Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1873-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187303077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-03
- Tag 1873-03-07
-
Monat
1873-03
-
Jahr
1873
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«os. v oer Ausgaben des dleSjährlgenHau-bakttlane». uß 10 Uhr. — Die,,Voss. Zr^." bringt folgende bezeichnende Mitthei lung: Der LLg. Sonnemonn wird gleich nachher Eröffnung des Reichstage« den Antrag einbringen, vom tlieichskanzler die Frei lassung de« in Hubertusburg inhaflirlen Ab>v Bebel zu fordern, um dessen Eintritt in'ö Parlament zu ermöglichen. 7- Neuerdings verlautet, daß die Unternehmer der projec- tirten Eisenbahn zwischen Leipzig und Meißen beabsichtigten, auch die Eoneession für die Fortsetzung von Meißen nach Dres den auf dem linken Elbufer zu erwerben; der Beirieb der so her gestellten neuen Bahn zwischen Leipzig und Dresden sollte der Regierungübertafsen werden. — Vor einiger Zeit lheilten wir einen vom RechtSanivall Und Notar Adolph Theodor Heymann entworfenen Prospekt über Errichtung einer Zerbsler Iictie» Bierbrauerei u. ''Aalzerei ertraetiveis« mit, und bezivofellen sckio» damals, daß der Ber fasser dieses sich mehrfach iv:versvre>1endeu und mitunter ganz unverständlichen Prospekts sich völlig ilav gewesen sein könne. Heute erfahren wir nun, daß derselbe vor einigen Tagen wegen Geistesstörung an die Irrenanstalt Soimenstein abgegeben wor den ist. Auffällig bleibt uns aber noch, daß sich überhaupt eine Druckerei herbeilassen konnte, dieses confuse Zeug in ca. 5E0U Exemplaren zu drucken und sich, da dieselbe merkwürdiger Weise unterließ, ihre Firma darunter zu setzen, eines Vergehens gegen das Preßgesetz schuldig zu mache». — Am 1. März verurtheilte das kgl. Bezirksgericht Zivickau in öffentlicher Schoffcngerichtssitzung einen gewissen Earl Golt- lieb.Kur auS Treue», der sich in Zwickau als sogenannter „Natur arzt" aufgespielt Halle, wegen fahrlässiger Todtung eines Men schen zu einem Jahre Gesängniß. Kur hatte nachgewiesm r maßen der Frau des Maschinenwärter Helbig ans Lfterplauitz zur Vertreibung von Würmern eine Abkochung aus i , Pfund schwarzen Tabaks verordnet. Tie Helbig, welche solche gebraucht halte, war eine halb« Stunde darauf gestorben, und zwar, wie die Section zeigte, an Nicotin-Vergiftung. Ter Staatsanwalt wies bei der Verhandlung darauf hin, daß der verhandelte Ltraf- fall ein lehrreiches und warnende» Beispiel dafür liefere, wie unklug e< sei, statt bei einem wissriischastlich gebildeten Arzte, bei einem unwissenden Quacksalber Hilfe zu suchcn. -— Was das Eisenbahnwesen und die Eisenbahn! ^amlele» charakterisirt, ist die vollendetste Panltlichüi!. Um w curivser k — >v,e Sächsischen Staatseisenbahnen und die Leipzig- Dresdener Eisenbahn sind jetzt dem Beispiele der Preußischen Staalseisenbahnen gefolgt, indem sie die Frist für die Entladung der in Wagenladungsfracht gehenden Güter von ihrerdermaliaen zwölsstündigen Dauer auf die Hälfte herabgesetzt haben. Gegen diese Maßregel läßt sich gewiß 'Nichts einwenden. Sie ist nuht aus Rücksichten der Bequemlichkeit für die Eisenbahnverivaltung, wohl vielmehr vorzugsweise im Interesse deSPnblilnmS getroffen worden. Kein Wagenpark kann so groß sein. daß er allen An forderungen des Verkehrs jederzeit vollständig genüge, wenn nicht der Zunahme des Verkehrs eine entsprechend vermehrte Leistlings fähigkeil des TransportinittelparkS gegenübertritt. Diese aber wird, und zwar in reichlichem Maße, durch eine Abkürzung der Entladungssristeil erzielt. Es steht zu hoffen, da sich namentlich diejenigen Kquflcute, welche Waaren, besonders Kohlen an gr».-, beziehen, mit dieser Maßregel sehr befreundet haben, daß die Bahuverwaltung dieselben ausrecht erhall. Sie dient am besten dazu, dem Wageumangel abzuhelfen. In diesen Tagen ward uns aus Eborwieseiilhal eine so sonderbar klingende Miltheilung gemacht, daß wir deren Wahr heit anzweiseln mußten und erst jetzt, nach eingeholtcn weiteren Erkundigungen, die dieWahrheit bestätigten, den cigenthümiichen traurigen Vorfall unfern Lesern erzählen. In einer iin ge nannten Erle befindlichen Zündhölzchensabril arbeitet seit meh reren Jahren mit vielen anderen Frauen. Mädchen und Man nern eine junge, jetzt 2-kjährige Frau, Namens Schreier, die seit etwa vier Jahren im Gesicht und Munde leidend ist, aber alle Schmerzen ohne einen Arzt zu befragen, ertragen hat. Namcnt lich um die Kinnlade bildete sich ein trockener, bimsteinähnlicher Ansatz, der immer stärker ward und die Kinnlade schließlich immer mehr von allem Fleisch :c. loslöste, bis endlich gar vor Kurzem der Mann dieser Unglücklichen die ga,>ze Kinnlade mit der Zange ans dem Munde herausnehmen konnte und mußte. Man kann sich die Schmerzen und die schreck lichen Empfindlingen der jungen Frau denken, zumal die Leute blutarm sind und sich die nöthigePstegeundsorgsame medicinische Behandlung nicht verschaffen toninen Ein Gendarm hat durch Zufall die Entdeckung der wunderlichen RadieaiOperation ge macht, die Kinnlade an sich genomim» und in richtiger Erkennt «iß, daß dieser Vorfall wohl im Interesse aller in derglei chon Fabriken Arbeitenden bedeutsam sei, die Arbeiter berührte es am 5. d. Nt. in frühester Morgenstunde iin Eaniencre»dieser ,v»bnk an Lrt und stelle ihrer Arbeit befraat und ersah im-- > 'nn ha> l Nicht j.i ren, daß dieselben ihr Brod im Arbeitszimmer essen, wobei die so sehr gesahrliclie Phosphorluft :e. mtt eingescbluckt und ivahr- Bahnhof, als die zur Abfahrt mit sem Zuge vor dsr Billetausgabe Versammelnden dcn Bill und das betreffende Fo ' sucht im Stationsgeb nicht zu erlangen. Da Zug benützen wollte. men, Naisomüren, Fluchen und Erstaunen sich ^ ^ . lich — es war die höchste Zeit nir den richtia.cn Abgang des Zü-! "«deren dort arbeitenden »vrau ist em Backenknochen unter ahn ls Mann der Thal und Erretter' Uchcn Erscheinungen angefressen und ein Auge in Gefahr ver tich vier Mann! Na setzen Se, und kalt warf-, avehn- och, und miede da berzu, nu, und de ging ich nach — Gegen diese Logik war nichts einzuwcnden, und war Hause!" der milchige unerschrockene Bürger wurde entlasse». — Die viersüsilgen Künstler de- Brökmann'schen Affe«, theaterS, die sich so viele Freund ecrworben, so vlel Heiter keit verbreitet babcn. verlassen uns. Am Montag werken sie zum letzten Male auftretcn. für den DienStag sind sie bereit» in Prag engagirt. Wer da« komische Gastniahl dcr geschwänz ten Am», die Kunststücke der Pudel, denScharnnm de-Eie« pbanteiiscaulelns und die Eleganz der Rosse »och sehen will, halte fick« dazu. — Wie das „W. W." berichtet, ist am 26. Februar Nach, mittags in der Papiermühle zu Golzcrn der dort in Arbeit steh- ende Zeugarbeiter Heilemann aus Mochau, als er eben ein Rohr reinigen wollte, von der in die Lumpenkocherei gehenden Well« erfaßt und mit herumaeschleudert worden, so daß der Tod sofort erfolgte. Aus Zwickau, den 1. März, berichtet das dortig« Wochenblatt: Bei hiesigem Brückenberg Steinkohlcnbauverem wurde in dem im Abteufen begriffenenErnst-Julius-Schacht bei einer Teuse von 555 Meter das erste Kohlenflötz in einer Mach, ligleit von 2,^, Meter --- 4 Ellen 20 Zoll aufgefunden. — Verlautvarungen tm Handel-reglsterr Erloschen die Firma: Moritz Eincnckel. — Sub l« a st atiotte n. Morgen werden sudbastirt in dem Gcrichtöamt Zittan: Emilie verw. Bergmanns Hau-, grundst., 1350 Thkr. tarirt. — E> esfcntlichc Gerichtösttzung am 3. Mär». Ter Rittergutsbesitzer Kammerberr v. Beust aus Klctnwolm»- bork war iiiil seinem Inspektor Friedrich IrUIuS KrauSpe in heftige Differenzen gekommen Krauöpe hatte noch verichle» teile lNäumlichkeiten inne, welche der Kammerberr nach und nach öffnen —so lautet wenigstens desJnivectorö Erzählung — lind ans denen er die darin befindlichen Sachen des vormali gen Inspektors hcrauSschaffcn lies,. Daö hat nun Krauöpe flichSwild gemacht und er bat sich gegen den Kutscher de» Kamincrherr», Bkichacl Fritzsche, dahin geäußert: den Ersten, der über meine ikrcppe gebt, schicke ich über den Haufen und besonders den Barv», das sagen Sie ihm. Diese Worte wie derholte er. wie Fritzsche beeidet bat. Krauöpe glebt zwar zu, dag eS richtig sei, baß er von „über den Hauten schießen" ge sprochen. siellt aber entschieden in Abrede, des Herr» v. Brust ausdrücklich gedacht zu haben: er habe nur von „den Leuten da drüben" gesprochen. Daö Radeberger GerichtSamt, bei welchem der Kammerberr KrauSpe'n wegen Nöthiaung ver klagt hatte, belegte den Letzteren mit einer Geldstrafe von 20 dbaicru. Dagegen lag doppelter Einspruch vor. solcher d« Kgl. Ltaalsamvattschait und Krauöpe's selbst. StaatSanwalt Iw Fraucke steine heute daö Erkeniitniß In daö Ermessen deS GcrichlsboicS. während ber 'Angeklagte sich in langen Jncri- »liiiaiionen bcv Baron v. Bcusl erging. Daö Fünsrichter- Eottegium sprach den Angeklagten aus Mangel eine« Straf» geS — tritt ein Kofferträger al auä der Calamität auf. Was ist da zu zaudern, beult er und, klirr, liegt die Scheibe des Ausgabesenslers in Scherben ans der Erde, er kriecht hinein uns so gelingt es noch, die nolhigen Billets zu erlangen und die rechtzeitige Abfahrt des Zuges zu ermöglichen. — Vor einigen Tagen ist in einem hiesigen Brauhause ein dort in Arbeit befindlicher Brauer von einem anderen Brauer, der früher in der nämlichen Brauerei gearbeitet, aber vorKurzem ioren zu gehen — so lange geschwiegen und nicht selbst gehörigen Ortes Miltheilungen gemacht haben, ist im öffentlichen Interesse nur ru b-tlagcn: die Behörden würden sicher längst in o'dnungs gemäßer Weise cingeschritten sein. — Ties ist ein Fall, wo die von der Negierung cmgestcllten Fabrik - Inspektoren alle Ver anlassung gehabt hätten, schon längst einzuschreiten. — Ter Inhaberin eines GeschastSloeals in Neustadl ist in dcr Nacht znm vergangenen Dienstag aus dem verschlossenen von dort entlassen worden ist. mit dem Stocke oermaßen über Laden der Betrag von vierzig Thalum, bestehend in vier Zehn den Kopf geschlagen worden, daß in Felge dcr erhaltcnen Ver wundung und der dadurch herbeigesührten Blutungen der Vcr- thalerscheiuen, crtvendet worden. Der Diebstahl ist mittelst ^ Nachschlüssels geschehen. Ter Laden, der am Abende zuvor ge letzte ohnmächtig geworden ist und sofort ärztliche Hilfe hat her-! hörig verschlossen worden, ist am Morgen nach der Thal ausge beigezogen werden müssen. Wie es scheint, hat der Thäter sich I schlossen vorgesunden worden. damit an seinem Eollegen dafür rachen wollen, daßLctzterer. wie ^ — Zwei Arbeiter von hier beschlossen in düsenTagen, von er irrthümlich angenommen, ihn aus seiner dortigen Arb brachr hat. — Vergangenen Dienstag Abend ist in einem in der hie- ^ As ihr Purst ichon so «ur ge- ^ hier nach Pirna zu wandern, um dort Arbeit auszusuchen. Sie s waren noch nicht weiter, als bis zum Walbschloßchcn gekommen. )alt»chloßch> brennend wurde, daß ein Labetrunt für sigen Kreuzstraße belegenen Restaurant einem Herrn, wahrend ' «„besingt nötqig besunöen wurde. Aus einem Glase Bier, das er sich mit zwei Polizcibeamken unterhalten hat, ein neuer Ueber- ^ sie mir einander tranken, wurden bald mehrere, und so dauerte ^ L ^ „jA lange, bis dcr Eine von Beiden bald des Guien zuviel batte uns selig entschlummerte. Diesen Zustand benutzte sein Begleiter, um sich mit den Kleidungsstücken des Anderen, die dieser in einem ZündA bei sich getragen, heimlich aus dem Staube zu machen. Ein Kellner machte zwar alsbald den Be stehlenen darauf aufmerksam, allc in ehe dieser sich zur Verfolg ung des Diebes auf die Beine machte, hatte dieser bereits einen zu großen Vorsprung voraus und war in ver Richtung nach dem Weißen Hirsch zu bald seinen Blicken entschwunden. zieher gestohlen worden. Die Polizei soll jedoch dem betreffenden Annecteur bereits auf der Spur sein. — In Bezug aus die Dresdner GerichtSgebäude hören wir, daß eine Vereinbarung nach der Richtung in Aussicht steht, daß die GerichtSlokalitäten für die Ewilrechtspflege aus das Areal d«r inneren Stadl Landhausstraße u kl Schießgasse, die Gebäude für die StrasrechtSpslege hingegen auf das Areal des Rampeschen Holzhofes kommen. Dieser Ausweg scheint uns sehr glücklich. -- Vorgestern Vormittag ist aus dem hiesigen Güterbahn hose ein Htlfsbremser dadurch verunglückt, daß er beim Zu- — In der Nacht zum vergangenen Montag ist in einem Grundstück auf der Radeberger Straße einzubrechen versucht sammenhängen Kuppeln' der Wagen znm Fallen kam und sich ^ ,^d.n Der Dieb hat mittelst Eindrückens einer Fensterscheibe dabei den rechten Arm aus der Lchulter geren l Hat. Der Un-. ^ g^terre eiusteigen wollen, jedenfalls ist er aber drwch fall wll nur durch eigne Unvornchtigkeit des Betroffenen herbei-. Gebell des Haushundes, der in Folge des Geräusches wieder- gsiuhrt worden sem. holt laut angeschlagen, abgeschreckt und zum Ri -- In «n hiesige, Strohhutge chast wiwde in die,enTagen. ,,^den. Ein mit'Kleister beschinierteS Tasche, eine Anzabl Hute zur Appretur E'biachö Tw Ueberbnngerln > Eindrücken des Fensters gedient zu haben scheint, war cm« hiesige Putzmacherin. Der Besitzer des Geichasts er--urückaeblieü- ti kannte in d«n Hüten eine Waare, die aus einer hiesigen renom-j ^ ^ wirten Sttohhutsabnk herrührt?. Er glaubte, dem Besitzer der zugctra^n iol? '' — letzteren hierüber eine Mittheilung schuldig zu sein, d>i ihm über- „Lp. Ztg." mitgctbeilt: Ein M Haupt in d« Sach« gewisse Zweifel deigingen. Hierdurch ist denn auch sestgeftellt worden, daß di« Hüte von einer Arbeiterin aus der F-b*iI entwendet und an die Putzmacherin, natürlich für einen sehr «stillen Preis, verkauft worden waren. Die unredliche Zlrbeitzmn ab»» sieht ihrer Strafe entgegen, nachdem sie von der Behörde » Hast genommen worden ist. Emgestrrn Mittag wurde an der Ecke dcrWaisenhaus- Eommlnicilgardcnzeit in DreStni wirb dcr Mann der Dresdener Eo»>- muualgardc sollte in einer kalten Nacht vor einer großen Kanone Posten uchcn, hatte eo jedoch für zweckmäßiger de- sundcn, sich nach kurzer Zeit daheim zu schleichen, und in'S warme Bett zu lege». Als nu» die Patrouille zur Ablösung erschien, war der Pollen verschwunden und nirgends zu er blicken. Eo wurde loiort dem Herrn „Oberschren" davon Meidling gcmack't. und dcr Pflicht vcrgeßne „Berjer" aus S Bürcau citiit. Dorten angclangt, empfing ihn der zornent a Wort, . ^ ^ - brannte „Eberscht" mit folgenden «M Ptl-gvlsirah« von nner Droschke ein« Lame überfahren, habben Lie^denn gabr kcn Gewisse» nichz Wissen Sie dem, "Auffl Dststk fchtMs kotzt«« nicht bedeutend beschädigt worden zu - sein, d» fi« «h»a f«««d«Biihilf« aufzustehen «nd ihrenWeg fort- ^ufSmmGstmdewar. Hput «effsttge», Hausthürdrücker sind in einer dcr ver cn: „Heren Le »ich, daß Se ehn pfkichtvergeßncr Diensch sein, wenn Se ihre» Beste» verlassen Huhn!? Wie kennen Die sich denn n» verdeffcndicren? Herr, hahben LIe kenn gahr «ich gedacht?' Trotz dieser zermalmenden Worte blieb der edle Berjerwehr mann unerschrocken vor seinem Vorgesetzten stehn, und er SäiqeHW'NLchl« aus d«, P,Uni,.rstraß« abgeschlagen und aus- widerte mit schlauer, überzeugender Miene: „die Heren Se, - - - « Even ezrabde, weil ich gedacht habe, da tertwegcn bin ich mefichat »»«hon. .1 » .. . -k-, > nach Hau,« gegangen,'und 'kann mir noch vrrdcfendlren «i«, Wohnung auf der Mathlldenstraße ist vor Sehen Se. Herr Lbcrrschter, iich stand so in der Nacht allebne uff den» Blatze, und schaut merr de große Kanone,an ke K Uiuodon e« Kltidungssluck. welche« dem Ofen zu nah« «»hm«« a«ath«n, da«K«u« ab« noch rechtzeitig - da dacht iich - A hcllischeS Ding, die Kanone! Die TU- i- dragt Derr Eecner nicb ort — ach waS. Eener — n ch Zwee, anzurtchten. von dem dazugekomme- ^ da dervohn - Viere - ei Herr ^V.Mr^madchen gelöscht worden >Hcö, nu, i daö war schunn eher meglich — nu und waö bll-n. Klage initgetbclit wurde', in öffentlicher Sitzung stattfaud. glauben wir uns keines Gchcimnißbrnchö schuldig zu machen, wenn wir wie iolgt reierircn. In dir. 42 der vorsährigen Gartenlaube befindet sieh unter der Ueberschriit: .Aitej unv Elkenshankcl" ein Artikel, in welchem zuerst der Schwindet gegeißelt, welche gewisse Leute mit dem Verschaffen von Doc- teediplomen von irgend einer problematischen amerikanischen Universität trieben, welche in Deutschland nie giltlg würden» und tau» aus ein anderes „Geschält" hingewiesen wurde, wel ches „dislinguirtcn Persönlichkeiten" Orden, AtelStitek unv Eoiisulatc vecschafft. Die Gartenlaube erzählt nun, „ein großer Inkusirieiier" - wie aus dem zweitinstanzlichen Erkenntnis bervorging, ein U>-. VleNcr in Haniburg — babe durch ein Inserat, welches eben Orden u.s. w. zu verschaffen versprach, verleiten lassen, >»>stc! i-eittmit,! Drcödc», Postezpeditson VUI. cn schrciven und sich über das Nähere zu erkundigen. ES kam denn auch bald Antwort; der Brief enthielt eine Karte tot, genkcn Inhalts: „Dircctcr F. EL Spangenberg, prakt.Sand- wirth und Ehemiter; Begründer dcö dentichen Nationalver» cinö für Handel, (bewerbe und Lantwirthschast: Betrieb-- Vorstand dcö phiiadclphischen Unternehmens: Dircctorial- bevollmäcknigter dcö PeniionövercinS für Wittwen und Waiicn aller Stänkez MItglieh de- Gewervevereln» uich de» allgemeinen Handels- und EretitvercinS zu Dre-ben; Ersin» diingopatentinhader in Deutschland und Oesterreich a. D. t!F Dresden, Autonstakt, Daumstraße Nr. 16 Part. Sprechstun den IU-12 Uhr Vormittags. 4—7 Uhr Nachmittags." Außer dem lag noch ein Schreiben bei, welches genaue Auskunft über die Stellung, die Familien- und VermögenSverbältnisjs de» Ortcnölicdhabcrö erbittet und folgende Nachschrift hat: „Ueber meine Solidität kann hierorts unschwer Auskunft erlangt wer, den, u. A. bei dem Kgl. Sachs. Notar und RechtSamvalt Vr. Stein II., Seestrake n." In einem zweiten Brieie theilt der Herr Tirector mit, daß er vermöge hoher tzonneriono» i« Stande sei. Orten rcsp. Titel von folgenden Staaten »u per- schaffen: Spanien, Portugal, TnnlS und Republik Honlura» (HonkuraSöt. Zugleich lügt er einen PreiSeourant bei. wel cher wohl im Standeist. Einem etwas den Appetit nach so einem bunten Bändchen zu verleiden: 1) Ritterkreuz 2b«a Thlr., Evmmanteurkreuz 5600 Thkr.. Großkreuz mit dem Prahlest Ercelkcuz lO 12.>>l>0 Thkr. 2> Baron, Graf, MarguiS, Grand von Spanien 7000 bis 20.000 ;hlr. 3s „Eonsulat, wo von den genannten vier Staaten noch nicht bestehend, üOOOTblr." ES folgt dann eine Nachschrift genau wie oben. Der „arotzs Industrielle" muß sich wohl für einen Orden entschieden baden, denn er erhielt bald einen dritten Briet, in welchem fokaende Stelle vorkam: „Sie werden ersucht, die Gesammtkoste« vo» 5G>0 Tblr. hier in Dresden bei dem Kgl. Sächs. Notar und Rechtsanwalt Uv. Stein U.. Scestraße v, zu deponiren mit der Bestimmung, daß diese Summe, nachdem Ihnen durch den Herrn Notar Uv. Stein U. daö Diplom über die Ver leihung deo betreffenden Ordens zngetertigt worden, dies« Summe uns auSgchäntigt wird." Soweit die Gartenlaube in ihrer Nr. 42; vier Wochen später iNr. 46) bringt dasselbe Blatt eine Erklärung des Herrn Uv. Stein II.. in der er sagt, daß der dem Adressaten gemachte Vorschlag, die Gesammtkofftn iür die deoiallslge Verleihung deS fraglichen Orden- bet ihm <Ur. Stein II.» zu deponiren, vollständig eigenmächtig und ohne sein Wissen von Spangenberg gemacht worden sei; außerdem lehnt Ur. Stein U. Auslunftsertpeilung über de» Direktor in Mangel näherer Bekanntschaft entschieden ab. Unter demselben Datum <22. October) giebt Direcior F. S. Spangenberg die ebenfalls in der Gartenlaube abgedruckto Erklärung ab. daß Herr Adv. Ur. Stein II. ln keiner Bezieh ung zu der gedachten Grschältsangelegenbeit lemal- gestände« bade. Herr Adv. Uv. Stein H. wurde nun auch klagbar ge« gen Spangenberg, well er der Ansicht war, daß di« Art uud Weise, wie ber Begründer de- deutschen RationaivereinS re, Ihn in seine „GeschästSangelegenvctt" zu verwickeln gesucht habe, wohl geeignet sei, ihn in dcr öffentlichen Meinung her, abzusrtzen. Der erste Richter war jedoch anderer Memung und wies die Stein'sche Klage zurück. Aus gegen diele- Sr« kenntniß eingelegten Einspruch schloß sich daö yünirichter« Kollegium dcr Ansicht des Kläger- an und verurtbelUc Spa«, gcnbcrg in eine Geldstrafe von io Ti alern. — Tagesordnung der l. Kammer. Freitag 1 l Uhl. Berglhung über Eisenbahnen-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)