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«u«»«rt»: »»»»«>»- »t»I» » in H»n>»urq, Wkrlin, wicn.L-Ivjiq. Vi>«kl, «rt»lLU, grnnlfurt « M.—LuLItv»»«in v-rltn,Leipzig, Hamburg, granliurt a. «.. München. - vaadaLva.ingranI, Lrt L «. - r» v°i»b in Ld-mni»,- s--»» ölli- U»r » Vo. in Pari». TaMatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lt tpsch 4r Neichardt in Dresden. Verantwortl. Redacteur: Älllius Neichardt. «u»N>iri-,e »n«M«» «uftrile/e »«« um»»«»«» »annle/r Hirme« u. Wer- I»nen» tnsirire« aege^r Pränun SM,«, d«ch wtcken »bea NW kirn». 1» Silbe« UmeenNet^ «ni eine vre» , „ anweOen. NN Rr. 41. Achtzehnter Jahrgang. Mitrcdacteur: vr. LmN Nlvrey. Für bas Feuilleton: inilHvle ll»»tu»nnn. Dresden» Montag, 10. Februar 1873. Politisches. Cs war ein Ehrentag, den der Abg. LaSker am Freitag feierte, als er mit dem sittlichen Muthe, der ihn auszeichnet, den Schleier wegzog von dem Eisenbahnconcessionsschacher und dabei dem Prinzen Biron von Curland empfindliche, dem Geheiinrath Wagener tödtlich zu nennende Wunden bcibrachte. Ai an ver gegenwärtige sich die Situation: vor 14 Tagen gab LaSker über dieses Unwesen die ersten Andeutungen; hierauf wurde er von der Norddeutschen allgem. Ztg. Gem speziellen Organe des geh. Raths Wagener) verlästert und Wagener vermochte seinen un mittelbaren Vorgesetzten, den Ministerpräsidenten Graf Noon zu einem Briefe an das Abgeordnetenhaus zu bestimmen, in welchem sich ein« ehrenrührige Randglosse gegen LaSker vorfindet. Noon, das Fehlsame dieses Schritts cinschcnd, beeilt sich noch vor Er öffnung der Debatte die injuriöse Stelle des Briefs zurückzuziehen. Nun erhob sich LaSker zu einer Zuständigen Rede, die sich zu einer vernichtenden Anklage gegen Wagener gestaltete. Es ist un» unmöglich, auch nur den Gcdankngang dieses Meisterwerks »on sittlicher Beredsamkeit wiederzugeben, oder das überwälti gend« Material auch nur zu gruppiren. Genug, auf Grund authentischer Beweismittel, öffentlicher Urkunden, Auszügen aus dem Handelsregister u. s. w., die Lasker mit biberartigcm Meiste binnen 14 Tagen zusammengetragen, trat er in fast erschrecken der Weise den Beweis der Wahrheit seiner Anklage gegen die Biedermänner: Wagener, Oder und Schuster an, die als Grün- dungSconsortium für die Eisenbahnlinie Wangerin-Conitz eine schwer zu qualificircnde Thätigkcit entfaltet hatten. Laster ent rollte ein Bild vollendeten Bauernfänger- und Gründerthums, hr welchem der geh. Rath Wagener sich als eine Hauptfigur mar- kirte. Es wurden Anschuldigungen erhoben, die die dabei be theiligten Spießgesellen als reif für das Gefängnih qualisicircn. Was der Handelsminister Graf Jtzenplitz dagegen vorbrachte, »par mehr als lahm. Er versprach sich von der parlamentarischen Untersuchungscommission nicht viel Erfolge. Die Beschlußfassung Wer den Lasker'schen Antrag auf Niedersetzung einer solchen Commission ist einstweilen ausgesetzt. Mag dieselbe aber auch fsein weiteres Resultat ergeben — Eins dünkt uns als unver meidlich: daß nämlich der Ministerpräsident Graf Noon seinem pcsten Rathe Wagener sagt, was Othello dem edleren Charakter seine» CassiuS zurief: „Mein Lieutenant kannst Du nicht mehr sein!" Gern tragen wir aber auch unser Scherflein zu dem Ruhme bei, der dem Auftreten des ehrlichen Lasker in ganz Deutschland gezollt werden wird. Je weniger wir Ursache haben, allen poli tischen Anschauungen Lasker's zu huldigen: in dem Punkte der Rechtschaffenheit steht Lasker als einer der makellosesten Charak tere da. Und noch Eins ist es, was uns freut. Wenn unser sociales und geschäftliches Leben jetzt mitunter recht sehr am Nebenwuchern des Hebräerthums leidet, wenn unsere Kaufleute klagen, daß ihnen die Berliner Juden Grundsätze und Geschäfts bräuche Hereinschleppen, welche sie früher nicht hatten, so wiegt es an Lasker doppelt schwer, daß auch er Einer von unsere Leut' ist, aber rein ist von ihren Usancen. Die Gerechtigkeit erfordert hinzuzufügen, daß das meiste Material, welches Lasker gegen Wagener vorbrachte, ihm von zwei Conservativen, also politischen Gesinnungsgenossen Wagener's, gegeben worden ist. Auch lassen wir nicht unerwähnt, daß ein anderer Conservativer, Meyer auf Arnswalde, sagte: Lasker habe nur seine verfluchte Pflicht und Schuldigkeit gethan LoealeS und Sächsisches. — DaS gestern Morgen 9 Uhr vom Leibarzt vr. Fiedler luSgeleate Bülletin lautet: Ihre Majestät die Königin haben oir Nacht über gut geschlafen, der Appetit hebt sich, die Kräfte nehmen zu. - Das Komthurkreuz erster Klasse des König!. Sächsischen Albrechtsordens erhielten: der preuß. Oberst v. Drcsky, st l» suite des Garde-Feld-Art. Rgt., KorpS-Art. und Kommandeur der Garde-Feld-Art.-Brigade. Das Komthurkreuz zweiter Klasse des selben Ordens: der preuß. Major Burchard, st ia suitv dcS Bran- denburgischenFuß-Art.-Rgt.Nr. 3 (General-Feldzeugmcister) und Direciionsmitglied der vereinigten Art.- und Ingenieur-Schule. Das Ritterkreuz desselben Ordens: der Pr.-Lt. Graf v.Schwerin im Magdebuxgischcn Kürassier-Ngt. Nr. 7; der Hauptmann v. Bietinghoff vom Schles. Feld-Art.-Rgt. Nr. 6, Div.-Art., und der Hauptmann v. Hirschfeld vom Schleswig-Holstein. Feld-Art.- Rgt. Nr. 9, Div.-Art. — Mit großer Genugthuung blicken die Gabelsbergcr'schen Stenographen auf die Feier des Geburtstags ihres Meisters zu rück, welche sie am Sonnabend in den Räumen des Belvederes der Terrasse begingen. Abweichend von den Vorgängen früherer Jahre hatten sich die sämmtlichcn hier wirkenden stenographischen Körperschaften: das kgl. Institut, der Verein Tironia, das Neu- städter Kränzchen und der Expedientenverein zur gemeinsamen Begehung dieses Tages verbunden. Das milde Antlitz der Büste GabelsbergerS blickte freundlich auf eine mehrere Hunderte zäh lende Festversammlung, zu der nicht bloS die Anhänger und Freunde der Stenographie aus Dresden, sondern auch aus der Provinz, wie Chemnitz, Riesa, dein Plaucnschen Grunde, ein zahlreiches Eontingent gestellt hatten. Unter den Ehrengästen bemerkten wir Schulrath vr. Bornemann, die Landtagsabgeord neten l)r. Wigard, I)r. Schubert, Penzig und Walter, den Po- lizeidireltor Schivauß u. A. Nach einer etwas gedehnten Begrüß ung der Versammlung durch Direktor 1>r. Hcyde schilderten in anschaulichen ,,ahlen-Gruppirungen der Stadthauptkassencontro- leur Krumbcin und Pros. 1>i. Zeibig die außerordentlichen Er folge der weitverbreiteten Gabelsbergcr'schen Stenographie in Deutschland und im Auslande. Einer Kunst, die im vorigen Jahre weit über 15,000 Jünger gebildet, die durch gegen 50 Zeitungen in allen Sprachen Europas vertreten wird, gehört die Zukunft der Schrift; mit ihr kann sich kein anderes System messen: diese Ucberzeugung drängte sich den Zuhörern gebieterisch auf. Hieran schloß sich ein geistvoller Vortrag des geh.Reg.-Nath Haepc über Wesen und Bedeutung der Stenographie an. Schla gend widerlegte der Redner die mannichsachcn Vorurtheile, mit denen diese nützliche Kunst noch immer zu kämpfen hat; er wies nach, daß sic keine Geheim-, keine Zeichen- und Nilder-sei, sondern eine Buchstabenschrift, wie die Eurrentschrift ist; man braucht nur ihre Buchstaben und die Regeln ihrer Verbindung zu kennen, das klebrige findet sich von selbst. Einen überraschenden Beweis von der Leichterlernbarkeit dieser Kunst bot der Sprecher, als er mehrere 10—12jährige Knaben hiesiger Schulen vorführte. Einige Gäste wurden nämlich gebeten, beliebige Sätze auf Zettel Papier zu schreiben; dieKnaben übertrugen dieselben auf schwarze Tafeln in Currentschrift und Andere lasen sic augenblicklich flie ßend ab. Das Publikum zollte diesem Beweise und dem Vor trage lebhaften Beifall. Gegen 9 Uhr begab sich die Festversamm lung zur Tafel, während welcher- Begrüßungstelegramme von Stenographen aus Brünn, Teplitz, Königsberg, Berlin, Nürn berg und Frauenstein einliefcn. Direktor Heyde brachte ein Hoch auf den König, Rathsregistrator Tanner auf Gabelsbcrger, t)r. Roller auf die Staatsregierung, welche die Stenographie schützt, Geh. Reg.-Nath Haepe auf den Einbürgcrer der Stenographie in Sachsen, den hochverdienten Prof. Wigard, Buchhalter Christ auf die Ständeversammlung aus. Für dieselbe dankte IN. Wi gard in einem Trinkspruch auf den guten Stenographen, der stets einer guten Sache dienen möge, Prof. vr. Zeibig trank auf die Presse Dresdens, Schulrath vr. Bornemann auf die Steno graphen, vr. Heyde auf geh. Rcg.-Rath Haepc, vr.Töhn auf das deutsche Vaterland, vr. Wigard auf einen der ältesten Landtags stenographen Sachsens, den jetzigen Oberzollrath Forwerk. Noch manches Hoch ivurde begeistert ausgcbracht und ausgenommen. Herr Krumbein erfreute die Versammlung durch einen humori stischen Vortrag. Ein glänzender Ball schloß das schöne Fest, welches der Stenographie manche Freunde und Anhänger erwor ben haben wird. — Bis jetzt haben sich die, von der seit53 Jahren bestehen den Gesellschaft Bürger-Cafino abgchaltcncn Maskenbälle durch guten Humor und Laune, sowie schönen Auszügen besonders aus gezeichnet. Auch dieses Jahr beabsichtigt die Gesellschaft wie bis her einen Maskenball nächsten Donnerstag den 13. Februar in Braun's Hotel abznhaltcn, wobei viele der Neineit entnommene Ueberraschungen zur Aufführung gelangen sollen. — Als unter der Lehrerschaft Sachsens die Besorgniß auf tauchte, das Schulgesetz könnte nicht publicirt werden, traten eine Anzahl Dresdner Lehrer zusammen, um dieses Schicksal von einem Gesetze abzuwendcn, das nicht bloS der Schule eine reiche Entfaltung, sondern auch dem Lehrerstandc wesentliche Vorthcile sichert. Sie entwarfen eine Adresse an den CultuSministcr vr. v. Gerber, um ihm, der für Hebung des Lehrerstandcs kräf tig eingetreten war, zu danken. Diese Adresse hat bei den Leh rern Sachsens außerordentlichen Anklang gefunden; da jedoch von gegnerischer Seite den Unterzeichnern der Adresse serviles Katzenbuckeln vorgcworfen wird, so lassen wir hiermit den Wort laut der Adresse folgen. Derselbe wird am einfachsten zeigen, wie wenig dieser, unserem mannhaften Lehrerstandc gemachte Vorwurf begründet ist: Der Schulgesetzentwurs ist gleich bei seinem Erscheinen von unS mit lebhafter Freude begrüßt worden, weil wir in dcmsclbcn die Erfüllung langgehegter Wünsche und einen den Forderungen der Zeit entsprechenden Fortschritt in der Schulgcsctzgebung erblickten. Wir cntbaltcn unö eines Ur- tbcilö über die angefochtenen Punkte der Gesetzvorlage, kön nen aber nicht glauben, daß dieselben nach ihrer praktischen Seite von solcher Bedeutung sein sollten, um den Fall bcö Gesetzes zu rechtfertige», baven auch zugleich das Vertrauen zu den gesetzgebenden Factorcn, daß sic ans Grund gemach ter Ersahrungen zu rechtcrZelt wieder die vcrbesseniteHand an daö Gesetz legen werden. Hocherfreut haben unö die hochherzigen Gesinnungen, welche Ew.Erccllenz in der Vor lage und bei Gelegenheit der Bcrathung derselben gegen die Schule und den Volksschullcbrcrstand kund gegeben. — Indem wir nicht umhin können, Ew Erccllcnz sür diese wie ein milder Sonnenstrahl in unser Berufsleben leuch tende Schul- nnd Lehrerlreundllchkelt unser» tiefgefühltesten Dank hiermit auszudrücken, drängt cö unö aber auch, mit demselben die Bitte zu verbinden, Ew. Ercellenz wolle daö Land, unö und unsere Schulen vor dem Verluste eines Ge setzes bewahren, das auch anderen deutschen Staaten als Vorbild zum Segen gereichen wirb. — Heute geht uns — bezüglich unserer Mittheilung i« der Freitagsnumnier — wegen des in der Nacht vom DonneOtag bis Freitag in einem Gartenlusthause auf der Leipzigerstraße übernachtet habenden Strolchs noch die Notiz zu, daß man schon seit einiger Zeit bemerkt hatte, es müsse über die Gartenmauer von irgend Wem Nachts gestiegen werden. Der gefährliche Ein dringling hat also wahrscheinlich schon mehrere Mchte in dem mit einigen geringen Möbeln und einer langen Sitzmatratze »er sehenen Lusthause zugebracht. Er ist auch nicht entkommen, son dern mit Hilfe eines rechtzeitig gerufenen Gensdarmen zur Hast gebracht worden. Der überraschte Schläfer soll ein bereit» von Dresden ausgewicsener Mensch sein und seinen Aeußerungen nach muß er während seiner nächtlichen Besuche noch einen jün geren Teilnehmer mitgchabt haben, der aber nicht findbar ge wesen ist. —- Ein in London lebender Abonnent unseres Blatte» macht uns brieflich mit einem in den Londoner Salon» cou» sirenden Witze bekannt, der über die letzten Ausbrüche des Ve suvs von irgend einem Anti-Frommen auSgeheckt worden ist Der Vesuv soll deswegen gespicen haben — weil TagS zu vor ein Jesuit in den Krater gestürzt sei! — Die Er findung ist nicht schlecht, denn wenn nach dem alten bekannten Necept zur Bereitung eines Jesuiten auch Pech und Schwefel genommen werden muß, so kann dies in der unterirdischenGluth wohl eine stinkende crplodirende Wirkung Hervorbringen. - Herr Dlrector Schmlcder vom Victoria-Salon theilk uns mit, daß die Erhöhung dcS Eintrittsgeldes in den Salon unwesentlich sei. Die numcrirtcn Logenplätze batten den al ten Preis bcbaltcn, nur daS Parterre «einer der schönsten Pläne» ici von auf 7'/ Ngc, erhöht worden. Dagegen set per wgcnanntc >. Plan «Galerie» von aus 5 Ngr. herab gesetzt, mithin ein vollständiger Ausgleich bewirkt worden. — Schneeberg, 7. Fcbr. Der Bergarbeiter Carl Moritz Hüttel aus Neidhardtsthal, welcher ohne Ueberzieher, Rock, Mütze, Vorhemdchcn und Shawltuch bei Hundshübel Lodt aufgefrmd'n ivurde, ist nicht ermordet worden, sondern ist dessen Tod. wie die gestern in Hartmannsdors stattgefundene Sectiön ergeben, durch Erfrieren erfolgt. Das Fehlen der Kleidungsstücke läßt vermu- thcn, daß Hüttel sich entweder derselben entk-oigl oder daß diesel ben gestohlen worden sind. — Reichcnbach i. V. Als an vergangener Mittwoch der MittagSzug von Dresden kommen sollte, machte cs nicht geringes Aufsehen, daß außer demObergensd'arinundBahnhofsgcnsd'a-.m noch Vertreter dev hiesigen GerichtSamtcs auf dem Bahnhof den Zug erwarteten und sofort nach dessen Ankunft 4 Männer arre- tirten und, nach kurzen Erörterungen mit dem Zugführer, die selben nach den, K. Gerichtsamte brachten. Allgemein büß eS, daß sind die Diebe, welche gestern den großen Diebstahl in Zwickau begangen haben. Allein, wie wir nachträglich erfuhren war die Ursache der Arrctur eine ganz andere. Es handelte sich »in diejenige Sorte von Leuten, welche sich kein Gewissen daraus machen, einen sonsl rechtlichen Mann mit Geld zu blenden und zu pflichtwidrigen Handlungen zu verleiten, kurz, ei waren solche, welche den Eisenbahnschaffnern Geld angeboten hatten, um sie olme Billct mitzunchmcn. Wenn man nun bedenkt, in welcher Gestalt die Versuchung an einen derartigen Beamten hcrantritt : cs kann Vorkommen, er ist in augenblicklicher Ver legenheit, es blinken ihm blanke Thalcr entgegen, für den Augen blick ist geholfen und che er richtig zur Besinnung kommt und die ganze Tragweite seines Unrechtes übersieht, ist seine ganze Existenz auf das Spiel gesetzt. Erfreulicher Weis« warm aber heute die Vier an pflichttreue Beamte gekommen, welche Anzeige an ihren Oberschaffner machten und dieser die Arretur veran laßt,:. Es ist nur zu wünschen, daß diese gewissenlosen Menschen exemplarisch bestraft werden, wie man andrerseits von dem Ge rechtigkeitssinn des Generaldirectors annimmt, daß dm be treffenden Schaffern sür ihre Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit, sowie dem Oberschaffncr für sein energisches und taktvolle» Ein greifen die Anerkennung nicht versagt bleibe. — In Roßwein brannte am 7.d. früh gegen >^2 Uhr ba> Grafe'sche Haus in der Schützenstraße bis auf die Grundmauer nieder. — OeNentliche Gerichtssitzung am S.Februar Zwei gute Freundinnen. Wilbelinlne Eckardt auS Potschap« pel und Friederike Henker auS Birklcht kommen auf Pot- schappeler Markte zusammen. Nun ist bekannt, daßbieGuaba bcö schönen Geschlechtes nie kräftiger unk schöner fließt, al» aus solchen Plätzen und baß nlrgenbS die Damm sich -flust- ger ln die Haare fahren, alS gerate hier- So auch -wische« unscrn Beiben geschah es. Die Henker batte auf die Eckardt einen alten Groll, weil dieselbe dem Schullehrer gesagt: Ihr sber Henker» Kind sei voller Ungeziefer. Darob entbrannte in Fricdcriken'S Brust großer Zorn und alS sie Ihre Gegners« erblickte, stürzte sie aus dieselbe wie ein Stoßvoael lo» u. schrie sie an: Du lavPlgeSMensch.Du alteH—,du kriegst freilich keine Kin der, du mußt dir eines borgen. DaS Doblener GerichtSamt vcrurtbeilte die Henker zu 3 Tbaler Geldbuße, wa» beute seine Bestätigung fand. - Carl Gottlob Schellenverg In Plauen hatte seine Wirthschafterin Johanne Christiane ver- ehel. Nüßchen verklagt, weil dieselbe zu verschiedene», in dem selben Hause wohnenden Frauen gesagt: Der Angeklagte set der Vater seiner Enkelin, deö von seiner Tochter außer der Ehe geborenen Kindes. Die Nüßchen bestreik die», sie Hab