Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-23
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag, den rs. Mal 187S. ivre-d»« «achrtchte«. Seite». 85,000 Thür, zu bauen. Cs berubt dies auf einer Verwechslung init unserer bmachbar»en Stadt Neustadt bei Stolpen, da wir All Stolpener bis jetzt kein Bedürfnis habe» eine neue Schule zu baue» und die alte noch nicht bezahlt ist. Lhatsache ist es aber, daß der seit längerer Zeit auf Stolpe» gelastete böse Alp dieser Tage gelöst worden ist. Zum weiteren Berständniß dafür diene die Mittheil ung, daß Stalpen eine Sparkasse besitzt, die nahezu eine halbe Million Thaler reprasentirr. Sonntags und Donnerstags 'Nach mittags waren stet» die Erpeditionstage. Plötzlich wie ein Blitz aus heiterm Himmel geht dem Stadtverordneten-Eollegium ein stadträthliche« Leeret zu, daß fernerhin nur noch an dem Woche,u tage Donnerstag expedut werde! Manches pro und eoulra wurde erfolglos gewechselt. DaS Stadtverordneten - Collegium glaubte n-cht an da« Dogma der Jnfallibilität der stadtrathlichen Ansichten unv entsendete deschwervend «ine Deputation an die Königliche Kreisdirertion zu Dresden, der alsbald auch noch eine Immediat eingabe von 106 Stolpner Bürgern folgte, mit dem Gesuche der Beibehaltung der den Sonntag stattzufindenden Cxpeditionszeit, und flehe da, die Entscheidung derselben ist in der Weise erfolgt, daß ^ :adt und Land befriedigt wurde. Der armeTienstknecht und die arme Magd können nun Sonntag» ihre ersparten Groschen wieber in bereg ter Kasse deponiren, was Donnerstags, als an einem Werktage, mit dm inannichfachsten Umständen verknüpft sein würde. Dank der König!. KreiSdirsction, deren Entscheidung sich schließlich auch der Stadtrath submittirt hat. - Verlautbarungen im Handelsregister. Seit lllnlaiig Mai ist ln ter Firma: „E. E. Bleinyelv u. Löhne" der Mitinhaber rer Firma Herr Evrislian Wilpclm Thcobor »Nlein- l old von der Vertretung rer Firma ausgeschlossen und sind die Herren Theodor Heinrich Lemke und Aug. Eduard Ebriik mit Prokura betraut. — Eingetragen die Firma: „Central-»Vieb- u-.arklSvank zu Dresden"; Inhaber die »Actionäre; Vorstand: Herr Frieöricb »Aug. Kunatb hier. — Lnb b a sl atio »e n. Morgen werden subhastirt in den Gecichlsämicri!: »Ators: Ehrlstiane Ltöß'S HauSarundstück, l-o Tblr.; Allenberg: Gebrüder Scvütze'o Haus und Garten in Altgeising,656 Thlr.; — Hoheustein-Ernstthal: »Amatte Ebristopb's HauS, 396 Tblr.; — Dippoldiswalde: Amalie Gräfe s Haus und Feld in Reinberg, 1136 Thlr. ta.rirt. und ein srbhlichrö Glückauf alentel eberHrn.Dettmer, dcr sein glänzend auSaekallene« Gast- Grazer Stadttheatcc beendet hat und letzt In Leipzig well», D. A. Ztg.: Dank der Anwesenheit eines berühmte» den Darstellern kür ihre Aufsübrun kür den weiteren Flügclschlag ihrer -f UeberHrn. ' " spiel am Grazer S sagt die D. »A. Ztg.: Dank der Anwesenheit'elneö bcrüh Gastcö batte» wir am Sonnabend das Vergnügen, wieder einmal „Hamlet" zu sehen. Hr.Dcttmer al,S Dreöcen gab die Tlttlrollc und durch seine ebenso warme als mohlgeglledertc, sowohl den Grundto» im Wesen bcö Helten scharf auoprägcnde wie dessen wechselnde Stlmimmgen sein »uauclrcnke Darstellung führte er ein äußerst lebensvolles und interessantes Bild dieses tlciange- legten und darum schwer wiederzngebcnde» Charakters vor. Sein Spiel wird turä' ein äußerst klangvolles und svinpathlsches Organ, durch eine edle Persönlichkeit und durch ein schönes Ebenmaß der Vcwcguugkn aus daS Vortheilbastesle unterstützt. Das Publikum ehrte den Künstler durch wiederholten stürmst lekein Acte. r Frau Ziminermaiin von Dresden beginnt lm Hofopern- tbcatcr zu Wie» im „Lobengrln" ein bis Ente Juni dauerndes Gastspiel. -j- Dienstag den 20. N!a> begann I», Wiener Earltheater Fräulein Elara Ziegler ihr Gastspiel alSMetea in Grillparzer'S alcichnainiger Tragödie. Die zweite Gastrolle deö Fräulein Zieg ler ist die Titelrolle in Geibcl'S „»Bruuhllde". -j- Im Verlage ter könlgl. Hoibuchhandlung von Hermann »Burtacst Ist in neuer Bearbeltu » a eine große Eisen- dabnkartevon Central-Europa für 1873 von vr. Jul. Michaelis, durch Anführung der im Bau begriffenen und projec- lirtcn Bahnen, vom Ingen. B.Haymann auf daS Genaueste »er« vollständigt, erschiene». Die sehr klar und schön gedruckte Karte kostet cattonnitt nur 15 Ngr., aus Leinwand 1 Thlr. Gleichzeitig ist kattldit in neuer, dritter, vielfach vcrnichrkcr Auflage L. von Gukbier s vorzügliche Karle der D re S dner Ha i d e nebst der Hoflößn > tz viözuin Paradies und ter Gegend vo» Lolchwitz biö Wachwltz erschienen, die sich biöher schon cmcr gro ßen Anerkennung zu crsrcucn hatte und für die zahlreichen Waid- tourlstcn ein väterlicher Führer ist. Briefkasten. * Freiwilliger N. S. u. Abonnent O. Tagesgeschtchte. vesterrei». lieber die Böriencomptolre, diese „Dachauer Banken" in W en. und die Mittel, die sie anwendctcn, das Pub likum beranzuziche», vernimmt man folgende erbauliche That- iachen: Die »iciuen geritten sich als Banken, sie gaben förmliche Kassenscheine auö »nt oder auch ohne Kündigung, und manche von ibncn ustirpirten Namen, die mir aui eine Täuschung des Publikums berechnet sein konnten. Gewöhnlich stand aui den Fttiiia-Taieln der Name irgend einer Wiener Bank mit großen go denen Lettern, daß man bei oberflächlicher Betrachtung glau ben sollte, eine Filiale dieser Bank habe da ibren Sitz aiugesebla- g.n. Mit kleinern, ost unleserlich kleinen Buchstaben stand da runter erst der Name des wirklichen Geschäftsinhabers, wie er in das Handelsregister eingetragen war. Andere griffen zu nicht wind« räntcvollen Auskunitsmitteln, damit das Publikum „»Bank- und Wechsle,geschält" zwar nicht mit einer Bank, aber mit einem p oßcn reno»,mitten Bankbause verwechseln sollte. Zn diesem Zwecke engagirte» sie Strohmänner, die mit den besagten Mil Maaren den 'Name» gemein hatte», nahmen sie scheinbar oder auch wirklich zu Eompagnons an und der Zweck war erreicht. Ließ Jemand sich bethören und trat ein. so empfing er ganz den Ea,druck, er habe es mit einem wirklichen, reellen, soliden »Bank, bause zu tbun. In prachtvoll hergcrichletcm Lokale waren Ab wehungen errtä tet sür Börsengeschäite, für Ratengeschäfte, iür Geldeinlagen u. s, w. So lange eS gut ging und ras Publikum immer neu.S Geld brachte, konnten etwaige Skeptiker, die ihre 6 elder zurückiordetten, auch befriedigt werden; reuig brachten dann Viele die Lu »men wieder zurück und legten sie von neuem ein — ga z wie bei der Dachauer Bank. Der Jammer rer durch das Fallimcm Placht Betroffenen spottet jeder Beschreibung. Es kamen nicht nur Leute auS allen Ständen der Residenz, son dern auch aus Wiener-Neustadt, Klosterneuburg, Baren re. in Wien an, in der Meinung, noch Etwas rette» zu können. Die Nachricht, daß sie das Opier eines yerchvsen Betrügers geworden, wirkte aui dieselben wie ein Blitzschlag. Sic konnten cS nicht 1 loren die get . des Masieverwaltcrs 1)r. Kienböck diese Mitthcilung bestätigt wurde, machte sich ibr Schmerz in Thränen, Wehklagen, Verwün schungen und Drohungen Luit. Die Beschädigten rekrutiren sich aus allen Ständen, in erster Linie sind cs die Frauen, welche das von iku.en Ehegatten erhaltene Geld nirgends besser angelegt wähntcn als be, Plackst. Neben Köchinnen, Stubenmädchen und Bürgersftaucn erschienen Gräfinnen und Baroninnen-c., um ibre Forderungen anznmelten. Aber auch bas starke Geschlecht war leichtgläubig genug. sich durch Placht'o Versprechungen hinter- genen zu la>icn. Der Feldmarichall-Licutenant B. hat den Verlust von 30.600 fl. zu beklagen. Ein im 66ec Kriege zum Krüppel gewordener Oiftzier, der seit mehreren Monaten vergebens eine Stelle alS Schreiber in einer Kanzlei sucht, hat sein ganzes Bcc mögen, bestehend auö 1300 fl., bei Placht teponirl. Derselbe hat trotz seiner Befähigung noch immer keine Stelle gesund n und ist nun durch Placht dem größten Elende preisgegebcn. Ein Briefträger, beinahe 70 Jahre alt, verliert seine durch sein gan zes Leben mühsam zusammenaeiparten ooo fl. Ein Bauer aus Wiener-Neustadt, der fttr seine unmüntigcu Enkel, drei arme Waisen, je 500 fl. bei Placht beponirl hat, ist, da er auch sein, übriges Geld im Betrage von 10,000 fl. dem Genannten zur „sicheren Kapitalsaniage^eingescbickk hat, total verarmt. Eine Wäschen», die nächste Woche yeirathen sollte, beklagt den Verlust ihrer Ausstattung per 150 st.; ein Landman», der ein Haus baut und die dabei vorläufig disponibel gewesenen oooo st. dem Verbrecher zu Koitgeschäften überlasten hat, kann taS nun ohne Dach dastehende Gebäude nicht vollenden, hundcrle Gewcroslcutc, die ihre Ersparnisse bei Placht sicher wähnte», sind au den Bettel stab gebracht u. s, w. Spanien. Karlistische Abtheilungen unter der Führung von Tristana und EamatS, in deren Begleitung sich auch Prinz AI- st'ous von Bourdon befand, haben den von löo Freiwilligen be setzten Fleeten Sanabuja genommen, Die Vcrthcidigcr leisteten l'e'tiaen Widerstand und ergaben sich endlich aui die Zusicherung, daß ihr Leben geschont werden solle. Trotzdem wurden die Ge sangcnen nachher in den Straßen des Orts erschossen. Gnglano. Eine interessante Rede über die Wirksamkeit der Preste wurde bei Gelegenheit des Iabrcsicsteiseno res „News-! papcr Preß Fund" von dem Vorsitzenden Herrn Freute gehalten. Redner behauptete, daß die Presse das Amt der Kirche zum großen Tbcile übernommen habe. Sieben der Religion habe sich letztere iriihec um Stiles vom Kabinett deö Königs bis hinab zur Schanke im Dorie bekümmert. Jetzt tbue taö die Presse. Herr Fronte fiihttc dag bis in s Einzelnste unter großem Bestall und oit Laven P. AlS Bücher, die in das »Bankgeschäft eiuftibre» und iür angehende Kaufleute gute Winke enthalten, empfehlen wir Ihnen die uns als vortrefflich bezcichncttii Werke von Schiebe-Odcrmann, von Saling und Rothschild, Buch für Kaistlcute. * Mehrere Abonnenten. Die hiesigeEentralbanksürLand- erwcrb und Banken wirb sofort mit dem Bau des von ihr pro- iektirten, zukunftsreichen Stadtlheils beginnen, sobald der von Prof. Giesse aiisgcardeitett Bauplan von der Baupolizei genc». migt sein wird. Das Sinken des Eonrtts dieses Papiers wird tbeilö durch diese Verzögerung, an der die Bank nicht Schuld trägt, tbclls durch die bekannten Vorgänge an der Börse der großen Donaustadt genügend erklärt. * G. S. Ehcmnitz. Machen Sie Ihre Reklame in einem anderen Blatt. Wir fühlen keinen Berus, auf Erhöhung der Kohlenprciie hinzuarveiken. DaS Publtkuin würde uns da ge hörig cinbeizen. ' Engld. in Eibenstock. Wenn beim Billard-Boule von den letzten 3 Spieler» a durch h todtgcmacht wird, wer giebt dann Aconit? i> oder >-? — DaS Biliard-.^be, sagt: daß der Tottmacher sich seinem Nachmann stellen muß; b giebt also Arglist. - Eine Hamvurgerin. Tenorist Wachtel war» wie ich bcslimutt weiß, in Hainburg wirklich Droschkenkutscher und hatte seinen Stand auf dem Gän>emarkt. Einem damals beim Statt- Theater beschäftigten Fräulein, Grantican, gebührt das Verdienst, die schöne Stimme, die Wachtet inst, beim Wagenwäschen er schallen ließ, zuerst erkannt und auögcbiltet zu haben. — Da haben wir s: Die Wachtel schlägt im Weizenfeld, Dfe r Wachtel, ter Tcnöre Held, Schlägt hell beim Wagenwäschen. Die Wachtel singt in goldncr Frucht, Der Wacbtcl Gold zu sammeln sucht Zn seinen großen Taschen. Doch beider Wachteln Lied zu horchen War stets die beste Zeit — am Morgen. * Armer Reisender. Warum sind aui den sächsischen StaatSoahncn noch keine 1. Wagcnklasscn eingeiühtt? Wenn sich das »Anlagekapital unserer Staatc-bahncn zu 7 pEt. verzinst, wäre es wohl an der Zeit, dem Bedürfnis! des Publikums nach billigerer Fahrt ul genügen. — Der letzte Landtag hat einen »Antrag aus Einführung der 1. Wagcnklasse angenommen und die »Regierung vor der Kirche Luft zu machen. Der Stadtrath übte ° kiese Expektorationen n ! «der ei» Icht. Die strenges Regiment und duldete ^ Skandalsüchtigen zogen aus den Brodschenberg und fanden dort die Nachkomme» der Wenden am Ostcrtag mit dem Eierrollspiel beschäftigt. Das ainüsirte sie, sic bctheillgttn sich daran und io blieb diese Sitte erhalten. * Mucken ich, Schandau. Woher stammt die Redensart, die wir letzt häufig höre»: „Alte Liebe rostet nicht." Sie ist ein uraltes deutsches Sprüchwort: Echte Liebe ist wie Gold, eS wird nicht fleckig und rostig. — DaS andere Sprüchwort, dessen Aus- kiärung Sie wünsche», ist so ordinär, daß wir unmöglich glauben, daß cö In dem lieben freundlichen Bautzen häufig in den Mund genommen wirb. In die Feder nehme» wir cö ledenfallS nicht, «ie Säurict,! * Ein die Drcsdn Nachrichten täglich Verschlingen de r. O s cd a tz. Vorgestern war ich Im neuen Leipziger Theater, als „Aschenbrödel" gegeben wurde. Dabei wurde eine verächt liche »Bemerkung über Ihr »Blatt fallen gelassen. Dem Baron von „Montccoiitccuculoruin". ter linker dem Pantoffel seiner Gemah lin steht, wurde von dieser besohlen, sich aus dem zweiten Hosball nicht so dumm wie auf dem ersten zu betragen; im Gegensall wirb ihm dir Strafe cmgedroht, die Dresdner Nachrichten aus wendig zu lernen. Darauf wendet sich der Herr Baron nach dem Publikum und wiederholt unter dem AuSbruche der Heiterkeit der Leipziger: Ich soll die Dresdner Nachrichten auswendig lernen, mir wird aber schon bei dem Gedanken daran ganz übel. Lasten Sic sich taö ruhig gefallen? - Wir lasten uns dies und andere »Ausbrücbe beS Acrgerö der seinen freisinnige» Leipziger gern ge- ' " M,"" '" ' fallen. WccThurmspitzc ist, um den kreisen krächzend bie^ohlen. Ober, wie die »Araber sagen: Alan wirit am meisten mit Steinen nach den Bäumen, t!c die besten Früchte tragen. Mit 21.000 »Abonnenten ist man nicht so emfindlich. ' Ein Jesuit, der sich in Sachsen anfhält. Wie heißt die Fortsetzung des sranzösischen VerscS, den Bismarck in einer der letzten Rcichötagösitzungcn gegen unfern hochverehrten Abgeord »etc» v. Mallinckrodt cltirte. aber im Eitat nicht beendete: zAiwolla nn okat un cimt... BlSmarck hatte gegen die Verlogenheit der Elcricalcn Eurosm zum Zeugen aufgermen. daß diese, trotz Ihrer »Bethenerungen von Loyalität und ReichStreue die geschworenen Feinde des Reichs und jeder nichttatholischen Regierung seien. Er fuhr dann fort: ich nenne schwarz was schwarz, und weiß was weiß ist. g'rmpoUo nn eiutt nn ointt ... de» Schluß will ich nicht auösprechen. Er lautet: „IN itoloi un tnpon". Der Vers stammt von Boileau und findet sich in seinen Satvren 1,57. „Ich nenne eine Katze eine Katze und Rolcl einen Schelm." Dreier Roict war zur Zeit Ludwig XIV. einer der berüchtigsten Staatsprocu- ratoren Frankreichs. Oeffentiich mit ihm anzndlnren war gefähr lich und Boileau glaubte sich damit aus aller »Verlegenheit zu betten, daß er seinem Verse die Randbemerkung beifügte: „Rolet, Gastwirlh in Bloiö." Nun wollte es der Zuiall, daß in »Biots wirklich ein Gastwltth dieses Namens wohnte, den dieser uner wartete »Angriff Boileau's in die äußerste Wuth versetzte. Der Dichter hatte die größte Mühe ihn zu besänftigen. Bismarck nannte also verblümt Ihren angebcteten Mallinckrodt einen — Schelm. * Pfeffersack. Leipzig. Wie erklären Sie sich den Um stand. daß unser »Bürgermeister Itt. Stephani In Berlin auS dem Hotel - nicht mit dem Hauöknecht oder einem Schutzmann z»- rückkchrte, um die Strolche dingfest zu machen, sondern mit 50 Tl'lr. Geld, um cs den Skrolchcn zu geben?- Wir halten uns bloö an das dürftige »Referat a„S der »Berliner GerichtSstube. Von einem Bürgermeister Leipzigs hätte man wohl mehr Eourage und Schlauheit velmuthen sollen Ilr. Stephani ist körperlich noch wohl bei Leide und erst 56 Jahre alt. Ihre Herren »Bür germeister haben wirklich Unglück. Dem Emen gratulirt die Insulaner-Riege, der »Andere giebt Berliner Strolchen auffällig viel Geld. Wir empfehlen diese Scene alö sehr wirksam dem nächsten Leipziger Earneval zur Bearbeitung. Aufträge bahnen nicht ausftihren können. Es wäre aber wohl Zelt, daraus etwas mehr zu denken. Bei der Eisenbahn geht Alles mit Dampf — warum hier nicht? » Ein Friedrich stad ter. Warum heißt die Wachsbieich- gaffe, die doch eine so schöne lange und breite Straße ist, „Gaue", die kurze Seminarstraße und die schmale Scheffelstraße aber Straße? - Sei zur Eorrcktur dem Stadtrathe empfohlen, denn Wenn sich Seminar und Scheffel an der Straß' erlaben, Will die freundliche Wachsbleiche auch was haben. " Postbirektor Kem pe, Rödcrau. Sie bezeugen, wie gut. billig und sauber es sich im „Sächliche» Hott" zu Rochlitz iogirt. Freut uns, uuS ist's ebenso gegangen. " »Anonym. Vorschläge über allcrband Bauten; z.B. Ver kauf der Schäferei in Fttcericbstadt. — Der Staat thut gut, sich so werthbclles »Areal zur Bebauung mit künftigen Staatsgedäu- den selbst zu re ccviren. * Hcrrmann Pf. Zwickau. Wo denken Sie hin! »Wir sollen ein Gedicht vo» ist »Versen ä 8 Zeilen über die General- Vcriamiiilung der Gera - Grei-er Eisenbahn in Ronneburg ab trucken? Sie mögen Grund haben, Uber die scandalöien »Vor gänge hierbei auscuruien: Da möchte doch glittch ein Gera-Greiz- Schlcic-Lebciisteiucr Doinierwettcr rrcinschlagcii! Weil die »Ber liner Juden die schöne »Bahn durch solche Manipulationen an sich brachten, aber warum sollen wir 16 Verse s 8 Zeilen abdrucken! Lieber lasse» wir uns den linlen Naienflügei mit Dynamit sprengen, ' F. Sch lener, Meißen. Dari der Empfänger einer gol denen oder silbernen Mcdaiue, tie er von der Regierung erblelt, ein Band als »Abzeichen tragen ? — Ellenlang, wenn sihnr Spaß macht, sogar aui dem Schlairock und der Nachtsacke. * »Alter Mcdicus. „Ich bin ganz Ihrer »Ansicht, daß Opium sOrtbotorc, Pietisten, Zciuitcn, Nltramontaiic, Mucker- das stärkste (»Nit ist; aber meine »Pharmakopoe hat noch 2 andere »Analvicn tcS Opiums: Omnipotcuz res Staats, Prottstantcn- vcrci»lc> , Jude», ltugläubige Abgeordnete, Meineidige »Prediger; und Ottoblsmarckdiciicr, Presse, JntiittrcntiSmus, Utopisten, »Majoritäten." — Ibre Analyse ist ftir einen Ultramontanen nicht so übel; aber unser Opium halten wir doch noch für »örtlicher als das Ihre. ' H. T. P., Bau»e». Sie würden sehr viele Bautzner un gemein verbinden, wenn Sie über daS lustige Ettischleben, taö am l. Osterttiettage regelmäßig in unserer Vorstadt Seidau statt- fiiidct. uns eine »Aufklärung geben wollten. — »Wir enffanncn .... - uns, in »Nr. 1111 der Leipziger Iilustr. Ztg. vom 13. Ma! 1865 dcr 2R» Herren, die versammelt warm, aus und empfahl zuletzt! einen »Artikel bierüver nebst »Abbildung dev Spiels gestuiden zu den Unterstützuiigsfond dem Wohlwollen der »Anwesenden und! haben. Diese Nr. ist für das RathSarchiv Ihrer sreundlichen Stadt erworben und mögen Sie daselbst taS Nähere einseben. Hier nur soviel: DaS Eierschieben stammt von den Sorbcn- > Wenden, es ließ .» ja rvtilluro und wurde sonst in der ganzen Ättiliiietkitt Lausitz sowohl von Erwachsenen als Kindern betrieben. ES halte ' seine besonderen Regel und Gesetze, die jetzt bis aus den Umstand ch Die Schüler des diesigen Eonttrbatorinms hatten cö sieb , verwischt sind, daß Eier, Semmel» und Würste eine steile Stelle nicht nehmen lassen, durch ihre Talente den Hiiitcrbiicbenc» dcr eines Bergs hinadgcworttn und unten von dcr Jugend lustig aui- aui der Strchiciicr Straße »Vcruiiglücktcii das harte Loos zu! gefangen werken. DaS Spiel ist clngegangcn bis aus den als mildern, Sic beranlaßten voracstcrii im Saale der Stakt »Peters- »Vorstadt Aauittiiö zu betrachtenden Ort Seidau kZidows, wo es bürg eine dramatische Auiiahru»,', der cin zahlreiches »Publikum aus dem »BroNchenderg sliro,! ttsicn, t. i. umfrlcklgttr Ott- auS- Vermischtcs. kn Nürnberg stellte sich bei Untersuchungen durch die Po lizeibehörde, welchen dcr in den „Trinkhallen" feilgebotene Säst »nterworttn wurde, heraus, daß der in einer Trinkhalle Vorge fundene Himbeersaft nur ein mit Farbstoffen gefärbtes Zucker- wasser war. Durch stadtgerichtliebcS Urtbeil wurde der Betref fende zu einer Geldstrafe von ll Tbalern verurtheilt, aui Berufung rer Staatsanwaltschaft erhöhte jedoch daSBezittsgericht die Strafe aut 50 Thaler. ' Hohes Alter. Dem statistischen Berichte über die An zahl der Todesiäae in Irland während des letzten O.uartalS des Jahres 1872 entnehmen wir, daß 15 daselbst verstarben, die 100 Iabre alt oder noch älter waren. In Dunmanway starb ein Mann >m Alter von 106 Jahren, der seines BcruttS ein Schmied war und noch vicrz hn Tage vor seinem Tode seinem Sobne, der ebenfalls Schmied ist, bei der »Arbeit Haff. In dem Districte Mcigh starb eine Frau im »Alter von 1l5 Jahren, die kurz vor ihrem Tode noch Feldarbeit verrichtete. Unterstützungsft , . ihrer Freunde. Eine Subscription fand statt und Sterling wurden soiort gezeichnet. mit großer »Befriedigung folgte. Die wackeren angehenden Jünger geübt wird. Dcr Brotsebcnbc' g wurde in dcr wendischen Hcidcn- und Iüngcriwnen ThallaSZpiclttn mit bestem Erfolge dieStückc: zeit von großen Massen »Volks am Osterfest besucht; tiefe Sitte ^ ' des »Besuckö übertrug sich auch aus die Ehrffteiizclt. Alö sich zur Zeit dcr Reformation die Bevölkerung Bautzens in eine evange lische Mchrbclt und kaiholischc Minderheit thciltt, war erstcre so intolerant, ihrem llmnuthc darüber, daß die Katholiken in einem Thrtte der Stadtkirche Gottesdienst halten durften, durch Lärmen ^ - W"' „Ein weißer Olheiro", „Dcctor Robin" und „Das Schwert des DamvkieS". Einzelne Slawen der Darsteller nennen wir »Icht, Wir begnügen un8 mit der Gcsammtbemcrtun " ' " ' Vortrefflich klappten, während die ssr Rodiii" mehr die Anfängerst-I Iicniicii wir IUWI, mmtbemcrtung, baß die Lustspiele >e tragischen -Momente des „Doc- richckst hervortreten ließen. Dank Neueste Telegramme der Dresdner Nachrichte«. Bremen, Mittwoch, 21. Mai. Der Extrazug, welcher die Mitglieder des BundeSraths und des Reichstags hierher führte, traf Nachmittags gegen 2 Uhr bei herrlichem Wetter hier ein. DieStadt war glänzend geschmückt; eine dichte Menschenmenge hatte sich am Bahnhofsgebäude gesammelt, das Musikkorps des 75. Hanseatischen Infanterie-Regiments begrüßte den Zug bei seiner Einfahrt und der Konsul H. H. Meyer empfing die Theilnehmer der Festfahrt mit folgender Ansprache: ,Iremen, meine Herren, heißt Sie herzlich willkommen und feiert Ihre Anwesenhät als einen Festtag. Wir haben Ihnen Wenig oder Nichts zu bieten, aber Sie finden hier bei einfachen; Bürgersinn treue, deutsche Herzen, die Ihnen jubelnd ent- gcgcnrufen: Der Bundesrath und der Reichstag leben hoch!" Der Präsident des Reichskanzleramtes, Delbrück, erwiderte auf diese An sprache: „Im Namen des BundeSraths und des Reichstages sage ich Ihnen unseren herzlichsten Dank; wir kominen, um gemeinsam die Werke kennen zu lernen, welche zur Befestigung der deutschen Wehrkraft entstanden sind. Bremen hat uns diese Fahrt erleichtert und einen glänzenden Empfang bereitet. Wir solle« seine Gast freundschaft genießen und uns erfreuen an der Entwickelung der Größe ilnd Bedeutung dieser alten freien Reichs- und Handelsstadt. Lassen Sie mich Ihren Gruß erwidern mit dem Rufe: „Hoch lebe Bremen!" — Nach dem Empfange fuhren die Festtheilnehmer vom Bahnhofe aus in ihre Quartiere. — Schon bei Uelzen waren die selben von der Magdeburg-Halberstüdter Eisenbahngesellschaft mit einem Frühstück in der prachtvoll dekorirten Wagenhalle bewirthet und hier vom Bahndirektor, Regierungsrath Lent, durch eine An sprache bewillkommnet, die vom ersten Vizepräsidenten des Reichs tags, Fürsten Hohenlohe, mit einem Hoch auf die Gesellschaft erwi dert wurde. Der Bürgermeister Linsingen brachte ein Hoch aift Bundcsrath und den Reichstag aus, welchem Fürst Hohen' ' einem Trinkspruch auf die Stadt Uelzen entgegncte. »Versailles, Mittwoch, 21. Mai. In der heutigen S> der Nationalversammlung wurde Marte! zum vierten Mcepräsidc u erwählt Derselbe erhielt 330 Stimmen, sein Gegenkandidat L " 322. Der Präsident der Republik nahm an dcr Wahlhandlung 2 Ter Präsident der Nationalversammlung Buffet dankte für - ihm durch seine Wiederwahl beiviescne Vertrauen und erklärt,- - werde dem Programm, das er sich vorgezcichnet, treu bleiben und mit dcr Unparteilichkeit und Entschiedenheit zu Werke gehen, irciche die Versammlung von ihm erwarte. Er bat um die Unterstützung seiner Kollegen, damit ihm sein Streben erleichtert werde. Haag, Mittwoch, 21. Mai. DaS gesammte Ministerium hat, wie gerüchtweise verlautet, gestern den Beschluß gefaßt, seine Ent lassung zu nehmen, wird jedoch die für nächsten Sonntag bevor stehende Rückkehr des Königs in die Residenz abwarten, um dem selben das EntlajsungSgesuch vorzulegen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)