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- Erscheinungsdatum
- 1873-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187304302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-04
- Tag 1873-04-30
-
Monat
1873-04
-
Jahr
1873
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I». «bon « »i«rtkMr ltch !»>» «Igr., durm die Sku»«»r» l N«r. >uf>«»< SI.OOU »rrmdl. Akr di« »Uckaabk ilngc- saudlrr Manulcriptr macht sich dir Sirdaclio» nicht vcrdindllch. Instratru AniioNnik aus» wart» U«ti,«ii*tvii» u«>l Vaxiar in Hamburg, vkr lin, Wir». Lriprig. Aigcl, «»»lau, Fransturt a. M. — Such dl»»«« ,n Brriin, irctPjia. Wien. Lamdurg. Sroiillmt a. M., Mün- chrn. — Vaud« L 0«. in Frankfurt a. M. — Ir. voi»t in Stirmmt. — llu- r»u. ii-Ntto. ltoliior ch I)«. in Pari». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch <k Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redacteur: IlÜMS Ntlchardt EZnserLtL werdenMsrker. <trabe 18 üngenov>mu-.. 1>iL Ab tt M»r. Gonuiaa» 1>is Mittag 12 Udr In ' Ne»istadl . Froste Kloster- »rassc 5 dir Abb. ü Ut,v. Dec Raum einer ein- Ipaltiacn PeUl'.elle kostet Pju. 'n„,uscnldt die »jcilc.1 litgr. (Line lycnunne für da-L >lachsltti,uqc Mesche, neu der 7vttsttUle kuiri) nicht lieg eben. An^lvlUlislc Annoncen» Äuslräge vvn uns unbe kannten Firmen u. Per- soncn inseriven wir nur Neuen Pianumera » du - ,'ialilllttg durch Aries- marken oder Postcinzah- lung. 0 Silben kostete t><2 Rpr. Auswärtiue könnet! die ^alilnna auch auf eine Dresdner ^irn.a anwelsen. Tlc Exp. Ar. 1S0 Ächtrehnter Jahrgang. Mltredacteur: Or. Lnill Für da« Feuilleton: »»«tin»»». Dresden, Mittwoch, SV. April 1873. Für die Monate Mai imd Jnni werden in unserer Expedition, sowie bei oilen Postämtern Abonne ment- ans die Dresdner Nachrichten zu 15 resp. 17 Agr. angenommen. Politisches. Die stark republikanische Strömung, die augenblicklich Frank reich durchfiuthet, spricht sich mit größter Bestimmtheit in den Wahl ergebnissen aus. Mit Ausnahme des durch und durch katholischen Morbihan, woselbst der gemeinsame Eandidat der Elerikalen und Legitimistcn siegte, schlugen die Republikaner allerorten die Eonservati- ven. Letztere blieben in geradezu verschwindender Minderheit. Und da, wo zwei Schattirungen der Republikaner mit einander rangen, erwies sich der radikale Eandidat stets stärker als der gemäßigte. Am lehrreichsten ist in dieser Richtung die Pariser Wahl. Das Wahlsieber hatte dort, nach de», Bericht der „N. Z", einen seit 48 nicht wieder erlebten Höhepunct erreicht. Der Anschlagezeltel-Luius florirte aufs Aeußerste; Barodet prangte in Roth, Stoffel in Gelb und Remusat in allen Farben des Regenbogen-. Tie Arbeiter drückten mit ihren Stimmen den radikalen Barodet durch; in den aristokratischen Merteln blieb Remusat Sieger, was ihm jedoch nicht viel half. Daß der Eandidat der Bonapartisten, der Oberst Stoffel, nicht einmal 30,000 Stimmen in Paris auf sich vereinigte, zeigt doch, daß das Kaiserreich nicht so viel Anhänger in der Hauptstadt Frankreichs besitzt, als seine Freunde immer glauben machen woll en. Die Republikaner werden über den Ausfall der Wahlen jubeln, die Conservativen aber die Wahl des radikalen Barodet in Paris als einen Beweis veriverthen, daß cs gefährlich wäre, den Belager ungszustand in Paris aufzuheben oder die Nationalversammlung und Regierung dahin zu verlegen. Herrn Gambetta kommt eine Rcminisccnz aus den letzten Ta gen des Kaiserreichs sehr unbequem. Er liebt eü bekanntlich, Napo leon allein für den Krieg verantwortlich zu machen; jetzt wird er aber daran erinnert, daß er einer der wüthcndsten Anhänger des Krieges gegen Preußen war. Als durch den Verzicht des Prinzen von Hohenzollern auf die spanische Königskrone der nächste Anlaß zum Kriege behoben war, schäumte er vor Wuth, verlangte trotzdem die Kriegserklärung gegen Preußen, und rief aus: Wer sich dem Kriege widersetzt, versündigt sich gegen das Vaterland! Heber den vollständig wiedergcnesenen, in seiner Privatbiblio- khek Audienz ertheilenden und schon wieder harmlos scherzenden Papst werden fortwährend Anecdoten verbreitet. Die neueste ist, daß er Befehl gegeben haben soll, seinen Leichnam verbrennen zu lassen. Der nordamerikanische Präsident Grant hat den Weltausstel- ungs-Commissar in Wien seiner Stellung enthoben. Der Ehren mann hatte versucht, die amerikanische Sitte, bei Staatsbauten Unterschleife zu machen, auf deutschen Boden zu verpflanzen. Er hatte die Bauten doppelt so hoch vergeben, als sie jeder Architect ausführen würde. Die ganze amerikanische Ausstellungsabtheilung ist auch noch weit zurück. Jetzt sind neue Special-Commissare ernannt. Da wir einmal bei solchen Ehrenmännern sind, so tragen wir aus der „Köln. Ztg." ein hübsches Sätzchen über Wagcner nach: „Reinecke hat schon oft oben auf der Leiter gestanden und ist den noch immer wieder zu Gunst und Ansehen gelangt. So fehlt es auch jetzt nicht ganz an Leuten, welche der Meinung sind, Wagencr ««de noch einmal durch seinen Gönner Bismarck herauügcrissen «erden. Indessen di« Thatsachen haben eine zu große Oeffentlich- keit erlangt, als daß dies glaubhaft wäre. Wenn die Freunde Wa- genee's ausstreuen, er sei bereit, seinen Abschied zu nehmen, wenn man chm eine erhöhte Pension, 3000 Thnler, bewillige, so ist der Staat schwerlich in der Lage, von diesem großmüthigcn Anerbieten Gebrauch zu machen. Die Dinge liegen so, daß eine Entlassung ohne alle Pension wahrscheinlicher ist." Wir fragen da blos: Sonst weiter nichts? Die Beschlüsse der Reichstags-Commission über den Jnvaliden- fonds liegen jetzt gedruckt vor. Die Grundzüge des Gesetzentwurfs, sowie die Summe von 187 Millionen sind unbeanstandet geblieben, dagegen sind in der Anlage der Gelder und in der constitutionellcn Control« erhebliche Aenderungen und Zusätze beschlossen. In der Auswahl der Papiere ist unterschieden zwischen dem bis 1. Juli 1876 dauernden Provisorium und dem Definitivum. Für das Provisorium ist der Verwaltung in der Anlegung der Gelder gro ßer Spielraum gelassen, für das Definitivum dagegen ist sie auf SchuLver Schreibungen des Reiches und der deutschen Bundesstaaten Km auf von diesen garantirte Papiere und auf Rentenbriefe be schränkt. vreale» und Sächsisches. — Der Grohherzog von Oldenburg ist am 26. d. M. hier ein- -MGen, im Hotel Bellrvue abgetreten und vorgestern Nachmittag nach Prag abgereist. Der Secretair bei der KreiSdirection zu Zwickau, »r.Griin- «e, ist unter Belastung in seinen Geschäftsverhältnisscn zugleich zum kWrnmgs-Referendar ernannt worden. Der Professor der polytechnischen Schule allhier, Hofrath Dr. Dchlömilch, hat den Character eines Geheimen Hofraths, der ^Airthschaftsdirector Steche« zu Bräunsdorf das Pcädicat Oeco- nomie-Rath, der Werkführer Ehrhardt zu Colditz von dem Fürsten Reust älterer Linie Heinrich XxH. die silberne Ehren-Medaille „Ilorita ao ckiziütati", der Ortsrichter Pech in Pannewitz die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber, der Vorstand des Ge richtSamts Leipzig 1., Hofrath Litzkendorf, das Ritterkreuz des Ver dienstorden« erhalten. - — Die Kreisdirection von Leipzig sowohl als das Ministerium de- Innern haben di« von dem Leipziger Polizei«,ntc verfügte Aus- tantes Beispiel, daß in den letzten Tagen in einem Gcschästslolale auf der Moritzstraße nicht weniger als 10 Spiegelscheiben auf gleiche Weise eingeschossen und dadurch ein Schaden herbeigeführt worden ist, der auf mehr als Einhundert Thaler taxirt wird. — Vorgestern Abend in der 7. Stunde ist auf dcrHellcrstraße der grüne Dienstmann Böhmer von einem mit Metern beladenen Wagen hcrabgestürzt und hat dadurch leider so bedeutende Wunden am Hinterkopfe erlitten, daß sich seine Unterbringung im Stadt krankenhause nöthig gemacht hat. — Vorgestern früh ist an der Ecke desDippoldiswaldacrplatzcä und der Waisenhausstraße ein Ejahrigcs Mädchen von einer Droschke überfahren worden, wobei das Kind einen Oberschentelbruch erlitten hat. Ter Führer der Droschke soll zu schnell um die Ecke gefahren sein und dadurch den Unfall herbeigeführt haben. — Morgen am k. Mai eröffnet Dir. Ncsmüller sein Toin- in e r t b e a t e r im G roße» G arte». Jetzt namentlich, wo das Hoftbeater feiert, wird diese Nachricht den Theaterfreunden doppelt willkommen sein. Ncsmüller hat schon seit Wochen auf seiner Sommerbühne rüstig arbeiten lassen und mancherlei Ver besserungen angebracht, vor Allem aber ei» Personal cngagirt, welches zu den beste» Erwartungen berechtigt. Tie Soubrette. Frl. Minna Häusel — wobl noch von früher in Manches Gedächtnis; — wird im vollste» Sinne des Wortes als Zugkraft zu bezeichne» sei». Herr'Albert Werner vom herzoglichen Hostheater in Dessau ist snr die Saison als Gast gewonnen, daß dies ein wirklicher Gewinn ist, wissen wir von des Künstlers trefflichen Leistungen aus der Bühne des H erininia - Theaters her. Herr O p penhei in, auch alö dramatischer Schriftsteller vorll'cilhait bekannt. Herr Freyniüllcr, vortrefflicher Komiker, Frl. Hertha, Frt. Flcicbsland, Frl. Morgenstern, Frl. Stangcnbcrg, gnk rcnommirtc Schau spielerinnen, werten im Verein mit dem Neomüllcr'scbcn Ehe paar zuversichtlich runde und künstlerisch crircucndc Vorstellungen bieten. 'Auch den reizenden Rosengarten hat Herr Ncsmüller bestens borgerichtet, sodaß der Aufciiibalt in und anher dem Theater iür Hoch und Niedrig gleich amüsant werten wird. — Bei der Ziehung der zum Besten des Albcrtvcr- einö veranstalteten Lotterie sind die Ist Hauptgewinne ans folgende Nummern gciallcn: >. das Porzcllanicrvicc nebst Silbcrkastcn: 23500; 2. das Pianino: IKON; 3. das Original- Oelgemälde: 45081; 1., 5. u. 0. eine goldene Tanicnnhc: 0758, 21708, 38340; 7.—12. eine Familien-Nähmaschine: 8800, 11718, U1825, 33756, 37215. 45766. — Die Eisenbahmahrten zwischen Dresden und Tcplitz sind auf der DrcSten-Aussig-Teplitzcr Pinie einer neuen Fabrortmmg unterworfen. Empiclstenöwerth sind die folgenden »zarnen, bei denen man die geringste Fahrzeit bar. Fährt man l Udr 5 M. Nachtö hier ab, so ist man I Ubr 58 M. Vorm. inTeplitz: fährt man OUHr früh, ist man lo llhr I I M.: nährt inan ist U. :!(>M. Nack'iii., ist man 1 Uhr Al M., und lävrt man 4 Uor Nachm., ist man 8 Uhr 26M. i» Tcplitz. Zur Fadel nach Earlsocid 'Md besonders empscblenöwcrtb die Züge: l Uhr 5 M. '.Nachts und 12 Uhr 30 M. Nachm.; mit crstercm Zuge ist mag 0lIbr24M Vorm., mit kein letzteren 0 Udr 25 M. Abends daselbst, l'in großer, eleganter Rcstanrationo- unkWarrciaal lär die.Nenender I. II. 2. Elaste ist in Vcvlitz inzwstchc» auch errichtet worden: auch wird icist die Zollrevision des anlangci.rcnPastagicrgepäcrs in einer geräuniigcn, vor Zug geschütten Ncviiionsdalic borge, noninien. Wesentliche Verbesserungen! - Ani der Bnichldicratc: Bahn werden auch ticcnihrlg zu dem tirccken Pelsoncinngc von Warnsdorf »ach Egcr und vw» vi-i-o rirccte Fadrkarrcn zwischen allen größeren auf der Route dcstcldcn clcgcncn Sta tionen auc-gegcbcn. — In der vorgestern Adend staitgciuudcnen Sinung des Anisichtoratdeö der Dresdner 'steter .,tut, veunaw F. "loden Vierling IV., wurde rer Gcschäit'-bcricd! stir !Mst l.n borgelegt. Die Lage des UntcrncdmcnS ist nach jeder Richtung bin als eine günstige zu bezeichnen und cs soll ng.d dcn gefaßten Beschlüssen über Vcrldeilung des Reingewinnes rcr ani Ende Mai er. ein- zttderuiendcii Gc»ergl-Vcr>aniinlnng .inhcr dedcul . dcn Ubiancid- ungen die Gewährung einer Dividente von in ,.roccm vorge- schlage» werden. — I» rer vor Kuncni stgltgeiuudcnen Sixung des Aw- siclstörgtdS der „Zcitzcr enscugleßcrei und Vlgiciancndau sticiien- Gcicllschgst" wurde die Dividende iür dns vcrstoisenc l'icicl'ä'ic ei, die eine dort "vorüber-.,«aän.,«,,.' -rrm. iahk >872 nacl' l,in''angrclcheir Abicl'rcil-nngcn gl" >!' VE t.. a!'o e,i vk eine von voruocrgcgangeiw Flau, ,0 ,'cstgcstclit. Die Belaii»l>»g.ch»»g tei Bii .u, sollten, »zene Frau hatte Waster ichopsm, i,-,p ;c,i, »u welcher reih, an welchen Zadluellen die "igc den beiden Leuten angegriffen und sammt! gebcnc Dividende rri'obcn werken tan», wird in nächster Zeit ihren Kannen so lange >m Kreise herumgedreht worden,' biü sie end- rriolgen. ^ . .. lich hingcfallen mar. Ihre Kannen waren dadurch zum Thcil rer- . ^ 4. er GuGbesitzer Vetter m «vrneivitz bei .'Aerßen Hst aia krochen, sie selbst aber durch den Fall verlebt worden. Die beiden durch einen Sturz ovn caicm ,-cheuncnbalIen aus die Tenn., jungen Leute, angeblich Mechaniker von hier wurden einer dazu- >" Perthelsdorf bei Herrnhut der V';>ahcc alle Bw.ucrgehstse Z,ech geiommenen Polizeipatronille übcraeben. Sie schienen nicht ganz ^urch Hcralffallcn von einer Bachuicrmaner stmca'rso gesunde!: inickitcrn aemesen ru sein ' G - - « b >'«>lat >onc n. Morgen wirk '»ddg'äirt in dcn n icyre g n >m zu i i .. ... > Gcrulstsnint Ehrcnirlcderöt.'ls: cOnistian Viarstus «'gund'lu sa — In der vorgestrigen Nacht sind zwei in einer Druckerei be-! -.>27,1, 33z» Tdir. tarnt, schästigle Mädchen bei der Heimkehr von der Arbeit aus dem Fisch i — V e r lau t b g r u u g c n i in H g ndcl s r e g i st 0 r: Ed'- hossplahe von einem jungen unbekannten Menschen, der ihnen dort stetragen die Firma: „Aciieiweieiii iür Fla.dS- im- I'einc» - Ih- vegkgncie. ww veyaupnn, angemmn uns insu eine von ihm > ^,g-en Georg tSjsemtucl die, und Ernst FnliadHempol in.narbitz. chre» Hutes.^!"^t worden. . ^ Oeiicnt«. tserick'tSiik„»gamsti.stl,'ril. ociiiieEdristiane Seit einiger Zeit vermöge ein Kaufmann >n dci Neustadt, ^szjgxdcnc Gcdlicl) stellte bei hiciigkni Beziile iei,ast Diia-anlcag aus seinem Geschäfte verschiedene Waaren. Länger fortgesetzte Be- gegen dcn Handarbeiter Ecn. August Krcuncr/wcil d ritlbc einer obachtungcn lenkten endlich seinen Verdacht aus lein Ladenmädchen. 10""", Lehmann gegenüber sicl' da!'!» geä»'> >t, ne : -e tneküch» Er ries nun die Behörde ,u Hülse und ließ bei dem MädRe» cni «vil'bnbe, babe eine Vlar'llme g.iloblcii: ,e ,c, eme d-r ucf nun vic oehorve zu niste unv Uc„ bei vcm stAavchcn cni Manie, -. Sie batte nainli b von de: „rau t.s Aussuchung halten. Dieselbe lieferte cmen überaus großen Vor-1.erraincr, ioclck'e eine Handels,ran ist, eine ioicbe Kiste nir Onen Weisung dcsRedacteurö des socialdemokratischen Volksstaats, Hepner, bestätigt und die von Hepner cingcwendeten Recursc verworfen. Die Ausweisung war auf Grund des tz 3 des FrcizügigteitSgcsetzeü er folgt, nachdem Hepner wiederholt bestraft worden war. Tic Aus weisungsmaßregel soll nunmehr in Vollzug treten. — Für die Absendung von Geld- und Wcrthbriefen durch die Post sind Erleichterungen Angeführt worden. Den Postanstalten ist für die Ausführung dieser Maßregel folgende Bestimmung zu gegangen: Couvert und Siegel müssen den Inhalt eines Briefes voll ständig sichern. Ob das zum Aerschlusse eines Geldbriefes ver wandte Couvert, beziehentlich die angebrachten Siegel, dem Erfor dernisse derSichcrstellung desJnhaltes genügen, wird somit zunächst dem selbstständigen Ermessen des Absenders überlassen, und dieser hat in verkommenden Fällen den Nachtheil zu tragen, welcher aus der reglementswidrigen Benutzung eines unzulänglichen Couverts oder aus mangelhaftem Siegelverschlusse etwa entstehen sollte. Die Postanstalten haben bei derAnnahme vonGeldbricfen zwar ebenfalls darauf zu achten, daß der Verschluß, wenigstens soweit sich derselbe von außen beurtheilen läßt, die nöthige Sicherheit biete; jede über triebene Peinlichkeit und alle zu weit gehenden Anforderungen in Bezug auf die Weise, wie der Sicherstellung genügt ist, sind aber zu vermeide». — Man schreibt der „Voss. Ztg.": „Esist in mehreren Blät tern davon die Rede gewesen, daß unsere evangelische Geistlichkeit der Einführung der bürgerlichen Ehe im Reiche kein Hindernis; bereiten würde. Die Nachricht hängt mit der Thatsache zusammen, daß Cul- tusminister De. v. Gerber dieser Einführung nicht entgegen ist und der ihm nahestehende evangelische Hofprediger Dr. Rüling schon die bürgerliche Ehe von dei Kanzel herab als eine nicht zu uingehende Nothwendigkeit dargestellt hat." — Anfangs Mai wird in Pirna das neue kgl. Schullehrer seminar eröffnet. Es ist dies das 13. im Königreich Sachsen und hat die Oberleitung desselben Herr Seminar-Oberlehrer Dr. Ober länder, bisher am Schullehrerseminar zu Grimma als Oberlehrer thätig. Vor der Hand befinden sich die Untcrrichtsräumlichkeiten noch init in dem neuen Bürgerschulgebäude, es ist aber schon ein Platz von der Regierung ausgesucht worden, auf welchem das neue Seminar erbaut werden soll. Im Laufe dieses Jahres werden jeden falls im Landtage die Kosten dazu bewilligt werden. — Ein schreckliches Unglück passirte vorgestern Abend 10 sZ Uhr auf der Pferdeeisenbahn im Waldpark— wie alle Unglücksfälle bei diesem Institute hervorgegangen aus eigener Unvorsichtigkeit des Betroffenen. Diesmal wurde ein Kutscher der Bahn zum Opfer. Durch ein plötzliches Zucken des Handpferdes entfielen dcn, Kutscher die Zügel. Statt nun die vorzügliche Bremse, welche die Bahn wagen haben, sofort anzuziehen und den Wagen zuin Stehen zu bringen, sprang der eifrige Beamte im Fahren vorn herunter, suchte mit der Hand die Zügel zwischen den laufenden Pferden zu erhaschen, kam zu Falle—und bcideFüße gcriethen unter die scharf kantigen Räder des Wagens. Die wenigen Passagiere stiegen aus und der Wagen fuhr mit dem unglücklichen Verletzten zur Stadt zu rück. Dort brachte ihn der diensthabende Eontroleur mittelst Droschke sofort ins Krankenhaus. Die Direction erhielt die Meldung erst nach Mitternacht. Der Verunglückte, dessen Leben hoffentlich er halten bleibt, heißt Iäntzsch, ist aus Böhmen gebürtig und war bei dem Beamtcnpersonal durch Dienstwilligkeit und Pünttlichkeit allgemein beliebt. Wir erfahren bei Schluß des Blattes, daß dem verunglückten Jäntzsch schon gestern früh der linke Fuß abgenom- mcn werden mußte. Der rechte bleibt ihm erhalten. Bis jetzt ist das Befinden befriedigend. Jäntzsch ist verheirathct und Vater zweier Kinder. — Vorgestern Abend gegen 0 Uhr haste sich ein zahlreiches Publikum vor cinemHauie auf dein Freiöergerpiatze versammelt und ; hielt zwei junge Leute scsi, die § gröblich beleidigt haben wollen, war aber von Am Montag, kurz nach Mittag, zogen die Arbeiter der Kaps'schen Pianofortefabrik, ein Musikchor an der Spitze, durch die Fricdrichstadt hinaus in'ü Freie, um sich auch einmal an der herr lichen Baumblüthe zu erfreuen. Da dem munteren Chore der stattlich herausgeputzte „Calculator" nebst Gemahlin gravitätisch voranschritten und hierbei natürlich ein colossaler Regenschirm und dcrgl. Kinderwagen nicht fehlten, so erregte der Zug allgemeine Hei terkeit und erhielt zahlreiches Geleite biü zur Stadt hinaus. — Von dem Unfuge, der, trotz aller öffentlichen Warnungen, noch immer in hiesiger Stadt mit dem Einschieben von Fenstern mittelst kleiner Steine oder Erbsen, die durch sog. Katapulte geschleu dert werden, getrieben wird, erzählt man stRS als ßjn neues, ecla- Piivalaiigcklagtcn zu 3 äl'lr. Gclkdnße. Dabci Rico co trotz Einspruck'0 seiten Kramers aucst denke. Bei der'stobninbriverko besitzcri» Wittwe Funke auf der Schaierstraße beiance» fick) zwei Kutscher im Dienste, Hcrrniann Märker und Malllstas Schma ler. Erstcrcr balle einen zwölijädrigciiJungen, welcher sich eines schöne» TagcS damit vergnügte, im Flinleäcl'cn Stalle die Streu iiiederzutramveln. Schmaler verbietet idin das, aber Riclmrd, so beißt der Knabe, bört nicht ani die lntscbcrlicbcn Worte, sondern trampelt lort, sich dabci in äußerst uncraliictlichc» Redensarten gegen Schmaler ergebend. Diesen, welchen die unappetitliche Einladung des FriebrlchstädtischcnGamainS, böcblichst vertricßte, Meist nach einer Ltrengabcl und versetzt demselben ein Paar Schläge über den Rücken, damit noch nickst zufrieden, schuppt er Ibn dergestalt aus dem Stalle, daß der Junge zu Boden fällt. Aber auch damit ist das beleidigte Gesützl des Kutschers noch nicht
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