Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187305031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-05
- Tag 1873-05-03
-
Monat
1873-05
-
Jahr
1873
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t-, d^ ' -»«»! lto» >»n< »x»«ern I ?i»r- Auslag«- 21,«« Sxcm»^ Stir dt« Mckgade ri»yc- laadt«« MauuscriPt- -nacht sich dt« Rkdailtlm nicht verbindlich. Ini«ratkn-»tu»a>»»- au«> wiirtß: U-u-.r-r^tölu um, Vo»I«r in Hamliurji. B«r >t», Wik», t!ktv>i», «oskl, B»«Ia». tzraullu-t u. M. — sinkt, Üovv« t» Bkrli», Lktpzta, Wik», Ktimbtti», ranlsurl «. M,, Mitn- cn. — v-ud» » i o. t» ranksurt a. M, — ». u-ift in Clikniuts. — liu- ILV. d-Iiiio. Vullisr L Vo. in Part». Druck und Eigenthum der Herausgeb«: 1,'tepsch ör Neichardt in Dresden. Verantwortl. Nedacteur: Illlms Neichardt. ÜnscrLtetterdenMarl rr- slrakr I» «g»»omo»:» dt^ vl«. » Udr, ZomuuLt b,s «ilwc r i « Udr. In Ncullüdl: Lr°b« Klost«r- aast- s bis Ab», » n»r. Dir Nanm ciner rai> spalliae» P-uizcil- los-c, IS Pf». Si»n»s«nd! kt« Ztilc » ,^->r. Eine Gare-iiiik für da» i>i>ch1>>ae>n. Erichk' iien »er dvir.u-o. iki.i nicht - q v»u. Äurwiiiiige Äinianckn- isliistrd,!« von Uiidllnvk- sniinieii jiil'Mc» u. Io»«» t»j«rl!«n wir nui qeqe» Prönum-raudc ^adtuiitl durch Pit »inrke» oder Po>l'iii.;'li Ii »g. o Silbe» kost«» I> j Nur. ttlidioart « könne» die Zabluna an ö aut et»« Trc»bn«ljrirma anweiieu. «ic Erb. Rr. 123 Achfzehntcr Jahrgang. Mktredacteür: Vr LniII Für daS Feuilleton: Dresden, Loniiabrnd, 3. Mal 1873. Politisches. Weit anfgcthan sind die Thore Wiens, auszunehmen die Er zeugnisse dcS Zauberarms der modernen Industrie der Welt, gastlich zu empfangen die Böller der Erde, die da kommen, sich gegenseitig zu unterrichten, von einander zu lernen und sich zu annisircn. Ein Bild der Gesammtcultur der Welt soll entrollt werden, das seine Strahlen wieder über den Erdball erwärmend zurückscnde. Wien hat Toilette gemacht, daß es den Besuchern gefalle. Der friedliche Wettkampf der Völker der Erde vollzieht sich in einer lebenslustigen,! frohgeschmückten, gastfreien Stadt. Tie Zweifel, ob die Ausstellung Schuhmachermeister Winkler zu Werdau das Königlich Preußische allgenieine Ehrenzeichen mit dem rothen Kreuze auf weißem Felde am Erinncrungsbnnde erhalten. — Die zur Erledigung gekommene Function eines ersten Mit gliedes der Eassenbillets-Commission ist dem Geheimen Finanzrathc Oswald Ehrhardt Römisch übertragen worden. Bildung in harmonischer Weise zur Geltung kamen, zog sich bis in die Morgenstunden hinein. — Den sächsischen Handels- und Gewerbekamme n ist seitens des König!. Ministeriums des Innern eröffnet worben, daß eine etwa beabsichtigte Benutzung der Masscnguartiere, welche die k t. österreichische Regierung für ca. 4000 Äusstellungsbesucher einzu- wirtlich am festgesetzten Tage eröffnet werden könne, sind durch dw' '7'?.^" war der solenne Fackelzug, den,hm vorgestern Abend die Lhatsachen widerle.it worden. Das gewaltige Organisationstalent P"l')techm cr brachten. An der englischen Kirche or^netc sich der des Schöpfers aus'den. Bolle,,. des Generaldirectors dcrAusstellvng,! ZW' fettet von einer stattlichen Eavallade von 15, Ehargu ten », v. Schwarz-Senborn, feierte in der prächtigen Rotunde am l. Mai einen hohen Triumph. Seine Energie, dieThätigkeit zahlloser Mil wiedic unsere sosiMpachische ist',' wie'die'^s Gch^Rc^Naihs'^Hiil^"''Be' , 7» Arbeitcr-Maffenbesuchen werden daher .vohlthun rechtzeitig bei arbeiter, günstige Witterung überwanden alle Schwierigkeiten. Welche Hoffnungen knüpfen sich an solch' eine Weltausstellung. Rur zu leicht geräth der Enthusiasmus in Gefahr, sich zu über schlagen und angesichts des Jahrmarkts, auf dem alle Völker der Erde ihre Schätze ausbreiten, in Superlativen zu sprechen. Was ist der Zweck dieser Darstellung der Weltcultur? Es ist die Constatirung des Fortschritts im Leben der Völker. Unmöglich kann das Bild vollständig sein. Die größten Thaten des schaffenden MenschengeisteS der Neuzeit: Das transatlantische Kabel, die Paci- sicbahn, die Durchtunnelung des Mont-Eenis und die Ausschaufelung des Suezkanals lassen sich ebensowenig auf dem Prater ausstcllcn, wie die Resultate der Durchforschung des Himmelszelts durch das Fernrohr des Astronomen. Zu kurz auch ist der Zwischenraum von 5» Jahren von einer Weltausstellung zur andern, um wesentliche Fortschritte zu ermitteln. Die Ausstellung der Blüthe der Industrie eines Volkes erschöpft auch nicht den gesannnten Ausdruck seines geistigen, sittlichen, ja kaum seines physischen, seines industriellen Lebens. Gar zu leicht überwiegt auch der Charakter einer Raritätcn- sammlung. Um das Bild einer Volksindustrie harmonisch abzu- rundeu, müßten die ausgestellten Erzeugnisse durch Abbildungen der Städte und Landschaften eines Volkes vervollständigt werden. Nichtige Erfindungen wird auch Niemand in den, Getümmel des der genannten Polizei-Direction anzufragen, ob die Unterbringung der von ihnen Angemeldeten möglich sei. — Bei der jetzigen Reise nach Wien theilte der deutsche Kron prinz ganz das Loos eines jeden anderen Reisenden — es wurden ihn, nämlich ganz ungenirt 1000 Stück Cigarren consiscirt. Ter Kronprinz hatte diese für seinen persönlichen Bedarf mitgenommen; vermuthlich schmecken ihm die österreichischen nicht. Als man ihm die Nachricht von der ConfiScation brachte, soll er natürlich herzlich Menschenmenge begleitete, oft mit Blumen überschüttete Zug nahm gelacht Haben, umsomehr, als die Nichtverzollung die Folge der Ver studentischem Wichs; an 15-0 Fackeln bildeten den Zug, in dem zwei Earosscn mit Deputationen, die mit Ehrenwachen umgebenen Fahnen l der Corps der Burschenschaft und der anderen Verbindungen, so wie das muntere Märsche blasende Ehrlich'sche MusikeorpS in die Augen fallende Gruppen schufen. Ter von einer zahlreichen scinenWcg über die Marienstraße nach der Wohnung des Gefeierten auf der Röhrhofsgasse. Daselbst angekommen, verfügte sich die Deputation zu I>r. Hülße, um ihn durch dcn Vorsitzenden des per manenten Polytechnikerausschusses, Steinbiß, für seine Verdienste um die Blüthe des Polytechnikums zu danken und um sein ferneres Wohlwollen für diese Hochschule zu bitten. Or. Hülße dankte ge rührt und versicherte, er werde auch in seiner neuen Stellung im Ministerium des Innern Gelegenheit finden, die Interessen der Hoch schule zu wahren. Sodann trat er an das offene Fenster, um de» einem fackelbekränzten Kreis vor seiner Wohnung bildenden Poly technikern nochmals in kurzen Worten zu danken und mit einem Hoch auf das Fortschrciten des Polytechnikums zu schließen. Der Fackelzug nahm hierauf den Weg nach dem Sternpla» in Poppitz, wo unter dem Absingen des alten OauNnmus die Fackeln gelöscht wurde». Gegen lOUHr fanden sich dcrGefeicrte und die Feiernden, IN. Hülße, sein Nachfolger im Amte, Geh. Bergrath IN. Zeuner, eine größereAnzahlProfessoren und diePolytcchniker selbst zu einem frohen Commers im Saale des Fcldschlößchcns wieder zusammen. bunten Markts einer solchen Ausstellung machen. Fabrikanten und ^ Öffnet wurde das Gelage mit Sch.vertcrklang durch den Polytcch Industrielle werden manches von ihrenConcurrenten absehcn, lernen k innen : eigentliche schöpferische Erfindungen macht ver Denker in einsamer Stube oder der Zufall. Damit verkleinern wir nicht die hohe Bedeutung einer Weltausstellung; auch nicht damit, daß wir ver Neugierde und dem Wandertriebe, der Schaulust und der Ge winnsucht einen hervorragenden Antheil bei der Ausrüstung einer Darstellung der Weltindustrie zusprechcn. Nein! Wir zollen dem bildenden, erziehenden Charakter einer solchen Ausschüttung der Schätze des Weltalls auf wenige Hektaren Landes alle Anerkennung. Es hat einen bestrickenden Reiz, das kost liehst« und behaglichste des Lebens aller Erdgebornen sich ein Stell oichein geben zu sehen, die Gesammtheit des menschlichen Daseins auch nur in annähernden Umrissen zu erfassen. Zu vergleiche» wncd eine reiche Ouelle nicht blos des Vergnügens, sondern auch des > Nachdenkens und fruchtbarer Gedanken sein. Namentlich die Wiener Ausstellung wird den erziehenden Charakter scharf in den Vorder grund stellen. Sic zerfällt in 26 Gruppen: 1 Bergbau- und Hüttenwesen, 2 Land undForstwirthschaft und Gartenbau, 3) Che mische Industrie, 4) Nahrungs und Gcnußmittel als Erzeugnisse ver Industrie. 5Tertil- und Betleidungs-, IHLeder- und Kautschuk, 7/ Metall-, 8) Holzindustrie-, 9) Stein-, Thon- und Glaswaaren, 10) Kurzwaaren, 11) Papierindustrie, 12) Graphische Künste, 13) Maschinenwesen und Transportmittel. 14) Wissenschaftliche, 15 Musikalische Instrumente, 16) Heer-, 17^ Marine-, 18 Bau und Cwilingenicurwesen. Nun kommen aber diejenigen Gruppen, von denen wir die fruchtbarsten Anregungen erwarten: 19) Das bürg« üche Wohnhaus mit seiner inneren Einrichtung und Ausschmückung, 20. Das Bauernhaus mit seinen Einrichtungen und Geräthen, 21) Die nationale .Hausindustrie, 22, Darstellung der Wirksamkeit eer Museen für Kunstgewerbc, 23) Kirchliche Kunst-, 24) Kunst und Kunftgewerbegegenstände früherer Zeit, 25 Bildende Kunst der tZegemvart. 26 Erziehung« , Unterrichts und Bildungswesen.— Mt dieser Auszahlung, die eine Perspective über das Umfassende Lief« Ausstellung bieten wird, schließen wir für heute. Das großartige Schauspiel im Prater zu Wien stellt alles Ändere in den Schatten. Wir stellen die sonitigen Notizen in der Tagesgeschichte zusammen. Lsele» und Sächsisches. — Der Minister des Eultus und öffentlichen Unterrichts, Ataatsnuuister k>r Earl Friedrich von Gerber und der Minister der Justiz, Staatsminister Christi«» Wilhelm Ludwig Abeken haben das Comthurkreuz 1. Classe des Verdienstordens erhalten. — Dem bisherigen außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister zu Berlin. Geheimen Rath von Könneritz ist die Direktion des Obcrhofmarschallamtes und der Hofwirthschaft, unter Ernennung desselben zum Oberhofmarschall, und dem zeirhcrigcn Hofmarschall Grafen Vitzthum von Eckstädt die Direktion des HauS- marschallamtes unter Ernennung desselben zum Hausmarschall mit Verleihung des Titels und Ranges eines Wirklichen Geheimen Käthes, dem Ober-Cerenwnienmeister Hans Gustav von GerSdorff die erledigte Oberkammerherren-Function unter Ernennung zum Oberkammerherrn übertragen worden. — Der Kammerherr Carl von Metzsch ist unter Verleihung des Titels und Ranges eines Obcrschenk zum außerordentlichen Mitglied« des Oberhofmarschallamtes ernannt worden. — Der Professor an der polytechnischen Schule allhier, Re- gierungsrath Schneider, hat das Ritterkreuz vom Verdienstorden, der Kaufmann und Posamentier .Hofer zu Annabera, sowie der- niker Steinbiß, derbem Commilitonenen FaUian das Wort ertheiltc. Dieser gedachte in herzlicher Weise dcr Wirksamkeit I)r. Hülßes, der 23 Jahre hintereinander dem Polytechnikum rorgrsiandsn und es auf seine jetzige Höhe geleitet, den Studirenden aber als ein wahr haft edler Mann in allen Lagen ein treuer Freund und Rathgeber gewesen. Ein vortrefflich klappender Salamander wurde mit Lust auf sein Wohl gerieben, vr. Hülße warf, gerührt von soviel Liebe, einen Rückblick aus seine 39jähnge Lehrerthätigkeit: DaS Verdältiü'i eines Lehrers zu seinen Schülern sei nächst de» Fai»ilieiidc.zic>'»iiacn das schönste des gciellschaitlicheii Le bens, wenn es, wie bei ihm, ohne jede Störung und Lrübung verflossen sei. Schwer werte cö ihm, aus dem kostlickxn Lehrer- berule zu scheide», dcr ihm nie Mihvelligkeitcii mit den Stu direnden bereitet. Ein guter Geist müsse auf ciner Lehranstalt herrsche», wenn dcr Neckar dies so ircudig audlprcchcn könne. Zweierlei habe er als Leiter dcS Polvtccl'nlkumS immer er ttrcbO cs immermehr zu heben durch eine intensivere Eultur der eigentlichen wissenschaftlichen Basis und dann durch eine Vertiefung der, dcr Technik z» Grunde liegendeen besonkercen Wissenschaften. Beides sei durch die Fürsorge der Regierung erreicht. Tlc Polvtechnik« könnte» sich jcpt in Bezug a»i ihre Vorbildung dcn Univcrsitätvündircnkcn glcichstcllcn. Grate in einer nur ans Gcldvcrtienst gerichteten Zeit sei cs Ausgabe dcr Techniker, echt wiffeiischaitlichc» Sinn zu bethätigcn, um der Wissenschaft willen selbst Opi« nicht) zu scheuen. (Bravo.) Er freue sich dieses BeiiallS: er zeige, das; in den Gcmütbern ein alter idealer Funke lebe, dcr eine Bürgichait biete, daü de» materiellen Verführungen ein kräftiger Widerstand seitens der akademischen wissenschaftlichen Jugend «itgcgcngrstrllt werte. Dan» brauche man nicht für die Zkunit zu bange». WaS aber die gröbere Verkiesung dcr eigentlichen technischen Wissen schall anlange, so verte Regierung, Landtag und Lchrercolle- gium das ihrige thun; zu dem cscd-eihrn gehöre aber vor allem die intensive und begeisterte Mitwirkung der Studircnden selbst. Mögen diese in der bisherigen Weise weiter streben, ko gebe das Volvtechnikum unter der Leitung eine- ManneS, wie IM. Zeuner. einer'roden Zukunit entgegen. Auf diest leerte er sein GlaS. )Der Jubel, init welchem besonders die Worte ausgenommen wurden, die von dem .Hochhalten ver wissenschaftlichen Fahne handel ten, bewies, daß in unfern künftigen Ingenieuren, in den Erbauern unserer Eisenbahnen. Landstraßen, Kanäle, Paläste, in den Leitern unserer Fabriken, in den Erfindern unsrer Maschinen, kurz in dcn künftigen Vorkämpfern der materiellen Entwicklung sich ein gutes Stück allgemeiner humaner Ideale erhalten hat. Aus einen Sala mandcr, den Polytcchniker .Handrick dem neuen Rector, Geh. Berg rath vr. Zeuner rieb, antwortete dies« mit dem Ansdrucke des Dankes. Er schilderte seine Wirksamkeit am Polytechnikum zu Zürich, wo er auch mit seinen Schülern nie eine Differenz gehabt, geßlichkeit seines mit den Reiseangelegenheitcn betrauten Kammer- Herrn gewesen. — Bekanntlich ist am 19. Januar d. I. laut stadträthlicher Bekanntmachung vom 8. April d. I. eine große graue Mappe, ent haltend zwei vom Stadtbau-Director Friedrich im Aufträge des Vereins für patriotische Danlbarkcit entworfene Zeichnungen für einen auf dcn Albertsplatz zu errichtenden Siegesobclisken, in der Fiebigcr'schen Restauration verschwunden. Die Zeichnungen waren an diesem Abend im Verein mit anderen zu demselben Zwecke vom Architekt Professor Giese angefertigten, von dem dort tagenden Comitce besprochen worden, man hatte sich wenigstens zum Theil für dieZGicse'schen Zeichnungen erklärt — und da verschwanden die Fricdrich'schcn mit sammt dcr erwähnten grauen Mappe. Schrecklich! Im Ganzen ist die Sache mehr komisch aufzufasscn, denn — schließ lich, nach langer Zeit, fand sich die behördlich ausgerufene Mappe auf dem Sekretair eines E o mit eemit gl jedes in friedlich« Gemeinschaft mit anderen Papieren. Aber, wenn man sonst einen Steckbrief erläßt und dann dcn Flüchtling erwischt, so wird der Steckbrief von Amtswegen widerrufen, doch hier heißt's: „stkvch verlautet nichts vom Widerruf!" siche Uricl Acosta! — Man schreibt uns folgende beherzigenswertbe Zeilen: Nach dem Sie abermals einen Fall berichten, wo ein Mensch durch die Rad« der Dresdner Pferdebahmvagen stark verletzt worden ist, drängt cs mich, Sic auf einen Uebelstand dieser Wagen aufmert sam zu machen, der mir geradezu unerklärlich ist. Ich bemerkte nämlich bei meiner letzten Anwesenheit in Dresden, daß die betr Wagen ja nicht einmal mit Schienenräumern versehen sind. Das sind nämlich eiserne Arme, die in vertikaler Richtung vor den Vorderrädern angebracht, knapp auf den Schienen hinstreichen und so jede'» auf den Schienen befindlichen Gegenstand wegschicben müssen. Dies habe ich bei den Pferdebahnivagen in Berlin und Hamburg gesehen, ja, bei letzteren hatte man sogar alle vier Näder in Kasten wie unsere Elbdampfschiffe haben >, welche knapp auf den Schienen hingingen und so die Räder ziemlich verhüllten, so daß esalsosactlsch unmöglich ist, daß ein Mensch unter die Räder kommen kann Ich bitte Sie imJnteresse Aller die Direction auf diesen Uebelstand auf merksam zu machen und dessen Abstellung zu erstreben. — Endlich wird auch den meist sehr hart angespannten Post beamten eine Vergünstigung zu Thcil werden, die ihnen von Herzen zu gönnen ist. Sie sollen in jedem Jahre einen vierzehntägigen oder dreiwöchentlichen Erholungs-Urlaub erhalten. Zu Anfang des Jahres wird dann von den Vorstehern der ein^lnen Postanstal- ten der Urkau.bsplan entworfen, wie die Arbeitskräfte für die in Urlaub befindlichen ergänzt werden können — denn Kosten sollen der Postcafie durch diese E mrichtung nicht «wachsen! —. — Morgen Sonnabend, dcn 3. Mai, feiert der 80 jährige Herr August Fri^rich TimäuS, Mitgründer der weltbekannten ehren wertsten Finna Jordan und Timäus sein 50 jähriges Bürger Jubi läum. Am selbigen Tage 1823 hat er das hiesige Bürgerrecht ci langt und dasselbe in diesem langen Zeitraum zu Ehren der Stad! im schönsten Sinne des Wortes getragen. Sein bescheidener Sinn, sein im Wohlthun freigebiges Herz und seine liebenswürdige Ge mütbllchkeit haben ihn, unter seinen Mitbürgern allgemeine Liedk und Achtung erworben. «Möge er »och recht lange in bisheriger Rüstigkeit und in frischer Geistes- und Körpert rast unter uns weilen — Am vergangenen Sonntage hatte in Leipzig ein Meßfrcm der das Unglück, eine Brieftasche mit einem Inhalte von UBOTHlr in Kassenanweisungen und etwa 20,(E Tblr. in Wecbseln zu ver lieren. Tags darauf wurde die Tasche zwar mit den Wechseln, je doch ohne die darin befindlich gewesene Baarsumme in einem Poft- briefkasten aufgefunden. Auf die Entdeckung des halbchriich«» Finders ist eine Belohnung von 500 Thlr. gesetzt worden. — Dem Baumeister dcr Pirna« neuen Eisenbahn- und Ver bat um entgegenkommendes Vertrauen und versprach dasBeste seiner, kehrSbrücke üb« die Elbe, Wasserbau-Inspeetor Hofmann, ist auch Kräfte für dieHebung des Polytechnikums einzusetzen. Da er gleich- " >- zeitig noch Director der Freiberger Bergakademie ist und die Ein richtung getroffen hat, daß er in der 1. Hälfte der Woche in Dres den, in der zweiten in Freiberg die Interessen beider Hochscbulcn wahrnimmt und amtirt, so verglich er sich mit einem Kolben an ciner Dampfmaschine, der bald oben, bald unten seinen Gang nehme. Sein Hoch galt dem Polytechnikum. Sehr witzig sprach dann Prof. Geinitz ; auch Finanzrath Köpke ergriff das Wort und mit großer Wärme schilderte dann Prof. Stern die im Lehrercollegium vertretene Unzrrtrennlichkeit der fachwissenschaftlichen und humanistischen Bildung, um in den künftigen Technikern die volle Menschlichkeit eines tüchtigen Fachmanns zur Reift zu bringe». Auch diese Be tonung der idealen Seite dcr Bildung fand begeisterten Widerhall. Der lämmers, bei dem jugendlich« Frohsinn und ein unzerstör bare« echt deutscher Streben nach den unveräußerlichen Gütern der die Ausführung dcr neuen Elbbrücke für die Schandau-Sebnitz« Eisenbahn bei Wendischfähre übertragen worden. Die speciell« Vorarbeiten sollen demnächst beginnen. Im Blasewitz« Waldparke in der Friedrich-Auguststraß, wird von einem hiesigen Eonsortium achtbarer Männer ein großes Pcnsionshaus mit einigen 60 Zimmern, höchst comfortable einge richtet, «baut werden, wie man deren in der Schweiz hat. Die con stituirende Generalversammlung hat gestern stattgefunden und soll derBau sofort beginnen, so daß Ostern nächsten Jahre« das Etablisse ment dem Publikum zur Benutzung übergeben werden kann. — Gestern Mittag hat eine in der Grunaer Straße wohnhaft« Frauensperson, die Wirthschaftcrin eines verwittweten Kauftrumiw- durch den Genuß von in Wasser aufgelösten Streichholzkuppen sich zu vergiften versucht. Sie ist zur Cur nach dem Stadtkraffknstaus« geschafft word«».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite