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- Erscheinungsdatum
- 1873-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187307040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-07
- Tag 1873-07-04
-
Monat
1873-07
-
Jahr
1873
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Lrlch-ii» «»glich trüh 7 Uhr in der »,»edttwir Nai»niir»se I». Vdon- nrmk»t»pr,i» »trrlklidlir- lich 7»><j Ngr., durch die Post LS Ngr. Lixzelne Nummern I Ngr. Llullage: 2>.<Xi0 Exciupl. gür die Mstilgode einge» sondier Mannirrivte macht sich die Nedacltoi» »tchl verbindtich. Jnseroieii-rlnnadwe aui- IvortS: Il!itt»ou!ilo>u uiui Vogler in Hamvmg, ver- lin. Wie», ileipM. «»sei, vreolon, ssrnnlsnii a -0t. — ltuL «>«»» in Berlin, Leipzig. Lcitcu. H»lnbn>li, gronksuli a. !!»!., Mün chen. — voud« « <.». in Ironlfurt M. — Vr. Voigt,n llljeinni«. — ll,- V»», Lulltt«, Lolll» » in Pari». Tageblatt siir Unterhaltimg mid Geschäftsverkehr. »ti Ad. e> Uhr, Lonntoo» »t« Mstiog» IL Udr. F» Meustadi^ »rode Kloster» «osse S bii Add. S Uhr. wer Raum «»„er ein- loastlocn PclU,e,Ie kostet tS Pta. SiNlieiaiiot dl» Zeile L Slgr. Sine GarauNe sür da» nachstlogiae anchii- neu du Initiale wird ilichl gegeben. Aukwariistc Annoneen- illuslrägc von un» unde- kannlen Firme» u. Per sonen ittskriren ioir nur aegcn Pränumerando. Zadlunq durch «ries, marlcn oder Postein>ai>- lung. st Silbe» kosten »><, Nar. Aurwärr>ae können die Zahlung auch aus eine DreSdnerHirm» anwetsen. Tic Erp. Nr. 185. Achtzehiiter Zahrgans. Druck und Cigenthum der Herausgeber: iLtepfch <r Reichardt in Dresden. Berantwortl. Redacteur: ZUlMS N-tchardt. LresSen, Freitag.T. Juli 18731 Vlitrcdcicteur: Or. kinli Für bas Feuilleton: 1-ueIvtk Politisches. Die deutsche Kaiserin ist von Wien nunmehr abgcrcist. Ihr nächstes Reiseziel ist Baden-Baden. Die Verabschiedung von der Habsburgischen Kaiser-Familie war allenBcrichten nach eine äußerst herzliche. Kaiserin August« besitzt in hohem Grade die Eigenschaft, sich beliebt zu machen. Mit äußerst scharfein Verstände begabt, weiß sich die hohe Dame im Voraus über alle Beziehungen derjeni gen Personen zu unterrichte», mit denen sie demnächst verkehren wird. So hat sie, ivcnn ihr in Berlin die Reichstags-Abgeordneten landSmannschastsweisc vorgcstellt werden, eine Fülle von Notizen über den einzelnen in Mto und sür Jeden ein freundliches Wort. Diese äußerst glückliche Gabe eines umfassenden Gedächtnisses und einer weitreichenden Assiniilationslrast verbindet die Kaiserin mit viel natürlichem Wohlwollen und dies eroberte ihr in Wien nicht blos die Herzen der Aussteller, die sic mit vielen überraschend kundi gen Bemerkungen über Industrie, Handel u. s. w. erfreute, sondern erwarb ihr auch die ungeheuchclte Sympathie der Glieder der kaiser lichen Familie. Kaiserin Augusta versteht zu reisen! Bei einem F ste, das der Reichskanzler Graf Andrassy ihr zu Ehren gegeben halte, bedankte sie sich mit einer ungarischen Phrase, die sie sich von der österreichischen Kaiserin hatte einlernen lösten. Der Besuch, den sie in tiefster Trauer in der Bcgräbnißkapelle der Habsburger abstattete, ist sicher auf das Gemüth des österreichischen Kaisers nicht ohne Eindruck geblieben. Sic erschien in der Kapuziner Capelle, um den todten Habüburgern ihre Ehrfurcht zu beweisen und an deren Särgen zu beten. Wenn Augusta mit irgend einer geheimen diplo matischen Mission in der Wiener Hofburg erschien, so hatte Kaiser Wilhelm dieses Amt gewiß keinen zarteren und geschickteren Händen anvertraucn können. Kaum ist die deutsche Kaiserin von Wien qbgedampft, so er scheint die Königin Olga von Württemberg als Vorläuferin für ihren Gemahl. Die Gastfreundschaft des österreichischen KaiserhoseS wird durch die unausgesetzten Besuche der Kaiser und Kaiserinnen, Könige und Königinnen in hohen» Grade in Anspruch genommen. Italien laborirt seit einiger Zeit an einer Ministerkrisis. Das Cabmet Sellg-Lanza erlitt in der Budget Debatte eine Niederlage, in deren Folge cs seine Entlassung nahm. "Noch sind die erledigten MinisterportefeuillcS nicht anderen Händen anvertraut; der König Victor Emanuel hat zu seinem großen Verdruß seine Wolfsjagden unterbrechet» müssen, uin sich der -Neuordnung seiner Regierung zu unterziehe,». Es ist für Deutschland keineswegs gleichgiltig, wer künftig das Ste»,er des italienischen Staatsschiffs lenken wird. Deutschland ist dem zurückgetretcncn Premier Lanza zu großem Dank verpflichtet; denn er war es, der 1870/71 in kritischen Stun den sich den, französischen Allianzgelüste des übelberathenen Victor Emanuel mit Erfolg cntgcgenstcmmte. Wir wissen »licht, welches Jntriguenspiel hinter den Eoulissen jetzt getrieben wird, um fran- zosenfrcundlichc Minister in den Rath des Königs zu bringen. Eins beruhigt.uns jedoch: die clcricalc Bewegung in Frankreich zu Gun sten der Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papstes und zur Zerschlagung der Einheit Italiens nimmt so großen Umfang an und tritt so unoc» hüllt auf, daß schon der Jnstinct der Selbsterhalt ung Victor Emanuel o.bhalten wird, sich seinem Todfeinde in die Arme zu werfen und einer deutschfreundlichen Politik zu entsagen. Jene Mitglieder der französischen National - Versammlung, welche sich zur Wallfahrt nach Paray-le-Monial begeben halten, haben sich dort als Dclcgirte dieser Körperschaft ausgegeben. Bel- castel hat von den Stufen des Altars herab eine Erklärung vorgc- lesc», wonach sich die National-Versammlung dem heiligen Herzen Jesu weiht. Der Dcputirte Boston hielt im Aufträge des Erz bischofs von TourS und der Bischöfe von Autun undBesamwn eine wahre Brandprcdigt. Nachdem er seiner Freude über die Rückkehr- Frankreichs zum Glauben Ausdruck gegeben, rief er: „Brüder! Wir gehen um einige Jahrhunderte zurück." Dann zur Fahne der päpstlichen Zuaven gewendet, sagte er: „Gönnen »vir dieser Fahne noch einige Augenblicke Ruhe, und zur geeigneten Stunde werden wir uns auf den Weg machen, um den Heiligen Vater wieder auf den Thron Sanct Petrus' zu setzen." Während dieser Rede wurde wiederholt gerufen: „Es lebe Pius IX.! Es lebe die katholische National-Versammlung von Versailles!" Diese clericale Beweg ung erschreckt jetzt selbst die Regierung Frankreichs in hohem Grade. Das Landvolk wird unruhig und stutzt; es fürchtet, daß aus der clericale» Agitation sich die Wiederherstellung der verhaßten Adcls- und Priesterherrschaft ergeben werde. Wenn nicht in Spanien alle Truppen so durch und durch zuchtlos und verwildert wären, so würde schon längst eine militäri sche Gegenrevolution stattgefunden haben. Aber Marschall Serrano, auf den die Ordnungspartei im Stillen noch ihre Hoffnungen setzt, mußte sich erst sür eine Militärverschwörung die Offiziere und die Soldaten aus der Erde stampfen. Erschiene er jetzt aus Frankreich vor der Fronte einer spanischen Truppenabtheilung, so rislirte er, flugs füsilirt zu werden. Die EonservativenSpaniens haben daher beschlossen, noch trostlosere Zustände in Spanien abzuwarten, che sie cs wagen, den Marschall Serrano über die Pyrenäen zur Wieder herstellung der Ordnung zu rufen. Die allgemeine Windstille, die in Deutschland in der Politik "i,»getreten ist, wird von den Fortschrittüleutcn und den National st! oralen Preußens zu einem häßlichen Kriege benutzt, den sie mit vüiem Geschrei führen. Uns »»Sachsen interessirt hiervon nur der eine aber wesentliche Umstand, daß die redlichen und energischen Charattere, di, sich in der preußischen Fortschrittspartei finden, offen vor den deutschen Wählern das Tischtuch gegenüber jener Partei entzweischneiden, welche an den unbefriedigenden socialen Zuständen der Gegenwart so große Schuld trägt. I,» Berlin nimmt die Guldenhctze immer größeren Umfang an. Len guten ehrlichen österreichischen Gulden verfolgt und schindet Wich M kl d»x Wische,; Grenzen verlassen hast Ken empfindlich ste» Schaden erleiden bei diesem Guldenhephcp die mittleren und ärmeren Elasten. Aus Berlin nennt man größere Fabrikanten firmen, die österreichische Silbergulden zu Zehntauscnden billiger zu G.U/2- aufkaufen und schuftigerweise ihren Arbeitern sie voll berechnen. Locales und Sächsisches. — Am 1. Juli wurde in Chemnitz in Anwesenheit Sr. Königl. Hoheit dcü Kronprinzen, sowie Sr. Königl. Hoheit dcs Prinzen Georg das in der neuen Cascrne errichtete Officicrcasino eingcweiht. — Die Cholera (cs läßt sich das nicht länger verschweigen) ge winnt in der Umgegend Dresdens an Verbreitung. Die Dörfer Gorbitz, Wölfnitz, Pesterwitz, Löbtau u. A. stellen dem unheimlichen Gaste aus Asienseil» nicht »»»beträchtliches Contingent von Opfern ; und nicht weniger als 50 Procent der Cholerasälle verlausen mit tödtlichem Ausgang. Vorgestern ist auch eine Dame von hier, die von Wölfnitz aufgebrochen war, um der Cholera zu entfliehen, hier in Dresden verstorben. Wir wiederholen unsere dringende Mahn ung an das Publikum: mäßig zu sein beim Genüsse von Speise und Trank! Keine Unvcrdaulichkeitcn! Man esse keinen Gurkensalat, kein rohes Obst, trinke möglichst wenig "Wasser, vermeide den Genuß von Bier und Obst hintereinander, halte Füße und Unterleib warm! Hieran schließen wir noch, daß der Stadtrath in Erinnerung bringt: l - das Verbot des Einlassens der Jauche in die Heim- und Straßen- schleußen und Senkgruben, sowie 2) das Verbot des AnhäufenS von leicht in Fäulniß übergehenden Stoffen (Knochen, Lumpen, Ab fällen u. s. w.) und 3 . die Vorschrift wegen der allwöchentlich we nigstens dreimal vorzunchmcnden Straßcnre»nigung. — Ein gestern mit aller Bestimmtheit auftrctcndcs Gerücht behauptete, der Leibarzt des Königs, Medicinalrath IN. Fiedler, sei an der asiatischen Cholera gestorben. Dem gegenüber sind »vir auf Grund sorgfältig cingczogener Erkundigungen im Stande, Folgendes zur Beruhigung mitzutheilen: Or. Fiedler liegt allerdings schwer- krank darnieder, doch ist alle Hoffnung vorhanden, diese ärztliche Capazität der leidenden Menschheit zu erhalten Er ist auch nicht an der asiatischen Cholera, sondern an der Brechruhr erkrankt, die er sich nicht etwa durch Ansteckung, sondern thcils infolge eines Diät fchlers auch Aerztc und sogar berühmte Aerzte sündigen gegen ihre eigenen Regeln!), thcils infolge einer iin ärztlichen Dienste ihm ent standenen Erkältung zugczogen hat. Nachdem er ain Sonntage dem Feste iin Freiinaurer-Knabeninstitute beigcivohnt, berief ihn ein Te legramm zum Grafen Wilding nach Königebrück, von wo er erst in früher Morgenstunde Montags ziemlich durchsröstelt in offenem Wagen zurückka)». Er versah seinen Dienst iin städtischen Kranken- hause und fuhr "Nachmittags auf ein Telegramm zu Sr. Majestät dem König nach Pillnitz. Erheblich kränker kam er zurück, ließ sich jedoch auch am Dienstage noch nicht abhalten, seinein Amte im Stadt krankenhause sich zu widmen. Bei diesem Dienste wurde er jedoch ohn mächtig u. schlug ins Zimmer hin man brachte ihn »ach seinerWohn- ung, woselbst er von vi-.BLltmannu.dcm telegraphisch herbeigerufenen Professor Wagner aus Leipzig behandelt ivird. Möge an dein Todtgesagten das Sprüchmort von» Langelcbcn sich bewähren, damit deni Könige, wie den Armen, die im Krankcnhause Heilung suchen, seiner Wissenschaft und seinen Mitbürgern ein trefflicher Mensch er halten bleibe! — Das nculiche Feuer auf dem Weißen Hirsche hätte nicht so große Zerstörungen bewirken können, wenn die dortige Gemeinde auch nur einen einzigen öffentlichen Brunnen unterhalten oder den Torftcich nicht zu einem gen Himmel stinkenden Tümpel hätte ver dunste»» lassen. Auch klagen die dortigen Sommergäste sehr darüber, daß die Gemeinde zwar sich die eingetrelene Erhöhung dcs Grund- und BodcnpreiscS recht gern habe gefalle»» lassen, daß auch die Haus besitzer recht anständige Micthcn nehmen, daß aber sehr wenig ge schieht, uin das Leben dort den Genesungsuchcnden und Sommer gästen zu erleichtern. Von Einrichtung einer, wenn auch nothdürf- tigen nächtlichen Beleuchtung ist gar keine Rede; »vaS man aber ver lange»» zu können glaubt und was in» eigenen Interesse des Weißen Hirsches liegt, ist die Besserung der Wege. Der Aufstieg von Losch- dem zu»» Tode verurtheilten alten Bauwerk die letzten Abschieds- klängc geblasen. — Ei>» hiesiger Agent, Namens Bergmann, ist seit einigen Tagen von hier verschwunden und schwimmt wahrscheinlich bereits zwischen hier und dem Refugium aller Durchbrenner — Amerika. Wie wir hören, soll Bergmann in der letztvergangenen Zeit eine größere Airzahl Capitale von Leuten dargcliehen erhalten haben, die von ihn» hohe Zinsen dafür zu empfangen hofften. Mit diesen Geldern, die sich dein Vernehmen nach auf 60,000 Thaler und inehr belaufen sollen, hat er das Weite gesucht. — Ter Ballon Captif, der in Wien am Nachmittag dcs letzten Sonntags durch das Unwetter von seinen Fesseln losgerissen und in die Lüfte entführt wurde, ist, wie es scheint, (in der Lust zu einer Ente j geworden, die das Wiener Fremdenblatt in den Spalten seiner Welt-- ausstellungsbeilagc von letzter Mittwoch schwimmen läßt. Dort wird erzählt, daß der Ballon unweit des Czanaker Waldes in» Wieselbur ger Coinitotc niedcrgegangen und von den Bauern mit Mistgabeln zerstochen worden sei, daß schließlich sogar ein Herr erschienen sei, der sich den „niederträchtigen Spaß" gemacht habe, den Bauern weiß zu machen, er sei mit dem Ballon gefahren, sei aber „bei der Ankunft nächst Altcnburg herausgesprungen" und befehle nun den Bauern, da der Ballon sein Eigcnthum sei, diesen zu zerschneiden und das ganze Material in sein Haus, eine Stunde weit von Altenburg zu transportircn. So sei es auch geschehen und „der nichtswürdigste Vandalismus" ausgeführt worden. In den „Zittaucr "Nachrichten" aber vom Donnerstag den 3. liest man folgende Bekanntmachung: „Lust-Ballon. Ein großer Luftballon mit der Aufschrift „Wien 1873", 132 Ellen iinUmsange, ist bei mir niedcrgefallen. Der Eigenthümer kann denselben abholcn bei L. G. Schäfer ans dem Hasenberge". Es spricht doch alle Wahrscheinlichkeit dafür, daß dieser große herrenlose. Ballon der in Wien von seinen Tauen und Stricken losgerissene ist, von welchen» das Fremdenblatt aber die obige Geschichte bringt. Oder sollten wirtlich zwei so große Ballons in der Luft umhergezogci» sein? Man würde davon wohl auch gehört haben. — Vorgestern Nachmittag hat sich auf der kleinen Packhof straße zwischen zwei Handarbeitern ein Erceß entspannen, welcher dergestalt in Thätlichkeiten auSgcartet ist, daß der Eine mehrere nicht unbedeutende Kopfwunden, die ihm sein Gegner durch Schläge mit einem Bicrglase aus den Köpf beigcbrachr, davciigctrngcn hat. Der Thäter ist verhaftet worden. — Vorgestern Nachmittag ist ein 13 jähriger Knabe, welcher mit einem Handkarren die Marienbrücke passirte, dadurch zu Schaden gekommen, daß ein vorübersahrender Omnibuswagcr» an den Handkarren stieß, wcdurch der Knabe zu Boden geschleudert wurde und eine Fleischwunde in» Gesicht davonlrug. — Ein jedenfalls empfchlenSwerlhcs Getränk nach dem Ge nuß von Salat, Früchten, Fleisch re. dürste die „Essenz Bädccker" sein, namentlich jetzt, ivo Vorsicht wegen der Cholera geboten er scheint. Die Essenz wärmt ungemein und Wärme dem Unterleib und Magen mitgetheilt, ist eines der besten Präservativmittel gegen den Anfall der Cholera. — Der bereits in Erwähnnng gebrachte Zoviräuber ist ai» vcr gangener Mittwoch Nachmittag abermals in Großenhain ausgetreten und hat einer hübschen, ca. 12jährigcn Blondine ihren » ollen Zopf abgeschnitten und geraubt. Obgleich dieses Matchen auf eiinm sonst ziemlich belebten Wege der Vorstadt angehaUen und beraubt morden war, so ist es doch nicht gelungen, den Thäter scstznu Amu, da dst Beraubte keinen Lärm gemacht hatte; würde Letztere i a>:> 1 chen sein, so wäre seine Festnahme sicher gewesen, da einige ha-wstst? Arbeiter in der Nähe beschäftigt waren. — Oekken tli che S i tzu 11 g der Stadtver 0 rdne - ten, den 2. Juli. Zum ersten Male wieder nacl' seiner Rück kehr vom Reichstage präsidirlc der Vorsitzende, wonach Acker- mann; größere Präcision in Adwickcluug der Geichaite nnlcl seiner Leitung ist unvcrkcimbar. Einige Mitglieder kcö Eollegs, die Herren Advocat Krause, Schöne und gakper crditten und er halten inchiivöchentlichcn Urlaub. "Als Deputat en bei der teier- iichcn Eimührung des Herrn Statttalb .nuii-c am I>. Jwi werten die HerrenVorsitzciitcr"Ackermann, "Adv. Opitz, 0». Si st ncr und Liske ernannt. Um dem Eindringen der Ebolcra ui unsere Stadt möglichst vorzndcugcn. bat der Slattratb «ch «u,ch di- PlM-i.- m.d d-» «s«, ss. Mi!-,«,, M ) i?L") mrgcnvs stirden sich Ltufen, nirgends Absätze oder Ruhebänke und j„ den Schulen. Eiseiibabneii :c. anzuortiicn, nt tcoyalb mit d. m nur an der schlechtesten Stelle ein Geländer. Fühlt man es.nicht Drougniucn Juiighähncl wegen Lie'crimg der betreMiidcu-MMe auf den» Weißen Hirsche, wie vortheilhaft eine bequeme Passage von "''t swin Vorstand oco roibcii Diciiiimaniiinückulo wcgcn -.schwitz-u-'»-d-nH„schist- Ti.B.»M.Mdi.-ch-„Lmch.,U«' einmal einen Fußweg, der doch so leicht durch ein Schnittgerinne! geioctcii. Das Collegium siimmt dem Allen in Andctoacht t-wc» herzustellen wäre. So wird der Fußweg durch die in Artillerie-Co-! bei, daß sieb die Gefahr nicht vermindert. »Midcr» vcrinchtt Oind »»ST»« KKNMjMMLWMKSMM onn« ,„,nc>ksi,ii>„ ni-mockit Ein lebr schlimm,-, llMk-iswnk vprv^-,inschlcigtcn Sumnicii von :üM> Mur aus der Stattcassc Pos. 42 deck HaushaltplanS. Der »lintte Vcricht des Finanz- Ausschusses über den diesjährigen Haushaitpian und zwar ober Pos. :>2, 33, 36 «Res. vr. Rothci und Pos.34, 3ö und 38 s.Rct. Vr. Htibier» wurde bcrathen. Er uinsaßt 22 Druckseiten und wurde »ast ohne Debatte in allen Punkten angenommen und gc- gängcr ganz unpassirbar gemacht. Ein sehr schlimmer Uebelstand aber ist es, daß viele Bewohner des Hirsches den Wald als Ablade platz sür ihre Asche benutzen. Wer die lieblichen Spaziergänge am Strichgrunde passiren will, muß erst tiber Kehrichthaufen, alte zer rissene Stiefel, zerbrochene Taffen, verwesende Katzen u. s. w. klet tern. Kümmert sich die Forstvcrwaltung nicht hierum? — Das reisende Publikum niachen wir daraus aufmerksam, daß von morgen ab österreichische Silberguldcn an den Billctkassen der Leipzig-Dresdner Eisenbahn nicht mehr als Zahlung ange nommen werden.*^ — Zur großen Befriedigung der- Passanten, die es an Hoch rufen nicht fehlen ließen, hat gestern früh der Abbruch des Hcmpcl- schen Schuppens in Blasewitz begonnen. Vom Hause wehle die deutsche Trikolore und im Gehöft hatte Abends zuvor ein Musikchor *) Dann kan» »»cm'ö freilich Privaten kaum verdenke», »vcnn sie anö Mißverstand oder Acngstlichkcit die Voligtliigicit der Gulden cinzweifcln und man muß bedauern, daß die Lcivzig- DrcSdner Bah» diesen Schritt getbcm hat. Vor Allein ist cs geradezu komisch, daß die armen G uIdcn in den Bann gctban werben, wcibrcnd die Viertclguide» ttansendiältig als 5„Ncn- groschcnstücke iw CourS) unbeanstandet in Zahlung genommen werden. nebmigt. Aus kemgoßcnZabiciiwcrkcwolieli wir »urdac-"Wichtigste miktheilen. Während >8,2 91,>2<» Ihlr. 21» Agr. t Ps. sür den Hauptarmciiloiid — statt welcher Bezeichnung man dem Stadt rath die: „Hauvtarnieiicassc" cmpsicblt — ge'ordott werden, be ziffert sich der Voranschlag ttir t^73 aus 146,37^ Iblr. 18 Agr. I Ps. Der verlangte Mebrbcdars beträgt demnach gegen das Vorjahr 5,4,.137 Thir. 27 Agr. Die Einnabmc» dco Armciisoiitö sind in diesem Jahre mit ttl.ioo Iblr. k l Agr. 7Pf. gegen das Veriabr .''4.235 Thir. I!» Agr. l Ps., demnach 3t;,8p,4 Ihlr. >5 Agr. 6 P». mcbr, eingesicUt. Der Zuschuß würde somit 55,278 Tbir. 3 "Ngr. 4 Pf. gegen 37,525 2hlr. 7 Agr. 1872, betragen. Das Mcbrbcdüriiiin der einzelne» Positionen würde wobi Nie mande» in Mer» iiitcrciiircn und verständlich werde». Die Ge wissen! aitiglcit ter Prüiungoarbeitc» dco F-iiianzaiiöschnsscs finket aber durch dic Annabmc des Berichts Seiten des ganzen EollcgiumS Anerkennung. Zur Vcrvlankimg hei dem Wcttinerstraßciikulch- bruch beansprucht der Stadtrath die Bcwilligimg von 8lt Thlr. 2<» Agr., welche ebenso wie 57«»»» Lhir. zur Erkauinng einer Par zelle bewilligt werden; die letztere Parzelle au, der kl. Plauc»- schcn Gaffe ist crsorker'ich, um einen zweite" Zugang znr d'M
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