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- Erscheinungsdatum
- 1873-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187306132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-06
- Tag 1873-06-13
-
Monat
1873-06
-
Jahr
1873
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»r,<ye«nt »«glich fr«,, 7 Uhr in der ürpedllton Marienftrakc I». iwon- nemenwpre«, vt-rteliiilir- Uch ÜS>/r Ngr., durch dt« Po» !» Agr. Nummern I Aar. kluhage: Ll.oüO ir^Mpl Wr dir Rilchinbe ring» landler Mauuscriple man.« >iq dir Redaclto« «lchl verbindlich. Anserate» Slnnalnne aui» Werls: Huieeu-Iein uu« Vogler i» Hamburg. Ber lin. Wie», riciplig. Basel, Breslau. tzranlsurl a. M. — ltu«. dlu»»« tu Berlin, Leipzig. Wien. Hamburg, Nranksnrl a. M.. Mun- chen — volld« ch La. in tzranlsnrt a. M. — Vr. Voigl in llliemnl«. — lla- »»«. l-aütt«, kulliar H L«, in Pari?. st» Ab. a Ud^oant««» st» Mllag» I, uvr, S» «euslabl: ,ros>e Sl°- diks Tageblatt für UnterhaUnng und GeMstsverlehr. Druck und Eigmthum der Herausgeber: Ltepsch öe Nekchardt in Dresden. Verantwortl. Redacteur: Julius Neichardt. a-stse « di« «dd. l» Der Raum einer ein »»-iliaen Pelilzeil, kalte» IL Ps>> lingesandt dl« gelle :> Agr. «ine Oiaran», sür da» nächslläaiae ltrichr» eien der Inserate wirb nicht gegeben. iHukwiirtlge dlnnoncen- Austräge von und und» lanmen girmen u. Per sonen inseriren wir nur gegen Pränumerando- gablun, durch Bries- rnarken oder Postei,,»all- lung. v Silben lenen I>i, Ngr. Aurworiige können die Höhlung auch aus eine DretdnerAtrmg »»weisen. Die Sr». Ar. 164. Achtzehnter Jahrgang. Btttredaeteur: Dr. Lin» Ni«re>.v Für das Feuilleton: Qn«I»vI»r ll«»rt»»«»»o 1». Juni 1873. PolUMe». Nachdem sich seit der Präsidentschaft Mac Mahon'S die Sitz angen der französischen Nationalversammlung gänzlich interesselos abgespielt hatten, gab der plumpe Gewaltakt der Unterdrückung des „Corsaire" den Stoff zu einer ersten fesselnden Verhandlung. Dieses Blatt ist das Organ der kleinen Leute in Paris, der bürgerlichen Demokratie, welche Frciheitsliebe mit Ordnungssinn zu verbinden weiß und deshalb von der rothen Umsturzpartei fast noch ärger, als die konservativen gehaßt wird. Der „Corsaire" hatte eine Samm lung eröffnet, um französische Arbeiter zur Weltausstellung nach Wien schicken zu können, und hielt sich dazu um so eher sür bcrech tigt, als die 'Nationalversammlung eine Summe zu gleichem Zwecke abgelehnt hatte. Lange Zeit hatte der „Corsaire" gesammelt und gedachte die Gelder wirklich zu dem eigensten Zwecke der Instruction französischer Arbeiter zu verwenden, wofür er die heftigsten Vor würfe seitens der französischen und belgischen Nöthen und des Leip ziger „Volksstaatü" auszustehen hatte, da diesen mehr daran liegt, daß die französischen Arbeiter in Wien in die revolutionäre Ver schwörung eingeweiht werden und sich organisiren, als daß sie die Ausstellungsobjecte studiren. Diesen „Corsaren" nun hat der Mi nister des Innern unterdrückt. Ein Freund Gambetta'S interpcllirte die Regierung und Gambetta verlieh der Scene im Parlamente einen umfassenderen Gesichtspunkt, als er ein vertrauliches Circular des Ministers des Innern über einen Plan zur Gewinnung und Bestechung der konservativen Presse vorlas. Mit außergewöhnlichem Raffinement, ergab sich daraus, wird die öffentliche Meinung Frank reichs gemacht; ein förmliches System der Bestechung ist ausgebiidct. Die Preßeinrichtungen, von Napoleon musterhaft eingeführt und von den Berliner „Sauhirten" etwas weniger geschickt nachgeahmt, werden jetzt von der am 'Ruder befindlichen clericalen Partei dankbar und mit Erfolg angewendet. Bemerkenswerth ist es, daß die Na tionalversammlung die Haltung der Regierung gegenüber der Presse mit 74 Stimmen Mehrheit billigte. Die Mehrheit, die Thiers stürzte, betrug nur 16 Stimmen; seitdem sind den Conservativen mehrere Mitglieder durch den Tod entrissen worden ; wenn nun in einer so principiellen Frage, wie die Maßregelung und Bestechung der Zeitungen ist, die Regierungsmehrheit sich als auf 74 Stimmen angewachsen zeigt, so läßt lick „ick* Snf, s->- Einfluß des neavil Pra,Identen im Erstarken begriffen ist. Leider können wir Deutschen nicht mit den Gefühlen auf die französischen Preßzustände sehen, die unserer wohl würdig wären. Der vom vreußischen Ministerium ausgearbeitete Preßgesctzentwurs muß im Bundesrathsausschuß erst Stück für Stück von seinen mon strösesten Entstellungen gesäubert werden. So ist der Antrag Preu ßens, daß der verantwortliche Redacteur einer Zeitung in allen Fällen als der Thater eines Preßvergehens bestraft werden soll, auch wenn er Nachweisen kann, daß er von dem betr. Artitl kein. Kenntnis; gehabt hat, abgelehnt worden. Vielmehr wurde eine sue cessive Haftbarkeit beschlossen. Der berüchtigte Art. 20 des Ent rvurss aber, der jede unabhängige Feder zerbricht und jede freie Meinungsäußerung mit Kerker bestraft, hat — die zahme „N.-Z." schreibt cs — solchen Schrecken erregt, daß derBundesrathsausschusi sich erst davon erholen mußte. Um wenigstens Etwas für die preu ßische Presse zu thun, haben die Clericalen durch Windthorst ein sogenanntes Nothpreßgesetz ausgearbeitet, welches die Zeitungssteuern, Eautionen und sonstige Preßgewerb-Erschwerungen aufhebt. In dieser Frage — schreibt das „Franks. Journal" — spiele Dr. Bieder mann eine eigenthümlichc Nolle. Er habe sich Urlaub crwirlt, um sein Nichterscheinen in der entscheidenden Reichstagssitzung zu ent schuldigen. „Was kann", fragt das „Franks. I.", „am Ende Blät tern von der Farbe der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" an einem freisinnigen oder unsrcisinnigen Preßgesetz viel gelegen sein? Hat das Nothpreßgesetz einmal die Cautionspsticht und dieZeitungsstcuci getilgt — mein Liebchen, was willst Du noch mehr? Ob Gcschwo rcne oder Fachjuristen abzuurtheilen haben, ob die Beschlagnahme bcibchaltcn oder aufgehoben, die Verantwortlichkeit des Redactenrs erleichtert oder gesteigert wird, kann den Herren Biedermann und Brockhaus gleichgiltig sein. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung' erfreut sich eines so guten Leumundes, sie hat ein so musterhaftes Vorleben geführt, daß Eonflicte zwischen ihr und dem Staatsanwall oder der Polizei überhaupt kaum denkbar sind." So schreibt ein aufrichtig der Fortschrittspartei dienendes Blatt. Im Reichstage übt unser großer Landsmann, der „vielgewandte" Biedermann, durchaus keinen großen Einfluß aus. Namentlich die charakterfeste preußische Fortschrittspartei trägt ihm nicht die Schleppe. Ander wärts macht man entgegengesetzte Beobachtungen. Es ist nunmehr die fünfte Woche, seitdem der große Börsen krach in Wien Opfer über Opfer fordert. Die Krisis dauert noch immer an und hat jetzt den Zusammensturz der Wiener Wechvler- bnnk herbeigcführt, deren Passiven auf 15—30 Millionen geschätzt werden. Die Activcn entziehen sich noch auf lange jeder Berechnung, da sich die von dieser Bank gegründeten Schöpfungen noch lange nicht schätzen lassen. Die Erscheinungen, welche die Wiener Börscn- mis.' re auch in Deutschland gezeitigt hat, haben zu einer Masse von Declamationen, jedoch nur zu wenig practischen Vorschlägen zur Verhütung solcher Katastrophen geführt. Doch, da finden wir an einer Stelle, wo man vor Kurzem noch alles Andere, als einen sol chen Vorschlag gesucht haben würde, einen practischen Gedanken. Das „Bremer Handelsblatt" enthält einen Artikel, worin rund und nett beantragt wird, daß jeder Zeit- (Ultimo- bez. Medio-) Kauf und Verkauf gesetzlich verboten werde und an seine Stelle nur der Baarkauf resp. Baarvcrkauf trete. Die Börse ist der Brenn- und Knotenpunkt des gesammten Geldverkchrs eines Landes. Wir vin- dieircn ihr also die bedeutsamste Stellung im wirthschaftlichcn Leben eines Volles; von ihrer gesunden Entwickelung hangt das gesamnne Handels und Vcriehrsleben einer Nation ab; ist die Börse tränt, kranken alle Unternebawmgen, und nicht nur das allein. i>,r Ein fluß auf die 'Moral eines Voltes ist größer, als man glaubt! Was Hilst alles Predigen, daß nur ein einziger Weg zur Wohlhabenheit führt, der einzig und allein in der reellen Arbeit besteht, wenn täg lich die Börsenjünglinge, durchschnittlich kaum mit der Bildung eines Quartaners auSgcstaltet, sich öffentlich abquälen, das im Börsen spiel gewonnene Geld mit möglichstem Speetakel zu vergeuden ? Sehe man sich doch einmal um unter unseren jungen Kaufleutcn, denen man einiges Urtheil zutraucn müßte: Jedermann will in das Der Besitzer des Tageblattes hat diese Mittheilung ruhig angehört und darauf sich dahin geäußert: er habe dazu vorläufig Nichts zu bemerken, er bitte sich eine Abschrift der Verordnung aus, um auf Grund derselben sich mit seinem Rechtsanwalt zu besprechen und be halte sich alle weiteren Schritte vor." — Das LandcSmedieinalcollegium hielt am 9. d. M. außer ordentliche Plenarversammlung unter Vorsitz des Geheimen Medi cinal Raths Ile. Günther, um über die Einführung des Impf Unzufriedenheit, vergleicht man das eigene Einkommen mit den Sa- lairen, welche oft unreife Knaben in hiesigen Börsengeschäften bc ziehen u. s. w. u. s. w. Will man, daß die Börse gesunde, so rei nige man sie von den Fixern und Jobbern! Man schließe den Spielsaal, d. h. man verbiete jedes Zeitgeschäft. Dann ist der Um satz vielleicht nur ein Zehntheil des jetzigen, aber ein reeller. Wer spielen will, der gehe nach Monaco! Dann wird Geld sür gesunde Unternehmungen vorhanden sein. — Wir wüßten nicht, was sich gegen den fraglichen Vorschlag vom Standpunkt berechtigter Verkehrsinteressen Triftiges einwenden ließe; eine wirthschaftlichc Nothwendigkeit oder Nützlichkeit des Zeitgeschäftes liegt in keiner Weise vor. Locales und Sächsisches. — Der Nechnungs-Vortragssecretair, Forstcommissionsrath Grille hat das Ritterkreuz des Albrcchtsordcns erhalten. — Sonnabend den 14. Juni, Nachmittags lOy Uhr, sinder, auf dem Artillerie - Excrcirplatzc am Heller von Offizieren der Gar nison Dresden und der I.Cavalcrie-Brigade nachverzeichireteNcimei, statt: Jagdrennen für Offiziere des Gardcreitcr-Rcgiments Distance 3000 Meter. — Flachrennen für Pferde im Besitz vor, Offizieren der Garnison Dresden und der 1. Eavaleric-Vrigade uiü von solchen zu reiten. Distance circa 1500Nieter. — Jagd rennen für Offiziere der Infanterie. Distance ca. 2500 Meter. Jagdrennen fürPferde im Besitze von Offizieren der l.Eavalcrie Brigade und der Garnison Dresden und von solchen zu reiten Distance 3000 Meter. — Oellentliche Sitzung der Stadtverordneten, den II. Juni. Vorsitz: Herr Viccvorslchcr Dir. Bertbelt. Ticic acs itzllvci »ntorschl-t sich Nw s kräftiges «Gemurmel. Bankgeschäft, hier allein sind die Fleischtöpfe Aegyptens! Ueberall! Zwanges zu berathcn und zwar in Folge Verordnung des königl. " >--- -- ' Ministern des Innern, mittelst welcher dem Collegium sowohl diese Frage, als auch ein vom Verein für wissenschaftliche Heiltunde zu Königsberg dem Reichstag überreichter Entwurf eines Jmpfgesetzes zur Begutachtung vorgclegt worden war. Ten Vortrag über die Frage des Impf- und Revaccinationszwangcs erstattete Geh. Med.- Rath Dr. Dierbach und wies durch verschiedentlich«: Belege nach, daß die möglichst allgemeine Einführung der Impfung geradezu noth- wendig sei, da man vom wissenschaftlichen Standpunkte aus, die un geimpften Individuen als allgemein gefährlich bezeichnen müsse,^und baß gegenüber dem großenNutzen des Jmpfens.die bereits im Jahre 1865 ausgestellten Behauptungen, daß durch dasselbe aizch andere Krankheiten 'Syphilis- übertragen werden könnten, als nur sehr vereinzelt austretende Fälle zurücktrctcn müssen. Erst neuerlich im letzten Kriege habe man auch mit der Revaccination in der deutschen Armee, die statistisch nachgcwiesenen besten Erfahrungen gemacht, so saß vom wissenschaftlich theoretischen wie vom praktischen Stand punkt ein Bedenken gegen die Einführung des Revaccinationszwan ges vor oder bei dem Austritt aus der Schule nicht gefunden werden könne. Wenn auch die Verwaltungsbehörden bei der Einführung v-cscü Gesetzes aus Schwierigkeiten stoßen weiden, so müsse es doch als der allgemeinen Wohlfahrt dienlich vom Collegium befürwortet werden. Ohne Debatte stimmte das Collegium dem bei und erklärte sich sür den vom Reichstag gestellten Antrag auf Einführung des Impf- und Wicdcrimpszwanges. — Tie l. Potizeidircetion hat anläßlich der nächsten Montag, den 16. d. Ni-, auf der Augustusbrücke beginnenden Rohrlcgung für Ke städtische Wasserleitung eine die Regelung des allgemeinen Ver kehrs daselbst betreffende Bekanntmachung erlassen. (Vgl. die Inserate.. — Wahrend bisher die Baulichkeiten im zoologischen Garten guten Geschmack zeigten und sich dem Charakter und der 'Natur oer ne bewahrenden Thicre anschlossen, fällt das neue, dicht neben dem Naubthicrhause errichtete Elephantenhaus höchst unvortheilhast durch sein Aeußeres auf. Mit der Natur seiner künftigen Bewohner, ses Elephanten und des Rhinozeros' scheint es nur die Plumpheit vcr Erscheinung gemein zu haben. Das Publikum fragt sich ver gebens, woher es kommt, daß die Pläne für solche neuen Gebäude nicht mehr dem bewährten Geschmacke des Landbaumeisters Canzlei übertragen werden, zumal da dem Garten selbst aus dieser Arbeit oes Genannten niemals Kosten erwachsen sind ? Hoffentlich über trägt die Leitung des Gartens den Bau der neuen Restaurations- Gkalitätcn nicht einem Architekten von der Stylrichtung des Erbauers ses Rhinozcrossulons! Daß die jetzige Restauration nicht länger oen Bedür nissen genügt,.wird allseitig empfanden. Der zoologische Garten hat nun zur Vergrößerung desselben, sowie zur Anlegung ines neuen großen Winterhauscs, sowie anderer unaufschiebbarer Baulichkeiten ein Hypothekendarlehen von 100,000 Thlrn. bei einem Münchener Ercditinstitute (man sagt, zu nicht besonders günstigen Bedingungen) ausgenommen. Nun geht die Meinung eines TheilL oer Verwaltungs orgcme dahin, nicht weniger als 40,000 Thlr. zum Bau einer großen Restauration zu verwenden. Zwar ist dieser Theil noch verschiedener Ansicht über die Wahl des Platzes: Einige wollen die Restauration dahin legen, wo jetzt das Winterhaus steht, längs der Kaitzbach. Dem wird entgegengehalkcn, daß dann ein Zu gang zu Wagen unmöglich sei. Andere wollen das Local in die Nähe des Rhinozerospavillons errichten mit der Front an der verlängerten Parkstrafie. Ob die Regierung die Anlage einer so großen Feuer stätte in unmittelbarster Nähe des Gartens gestatten wird, nachdem die verlängerte Parlslraße nur in gewisser Entfernung mit Billen besetzt werden darf, steht dahin. Jedenfalls sind beide Projccte zu kostspielig und cs haben schon in Folge dieser Mcinungsverschieden heit zwei verdiente Herren der Verwaltung des Gartens den Rücken gekehrt. Unsers Erachtens wäre der einfachste Ausweg der: man reiße die alte unzureichende Restauration nieder und errichte an ihrer Stelle eine neue, große, dem Bcdürfniß entsprechende, lege die selbe jedoch vollständig außerhalb des eigentlichen zoologischen Gar tens an. Man vereinige also den Raum, der den Besuchern des zoologischen Gartens als Restauration dient, mit dem außerhalb des Kitters befindlichen zu einem Terrain; dann läßt sich etwas Ein heitliches, Großes schaffen. Die jetzige Trennung der Gäste durch ein Gitter macht sich so nicht hübsch, sicht etwas nach „Absonderung" aus und hat seinen dircctcn Schaden für den zoologischen Garten selbst; denn cs gicbt nicht Wenige, die jetzt den Weg zur Küche be nützen, um ohne Entree in den Garten zu kommen. Dem wird durch Anlegung der Restauration außerhalb völlig vorgcbcugt. Es ist frei lich leicht, durch Schenkung einiger Lachtauben in den Ruf eines „Gönners" des Gartens zu gelangen; auch ist es nicht schwer, das Geld der Äctionüre zu kostspieligen Rcstaurationsbauten zu verwen den ; jedoch der trifft den Nagel auf den Kopf, der mit mäßigen Mitteln Zweckmäßiges, dem Publikum wie den Aktionären nützlich- Einrichtungen schafft. Bezüglich unserer gestrigen Notiz über die angeblich recht ordentlichen Geschäfte, welche während des eben vergangenen Neu städter 'Markts die Langfinger hier gemacht hätten, erfahren wir von an anderen durch kurze Dauer und lau Dw ilua.lf:!icv:iamkcit I Collegiums, wkiiigstens in seiner Mehrheit, war wiillkch mit soviel Gcräuseb verbunden, daß sich die Re'eratc aui dem Rekerciitenplatzc zu Rosen Bionologen gestalten min; en. »)-örcn — die Aufgabe der Preßrcfcicnten, die noch dazu in s.l wmde'nder Hone sitzen — ist unter solchen Umständen nur nock Glüelosache. denn mir verein zelt dringt einmal ein Wort gleich einem Bloschen durch die Z-luih der Schallwellen hcr.nif an die Obren der den Zusammen hang nur ahnen müssenden Beuchtenlatter. Vergeblich honten wir aus den Hammer, den die Glcnun'e bezwingenden Obcrvno- stob — er hob sich nicht, er lag ruhig, biö denn endlich dci Stadtv. Waldmann laut und energisch sein Mißfallen über die Ruhestörungen aueshrach, worauf sich der Hammer hören ließ und die Gespräche etwas leiser weiter geführt wurden. Was wir von den Registranten-Eingängen vcrncl mcn konnten, sei voreri mttgetbeilt. Verschiedene Communicate des Staturalhs werten vom Vorsitzenden verlesen. Der Reichstag hat aui die Petition des RattS und Stadtverordnete»-Collegiums: er solle alljährlich cine groüe Ratlonalicicr anortncn, geantwortet, daß dies durch die NeichSrcgierung nicht angcmcncn erscheine. Der Rath schlag! vor. die Sache fallen zu lasten, womit datz Collegium auf Antrag dcö Stadtv. Lovrinann nicht einverstanden ist. sondern die An gelegenheit dem Rechts- und VerwalluiigSaiisschnß überweist. Die Errichtung einer dritten Clbbrückc betreffend, wirk Ober Ingenieur Manch in de» nächsten Tagen schon ei» dctaillirtcs Proiect vorlcgcn, und hinsichtlich der i» silrage befangene» Ucbcr nähme der Ottraallce in städtische Verwaltung, wie der Verleg ung der Slrbeitsanstalt Mangel» noch die Antworte» der königl. AmtShauptmcmnschait und des königl. Finanzminislerlums. Eine vom Adv. Zwicker namens der Adsaccnlcn der Lößnltzslraße eln- gereichte Beschwerteschrlit, tlc dortige Clscnbahnübcniihrung be treffend, wird an den Rechts und Vcrwaltnnosauöichuß abgc geben. Um Urlaub haben die Stadtv. Adler und'Anger gebeten, sie erhalten Ihn auch! Stadtv. Lobrmann und Genossen haben den 'Antrag gestellt, den Stadtratb um baldige Mitthcllmig dar über zu ersuchen, wie weit die dem Vernehmen nach bereits vor längerer Zeit angcliwlhstc» Verhandlungen vclrcffs Verbreiterung der Fahrstraße durch daö Gcorgcntlwr gediehe» sind und ob und wann Vorlagen wegen Verbreiterung der Fahrstraße, bez. An legung einer zweite» Fahrstraße durch daö Gcorgcnthor zu er warten sind. Dieser Antrag findet allseitig«: Annahme. — Aui st»n Berichte des Finanzausschnsscs «Referenten: die Stadtv. grause, Hüblcr und Fröhncr) beschließt man: dem HauSinan» der Ncustättcr Realschule eine Gehaltserhöhung von 7«, Thlrn., einem cmcritirien Lehrer eine jährliche Unterstützung von 100 Thlrn. und zur Ncubcgründung von Claffcn bei der !l. und 7. BezirkSschule die auSgeworicnen Postulat«: von '.»!> Thlr». und 2l Ti'lr. I«> Ngr. zu gewähren, erklärt sich auch mit der Erhöh «mg deö CurkoitensatzcS für Ertrakrankc im Stadtkrankenhausc von dem bisherigen Satze pro Tag 1 Thlr. ans I Thlr. I<> Agr. bez. I Thlr. A> 'Ngr. cinvcritandcn und genehmigt den Beschluß dcö Stadtratl'S, bei dem diesmaligen Stcncrtcrnstn 8 Ps. vom 1 Haler dcö Micthzinsco und 2-1 Pi. vom Huiikeri deö Grund wcrthö zu erhebe» - was wir schon neulich mittbeilte». — Zu der bereits in gestriger 'Nummer von uns besprochenen Land- -grabcnbrücke bei Tolkewitz bewilligt daö Evllcgium einen Kosten auswand von Thlr. «i Agr. «> Pf. ä Eonto der neuen An leihe.— Die Sitzung, dle erst gegen '/»7 Uvr begann, war schon vor 7 Ubr beendet; debattirt wnrdc über die einzelne»'Nummern der Tagesordnung gar nicht und 'Astes ohne jede Gegenrede an genommen. — Das Leipziger Tageblatt meldet: „Vor wenigen Tagen wurde der Besitzer dev Tageblattes auf das RatbhanS geladen, und dort wurde ihm amtlich mitgelheilt, der Rath habe im Aufträge des Ministeriums des Innern ihn dahin zu bedeuten: Benutzung des Tageblattes daß die Genehmigung zur Benutzung des Tageblattes als s».» Rcdaclivn dcö gedaa-wn Blattes, sei cö in einem Leitartikel! hiesigen Markte oder andern dergleichen Gelegenheiten so wenig ge- oder In einer Corrcst'endcnz, oder sonst am irgend welche i stolnen worden sei, als an dem eben stattgcsundenen, indem sich die Weste wieder die Rüeisichtc» - -- —-.. . — welche das amtliche Organ tcsveriastung, den gesetzgcben Behörden angcdeidcn zu
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