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- Erscheinungsdatum
- 1873-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-04
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
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vrsch««»« tü glich »rg» l »<>r in der Expltitio» Mi»nc»Mübe 12. Abo» nrnunispirts viertklliilir I>ch 22>»> Na>.. »»vch die Polt 2»' Rnr. eNnzeine Nunimoii > ?>»>. A, singe: 21,OM OremVl. ! lV die Rückgabe ciiigc- inndler Miiunscriüle tmuia iich die Redaciinn nicht verdindiich. Inleraie» Anmiüme ans UNNI-: Uni einll n uini ln^-Ine in Hamdnrg, Bei >in, Aien. i/eid,ig, Basel, Beeaian, »ranliuei a, M. -- liNtl. ülanttv in Benin, Veidzig, Wien, Hamburg, iNaulsnrt a, M,, Mün chen. — 1>nnl'« L Na. in Mlinifurl a. M. — Ir. Nünt in ckücnimtz. — Iln- t-2, v-iltto, Lniüor L Da. in Pari». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Ltkpfch K Neichardt in Dresden. Berantwortl. Redacteur: JulMS Nekchar-t. NrDl247 MWHiiter Zätzrginijß Dfftittedacteur: örDLmtl Ütvrv^. das Feuilleton: LiiÄvI« ILai-tinr»»»». Dresden, Sonntag, 4. Insera,, werden Marl ". strahe 12 angenonunur dw «d. ü Mir, Sonntag» d,r Mittag» >2 Ut» . In Neuitadt: grobe ktioiir» gab, ä Ui; Abd. ü Uür, Der Ramn. einer <»>> ioaingen tiimreile tobet I> Pin Oin.nn .nbt t:e Zeile ä Rgr. Line Äaranlie >ar da» IiächÜtäglge Erschci ne» der Inserate wird nicht gegeben. Auswärtige Annoneen- Autträgc von uns unbc- kannten Firmen n. Per sonen inseriren wir nur gegen Prännmeraudo- Hablnng durch Bri s- markcn oder Poücin»'b- lung. o Silben kosten st., Ngr. Answärt -c rönnen die Zahlung auch aus eine Dresdner srirma aumciscn. Die Er>>. Kai1873. Politisches. Das richtige Wort in großen Augenblicken zu sprechen ist em schwieriges Unterfangen. Die feierlichen Reden, die zwischen Kano iiendünner, Fanfaren und Fahnenschwenken bei Eröffnung der Wie ner Weltausstellung gehalten wurden, waren des großen Moments nicht unwürdig, schlicht und doch selbstbewußt, ernst und doch nicht pathetisch. Ein größerer Schwung läßt sich in ihnen vermissen; sie handeln etwas zu viel von dem frohen Umstande, daß das an FreG heit, Macht und Reichthum wachsende Oesterreich just die Stätte ist, auf der die Erscheinungen im Güterlcben der Böller der Erde sich nun friedlichen Wettkampfe einstelten. Besser verstand seiner Zeit Napoleon das packende. das clektrisirende Wort den auslauschcnden Ri psen zuzurusen. Bei der Preisverthcilung auf der 3. Pariser Aufstellung hielt der damals noch auf dein Gipfel seiner Macht stehende Monarch eine Rede, an die neulich Karl Frenzes erinnerte. Rapoleon sagte damals: „Indem sich die Böller einander nähern, kernen sie sich keimen und schätzen, die Gehässigkeiten erlöschen, und die Wahrheit beglaubigt sich immermchr, daß die Wohlfahrt eines jeden Landes zur Wohlfahrt Aller beitrage. In Wirtlichkeit ist es immer ein moralischer Gedanke, der bei diesen großen Versamm lungen, welche nur materielle Interesse» Zum Gegenstand zu haben scheinen, aus dein Wettstreite der Intelligenz hcrvvrgeht: der Ge danke der Eintracht und Civilisation." Ter .Jubel der Versammelten war unermeßlich. Ach — sie ahnten nicht, daß zu derselben Stunde, da Rapoleon die Weltausstellungen als Berbrüderungsfeste der Böller charaitcrisirte, er das Ehassepot unablässig probirtc und die Rache für Sadowa plante! Roch immer verwüsteten, seitdem der Priuz-Geniahl Albert von England 1851 die erste Londoner Aus stellung eröfsnete, blutige Kriege Europa. .Jemehr bei diesen Gele genheiten von Welteintracht gesprochen wurde, desto grausamere Zerwürfnisse der Fürsten und Böller wurden vorbereitet. Umso mehr gefallt es uns, daß der Protektor der Weltausstellung, Erz herzog Karl Ludwig, den Zweck der Wiener Ausstellung einfach als Förderung von Menscäenwohl durch Unterricht und Arbeit hinstelltc. Möge ui: der ohne blendende Phrasen eriffsneten Ausstellung im Prater der Weltfriede gesicherter einhergehen, als nach ihren Vor läuferinnen und deren Friedensphrasenseuerwerke! Die Eröffnung war nur die Generalprobe, nicht die eigentliche erste Aufführung des Stücks. Noch lange werden die Besucher unler unausgepackten Kisten und Kasten herumstolpern. Der Wiener Fiakerstreik ist noch vor dem 1. Mai, wenn auch nicht total erledigt, so doch beigelegt und vertagt worden. Gegen den Prcisaufschlag in den Kaffeehäusern und Bierhallen Wiens, der mit dem 1. Mai cin- getretm ist, murren die Wiener ungemein lebhaft. Ter deutsche Reichstag ist bereits mehrere Sitzungen mit dein Gesetze über den Jnvalidenfond beschäftigt, tz 1, der die Höhe des selben auf 1>>7 Millionen Thalcr sestsetzt, wurde bewilligt, obwohl Richter sehr glaubwürdig nnchweist, daß der Hond um 50 Millionen zu hoch gegriffen sei. Die eingehendsten Erörterungen verursachten M 3 und 3, wobei die Frage zur Erledigung kam, in welcherlei Papieren diese enormen Summen angelegt werden sollteil. Schließ Iah verständigte man sich dahin, daß die zinsbare Anlegung nur er folgen soll in unkündbaren, auf den Inhaber lautenden Schuldner schreibungcn des Reiches bezw. eines deutschen Bundesstaates, oder in Schuldverschreibungen, deren Verzinsung garantirt ist, oder in solchen von communalen Eorporationen, die einer regelmäßigen Amortisation unterliegen, oder in Rentcnbriescn der für Renten Ablösung bestehenden deutschen Nentcnbankm. Für die Zeit bis zum '.Januar 1876 kann die Alltage auch erfolgen in Schuldvcrschreib- rngcn anderer Staaten, in deutschen Schatzanweisungen, in in- und ausländischen Wechseln ersten Ranges, in Eisenbahn-Priorität Obligationen und in Gewährung von Lombarddarlehen auf geeignete Effecten. Das Antijesuitengesct; verbietet bekanntlich auch den Auseilt halt solcher ordensahnlicher Kongregation- >r in Deulschland, die dem Jesuitenorden verwandt sind. Der Bnndesrathüausschuß hat nun als Merkmale des Jesuitenordens u. a. folgende constatirt: 1 Die Ziele desselben, die notorisch auf die Herstellung einer geistlichen Univcrsalherrschaft gerichtet sind. 3 Der Bau mid die innere Ein Achtung des Ordens, die jenen Zielen entsprechend ans der cinhrit l ichcn Ausbildung und straffsten Eentralisation aller Kräfte beruhen .">) Der Wirkungskreis des Ordens, welcher sich über die in Provinzen eingethcilte ganze Erde erstreckt. Nach diesem Maßstabe erkennt der Ausschuß die Redemptoristen, Lazaristen, die Eongregation vom heiligen Geist und die Gesellschaft vom heiligen Herzen Jesu als den Jesuiten verwandte Eongregationen. Es wird daher beantragt, das Jesuitengesetz auch auf diese Genossenschaften zu erstrecken und deren Niederlassungen binnen 6 Monaten auszulösen. Die thüringischen Staaten sind von der Gefahr der Aufzehrung ernstlich bedroht. Alles rüth ihnen an, einen Föderativstaat unter gemeinsamer Regierung und Verwaltung zu bilden; ihre Verwalt ung würde wohlfeiler, ihr Einfluß im Berliner Bundesrathc und Reichstage größer werden. Vergebliche Mahnung! Die Zwerg- fürsten wollen kein Tippclchen ihrer kleinen Machtbefugnisse in die Hand eines Gleichgestellten legen; eher noch geben sie sich unter preußische Verwaltung, wie Lippe oder Watdeck; dann bleibt ihnen doch wenigstens dem Namen nach ihre Souvcränctät. Während Thiers ängstlich anüschaute, wer mehr Stimmen er halten würde: Barodct oder Nemnsat? beobachteten die Weinbauern Frankreichs mit der größten Sorge das Sinken des Thermometers. Ganz enorm sind die Verluste, welche der Wein- und Obstbau und die Gemüsezucht Frankreichs durch den Frost erlitten haben; so groß sind sie, daß Thiers den erheblichsten Rückgang der Stellern davon befürchtet. Von der Schreckensherrschaft, welche seit dem Siege der Re publikaner über die monarchistischen Parteieil in Madrid geübt wird, erhält man eine Ahnung, wenn man vernimmt, daß alle Mitglieder der ividerrechilich aufgelösten Permanenzcommission sich versteckt halten, daß kein Reisender Madrid per Eisenbahn verlassen darf, ohne einen vijirten Passirschein vorzuweisen. Locales >mv Sächsisches. — Der Bahnhossinspector in Leipzig, Vogel, hat das silberne Verdienstlrcuz des Herzog!, Sachsen-Ernestinischen HauSordens er halten. — Während der bevorstehenden Abwesenheit des Königs aus dem Lande, die durch dessen Reise ins Bad Ems verursacht wird, ist verfassungsmäßig ein Regent zu bestellen. Nach einem frühem Vor gänge wixd der Kronprinz mit der Wahrnehmung der Regenten- pslichten betraut werden. — Die Hoffnungen des Gewerbestandes, besonders der Hand werker, daß endlich einmal eine Revision der Gewerbeordnung vorgcnommen werde, hat die Petitionscommission des Reichstag! vernichtet. Bekanntlich hatten sich mehrere TausendHandwerkcr aus allen Theilen Deutschlands für Wiedereinführung der Prüfungen der Lehrlinge, von Arbeitscontrolebüchern, gewerblicher Schieds gerichte und anderer Einrichtungen ausgesprochen, um dein Hand werker eine erfreulichere Zukunft zu erschließen. So sehr die Zeichen der Zeit mahnen, den üblen Folgen der Gcwerbeschrankenlosigkeit entgcgenzuarbeiten, so beantragt doch die Commission durch den säch fischen Abg. I)> . Birnbaum: „über die Petitionen zur Tagesord nung überzugehen, weil zu einer allgemeinen Revision der Gewerbe ordnung noch nicht Material genug vorlicgt und die in denselben enrhaltenen Desiderien, zum Theil wenigstens, Gegenstand specieller, sehr wohl vorzubereitender Anträge werden müssen." — Wie die „CH. Nachr." vernehmen, hat die k. Regierung den Ankauf eines großen Complexes von circa 100,000 Quadratellen von Grundbesitzern auf dem Kaßberg in Chemnitz bestimmt, von dem ca. 70,000 Quadratellen Areal schon fest angekauft sind, natürlich vorbehaltlich der Genehmigung des Landtags. Es sott dort ein gro ßer Justizpalast mit Beamtenwohnungen gebaut werden. —ät. Der hiesige pädagogische Verein hatte in einer am 26. v. M. abgehaltenen Generalversammlung über eine sehr wichtige Frage Beschluß zu fassen. Die von unserer Staatsregierung zur Vornahme von Vorarbeiten für eine über Wilsdruff, Lommatzsch :e. nach Leipzig zu bauende Eisenbahn concessionirte Berliner Handels gesellschaft hatte nämlich ihr Augenmerk auf das dem genannten Vereine gehörige Pestalozzistiftsgnmdstück auf der Löbtauer Straße gerichtet und war durch ihren Bevollmächtigten mit den Vercins- organen über den Ankauf dieses Grundstücks in Unterhandlung ge treten. Man konnte sich jedoch nicht eher entschließen, auf die von jener Seite gemachten sehr beachtenswerthen Anerbietungen einzu- gchcn, als bis cs gelungen war, in dem bekannten Bauincycr'schcn Grundstücke am Ende der Forststraße ein für die Zwecke des Pesta- lozzistifts höchst günstig gelegenes neues Areal sich zu sichern, auf welchem die 'Anstalten desselben in bedeutender Erweiterung und Vervollkommnung sich werden Herstellen lassen. In richtiger Erwäg ung der Sachlage, wonach durch Berkarif und Neukauf dein Pesta lozzististe die Mittel zuflicßcn, der „Verwahrlosung unter den Kin dern" in noch ausgedehnterer und wirksamerer Weise als bisher entgegenzuarbcitcn, beschloß die Generalversammlung (nur gegen 2 Stimmen) die Genehmigung der vorläufigen Abschlüsse. Uebrigens bleiben die Waisenerzichungs- und die Knnbenbeschästigungsanstalt noch bis Ende Juni 1874 in dem bisherigen Grundstücke und wer den, gleich der Mädchcnbcschäftigungsairstalt auf der Palmstraße, in der bisherigen Weise fortgeführt, bis die Ucbcrsiedclung erfolgen kann. Auch wird die ständige Deputation nach wie vor arif den be währten Wohllhäligkcitssmn der edlen Gönner und Eönncrinncn der Stiftung rechnen müssen, da die projectirte, recht noihwendige Erweiterung der Anstalten auch immer bedeutendere Mttelerfordem wird. Denn wenn auch der Verkaufspreis den Ankaufspreis um circa 80,000 Thlr. übersteigt, so wird doch der größte Theil dieses augenblicklichen Mehrbetrags auf die neuen Bauten und Einricht ungen zu verwenden sein, und die Forterhaltnng des erweiterten Pestalozzistists wird immer reiche Geldmittel in Anspruch nehmen. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Wi tternngSgangeS. Im Monat Mai erhöht sich die mittlere Temperatur um etwa 4 Grad über die mittlere Temperatur des Monats April. 'Nach der allmäligen Erhöhung derselben in den ersten Wochen treten in den Tagen vorn 11. bis 16. Mai in der Regel kalte Luftströmungen er», worauf dann ein rascheres Steigen der Temperatur folgt. Die obersten Schichten der Erde erhitzen sich in direeter Sonnenbestrahlung bis 85 Grad; aber die Nächte sind bisweilen noch sehr kühl, so daß die Temperatur bis zum Gefrier punet sich erniedrigt und Reif entsteht. Die Witterung im Allge meinen ist weniger veränderlich als im April. Die Luftelectrieität vermehrt sich, Gewitter sind häufiger und die Regenmenge ist größer als im Monat April. — In dieser Woche wird zunächst bei west licher Luftströmung veränderliches Wetter statthaben, es wird stär kerer Wind entstehen und hieraus wird zeitweilig größere Klärung des Himmels folgen. Laroiuoli-ius. — Gelegentlich der Beerdigung des in seiner Berufsarbeit vom Tode ereilten Waldarbeiters Walter aus ZaunhauS (s. Nr. ILO d. Bl. > hat sich Nachstehendes begeben, das wiederum einmal Beweis und Zeugnis; giebt, wie nothwendig die neue Schulgesetzgebung auch in sofern gewesen, als dadurch den Ausflüssen hierarchischer Macht vollkommenheit und Ehikanen endlich ein Damm gesetzt worden ist. Man höre! Bekanntlich herrscht in unseren Dörfern und einzelnen Provinzialstädten der Gebrauch, daß die Leichen vor'm Trauerhause vom Lehrer und der Schuljugend abgesungen und dann, dem Sarge voran, auf den Friedhof begleitet werden. Der dortige Lehrer-Vikar ist nun aber nach A. dcsignirt und muß, um Probe abzulegen, über Hals und Kopf nach dorthin abreisen, ohne sich erst bei seinem Lokal- schulinspeetor, 1'. H. in H., beurlaubt zu haben. Aushilfsweise wird der Lehrer des Nachbarorts S. (dieselbe Parochie) gebeten, den ab- gcreislen Vikar desfallü zu vertreten, wozu Ersterer denn auch ge willt ist, durch ein ausdrückliches Verbot des Geistlichen aber daran behindert wird. Verstimmung, ja Entrüstung ist die Folge davon. Muß man doch selbstverständlich mindestens sauer sehen dazu, daß die sterblichen Ueberreste eines zwar armen, aber durchaus achtbaren Mannes, der unverschuldet um's Leben gekommen, ohne Sang und Klang zu Grabe geschafft werden sollen. Da entschließt sich denn, einesthcils um die Herbheit des Falles für die Leidtragenden abzu schwächen und dem Umnuthe der Ortsbewohner entsprecheirden Aus druck zu geben und beiläufig wohl auch der geistlichen Willkür einen Dämpfer aufzusetzen, der Königl. Oberförster, HerrT., — Walter's Brodherr — dazu, unter Assistenz der Schuljugend der betr. Form zu genügen, was dem wackeren Beamten gewiß nur zur Ehre gerei chen kann. Was aber soll man von solcher Pastoralen Handlungs weise denken? — Auf Grund der erneuten Petition Plaucnscher Adjacenten (wenn wir nicht irren, ist dieselbe von dem unseren, um das Dres dener Verkehrswesen vielverdicnten Mitbürger Herrn Geucke ver faßt), hat der Rath die Verhältnisse des Pferdebahnverkehrs nach Plauen nochmals in reifliche Erwägung gezogen und anerkennens werter Weise die Trennung der Linie Dresden-Plauen und Blase witz-Dresden im Prinzip gestattet. Vorläufig wird nunmehr aller 30 Minuten (pünktlich uni die vollen und halben Stunden) ein Wagen vom und zum Böhm. Bahnhof-Plauen abgelassen und für die, welche weiter in die Stadt fahren wollen, kostenfreie Umsteige marken ausgegcben. Die Pünktlichkeit des Dienstes ist damit ge bessert. Wir halten aber die Fahrgelegenheit aller 30 Min. noch nicht für ausreichend und irren wohl nicht, wenn später, wenn das Bedürfnis; wächst, aller 20 Min. gefahren wird. — In der heutigen Sonntagsbeilage befindet sich ein, im Wesentlichen der „Concordia" entnommener Aufsatz, welcher an ei nem praktischen Beispiele zeigt, wie auf die Hebung des gesetzlichen Geistes unter der arbeitenden Bevölkerung durch Förderung der Biidungsvereine zweckmäßig und wohlthütig eingcwirkt werden kann. — Die Theilnahme für die auf dem 'Neubau auf der Streh- lener Straße Verunglückten ist, wie dies bei einem so schweren Un- glücksfolle nur natürlich, innerhalb der Bürgerschaft Dresdens eine äußerst rege. Ein Eoinilb, welches milde Gaben für die Familien der verunglückten Arbeiter annimmt, ist in der Bildung begriffen. Die Genehmigung der kgl. Polizeibehörde für diese Sammlung steht umgehend zu erwarten. Unsere Expedition wird sehr gern Gaben annehmen. — Die Bewohner eines Hauses auf der Maschinenhausstraße, wurden am 1. Mai Abends in der 0. Stunde durch einen heftigen Knall, der aus einer Parterrelokalität drang, in nicht geringe Auf regung versetzt. Als man sich in die fragliche Lokalität begab, fand sich, daß durch ruchlose Hand der in der Stube befindlich gewesene Kachelofen, jedenfalls durch Anwendung einer größeren Quantität Pulver, auseinander gesprengt und dadurch gänzlich demolirt worden war. Der Wirth hatte nämlich, um eine dis Parterrcstube bewoh nende Familie, die trotz Kündigung und Exmissionsklage das Logis nicht gutwillig verlassen wollte, zum 'Auszuge zu zwingen, die Thüre und Fenster ausgehobcn und auf diese Weise auch seinen Zweck er reicht. Durch die angewendete Maßregel aber war, wenigstens an jenem Abende, der Eintritt in das Parterre möglich gewesen. Wer diese Frevelthat ausgeführt hat, darüber fehlt bis jetzt leider noch jede Spur. --- Einem arbeitsscheuen, bettelnd auf derSchloßstraße umher- strcifenden Subject folgte gestern Nachmittag ein Gcnsd'arm, um ihn zu verhaften. Als er den Burschen erwischt hatte, sammelte sich sofort Publikum, um, wie es immer mehr Unsitte wird, Partei gegen den Wächter des Gesetzes zu nehmen. Einzelne gingen sogar scmveit, auf den Gensd arm einzudringen, ihn zu stoßen, zu schlagen und den Helm vom Kopfe zu reißen. Nur dadurch, daß ein Commis ei nes Geschäfts, in de»; jener Mensch frech gebettelt hatte, sowie ein beurlaubter Soldat oen Gcnsd'arm unterstützten, wurde cs möglich, jenen Kerl in eine Drosckite zu bringen und nach der Polizei zu be fördern. Der Commis wurde noch für seinen guten Willen ge stoßen. Bei solcher Unbotmäßigkcit und Krakehlsncht des Publuums darf sich Niemand wundern, wenn die Achtung vor den Geffnen immer mehr schwindet. — Gestern Vormittag gegen!),13Uhrgerietl;aufdem Dippoldis- waltaer Platz ein kleines etwa IjährigesMädchen unter die Näder eines Sandwagenö. Das arme Kind wurde ai; beiden Beinen, wie es schien, schwer verletzt. Ein Dienstmann nahm das furchtbar schrei ende Mädchen aus den Arm und trug cs die Marien strotze hinab. Die Schuld wird diesmal wohl mehr auf Seiten des unglückliche,; Kindes sein, da Sandwagen und dergleichen ja bekanntlich nie so schnell fahren, das; ihnen nicht auszuweichcn wäre. — Unter dem Namen „Orleans" hat sich neuerdings hier zum Zweck der Abhaltung geselliger Vergnügungen eine Gesellschaft gebildet. — Gestern früh in der dritten Stunde traf ein Nachtwächter am Elbberge ein junges Mädchen, welches mit ganz durchnäßten Kleidern von dein Fluß herkam. Er hielt das Maschen an, frug sie aus und vernahm von ihr, daß sie am Tage zuvor von Pirna, ihrem Geburtsorte, hier angenommen sei, um sich einen Dienst z» suchen, das; sie jedoch einen solchen nicht gesunden habe und ans Verzweif lung darüber, sowie aus Furcht, unt 'lchen Umständen zn ihren Angehörigen wieder znrückkchrcn zu r sin die Elbe gesprungen, von den Wellen aber an das User zu r > n worden sei. Das vor Frost zitternde Mädchen ist dorm olaen des kalten Bades vorzubcugen, nach dem Sta > geschasst worden. — Ein Augenzeuge schreibt l n >ckz ^ Act leichtsinniger Rohheit, das; vorgestern früh zwei 6ürh o ckr '>, die dem Benehmen nach dem Pöbel, der Stellung nack, d - RnleOchast 0"" diesigen lW
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