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- Erscheinungsdatum
- 1873-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187304051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-04
- Tag 1873-04-05
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Monat
1873-04
-
Jahr
1873
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sehr zweckmäßiger «enderungen ln der Organisation dtS 5 uubtu.lauS der Anstalt, namentlich die neue Einrichtung ein... vnrcursuS und tle Verbesserungen bei dem clnjähriacn bnrse der Lehrlingöavthcllung. Sodann weist der Bericht die Vorurtheile gegen tic rausmä»nllä>c» Fachschule» über haupt und gegen die Ausnahme von2l»öiä»dc,n zurück. Den Schluss bitdenntteresianw Lchnlnachrichtc». der OraanisaiionS- vlan u. s. w. 151 Zöglinge erhalte» ln tcr Anstalt IhicLiuS- blidung; davon sind nur lit Sachsen, alle übrige» gehöre», der internatlonaleu Statur teö Handels entsprechend, dcmAus- tande an. sogar Brasilien ist vertreten. - Än der Lehr » ndErziehungS - Anstalt des Dir. Ernst Böhme tFerdinandstrafte Nr. 1), weiche sich nach dem Etnlaeungs Programm auch in dem verflossenen Schnltadie «inmer mehr nach allen Seiten hin erweitert hat und zur ln'.teduideit deö Oirectors wie der Etter» der Zög- linge gedie!-u! ist. fanden gestern und vorgestern mit recht clsteulichkn Res»! taten die dffentlichcn Pritsungcn statt und deute erivigt taS Examen der ersten blasse», sowie Nachmittags 6 Ulst die feierliche Entlassung der abgchcnde» Zöglinge, ttnket gletchiaUS Prüfung in der katY o l i s ch en cd u l c am Queckbrunnen statt. Auch diese Schule lieft in der gestrigen Prüfung der I.. ll. und IV. blasse nur günstige br- lolge sehen. - Der soeben erschienene Geschäftsbericht der „Sächsi schen Eiseubabnbaugescllschast entwirft ein an schauliches Bild dieser srtich aufstrebenden Genossenschaft, .stau», war sie am 21. Juni constituirt, so übcrnadm sie die Ausführung der Ist'» Meilen langen Bahnlinie Ehcmnitz- Slue-Adov. Bei der Bearbeitung der Spezialplänc ist ei» ganzer Stab technischer Beamte» beschäftigt: 1 Ober- und l AbtdeilungSingcnicur, Ll Ingenieure nud Assistenten, sowie Lg sonstige Baubeamte. Nach Genchmigung der Baupläne durch da- Finanzministerium kann der eigentliche Bau in Uc> sein Frühjahre auf der ganzen Strecke erfolgen. Die Linie lilbst Ist verbessert und zweckmäftigcr gegen früher proicktirt. Aus der Strecke Auc-Iägerögrü» wurden die früheren Mali schen Bauten fortgeiüdrt. Aue »Aussicht ist vorhanden, da ft die Linie Ehemnitz-Aue-Adori nebst Zweigbahn Schöncck- Klingenthal noch vor dem vereinbarten Endtermine ' " 1815» zum Heile der Gegend und zu», Bortbcll. der Gcieli schgft beendet sein wird. Außerdem hat die Gescilichait die arnerrsten Borarbeiten sür die rechte Elbuscrbav», jürZwenitz- «toilbecg-Lugau (3,2 Meilen laug», Adorf-Hof (5 l'Neilcn) und 8 Kohlenbahnen (10,5 »IlleiieiO übernommen: Bcrhaut- lnngen über andere Arbeiten schweben noch. Bei einer so kurzen Seschättöthätigkctt von >'» B.onalcn und bei der aut längere Zetten berechneten Auösübrung von Eiscnbahnbauten kann natürlich noch nicht von großen Gewinnen die Note sein. Trotzdem war eS möglich, sämmtliche Koste» der Orga nisation zu decken und l() Proc. am Biobilienconto und andere Abschreibungen im Betrage von 15,514 Thlr. zu machen. Die Gesellschaft geht unter dem Vorstände von 2 in Ellcnbah»- sgcheu so anerkannten Autoritären wie Obcrbauratv Sorge und vr. Rentzsch eincr iroben Entwicklung entgegen. Indem sie ihre Interessen wabrntmmt, bietet sic bei ihren soliden Grundsätze« dem Bäte,lande Lachsen, da sic Eisenbahnen baut, allgemeine Borthellc. — DaS flü chtige, augenblickliche Vergnügen, waS Hunderte bei der allabendlichen Austreibung derIc > „ iten in, Bazar-Keller empfanden, ist »n» gar noch in Buntdruck ans Papier gebracht und bei Richard Faiighänei, Llciiistraftc, gegen wenige Groschen zu habe». Wer die Austreibung der frommen Schwarzen dort gesehen und daran noch nich fgenng hat, kann sie nun auch noch in seiner eigenen Behausung ans- hingen. — In diesen Tagen wird von Herrn Henri Marti» in, Hotel de l'Europe ein mechanisches Kimst-babinct eröffnet werden, weiches unter Andere», die von ihm eigcntvüinlich erworbenen Original-Kunstwerke dcS berühmten Schweizer McchaniknS Iaguct Droz aus La bhaur de Fond bei Ncuf- chatel. einen Automaten alS Pianistin, einen als Zeichner und einen als Schreiber enthält. Jedenfalls wird der Inhalt dieses babinets ein höchst interessanter. — Der in Annaberg erscheinende „Kurier" bringt einige Details über das große Brandunglück in Joachimsthal im böh mischen Erzgebirge. Das Feuer war hiernach am Montag gegen 11 Uhr Vormittags ausgebrochen und griff mit solcherSchnellig- keit um sich, das? an ein Retten der Habe nicht zu denken war, zumal da fast sämmtliche Hauser hölzerner Bauart waren. Es sind im Ganzen gegen 400 Häuser abgebrannt, darunter die historisch berühmte Kirche, in welcher Luther gepredigt hat, das Schulhaus, die Pfarre. Die Post, das Rathhaus und die Apo theke sind erhalten worden. Auch sind mehrere Menschenleben zu beklagen und über 2000 'Menschen obdachlos geworden. Tie Noth ist groß. Proviantvorräthe sind bereits von Wiesenthal, Buchholz nach dort abgegangen. Bon Annaberg ist ebenfalls deren Abgang vorbereitet. — Dieser Tags hat der Tagearbeiter Robert Lorenz in Löpitz hinter der Brückmühle seinem Leben durch Strangulation rin En»e gemacht. - Der Bremser Karl Wilhelm Buchholz aus Goldbach bei Gotha, angestellt bei der Thüringer Bahn in Leipzig, ist am 3.d. von dem i/yO Uhr früh aus Dresden kommenden Zuge im Leip zig-Dresdener Bahnhofe, wo derselbe bei einer Dienstverrichtung beschäftigt gewesen, umgerissen und überfahren worden. B. halte eben das Gcleis überschreiten wollen, und war dabei von der Lo komotive des anlommenden Zuges erfaßt worden. Man brachte den Unglücklichen, der mannigfache schwere Verletzungen davon getragen, noch lebend in's Krankenhaus. Dort ist derselbe bald darauf seinen Leiden erlegen Buchholz war 36 Jahre alt, ver- heiratbct und in Neuschöneseid wohnhaft. — In Chemnitz hat vorgestern Thaler verloren. mit dem Ueveremkommen, daß, wenn sie seinen Wünschen entspräche, er sie hcirathe» werke. Ihre zwei außerehelichen Kinder, Emil Hkrnig, 1 Jahre, und OSwin Winkler, 8 Jahre ait, durfte sic mlibrmgcn. Mußte» nun auch Beide. G und etc W., tüchtig arbeite», um den Lebensunterhalt zu er schwingen. so ging doch soweit »Alles ganz gut. »»r der kleine weinerliche Oowi», der gar z» gern seine» Willen durchsetzen wollte, hraci te manchmal Grundmann i» die Hitze, und eö fehlte dann nicht an Schlägen, die de» Knaben mit de, Ruthe oder Hand traien. Der größere Emil folgte gut. Grundmann war aber auch seinen eigenen Kinder» ein strenger »Vater. Der Gutsbesitzer Frömmel i i» Röhröcon'?», des OswIn'S natür licher Vater, zahlte, seit die Winilcr vei Grundman» war, nicht mehr wöchentliches Erzichnngsgcld, sondern gab der Mutte» des Kindes c!»Avfi»r»ng0alia»t„»> von läo Thalcrn; die »Winkler legte das Geld i» die Sparcasse zn Ncustadk ein; die Summe sollte de», Kinde bleibe». Grnndinan» hingegen äußerte den »Wunsch, ihm die 150 Thaler zu», Antause eines Häuschens zu übe,lasse». Inzwischen kam der verl'ängnlßvoitc 21. September. Grundmann'ö Wirtbschasteri» war irüv zu ci.ic», Gutsbesitzer gegangen, um für s Tagelohn z» dresche». Deren Kleiner mochte »ach dein Erwachen seine Mniicr ver minen ; seine Frübkost, Kartoffel», wollte lim, nicht schmecken, er fing an zu weinen und kein Zureden half, ihn zu beruhigen und zu», Elle» zu bewege», sodaft der strenge Erzieher das unfolgsame Kind derart mit der Ruthe straste, daß der Körper desselben grüne, dlgne und rothe Flecke» und amgefprnngenc Schwiele» zeigte. Kg»», Halle an jenem Morgen daü Kind sich endlich beruhigt, alS cs ans'S »Neue, wie cs sah, daß sein Bruder Emil zur Schule ging und ihn nicht initligbn,, in'S »Weinen verfiel. Die Geduld Grundmann S war zu Ende, — ob nun gleichzeitig, als er abermals die Ruthe zur Hand nahm, den Gedanke a» de» nnerfülttc» Wunsch seist» ker Winiler i» »Betreff der für das Kind gezahlten >50 THaler ihn noch mehr reizte und er darum kaö fortwährende »Weinen des Kinde.'uni so „»auSsichiichcr fand, — wer weift esc Genug, er feist„g so lmbarmvcrzlg auf dcu Knabe» los, bis die Rutve zerhauen war; mit dem Reste hieb er noch aui den Kopf: das Kind war jämmerlich zugericistet; cS verftcl darnach in Krämpfe, i>- Julii kam nicht wieder zur Besinnung, die Unke Seite dcS Körpers war völlig gelähmt; cö starb trotz ärztlicher Hilft' am vierten Tage darnach. Nach den, von dem Bczirksgcriüstöaizt Ist-. »Wenglcr und von» Gcrichtcwnntarzt in. Fricdiein, »Beide aus »Bautzen, abgegebenen Gutachten ist der Tod durch einen Ge hirn Bliitcrguft, in Fo gc vrn äußerer gewalttt'ätigcr Eln- winung, hcrbeigctübrt worden. »Wolst linst der Urheber als bald nach dcr Tbat Anise,ungcn, wein e ans Rene schließen ließen. Dcr Angeklagte bctzaigtei, keine» anderen Beweg grund bei der Züchtigung grbabt gi haben, a!S den, das Kind solle sich bessern. Nachdem Herr StaalSanwalt Roistä»scher und der Vcrtlstiklger, Herr Atvocat ist. Höckner ans Bauten, iure »Vorträge gehalten und die Geschworenen über die innen vorgclcgten Fragen bcralhen habe», „isst de» »Angeklagten auf Grund deö Wabrspruc! S der Geschworene» eine von, erste» TodeS-Urtbell bedeutend abweichende Strafe, den» cr wird nur zu t Jahr und o Monaten Gefängnii', imter»An,cst'»ung dcr bereits verbüßten 4 Monate Hast, vcrmtbcilt. — A »gekündigte Gerl ch tsvcrhandl u n g c n. Montag den 1. April, Vorm. 0 Uhr, Hauptverbandinng wider den Steinbrecher Johann Trangott Görncr aus Post schappel wegen »Betrugs und Urkundenfälschung. — o Ubr Eiinpnichöperhandlnng in Privalllagjache» Emilien Flechsig'ö wider Earl Flechsig hier. — ist, - Uhr widc, Jobann bdristia» »Bernhardt in Söbrigen und Gen. wegen Dicbslaistö. — 9' t Ul»r wider Friederike Wllhciniinc Sack'se in Schullwitz wegen Diebstahls. — 10'/» Uhr wider Joseph Siegt hier wegen »Widerstandes :c. - II Uhr wider Oöear Moritz Walther gen. Hcnnig hier wegen Betrugs. — I Uhr wider Earl Hering,,» Schmidt a„S »Ascherölcbcn wegen Diebstahls. - Dienstag den 8. »April, Vorm. 9 Uhr, Hauptpcrhandlnng wider den Zin»»„gesellen Gustav bonstauti» Eichstr ans bhemnitz rvcgcn Ticbstalstö. Eibl,She in Dresden, 4. »April Mittags: 1« I" vde» -- Met. ll.". be»t. „ntcr 0. — Bnkwcis 2" über o. »Prag —' 6" übero. Kollin 1' 4" übcro. Leitmcritz —'9" üvcro Tnsiesstcschtchte. DentsestcS Reich. In Königsberg in Preußen haben sämmtliche »Arbeiter der Ostbalm die Arbeit eingestellt. Die selben berlangcn anstatt des Lohnes von Ist Silbergroiehen einen Thaler pro Tag. »Ans telegraphische Benaci'richtigling wurde von der Eisenbabn-Direction in »Brombceg eine Lohn- Erhöhung dis an! 22' - Sgr. bewilligt, die von de» Arbeitern Indessen abgelebtst wurde. I», Reichstage hat lei Beratbung deö Packctportotar- Gesctzcs ein Linkrag ans Beibehaltung des jetzigen ermäßigten Packctvortoö für kleinere Entfernungen trotz warme, Bcstir. wortung nicht die Zustiniwiin' des Hauses gefunden, cbcwo wurde dcr »Antrag dcr Eonimission, das »siorto iür dckieitirie Aileic aus Enlicrnnnge» bis 20 Pieiicn — statt tt>, wie die »Vorlage will — aus 2 Groschen iellzu ene», abgelehnt und im Wesentliche!, die Regicrungvrvrlage angenommen mit der alleinigen »Ausnahme, daß für Entfernungen bis u !0 Meilen der Nominalbetrag der Pcrsichcrungsgcbühr sür Werthsend- ungcn von I aiv '» Groicl'cn ermäßigt wurde. Im preußischen Herrenhaus«: dem»ragte in »Bezug aut die auf der Tagesordnung stehende, gegen tie Ultramontancn ge richtete Abändcumg Per Art. 15 und 18 der »Verfassung Herr v. Senftt-Piiiach, diesen Gegenstand ganz von dcr Tagesordnung adznjetzen vis zur Erledigung der cingegan- gcncn hieram bezüglichen »Petitionen. Dieser Antrag wurde vom Hause abgclehnt und hierani die Acntcrung der »Art. 15 und 18 der Vcrfalstnig mit 87 gegen 5:> Stimnic» In zweiter Abstimmung genebmigt. Hierauf gab Fürst Piitbuö eine Erklärung bezüglich seines »Verhaltens zur Nordbahn da hin ab, daß sein Interesse lediglich durch Rücksichten ans die notlnvcnd'ge Hebung der provinziellen Verkehrswege und aus glsm unv ein wettchr unweit dt» vtrer stattgefunbm yave, ^"^«müiiicn^In"ä>Iurgeivo ist die Mnbe vollständig t» hat am 8. April der Wtttw» fiu Berustorff. einen CondoltNH wieder hergestellt. Ennlanv. Die Könlgli deS bcutichc» »Botschafters, Grä besuch abgeiiattck. ^ ^ Slmrrika. Die von de», Schlffbruche des „Atlantic* Geretteten erzählen Furchtbares von bem Untergänge. ES ivaren aut dem Schiffe in der »Vorcajüte 850, in der ersten blasse :io Fahrgäste (von letzteren sind »nr :> ober 4 gerettet), eine Bemannung von 142 Köpfen, dazu 1-1 Leute, die sich, ohne zu zahlen, ans das Schiff geschlichen hatten, und 2 während rer Reiic geborene Kinder. Von diesen 1088 Menschen sind inSgcsanimt nur 300 gerettet worden. . ^ die zunehmende »Verarmung Rügens erweckt worden sei. br em Gutsbesitzer 16,000! beklagt ten Gebrauch der Tribüne z» persönlichen »Bclcidignn- die ein Steinfuhrmann gefunden und an die g.cn ,,»b protcstirt dagegen, daß der »Abg. LaSkcr, als »An- Pölizei abgeliefert hat. woselbst derselbe die ausgesetzte Belohnung! Ellcnbal'nuntcr- von 500 Thaler erhielt. > ' - - ' > Thaler erhielt. — Am 1. d. sind die am Rothschönberger Stölln bei Rothschönberg befindlichen fiskalischen Gebäude: die Bergschmieds und das Dampfkessel-, »Maschinen- und Treibhaus zum Theil gänzlich niedergebrannt. Die Maschine ist nicht „»bedeutend beschädigt worden. In der Schmiede war seit 4 Jahren nicht gearbeitet worden, und sollte der Betrieb gestern wieder eröffnet werden. Man vermuthet, daß angebrannter Ruß auf die trocke nen Schindeln gefallen ist und den Brand veranlaßt hat. — Verlautbarungen im Handelsregister: In die Finna: ClauS und Oberländer ist Herr Adolf Max »Wiette hier, alS Prokurist elngetreten. Erloschen die Firma: b. F. Wiedner. Erloschen die Firma» Rudolf Ernert. — Oessentliche SchwurgerichtSiitzung am 1. April. DeS Morde- angeklagt. hatte taS Schwurgericht zu Bautzen am 19. Dccember v. I. Friedrich August Grunt- ni'nn auö Bretnig Vei Pulsnitz zum Tobe vcrnrmeltt. Dle- s Vrthei! ist von, OberappellationSgericht, als der BeweiS- a n-chmc nicht entsprechen, , cassirt und bis Anklage zur noch maligen Verhandlung an taS hiesige Geschworenengericht verwiesen worden. Der Angeklagte, ein Leinweber, ist Witt- wer und bat dre« Kinder tm Alter von 8, 4 und einem Jahre irühtahr vorigen Jahres nahm er dl« Johanne TrtStO Frankreich. Die »Nationalversammlung bat die Präsi dentenwahl iür den 4. »April anbcraunst. Hieraus erfolgte die Weiierberathung der Gesetzvorlage über die Lvoner Munici- palität. Dcr Minister deö Innern, de Gonlard, erklärt, daß er sich den bommissionöanträgcn alS eincr provisorischen Lösung der Frage anschließe. Die Versammlnng beschließt mit 448 gegen 208 Stimmen, auf die Vorlage cinzligchcn. Italien. Daö anhaltcnke Unwohlsein des »Papstes ist durch eine Erkältung h-nbeigemhrt und besteht in katarrhalischen Assertionen, verbunden mit schmerzhaiten Empfindungen in ten Gelenken; alö besorg,ilftcrregcnd wird dasselbe nicht an gesehen. Die Slerzte haben »»geordnet, daß der Papst sich mehrere Tage hindurch tcö üblichen öffentlichen EmpscmgeS enthalten möge. Spanien. Ein (artistischer Agent wurde verhaftet, wel cher in tcr Arttlieriecaserne in Valencia Soldaten zum Trcu- bruch verleiten wollte. Infolge dessen erfolgte ein blutiger Zusammenstoß zwischen de» Earlisien und Freiwilligen. wo bei 1 Earlist getödtct und 1 Freiwilliger schwer verwundet wurde. »Rußland. Das für die Expedition nach Kbiwa bestimmte, in Kasaiinsk znsammengezogene Truppentttachcmcnt unter Ae,«illeioii. -j- Der Dresdner Dllcttaiitcn-Orchesterbercln krachte an, 8. d. mit seinen, letzte» »Prodnctionsabcnv seine diesjährigen Leistungen zum Abschluß. So wenig cö angemessen wäre, das Erreichte kritisch z» beleuchten — hanbclt cö sich dock) nicht „n, bcrnkSinäßige Kimstleittlnigeil — so dar! wohl con- statirt werde», daß tcr Orchcstcrvcrcin in dcr erireullchsten Welle iorifthrcilet und dcr sachmäimischeu und anvissenhaiten Leitung seines Dirigenten, Herrn Fr. Reichel, alle Ehre inacllt. linier den Orchcsterleislnngcn war eine kleine lös-clux- Sinfonie von Hahdn recl't interessant und ward präciö und gut nüancirt gespielt. Eine Elabicrlpicleri», Tochter eines »AppcttatisnöraihcS in BrcSIau, zeigte Talent und fortgeschrit tene Technik im Vortrag des ersten boncertö von Bcetbovc». Irren wir nicht, so heißt die junge Dame Frl. Pape und ist eine Schülerin tcö Hr». Reichel. In der FrühllngScantatc wirkte Frl. von Sorge» mit, Fra» Oi-.D-csicl, dcr man schon früher mit wahrem »Vergnügen begegnete, ein Schüler Scharfe s, Hr. Bürger, und Hr. Gregor. Je mehr daS blavicr die früher übliche Pflege tcr anderen Mnliiinsirlimenle verdrängt hat — man denke nur an die Streichs,mrictte, welche zu unserer Givf,Väter Zeiten in dem kleinsten Städtchen von Liebhabern anSgcstihrt winden — um so mehr ist die Orchcstcrübung dcr Dilettanten ci» gewinnbringender Fortschritt. Mehr als dies das monotone b iabicr vermag, wo ja dcr To» ganz mechanisch hei vorgebracht wird, übt die icibsiständ'gc Tonbildniig aus dcr Geige, der Flöte, dem Horn n. s. w. bas Ohr, und dabei wird dcr Sin» sür »Polvphonie gefördert, die innere Architektur der Musikstücke klar gelegt und der Liebhaber weit mcbr must- ka lisch gemacht, a!S dicü bei dem leidigen gedankenlosen b iavicrlroiumclii zu geschehe» pflegt. Der schlechteste Orchestrist weiß mehr von Reinheit und Schönheit eines Tones, als mancher fertige Pianist. Favre der Verein so ersprießlich wie bisher iort, die edle Orchestermusika zu üben, seine», »übrigen Dirigenten zu vertraue», und e>mögliche durch fleißige, con- scguent besuchte »Proben immer vvllkonimncre Aufführungen. ff Am Ostertagc tritt an, Dresdner Hoflhcater zum er sten Mal die neu cngagirte Sängerin Frl. Ehrhardt auf. ff Herr Kapellnicistcr Proch ist aus eincr Reise nach Prag, Drcöte» »nd Leipzig begriffen, um die Kapelle zu enaa- giren, deren die neu zu gründende komische Oper In Wien bedarf. ff Lißt gebt am 15. April nach Weimar für den Som mer, macht von dort eine kurze Reise nach Rom, und kehrt am 1. Nov. nach »Pest zurück. ff Die auch In Dresden bekannte Schauspielerin v. B„- lvowSkv tritt von, Theater zurück und dreist nur nvch Novellen zu schreiben. vermischtes. * In der alten bonciergerie in »Paris lst eine eigenthüm- liche Entdeckung gemacht worden. I», Eassationsvose hatte das Feuer zwei der drei Thürme zerstört, und vor Kurzem stießen die mit rer Reparatur deö St. Ludwigs-Thurmeö be schäftigte» Arbeiter plötzlich aus einen gcheimnißvoll tieseu Brunnen. Derselbe crwieö sich als nichts Geringeres denn der verhängriißbvllc Kerker deö alten St. Ludwigs-»Palastes. (Sine Oeffnung von zwciO.narrat-Ellcn, die in den einen tcr Thünne gelegt wurde, enthüllte einen entsetzlichen Tunnel, der bis zu», »Niveau dcr Seine reicht. Dort bildet cr eine Galerie, die sieh nach den, »Bette des Flusses abdacht. Der »Verfug', in dieses fnrchtcriiche »Verließ hinabzusicigen. war fruchtlos, da das Innere mit scharfen Eiscnsplcßcn, die sich nach jeder Richtung hin gegenseitig kreuzen, anögclcot ist. Wenn dieser St.Ludwigö-Thlirm gelegentlich alS die Residenz der Könige von Frankreich diente, wurde» in dessen unter irdischen Gefängnissen Staatsgefangene im Gewahrsam ge halten. und wenn sich die RcgicrnngSgcwatt eines derselben entledigen wollte, so führte man ihn durch einen iin Innern dcr Mauer gebildete» schmaie» Gang nach diesem neucntteck- ten Geiänamssc. Eine geheime T bür öfsncie sich und cr wnrde in de» gäinicndc» Schlund gestürzt, wo cr gespießt eines langsamen und gualpollci, Tores starb. t'Nan mag sich leicht denken, daß »nr Thcile tcr Sicletc ie daö Bett der Seine erreichten. Die Entdeckung dieser Rclianie eines barbarischen Zeitalters ist ci» andcrcr, den Fortschritt der Humanität kcnn- zcfthücnder Mcücnstclli. * v ofnn » gövolle Jugend. Die Berliner „St.- Ztg." erzählt: Gewiß ist cö von vielen unserer Mitbürger nicist nnvemcrkt geblieben, daß häufig Knaben im zartesten Sitter aus den Straften Eigarren rauchen, und zwar okt mit e uer gewissen Osteiitativn Erwachsenen gegenüber. Blöder sind wir immer der »Ansicht gewesen, dieser Unfug geschehe ohne Vvrwissen dcr Eltern: am Donnerstag aber sind wir hierüber eines »Andern belehrt worben. ES war in der Rosen- thalcrstrafte, wo eine angehend Vassermannsche Gestalt höch stens »n »Alter von 1 bis 8 Jahren eine», anstäntig gekleide ten Mann cntgegentrat. eine Eigarre in der Hand haltend und ganz ungenirt nm Feuer bat. Dieser, darüber cntrüstctz wehrte die Hand etwas unsanft ab. Der Junge schlug sosor« ein »ngebcures Geheul ans, und im nächsten Augenblick tank sich dcr so wenig ken bommciit dcrEIgarrenralicher !»Betreff des Feuerpunktes kennende Herr bei den Schultern gefaßt und mit den Worten angeschricen: „Wie können Sie mein Kind schlagen! ich habe ibm baö Rauchen erlaubt!" Der Frcnidc war »wmeitta» außer Fassung gebracht und sah, wie Hilft suchend, hinter sich. Inzwischen hatte sich, wie bei solchen Gelegenheiten immer, eine »Anzahl Neugieriger Ungesunden, von teilen sofort »Partei pro et contra genommen würbe, sc baß tcr Vorgang tragisch enden zu wollen schien. Nun suhl aber zufällig eine leere Droschke vorüber, in welche sich de. Fremde sofort rückwärts hlncinconccntrirte. Dcr Droschken kutscher, welcher die Situation wohl schnell überschaut haben mochte, wollte sich eben eilig davon mache», als der liebens würdige Vater des hoffimngtzvollcn Sprossen de», Pferde Iv die Zügel fiel und den Fahrgast „heraus" verlangte. Del Droichkcnbesitzer verabfolgte dem unbcrufcnenHcmmschuh aber einige ganz gewuckstige Hiebe mit seinem Peltschcnstock, durch welche er sein »Pferd befreite und im Galopp tavonjagte. Wir bringen diesen Vorgang hiermit deswegen zur öffentlichen Keiiiitniß. weil eine cer anwesenden Personen die Bemerkung fallen ließ: „Gestern hat er'S ebenso gemacht, aber der ^ einigte sich mit ihm!" — »nd wir dies Manöver für neuen Industriezweig halte», das an das „Anrempeln" intier aus Vielau bei -' Oberst Goto lind in Begleitung dev Großiürsten Nikolaus .! Konstantinowitsch ist am 1V. März von KasalinSk aufgc- . —v... bnrvline brochen. Das Gerücht, daß bereits ein Zusammenstoß des olpen gis Wtrthschafterin zu sich, l von Mcmgiscistak ausmarschirten Detachements mit den Kir- Herr einen in. Jahre 1841 vorzugsweise in dcr Königstadt erinnert. - Mas kür »Bäume sollen nm, aber unsere Volks>chullehrer auö solchen Psläiizchcn erziehen?" * Eine londerbarc ErbschaftS-Geschlcht« wird von einem ungarischen Blatte in folgender Meise erzählt: Dieser Tage wurde Herr Emerich v. D-r. Rittmeister in »Pension i» der »Nähe von Pest auf dem Lande lebend, durch eine» gerichtlichen Erlab von einer Erbschaft von 20,000 A.
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