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- Erscheinungsdatum
- 1873-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187306237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-06
- Tag 1873-06-23
-
Monat
1873-06
-
Jahr
1873
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. i»id lö zur ,-lVI- .mgcn Se nd. » NttL» goren ssnst l; Val'N- c ver- > Aist- e eine lvr bc- r duz» zetärr- :r Ge- > Bla- Wang- ihn. , nebst ab mit pachtet :ß»auö. Id, ) Te!ck> >ld und > Grotz- thau, u über- nene» cerzcick'- SVSss lenüber. ätl>e. V chüttol- ueiibcii sr° ichtung ' -rang tr.Lr!s part. «>' ,-c Ä» i-'ur». // til,liq frN» ' r »l»«d«u°,i' »atze U. Atio» . Vieri,IMp, lich MM Kar-, durch dt« «p»Ii la «gr. NI»t«li>e Mumme», l «,r. . «ulta,e: NI,«» «l<m»l. 8>ir die Niiilgabe eilige- sandter Manulcriple Macht sich die »tedutttoN riichl verdiudtich. I»seraiei»i!Iniial,i»e aus wärts: llaiu-ao tvia uuS V»,I»r In Hamburg, Hier- n». Wien, Leipjig, L!aff-I, ivrrslau, Nrantfurt a Ult. - Lach IW,»« in »rrltli, Leipzig, Wien, Hamburg, tzrantfim a, M., Mün chen --. v»ud« » L» in vranlfurt a, M, — I>. in ildemnttz, — II»- «a»,WUitt», valllar» Lu» I» Part». Tageblatt sür Ulitcrhaltimg >uiö .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepslh Reichardt in Dresden. Aerantwortl. Ncdactcur: IlllillS Rtlchardt. -,r-,,eralewer1leii Mann«- -uraäe IU augrnammen i-i» Ab,» »gr, Loniuass di» -»tili-,,» >a U, r, r>u iliruüaol: grorr tuoürl» ,dai!r c- in; >Abb, c, m,r. a,,r Marin cm.-r l,u laai» kn >>!.li,.e», ru Pi>. i!l, riarbl dir Zeile u Rgr. Line i»arani>e > 'S «..chiltaa,-« Lit-.e,. tiru der I nriaie nicht gegrdcu. Auswärtige Amianeeu« Aufträge van uns unbe kannte» Kirnten u, Per- loncn ins.rtren wir nua aegc» Pränuinerando- ZatNung durch Artet, marken oder PoslcinzU,- lung, » Sitben iaslen Sil, Ngr, Auswärtige kennen die Zaiituna auch an» eine DresdnerM»»» miwitjen. Die Elp. Nr. 171. Achtzehnter Jahrgang. Mltrckacteur: Or. LtnUI Ntiiev. Für daö Feuilleton: 1,nelsv>ir li»i<ii>i»nn. Tresse», Montag, NH Juni 1873. Tagesaeschtchte. Deutsches Reich. Der Bundevrath hielt am 20. unter Vorsitz des Präsidenten Delbrück abermals eincSitzung, welche ledig lich der Reichspapiergeld-Angelegenheit gewidmet war, die aber noch nicht zum Abschluß führte. Die Meinungen über dieEntschädiguugs resp. Verlustfrage der einzelnen Bundesstaaten gehen noch zu weit auseinander, und eine Ausgleichung hcrbeizuführen ist immer noch ein ebenso lebhafter Wunsch, als der Erfüllung Schwierigkeiten ent gegentreicn. Der preußische Ministerpräsident Feldmarschall GrafNoon hat sein Gilt Gütergotz bei Potsdam an den Geh, Kommerzienrath v Bleichröder, dem Vernehmen nach für die Summe von 400,000 Thalern, verlaust, Frankreich. Die zur Vorbcrathung des Gesetzentwurfes über die Decentralisation der Verwaltung niedergesetzte parlamentarische Kommission hat heute beschlossen, daß die verheiratheten Wähler und die wahlberechtigten Wittwer, welche Kinder haben, bei den Muni- zipalwahien eine doppelte Stimme haben sollen, Tic Einzahlungen auf die Anleihe belaufen sich bisher auf 2780 Millionen. Der „Franvais" veröffentlicht eine hochossiziöse Mitthcilung ans Berlin, Nach derselben wurde dev französ, Botschafter Gon taut-Biron am Montag durch Herrn von Balan benachrichtigt, das; der Kaiser ihn zu empfangen wünsche und ihn zugleich mit seiner ganzen Familie nach Schloß Babelsbcrg zum Diner einlade. Gon taut Biron, der seine neuen Kreditwe durch Vermittlung deSReichs kanzlers überreicht hatte, wurde vom Kaiser, im großen Saale des Schlosses empfangen; er fand ihn wohl und guter Dinge, sogar hei tcr. Der Kaiser, welcher sich nur noch über leichte Kopfschmerze» beklagte, besprach natürlich mit dem Botschafter die politischen Tages fragen und that dies in einem sehr zuvorkommenden und für du iicue Negierung Frankreichs sehr freundlichen und wohlwollende» Tone. Nach dem Diner wollte der Kaiser seinen Gästen die Schön Heiken deS Parks von Babelsberg, der ganz seine Schöpfung sei, zei gen; die Promenade, welche ^ Stunden währte, fand zu Wage» statt; die Kaiserin fuhr mit dem Botschafter und dessen Töchtern in riner Kalesche des Kaisers. Die klerikal-politischen Pilgerfahrten nach Paray-le-Monial haben begonnen. Gestern ging der erste Zug von Paris mit 800 Pilgern ab, diesen Morgen folgte ein zweiter, diesen Abend ein dritter. Aus Arras und Cambrai gingen auch bereits Ezckrazügc ab. über welche dem „Univers" aus Arras telegraphi t wird. Von allen Theilen Frankreichs sind Heerdcn, meistens unter Führung ihrer Seelenhirtcn, im Anzuge. Die Frau Herzogin von Chevreust „ist gestern mit einem Spczialtrain allen denen, die durch ihren Eifer angefcuert wurden, vorangeeilt, ihre Verwandten, die Layncs, Sabran, Coutade u. s. w. und ihr ganzes Haus begleiten sie," setzi „Univers" hinzu. England. Der Schah nebst Gefolge, begleitet vom Prinzen von Wales, haben die Königin auf Schloß Windsor besucht und bei ihr gefrühstückt. Am 20. Mittag fand ein feierlicher Empfang statt Für den städtischen Ball in der Londoner Guildhall waren großartige Vorbereitungen getroffen worden. Der Ball, welchem außer dein Schah auch der Prinz und die Prinzessin von Wales, der russisch» Thronfolger und die Großfürstin Dagmar, die Minister und Ge sandten anwohnten, verlief üuße.st glänzend. Oesterreich. Wiener A usstel l nngk v ericht. Von Mar Schlesinger. (Köln. Ztg.) Den größten Tbcil der östliche» Hüllte bat Oesterreich stir sich Vorbehalten. Es war dies reckst und billig, denn nicht genug an dem, daß eö als Träger de: Hauptkosten den Löwcnanthcll des verfügbaren Raumes in Sin spruch nehmen durfte, mußte den ädrigen Ländern vorzugsweise daran gelegen sein, von den Fortschritten dcsicnigen Staates Kcnntniß cinzubolen, der sie gastlich geladen hatte. Oesterreich tritt überaus glänzend auf und behauptet, als verhäitnißmäßig junger Industriestaat, seinen Plag mit Ehren neben den älteren. Kein anderer Theil der Ausstellung kan» sich rühmen, größere Pracht der Ausstattung entwickelt zu haben, und in der Voll ständigkcit wie in der Massenhaftlgkeit dcö Gebotenen tbitt cs tbm kein einziger gleich. Wir stoßen sofort ans seine Lederwaaren künstlicher Gestaltung, welche aui höchst luniriöse Weiie durch die bewährtesten Firmen Wiens: Klein, Noscnbcrg, Mäher, Ncibci u. s. w., vertreten sind. Man kennt sie allerorten und ihre geo graphische Verbreitung reicht weit über die Grenzen Europas hinaus. Früher waren cd die Streichhölzer, welche den Namen Oesterreichs über das Weltmeer trugen, bis er dcn Eolonistcn am Eap Horn allmälig so geläufig wurde, wie den allernächsten Nachbarländern. Seitdem jedoch das österreichische Streichholz tm skandinavischen einen mächtigen und erfolgreichen Nebenbuhler gefunden, scheint dieser Industriezweig an geographischer Vcr vreltung starke Einbuße erlitten zu haben. Dies ist bedauerlich., da das österreichische Reibböizchcn von jeher ein verläßlicher Ge selle war, dem sich etwa nur das Eine Vorwerke» ließ, daß cS ein gar zu hitziges Temperament besaß und zuweilen im wichtigsten Momente den Kov, verlor. Im klebrigen leistet es Alles, was sich von einem so kleinen und bescheidenen Individuum nur billig erwarten läßt. Wenn es trotzdem an Popularität cinbüßte, io kann die Schuld nur daran liegen, daß eS nicht rasch genug mit der Zeit vorwärts ging. ES wollte keinen Eompromiß cingebcn und nna bei jedweder Reibung gleich Feuer, wie ein staumbürti- ger Politiker, während sein skandinavischer ZwiliingSbruder, gleich einem geschulten Parlamentöiiiitgliere, nur durch eine» genau bestimmten ReibungSproccß entzündbar wird. Da tcr Vorzug dieser Methode in die Augen springt, die Fencrögelahr ciirä' sie vermindert wird und die schwedischen Streichhölzer überdies in zweckdienlicherer Weise verpackt werden, darf der Oesterreicher nicht klagen, wenn dem selnigen eine große Menge früherer An beter untreu geworden sind. Achnlichcs ließe sich in gewisser Beziehung auch der böhmische» Glasindustrie nachsagcn. Denn auch sie soll Gebletöthelle. eingebüßt haben, in denen sie früher fast unbeschränkte Herrin gewesen, und England nickst l»'-'"» >»ie Deutschland und Belgien sollen Ihr in einzelnen Erzeug-..,,.» er folgreich den Rang abgclanien haben. Wer jedoch die österreichi sche Giasabtheiilmg im südliche» Seitciworspriing besucht, würde, dicS kaum begreifen. Sie ist überaus reichhaltig und prachtvoll, zumas die von Lobmaher. Keine andere Abtheliivig kann sich dl«c - .. - - - - Hängeleuckstcr in kaum zu zählender Nie»ge bilde» ein Gewölbe, das wie der sternbciäete Himmel nicderlcuchtct, wübrent unter ilnn wcißcö und farbiges Glas den ganzen Plan bedeckt. In Farbe lind Gravirung des weißen Glases mag das österreichische dem englische» »aehttehcn, im Scheiben- und Spicgelglasc durch Belgien ubcrbotcn, in anderen bcstimmlcn Sorten durch Deutsch laut überholt worden sein, aber in seiner farbigen Waare stei l es noch immer an der Spitze und in Bezug ans die Form seiner Taielservicc und sonstiger Lnrnsgläicr bal cs in den lrtzrcn zehn fahren unverkennbare und bedeutende Fortschritte gemacht. Von den österreichischen Lcderwaarcn ließe sich dasselbe sagen,wie bo» den Schweizer-Holzschnitzereien, n.unUch daß sic sich cingeschlichcn babcn in unsere -Häuser wie Diebe; daß wir ibncn allerorten in ewig wechselnden Gestatte» begegnen: als Portemonnaies, Brici und Eigarrcntaschcn, als Lcuchlcr, Lcbcrcn und Briefbeschwerer alö Nciiclaschcn, Feuerzeuge und photographische Albums; dar wir und ibrer kaum erwehre» köiuicu beim Einschlafen nur beim Erwachen, bei GcburtS- und Namcuslage», und das die Wiener uns demnächst vielleicht sogar noch lederne Stahlfedern und lederne Grabstein ins -Haus schicken werten. Aber andererseits muß dieser Industrie zum Lobe nachgeiagt werten, daß sie uuausgeietzl neue Muster iür altgewohnte Dinge erstudcl, rastlos »cucu Modellen nachsagt und einen Gekauten rcicksthum entwickelt, der, wen» er auch ans antcreu Gebiete» als dem leidigen Leder benschte, Oesterreich langst zum mächtigste» Ltgatc der Erde hätte machen müssen. Eingehende Beschreibu» gen der reizende» Sächelchen, die er zurAusstcllnng liclcrte, wird gewiß Niemand zu lesen begcbrcn. Was ließe sich am Eure um der schönsten Reisetasche mehr sagen, alö daß sic in den meiste» Fallen eine Plage ist? Was vom clcganlcsten Portemonnaie, als daß cö durch entsprechende Füllung erst die rechte Kuustwcihe empfängt? Was endlich von den reich ausgcslattctcn Albums für Photographien, als daß sic allcsammt das eine Bild nicht wert! sind, kaö Jeder von nnS als sein thencrstcS alhnmwö im -Herzci trägt, oder doch früher einmal gclra en hat? — RingS um Glas und Lederwaaren grnppircn sich schöne Juwelen, darunter bici Granatschmuck, der vornehmlich ans Böhmen stammt, aber auch sehr kostspielige Waare, reich an Diamanten, Perlen und stcbcn bnrgischen Opalen. Es macht sich in diesen Schmuckiachcn vici guter Geschmack bcmcrklich; ob auch die Fassung eine solide ist läßl sich aus dem bloßen Beschauen nicht ermitteln. Rings a» den Wanden, die mit Teppichen und sonstigen vielfarbigen Stoffci ausgckleitct sind, stehen Spiegel in schweren vergoldeten Rahmen, eiserne Gcldspintcn, Bronze, feine Mctcstlerzcngliissc und eine reichhaltige -Sammlung der Wcrtheini'schcn -Handwerksinstrumcntc. Weiter gegen, Osten vor! Engend, flößen wir aas Nibbeln aut Wien und Prag, iamntt den ans gebogenem -Holze angeierligteu lm Auslaute biclgeschätzten der Gebrüder Tbonct. Es befindet sich darunter manches schöne Eremptar, doch möcbte ich im Pmstlc der Modcllirnng und sorgfältigen Durchführung den Parlier Londoner und Bcrlinrr Arhcltcn den Vorzug cinränmen. -Hast.» Golhik und gcmisckstc Renaissance scheinen üdrigcno vorwiegend« Mode in den Praehlmöbcln von ganz Europa werden zn wollen Schwere Möbel mit massiven Schnitzereien passen vortrefflich für hohe und weite Räume. Wenn aber kleine Stuben mit ihnen oollgcttillt werden, sv daß man sich nicht bewegen tan», ohne an einen pausbackige» Engelskops oder an sehari »crvortrctcnre Gc iimölantcn zu stoßen, so ist dies reckst sehr bctcnttlch. tlcberbaus > sangt die Sucht, in der -Hauöeinrichtung künstlerisch amzutrete» nachgerade an, uns das Leben zu Hause einigermaßen beschwer lich zu machen. Ich habe ägtststiich, pompejanisch, pompadourisch und götz-berlichingisch eingerichtete Stuben gesehen, die alles eher denn behaglich waren. Dem Stil zu Ebrc» findet sich in ihne» cuweilcn kein Stuhl, am dem cS sich begncm sitzen läßt, und iämmtliche Tische iiutsammt den übrigen Modeln sind so sehr von Knnstsaehen besetzt, daß man ibncn nicht nabe kommen kann, ohm einen Act deS Vandalismus zu begehen. Ja, wenn cS nur im mcr wirkliche Kunstiachen wären und der -Hausberr an ihnen wahrhaftige Freude fände! Aber wie selten ist Ines der Fall. Du Meisten folgen auch hierin dlos der leidigen Mode, hänfcn Schund aui Schund uno machen ihre Wohnungen zu Rumpclkammcc» höchst iingemülhlichcn Inhalts. Ist cs denn wirklich künstlerisch Speise- und Einpiangsstubc in Gewerdcmwec» unk Iirio-n-hrao- Lädcn umznwantcliG Und wenn sa, wird cs am Ende wohl gar io weit mit uns kommen, daß wir in ihnen künftig weder Schci bcn noch Dielen werden putzen lassen, aus daß durch Schmutz und Spinncngcwcbc der Geiaimiiteiiidruck vervollständigt werte. Lolch nnvcrnümtigcn Ausschweifungen des sogenannten Kunst sinnes gegenüber werden wir uns über kurz oder lang wieder nach kc> unlttnstlcrischcn aber behagiichcin Sttlbeucinriclstnng nnscrcrGroß- väler zurücksrhiicn. Es hüte st b Icker vor dem ui viel. Von dcnMö bei» gelangen wir in die Sphäre der Banmwougarnc u. Gcspinnstc, oer Wirkewaaren und Spstzcinndusttic, tcr Lcinrnwaaren, Lhawlo, ruche, Wolldecken, -Hosenstoffe re. re- Geräumig sind die GlaS schränke, in denen die grössten Firmen der Monarchie hier ihre Fabritate auSstcllcn, inasscnhast sind die Lager, geschmackvoll in die Anordnung, und einer einzigen Firma ist rit mcbr Raum zur Eiilsaltnng ihrer Erzeugnisse cingcräumt, als dem gciammlcn vcr wandten Industriezweige anderer Staate». 'An Oesterreich grenzt das loögcrisscnc Ungar». Wäre cs den Magvarc» möglich ge wesen. sic hätten vielleicht den Lcithasluß in das Auoslellnn„S gcbäude Istncingelcitet, um den fremden Besuchern die Scheidung der beiden Rcichsbälitc» ack oeuios zu tcmonstrircii. In Erman gclnug tcr Wasserscheide aber zeigen sic durch weithin sichtbare rvtb-wciß grünc Flaggen, wo Eislcitbanicn anibört und dao Reick' deS bciligcn Stephan seinen Anfang nimmt. Dieses Ungani! cs war nie c>n großes Industrieland, wlrd cö vielleicht niemals werden und bat, vermöge seines Bokcnreiclstbnms, auch gar nickst nöthig, daß cS eins werde. Trotzdem tritt cö unter den nachbar lichen Industriegebieten mit ckclinännischcm 'Anstande aui die Bübne. Seine eigentliche Krall rnlst kort, wo die Bodcncrzcug nissc ansgestcllt sind, im Anbau des 'Ackcrhan-Mmistcriniiis und in dem tcr ungarischen Forstwirtbschait gewidmeten Pavillon. Der größte und bette Standpunkt wurde den Erzeugnissen der;; Moritz Fnchcr'ichcn Porzcilansabrik in Hcrandt cinaeräumt dcwaarcn, Gold- und Siiberarbeitcn, Kirchengcrathe und Kirchen,loise von großer Pracht, Leder von vollendeter Herstellung, Schnhwcrk, einige Gegenstände aus Malachit und eine io scheue Sammlung von Pclzwaarcn, wie sie außer ihm mir noch Deutschland zur Schau lieferte. Die Erzeugnisse ccr lästerlichen PerEllaniabrik wurden in der Rotunde ausgc- nclli, woselbst sich ein zweiter Malacl'ittram befindet, und - — Alles i» 'Allem gcnomme», ist die russische Abthcllung äunlichcr ausgefallen, als man hätte erwarten sollen. Trotzdem findet sich in ihr viel Interessantes nach den verschiedensten Richtungen, wen» auch nickst gerade 'Acnes iür den, tcr irühere Ausstellungen bestick te. Das csti-ig 'Acne für die Damenwelt dürsten noch die oon Gciw.wald aus Riga ausgstletUcn Pamesseln sein, die an der ^verseile den grimmigen .stopi eines zädncstctschcntcn Tlstercs liren» ich nickst urc, den eines kleinen Waschbarss zeigen und unten mit gewichtigen 'Absätzen verleben sind. Bccmcm sind sie gerade nickst, und um ihrer Wohlicilbeit wegen möchte ick' sic auch nickst cmi icblcn «sic kosten A> Fl.>, aber als Sinnbild und Werk zeug häuslichen Fraucnrcgimeutö dürsten sic gute Dienste leisten. Wer sonst noch Liedbabcr kostbarer Petze und Thicricllc ist, fin det deren reiche V.rrätde in großer 'Auswahl. Einer der dort .,»gesiedelten Pcl«Händler «ich nenne seinen Namen absichtlich nickst, zeigte mir einen -Hcrrcnvelz snr-looo Rubel. Seiner Mein ung nach war dies ein Spottpreis, da er ganz aus wcißspitzigcm .Zobel bestand. Meiner Meinung nach, die ireitich gar incksts wcrlh ist, machen die weißen Spitzen den Pelz nicht wärmer, und bcschcidcnttich wagte ich den Händler, ob er wohl denke, daß sich cin Känwr für den ti crucu POz finden werte. „Hat ihn schon gesunden," gab er mir stolz zur Antwort, „cin Herr auö Berlin hat ihn gelaust." „Der Kronprinz?" „O nein, ein Herr von der Börse." „Baar bezahlt?" , Baar bezahlt." Und nun zeigte er mir eine Damcn-Pclzmantiilc wir Rubel und erzählte aw, daß auch diese schon an den Mann gebracht sei, und zwar m tensclbi.icn Berliner, der den anderen Pelz um 4000 Rubel 1-ckaust habe. Mackst zusammen 7.'>00 — dachte ich — mag wohl in schönes Stück Geld verdient babcn, dieser Herr von der Ber liner Börlc! Aber dann dachte ich wieder, daß diese beiten Pelze oiellcickst eine solidere EapitalSanlage für ibn werden dürsten, alö manche seiner papicrncn Invcstirungcn, daß diese beiden Pelze bn sainmt iciiicr Frau vielleicht war,» halten werten, wenn sein anderes Bcsitztlmm in kalten Rauch auigegangcn sein wird, und daß die scheinbare Verschwendung m.glick'er Weise tcr solideste Act seiner jüngsten Vergangenheit gewesen. Beruhigten Sinnes zog ick, weiter, ohne jedoch den zweiten Pelz iür 8500 Rubel zu amen den tcr Händler ans dem Lager hatte und den er mir! wcnntUch anbct. L'ocaks und LiichMies. — Infolge der fortwährenden Wotkenbrüchc in Böhmen steigt )ie Elbe zu einer in dieser Jahreszeit ungewohnten Höhe. In der Aacht zum Sonntag wuchs sie um gegen ilO Zoll. Gegen Mittag var sie gestern bis 2 Zoll unter Null gewachsen. Wenn der bvh« arische Aoel seine großen Waldflächen noch ferner so abholzt, ohne ,ür Nachpslcmzung zu sorgen, werden die Wolkenbrüche Jahr aus Fahr ein in immer größerem Umfange und mit schrecklicherer: Wir kungen rviederlchrm. — In der Dresdner Haide, wo kürzlich der Bau des neuen Arsenals begonnen hat, herrscht ungemein reges Leben und die Rundarbeitcir werden in nicht allzuferner Zeit zu Ende geführt lein. Das in Rede stehende Militair-Etablrssement wird, wie sich Ms schon jetzt erkennen läßt, eines der großartigsten in ganz Deutsch land werden. — Ein hier sich aushaltcnder Amerikaner machte vor einigen Tagen eine Partie nach Meißen und hatte nach seiner Rückkehr die nicht allzu angenehme Ueberraschrmg, sein Portemonnaie mit circa ZOO Thlr. Inhalt zu vermissen. — Inzwischen hatte er ein Bad ge nommen und wußte nicht mit Bestimmtheit, ob er das Portemon naie beim Aussteigcn aus dem Eisenbahnwagen noch bei sich gehabt hatte. — Er versuchte sein Glück und ging nach dem Bahnhof, wo hm ein Unbekannter, welcher die Reinigung rcsp.Ncvision der Wag gons unter sich hatte und welcher den Amerikaner hatte aussteigen seben, mit den Worten entgegen kam: „Sie haben .Ihr Portemon naie im Waggon liegen gelassen, hier ist eS." — Es fehlte am In halt auch nicht ein Neugroschen. — Dem ehrlichen Finder wurd>« sein wohl verdienter Lohn zu Theil. — Welch ein Untcrschnd zwischen Leipzig und Dresden hin sichtlich der Besoldungen der Lehrer und der Art und Weise, wie senselben Gehatlsaulbesierungcn zuTheit werden, besteht, zeigt recht deutlich eine Esrrespondcnz in der leisten Nummer der immer gut verdient diese Auszeicknnmg in vollstem Ri affe. Etablissement wirkt geradezu übcrrascbcnd turc keil und Maiiiiielstalttgtcit seiner Erzeugnisse. unterrichteten „Ehemnitzer pädagogischen Blätter" Diesen wird nämlich ans Leipzig geschrieben; „Auf Vorsillag dc-^ Schul-AuS- schusses unseres Stadtverordnetem Collegiums beschloß letzteres, un ocrzüglich dieLehrergchalte höher zu normircn, damit diedrohende Gefahr, besonders gute Lehrkräfte zu verlieren oder wenigstens neue dergleichen nicht gewinnen zu tonnen, von unserer Stadt möglichst fern gehalten werden. Der Schul-Ausschriß beantragte deshalb für die ordentlichen Lehrer der höheren Bürgerschulen eine Gchaltsscala mit 8Ü>0 Thlr. durchschnittlich, und für die Lehrer der Volksschulen einen DnrchschnittSgehalt von 7:50 Thlv. Dieser Antrag fand vom Stadtverordnete» Collegium cinstimmigc Annahme, und dieüber den Antrag sich cnlspinnende Debatte war für die Lehrer eine er- I'A'jsreuliche." Fi» DresdnerStadtverordnctcn Collegium dagegen leies iingarlick'c! ^ ^ stimmen, welche dem Anträge: „Die Gehalte die VoitreMick--; der Hilfslehrer l'l 0—3ü>0 Thlr., in Leipzig und Chemnitz 500 und ibrer Sa»»»- 400 Thlr. um je 50 Thlr. zu erhöhen", zustimmten, trotzdem der lung filmen sich dlc tanstbcndstcn Nackabiauiigen von cku mmck'ci» > gtntraaiteller s,g, eingehend über die »nß liche pecumare Lage der und lapanesliebc,» Gcnlnrv, von att4acbs»ck-cin, 'vanzonicbem und ^ .-gig-m, ,,» r,.a Ge ,atte „nier- Wicnev Porzellan, und «war nickst in einzelnen Ercmplaren, w„-!Hus->lOncr, welche bei ihrcin genügen Geyaue unter den gegenivar- dcrn in vollständigen Garnituren. Gar ost sielst die Eovic neben! ilgen Verhall,n„en o,t emen, förmlichen Kampfe um das Dasein dem Original, ohne daß cö leicht wäre, sic von dieiem zu unter- ausgesetzl seien, und trotzdem von einem anderen Mitglicdc des Col- schclten, und wenn dem Kaiser von Ocsterreicb und anderen bolze» - . . - . Herrschaiten ein Stück alten Porzellans tapiit gebt, »eisen ste sich leginms hingewiescn wurde aus die eingetretene enorme Steigerung aller Lebensbedürfnisse, sowie auf das tharsächlichc Mißverhältniß daß gegenwärtig ein geschickter Gewerbsgehilfc oft in der Lage sei kamst :ge> eanni, ran ne es aus vcr Fiscber icben Fabrik er ganze». Es lasse sich Niemand die Milbe verdrießen, ilnc Er . Zeugnisse in Augenschein zu nehmen; Besseres und Iistcreßaiste-: sich das Doppelte und Dreifache dcsGehalted einesVoltSschullehrert rcö Ibrer Gattung würde man im ganzen Andstellnugsgebande und daß es überhaupt alö eine Forderung der Billig- vergeblich suchen. Aus dem Magvarcniande treten nur an, un ... ^ „ „„le,-/,-Kinder mit einem a„stff„dme„ , ... ,sisches Gebiet lnnübcr. Neben einzelnen Erzcngmncn lcinerHans- 's" eucye>ne, om Pnvncr unseretKmver imt omem anzranorgen KUN tt bl«ser a» Pracht per Süßeren Eickchestiuna messen. Funkelnde i tndustrie zeigt Rußland uns Maschlnciigcwebe und Nicsscrschmie-l konnnlichen Gehalte auöznffalleir.
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