der Vorstellung größere Sicher heit und Abrundung zu gebm. Schon eine gleichmäßigere Be handlung des DialectS würde der Darstellung eine charakteri stischere Färbung verliehen haben. Die Personen niederer Lebens stellung lasse man durchgchends im österreichischen Dialccte sprechen, stelle es aber nicht ins Belieben des einzelnen Schauspielers, wie viel er hochdeutsch, wie viel er provinziell vorbringt. Selbst Frl. Löffler (unseres Wissens eine geborme Wienerin) sprach in dm beiden erst« Act« mit so kaum merklichem Anfluge an die Mundart ihrer Vaterstadt, daß, als sie im 3. Acte zuin breitesten Lerchenfelder-Deutsch überging, ihre Sprache wie „umg'tauscht" klang. Herr Weiß brachte sich durch Verzichtleistung auf die Wiener Mundart um ein« guten Theil der komischen Wirkung seiner Baumeisterrolle. Fürchtet man durch reine Nachahmung der Mundarten Oesterreichs unsrem Publicum unverständlich zu werden, so gehe man nicht weiter, als Frl. Berg in ihrer köstlich gespielten Scene die Sprache dialectisch färbte. — Frl. Thcisen gab der Fee Chearistane den vollen Ausdruck von Poesie und Wehmuth, welche dieses liebliche Gebilde Raimund'scher Fantasie umfließen müssen; Herr Richter mühte sich mit gutem Erfolge, in die etwas monotone Figur des Bettlers charakteristische Ab wechselung zu bringen. Von den Figuren, die an Flottwclls Tafel schwelg«, war die des natur-schwärmcnden Chevalier, von Herrn Kramer sorgfältig durchgearbeitet und ohne Uebcrladung« vorgeführt, die gelungenste. Herr Marcks hielt seinen Kammer diener Wolf nicht jesuitisch, nicht heuchelnd genug, während ihm die Darstellung des von schwerer Gicht gelähmten Herrn v. Wolf recht wohl gelang. Im Flottwell selbst, den Herr Nichclsen gab, ließ sich die Noblesse der Haltung und das Cavaliermäßige ver missen; sein „Verschwender" streifte mehr an die Manieren eines bürgerlichen Parvenü, während der Dichter ihn als Beschützer der Künste, als vollendeten Edelmann gezeichnet hat, desto besser führte er den zum Bettler gewordenen Millionär durch. Was schließlich die ewig frischen Figuren Valentin's und der Rosa betrifft, so stand die letztere entschieden hinter der Leistung der Frau Wolf zurück. Frl. Löffler ließ sich ein« guten Theil der Wirkungen dieser reizenden Gestalt entgehen; das schnippisch- rcputirlische Kammermädchen wurde nur in den dürftigsten Zügen angedeutet. Nur durch die im Gackzen unmotivirtc Einlegung deS Vogelliedes auS „Robert und Bertram", erweckte sic einiges Interesse, das sie in den allerdings unverwüstlichen Semen des 3. Actes zu fesseln verstand. Mit dem Valentin hatte sich Herr Löber eine Aufgabe gewählt, die daS weit überstieg, was er stimmlich leisten kann. Was er als Sänger darbietet, ist gleich Null; das reizende Handwerkerlied fiel zum großen Theil ab, das Hobellied ganz in die Hobelspäne. Hingegen seine Darstell ung selbst bot eine ganze Reihe glücklicher Wirkungen. Seine Zwistigkeit« mit Rosa waren voll Schelmerei, die Trunkcuheits- cene ohne Uebertreibuna, da« Wiedererkennen Flottwclls von ergreifender Rührung. In Herrn Löber steckt, diese Ucberzcug- ung gewährte sein Valentin, eine äußerst verwendbare Kraft, die mit Fleiß und in tüchtiger Schulung Erfreuliches bieten wird. Aber Herr Löber spanne den Bogen nicht zu scharf! Schon sein Orgack hält Nicht 3 Stunden aus; er überhaste nichts und wenn er extemporirt, so zügle er die komische Zkdcr, die unverkennbar in ihm pulfirt! Einige seiner Extempores waren von gesundester Komik und zündender Wirkung; andre gesucht und beinahe ge- chmacklos. Den holprigen DanksagungSverS, den er an den rührenden Schluß des Hobellieds knüpfte, möge ihm der Schatten Raimunds verzeihen'
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