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KU» 7 u»r » dtt 8r»«di1l»n Maritn- ttrate 73. >»onnr< «knltyrki» »teiitl ttlirltch Ng,.. durch dir Polt 2L Rar. s,n»»l>» Nr. 1 Rar. — «luslage: NM «remvl-rr. Snsrratrn.Nnnalime outmtirt«: ,t»I, » Vo-Io- l« »ambura. Berlin, Wien, Leipzil,, »«lei. «re«lau. Jianklurt a. M.— Huck. Icku«»« in Berlin,reipjig,Wien. Hckindura. Frankfurt a. M., München. — vaubaHc«. intzrank- urt ». M. — t«. o!^ in llliemni«.— lavao. l,a»tta. Lul- in Pari«. Sara» li»r L Po. Tageblntt für Uiitcrhiütmlß und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpfch öe Ueichardt in Dresden. Verantwort!. Redactcur: Jutivs Vleicharftt. flrode l» »neen«m«t» »U «b » unr. «»n^tna« »i, «iu»s«u räx. I» Reulirdi: qrote »letz«, -olle L l>i» «dd. 5 wir. Der «-um ein« ckn- s»-liia«n PeUi^eil« kqiet 7L Pla. «naelondi tl« Zrile 3 Ngr. Sine Garantie iur da» nachlii-ai-e ürlckiek- ne» der Jnlerale wird nicht xczeben. Au»wilrr7?e Annoneen» Aulirdqe von UN» unde- tannien Firmen u. Per. Ionen inleriren wir nur aezen Pronumerande. Zalilung durch marken oder Beitel Iun->. 70 «Me, ^ 7»/, Nar. »udworii», kcknnen die Zahlung a»» ,uf eine VreldnerHirm» anweilen. Ln Exx. Rr. 46.Acht;ch»ter Jahrgang MItredacteur: I)r. »mil iri«r»v- Für daö Feuilleton: QneNvIg: »nrtinunn. Dresse«, Sonnabend, IS. Februar 1873. Politisches. Die Artillerie hat bei dem diesmaligen spanischen Thron wechsel dieselbe bedeutungsvolle Nolle gespielt, wie beim legten die meuternde Marine. Die Artillerieoffiziere strikten, weil sie sich nicht im General Hidalgo einen Eommandantcn gefallen lassen wollten, der bei einem früheren Pronunciamento mehrere der ihrigen erst aufgehetzt, dann denuncirt und schliesslich hatte erschießen lassen. Doch abgesehen von diesem Anlasse, abgesehen von der vernachlassigtenEeremonie beiderGeburtdes jüngstenPrin- zen—dcrwahrcGrundderAbdankungvonAmadeusliegtinderun würdigen Stellung, die er als König inne hatte. Ein König, der in einem ausschließlich katholischen Lande und trog aller Nachgiebig keit gegen den Elerus nicht eilten einigen Priester findet, der ihm seinen neugeborenen Sprossen taufte, der in einem aristokrati schen Lande an seinem Hofe nur solche Kramer versammeln konnte, die er zu Herzogen ernannt hat, der in einem von Natur zur Ehrfurcht geneigte» Volle durch die Straßen seiner Haupt stadt fährt, ohne daß nur ein Haupt sich entblößte, ist ein Köllig, dem nur Eins übrig blieb: abzud niken. Er hatte cs gemußt, auch wenn er nicht mit einer so demokratischen Verfassung, ivie der 69er, zu regieren gehabt hätte, die dem Könige nur die wil lsnlose Stellung einer Drahtpuppe cinraumt. Mü einer solchen regiert man nur bei dem Vorhandensein geschlossener, großer re gierungsfähiger Parteien und geordneter socialer Verhältnisse, in denen di« StaatSautoritüt überhaupt anerkannt ist. Veide 'Vor auSsetzungen fehlen in Spanien vollständig. Während sich Amadeo jetzt in Lissabon nach Gestaden einschisft, wo nicht mehr der Hin, mel van Madrid schwer auf ihm liegt, stürzen sich Naubgeiern ähnlich die Thronprätendenten auf die königslose Beute. Ton EarloS verdoppelt seine Anstrengungen, um seine aufständischen Schaaren siegreich nach Madrid zu führen : die Exkönigin Christine gab der Exkönigin Jsabella den Nath, ihren Sohn Alfons, der in Wien „studirt", von oort kommen zu lassen und ihn den Spa niery zu zeigen. Jsabella that dies, ließ in der Geschwindigkeit in den Pariser Kapellen Messen lesen für den günstigen Ausgang ihrer Unternehmungen, bereitete ein Manifest an das spanische Volk vor, verbündete sich mit dein Herzog von Montpensier und ließ sich von den französischen Prinzen von Orleans 20 Millio nm vorschießen, um denBodenSvaniens, namentlich die Armee, die als entschieden alsonsistisch gesinnt gilt, zu bearbeiten. Wich tig ist auch, daß die europäische RevKutionspartei eine Anzahl ihrer Agenten nach Spanien entsendet hat, um-ihren Antheil an der Beute zu suchen. Schwere Prüfungen stehen somit der jungen Republik bevor. Selbst wenn sie sich der Thronbewerber zu entledigen verstünde, so wird die Internationale schon dafür sorgen, daß der Bürgerkrieg immer wieder auflodert. Ihr nächstes Geschäft wird, nach ihrer Gewohnheit, darin bestehen, die sieg reiche republikanische Autorität in den Augen des Volks zu dis creditiren, sie als eine halbe Maßregel darzustellen, ihre Fort schritt« durch maßlose Mehrforderungen zu überbicten lind auf denKopf zu stellen und in der Zerrüttung aller lind jeder Autcrität den Bodm für eine ununterbrochene Revolutionirung zu schassen. Und die Vorbedingungen sind nicht ungünstig für sie. Wenn die höchste Staatsautorität, das Königthum, so sang- und klanglos zu Grabe getragen wird, wenn keine Hand sich rührt, kein Wort des Bedauerns von den Lippen auch nur eines Spaniers kommt — wie schwer sind da die Voraussetzungen netter dauerhafter Staatsautoritäten zu schaffen! Für Liebhaber von Zahlenzufäl len theilen wir noch mit, daß es 191 Cortesdepulirte waren, die Amadeus als König wählten, und daß es wieder 191 sind, die einstimmig seine Abdankung annahinen i Ein Freudenschrei entringt sich den österreichischen Bläk kern, daß nun endlich, endlich die Wahlreform die Genehmigung des Kaisers gefunden hat. An dem Reichsrath ist eS nun, rasch das Werk zu Ende zu führeil. Während der Weltausstellung läßt sich von der parlamentarischen Vertretung leine so funda mentale Abänderung der Versassungsurlünde ausführcn; man hat sich zu sputen, um in der kurzen Spanne Zeit bis Ende April den Damm der dirccten Wahlen in den Reichsrath auszu führen, der für alle Zukunft die österreichische Verfassung vor Unterwaschungen schützen soll. In Amerika macht sich eine ziemlich starke Opposition gegen die hohen Frachttarife geltend, welche die dortigen Eisenbahnen besonders auf den Getrcidctransport vom Westen nach der Ost küste gelegt haben. Die Sache ist auch für Europa wegen seiner Versorgung mit amerikanischem Weizen wichtig. Man vergleicht in Amerika sehr treffend die modernen Eiscnbahnbarone mit den Raubrittern des Mittelalters. Wie diese von den vorüberziehen- den Kaufleuten und deren Gütern Zölle erhoben, so nehmen die Schienenritter der Neuzeit unter scheinbar gesetzlichen Formen beliebig hohe Tarife von den auf den Vcrkehrsstraßen unserer Tage transportirten Lebens- und Genußinitteln. Mil großem Bedauern haben wir zu eonstatiren, daß sich der preußische Ministerrath entschlossen hat, die Mitwirkung der Regierung bei der parlamentarischen Untersuchungücommission, wenn diese das Abgeordnetenhaus beschließen sollte, abzulehnen. Wenn diese nicht das Recht hat, Zeugen zu vernehmen und amt liche Acten einzusehen, so ivird sie wenig mehr als eine Glocke ohne Klöppel sein. Und noch bedauerlicher ist das behutsame Auftreten der Negierung gegen Wagener selbst. Er ist — auf- gesordert worden, sich angesichts der Lasker'schen Rede auszulas sen. Als einst ein ehremverther preußischer Beamter, Herr v. Kirchmann, in einem Privatvereine euren Vortrag hielt, war die Negierung bei der ersten, vielleicht ungenauen Zeitungsnach richt mit der DiSciMiaruntersuchung bei der Hand. -Herrn Wagener sind die schlimmsten Vergehungen, die nur in der Schule des ordinairslen Bürsenjobberthuins gelernteil Practiken von Laster actenmäßig nachgeiviesen, bescheinigt worden. Gras Roon nannte sie „bös' gravirend" — eine Disciplinaruntersuch- ung ivird nicht eingcleitet. Diese Unangefochtenheit Wagener's muß den allerübelsten Eindruck Hervorrufen. Graf Roon hat sein Ministerium als das der „ehrlichen Leute" expreß angekün- digt — bewähre er das Wort! Was nützt eü, von der hohen Ehrenhaftigkeit des preußischen Bcamtenstnndes, die wir gern und freudig anerkennen, zu dcelainiren, wenn nicht räudige Schafe auSgestoßcn werden? Uns spricht die nationalliberale „N -Z." ganz ans der Seele, wenn sie schreibt: „PreußensKönig hat das Glück, über ein gutartiges, williges, geduldiges und im Ganzen ehrliches Volk zu regieren. Aber auch dieses Capital kann ausgcwirthschastet werden, und Regierung und Abgeord nelenhaus mögen dessen eingedenk sein." Locales und Sächsisches. — Der Ncalschuldirector Professor Or. Wagner in Leipzig hat das Ritterkreuz des Albrechtsordens erhalten. — Sc. kgl. H. der Prinz Georg von Sachsen traf am I 3 Febr. in Wien ein und nahm in der Hofburg das Absteigc- guarlier. Ter hohe Gast wurde bei der Ankunst im Nordwcst- bahnhofe von Sr. Maj. dein Kaiser empfangen und sodann in die Hofburg geleitet. Im Gefolge Sr. k.H. befindet sich Adjutant Rittmeister v. Ehrenstein. — Die Finanzdeputation der 2. Kämmer Ms. Oehmichcn beantragt die Zustimmung der Kammer dazu, daß die Negierung das Kupferhammer- und Walzwerk Grünthal für 130,000 Thlr. an einen Privatmann verkaufe. — Landta g. Ganz kurz war die gestrige Sitzung der l. Kammer. Ans Ekrund des von Sr. k. H. dem Kron prinzen erstatteten Referats gas die Kammer dem Oeln»iclic»'sepen Anträge betreffs Erttönnng des Budgets für anü.'rorkcnttictte Straßnibaule» eine Fassung, nactt der diese Erl'ölnliig iin nächsten Budget soweit vorgesehen wird, a!S cs die vorhandenen ttchniietten Kräfte n. gestatten. In Bezug aus die Städtcordnimg ,Rcf. Hennigs wurde ein sormcucS Hinterniß beseitigt. Tic Kammer «Res. v. Böhlam enneütc dann die Regierung, zu erwägen, ov dem nächsten Landtage nicht ein OhcncchnungSkaminergesctz vorgclcgt werden solle. Ter Finaiizwliiiilcr hat sich weder für, noch gegen ein solches Gesetz erklärt. Schließlich wurden «Res. v. Burgk und Mar tini» mehrere Petitionen, danmter die von Marschncr über das Eoncerttzalten ln der geschlossenen Zelt, endgiltlg erledigt. - Für den Beitritt zu der vom Leipziger Lehrervercin in Umlauf gesetzten Adresse an die 2. Kammer gegen die Publieir- ung des Volksschulgesetzes agitircn nicht nur die hiesigen Social- Demvtraten, sondern auch die mit diesen ans ziemlich gleicher Stufe der Anschauung in politischen und religiösen Dingen stehenden Freireligiösen — Bei der am 12. d. M. in Berlin abgehaltencn General versammlung der Berlin Dresdner Eisenbahngeiellschast hat man, ivie die Berliner Börsenzeitung berichtet, ans Sachsen in den Verwalttingsrcuh der Gesellschaft gewählt: Herrn Rechtsanwalt Kohlschüttcr von hier, Herrn Oberbürgermeister Pfotenhauer und Herrn Kämmerherrn v. Zchmen Stauchitz. Wie wir jedoch ver nehmen, ist Letzterer nicht gemeint, die auf ihn gefallene Wahl anzunehmen. Ucbrigens hat der Ban der gedachten Bahn, bei welcher allerdings sächsische Interessen wesentlich bethciligt sind, bereits an zwei Stellen begonnen. Der mitgewählte Oberbür germeister Dresdens dürfte um so mehr die Wahl annehmen, als er im Aufsichtsrathe reichlich Gelegenheit hat, die Interessen Dresdens bei der Bahn Berlin-Dresden zu vertreten. Die Gene ralversammlung hat nach kurzer Debatte, in welcher einzelne der Erweiterungsprojecte stark bekämpft waren, sämmtliche Anträge mit 5113 gegen 32 Stimmen angenommen. Es betreffen die selben folgende Projekte: 1, den Ban einer Bahn von Elster »verda über Gröditz, Riesa, Lommatzsch nach Nossen, mit einer Abzweigung aus der Gegend von Lommatzsch nach Roßwcin; 2) den Anlauf der Bahn Roßwein-Hainichcn oder die Pachtung des Betriebes auf derselben; 3) den Bau einer Bahn aus der Stammbahn in der Gegend von Drähna i'Sonnenwalde) oder einem anderen geeigneten Punct nach Eamenz, Bautzen bis zur sächsisch-böhmischen Grenze in der Nähe von SchirgiSwalde zum Anschluß an die böhmische Nordbahn; 4) den Lau einer Bahn von Dresden in der Richtung nach Tetschen zum Anschluß an die österreichische Nordwestbahn, mit einer Zweigbahn vonSchan- dou nach Sebnitz; 5) den Bau einer Bahn von Berlin über Lichterfelde nach Potsdam. Zu den Anträgen wurde aus dem Schoße der Generalversammlung ein Amendement gestellt und gleichfalls fast einstimmig angenommen, welches lautet: „Die Generalversammlung beschließt, daß noch als Neubauproject aus genommen werde eine Bahn zur Verbindung der Leipzig-Dresd ner Bahn in der Gegend von Cölln-Meißen mit der Berlin- Dresdner Eisenbahn in der Höhe von Jessen oder einem in der Nähe belegenen anderen Puncte dieser Bahn," Daß das Pro jekt unter 4 von der sächsischen Regierung und der 2. Kamme- abgelehnt wurde, ist bekannt. Innerhalb einer Kreuzbandsendung aus Wien finden mir eine von einein Wiener an einen seiner Mitbürger gerichtete Local-Correspondenzkarte, auf der Letzterer ermahnt wird, „heute Nachmittag die blaue Flasche fürs Lerchenfeld nicht zu vergessen^ Diese Post Correspondcnzkarte hat sich offenbar durch Zufall in das Kreuzband eingeschoben. Auch in Deutschland kommt eS nicht selten vor, daß sich kleine Briefcouverte in Kreuzbänder ein- schieben. Manche Klage über verloren gegangene Briefe würde nicht erhoben werden, wenn es sich daran gewöhnte, keine kleinen Couverte 'z. B. zu Visitenkarten) mehr zu benutzen. Die deutsche Reichspostverwaltung könnte sich aber ein neues Verdienst er werben, wenn sie die deutschen Eorrespondenzkarten recht groß im Umfang und nicht zu dünn lieferte. Auch dürfte sich ein Ver fahren empfehlen, das wir vor Jahren schon in großen Städten Frankreichs und Italiens sahen. Dort sind nämlich in den Hauptpostämtern die Briefkasten von den zur Aufgabe von Zei tungen und Kreuzbnndscndungen bestimmten Oeffnungen ge trennt und in ihrer besonderen Eigenschaft durch deutliche Auf schriften dem Publikum kenntlich geinacht. Wir glauben, daß unsere Ncichspost, der wir so manchen Fortschritt verdanken, die sen Wink benutzen und befolgen könnte, denn der Äreuzband- verkehr ist in außerordentlichein Steigen begriffen. — Mit heute versucht die Pferdebahn wieder ihre norma len Fahrten aller Ui Minuten, etwa von früh 10 bis Abends um 8 Uhc, einzusühren. — In einem Dresden nahegelegcnen Dorfe ist ein Ma- terialwaarengeschäft, dessen Besitzer zugleich das Recht des Aus schankes von Bier und Wein hat, wogegen ihm die Verabreichung von Branntwein untersagt ist. Vor Kurzem kommt ein dortiger Bewohner dahin und verlangt einen Schnaps, welcher ihm ver weigert wird. Derselbe, darüber aufgebracht und wohl wissend, ivie oft dort scbou an Ändere Schnaps verabreicht worden ist, sagt drohend: „DcrSchnapS sollEuch theuer zu stehen kommen". Er weiß nämlich, daß der Verkäufer seit vielleicht 12 Jahren in Verbindung mit dem Besitzer einer nahegelegeaen Mühle einen Schmuggelhandel betreibt, indem sic mit Hilfe der Schiffsleute von den im Hafen der Elbe liegenden Kähnen allerhand Waaren entwenden lassen, nämlich Kaffee, Zucker, Reis ;c., sogar auch Roheisen, welches nach vorauSgegcmacner Versenkung in die Elbe später wieder hervorgeholt ivird. lieber dieses Verbrechen macht er Anzeige und durch behördliche Recherchen wird dasselbe bestä tigt, so daß beide Verbrecher eingezogcn werden und einer viel leicht langjährigen Untersuchung cntgegensehen, da namentlich das Verhör mit den Schiffslcuten die Sache sehr in die Länge ziehen möchte. Auch ein geachteter Bürger Dresdens wird dem Vernehmen nach in die Untersuchung gezogen, da er, obwohl von dem geschehenen Unterschleif nicht unterrichtet, das entwendete Eisen gekauft l,at. Der Werth der aus diese Weise entwendeten Waaren beläuft sich auf viele Tausende. — Im Interesse Derer, welche Zimmer oder Schlafstelle» an Herren vcrmiethen, sei widerholt darauf hingewiesen, .daß Vorsicht die Mutter der Weisheit ist. So hat neulich auf der Louisenstraße 3l sich ein Herr cingcmiethet in einem Zimmer, welches schon zwei Herren bewohnen, ist 3—4 Stunden dage wesen und dann nicht wieder erichiencn. Mit demselben sind aber auch ein Paar grau und weiß geschipperte Hosen, eine Weste mit 2 Reihen Knöpfen und ein weißes Taschentuch, gezeichnet II. U. verschwunden. Vielleicht gelingt in Folge dieser Mitthei lung die Festhaltung dieses „Herrn". Die Vorsicht ist aber nicht allein dem männlichen Geschlecht gegenüber anzurathcn, auch das weibliche hat jetzt seine Jndustricritterinncn, die mit Umsicht der Ansicht huldigen, daß Nehmen besser ist als Geben. — Aus dem Hausgrundslück Nr. 16 der Lüttichaustraße und zwar aus einem in dem daranstoßendcn Garten befindlichen Stalle ist in der vorvorigen Nacht ein 7—8 Monate altes zah mes Reh gestohlen worden. — Das Fleisch wird immer thcurer, der Geschmack davon aber nicht geringer, da ist es denn nicht freudig genug zu begrü ßen, wenn sich, ivie wir heute hören, einige Unternehmer in die sem Jahre noch specicll auf eine Kärnickelzucht legen wollen, und zwar so, daß sie Ende dieses JährcS schon Hunderte von Kanin chen — richtiger Seidenhascn — werden verkaufen können. Dal Fleisch dieser Thiere ist äußerst wohlschmeckend und wiesen wi> bereits neulich auf Frankreich hin, woselbst der Seidenhase schon seit langen Jahren verspeist wird und sich als Braten einer de« sonderen Beliebtheit erfreut. — Eine bittere Enttäuschung ivird jedenfalls ein Spitzbube empfunden haben, der in diesen Tagen aus einem Vorhause «ms der Neuegasse eine ziemlich schwere Kiste entwendet. Für sei« jedenfalls nicht leichte Mühe, die Kiste von da unbemerkt wegDh bringen, ivo sie gestanden, hat er darin nur einige TausendStüß hölzerne Nägel vorgefunden, für die er schwerlich so leicht «NM