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- Erscheinungsdatum
- 1873-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187308052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-08
- Tag 1873-08-05
-
Monat
1873-08
-
Jahr
1873
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Pirnirag, den a. August .rn«. «rrvvnrr ««ryrreyk.n. «riw der MAtber auf der Ferdinandstraffe ein, wo et sich flir einen vcii» Juwelier Mau arbeitenden Lllberarbeltcr Falibrück auo- aab und demselben blö zn seiner Berbastuug 3 Lhlr. au Logis und Caffe schuldig wurde. Die Ven-aftnug fand dadurch slatt, daß er Tichlschln wieder ins Gebete kam und dieser ihn arreliren laue» u olite. Das wartete Schmidt natürlich nickst ab, sondern nommen. Uebrrzeugt. daß durch Verweisung der Streite auf proeessuallscheS Gebiet sowohl für Wtttb und Mictber große Un- zuträgllchkclten entstci'cu und daß dadurch die gegenseitige Stell ung der beiden Parteien gewöhnlich nickst gebessert, sonder» viel mehr verschlimmert wird, hat der '.'lllgemeine Hanöoesitzerperei» sowohl, »IS auch der 0>Net>'0beivehnervereii: beschlossen, diesen so,.... — - - sübtbaren Uebel'taiid abtnheiieii und als bestes Mittel gcinudc». gab Fersengeld und setzte, immer vettolgt. seine Flucht bis »ach ein Swieds,willst einnm-en' in weichem >e:» Mitglieder genau» Striefen fort, wo er endlich anfgehaltc» wurde. Ülnch dem ter Ve'.eine 'leckst sprecl-e» sollen in MiethSstreitigtcitcii. won,ög- Gensdaeincn und der Behörde gegenüber, gab er slct, 'Anfangs tick, durch Hin»i-rniig an' gütiick'e Vergleiche. Dao Schiedsgericht falsche viamen. Waö nun die an Ihn »„gekommenen Briefe an- besteht, wenn wir recht unterrichtet, ans den Herren Ingenieur belangt, so hatte er zuerst anögeiagt, daß sie aus München a» Janack, Hauohesttzer Stcinwald, Kaufmann Weidlich. vom Hans i Ihn gekomme» seien und zwar von de» Brüdern seiner Geliebten, beiltzer-, Adv. Indeich, valeulatorBerthold und DeeorationSmalcr! welche ihn mitunter mit Geld unterstützten, heute mußte er jedoch Lange vom Mlethbewohnervcrein. I» ter Sitzung dev Allgei», zngcbrn, daß er die Brieie selbst geschrieben und vier ans dem ' " ' ' Postamte aingegeben habe: daß in deniclbc» kein Geld gewesen sei, daß er sie also nur zur Länicknoig benutzt habe. Da er be« hanptete, nur 2 falsche Briefe, auf 40 re!»'. 8«) Lhlr. lautend, Giebt es auch hier und da noch Diakonie auf beide» Sei >erhalten zu habe», wahrend dieKunath von 4-5 sprach. sowurte e Vernunft endlich Balm brechen und ist behufs Erkundigung bei der Postbebörde die Sitzu» HanöbcsipervcreinS voni l August ^wurde ein Bericht über die Lhätigkeik des Schiedsgerichts erstattet und konnte daß dasselbe bereis man daraus, manches Gute geschahen hauptete, nur tzung am l. August vertagt. Die Recherchen ergaben jedoch weiter kein Resultat und lo wurde denn Schmidt am 'Antrag des Ltaato- anwallö I>r. Franckc vom Schöffenaericlst unter Vorsitz des Ge riet,tSiath Inngniekcl zu l Jahr Gelängulb. 8 Lage Hast lwegcn Führung falscher Viamcnt rurd :r Jahr Glnemeckstsperiust vcrur- thcilt. — 2. A ngust. bin den gebildete» Ständen aiiacbörigcr Vtann, der Kanfmann Iolmnu Lebcrcckst Gottbels Binllcr aus Berlin, 30 Iai're alt, erlernte, nachdem er das Gvninasium bis zur Seeunda besucht hatte, die Kaufmannichaik und eontitionirte in mehreren Geschäften »IS Commis. Sein überaus lüdcrlichcö Leben führte in» am de» Weg tcö Verbrechens; der Personal bogen wies vier Bestrafungen wegen Diebstahls aut, darunter eine von «'> Iabrcn .'gichthanö. Nachdem er daraus entlassen worden, ward er Reitender für den <oigarrcnhändler Schultz von Berlin; er erhielt keine» Gehalt, sondern nur cincProviiion von 2Pror. Da den Schund Niemand kaufe» wollte, so verbrauchte er seine letzten 70 Lhlr. ans den Viersen und kam, von alle» Mitteln ent blößt, am Abend des l l. Juni nach Dresden. 'Als er vorn Leip zig. Dresdner Bahnhof durch die Le pzigcr Straße ging, sab er die Parterrcfenster des Hauses vir. .» olsensrebe»; io,oit keimle ter Gedanke in ihm auf, sieb etwas aus dem betreuenden Zim mer zn holen. Gedacht, gcthan. Gr land tie Garrenthllre rrnvcr, schlossen, stieg auf die vor der» Fenster sich befindende Veranda und von da durch das Fenster in die Stube, wo er dann aus einer» Koibc II Gßlofrel, Kaßeelöffel. eine» Vorlcgclößel und eine Suppenkelle, Alles von Silber und im Weude von 55 Lhalcrn an sich »ahm und auf selbem Wege seinen Ruckzug an trat. Am andern Lag wandelte er nach Meine» »»d suchte das Silberzeug an den Mann zu bringen, bei dieser Gelegenheit wurde er angcbaltcn und verhaftet. Mittler gestand heute 'Altes ein und wurde vom Schöffengericht ,Vorsitzender Gcriä tsralh Iinignickcl) zu 4 Jahren Zuchthaus, .'» Iarren GhrenreckstSperlnst lind Stellung unter Polizeiaufsicht verurtbeilt. 'Ais Staatsan walt fungirte Herr Roßtäuscher, alü Vcnheidtzger Adv. Brauer. -Berichtigung. Der im gestrigen Stadtverordnctcn- berichtc erwähnte Antrag der Herren Granzow und Goltschall muß larrtcu: „Die An-, Zu- und 'Abfuhre von solchen rohe» Fellen in die hiesigen Gerbereien, welche noch'Aaökhcilecnthaitcn, in offenen Magen »des Geruches und Abflußes wegen) so fort z» verbieten. — Glbtivlw in Dresden, 3. August Mittags: 2' 8" Met. 32 Gent, unter o. — oder 'cbon entnehmen, bat. tc», so wird sich doch die dem gemeinnützigen Unternehme» nicht bloS d.c allgemeinste U» terstritzuug, sondern aricl, eine recht segensreiche Mirksginkcit zu wünschen. — In allen hiesigen Wostgeschästcn kann man letzt eine ans der Strickmaschine ange'ertigle Leldhinde ans Schaiwolle bekom me», weiche 'ich von selbst ohne jede weitere Beseitigung an den Leib anschlicßt. Bei der jetzt des vlbenkS schon vcnwrkli.h wer denden Kitt-le sind Leivbinden sehr zu emplchlc»; sic dienen glü vorzügliches Präservativ gegen die Ghotera. Fn der Fabrik, i» welä-cr sie gefertigt werden, tragen sämmtilche Arbeiter solche Binden und kein einziger hat auch nur einen Am'ail von Gl'otera bekommen, obschon die Fabrik in Löbtau liegt. Nkan lasse es also n cht ui spät werben - das 'Anlegen solcher Binde». Der Preis l'i ca. 15 vigr. pr. Stück. — Wir sind leider wieder in ter Lage, über verbeerente mit Hagelschlag berbnndcnc Gewitter berichten zn minien. Vom Fuße des Erzgebirges diS herab in die gesegneten Niederungen der Lommatschcr Pflege Inst das 2'sctier an> I. 'Angint Nachmittags > und VlbenkS gelbütoet und abermals manch' Mcnsehcnherz schwer geprüft durch unbcrichrttdctcS llnglüek. I» Lhiemcndori bei Dekeran wurde durch Blitzschlag das Skallgcbäudc des Guts besitzers Schröder, in S ehe l l e rha u bei 'Alkenbcrg die Sehcncr und das Mol'iihanS dcsGnksbesitzcrsScilcrtein viailb der Flammen; bei Frauenstein brannten in N e i et' e n a u die lGebäukedesFranke schcit Gutes ab. Gndiick' schlug der Blitz in die Scheune des dem Rit- tcrgntübesitzcr Starke gehörige» Vorwerks Leckwi» bei Strchia und es herdrannkcn darin 7Ka!benimd gcaen loo Hühner.ioioie fämmtlick'er t'-rnkevorratl'. In Grnna bei Lößnitz hak der de güterle Sctnnied dnrä' Blitziehlag Haus und Schnppengebändc vertorcii; niehlö konnte gerettet werken. — Bel Weißend erg ziindeie am W. Juli AbcntS der Blitz ln Lauste und legte eine Garrennghrung und zwei Häuser darnieder; dasselbe war in Neugörs dort bei Wcigödorf der Fall, wo ViaebtS sl. Ang.) daö LorenLichc Grnndstüek und das teö Lüchler Lenbncr, welcl'er sich setzt in Amerika befindet, nicdcrbrannten. — Was den Ha gelschlag betrifft, io lat derselbe am l. d. Mtö. die Dörfer Sornzig, Paschkowitzsch, Schieben. Bortnitz, Wclitz, Nabitziehcn, Seclitz n. s. w.. alte in der Gegend von Mügeln gelegen, mit Stücken in der Größe von Hühnereiern arg beimgc- snä't. Die Fclk'mcht iß fast ganz vernichtet und bat der orkanäl'ittichen Sti>rm die ftärkuen Bäume entwurzelt. In Sederan fielen Stücke im Gewicht von »2 Grammen. Nicht weit davon in Brand hatte» die Schloßen die, Größe bon Hühnereiern, einzelne sogar von Gänseclern. Der Strich dauerte ungefähr 5 Minuten. H artm a nnSd o r i öei Burgstädt wurde gleichfalls arg von Schloßen und Hagel heimgeincht und brannte im nabe gelegenen KötbenSd or' ein Gartcngrunkttüek und ebenso in R e i n s d o r i bei velaldbeim daö Rcbetanz'schc Gut. — DaS Staligebänke und die Scheune des DrtSrichtcrö unk Gutsbesitzers BanowSkv cu Wohla bei Löbau brannle mit dem daneben siebenden Gcmcinkcharne total nieder. Banowskv hat nichts persichcct; jedcnsatts ist daö Feuer durch Verwahrlosung cntßanden. — In Chemnitz hat ehevorgcstem ein junger, etwa —30 Jahre alter Mann, mit schwarz-gelockten Haaren und kurzem Backen hart, einen dortigen Goldarbeuer um mehrere werthvokle Beillaut ringe und einige Herren Sigelringe, letztere theils mit Amclhist, 'Heils mit Topas, dadurch geprellt, das; er sich für den Diener eines dortigen angesehenen Fabrikamen ausgegeben und unter Vorzeigung eines gefälschten Briefes, im angeblichen Aufträge des betreuenden Fabrikanten, mehrere Ringe zur Auswahl resp. .ßaus verlangt und auch ausgehändigt erhalten hat. 'Natürlich hat der Schwindler mit seiner Beule das Weile gesucht, dürste aber anderwärts in ähnlicher Weise aufzutreten versuchen, weshalb mir ihn hiermit dem geschäfts treibenden Publikum zur geneigten Berücksichtigung empfehlen. — Wie gestern schon kurz erwähnt, brach am R d. Abends im Schuppen des HauSwald'schen Gutes in Schullwitz bei Pillnitz Feuer aus und legte dasselbe, sowie das Wohngebäude und die Scheune des Gemeindeporstandcs Mai in Asche. Leider kam in beiden Gütern das Federvieh in den Flammen um. Das Bio biliar wurde größtentheils gerettet. — Wie man hört, soll das selbe glücklicherweise wenigstens im Hauswald'schcn Gute versichert gewesen sein. Durch sehr energisches Eingreifen der Löschmann schäften und gute Handhabung der Löschapparale wurde, trotz sehr ungünstigen Windes, weiteres Unglück vermieden. Sb das Feucr durch Fahrlässigkeit oder durch vorsätzliche Brandstiftung entstan den, ist zur Zeit noch unermittelt. — In Leuben bei Lommatzsch ist die Cholera ausgetreten, und binnen zwei Tagen je eine Person daran gestorben. — Sub tz a statienen a m «>. d. VA', in dcnGericl'tö- ämtern: Herrulut: Gruß Gedlicb'ö Haus in GroßbeniierS- bori 542 Tblr. tarirt. — Seisenkließe Gerichtssitzung am 2V. Juli und l. August. Im Iaore GIß wurde -n Bamberg ein .Gnade geboren, welcher in der Lame die Namen Johann '.'ein- rieh erhielt: da er außer der Gbe geboren, sührke er den Fami liennamen der Mutter: Schmidt. Grzogcn wurde er in Nürn berg bei emem gewissen Strobel, lernte dann in Ansbach das Tischlcrhandwcrk und später die Stciudruekcrci. Mutter und Sohn haben sich wenig um einander gekümmert, seit sinn Jahren gar nicht, was wobl die Folge des schlechten Leumunds war, in welchem der schon mehrmals bestrafte Lännitt »tank. Anianc> Februar d. Jahres erschien er in Dresden und mickdelc sich am der Gircusßraße dci der Wittwe Spitz ei»: angcbl eh war er hierher gekommen, mn sich von einer gewissen.Grankbeit curircn zu lassen. Zn seiner Stammkneipe wählte er die Restauration nun „.Gönigßcin" am' der Pirnaiiebcn Straße, wo er tcn Lilbcr- arbeikcr L> hischin t?ZsehinSkv» kennen lernte. Dlescm erzählte! namite Frtüuli i-cpn-bali tcö Sachsenspiegels amgcnbnnncn, die Schmitt, er sei hierher gekommen, um bei Director .Gicnuch die! durch eine vom Papste Gregor IX. l:!44 erlassene Bulle ajs Bml'tührnng zu erlernen, er wolle dann bei München die Weiß- durchaus ketzerisch verwerten wurden und ans welche sied zu vc- gcebcrei ühcrnehmen, welche sein Snkcl dort besäße. Gr nannte ritten cbcinalls für ketzerisch erklärt wurde. Jener Artikel wurde sieh dem Stlberacbciter gegenüber Strobel, zeigte ibm auch die > „zur Ghrturcht vor Gott, zur Ausrottung der lIrrthümcr und Couverts verschiedener Gele dritte und gab an, eine goldene Sin - ^ zur Erhöhung ter katholischen Religion und der Gerechtigkeit, keruhr von no Lhlr. Werth zu besitzen, den Böttcher Grabl 18 zum Heile der Seele» vcrwon'cn, verdammt, als falsch, verwegen, ungerecht, ketzerisch und schismatisch für null und nichtig und kraftlos erklärt, und allen Ghrislgläubigen bei Strafe der i,»o ^ km tn cintrctcnkcn oxeommunieati» naijor iatao konbcnßiao verbo ten, diesen'Artikel zn benutzen." So tcmnuircn »vir denn bcsag- ! ten Herrn Stattviarrcr Huhn alö ip---> taeto der <-xeommunieato maswr latao gontontiao Versalien, fordern alle seine Oberen hinaus bis zur heiligen Inauisition am, ihre Schuldigkeit zu tlmn und »varncn alle gläuhigen .watbo ikcn davor, mit besagtem Hub» Umgang zu pflegen bei Vermeidung der iptzn ümt« cintrctcndcn nxoonimnnicRtio nnimr lalao 8taßmßiao. Wen» ein so srommer Nkann, wie Herr Hnlm, sich im Banne befindet, werden die „StaakStäihoükcu" cs gewiß auch darin auSbaitc» können. Oesterreich, lieber ten Brand im Gl sch! er Hanse schreibt die „N.Fr.Bl.": Die Weltausstellung iß gestern einer große» Gefahr cntganqcn. Um II Ußr 'Nachts ertönte im östlichen Glücklicherweise beschränkte sich der Brand auf ein einziges Ge bäude im Ssttrakte, auf daö Elsässer Bauernhaus, da» luder Lhat völlig ausgebrannt iß. In diesem Hause hatte sich bekannt lich ei» deutscher Restaurant eingerichtet; was a» AusstellungS- gegeuslänbcn darin war, war wobt mehr Vorwand, jedenfalls nicht bedcuteub. Der iuftructlbe Tbell de» Ausstellung bat also gar ulckßs verloren. Schlimmer wäre eS gewesen, wen» der bt- nachbartc Pavillon des Aßcrvaunllnlstcrinmo aiigegrißeu worden >oäre, doch blieb dieser ganz unbcrscl'rt bis am bie ^iußcmvänbc, die einigermaßen beschädigt sind, und einige Ausstctiungoodiecte dieses Pavillons, bie durch das Hlnansrämncn gelitten haben. Belm Löschen des BeandeS soll sich nächst unserer Wiener Feuerwehr, das im Ausstellungsräume stationirle Genlc-CorpS besonders bervorgelba» habe». SVnuicn. Anö '.vkadrid vom ll. August »vlro gemeldet: Daö Bombardement vo» Valencia bat begönne». Vor Gable vaben die Insurgenten die San-Fernandoiiiscl geräumt, welche vo» de» Rcglcrungött'uppcu beictzt wurde. — Do» Carlos bat in ! Guernica den Gid aus die Fucros (die Rechte und Freiheiten der haskitck'e» Provinze») geleistet unk ist sodann nach Durango ab- , marsä'irt. England. Daö englische Llliltclmccrgcschlvadcr ist bei ! Gibraltar vor Anke» gegangen. Tagesgeschlchte. Dcntsrheö Reich. In der Woche vo», 13. kiö 19. Juli sink in den Ml'»izßattcn des Reicks ferner geprägt worden in Zwanzigmarkßüekcn: in Berlin .'>.ttl»RN''t'Mart, in Hannover s,890,320 Piark, i» Flankiurt a. P>. 3,:>>n,280 Mark, in Mün chen 1,745,34" Mark, in Drcödc» 1,320,020 Vlark, in Stuttgart 954,l"0 'Njark, in .ßarlsruhc 270,700 Mark und in Darmßadt ü70,o«»0'.nsark. - Die Gesammt - Ausprägung stellt sich daher bis znm Inli d. I. am 770,92«,,5'.ü» Bkark, wovon 050,203,900 Mart in Zwanzigmartstüelcn unk >20,002,030 Mark i» ,jehn- marlßüelen bcßchc». Die ('-rncnnung deS Geheimen SberfinanzrathS von Scheele nun Praiitenlen des Reichs-GtteuhahiiamlS iß letzt allerhoci ß bestätigt werken. lieber daö FcßungSmanöpcr bei Grantcnz, »veleßes in kcr Nietcrlcgung der Werke bekannklieh seinen Abjchttlß finden sell, schreibt man von tert der ..'N. 21. Z.": „Seit einigen Ltteehen haben wir Gelegenheit. Zeugen der intcrenantcßc» kriegerischen licbnngcn icin, eincö Feßmigekrieges, >bic er als srictlichcr, den Zwecke» rer Winemchmr und der llebnng dienender, wUß in Dculichland noch nichl zur vincuihrinig gelemmen i>l. Go er scheint daher natürlich, daß saß alle Staate» Europas Artilleric- nnd Ingenleur-Sifiziere znm Slntinm hichcr cntienkct haben, den» die Gr ahrnngcn des letzten szricgcö mir neueren Erfindun gen bitten die instruetipcn Sbjeelc dieses scltcncn Bianövers. Bei dcii Vcrthcidigungs-. VclagernngS- und DcmolirungSarbcitcu ßnk sechs Pionnicr-Balaittone, zircl Fn> griillcric-'iiegimenkrr und das hiesige Imanlcrie-Rcgimcut in intcrcüauter abweckneinder 'Wcise tl' itig. Lüährcnd in den ersten VOochen die Pionniere und Sappeure mit ihren verschiedenen Arbeiten ;ur Vertt-cidignng, Cernirung, 'ötngrin gegen die Werke im Vorterrai» der Festung, Grblsnmig und Vlusban der erneu, zweiten, dritten Parallele mit ihren Gommumeationcn, Batterien und Sel'ützcnständcn, unterstützt von den Verthcidignngö- und 2Ittgrif>ocoloiincn der Infanterie mit dem Feuer der Feßungö-ArlUicrie das Haupt- lntcrcnc in 'Anspruch nehmen, sind cs in dieser und der nächsten Woche vorwiegend die Schießverßichc der Artillerie. Tag und 'Nackt werten ahwecinclnd sowohl von de» Vcrtheldlgcrn, die ihre Fcncrschlüntc gegen die AngriöS-Batlerien wincu lassen, als von den Angreifern, die an den festen Werke» von Grautcuz einen zähen Widerstand finden, am Schußentfernungen von 1400 bis 15oo Meter Bomben. Granaten, ShrapnelS u. a. >». auö riesigen Rohren geworfen und mit Spanm ng vcriolgt der Be schauer, das durch die klare Luft im gcwa tigcu Bogen dahin sausende Geschoß, bis eine Rauchwolke und ein zznall seine verheerende Wirkung crkcimdar mackst. Wie verlautet, soll eine ganze Reibe der herrlichen, durch die hclrcnmißhigc Bcrsthcidig- mig Gcrhicrcs berühmt gewordenen 2Serke den diesjährigen Spreng- und Sehießpersuck en zm» Spier gebracht werde»." Man wirk sieh noch e er 2lcnßcrmig eines Stadlpfarrers Huhn an' dcrneulicheit 2.>!ünchcner„zzalhol!!c»-Vcr'ammIu»g"crinucrn, der zutelgc der Pialzgras bei üihcin im alttn Reiehc das Recht gehabt baben soll, de» .ßaiscr „mit goldenem Schwerte hinzmich- tcn". Hcrr HM'n cilirtc eine Stelle im Sachsenspiegel, Buch 111., Art. 57 tz I. Aber mit diesem Gltak ist er schön hineingeiallen: In der Stelle stetst nämlich geschrieben, daß der Papst den Kai ser nur aus drei Ursachen sott in den Bann tbun dürfen. Dies war den P ck stcn scheu im Mittelalter »atürstich lange nickst genug; sic wollten tc» Kaiser naeh Herzcnssttst in den Bann tlmn düricii. Deshalb wurde bcia.stcr Artilcl 57 als zweiter unter die soge nannte Frtü uli ivpnMtti des Sachscnsl lege Tbaler und ebensoviel dem Uhrmacher Wegelebcn geborgt m ha bcn. Durch diele Schwindeleien brachte er den Herrn Lschischi» dahin, ihm. ohne sich erst bezahlen zu lassen, einen goldenen Ring für 2l Lhlr. zu übergeben, welchen Schmidt angeblich einem Mädchen schenken wollte, ln Wirklichkeit aber versetzte er ibn.! Unter ähnlichen 'Angaben, zu denen noch kam. daß er sich als Soldat vorstclltc unk seinen Rock mit dem eisernen Kreuze und andern Mcdaiuen schmückte, betrog er ten Schneidermeister Heppe um einen den Werth von 27 Ttstr. habenden Anzug, welcher dein Rir: c naehiolgte. Der Kellnerin 'Anna Kunath im „Kenigstria" wüte er eine'Anzahl von ! 5 BritteonvertS, welche als Gcldbricfc tceiarirr waren, m.d pcra»la>,tc sic. ihm eine» Flngcrrcii zu übergeben, indem er ibr versprach, danach einen bessern machen zu lasten. Auch dieser Ring wankcrte nun Piant- lelher. Der Schuhmacher Schindler, weiche» sich Schmidt gcgcn- E h o l e r a s ch u tz Nachdem ln den letzten Tagen tle Gholera, wenn auch zu- nächst örtlich beschränkt, mit zieittlicherHestigkeit I» nnicrcrStadl auigetretc» ist, möge» folgende Winke Beherzigung finden. Die selben werden um so mehr begrüntet sein, alo dcr bcsallcnc Stadt- theil zu den dichtbevölkertsten und bezüglich seiner Botenbcschafse» heit seit langer Zell am meisten vcrunreinigtcu gehört. Indem wir n»o auf eine vor einiger Zeit in diese» Blättern ergangene Belehrung beziehe», belonen wir nochmals, daß Rcin- lichkcit lm '.'lllgemeine» wie im Besonderen, daß lärncr anstnerk- samc Körperp,lege >durch 'Bäder re.», geregelte Dia', einen nickst zn verachtende» Selmt' gegen die Gefahr der Krankheit gewähre»; heiondeeo mag auch heiporgchodcn werden, daß wie icke Auo- setneiknii,. so auch die Gelegenheit zn hcittgc» Gcmlsthvbcwcgun- gcn nach'.Viöglielstcit zu vermeiden ist. Scho» aus diesem Grunde, wen» nickst ans Gründen des »Anstandes, sollte das Publikum cs vermeide», sieh in den beiallencn Straße» anzusammeiii, alö wenn ter Lransport Gholerakraiilcr ein Schauspiel wäre. 'Wer sieh überhaupt Vor Ansteckung schützen will, vermeide eö, die befallenen Sttaßcn und Wohnungen zn heiuehen, ivenn ibn nickst seine Pstickst dazu zwingt; er vermeide aber auch über haupt den Aufenthalt in snmpsigcn und senelsten Umgcbniigcn hcsoiidcrö zur Nachtzeit. Ist aber der Berkchr mit den Gekrankten nickst zu vermeiden, besonders nenn Fälle ln der Familie oder im Hause auittelcn, so gebe man siel' nickst übertriebener Furelst hin. sondern bedeute auch jetzt, daß vernünftige Lebensweise und besonnenes Handeln gegenüber der Gefahr die beite Gewähr für die persönliche Sicher ung geben. Man ackstc iu solchen Fällen ganz besonders ans die st r c n g c und g ründIi cb c V o r n a h me dcrDeÜinicc - tion; man suche aus der »stäbc solcher Sertlichkeiten, trenn es nickst schon vorher geschehen ist, alle in Fäulniß und Zersetzung begriffene Gegenstände zn entfernen. GS ist nickst möglich, daß die 'Behörden ans eignem'Antriebe alle derartigen Schädlichkeiten beseitigen könnte», gewiß aber wird bei derselben jede sachgemäße Vorstellung Geher finden. Die gefährlichsten Vernnrcinignngcn sind aber die durch die Krankheit selbst gelieferten Manen, deren Vernichtung in viele» Fällen vor der Weiterperbreitung der Kranthcil schützen. Die Vernichtung erfolgt kbeilS durch die Dcö- insection, koch ist der Schutz dieses Vcriahreno kein vollständig sicherer. Jedenfalls sind von den verschiedenencmpsolstcncn Mil te!» besonkerö wirksam: Gblorkalk, conecnttirtc Garbolsäure. Eisenvitriol, welche man bei sämmtlichen Drognisten unsrer Stadt in geeigneter Zusammensetzung leielst erlange» kann. Am meisten ist jedoch zu cmpichtcn daö im hiesige» Krankenhaus be reits auögcübke Venahren ter Verbrennung der entleerten Masten, Die Verbrennung Ist sedr leielst durch einen gewöhnliche» Sicn zn erzielen, wenn man i» die betreffenden Geschirre vorher in. ge nügender Mcngc Sägcspäne schüttet und dieselben nachher mit Petroleum oder Tbccr vermiselst. Anznrathcn ist ein Zusatz von Kohlenstaub. Gbcn>o sind alle durch die betreffende Vcrnn'rciiii- gung besteckte» Kleidung- und Wisihslüeke zu verbrennen oder doch, wen» der Werth derselben dagegen spricht, solche Gegen stände einer DcsinicctionSanstalt zu übergeben. GS wird übrigens auch cmpsohlcn, daß man Nahnmgömiltel nicht in den von den Franken benutzten Räumen aittbcwahrt. Ebenso wichtig »nie die erwähnten Maßregeln ist »nährend der Krankbeit die gehörige Lüstling tVenkitalio») und »ach Verlaus der Krankheit die grünt liehe Reinigung der Lolalitatc» (durch Waschen, Scheuern, Räuchern, DcSinsiciren). Wer mit den Kranken verkehrt, wird wohl daran thun, sich offne Roth lange im Krankenzimmer auszuhalten. respcctlve In der Pflege mit anderen Personen abzuwcchscln und dcricnjgc, welcher den Kranken pflegt, ackstc ans regelmäßige Diät twarmes kräftiges Enen, mäßigerRothwcingemiß». - Wer an Diarrhoe leidet, versäume nickst, rechtzeitige Vorkehrungen zn treffen. GS ist ickcittalls zu rakben, da«! man in solchen Fällen, besonders wenn Gholeracrkrantunge» in nächster 'Nähe sind, baldigst den Arzt zn Ratbc zieht. Gbe jedoch derselbe erscheint, und das Gr scheinen tcö Arztes ist in solcher Zeit oft nickst sofort zu crmög lick en, beobachte man daö folgende Verhalten: Man lege sich inS Belt, decke sieh warm zu, trinke ein erwärmendes Getränk tPfeffcr- münzthec oder schwarzen Kaffee und etwas Rum, Grog von Arac w.» man mache sich einen Prießnitzschen Umschlag über den Leib lein in kaltes Wasser getauchtes und dann auSgerungeiicü Handtuch mit einem wollene» Stoffe bedeckt). Auch ist zu em pfehlen daö Abreibcn des Leibes mit Gamplwrsplrltus. Die An ordnung der noch übrigen nöthigen HiliSmittel ist dem Arzte zu überlassen, dieser allein kann die Arzneien auöwählen. von wcl eher nach der Körperbeschaffcnhcit des Kranken vorzüglich Hille ;u erwarte». Es ist seitgestellt, daß durch die so vielfach markt schreierisch empioblenen Schutz- und Hittsmittel gegen die Cholera mehr geschadet, alö genützt worden Ist. Schließlich empichlen wir nochmals, daß womöglich die Kran ken mit tlnmlichstcr Beschleunigung in taS Krankenhaus über- genährt werden. Außer der Beiestignng der Gefahr für die Fa milie lind Umgebung spricht hierfür der Umstand, daß die Gin- riei'ttlng einer Krankenanstalt bessere'Aussicht ans eine erfolgreiche Behandlung imcthodischc Anwendung heißer Bäder) bieten, alö in der Regel die Privatpsicae. Die vom ärztliche» Bezirkövcreln erwählte Commission. Feuilleton. -j- Heute 'Abend findet im Sommcrtheater taS Benefiz des Fräulein Minna Hansel statt. Bei der Beliebtheit dieser immer irischen, ilebcnöwürdlg-hcitcrcn Soubrette, deren Humor in dlescm Sommer wieder Lausende erfreut hat, wird diese Vor stclinng weist eine reich besuchte werden. Fräulein Häusel hat eine ihrer Glanzrollen, die „Großhcrzogin" gewählt. In »reicher sic ans seine und allerliebste 'Art die'Noblesse der Fürstin und die Schallheistigkcit der Soubrette verschmilzt. v Morgen Mittwoch sielst den Musikfreunden ein besonkercl Genuß bevor. Daö „ C ornet - S uartctt des deutschcn Kaisers" unter Leitung des königl. prcuß. Kammermusikers Koolcck wird iu der Großen Wlrlhschast dcö Königl. Großen Gartens ei» „ V ol köl ie dcrc on cc rt" gebe». Leider ist cö den Herren nur möglich, nur einmal hier sich hören zn lassen, da sic weiter reisen müssen. Daö Suarlett wird Vielen noch rühmlich»! bekannt sein von seinem zweimaligen Auftreten in den Mannslkldt leben Conccrten. »Außer de» Quartetten, die ln ihrer Art außerordentlich schön vorgetragcn werden, wird Herr Kammer musiker KoSlcck einen »Vortrag ans der anS dem 15. Jahrhundert stammenden 8 Fuß langen Trombc hören lassen. Die Künstler haben, wohl» sic »nr getonnnc» sind, den größten Bestall gefun den, wie unö vorliegende Berichte tarlbn». Die Herren kultl- vlrcn namentlich das Volkslied — tle Melodie in ter Musik, weshalb ihre »Vorträge zu jedem Herze» sprechen werden. tz Die Musikchöre nnscrer beide» Iägerbataillone Nr. 12 n. 13 anö Freiberg und Meißen unter Lcstniig ter Musikdirektoren Loßncr und Werner ccmccrtllcn heute vereinigt In der Wirth- schait deö Kgl. Großen Gartens.
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