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Itzttz. — illlflagrr «,«v Eremklarc. LxkrrtkN-LnnLdm» »utwiirti: «»»»»»- »t»>» » in Lambur». «««Ntn, ».«.—»»L»o««in v«r>»,akt»»<,,Wikn, Hamdurg, granlsuil «. «., ilriUn»«N. — v»«d«»v«. tntzrani» tzl« » M. - t «. Volr» in LUemnt».— >»,», loOtt». »ul- li« » Q>. in Varl». Tageblatt für HiitcMltmlg und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Li epfch ör Nei chardt in Dresden. Verantwort!. Nedaetcur: InlkUS Nefchürdt. Sin» »arantl« tilr du» nuchvtägi«» SrI<I»I. nkn drr «lk» nicht xrgeden. lluSwürlise «nnoner«- Aullrdge von uni untr- lauuxn Nilnnk» ». P»r- loncn mkrirkn wir nur N'ürn Pränuuirrolido« Avdlung durch Srirl» innrlcn odrr P°II,tn«ch- lung. U> Stlbrn iLllrn >>!, Nqr. Autwlmi« lännen dir ftudlun» «ich «it eine Drr»d»r,irtr,n, anweürn. Li» Ex«. Rr. 66. Achtzehnter Jahrgang. Niitredacteur: Or. Vt»nII Illt'riz. Für das Feuilleton: >.»«!« i^ Ii»r>«»»n«. Dresden, Freitag, 7. Mürz 1873. Politisches. Beide königliche Prinzen erschienen gestern in der 1. Kam- Ner, um ihre Stimmen für die Veränderung der Verfassung (freie Präsidentenwahl, Adreßrccht u. s. >v.) abzugeben. Doch auch diese Thatsache änderte den Sinn der Mehrheit nicht: sie lehnte mit 22 gegen 18 Stimmen die Aenderung ab. Nach deiy sie einmal Nein gesagt, konnte sie gestern kaum Ja sagen «-'aber daß sie zuerst Nein gesagt, erkennt sie gewiß als poli tischen Fehler an. Die Folgen wird die 1. Kr. selbst zu tragen haben. Die Rede des Grafen Hohenthal athmete freilich unge- drochnen Muth und Ueberzeugungstreue. Die BcrlinerDroschkenbesitzcr unterhandeln; damit ist Aus sicht, daß die schlimmsten Zeiten für Berlin vorüber sind. Tie Droschkenvereine von Wien und London sollen die Berliner in ihrem Widerstande ermuntert und auch mit Geldmitteln untcr- ßtiHt haben. Namentlich möchten sie dahin streben, daß das offen' kiche Fuhrwesen der polizeilichen Controle entnommen werde. An diesem Punkte würden die Berliner Fuhrwerksbesitzer durch aus nicht auf die Unterstützung des Publikums rechnen dürfen, jdaS, der Willkür der Nosselenker ohnehin preisgegeben, recht sehr eine schärfere Polizeicontrvle ersehnt. Man hat berechnet, daß die Berliner Droschkenbesitzer durch ihren Streik «so wollen wir in Zukunft dieses uns leider viel zu häufig unter die Feder kom mende Wort schreiben) täglich 13—15,000Thlr. an Einnahmen einbüßen. — LaSker ist soweit wiederhcrgestellt, daß er bereits einer Sitzung der Eisenbahnuntersuchungscommission beiwohnen konnte; die Voruntersuchung gegen Wagener ist geschlossen, cs wird nun an das Staatsministcrium Vortrag erstattet, ob gegen ihn die Disciplinaruntersuchung eingeleitet werden soll, lieber die zukünftige Behandlung des Eisenbahn-ConcessionSwescns durch das Reich werden verschiedene Angaben verbreitet. Wenn die Lesart der Spener'schen Ztg. richtig ist, soll da» Reich eine Alppellationsinstanz in Eisenbahnconccssionssachen bilden. In dieser Beschränkung läge ein anerkennenswcrther Fortschritt. — Binnen Jahresfrist ist ein dritter Börsen-Nabob, der Berliner Lommerzienrath Krause, geadelt, richtiger gesagt, in den Adels stand «choö« worden. — Gegen die Erhöhung der Diäten der preußischen Abgeordneten von 3 auf 5 Thlr. haben sich die Eon- jerväiven ausgesprochen, natürlich ohne Erfolg. Einer der ihren, », Wedell, meinte, wer in Berlin bescheiden lebe und aus die Genüsse der Hauptstadt verzichte', komme recht gut mit 3 Thlrn. .aus. Wie er das anfängt, ohne, wie der selige Finsterling , sich MN Kuhkäse undPöllingen zu nähren, das leuchtete den anderen "^geordneten nickst recht ein, sie führten an. daß in Oesterreich Mg. täalich 6 Thlr. 20 Gr., in Frankreich 23 Francs erhalte, ging in Vieser Debatte recht munter zu, es regnete förmlich dnungSmfe. Ein Conscrvativer sagte: Diäten zögen den ge werbsmäßigen Parlamentarismus groß, worauf Richter envi derte: das sei pure Heuchelei, denn die Eonservativen schwänzten hie Sitzungen regelmäßig und ließen ffch doch die Diäten zahlen; worauf v. Gottberg Richtern Skandalsucht vorwarf. Der Präsi dent Forkenbcck hatte nach links und rechts seine Ordnungsruf- Blitze zu werfen. Thiers hat wieder das große Kunststück fertig gebracht, zwei Stunden hintereinander Dasselbe in anderenTonartcn zu wieder holen, die Republikaner zu streicheln und die Monarchisten zu reizen, um dann wieder die letzteren zu begütigen und die elfteren zu erzürnen, Hoffnungen und Befürchtungen links wie rechts zu erwecken, kurz die Teputirten wie große Kinder zu behandeln. Die Hauptsache bleibt immer der durchschlagende Erfolg, den er mit diesem abgebrauchten Manöver regelniäßig erzielt. ' Die spanischen Cortes wollen noch das Gesetz über Abschaff- tmy der Sclaverei inPortorico erledigen, sich dann vertagen und eine Permanenz-Commission ernennen. Am 10. April sollen Neuwahlen vorgenommen werden, die den Zusammentritt der- enigen LandeSvertretung, die über die künftige Negierungsform Spaniens definitiv entscheiden soll, auf den 1. Mai ermöglichen. Pin den rothen Revolutionären entgegenzu.reten, zum Zweck einer wechselseitigen Verth.idigung des Privateigentums, orga- nisiren sich die Bürger Madrids ohne Ansehen der Parteiunter schied« militärisch. Zur Unterdrückung der Carlisten werden Freiwilligenbntaillone gebildet; trotz aller Siege über die Carliften treten diese jedoch nur um so kecker auf, bedrohen Nampelona, erklären eine Reihe Städte in Belagerungszustand, weil diese Don Carlas nicht als König anerkennen wollen, und streifen bis zum Escurial. Die edle Majestät des Don Carlos, ein wahrer Dersteck-König, hält sich in feiger Verborgenheit. In Portugal reizt die Internationale die Tabaksarbciter zum Strike. Auf den von der Commune in Paris her wohl bekannten General Cluseret wird von der Polizei scharf gefahndet. Der nordamerikanische Präsident Grant hat eine recht wohl klingende Botschaft erlassen, die freilich mit den Thatsachen in scharfem Widerspruch steht. In einem Athem versichert Grant, daß Gott die Welt daraus vorbereite, eine Nation zu werden, die ein und dieselbe Sprache rede, keines Heeres und keiner Flotte , bedürfe — und gleichzeitig predigt er den Krieg gegen die In dianer bi» zu deren Vertilgung. Dem lieben Gott sind die äntcrung stimmen: die beiden Prinzen, v. Bose, sämmt'is r Bürgermeister: Piottrihaucr, Löhr. Hirschberg, Müller, vr. ^ ^ c ^ ' rI Kvch, Elauß, Heniiig, Martini, BischofForwerk, Suverinten- dann die stehenden Heere aushoren, so rst das enr eurwscs Mittel teilt Lcchier. Gras Schönburg. v. König, Präs. Rütte. Kraft, m einem Augenblicke, wo er den Bürgerkrieg auf Cuba schürt. Deumcr. Nothhäute ebenso lieb, als die Blaßgesichter. Wenn Grant abcP die Ländergier der Vereinigten Staaten damit beschönigt, daß und die hawaischen Inseln als Flottenstation anneetirt. Einer eigenthümlichen Industrie befleißigen sich die jungen I Engländerinnen. Die jeder Evastochter angeborene Eoquetterie verwenden sie, um junge wohlhabende Männer nnzulocken, denen sie ein schriftliches Eheversprechen abschmeichcln. Dann zeigen sie den Männern an, daß hie Verwandtschaft die Ehe nicht zu «zielst; ein Briefwechsel entsteht, der den Bewerber vollends ab- schrcckt. Dann folgt eine Klage aus Rücktritt vom Ehevcr sprechen, der Bewerber kommt vor die Geschworenen, die ihn je nach seinen Vermögensverhaltnissen vcrurtheiien, 3« >0— 2300 Pfund Reu geld arr die Klägerin zu zählen. Die Feinschmecker wird es interessiren, daß die Störe und Hausen im kaspischen Meere, die den Astrachaner Eaviar liefern, in bedenklicher Abnahme begriffen sind. Die früher so häufigen Niesensische sind ganz verschwunden. Tie russischen Zeitungen dringen darauf, um nicht den höchst bedeutenden Caviarhandel gründlich ruiniren zu lassen, daß die bisher gänzlich fehlende Schonzeit für diese kostbaren Fische eingesührt werde. Locales »ud Sächsisches. - Landtag. Auf eine Anfrage des Abg. Meinhold in der I. Kr. über die Maßregel» zum Seh:U>c des k. M u - s c u in ö gegen Fcueröac f a b r erwiderte der Ministcr v. Friesen, tan die 2'.» Fenster der I. Etage mit eisernen Notlialousie», die Eckfeile, worin die Madonnen stcbc», mit eisernen Läden geschützt würden; alte allgemeinen Maßregeln zur Abwendung der FcucrSgcfahr seien getroffen: sie würden im Laufe des Sormncrä durch Manege!» gegen Gefahren, die and rer Nähe dcS Hoitbcaters entstünden, vervollständigt werten; ob man einen Tclcgravbendratll vom Museum nach der nächsten Fcucrstatlon legen solle, werde noch erörtert. Nachdem die Kammer sodann eine grobe Anzahl Petitionen erledigt, tanmter eine über die MimMnRcr K n a p v s ch a i t s lasse am Grund des von dem hierstr sachkundigen Baron v. Burgk erstatteten Berichts der Regierung mr Bcrüelsiel tiguirg übergeben batte, kam die mit arober Spannung erwar tete Angelegenheit: Revision der V e r s a s s u n g s »rkunde daran. Gras Hohenthal entledigte rieh der schwierigen Pflicht, in dieser undankbaren Frage zu reieriren, mit aristokratischer Haltung. Er betonte, baß gegenüber dem Geschrei naeb Ab schaffuna der I. Kr. dieselbe »Farbe ZN bekennen unk für das Prinzin des EomervatiSiims einmtretc», die Verfassung gegen lcrlwäbrerttco Rütteln zu schützen nabe, damit, wenn man eine Veriaffurigsievisiori in gröncm Ltvlc vornehmen wolle, man wiise, westen man sich von der I. Kr. m ver so'm habe. Nie sc! New eme Barrikade gegen wirklichen Fortschritt gewesen, sie trabe das liberale Wahlgesetz für die 2. Kr. gntgencitzen daö er persönlich gern noM nun allge meinen, gleichen und direkte» Wahlrecht erweitert gcsebn Pakte: sic bade ferner das Kirchenpatronat beschränkt, das SchulcoUaiurrceist aufgcgebcii und der Reorganisation der Verwaltung zugesiimmt. De» Vorseblag Schatseatbs in der Vercinigungsdeputation: die I. Kr. rolle die Versaffungö Veränderung genehmigen, jedoch unter der Voraussetzung, daß diese Acritcnmg erst nach Verabschiedung einer neue» LänttagSordnung emtreic, könne sie aber zu ihrem Be dauern nicht aririehmen Taü Land werde alles Zutrauen zur Selbstständigkeit der >. Kr. verlieren, wenn diese am Sonnabend die RersassuiigSvcränden»ig erst abicbne und am Donnerstag wieder annebmc, ohne das; die Situation ver ändert sei. Ein Nachgcvcn der i. Kr. würde deren Gegner nicht versöhnen, die Eoiricrvativcn nur enttäuschen. Die Re gierung werde schon noch der I.Kr. hrtüricn. wenn der ganze Schwerpunkt tcö politischen Lebens in die 2. Kr. aelcg'würde. Wenn wegen dieses Beschlusses die Eonservativen für die Mahlen in die 2. Kr. bangten, so müsse man lieber diese ganze Partei und das Land aufgcbcn. Die öffentliche Meinung sei aber nickst gegen die I.Kr., wenigstens nicht die Mehrheit der Denkenden. Traurig genug sei cS, tast das Land indifferent sei. Man lese lieber die Börsencourse, a>8 politische Artikel. Nur die Socialdemokraten verfolgten mit großem Interesse die politischen Vorgänge. Aber die Streitfrage, wer die Prä sidenten der 2. Kr. zu erwählen habe, sei dieser Partei ganz gleichgiitig. Sic sähe höchstens veranügt zu, wie die Liber alen ihr Vorarbeiten, und denke: Nickst bios weg mit der I., sondern auch weg mit der liberalen 2. Kr.! — Schließlich verwahrt Graf Hohenthal die I. Kr. dagegen, als habe sie aut Sturz deS Ministers v. Nostitz gcsonncn. Er beantrage daher: Fcst- stehen! Die Kr. solle sich nicht selbst vernichten. — Bürger meister Löbr tritt von seiner trüberen Abstimmung zurück; die Kr. habe erst beschlossen, die VerfassungSveränderung zur Zeit abzulehnen; da dieser Beschluß nirgends Beifall gesunden, stimme er jetzt für die Aenderung. Der Minister v. Nostitz glaubt auch nickst, daß die I. Kr. seinen Sturz geplant, schon da der Anlaß dazu kein glücklich gewählter gewesen. Er be greift cS, daß man vom Sonnabend big Donnerstag seine Grundsätze nickst ändern könne, da aber die Kr. dicAblchnnng nur „zur Zeit" beschlossen, so würbe^ sie Ihrer Würde nickstS Me 2. Kr. erledigte picke Petitionen. Auf Antrag des Abg. K örner wurde die Negierung ersucht, daS Gesetz «ver die Tbeilbarkeit teS G run d c i g c n th u m S betr., z» rcvidircn und zu erwägen, ob und inwieweit gewisse Erleich terungen in Bezug auf Thcilbartcil dev ländlichen Grund- eigcrrihiinrs zu bewirken sind, auch ein Gesetz des Inhalts auS» zuarbeite», daß die Rcgulirung der Steuern und Abgabe» nickst vor, sontcrir nachdem Einträge in kaS Grund- nndHH« pothckenbuch geschehe. Der Minister v. Ist osti tz sagte die Vor» nähme der erforderlichen Erörterungen zu und bekampile einen 'Antrag des Advokaten K r a u s e. wornacb das Gesetz über THeilbarkeit des Gruritcigeistbums aufgehoben werten sollte. Dieser 'Antrag, der nur den Gütcrielstächtern und Advocaten Vvrihcile geboten hätte, wurde abgelehut. — Oelsen tliche Sitzung der Stadtverord neten, am ' " außer einem Eollegium t „ „ „ . . Herr» Iustiwatbo Mepingcr aus Zwickau als BezirkSgerickstS- tircctor iür bicr an Steile des Herrn DbcrahpellationSgerichtS- ratbs Ncidbard mitthcitt, rriclstS hervorzuhcbcn. Zur feierlichen Einweisung des Herrn BczirtsgcrichtSklrcctors und IustlzrathS Mchingcr ist der 8. d. Nt. angerctzt und werden derselben die Herren Stativ. Hostath Ackermann, Bcver und Fröbner bei wohnen. AIS dringlich erscheint angcrichis des nahen Schlusses öcS Landtags eine Petition cesSiadiratlst an tick. Kammer, die Verlegung der Iustizneubautc» betr., welche befürwortet, die Iustiziicubantcri »reist aut den Heizbei, wie die 2. Kammer bcschloffen, zu Esc», sondern die Erweiterung und Vergrößer ung aus der Stelle, wo die Iustngebäude jetzt stehen, auözu- iührcn. '.stach uiiüänglicher Debatte beschließt das Eollegium, dem stadträtblichen Petitum bcizunctcn. Eine Remumrirung dreier HiliScrpcdicnten und eines Hiiisvoten bei der Eincmar- rirungSbchördc sür den Monat Januar 187U wird einstimmig ausgesprochen. Ter Finanzausschuß berichtet durch Stadtv. Richter über die pro t87;z proicctirtcn Erweiterungen der öf fentliche» Gasbeleuchtung. Ec- sind sehr viele Straßen in'S Auge gefaßt worden, d'e theils noch gar nicht bebaut sind, aber, > irr spätere Koste» und Weitläufigkeiten zu vermeiden, scheu letzt beroprt werte'» sollen, und Straßen, bei denen e- rich »in Ergänzungen von Laternen bandelt. Der Stadtratk» bat zu Ausführung dieser BcleuchtiingS-Erwciterungen inck, der Beleuchtung der Umgebung des Albeit-Theaters «A>7 neue Flammeri) -illch.RZ Tblr. 2U stigr. rr. conto der diessährt- gcn Betriebsüberschüsse der Gasanstalt verlangt. Die lange Debatte gipfelt gewiffcrmaßcn in dem Göthe'ichen An-ruf: „McbrLicht!" und ist bei den vielen lichttrelmtüchen Meinungen und Aniräge» zu pcttwffcii, daß tcrLtadtre.tb in alleMntel Dresdens Lickst bringen wir>.. - Eine lebenSiängUche Unter« st Übung von inonattich «'> Tlstrn. iür de» invalid gewordenen Hausmann im Neustadter Rast haus wird genehmigt; inglet» el'cn die Niilvollziclning des Kaufvertrags betreffs de- zum Bau der Gemcinderehule an der Pestaloczistraße vom Ehrltch- schcn Sillt cnvorbcncn Areals. — Ein 2Zceicht dcS RecvtS- »»t VoricaltungsausschuffeS Gie'. Schrittiührer Hendel) über die Abgabepflichtig.'«.-!) des GrrrntstüäS der hiesigen Telegra« i'hcndircction itzäalsenbausstraße 2) führt zu dem Beschlüsse, der stakträlpiiehcri Ansicht, dieses s's>u»ds!ück von den städti schen 'Abgabe» frei zu lasten, nickst beizusiimnicn. Man stützt sich dabei aus den Inhalt des 1M,i zwischen Preußen und Sachse» hinsichtlich dcS Tclcgraphenweicns abgeschlossenen Vertrags. — Mir haken schon davon gesprochen, daß der Stadtratv beabsichtigt, die RathStöchsterschuie als „höhere städtische Töchterschule" unter dieAuspicien derStadtgemeinke zu nehmen und zu Herstellung eines getunt gelegenen, mit Spie!platz und Turnsaal versehenen Schulgebäudes, insoweit dazu das Stitiungöbcrmögen der Schule nicht ausreichend ist, aus dem städtischen Vermögen einen Beistand zu leisten. Stativ. Schuldirektor Bertbclt spricht gegen die Ver größerung und so weittragende Unterstützung gerade dieser Sch'uje, während bei manche» andern Schulen viel Dring licheres zu verbessern wäre und ein Betürfiiiß zu Vergröße rung schon gar nicht voriicge, weil sie nur wenig über die Hälfte mit Schülerinnen gefüllt sei. Auch spricht er mit Wärme gegen die Kirrst, die ticic Schule durch die Bezeichnung RathS, löckstcrichulc von den andern Mädchenschulen trenne; er er innerte dabei an das bekannte lächerliche Wort: „Der Mensch fängt erst beim Baron an," Man solle diese Schule vielleicht höhere Mädchcirscl ulc, aber nicht höhere Töchterschule nenne», denn die andern Schülerinnen unserer Mädchenschulen seit» doch allo, ob von einem Ratbsherrn oder Tischler gezeugt, auch Töchtcr! Es erhoben sich mebrcrc mit ibm svmpathU sirende Stimmen, während Stadtb.Stcgel Alles zu wider legen bemüht ist. Stativ. EhaipbäuS will diese Schule al- Mädchenrcalschuic betrachtet wissen. Stadtv. Fröbner wünscht zunächst zu wirren, welchen Ebarakter die Schule haben toll hlnsickstlich des Lebrsvstems und beantragt die Bcschlnßsaffunä über diesen Gegenstand auSzuletzcn. Dieser Antrag findet ml? 4l gegen 14 Siimmcn 'Annahme. — Der Finanzausschuß schlägt die Gehaltserhöhung des Stadtkrankenhauöprediger» vor, welche Zustimmung findet; der Bau einer Hauptschleuh« unter dem Bett der Pricßnitz ans die Länge vom Elbuier bi» zur sogenannten Batebrücke und die dazu erforderlichen Mtt- vergc'ben, wenn sie, nachdem sie den Eindruck ihres Beschlusses ^el im Betrage von 5',:!(> Thlr. finden gleichfalls Senehmt- erkannt, die Zeit ^ur Aenderung für gekommen erachte. Wo gung, dock' behält sich das Eollegium die Entschließung übist " " ' ' " " die DurchfkiSriina nur Z!isn vcr Eelerichtiino der Raths« die Mehrheit der Denkenden sei, darüber ließen sich freilich nicht statistische Erörterungen anstelle»; aber daS wisse er: unberechtigten Forderungen könne man am besten beacgnen, wenn man berechtigten Rechnung trage. Stach langer Debatte über die Abstimmungsart lehnen folgende 22 Herren die Ver- lassungöveränderung abermals ab: v. Schütz, beite Watzdorf«, die Grafen Wiltlng, Einstedel, Rer und Hobentbal, v. Stam met, v. Miltitz, v. Sahr, v. Böhlau, v. Egidv, v. Ferber, v. Posern, vr. v. Falkenstein, Meinbold, Seiler, v. Burgk, v. Metzsch, Hemvel. v. d. Planitz, v. Zehmen. Für die Der- dle Durchführung vor. Von der Erleuchtung der RathhauA« uhren sicht der Stadtratv definitiv ab. wird aber ehcbalbigft dem Eollegium Vorschläge über Aufstellung von erleuchtete» Uhren unterbreiten; die ncuauizustellendenUhrevwerdoiwöG» lichcrwcric nach Art der in Main, vorhandene«, tn TandüÄck» form erscheinen und nur erleuchtete Zifferblätter Haffe», fferetz Zeiger durch eine Normaluhr in Umlans geletzt werde», ff» solche Uhren hcrzustellen würden mit derNonnakubr unaetäbr noott Thlr. kosten. Zur Deckung des Aufwandes des Ter- rassendurchbruchS bewilligt das Collegium 21,sw Thlr. tz