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- Erscheinungsdatum
- 1873-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-12
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
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U! »» bei l er, en, n, b'i g. > eln, kte, 1z> DÄMM LMM üü r ;c> von !Ze >L50?. ?. 21 «.. iZ. me! k^n, c'" Zeug, auien. kc.eg.'.nte pk'On in orn'ä.ü>', L « nüren. öl^er 1e- !?chir?t später zn 7er ganze t baar er- siose. un6 »rilr «»tchetiit t«,li« Irit, 7 Udr in dir »,»>«Rl>»n MsR-nslrale ». AtZN- n«Mkn»»r«i» vier«»N«r- Ilch 2,'^ Rgr.. dur»> di« Pol« Lir Ngi. <«>>»llne Siummor» I Rar. ülullagc: LI.O«, Ercmpl. Skr dir Rückgabe ringe« landlrr Manulcripir macht «ich die R-daciioi, „ich« verdiirtlich. Lnseraten Ailuabmc aus« wiirl«: U»L»»u»i«iu uua v°al«r i» Hambucg. Brr- lin. Wien. Letozig, Balrl, BttSIau. Aranlsurl a. M. — kack, dl»«»« in Bcrtt», r!«ip-ia. Wie». Hamburg, NranksuU a. M , Mün- men. — Vaud» L c». in ftranlsurt a M. — kr. Vulgt in Tbcmi»d — U,- I-atltts, kaliiar L Co, Ul Palt«. Lnterat« «erd«« V »Ktn Krade 1» angrnommeir bi» Ad.» UI,«. «onntaa» Li« Mittag» ,2 Ul». In Neniradi^ grobe jilolicr» aalle S dis Add. !, Mir. Der Raum rtner rm epaliige» Pctrizrile kolirt 1L Pia. Singilandt di« Zeile!l Ng«. Gi»r varanire iür da» Nckchlitagige iLrlckr, »en der Iutcralc rorrd nicht gegeben. Tageblatt für Unterhaltung und .Druck und Eigmthurnder Hvcauszeber: Liepsth ör Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: ZttlMS Neichardt. Auswälltge Annoncen. Auslragc von uns und, kannleil Sirmcn u. Pcr- iouen inleriren wir nur gegen Pr»»»Aoro»oo- Zaiilung durch «ries marlcn oder Posleinza«. lung. ü Silben do,l,-n !>., Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch aus eine Dresdnergiruia anwcilc». Die Exx. Rr: 132. Achtzehnter Jahrgang. Mttredacteur: vr. LwiÜ 01sr«^. Für bas Feuilleton: 0l»rtu»»i»i». Politisches. Die Aufmerksamkeit der deutschen Reichstagsabgeordneten rich tet sich jetzt lediglich aus dje Münzgesetzfrage, welche in dieser Woche zur Entscheidung gelangt. Die Parteien, welche ehrlich mit dem Thalersystem brechen wollen und der Goldwährung factisch zur all gemeinen Geltung verhelfen möchten, können sich mit der Weigerung des BundesratheS, das Staatspapiergeld kleiner AppointS nicht be seitigen zu wollen, nicht befreunden. Ob 100 Mark oder nach des sächsischen Abgeordneten Ackermann Antrag 50 Mark das Minimum der Papierscheine werden solle, hält inan für eine offene Frage, ver sa die Verständigung folgen werde. Ebenso neigt die Mehrheit für Ackermann's Antrag: erst 1877 die endgiltigcn Einziehungen und Umwandlungen mit Gesetzeskraft auszustatten. Aber von kleinen, Papiergeld will man nichts wissen, das solle eben durch Goldstücke ersetzt werden, die nun und nimmermehr ins Rollen kämen, ivenn die bequeme Gewohnheit der kleinen Papierscheine fortdaure. Es fehlte in den Debatten, wie wir gesehen haben, wiederum nicht an Ausfällen gegen Sachsen. Ebenso nähren sich die nationalliberalen Zeitungen von dem moralischen Entsetzen: wie viele Vortheilc Sach, sen von seinen 12 Millionen unverzinslichem Staatspapiergeld habe. Die Herren vergessen aber ganz, daß Sachsen diese Vortheile zum Besten des Landes weise verwendet hat und Finanzzustände besitzt, um die es vielerseits beneidet wird. Ein Scheitern des Münzgesetzes an der untergeordneten technischen Frage, wieviel und in welchen Abschnitten künftig Staatsnotengeld circuliren solle, befürchtet man nicht. Verzögert wird das Münzgcsetz jedenfalls durch die Weige rung der Regierungen, das Zweimarkstück anzunchmen. Alan spricht sogar davon, die ganze Münzvorlage würde nach der Annahme des Zweimarkstückes dein Reichstag in veränderter Fassung nochmals zugehen. Aus Wien lauten die Nachrichten keineswegs erfreulich. Der Wiener Eourszettel erschien gestern mit lauter Nullen ausgsfüllt, d H. es gab gar keine Geschäfte, keine Eourse. Am meisten müssen wieder die kleinen Leute in den österreichischen Grönländern unter dem großem Krach der Wiener Börse leiden. Mag es gut oder schlimm, weise oder thöricht sein — fast Jeder hat einen Thett des Seinen dem Moloch Börse anvertraut. Wie sich die Regierung zu dem vom Börsenvorstand erbetenen Moratorium verhalten wird, d.h. zu einem Decret, wonach alle an bestinrmte Fristen gebundene Zah lungen und Lieferunaen vorläusta aesirmdm son»», ist »,-h nicht entschieden. Durch Zusammcnschicßen der größeren Firmen sind an 40 Millionen Gulden aufgebracht worden, womit die zu nächst drohenden Bankerotte einstweilen aufgehalten werden sollen. Die schon als unbezahlbar verschrieenen Wiener Ausstellungsschwin- delpreise sollen, wie man aus Wien meldet, abermals um 10—15 o ^ gestiegen sein. Daneben nimmt sich die tröstliche Behauptung der Wiener Zeitungen curios aus: es fehle in Wien gar nicht an Geld, blos an Eredit. Ein etwas unerfreuliches Bild stellt jetzt die Schweiz dar. Mit der vielgepriesenen demokratischen Einrichtung des Referendum macht man böse Erfahrungen. Das Referendum ist jenes Volks recht, wonach jeder Plenarbeschluß der Volksvertretung in einer allgemeinen Volksversammlung nochmals durchberathen wird und angenommen oder abgelehnt werden kann, wie es dem Volke beliebt. Nun sind in der Schweiz justement wie anderswo die kleinen Beamtengehalte ganz unzulänglich geworden. Das sah denn auch die Volksvertretung ein und besserte wenigstens das Nöthigste auf. Das Volt aber war iveiser als seine Abgeordneten; es hat nie und nirgend fürs Steuerzahlen geschwärmt und auch die biederen Ur- schwcizer erwogen, daß die Erhöhung von Beamtengehalten in ihren Steuersäckel griffe — und das Volk lehnte in blindem Mißverstände ab, was seine gebildeteren Vertreter gewährt hatten. Man sieht, auch in einer Republik geht nicht Alles immer nach Wunsch und Recht. Am Wenigsten iir Spanien! Die armen geschundenen Mi nister — keiner Partei machen sie's Recht und stecken bis über beide Ohren in Verlegenheiten. Den Bruder des edlen Don Earlos Pul verfeind, Alfonso, hat man angeblich internirt. "Nun heißt'S, die Earlisten würden mäuschenstill bleiben, bis die Regierung die Ar mee aufgelöst habe. Dies würde diese — angeblich — thun, sobald der Ausstand beseitigt wäre. Dann aber wollen die edlen Carlistcn viribus uvitäs aus'S Neue loswühlen und losschlagen. Sind die schlau! Der neue Kriegsminister Pierrad, welcher der Dcmoralisi- rung der Armee ernstlich entgegentreten will, wird das feige Spiel der Earlisten ivohl bald durchschauen. In Frankreich herrscht momentan Ruhe, vielleicht die Ruhe -vor dem Sturme, der am 19. Mai in der Nationalversammlung bei ihrem Wiederzusammentritt losbrechen soll. Daß Thiers vorher eine Radikalisirung seines Ministeriums vornehmen würde, wird heute von keinem wichtigeren Journal bestätigt. Auch nach dem 19. Mai wird Thiers nicht republikanischer werden, als er bisher war. Es ist das eben die Signatur der Lage in Frankreich, daß der Präsident nur durch die Schwächung der Parteien regieren kann. Thiers sähe wohl am liebsten, es ginge der Republik und dem Kai serreich wie jenen zivei Löwen, „die gingen grimmig und selband in einen Wald spazoren und haben einander wuthentbrannt, dasclbsten aufgezoren." Das berühmte Bild zu dieser Fabel stellt bekanntlich als Rest dieser Aufzehrung die beiden — Schwänze dar. In Rußland macht man sich Sorge über das Verbleiben eines Theiles der Khiwaexpedition, von der nichts verlautet, als daß Oberst Kaufmann die letzte bekannte Station hat — niederbrennen lasten, vermuthlich um seine Leute zum Vormarsch zu zwingen. Auch aus Amerika lauten die KriegSnachrichtcn nicht eben er baulich. Der Feldzug gegen die Modoc-Jndianer ist bis jetzt fehlge schlagen. General Gillein, der nach Washington telegraphirte, alle Vorkehrungen wären aetroffen, daß auch nickt ein Indianer ent schlüpfen könnte, sie würden bis auf den letzten Mann vernichtet werden, meldet nun ganz kleinlaut, daß es ihm gelungen wäre, die Indianer aus den Lavabetten zu vertreiben, von wo aus sie sich in die Ebenen „geflüchtet" hatten und jetzt verfolgt würden! Aller Wortklauberei entkleidet, haben die Indianer also General Gillem überlistet und sind den Truppen richtig entschlüpft. Locales und Sächsisches. — Einiges Aufsehen macht jetzt in unserer Stadt die durch Rathsbeamte bewirkte Revision der Quittungsbücher über entrichtete Bürger Steuern. Der Anlaß dazu soll darin zu suchen sein, daß nach dem Ableben eines oberen städtischen Steuerbeamten sich in dessen Büchern ein Deficit von ca. 6000 Thlrn. vorgefunden hat, welches einer detailirten Aufklärung bedarf. — Wenn inan die vielen Beschwerden und Zornesausbrüche gegen den langsamen und weitläufigen Geschäftsgang unserer Bau polizei zusammensassen und eine einzige gewaltige Klagschrift gegen dieselbe daraus formuliren könnte, die Oberbehörden würden wohl in die Lage kommen, diese und jene Handhabung der Baupolizei Gewalt ernstlich zu tadeln und abzustellen. Ihrer Ausgabe: der Leitung der räumlichen Entwicklung unserer Stadt und der Entscheidung über die Zulässigkeit undAusfüh- rungsweisc der einzelnen Bauprojekte kommt die Baubehörde wohl nach, aber der Geist, in welchem sie derselben nachkommt, der ist's, der die vielen Klagen Hervorrust und diese Klagen scheinen uns auch — wenigstens zum Thcil — einer Berechtigung nicht zu entbehren. Die vielfach veraltete Localbauordnung vomJahre1827 und eine Anzahl verschiedener Specialregulative des verschiedensten Alters bilden den Boden, auf welchem die Entscheidungen und Un terscheidungen dieser Behörde fußen; natürlich kann in diesen, meist eben weit früher getroffenen Verfügungen den jetzigen hiesigen Bedürfnissen und Verhältnissen nicht überall Rechnung getragen sein Wir sind überzeugt, daß man meist bemüht ist, das Fehlende zu ergänzen, das Nichtpassende in den Gesetzen dem jetzigen Bedürfnisse nach zu redigiren — aber trifft man überall das Rechte? Der Augenschein zwingt Einem fast täglich die Antwort: nein ab. An einem Beispiel aus den jüngsten Tagen werden wir dies beweisen Läßt aber hier und da schon die Lösung der Baufragen im Mate ricllen zu wünschen übrig, so ist dies — nach so vielen Klagen in ihrer formellen Behandlung hin und wieder noch weit schlim Ille«, jc» hlr. schrillt cs czrrovezt! planmäßig und k>,r»ch»,ot zu so,". s, verwickelt und weitläufig als nur möglich zu verfahren. Wenn irgendwo Zeit Geld ist, so ist sie es bei der Ausführung von Bau prosteten und wenn es irgendwo langsam geht, so geht'ü bei der be hördlichen Prüfung und Entschließung hinsichtlich solcher Projecte langsam. Wenden wir uns aber einigen materiellen Punkten der Baupolizeiordnung zu. Der Besitzer des Hauses Nr. 12 der Schloß straße hatte — wir theilten dies schon neulich mit — in seinem fünf Etagen hohen Hause eine sechste «Dachetage) eingebaut und zwar aus Bitteil einiger seiner verheiratheten Gewerbsgehilfen und einiger von der Wohnungsnoth hartbetroffenen Familien. DieLeute sind ganz glücklich, eine ganz komfortable und verhältnitzmäßig billige Wohnung gefunden zu haben. Jetzt ist ihnen aufgegeben worden, die Wohnungen zu verlassen, der Besitzer muß die Lesen aus den hergerichteten Wohnungen Herausreißen*) :c. rc. Folgt die Baube hörde hier lediglich den antiquirten Anschauungen alter Verordnun gen, ohne das jetzt so brennendeBedürfniß nach möglichst vielen Wohnungen zu berücksichtigen, oder folgt sie der Meinung, daß in den höheren Etagen die Feuergefährlichkeit oder die Gefahr für die Hochwohnenden erhöht werde? Im elfteren Falle ist's — Zopf, im anderen Falle läßt sich entgegcnhalten, daß, so schön es ist, der möglichen Gefahr vorzubcugen, es jedenfalls unpraktisch erscheint, einen positiven Gewinn einer nur möglichen, wenn auch fast beispiellosen Gefahr wegen von der Hand zu weisen. Je höher die Wohnungen gelegen sind, desto gesünder ist die sie durchströmende Luft und eine Dachwohnung in der fünften bez. sechsten Etage kann nicht mehr Uebelstande haben, als eine in der vierten Etage gelegene, deren wir in der Stadt ja die schwere Menge haben. Ja, bei Epidemien ist es stets auffallend gewesen, daß dieselben mehr in den der Erde näher gelegenen Wohnungen namentlich in den Sou terrains, Parterren, ersten und zweiten Etagen) gehaust haben. Und sind Dachwohnungen, namentlich in der inneren Stadt, wo die reine Luft so nur ein schöner Gedanke ist, nicht jedenfalls gesündere als die erlaubten Souterrain Wohnungen? Wir meinen doch! Mit solchen Erörterungen und wenn mau namentlich Umschau hält und Häuser, die zu ziemlich gleicher Zeit entstanden und unter den selben äußerlichen Bedingungen gebaut sind, mit einander vergleicht und sieht, daß hier Das erlaubt, was dort verboten wurde, kommt man zu der Meinung, daß die vorliegenden gesetzlichen Be stimmungen doch nicht so prägnante sein müssen, denn es blickt sehr viel — Willkürlichkeit hervor. Ein uns noch unbegreifliches Verbot in der städtischen Bauordnung lernten wir neuer lich kennen. In manchen Straßen — z. B. Waisenhausstraße — sollen große Neubauten nur drei Etagen haben, wobei aus beson derer Gefälligkeit eine Dachctage nachgelassen bleibt. Warum darf hier ein großes Haus nicht mit vier Etagen gebaut werden? Wa rum? Vergebens suchen wir haltbare Gründe — wir finden keine. Die Seestraße ist nur 15 Schritt breit und hat 11 vierstöckige Häu ser, die Schloßstraße mit 19 Schritt Breite hat 27 vierstöckige Ge bäude, es werden an verschiedenen Orten der Stadt vierstöckige Häuser „mit hoher obrigkeitlicher Genehmigung" gebaut — ivarum sind die auf der Waisenhausstraße zu unternehmenden Baue ver dammt, sich von irgendwelchem Beamten nach seinem Geschmack Dresden, Montag, 18. Mai 1873. »«s zustutzen zu lassen! Soll da nicht dem Bauenden die Galle über laufen und ihn gerechter Unwille erfassen, wenn er seine sorgsam erwogenen Projecte so ohne alle weitere Begründung corrigirt sieht, wenn er sich sagen muß, daß sehr wahrscheinlich nur zopfiger Princi; - reiterei wegen sein Bau ein anderer, geschmackloserer und unprakti- cher werden muß. Wir haben Klagen genug von höchst achtbaren, gerechten Männern gehört, die nichts weniger als sinnlose Baue aus- zusühren gedachten uird eine Schererei erdulden mußten, daß ihnen ieim Erzählen noch das Blut in dm Adern kochte. Es wäre an der Zeit, hier einmal eine Gesetzrevision vorzunehmen und namentlich dafür zu sorgen daß ein anderer Geist in diese Verwaltung ährt. Freilich erzeugen läßt sich ein solcher Geist in Dem nicht, dem er von Natur abgeht, aber für ihr freies Ermessen sollten die Verwaltungsbeamten unter Umständen mehr verantwortlich ge macht werden können, als es jetzt möglich ist. — Man schreibt uns: Hier in Dresden, wo so unendlich viel Fuhrwerk ist, giebt es Niemanden, der den Pferdekoth sammelt; in jeder kleinen Stadt und auf den Dörfern laufen Kinder und Weiber mit Karren herum und lesen oder kehren den guten Dünger zusam men. Hier wird er mit in das allgemeine Kehricht geworfen. Na mentlich auch im Winter, wo es einige Tage gefriert, muß er frisch gesammelt werden, denn wenn eä regnet, ist er dann ausgewaschen. Hier, wo es so viele Gärtner giebt, die Stalldünger kaufen, kann sich irgend Jemand, der nur einige Straßen täglich bestimmt aufräumt, wie Pirnaische, Rampesche rc., wo viel gefahren wird, ein ganz gutes Tagelohn ohne große Mühe verdienen. Als gestern früh der ^ .,8 Uhr von hier nach Leipzig über Döbeln abgelassene Personenzug bis in die Nähe von Pieschen ge kommen war, hatte sich plötzlich ein Defcct an der den Zug führen den Maschine gezeigt, infolge dessen dieselbe dienstunfähig wurde. Der Zug mußte hierauf bis in die Abgangshalle zurückgebracht wer den und konnte erst nach einein Aufenthalte von etwas über eine Viertelstunde mittelst eurer andern Maschine weiter fahren. Bon besonderen Glücksumständen dürste hier ivohl zu sprechen sein, das dieser Tefect (wie man hört ein Loslösen der Kuppelstangen, schon eintrat, ehe der Zug in seiner schnellsten Bewegung war. — Um der mit ihren Lotterieprospecten sehr zudringlichen Firma Gebrüder Lilieirfeld in Hamburg, welche unter dem Motto: „Wo gewinnt man vieles Geld? Bei Gebrüder Lilienfeld" ganz Deutschland turbirt, einen Denkzettel,,, s«"^» ein Einwohner -jtttau s vie erhaltenen Drucksachen als unfrankirten Brief an die Absender zurück mit der lakonischen Bemerkung: ..Wer bezahlt das Portogeld ? Die Gebrüder Lilienfeld." Hoffentlich wird diese Quälerei nun aufhören. — Die vorgestrige außerordentliche Generalversainm. lung der Kette» schl eppschifffahrt der Obere! be, welche von 58 Actionären mit 735 Actlen und 192Stimmen be sucht war, genehmigte nach kurzer Debatte einstimmig dke Ver mehrung des Slctiencapitalö um 200,000 Thlr. Diese Mittel sol- *) Soviel wir hören. wird der Besitzer dieses mißliche Ge schäft durch die Behörde selbst besorgen lassen. ibmaßlich mit einem Slgiö zu Gunsten teS Reservefonds erfolgen. — Die am Mittwoch im Gasthof zu Blasenntz^bgehaltene Be zirksversammlung der Landwirthschaftlichen Vereine des Dresdner Elbthals, sowie der Gesellschaft für angewandte Pflanzenkunde zu Loschwitz und Umgegend, war eine sehr zahlreich besuchte. Herr Professor Richter aus Tharandt sprach über Arbeitslohn und die landwirthschaftlichen Lehrsysteme. "Nachdem Redner über "Natural und festen Lohn gesprochen, wurde namentlich der Stücklohn durch zuführen besonders empfohlen, indem dadurch die Arbeit schneller gethan wird. Durch den Naturallohn sollen den Leuten andere Gedanken erwachen und der Auswanderung ein Damm entgegen gesetzt werden. Durch feste Löhne und Gratifikation geben, könne man ebenfalls auch gute Leute heranziehcn. Insbesondere wurde aber aus die sittliche Ziehung der landwirthschaftlichen Dienstboten ein Auge zu richten empfohlen. Ter Arbeitsmangcl, namentlich durch die Eisenbahnen hervorgerufen, sei chronisch und durch dieselbe« die Löhne theurer geworden, welche auch nicht anders werden und nur eine Ausgleichung durch Steigerung der Produkte finden können Sehr viel Handarbeit kann aber erspart iverden durch Zusammen legung der Grundstücke, sowie durch Anschaffung landwirthschaftlicher Maschinen rc. Der Vortrag wurde mit großem Danke belohnt Ein Mitglied wünschte die Regelung der Arbeiten der Dienstboten durch die Gesetzgebung, indem durch die zu milde Gesetzgebung die Landwirthschaft geschädigt würde. Eilte bezügliche Eingabe zu»' nächsten Landtage wurde in Aussicht gestellt. Herr Hofrath Prof, vr. Stöckhardt sprach über das Wachsthum der Wiesenpflanzcn uni über die Cultur der Wiesen. Nachdem derselbe in eingehender Weis« die zu verwendenden Düngemittel namentlich aufgeführt und wn solche bei verschiedenen Bodenclassen zu verwenden, überzeugte der selbe durch Zahlen wie solche auf der Versuchsstation Königsbrüä von Jahr zu Jahr Erfolg gehabt und empfahl schließlich das Drai niren der Wiesen. Auch dieser Vortrag wurde mit größtem Dau> ausgenommen und durch Aufstehen von den Sitzen zu erkennen gc geben. — Der Gemeinderath iir Blasewitz hat in Folge eines Gesuch«.? des daselbst mit 200 Thlr. angestellten Hilfslehrers, nach dem Vor schläge des Ortsvorstandes Tauscher mit völliger Einsiimmuiil Alle, dem Hilfslehrer sowohl, der schüchtern nur um eine klein, Zulage bat, als auch dem ersten Lehrer der Volksschule, ohne desser Ansuchen, Jedem 100 Thlr. Gehaltserhöhung bewilligt Möchten bald andere Gemeinden dein hochherzigen Beispiele dei wackeren Blasewitzer Gemeinde folgen, den Lehrern der Jugend, der Gründern geistiger und sittlicher-Volksbildung eine ähnliche ehr en volle Freude bereiten. Vivst kequoiw! —
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