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G»e»M»» «orten- ßr»t« r». »Sonne. m-n!»pret» vleitel» Mrlich 2S-,, Ngr., «»rch die Poti iii Lgr. Stnt'tnr dir. I Ngr. — AuUage: L0,ÜOa Ikxeinplnrc. Inseraten-AnnaSme o»iwarl».' II>»aou- »!oi» L Vaglar tu Hamburg. Berit», wie», Let»»«ii, Basel, Preilau, granlsUlt a.M —Itug. Ä »»»tn verlin, ».'etpiia.wien. Hamburgs tzratUsitil er «.. Miiiichcn. — voudotU«. tnJiaük» pirt ». M. — t«. V»i,t tu lltxmntd.— lloeo». Üut- Uoe L lta. in Baris. »nlei»«»«d«n »»««««. Pratze !i on,,namme» LiS Ad.« Udr. «annlog» dt» Vtliag« !2 Udr. K, «entlad!: »ratz» »ldtier« aatse ü dt» Abd. s Udr. Der Raum eines «tn» lpatltaen Peitlj'tle tot»! IL Pta. tLtnactand! dte Zette li Agr. Ein« tdaraulie tue da» nächlltägige Ertchet- ne» der Inserate wird nicht gegeben. iluSwit ritze ! I» Tageblatt für Nnterhaltuug nnd Geschäftsverkehr. , Druck und Ligenthum der Herausgeber: Liepsch ör Reichardt in Dresden. Berantwortl. Redakteur: Ivlms Neichardt. »nnonceu- »nstriige von un« unde- tannien Ntrme, u. Per- tonen inlertren wir mir argen Pränumerando» Za!>luna durch Brtet- marlen oder Balictnsatz- lunz. US Silben tollen II, «ar. »»«waretge tilnnen die Zadluna auch aut eine DreSdncrJirma anwcisen. Dte Ex». Nr. 111. Achtzehnter Jahrgang. Politisches. Die ivsnigenMitthcilungcu, diewir unter „TagcSgcschichte" veröffentlich n, etithattenThatsachen, die einer weiteren Erlänter- ung nicht bevürsen. Eine iveitere Aebrenlese ergiebt als Wichtig stes, daß die Bundesrathstinsschüsse sich init übenviegenderMehr heit für Beibehaltung der Salzsieucr nnd für Ablehnung der Tilbatostencr ausgesprochen haben. Die 'Neiieiiisülnuiig einer Bvrstnsleuer würde sonach als einzige stencrreformatorischez'Naß- regel au« dieser vielbesprochenen Asfaire hervorgche». Tie Bun- derrathoausschüsse liehen sich beider ätlahl zivischen derAesleuerung des Tabaks nnd des Satze« vermuthlich von dein Grundsätze mit leiten, daß sich alte Steuern besser tragen lassen, als neue, na mentlich so thorichte, wie die Tabaksteuer. Das deutsche Volt ist nun einmal an theures Salz und biuigen Tabak gewohnt, wäh rend in andern Ländern ein umgekehrtes Verhältnis; stattsindet. Nach unserer Ansicht dürfte es eine volkSwicthschaftlich richtige Maßregel sein, wenn man auch da« Salz billig macht. Den Aus fast muß die Borsensteuer vollständig decken. Au« Hannover klagt inan über die Unduldsamfeil der dor tigen orthodoren Juden. Lin geachteter jüdischer Arzt, i)".'Edel, hatte sich geweigert, seinen schwächlichen neugebornen Knaben der rituellen Aeschneidung zu. unterwerfen. Als da« Kind wenige Tage später starb, erhielt der Vater ein Schreiben vom Rabbiner, daß, streng genommen, dem Kinde, da« faetiich dem Judenthum entzogen worden sei, ein Platz auf dem jüdischen Friedhöfe nicht gebühre. Ans besonderer Gnade solle jedoch eine Ausnahme ge macht werden. Das arme Wurm wurde in einem besonderen Winkel des Friedhofes beerdigt. Tie orthodoren Pfnssen sind in asten Confessionen dieselben, mögen sie als Katholiken Ketzer ver fluchen, als Juden unbeschnittene KnäbleinS wie Selbstmörder an die Mauern verscharren lassen, alsProtcstanten gefallene Bräute mit Ohrfeigen am Altäre traktiren. In Hainburg wunde, t man sich nicht wenig über den Für sten BiZmarck, der den Sachsenwald im Lauenburgischcn dem Untergange förmlich weiht. In diesem Sachscnwald, aus den ältesten Stammen bestehend, hat Bismarck vor 2 Wintern für 70,000, im letzten für 100,000 Thtr. 'Nutz- und A.cnnholz schlagen lassen, so daß die Bestände in manchen Gehegen schon sehr durchsichtig werden. An Streiks ist zwar nirgends Mangel; inWien aber scheint die Eröffnung der Weltausstellung das Signal zu einer ganzen Reihe von Streits abzugebcn. Die Fiaker- und Stellwagen. kutscher, die Kellner, die Schneider, die Kaminfeger, die Bäcker und Gott weis; was noch für Gewerbe wollen alle am 1. Mai Peitsch?, Serviette, Bügeleisen, Kratze und Mulde niedcrlegcn. Locales mrd Sächsisches. Der Herzog Wilhelm von Braun;chweig hat aus der Durchreise nach seiner Besitzung Siöyllcnort in Schlesien, wo er den Sommer über zu wohnen pflegt, sich vorgestern hier auf- gehalten und im Hotel Bellevue Quartier genommen. — Von der Vergrößerung Dresdens haben wir die Zeug nisse täglich vor Augen, sie erfüllen Jeden, der als Dresdner Zeine Vaterstadt lieb hat, mit Freude lind Stolz; aber gleichfalls erfreulich ist, wenn man sieht, wie auch einzelne Provinzslädte jetzt in rapider Weise sich vergrößern nnd in ihrer Industrie heben. Alle kleinen Städte trifft dieses LooS leider nicht, weil sich zu viel Menschen nach den großen Hauptstädten drängen. Das'freundliche Pirna aber gehört in die Zahl der glücklichen üppig blühenden Provinzstädtc. Jedem, dcr eine Spazierfahrt hahin unternimmt, wird sich auf die angenehmste Weise durch das rege Leben, welches sich schon längs der Bahnlinie bis Pirna entfaltet, überrascht finden. Da erstehen große Fabriken, bei Mügeln z. B. eine große chemische Aktien-Fabrik, mehrere Ziegcleicn, in der 'Nähe von Pirna selbst eine große Eisenichmel zerei und noch verschiedene kleinere nnd größere mduslrüllcEtab lissemcntS tauchen aus dem bisher noch als Wiese nnd Äcker gc lcgenen Boden rüstig empor. In Pirna selbst hat sich seit wenig Jahren Vieles verändert, verbessert und erneuert. Die reizenden Promenaden führen rund um die Stadt an schönen 'Neu bauten vorüber, z. B. der neuen Kirche, der Schule :c. Ucberall trifft man auf Spuren, welche zeigen, wie der Geist dcr'Einwoh- ner sich regt, um ihr blühendes Städtchen zur Großstadt empor zu heben. Wenn man die Firmen die Gesichter der Geschäfte nennen känn, so nehmen die Pirnaische» Geschäftsgesichter recht großartige Züge an. Steigt man nun hinauf nach der Schloß- restauration des Sonnensteins, welch' ein herrliches Bild entrollt sich da den Blicken. Rechts liegt, gar nicht so fern, die sächsische Schweiz, drüben auf der anderen Seite der Elbe das freundliche Copitz, und weiter westwärts, über grüne Felder und Wiesen, Hügel und Dörfer, sehen wir die Thürme Dresdens cmporragen, die schöne Stadt in edelster Repräsentation vor uns liegen. Sieht man herab in das zu Füßen des Sonnenstcinfelscns lie gende Pirna, welches rege Leben, welche Geschäftigkeit'. Die Hauptthätigkeit entfaltet sich jetzt am neuen Brückenbau nnd neuen Bahnhof. Dort wird in der Richtung nach Dresden zu das Terrain erhöht und geebnet, denn dorthin kommt der neue Mttredacteur: l)r. I-suil Für daö Feuilleton: L.n«>»v1k Dresse», Montag, 21. April 1873. große Bahnhof und von dort aus wird die Brücke hinübergesührt nach Copitz. Zwei Sirompfciler stehen bereits fertig und nicht allzulange wird cs dauern, so sehen die Pirnaer den lange ge hegten Wunsch, eine stattliche Brücke zu besitzen, erfüllt. Als Arbciler hat man, dem Beispiele Dresdens folgend, zum größten Theil Italiener genommen und sich dabei nicht im Lichte gestan den, denn diese Leute sind so arbeitsam, ivie sie nüchtern und ge nügsam sind. Herr Postdirector Domann hat die beste Gelegen heit zu bemericn, auf welche Weise die Italiener ihren Verdienst verwenden; er sagte uns, daß er noch selten so viel Posteinzahl- ungen zu befördern hatte wie jetzt, denn Alles was dcr fleißige Sohn des Süden« nur irgend ersparen kann, das schickt er in seine ferne Heimath; sein Ziel ist, nach einigen Jahren strenger Arbeit und unendlich genügsamen Lebens sich ein kleines Heim zu gründen! Es macht einen komischen Eindruck auf den Gassen, auf dem Marktplatz, zwischen den gemüthlichen Gesichtern der Pirnaer die braunen, schwarzlockigcn, dunkeläugigen Köpfe zu sehen, in das meist gut sächsisch gesprochene Deutsch der Pirnaer, die fremden Klänge dcr italienischen Mundart tönen zu hören. Ein Ausflug nach Pirna, mit dem Schlußact in dem durch treff liche und billige Bewirthung ausgezeichneten „grünen Salon" der dasigen Dampfschiff-Restauration, ist jetzt sicher eine der loh nendsten Parti en, die man von hier aus in die Nähe unter nehmen kann. — Die gestrige Mitthcilnng über die vertrauliche Bespre chung der hiesigen Stadtverordneten ist dahin zu erläutern, daß der Stadtrath diese Rnthsstclle so bald als möglich zu besetzen wünscht, die Stadtverordneten dagegen wollen diese Wahl nicht übers Knie brechen und etwaigen Bewerbern Zeit lassen sich zu melden. Ein bezüglicher Antrag, öffentlich zur Bewerbung auf- zufordcrn, wurde jedoch mit 20 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Dagegen der Antrag, auf Absetzung dieser Wahl von der Tages ordnung dcr nächsten Stadtverordnctcnsitzung, angenommen. Obwohl nach Lage der Sache über Persönlichkeiten nicht discutirt wurde, weil hierzu später Gelegenheit geboten wird, erllärten doch mehrere hervorragende Mitglieder des Collegiums, das; sie gerade über die Wahl derjenigen Person, welche im gestrigen Be richte als „nationalliberal" bezeichnet war, vollständig einig seien und diescin Manne ihre Stimme geben würden, aber nur aus praktischen Gründen für die gestellten Anträge sich erklären müß ten. Eine andere Vorbesprechung ergab Zweidrittel Mehrheit für Adv. Hendel. Bewohner dcr Wilsdruffer Vorstadt und Fnedrichstadt haben am vorigen Donnerstag eine Wahlbesprechung abgchalten und sich einstimmig für Hendels Wahl erklärt. Jeder Stadtverordnete weiß, daß cs sich darum handelt, dem Rathseottcgimn eine tüchtige, junge Arbeitskraft zuzuführen. Persönlichkeiten aber, dem Jnvalidenalter nahe, baben schlechter dings keine Aussicht gewählt zu werden. — Heute Nachm, um 4 Uhr werden die auf Antrag des Thicrschutzvereins in hiesiger Stadt confiscirten, seither im Zoo logischen Garten im oberen Theile des Kameelhauses aufbewahr- tcn Vögel, welche gut in Federn und der Natur nicht entfremd« sind, in Freiheit gesetzt, ausgenommen diejenigen Zugvögel, welche jetzt nicht nach ihrer Heimath gelangen würden, sowie diejenigen, deren Mauserzeit noch abzuwartcn ist. So werden denn die lieblichen gefiederten Sänger die ihnen gebührende, vom Schöpfer verliehene Freiheit durch unfern thierfreundlichcn Herrn Tirector Schöpf wiedererhalten und im frischen Grün, in milder reiner Luft jubelnd ihre Nester bauen. Mögen ihre Sprößlinge vor den: Loose einer Gefangenschaft immerdar liebreich geschützt wer den ; sic gehören cigentlch weder in armselige Käfige, noch in ver goldete Valoren, sondern zur allgemeinen Freude in die freie Gottcsnatur. Auch die Lehr- und Erziehung« Anstalt des Op. Pietsch in Blasewitz beging zu Ostern ihre feierliche Entlassung der ab gehenden Schüler und hielt die üblichen Prüfungen ab. Die Ausnahme neuer Zöglinge in die Pension oder die Schule findet jetzt statt, uno unlerlaffcn wir nicht, Eltern, denen ein wahrhaft gesunder, gcist- und herzstärkender Aufenth ilt ihrer Kinder er wünscht ist, diese vortrefflich siluinc Schulanstalt — im Wald park an Omnibus- und Pferdebahnlinie — in Erinnerung zu bringen. Was aus dem uns vorliegenden Prospekt besonders hervorzuhebcn wäre, ist sin sehr wahres Wort deS Direktors, der die möglichst individuelle Erziebung empfiehlt: „Viele kommen mit der jüngeren Genciation nicht zurecht, 'weil sie ihre Eigenart nicht verstehen können oder wollen. Wir machen Pläne über die Zukunft unserer Kinder, wir legen ihnen eine ganze Laufbahn im Geiste zurecht, in der an Alles gedacht, für Alles gesorgt ist, und haben vielleicht das Eine nicht bedacht, daß sie, wenn immer hin unser Fleisch und Blut, doch nicht Erben unserer ganzen In dividualität sind, daß oft ein anderer Sinn in ihnen lebt, dem wir mit Unrecht und zu ihrem Schaden Anerkennung und Be achtung versagen. Wie viel mehr glückliche Menschen würde es! geben, wenn jeder das hätte werden können, wozu die Natur ihn! innerlich angelegt hat, um ivie viel leistungsfähiger müßte die j Welt sein, wenn jeder auf dem rechten Posten stände! Daß dies ' nicht der Fall ist, kommt zum Theil auf Rechnung Derer, die die. Jugend leiten. Oft waren es Lieblingsideen der Eltern, oft' Standesrücksichten, die den Sohn in einen Beruf trieben, wozu ihm der innere Beruf fehlte. Wer Jemand einen Lebensweg rathen will, muß nicht nur den Weg kennen, den er empfiehlt, sondern vor allen Dingen Ten, auf den er bestimmend ein- wirken will." — Aus Dresden schreibt man dem „Leipz. Theater- und Jntelligenzblatt": Ein interessanter Proces; ist hier gegenwärtig im Gange. Vor etwa zwei Monaten starb der Hierselbst wohn hafte Rentner M, ein Sonderling, ivie selten einer lebte. Dis Erben ließen nun verschiedene Gegenstände aus der Hinterlassen schaft verauetionircn, unter anderem auch einen ausgestopftcn Hund, der voin glücklichen Käufer für 15 Ngr. erstanden wurde. Vor eitrigen Tagen nun kam einer der Erben zu dem Käufer des Hundes und bot demselben das Zehnfache des Kaufgeldes, wenn er den Hund wieder zurückgcben «volle, wobei der Erbe vorgab, daß er ans Pietät für den Verstorbenen den Hund doch behalten möchte. Der Besitzer desselben, ganz zufrieden mit dem Geschäft, gab das alte Stück gern zurück. Wie aber erstaunte er, als er Tags darauf einen Brief erhielt, worin er aufgefordert wurde, die in dem Hunde verborgen gewesene Geldsumme, welche der Käufer wahrscheinlich herausgcnommen haben inüsse, auszuliefern. Der Käufer eilte sofort zu dem Erben des alten Sonderlings, von dem er den Brief erhalten, und erfuhr hier, daß man nach träglich aus den Papieren des Verstorbenen ersehen habe, wie derselbe im Innern des Hundes eine Summe Geldes verborgen, die jetzt aber verschwunden sei. Ta dcr Käufer des Hundes sich jedoch eine jede Zumulhung verbat, als habe er das Geld heraus- genommcn, so gab es eine harte Auseinandersetzung, infolge deren der Erbe den Käufer auf Herausgabe des Geldes, der Käu fer den Erben aber wegen Verleumdung verllagt hat. — Als Beweis für das eminente Steigen des Werthes der Grundstücke in dcr inneren Stadt stellt sich die vor ca. 3 Mo naten vom jetzigen Besitzer, HerrnStrohhutmnnufacturist Adolph Locwi, für das Gasthaus zum „Trompeterschlößchen" gezahlte ^ Kaussumme von 112,0Ö0Thlr. dar; ein Preis, für welchen man in der Provilh ein Rittergut kaufen kann. Die Bewirthschaft- ! ung hat — wie zum Theil schon bekannt sein wird — Herr i Restaurateur Richter, der vorher auf der Schöslergasse ein wegen ' seiner guten Küche sehr besuchtes Spcisehaus hielt, übernommen. — Auf der Pillnitzerstraße, nahe dem Elbberg, verunglückte vorgestern durch einen Radbruch ein Fuhrwerk mit langen Holz stämmen, jedenfalls weil cs für den schwachen Bau des Wagens viel zu schwer belastet ivar. Da das Zusammenbrechen mitten auf der Straße statt hatte und das Wegräumen nicht so leicht vor sich ging, mußten die Wagen der Pferdebahn beiderseits bis zum Thatort heransahrcn und das Publikum umsteigen. — Die aw 1k. abgehattcne Generalversammlung deSSlll- gemcinen Hausbesitzer Vereins hatte zuerst ten üblick'en viertel jährlichen Geschäftsbericht über dieTbätigkeit der Verwaltung, sowie dsc Cossen- und ViircauMrung zu prüfen. Aus demselben ergab sich» daß tieVcvwaltung sich mit Interesse an dem Project tesDrcödner Mictl'bewohncrvereinS, für Drestcneine Mobiliar- brandvcrsichcrimgS-Gcnosscnschast zu errichten, kethciligt hatte. ! Bedauernd wurde erwähnt, daß das Pfandbrief-Institut, wel ches nun schon seit fast 2 Jahren sich im Projekt hin- und her- dcwcgt hat und dessen Conslituirung am tzl. Januar erfolgt war, immer »och nicht in'S Leben getreten ist, weil man noch auf die Bestätigung des Handelsgerichts wartet. — Die Casse ergab eilten Vcnnegciidbcstand von über .1000 Thlr. pr.Ente März, ein Zeichen, tatz das Vermögen des Vereins langsam aber stetig sich vermehrt, ungeachtet dcr vielen Gcldausgabcn für die Zwecke des Vereins. Selbstverständlich kann dieicS Resultat nicht aus dem sehr billigen MItglieterbeitrage «LO Ngr. pro Jahr« sondern nur auS den Einkünften des Bureau hergeleitet werden. Dieses Bureau, Antoiisplay 2, belaßt sich mit GrundstückSkäu'cn re, kurz allen für den Grundbesitz noth- wendigen Geschäften und wirst eitlen Reingewinn ab- Dcr Bericht des jetzigen Burcauvorstandes zeigt cniecrfreuliche Ver- mcbrung der Geschälte und berechtigt z» dcn besten Erwart ungen. Der wichtigste Gegenstand der Tagesorciiimg war o>: Zusammenscl-ung einer Vermittlungs Eomitliiston, welche einem Theile ans Hausbesitzern, züin andere» Tdeilc ans Mieihbewoi nern zu bestehen bat. und welche die zwischen Haus besitzern und Mictbbcwobncrn cnttllchciidcn Streitigkeiten au, gütlichem, allüergerichtlichen Wege zum Anstrage drnigen soll. Es wurde berichtet, das; im Vezirksvcrcin Berlin eine solche Vermittelungs-Commission - nicht zuverwechseln mit dem in Preußen bereits vorhandenen, hier aber noch zu erwartenden Institut, dcr mit gesetzlichem Schutze auSgestatteten Schied« gerichte, — in'S Leben getreten sei. Infolge dessen halte die Verwaltung des Vereins nut dem hiesigen Miethbewobncr. verein corrcspondlrt und cS waren auch Seite deö Letzteren einige Dclcgirtc erschienen. Die Angelegenheit wurde mit per diemem Interesse beleuchtet und dcr einstlmmigcWunsch aus- gesprochen, daß ein Versuch gemacht werden «oll. Dabei be merkt der Dureauborstank. daß er schon letzt bemübt gewesen sei, in vor ihn gebrachten streitigen Fällen Rath zu erthetten, und daß dadurch manche, meist auf llnkenntniß der Gesetze beruhende Streitigkeiten mit Prozessen und Kosten vermiede» worden seien. — Da die Zeit zuwcit vorgeschritten war, um sich noch mit Aufstellung der GcschästSordiiuug zu beschäftigen, so wurde die Angelegenheit bis zur nächsten Vcreinsvcrsamm- lung !m Mai vertagt und soll die Verwaltung inzwischen im Vereine mit dem Mictl'bewobncrbcrci'n die Organisation der Vermittlungs-v ommiision annebmen. — Die Pirnaer Bank bat in dcr st Monate umfassen den ersten Gcschäftsperiote 1872 mit ihren Filialen Meißen und Sebnitz einen Umsatz von ca. 02 Millionen Thalern und einen Reingewinn von über 31,000 Ddlr. erzielt, und entspricht