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- Erscheinungsdatum
- 1873-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-05
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
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«rt«eistt tä.ltch trü» 7 »pr In d«r SxvkdltioL Marientkalie lü. c'ldi>»- >u-mriit»,,le>S vicrlkliäiir- Uch 2S>,, Ngr., durch die Post U!i ->!,r. cLi„»eUi° «uuiiurrii > Ngr. , Aujingc, 2i,0ii« Eremdl. giir dir Riiikgabr r>»gc- suudlcr Mxnulrriptr inachl sich dir Nrdaciio» nicht vcrbtndiich. Anscratril Annnlimc auü- »'i'lts: Ilmtivu toiu null Vvgi«r i» Hamburg. Brr- IM. Wir», Lrivrift. Bascl, Bn»inu, grmilfurt a. «. . Noch i» Nrrli», eciriig, Wien. H»ni»ur>i, zmiilsurl li. M., Miin- chnr — vuuii« L (u. in likuuisnrt a, M. — tr. Vvijjt ni ciiirnini«. — Iln- rü-. Siilitts. Uuiiior L 0o. in Paris. «r. 1ZL Tageblatt für Nntcrhaltaiig »nd Geschäftsverkehr. Druck und Cigenthum der Herausgeber: Li Lp sch Neichardt i.i Ircsden. Verantwortl. Redactcur: Julius NtichüM. Kns,rai«»!er*«nMtrt «» tiraiic l: anaeoamme^ . Ni, «i>. n U»r. r»»ute««! ' dir Mittag» >!! Udr. 7iN . '7rni>»dN «rohe Kt«gsi» »aise dir -Add. r Uar. '. Drr Maum ciner «>n- ' 'dnltd'iu Prttt,-„c lvi.'it ' >- Pia. Äiuir-andr die llcUe n Ngr. , -r-iur für ln»t » nachillaaiar «rirrn - ncn der Hnicrair ira.ir n nia>r nrgciicii. -.>,u-i»iirUgc An>»i»rn- Nttilcügc van unZ uniic- r.'.ninui ?,ir>..«l u Per- innr» inirririn wir un.: „cgcn Prinmmcrondr liaiiluin lnirch 'iiri. ,-iartcn oder Poilringis i.i«.,. >» SU««« ton«! N, Ngr. Slurwanic!- irri, , dir iiaatuna am, >».j cim Lrc.d»cr,>ir,nr unuirnVu Die L,r. Mikredactcur: l)r. »luilll ir>«rev. Für das Feuilleton: L.««lvl,r vll»rtin»i»u. Dresden, 5. Mrü 187-;. Politisches. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin hatten bekannt lich gegen Las.erS Kritik des Börsentreibens einen Protest erlassen. Bei deffen Lesung muhte man glauten, das, Ernst Moritz Arndt sein „Wo Treue hell vom Äuge blitzt" und „Wo Eide schwört den Druck der Hand" ausschließlich ans die Berliner Börsenbesuchcr gesungen habe; so mar das dortige Geschäftstreiben bis in die grüne Manie als solid herausgestrichen. Nur zu rasch hat das Geschick, das unter dem harmlosen Name» „Ultimo" umherschleicht, die Probe auf jenen Protest gezogen. Das Verduften von bisher ständigen Börscnbesu- chern mit Hinterlassung ungeregelter Verbindlichkeiten ist beim Mo- natsschlus; mehrfach eingctreten; die Berliner trösten sich aber, das; auch von der Wiener Börse mehrere Jobber am l. Mai spurlos verschwunden sind. Noch übler ist cs, daß 2 vereidete Berliner Maller ihren Verbindlichkeiten nicht haben Nachkommen können. Nun! haben Makler einen Eid abzulegcn, daß sie überhaupt nicht spelull-I ren; sie sind schon durch Abschluß eigner Geschäfte meineidig gewor den; trotzdem ist die Sache „arrangirt", sind ihre Differenzen gedcai worden. Endlich befaßt sich die Staatsanwaltschaft mit mehreren Gründern von Actien, die mit einem horrenden Aufgeld auf den Markt geworfen, jetzt bei der Geldklemme ins Bodenlose sinken. Kurz, die Erscheinungen, welche die diesmalige Ultimoregulirung hervorrief und deren Nachwirkungen sich bis in die fernsten streife der kleinen Leute, der Dienstboten, des Handwerkers und Häuslers, ja selbst Tagelöhners, erstrecken, geben allzureichlich Stoff zu uncr sreulichen W« hrnehmungen. Von den gesetzgebenden Neichsfactoren erwähnen wir Folgen des: Die Neichstagseommission hat mit 8 gegen 5 Stimmen die Einführung der Noth-Civilehe abgelchnt und die der obligatorischen Eivilehe mit gleichem Stimmenvcrhältniß angenommen. Ter Bun desrath nimmt, da die Ehegesetzgebung noch nicht zur Reichs eompetenz gehört, eine wesentlich ablehnende Stellung ein. — Der Gcneralpostdirector Or. Stephan hat einen Postvertrag mit Italien abgeschlossen, der daSPorto eines einfachen frankirtenBriefs zwischen Deutschland und Italien auf 2H„ Sgr. fcstsetzt. Nach Genehmigung dieses Vertrags durch die Parlamente beider Staaten werden die postalischen Beziehungen zwischen dem deutschen bleiche und stimmt liehen europäischen Staaten auf der modernen Basis eines billigen, erleichterten Verkehrs geregelt sein. Eine Ausnahme inacht dann nur noch Schiveden, das ziemliche Schwierigkeiten erhebt, während das sonst ihm so nahe stehende Norwegen längst mit uns einen Postvcr- tkag eingegangen ist. Das Neichstanzleramt fordert die Mittel zur Errichtung be zahlter Eonsulate in Havanna und Ealifornien, eine Maßregel, die sich des Beifalls des deutschen Handelsstandes gewiß erfreuen wird. Ferner werden für Erbauung eines deutschen Krankenhauses in Eonstantinopcl 80,000 Thalcr gefordert. Ter Antrag der Eonservativen im Reichstage: den Eontract- bruch zu bestrafen, hat auch auf Seite der Liberalen Antlang gefun den. Es fand dieser Tage eine Besprechung von Vertrauensmännern iämmtlicher Parteien statt. Dieselbe constatirte schon eine Ucberein- slimmung in wichtigen Punkten— daß rechtswidriger Vertrags bruch für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter Strafe zu stellen, die betreffenden Bestimmungen der Gewerbeordnung klarer gestellt und auf die ländlichen Arbeiter auszudehnen seien. Von verschiedenen Seiten wurden Wünsche laut, in Betreff der durch rechtswidrigen Vertragsbruch hcrbcigeführten VermögcnSbcschädigungen über den vorliegenden Entwurf hinausgehende Bestimmungen aufzunchmen, auch die Strafbestimmungen der 88 152 und 158 der Gewerbeord nung auf die Streits, ohne die Absicht der Lohnerhöhung auszu dehnen.—Der Berliner Arbeiterverein läßt durch dcnAbg. Schulze- Delitzsch dem Reichstage eine Petition überreichen, in welcher er 50,000 Thlr. zur Unterstützung mittelloser Arbeiter für den Besuch der Wiener Weltausstellung verlangt. Aus dem Reichslande Elsaß-Lothringen klagt man sehr, daß die Hetzereien der katholischen Geistlichen einen förmlichen Religionshaß zwischen Katholiken und Protestanten erzeugt haben. Dumpfe Ge rüchte werden in Dörfern von gemischter Bevölkerung ausgesprcngt, daß den Protestanten eine neue Bartholomäusnacht bevorslehc. Sa gen doch schon katholische Kinder zu evangelischen: „Wir dürfen nicht mehr init Euch spielen, denn ihr seid Preußen. Aber ihr werdet da für auch umgebracht. MonsieurThiers hat sich über die Niederlage, die ihmBarodet's Sieg bereitet, schnell getröstet, zumal Barodet an seine Wähler einen Tank so gemäßigter Art erlassen hat, daß ihn selbst der besiegte Rcmusat hätte unterschreiben können. Thiers hat cingesehcn, daß er seine Popularität überschätzte, als er glaubte, das stets oppositio nell wählende Paris werde ihm zu Gefallen wählen. Jedes Ober haupt voir Frankreich muß darauf rechnen, von Paris angefeindet zu werden. Thiers nimmt aus seiner Niederlage die Lehre, daß er jetzt etwas mehr mit der Linken zu coquettiren hat, während er es bisher mit der Rechten nicht -verderben wollte. Er versichert daher, er wolle die conservative Republik Herstellen, d. h. die, in der er als Präsident den Rest seines Lebens verbringt, um die finanziellen, militärischeil und politischen Hilfsquellen Frankreichs zu entwickeln und die Revanche anzubahncn. Um so ungehaltener ist er jetzt gegen die Royalisten und Bonapartisten, weil diese in der Thal einem gu ten Theil der Franzosen Furcht beigebracht haben, daß die Wahl Barodet's das Hereinbrechen der rothen Republik bedeute. Aus dieser Vesorgniß und dem Schaden, den der Frost verursacht, erklärt sich die Panik, die an den Börsenplätzen Frankreichs und in den Ge- MÜthcrn vieler Bürger herrscht. Abermals hat das englische Unterhaus einen Antrag abgelehnt, den Frauen das Wahlrecht zu ertheilen. Die Waffen der Satire und des Spottes, die selten ihre Wirkung verfehlen, wurden auch diesmal mit großer Geschicklichkeit und Wirksamkeit gchandhabt. „Was hindert die Frauen nych", fragte emphatisch Herr Leatham, „wenn sie einmal wahlberechtigt sind, auch die Ministcrbnnr einzu nehmen 7 Vielleicht hätte das Haus gegen eine blühende und fesselnde Ministerin der öffentlichen Arbeiten oder eine muntere und feingebildete Generat-Postmeisterin nichts einzuwenden! Oder was würde das Haus sagen, wenn eine große Maßregel dadurch gehemmt würde, daß der gelehrte General Advocat mit der gelehrten General Anwaltin sich durchgemacht? Oder wenn die Staatsgeschüstc wegen des Wochenbetts des Eabinets-Lhcfs aufgeschobeu werden müßten?" Indes; schmilzt von Parlament zu Parlament die Zahl der Gegner des Frauenwahlrcchlo mehr zusammen und die -seit dürfte nicht zu fern sein, daß in England Männer und Frauen gemeinsam an die Wahlurne treten. Die Frauen wählen dort schon jetzt in gewissen Gemeindesachen, namentlich in dis Schulcommissionen, was bei dem Interesse der Mütter für das Wohl der Kinder seinen guten Grund hat. Dis Resultate dieser Frauenwahleu sollen durchaus nicht üble sein. In England, wo ein Weib auf dem Königsthrone sitzt und Münzen mit ihrem BiGniß von Hand zu Hand gehen , ist auch der Bodeu für Ertheilung von politischen Rechten e,u die Frauen geebneier als anderüwo. Loealks und Sächsisches. — Zum Vorabend des Amtsantritts des neuen Obcrhofpredi gers vr. Vohlschütter in sein Amt, begrüßte ihn der Singechvr der evangelischen Hofkirchc unter Leitung seines tüchtigen Tirectors, des Hoslantor Lorenz, mit einem Abendgesange in seiner Wohnung. Herr Obcrhvfprcdigcr war durch diese Huldigung sichtlich gerührt und sprach den Sängern und ihrem Direetor seinen Dank aus. AG derselbe gestern früh die Sacristei der Hoslirche betrat, fand er Ine selbe reich mit Blumen zu seinem Amtsantritt geschmückt. Seine AmtSürüder begrüßten ihn auf das Herzlichste durch eine vom Hos- prediger 1)»-. Rüling gehaltene Ansprache. Die Antrittüprcdigt des Oberhofpredigcrs selbst wirkte auf die, die Kirche gedrängt füllende Gemeinde von Andächtigen tiekergreifend ein. — DerHcrrk. s.GrcnzpolizcicommissarinVodenbachschrcibtunS: In Bezug auf eine Notiz in dir. 128 Ihres geschätztcnBlattes vom vorgestrigen Tage, beehre ich mich, Ihnen berichtigend mitzutheilen, daß die Nachricht bezüglich der Eonsiscation von 1000 Stück Ei garrc», welche Se. kaiserk. Hoheit den .deutschen Kronprinzen bei seiner Reise nach Wim betroffen haben soll, auf einer vollständigen Zeitungsente beruht und eins Eonsiscation schon um deshalb gar nicht stattfinden konnte, als das t. k. östcrr. Ministerium der Finan zen das hiesige k. k. österr. Hauptzollamt ausdrücklich mit Anweisung versehen hatte, das kronprinzlichc Gepäck einer zollamtlichen Revision nicht zu unterziehen. Auch ist beim hiesigen k. k. Hauptzollamtc nicht das Geringste bekannt, daß etwa einem Herrn aus dem Gefolge Sr. kaiserk. Hoheit Eigarrsn, noch dazu in so bedcuteuderQuantität, eovfiscirt worden seien. — Wir erinnern unsere Leser nochmals daran, daß im Mvnat Mai der zweite Termin der Grundsteuer mit 2 Pf. von der Steuer einheit und der erste halbjährige Termin der Bürgersteuer mit 20 Ngr. auf dem Rathhause, in der Nähe des ChaiscnhauseS, zu bezahlen sind. Auch die Nachtigallcnsteuer ist in diesem Monat zu entrich ten — was 4 Thlr. kostet. — Der Waldpark darf sich freuen in der Person des uuermüd lieh thätigcu Blascwitzer Ortsvorstchers Herrn Tauscher eine Behörde empfangen zu haben, dein die Entwicklung jener Gegend sehr am Herzen liegt. Zur Zeit beginnt man mit Aufstellung fester Stein untersätze für die Beleuchtung derWaldpark-BlasewitzerStraßen »nd wenn diese Wohlthat auch auf den Albcrtspark ausgedehnt wird, so besitzt Dresden an seiner Ostgrcnze ein völlig städtisch vor gerichtetes Bauterrain, wie cS wenige Großstädte haben. Gegen würtig sind dort draußen einige 80 Neubauten im Werden, die alle zu Winterquartieren vorgerichtct werden. — Ein großes Unglück wurde gestern früh 10 hthr auf der Pferdebahu verhütet. Ein offner Bauerwagen mit vier innesitzen den Bäuerinnen kam die Pillnitzerstraße entlang gefahren und trotz Wisens des Kutschers und Schreiens des Publikums, direct auf den Pferdebahnwagen zu. Zwar hatte des letzteren Kutscher sofort gebremst und seine Pferde ganz seitwärts herumgcworfen, auf die Gefahr hi», sie zu überfahren. EL that aber auch Noth, denn schon kreischten die geängstigtm Frauen entsetzt auf, der Bauerwagen stand der queurc vor den, Bahnwagen auf dem Geleise und beide Wagen stießen zusammen. Doch fiel das Gefährt, das auf der Kippe stand, nicht um — die Insasse» waren gerettet. Das Publikum überschüt tete den Landmann, der wohl gar nicht wußte, daß die Bahn nicht auSweichen kann, oder der gar nicht fahren konnte, mit Vorwürfen und Schelten, die der Erschrockene still hinnahm. — Das glücklich vom Stapel gelaufene neue Dampfboot un serer rührigcnsächs.-böhm Dampfschifffahrt zeichnet sich durch enorme Breite aus. Dies verhindert den zu großen Tiefgang des Schiffes. Auf Deck ivird dasselbe den schönen Rheindampfern „Humboldt" und „Friede" ähnlich, d. h. niit einem Glaösalon versehen werden, der auch bei minder gutem Wetter dcnAufeuthalt auf Deck—dieHaupt- sache für die Elbthalreisendcn — gestattet. Der künftige neue Fahr plan ist der zweckmäßigste und reichste, der bislang cxistirte. Um 5, 6, 7, 8, 9,10 und 11 Uhr früh, 1, 2, 3, 8Hz. 4, 4'/z. 5. 5VE. 6. 7 und 8 Uhr werden Schiffe von Dresden abgclassm. Vielleicht würde dies Nachtschiff, eine entschiedene Bereicherung, noch frequen- tirter, wenn man sagte, daß dasselbe 10 Min. nach Hoftheaterschluß abginge. — Während des deutsch-österreichischen Krieges im Jahre 1866 war der sächs. Cavalerist Earl Albert Lösch aus Bertsdorf bei dem Schncidermstr. FührerinJnzerSdorf beiWien einquartirt, und erfreute sich nicht bloü der Gunst des Quartiergeb. rs. sondern auch seiner beiden Töchter. Lösch zog später mit seiner Truppe in die Heimath, gerieth dort mit der Militärbehörde in Conflict, wurde mehrfach be straft, endlich aus dem Militär entlassen. Als Eivilisten ging cs ihm aber nicht besser a!§ im Militärdienste, er wurde abermals in Chemnitz mit mehreren Jahren Gefängnis; bestraft, und nunmehr erinnerte er sich, als er wieder auf freiein Fuß befindlich, daß er ja 1866 in Oesterreich eine so liebevolle Aufnahm.' gesunden. Er be schloß seine dortigen alten Bekannten auszusuchcn, kam nach Filzers dvrf zur Familie Führer, und erfuhr dort, daß beide Töchter in Wien wohnen sollteil. Lösch ging nunmehr nach Wien, suchte sich die eine Tochter, die inzwischen sehr vermögend geworren sein sollo, auf, und wirklich wurde ihm auch gestattet, so »ft zu ihr ;u ton»u-i-, als cS ihm beliebte. Eines Abends kam seine Freundin aus dc>n Theater, als sie die Vorsaalthür ihrer Wohnung geöffnet fand und im Logis selbst Licht sah. Sic wagte nicht einzutrctcn, schickte sofort nach der Polizei, und als man nun in die Wohnung eindrang, fand man ihren Freund Lösch Hintee der Thüre eines Vastens versteck!, vor. Neben ihm wurde ein Packet Sachen vo gesunden, die er sich zum Mitnehmen zur-'ch'. gelegt halte. Für diesen Diebstahl erhielt unser Landsmann in diesen Tagen 5 Jahre Kerker zuerlannt. — Der Kirchenvorstand zu Gleißen hat den ArchilectPrvfeffor E. Giess mit dem Projekt zur Errichtung einer neuen Kirchhvfanlage für die Stadt Meißen auf der Höhe der Freiterger Sturste vasetbst beauftragt, die von demselben angelegten Pläne über die Situation und zu errichtenden Baulühtciieu genehmigt und mit Ausführung der umfangreichen Anlage begonnen, — Der Landgrabenbrückenban in Blasewitz ist noch rechtzeitig dahin abgeändert worden, daß die 24 Ellen breite Eiaussee, welche bis zum AlbcrtSparl bereits im Bail ist, nicht durch eine nur 12 Ellen brcitcBrücke unterbrochen ivird — was iedenfalls sehrtLmisch ausgesehen hoben müßte — sondern die Brücke ivird nunmehr dir Breite der Straße erhalten. Dasjenige Nathmnitglied, welches die Sache der reinen Vernunft verfocht, verdient sich den Taut Aller, die jene Straße zu frequeutircu haben. " — De. Berson, der neulich alle diesige» Blätter duecd seine Kcnnlniß der englischen Sprache gelegentlich des Streites kür oder wider die grammatilalc Richtigkeit deck Schildes Erunck 1 man lieget mlk langen 'Artikeln süilte und dadurch hier und Ln von sich reden machte, hat sich vor einigen Abenden einen recht ärgerliche»Verstoß zwar nicht gegen dierentiche Grammatik, aber gegen die deutsche Höst echt eit zu Schulden kommen las sen. Ter hiesige englische Club inr goctdildnng im Englischen hellte verschiedene Einladungen erlassen zu einer Vorlesung, die genanuter !>, . Berson im Orccml Eutou II, >ol i» diesem E>ud halten wollte. Aber Die zahlreich gewordene Versammlung zitzl und sitzt und der Toctor kommt nicht — er hat es sür Vesser ge halten. abzurclscn, nno sür iiiinöwig crackilet, dem p luv davon eine Kcnillniß zu gebe», sich ictenicUls ans den logischen Schluß stukend: man wird schon merken, baß ich nicht komme. Ta dem Elnv — der, wie uns von einem voriitzende» Mitglied! versichert wird, völlig schuldlos ist - doch manche Vorwüric gemacht wor den lind und noch gemacht werten könnten, so veröffentlichen wir diesen Fall undcutscher Manier. — Wenn irgend eine Maßnahme in unser»! Bildungsgänge die allgemeine Beachtung verdient, io ist cs die regelrechte Fort bildung unserer Töchter nach der Schulzeit, zumal wenn nickst vloS theoretisch die Ausbildung des Wissens, sondern auch die Veredlung des Charakters und die Tüchtigkeit des Könnens er- strebt wird. Dian wird darum die, am 1. Mai aus der Halbc- gasse Nr. 2, l. Etg., geschehene Eröffnung der A kadeNIiefür vraktischeund höhere weibliche Bildung, welche den Wahl spruch: Arbeit adelt! an der Stirne trägt, gewiß dankbar begrüße», und entweder durch Ucberweisung von noch weiterer 'Ausbildung bcdürstigen Mädchen oder durch Einzeichnung von Beiträgen ober sonst durch Einpfchlung ein Unternehmen zu för dern suchen, welches unscrm Dresden zu neuer Ehre gereicht und demselben gewiß noch mehr lernbegieriger Fremdlinge zufahren wird. Möge man das verhältnißmäßig sehr geringe Opfer, wel- cheö weit niedriger ist, als die gewöhnlichen Priratstundcn, nicht scheuen, da man dadurch de» Töchtern nicht nur sür das eigne Geschäft, sondern auch sür ihre Zukunst wesentlichen Gewinn verschafft! - Die ehemals berühmte Kaltwasserheilanstalt, welche vor Jahrzehnten zahlreiche Patienten nach dem itlllisch am Fuße des basaltigen Wilischbergco gelegenen Orte Kreischa sübrte und ihnen Labung und Gesundheit brachte, wird seine Auferstehung feiern. Der Acticnvcrcin „ BadKreis cd a ", welcher sich diese nicht undanlbare 'Ausgabe gestellt bat. hielt gestern Nachmittag G4 Uhr in Lingkcö Hotel unter Bclheiligung von 27 Actionciren mit 470 Aktien und Stimmen seine erste ordentliche Generalver sammlung ab. ES wurde unter Anderem Erhöhung des unzu reichend bemessenen ActicncapltalS von 50,i.»«> Tblr. aut 80,MO Tblr., und zu Zwecken der connoltciblen 'Ausstattung des neu- erstandencn, zum I.',. Mai feierlich z» eröffnenden Etablissements die tchpothekarische Ausnahme von 7000 Vhlr. bei der städtischen Sparkasse in Pirna beschlossen. Die lür das Jabr 1872 zu -ab- lende» 5 Procent Bauzinscii werten vom 5. d. M. ab bei Eduard Nvcksch Nachfolger mit 2 Tblr. Ist Ngr. pro Actie ausgezahlt. Tie jungen Aclicn pnrticipircu vom t. Januar a. v. ab am Reingewinn. - Tie I» unserer freundlichen Elbcstatt Pirna befindliche Pirna er Bank läßt sich nachdem 1872er Geschäftsberichte die Lösung des für schwierig gehaltenen Problems angelegen sein, auch gut geleitete Provinzialbaiikcn mit sicherem und crspriet^ liehen Nutze» arbeitend erscheinen zu lassen. Sie hat in st Mo nate» einen Gesammtumsatz von All/- Millionen, die Filiale Scbnitz in 4 Monate» von über 2,„ Millionen, die Filiale Meißen, welcher bald eine solche i» Großenhain folgen soll, in 2 Monate» von über 2>- Millionen rvalcr und einen Lvtal- gewinn von 08,st7'> Thlr. mit:!i,I Il! Thlr. Reingewinn erzielt. Hiervon sollen 20 Proecnt Dividende v>w an»um gezahlt und außerdem der »Icscrvefoud am' die statuiariich volle Höhe von I2.M0 Tblr. pro I. Serie gebracht werte». Tie Bilanz schließt mit 2,I3st,l75 Thlr. In dein letzt erschienenen neuen Fritzsche schen „Eisen bahn-Fahrplan für Sachsen" ist gegen früher eine wesentliche Inhältövcrmehrimg eingetrctc», hauptsächlich durch Ausnahme der aui sächsischen Stationen zur Ausgabe gelangen den R » » dreiscbillcts sammt Fahrpreisen, der Fahr gelegenheiten nach und von Wie» ans allen Tome» iWeltauS- stclluilgo-Retour- und Runtrelsc-Billets zu ermäßigte» Preisen,, der Abgangs- und Ankunftszeiten der dircctcn Verbindungen zwischen Dresden und Leipzig und w I cp r! gen Bade orte ». Preis 2'/- Ngr. — Das „Zwickauer Wochcnbl." berichtct aus Zwickau vom 2. Mai: „Wie uns mitgetheitt wud. find vergangene Nacht gegen 2 Uhr aus hiesiger Landcsanstalt zwei Gefangene entwichen, die sich, mittels aus zerschnittenen Betttüchern und StroMrn hrrgchchi«. ^ 'S'
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