Volltext Seite (XML)
Tageblatt für Unterhaltung nnd Gejchästsmlehr. Druck und «igtnthum der Herausgeber: Ltepfch ck Netchardt in ArrsbO. verantsortt. Redacteur: SkkttttS N,kch«-t. »uftrLlik vr» un« mi»k> kann««« k»ir:>:«!, v. P-r. sollt» «Illcrirrn lull uur ae»k» VrLriiNnrran»:» Aa'iIlMS dnrni Srlll- mallk» od» Yollilnz-z. Iu»z. »0 »»«!, löst?» >>4, e»«r. könncn dl« 8»zv!»a aitch «u» rillc Dreid!l«rMrma a»n>kil«». Di« Exr. Rr: »4. Achtzehnter Jahrgang. Mitredaeteur: vr. L«,tl Mir daS Feuilleton: «ln»a«»iii». Dresden, Freitag, 4. April 1873. Die deutsch«« Gouveraine haben sich entschlossen, abermals ein Stück ihrer Hoheit dem Reiche zu opfern: sie lassen ihren Widerspruch gegen di« Gleichheit und Einheit des bürgerlichen Recht» fallen. Infolge dessen wird di« Reichsverfassung in Kürze dahin abgeändert sein, daß der Reichscompetenz auch das gesammte bürgerliche Recht untergestellt wird. Nur wird dieser bedeutsame Schritt in weniger stürmischer Weise geschehen, als erst von dm Nationalliberalen beabsichtigt wurde. Es soll nicht die Culturhühe der Wasserpolaken den Maßstab für das bürger lich« Recht der hochgebildeten deutschen Stämme abgeben oder da« neue deutsche Recht nicht ein etwas veredelter Abklatsch des preußischen La»ü>rechts werden, wie es Anfangs schien, sondern es wird eine Reichscommisfion niedergesetzt zur Ausarbeitung eines gemeinsamen bürgerlichen Gesetzbuchs. Hierbei steht zu hoffen, daß die provinzielle« Verschiedenheiten, wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt haben, mit schonender Hand angegriffen werden. Wollte das Reich die Ackerbauverhält,risse, di-: Gütertheilung, das Ehe- und Erbrecht u. s. w. ohne Weiteres über einen Kamm scheeren, so würde eine solche Schablonenar beit in den Bevölkerungen, die liebgewordene Anschauungen aufgcken müßten, wenig Freude erwecken. Am meisten dürste sich Bayern gegen die Gemeinsamkeit des deutschen Rechts sträu ben. Windchorst-Meppp» befürchtete von der hierin liegenden Eirtäußerung der Justizhoheit, daß die deutschen Ccuveraine bald nur deutsche Standesherren würden und daß das Hans der Wittelsbacher in 25 Jahren nur noch dieselbe Stellring einnimmt, wie heute das Haus Hohenlohe. Die Goldonkels enthüllen immer ungcrrirter den Niescrr- p.lan, den sie bei der deutschen Münzreform verfolgen. Ihr Drängen, die vollhaltrgrn, „groben" Silbermünzen d h. de» ehrlichen deutschen Thaler und Doppeltha'ler einzuziehen, dafür Gold-, verschlechterte Silber- und die Nickelruünzen einzuführen, läuft in Verbindung mit der von ihnen geforderten „Freiheit" aus ihre Rechnung in den deutschen Münzanstalten Gold aus prägen zu dürfen, auf nachstehendes sauberes Stückchen hinaus : DaS Reich nimmt dem Volke die (nur mit geringer Kupferlegir- ung «ersehne,r) guten Thaler und giebt ihn» 3 Markstücke zurück, die ziemlich 3 Ngr. weniger werth sind. Die Thaler giebt das Reich den großen Bankhäusern, welche für eine billige Provision Gold dafür eintauschen. Damit aber die billig« Provision besser fluscht, muß das Silber auf einmal auf den Markt geworfen werden, dann purzelt es gewaltig im Preise und eberrsovicl steigt dann das dem Reiche so »othwendige Gold. Das Reich kauft da« Gold dann theurer und prägt aus ihn» Goldmünzen — erber nach dem Gesetze vom vorigen Jahre, wo noch das Gold billiger war. Die Verluste hierbei werden aus der Tasche des DoW gedeckt, indem es verschlechterte Silbernlünzen bekommt. Ist aber dieser Fall eingetreten, so kommt rrr! ein andres Bild. Weil soviel Silber fort und soviel Gold da ist, muß in einiger Zeit Silber wieder im Werthe steigen und Gold fallen. Hier müht «un der Weizen für die Goldonkels. Sie haben das Recht von jeder Münzstätte zu verlangen, Goldbarren auszuprägen, die sie bringen. Sie haben die Goldbarren billig gekauft, die Münz stätte« müssen ihnen geprägtes Gold liefen,, welches das Reich aber laut dem Reichsgesetze in seinem Vollwerthe halten muß. Dieses Auf und Nieder des Gold- und Silbermarktes hat das Volk aus seiner Tasche zu zahlen und die Goldonkcls fordern daS im Namen der „Freiheit". Der BundeSrath beabsichtigt durchaus nicht dieses Räder» von unten nach oben und von oben «ach unten; aber die von ihn» beabsichtigte Verschlechterung der Silbermünzen um 10 erleichtert den Herren das Spiel. Mit der Berl. V. Ztg. der wie in Obigem im Allgemeinen folge», fordern wir einer» wirksamen Widerspruch des Reichstags gegen diese AuSbeutungspläne, als deren beredter Fürsprecher einer der Führer der Natioiralliberalen, Dr. Bambcrger, auftritt. Man zrehe zurrächst das kleine Silbergeld ein und das grobe nur lang sam, je nach vcr Auffassungskrast des Silbermarkts, und präge nicht zu sehr verschlechtertes Silbergeld aus. Die französische Negierung hat einen Gesetzentwurf ein gebracht, der bestimmt ist, der Stadt Lyon, »velche bisher eine feste Burg der rothen Republikaner war, eine andere städtische Verfassung zu geben, in der mehr die konservativen Elemente zur Geltung kommen. Der ganze Haß der Parteien flammte über dieses Vorhaben auf; ei» Republikaner nannte die Com- missionsrmtglieder, die den Entwurf in «och conservativem Sinne verschärfen wollen, „Bagage" worauf Marquis von Gramont ihm „Unverschämtheit" an den Kopf warf. Die Conservativen murrten, als der Präsident Grevy wegen letzterer Aeußerung den Ordnungsruf ergehen ließ. Darauf folgten bi« telegraphisch Gstueldetm Scenen. — Thiers wird von Paris aus einen Aus flug nach Lille machen, um die dortigen Festungsbauten zu besichtigen. Er hält sich bekanntlich für «inen sehr großen For- tifikaterrr. Nach Abzug der Deutschen auö Belfort geht er dort» hin, ebrnfall» um die Festungsarbeite,» zu inspiciren. Auch ' " lfert, der letzte Vertheidiger BelfortS, wird dann an : neS Bataillons einziehen, was einen gr oßen Spektakel Aus Spanien Nichts neues; nur mehren sich di« Anzei chen, daß in dem Kunterbunt die Internationale sich rüstet für den Augenblick, wo sie aus ihrer Zurückhaltung vortret«« wird. Das ganze Mitgefühl der Menschheit wird durch die Ka tastrophe des „Atlantic" in Anspruch genommm. Wir sind jetzt gewohnt, von Amerika fast nur üble Nachrichten zu empfan gen. Sind es nicht Bilder gräulicher Fäustüß im StaatSwese«, so sind es Scenen herzzerreißenden Jammers, veranlaßt durch die Wuth der Elemente: bald riesigeFeuersbrünste, bald Stürme, dann wieder Schneewehen und Fröste,^ jetzt Explosionen und neuerdings Schiffbrüche entsetzlicher Art. Oberst Den der Spitze e »wird LoealeS «ttd Sächsisches. Wir haben schon mehrfach der reger» Beteiligung der sächsischer» Industriellen an der großen Wiener Weltausstellung gedacht, hätten aber kaum geahnt, daß man auch der Blinden- Zndustrie einen Theit jener große» von der Intelligenz und dem Fleiß« der hervorragendsten Völker der Erde Zeugniß ab- legenden Räume überlasse»» werde. Höheren Ortes hat man aber beschlossen, der Welt zu zeigen, zu welch technischen Fertig keiten der Deutsche auch selbst seine Minden zu führen weiß, und sind deshalb an zwei der vorzüglichsten Blindenanstalten, Dres den und Hannover, die darauf bezüglichen Aufforderungen er gangen und beiden die dazu nöthigen Geldmittel bewilligt »vor bei». Die hiesige Kgl. Blindenanstalt hat bereits ihr« nach Wien zu sendenden Gegenstände geordnet in einem Locale, an Größe ähnlich den» in der Ausstellungshalle gewährten Raun»«, ausge stellt, und gestattet die Direction gern allen sich dafür Jnteressi- rendrn den Eintritt in dieses Lokal. Di« Ausstellungsgegenstand« zerfallen in zwei Gruppen: 1. Hilfsmittel beim Unterricht der Blinden, als Neliefglobuü, Reliefkarten, Thiermodelle, Hilfs mittel zum Lese- und Schreibunterricht n. s. w.; 2. Arbeiten von dermaligen und früheren, jetzt zum Theil in der Provinz wohnenden Zöglingen der Anstalt, bestehend in Kvrbwaaren von» feinsten Damenkörbchen bis «m gewöhnlichen HHkvrb; Seilerwaarrn von der feinsten Schnur'für Apotheker bi« zum' starken Hansseil; Stuhlarbeite»», Stickereien, Näharbeiten, Haar arbeiten .Haargcslcchte), letztere besonders bewundernswürdig sein und meist aus Bestellung von Friseurfirmen in Leipzig und Glogau ausgeführt. Sämmtliche Gegenstände werben in der nächste!» Wache rom Ober-Jnspcctor der Anstalt, Herrn F. A. Büttner, nach Wien überaeführt. Wohl mag die Wiener Weltausstellmrg manches Mnshverk bergen, was angestaunt wird als Triumph des menschlichen Geistes; aber hier in diesem »leinen Raume staunt man nicht minder, »venu man bedenkt, daß Blind« diese sauberen Gegenstände producirten. Möge de» Lehrern und Lehrmeistern solcher Anstalten nie die Anerkennung des Vaterlandes, wie der Pank ihrer Zöglinge fehlen! Beides verdiene,» sie für ibre oft unsäglichen Nkhhen im reichsten Maße. - Oeisen tliche Sitzung der Stadtverord neten 2. April »873. Die hcntige Sitzung erdftnrtc und leitete an Stelle dcö auch abwesenden zweiten Vorsitzenden Pro». Or.Wigarb, Herr fortan. Die Tagesordnung bot nur wenige, das allgemclne Interesse beanspruchende Gegenstände. Hinsichtlich der allgemeinen deutschen Nationalleicr wird aus Bericht deS Nechts-AuöschusscS «Res. Hendels in» Sinverständ- niß mit dem Stattrach beschlossen, daß die Feier »« diesem Jahre noch unicrblelbcn soll, kalk« nicht rechtzeitig der Reichs, tag sich sür ctnen bestimmten Tag. als Tag der Rational- fcicr anSspricht, nnd der Beschluß Über ein Programm daher auch noch vorläufig ausgrsetzt. — Derselbe Ausschuß berichtet tnrch Ref. Lohrmann nochmals über die Anlegung von Weiß- gerbcrcien in der Wilsdruffer Berstadt und tritt dem von uns schon in der gestrigen Nummer mitgcthcilten Beschluß des StadtratbS bei, daß von setzt ab Wcißgerbcrcirn in dieser Vor- statt weder erweitert noch neu errichtet werden dürfen. ES entspann sich üver den Gegenstand vor der allgemeinen Ber einigung eine Debatte. — Die deutsche Unfall-Versicherungs gesellschaft hat eine Eingabe betreffs der Versicherung gewisser comnmnlichcr Beamten eingebracht, welche tem Stattrath zur Erwägung übergeben wird; diese Eingabe kommt jedenfalls noch vom Stadtrath an die Stadtverorbneten zurück, enthielt aber nichts besontcrö ErwähnenSwerthcö. Aus Berichte dessel ben Ausschusses werden nach langer Debatte die vom Rath hinsichtlich der Bebauung de» Terrains üvlschen derPlllnItzcr-, Eliaö-, Grunacr-, Mathilden-, Pirnaische« - und Albrcchts- straße entworfenen Regulative — auö »reichen wir gleichfalls in der gestrigen Nummer einige Puncte hervorhobcn — ange nommen. EI» bei diese» Gelegenheit von Herrn Stadtv. Kauf mann Richter gestellter Antrag: daß künftig Regulative über Bebauung von Terrains den Mitgliedern 8 Tage vor der liegende Veränderungen re. der Linien u. s. w. handelt, wird ' Stabil: " geben! aus Antrag deS Stadtv. vr.Hübler einsach zur Tagesordnung " ^ gSauSjchuß be- an daS Bartho- „ lgium genehmigt die unentgeibliche Ueberlaffuna der einen nnd lehut die der andern ab. Verschiebend Berichte des Rechts- und Finanz ausschusses beschäftigen sich mit Anstellung von Hilfslehrern, Unterstützung,:», Stadtkrankenhaus- und SiechbauS.Pcrsonat- Angeiegcnheiten rc.: ein kür einige Communparcellen an der Wiener Straße atthaneSKaukgevot wird als zu niedrig abge- - - die Voranschläge für die Neustädtcr Parochle lehnt nnd über di. erklärt Collegium sich mit der Erhebung von 6 Pf. von lno Thlr. Grundwert und 2 Pf. bez. IPs. und -/»Pi. vom THE. Miethz nö einverstanden, wie es gleichfalls hinsichtlich der Parochlal-Aulagcu für die Kreuzkirchenparochie die Erhebung von 3 Pf. von 100 Thlr. Grundwerts und von 1 Pf. bez. >/r und '/, Pf. vom Thaler MiethztnS genehmigt und schließlick zuo-Slbpflastcrung der Straßen an der Süd- und Ostseite twck Kaufhauses mit bossirten Steinen, die Summe von 13682hl» desgleichen 420 Thlr. zur Herstellung dcö fehlenden Stück Geländer am dortigen Kinderspielplätze ä Conto Pos. ü des HauShaltpianeS sür 1873 bewilligt. — Einen» gedruckt vor liegenden Bericht dcö Fiuanz-AuSschusseS - über welchen in dessen nicht gesprochen wird — entnehmen wir folgendes für die GaSconsignenten unserer Stadt nicht Unwichtige. 'Auf Veranlassung eines vom Stadtverordneten Jordan gestellten Antrags gab im vorigen Jahre daS Stadtvcrortnetcn-Eolle- ginm dem Stadtrath die Erwägung anheim, ob nicht von» Jahre 1873 ab die Rabat Nähe sür Gadbezng in einer der ermäßigten Produc tionsp reise entsprechenden Wesse erhöht werden können. Vom Stabtrath ist hieraus, »rie verleibe in dem bezüglichen Eommunkcat vorn 18. Decembcr vor. I. »nltthellte, nach skattgesundener Beraihnng in der ge mischten Deputation und der zweite»» Nathsabtheilung be schlossen worden, mit Beginn deS laufenden JahrcS die folgen den Nabattsätze in Anwendung zu bringen: 2 «za auf 100 Thlr. und,nehr, 3 auf 201 Thlr. und mehr, 4 - - SOI - - - 5 - - 401 - - - 6 - - 501 - - - 7 - - 601 - « - 8 - 701 . - - 0 - - 801 - - - 10 - - 801 - - - 11 - - 1001 - - - 12 o/o auf 2001 Thlr. uud inehr. Diese neuen Nabattsätze ändern nichts hinsichtlich derjenigen Consumeuten, die biö zu SOO Thlr. GaS verbrauchen. Da gegen tritt der 4"/o-Nabatt» der früher erst bei einem Consum von 501 Thlr. gewährt wnrde, schon ein bei einen» Verbrauche von 301 Thlr., der 6»,«-Rabatt bei eine»»» Verbrauche von 501 Thlr. gegen 1001 Thlr., dcr 8"/,-Rabatt bei einem Ver brauche von 701 Tblr. gegen 1501 Thlr., der 10''/o-Rabatt bei einem Verbrauche von not Thlr. gegen 2001 Thlr. Tie 11- und I2procentigrn Rabattsähe eristirten früher nicht. Wäh rend der 'Normalpreis deS Gases 22 Pfg. pro Kubikmeter ist. stellen sich nach dem stadträihlichen Vorschläge die Preise bei den Rabattbcrechtigten wie folgt: bei 2> Rabatt 21.5 Pjg.. bei 3Fo Rabatt 21,5 Pfg.. bei 4»/o Rabatt 21.» Pfg.. hei A.o/« Rabatt 20.« Ptg^,-bei 6»« Rabatt 20.7 Pfg.. bei 7°/» Rabatt 20,'. M.. bei8"o Rabatt so.-: Pfg, bei 9»/« Rabatt 20,0 Pfg. bei 10 Vo Rabatt 18.8 Pfg.. bei 110,0 Rabatt 19.- Pfg.. bei 12"„ Rabatt 18,' Pfg. Die Buchhaltcrei der GaS- sabriken hat den Einnahme - Ausfall. dcr sich bei Einhaltung dcr neu vorgeschlagcnen Nabattsätze gegenüber den seither in Geltung gewesenen ergiebt, sür das taufende Jahr aus 2413 Thlr. 22 Ngr. S Pfg. veranschlagt. Der Finanz - Ausschuß dcr Stadtverordneten will aber, weil es einen ermäßigten Productionkprciö bei dcr Gasproductlon nicht findet und dir hiesigen GaSvreise alS nicht hohe ansseht, von dieser Rabatt- Erhöhung nichts wissen, und wird die ganze Vorlage jeden falls in der nächsten Tagesordnung stguriren. Das Gesammt- Collegtum ist aber t-och vielleicht anderer Meinung. Schluß der Sitzung 9"/i Uhr. Hierauf geheime Sitzung. — In dem vorgestrigen Schlußakte der Gewerbeschule sprach Herr Direktor Elauß zunächst über daS Wort „Wenn eS nicht geht, »vie du es liebst, so sieh' nur zu, wie du cS triebst'." Herr Walter weist die jungen Leute auf die maiinlch- fache» Forderungen der Zukunft hin. die an den selbstständi gen Staatsbürger herantretcn würden und schreitet sodann zur Prämiirung von 81 Schülern. 42 erhielten mündliche Belobigungen, 31 Ebrendipiome, 6 die bronzene, 2 die silberne Medaille. Die bronzene Medaille erhielten Richarbt Schmidt, Maurer, Hermann Thüme, Maurer, Mar Bkng, Maurer. Arthur Richter, Maurer. Mar Fickert, Gürtler, Wilhelm Ramm, Maschmenbcmcr; döe silberne Woldemar .Koüpoth, Bäcker von hier, Otto Geißler, Maschinenbauer aus Nabe, bcrg. Den Schluß deö Actuö bildete dir Ueberreicvuna eines netten Geschenkes (ein Regulator) an Herrn Director Elauß. Der obenerwähnte Gewerbschüler KoSpcth hielt dabei eine recht hübsche Ansprache an denselben, worin er sowohl diesem, als dem gestimmten Lehrerkollegium den aufrichtigsten Dank der Schüler anßsvrach. — Vom deutschen Rcichspostamt sollen acht Postbeamte während der Wiener Weltausstellung dorthin gesandt werden, um sich die postal schen Einrichtungen während deS setenfallS großartig werdenden Postvcrkchrs anzuschc». AuS dem Reife- stipentienfond der Kaiser Wilhelni-Stistung — welcher wäh rend deS Krieges In Frankreich aus dem durch die damals dort geführte Postvcrwaltuna gewonnenen Gewinn gebildet wurde — sind dazu 500 Thlr. cmSgeworicn worden. Wenn es auch nach den Regeln der Arithmetik nicht möglich sein wird - wie die „Eonst. Ztg." eS für möglich hält, von 5>D Tvalern an jeden von den acht Erwählten 100 Tblr. auSzu- zahlen, so werden sie doch, bei der freien Fahrt, die sie jeden falls genießen, für etwa 10 Tage — so lange soll Jeder Ur laub haben — entsprechende Auslösung dadurch erhalte». Die Beobachtungen sollen dann natürlich dein deutschen Reichs- postwesen zu Gute kommen. — Die Production von Kiirderspielwaaren in unserem sächsischest Erzgebirge ist seit vielen Jahren keine unbedeutende, viele Tausend fleißige Hände suchen ihre Nahrung bei derselben. Bei der Hausindustrie in jener Gegend ist nun aber durch das Vererben der Fabrikation in der Familie die Geschmacksrichtung keineswegs gehoben worden und die Fortschritte, die sich z. B. in Sonneburg, Bärenberg rc. bet diesem Industriezweige bemerkbar »»»achten, ließen eine bedenkliche Eoncurrcnz für unser Erzgebirge befürchten. Unser Ministerium in fürsorglicher Wallung unter Mitwirkung der Dresdner und Chemnitzer Handels- nnd Ge- werbekammer suchte ckffch allen Seiten hin dem Bedürfniß für Fortentwickelung der Spiestvaarenindustne Rechnung zu tragen und es darf nicht unerwähnt bleiben, daß namentlich auch nach