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7 Utr tn »er jk»edttt,n «arten- Praße 1». «doone- menltdre!» dtertel» jährlich »>,. Rgr.. durch die Volt LS Kgr. Sint»u» Rr. r Rar. — «uflok«: ro.oöo aremvl-re. SArraten «»nähme aulwärt»: N»»»»»- »t«!» » V«r>«r t» Hamvura, verlin. «ten, Leivzlg. 0°irl. «re»lau. granlsurt a.M.—ll»ch>l^«»» ln Scrlln.Lklpjia.Wioi,. Hamburg, grattkfurt o. M., München. — vaubackc». tngranb» furt «. M. — va, VoiU» tn «bemnt».— Sara«, lialltt», üul- Uae » Q>, tn Pari». Tageblatt ft>r Unterhaltung und GcWstMrkclir. Druck und (Ligenthum der Herausgeber: Liepsch ^ Neichardt in Dresden. Verantwortl. Nedacteur: Julius Nrichardt. »,« Ut>.» U»r. «»nnt-L» »t» VNNag» lü Udr. ?N Rruji-dt: grabe »wsiar- aalle » bla L»d. k Uhr. Der Raum ei»«« «tn» »valtrgen VrMjeit« tot:«» li Pf-,. rm-,ef«n»t dt» Zeile v Nge. Eine Garantie für da^ nochOtaaige Erfckr>- Ni» der L»,crate wt.d nicht gegeben. Sluiwarttg» Rn»«»«». Austiilge da» uu« npbc- kannlen Firmen u. P«r. 'oncn lns«r,ren wir nnr gegen Pränumcr»»»«» >;ai>luug durch Briei« marlcn obrr P»i>,nrin>b- lung. in Süden lchtrn Rar. Lv»>r»r<--« können die HabUmii aiö» »Ul eine Dreidnergin»« anweiscn. Die M». Nr. SS. Achtzehnter Jahrgang. Für die Monate Februar n»d März werden in unserer Expedition, sowie bei allen Postämtern Abonnements auf die Dresdner Nachrichten zu lö resp. 1? Agr. angenommen. Politisches. Der Bericht der preußischen Abg.-Commission über di« kirchenpolitischen Gesetzentwürfe ist in Druck gelegt worden; vor aussichtlich kommen dieselben Ende dieser Woche noch zur zweiten Berathung. Ganz ungetheilt ist für sie unter den liberalen die Stimmung doch nicht. Bon demolratischcrScite halt man ihnen ein, daß sie den katholischen Gemeinden nicht eine Spur einer Selbstbestimmung, der Verfügung über das Kircheiivermögcn, der Wahl der Geistlichen geben und daß sie die Staatsaufsicht auch über die jüdischen, dissidentischen und freigcmeindlichm Re ligionsgesellschaften ausdchncn, die bisher in Preußen noch nicht unter der Staatsaufsicht stunden. Immerhin bieten diese Gesetz entwürfe mannichsache Fortschritte und wer ein Freuno der ruhigen, nicht sprungweisen Entwicklung ist, wird ihnen zuletzt zuzustimmen Hab.». Die Elericalen freilich künden bereite an, daß diese Gesetze gar nicht befolgt werden würden. Bischof Mar tin von Paderborn ertlärte in einer Zuschrift an das preußische Staatsministerium unumwunden, daß er unter keinen Umständen zur Ausführung dieser Gesetze jemals seine Hand bieten werde. Für die daraus hervorgehenden Eonslicte, die Verwirrungen unter der katholischen Pfarrgcistlichkeit und den Gemeinden sei er wenigstens dann nicht verantwortlich. Die Sprache der Uikra- montancn ist überall dieselbe. Erzbischof Manning in England hat neulich die Begründung eines dlathoiikenvereins in Sheffield erklärt: der KatholiciSmiis sei Papismus, dieser sei Ultramon- tanismuS und dieser wieder die Unwrthanentreue gegen einen fremden Souvcrain. Außerhalb gewisser Grenzen, sagte der Erzbischof, seien die Katholiken die besten und treuesten Engländer; wenn aber ein Staat allen Bekenntnissen und Eultuöformcn gleiches Recht gewähre und die weltliche Erziehung begünstige, so müßten sich die Katholiken in und von einein solchen Staate iso liren und von den gemeinsamen Wichten ihrer Landsleute mehr oder weniger fern halten. Das ist ganz im Sinne auch der dcnt- schenBischöfe gebrochen. Zum Glück sind die bei weitem meisten unserer katholischen Mitbürger viel lvtzaler, als cs die Bischöfe, mit wenig Ausnahmen, glauben. In den nächsten Tagen muß sich zeig», inwieweit die Maulwurfsarbeit der österreichischen Antivcrfassungsparteicn Erfolg getragen hat. Ter Kaiser Franz Joseph sollte von den Feudalen bei den Audienzen, die er in ausgedehntester Weise allen seinen linken Hanen gewährt, durch Petitionen um Ent- lassung^sciner fetzigen Minister belästigt werden: er entzog sich - . > Manöver ourch eine Reise nach der ländlichen Einsamieit auk d'o Schlosse Gödöllü bei Pest, woselbst er mit dem Reichs kanzker Wasen Ärorass-o Raths pflog. Es ist kaum zu zweifeln, daß An. .W) seinem Monarchen die Genehmigung der Wnhl- reform cm;ff,hlcn wird. Hat er es doch zu hindern gewußt, daß der Ezechensührer Rieger in einer Separataudienz empfangen wurde, um die Leiden „seines bis zum Aeußerstcn getriebenen Czechcnvolkes" in den devotesten Ausdrücken in des Kaisers Ohr zu hauchen. Wenn Alles trauert, kann ThierS allein nicht fröhlich sein! Napoleon war Ritter des Ordens vom gokdnen Vließe, ThierS ist es auch; dieStatuten desOrdcnS schreiben allen Rittern beim Ableben eines ihrer Genossen Trauer vor. Was wird nun ThierS thun? Die Trauerschnallcn putzen lassen? Den Flor um den Arm legen? Oder das goldne Widderfell dem Könige von Spanien zurücksenden? Fatale Situation! Wohl uns, die wir uns in unsrellnbedeutendheit bergen können, daß uns solche schwierige Fragen lein Kopfzerbrechen machen! Der Kriegs minister Frankreichs, v. Cisscy, telegraphirt von Calais ans, wo selbst das Prvbeschießcn mit den neuen Geschützen ftattsindet, das Resultat jedes Schusses in diesem artilleristischen Wett kampfe zwischcnden stählernen und bronzenen 4- und Ipfündigcn Hinterladern an Thiers. Schon hat er 300 solcher Schuß depeschen an Thiers gesendet, der mehrere Male antivortcte, um seine Befriedigung auszudrücken. Thiers versteht sich auf alle Details der Militär- und Äriegswissenschaften aus dem ff. — Die Schildwachen, welche die Flucht dreier Eommunarden aus den Versailler Gefängnissen erleichtert haben, sind verhaftet wor den und kommen vor die Kriegsgerichte. Die öffentliche Meinung, die Großmacht, vor der sich in Amerika der Höchste wie der Geringste beugen muß, hat einen großen Sieg erfochten. Der Congreß in Washington hat be schlossen, dic Anklage, daß sich eins große Anzahl von Parlaments mitgliedern von Eisenbahngescllschaften habe bestechen lassen, bei offne» Thüren zu verhandeln. Sie sind beschuldigt, Actien von s -er Union-Pacific-Bahn entweder umsonst angenommen oder einem so niedrigen Preise gekauft zu haben, daß sie einem vcv - trächtigen Geschenke verzweifelt ähnlich sahen. Da aber die Be- j stochnen in jeder Partei sitzen, so is. nicht zu erwarten, daß dntz Mitrc'dacteur: l)r. !!,»!> Für das Feuilleton: ILwi re»»«!». Dressen, Mittwoch, 29. Jan,iar187L. ingesetzte Connd; mit seinem schließlichen Spruche „auf einer höheren Warte als auf der Zinne der Partei stehen" werde. AuS Berlin meldet man von wachsender Unsicherheit auf den Straßen, sowie zahlreichen tausmännischen Bankerotten. Aus einer einzigen Advoiatenstube gingen neulich an einem Tage 18 Concurserklärungen an die Gerichte. Pocales m»d Sächsisches. — Akts allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens I. Majestät der verwiltweten Kaiserin Amalie von Brasilien am Königlichen Hofe eine Trauer auf dreiWochen, vom 27. Januar bis mit 10. Februar d. I., angelegt. Der ans heute angesagte Hofball ist abgesagt worden. — L a n d t a g. Eine beinabc 1 l> fkündige Eisenbahn- tebattc liegt binter uns. Nachdem sich vorgestern für die bereits mitgethcillc Eonccssivnirung der Lausitzer Bahnen iNcukirch-Eamcuz und Ebcrsback-Görlitz! die Abgeordnete» Päßler, Petri und Becg resp. Haberkorn, Israel, Riedel und Ol'. Pfeiffer, der jedoch bloö von Bcrnnatt iiachHelriibut ge baut wisse» wollte, verwendet batten, wnrde gestern zunächst über eine große Zahl Eisenbahnconcessionsgelnchc ganz nach den neulich iiiitgetbcütcn iDcpntatieiisaifträgcn entschieden. So wurde Eoncession crthcltt ii rGroffenhain-Leckwitz, Guides, grenze Schönberg Weiscsilitz, Werdau-Ronneburg, Dresden. Mocitzburg - Radcburg- Sck'öniclt, Döbeln Mügeln Torgan; hingegen abgclehnt Dresden - Königsvrück - Hohcrswerka und Frcibcrg Pirna, letzteres jedoch aus den Antrag der Abgcert ncicn von Oclseblägcl und Iungnietcl vlnö „zur Zeit". Die widerslreilentcn Interessen zwischen den Stadien Lebmscde bcra und Attenberg bei der ffinie Dresden-Dippvlliswalta- Laiitcsgrenze tob Berg- oder Tha'.babn vvrznnchmcn sc ich riefen eine längere Debatte hervor. Für größere Berücksich tigung Altcntcrgd traten ein v. Dclsckffägcl, -Ltröcel und mit große? Wärme Saehßc; Iungvickcl betonte die Interesse» Lipvoldiswalda'S'imd Lckmißdeberg's, beantragt.' jedoch eine Zweigbahn nach Altenberg; Or. Nentzsch, Man und der Mi- »vier v. Frlelen ncbmen eine mehr oblcct!"c Haltung an, als jedoch der Minister ein Dommeiit vorzog, in welchem das Bankhaus, welches vci Erbannug dieser Bal'ii vorzugsweise interesstrt ist. bat, die Frage wegen Richtung der Balm noch offen zu lassen,crlangtcdcrvon viclcnLcllen als zweckmäßigemvioblene bl »trag v. Oehlschlägel'S fast einstimmig Annahme, kaff betreffs der von Dresden über DivvoitiSwalta nach der Gindcogrcnze kühlenden Balm diejenigeLiiiicjeonecssivnirt werden koltte. welche sich in technischer Beziehung und im Iiuercsse der Bcvölke llivg, alS die vraktischste hcraiisslclle. Die Lllnglitzihalbalm wurde nach kurzer Empschlung von Lange und Pctzold, Leipzig-Franliurt a. d.D. cinslimmig, Altenblirg-Berlin gegen ff .Stimmen genehmigt, v. Einsiedel stimmte gegen alle Bah nen, die noch keine Gauiion erlegt batten. Dickel nieö nach, raff diese Babn eine sehr rentable sei, Krause bekämpktc die vielen Brivatdalmcn. namentlich so ungewisse wie diese, da cö nicht gercchtscrtigt sei, dar ticscinichneldcndc Eivropriationö- beingi-lff s) leicht hinzugeben. Os. üicntzich, lllleman» und Slarle traten mit Energie iür diese Zi'abn nnb gegen die v. Einsiedel ichcn Angriffe ans Privalhahnen an». Auto» wiiin'chtc, taff dic Linie über de» Knotenpunkt Borna gelegt werde und Iw. Heine hält eine aroffc Rede im Ai-gemciiicn übe: Volkswirt! schaitücheBegriffe. Er bessirwcrter.sfhrwarmdas Privaldahiiwe'cn nnd polemi'irt gegen den bürcankiatischett nZcichäiksgenig. Einzelne! Acu'-ernngOi reißen die Kamincr zu schallendem Gelächter bin So, daff, wenn man dic Allmacht des Mciellen Sachverstandes. ircielwr die allcilchümmsie Un- schlbarkeitiei, iminerwalten ließe, sowürde dieOiegenwart. wenn sie noch aus dein Standpunktc des FitschcpscÜS stünde, in Zu- kiui!t nie daö Pulvtr crrind.n; scrncr, wen» Tic sächsische Kammer übcr^ dic amerikanische Pacificl aün -u vcscl ließen nnd der otticicilc Sachverstand Alles zu priiscn hätte, wie zu vancn sei, die Paciffebzhn nie getaut ivordcn n'ärc. Z'ihgclchnt wnrde» zur Zeit Döbcln-Roehlitz und Zlzialdi cim-Rochlitz, nach dem sich Mosch lff. Hahn und Knechte! für das letztere sttto- jcct verwendet; genehmigt nach kurzer Debatte -wischen'Ilhlc- »iai»i, Walter und Betri, Döbclii-Bttigeln-Oschatz Strevia, genebinigt ierncr fflarebcrg-Groffcnhaiii-Rcichcnau-Weigsdorf, abgclehnt DrcSden-Zittau; ein Fürwort wurde gegen v. Ochl- schlägelS Antrag aus Empsel'ttnig des 0,-. fflensich ,ür ein shätcres Proicck Borcnbach-tffttenberg-Cbcmnstz eingelegt. — Endlich kam csz» der großen Redeschlachtiiver die rechte E lb. userbabn. dic damit endigte, taff auf Antrag Starkes die Eoncessien hierfür mit:!4 gegen N2 Stimmen verweigert wnrkt. Die Schlacht eröffnet Günther, der gegen diese Bahn spricht, die nur das Staatsintcrene schwer schädige. DaS rechte El blücr komme jetzt durch die Ech'eiwalmbrüc'e» in Pirna »nd Schandau in directcn Verkehr mit dem Lcliienennctze. ES hantele sich gar nicht nm diesen Lankcsthcil, sondern nia» wolle nur einer Privat-Gesciischait große Dividende ver schaffe». lLchr wahr! rechts.) DerUnicrnchnicrgcwimi, der vci der rechten Elbuserbahn zu machcii ginge, beziffere sich ans Millionen. Er halte sich nicht iür berechtigt, auf Kosten des Staates Privatleben zu Millionen zu verbellen. Ebc man Privatgesellschaften in daS beste Gebiet des sächsischen StaatS- bahnwcsenS cinlasse, möge der Staat lieber selbst dic Bah» bauen. Die Kammer möge dic Regierung i» dem Bestreben unterstützen, den Rus der Solidität zu wahren, iBravo!) W alter für die Conccssionirung. ebenso Or. Heine, der sich im Ztlllgemeincn gegen dieRicterbaltling dcs Associatioiis- geistes durch die Blircaukratic ausspricht, dic Wodlhabenveit, die jetztzuunö komme, wie sic in der Lobnerhöhimg sich zeige, ein Zeichen günstigen, geistigen wirthschaitlichen Stoffwechsels nenn! und gegen den StaatSbgn spricht, den die Social- kcmor^ttcn wollten, die nicht begriffen, daß mit den Staatö- bam ev eine Kopfsteuer ohne Gleichen aufgelegt würde. Strö> ' lker sich wie die a» dem Bahnprojcct betbclligten Or. R a !' und Schnoor der Abstimmung enthält! empfiehlt zwar ! ff, echte Elbuferbabn, wünsckit jedoch, kaff dieselbe von! Tctsch - >u vS bis Pirna führe, dann die dort erbaut werdende Elbw'> überschreite und aus dem Frictrlchftäktcr Babnbes! in die Linie Bcrlin-Trcöten cimnündc. Jordan betont, welche Vortbeiie die Privatipcculation, trotz clnzctner Aus wüchse, dann habe, wenn sic ftch aut die Erbauung von Eisen bahnen wende, unk erklärt sich, obwobt weder als Grund- besitzcr, oder Industrieller hieran betbeiligt, noch viel westgtt als ipcciellcr Freund der Gründer dieses Projektes kLeebe»-). s»r die Bewilligung dieser Babn. Daö Interesse des KiSkuS kürse nicht den »Ausschlag geben; die sächsisch-böhmische Staats- babn könne in Zukunst nicht mehr den kolossal wachsenden Verkehr bewältigen; bald werde die Regierung Millionen fordern müsse» , um die Dresdner Babnhojsanlagen ver- gröffcrn; alle volkswirtbschaftlichen Gründe sprächen tnr den Privatbau der rechten Uservahn. Am richrigslen wäre es, wenn die Leipzig-Dresdner Bahn diese Bahn baue (Aha! reckNS». er beantrage, taff dcilenige die Eoncession bekomme, nxicher durch Zik'alft der Linie eine Zerstörung resp. Entwertbimg ccr von Dresden biZ Pillnitz gelegnen Grundstücke und Störung des Betriebs der Sandsicinbrüche thunlichst vermeide und die Elistcnz Wchlcnö nicht gefährde, sowie die Baku aut den Babnbof der Leipzig-Dresdner Bahn münden lasse. ' Staunen rechts.! Er erklärt, die »attische Wasserleitung lvürte nicht durch dic Bahn gestört werden. Minister v. Friesen: Wenn einer Babn, die soviel Geld gekostet hat. wie die säch- sisch-böbn'ische. in der ein so großes Staattzvermögen steckt, die unö solche »lenken bietet, eine Eoncurrenz Li Stunde da von von Privatleuten gemacht werten svll, so ist es Pflicht iür Regierung und Landtag zu prüfen, ob daS Bedürsniß einen solchen AuS'all an Staatseinnahmen rechtfertigt. Tie Staatskasse ist nicht, nach Or. Heine s Ansicht, eine seiudttche »tackt, die sieb ewig bereichern will, sondern ist dic Griammt- hcir der Steuerpflichtigen. Jeder der Staatskaffr entzogene Dbaler muff am andere Weise aufgebracht werden, (hntzieben Sic durch rücksicktsloie Eoncurrenz der Staatskasse jährlich mcbrere Huntcrttau-cnte, so müssen wir entweder viele nütz- ttche Ausgaben beschränken oder die Steuern erhöhen. Daö ist nick» blos aus Rücksicht auf die Socialdcmvkraten, die, durchaus nicht die höchsten Stenern bezahlen, bedenklich. Die Staatdbabn ltt noch ans lange Zeit auch dem anwachscnden Pcrkcbr gewachsen. Wäre kiese Bahn eine Privatbahn, so würde letztere sich erst die Eoncurrenz vom.Halse halten, dann aber, wcnno nicht mehr ginge, dic Goncurrenzbahn selbst bauen, wie cS Leipzig-Dresden tbat, als sie sich die Cvmur- rcnz über Döbeln baute. Meine Herren! Ich kenne die sächsischen Finanzen genau. Ohne die groffen Erträgniste der Ltaatsbabnen wäre cS nicht möglich gewesen, in den letz ten «l-7 Jahren die groffen Staatölasten ohne Steucrechöh- ung zu bestreiten. (Lcbbastcr Beifall.) Renne man also nicht die Staatöbahnen Feinde dcö Staats! Die in Neustadt mündende Bah» hat nur geringen Werth als DurchgangSbal n iür Sachsen, da die böhmischen Kohlen nicht 2 Mal dicElbe passirc» werden nnd die neuen Bahnen: böhmische NorNdabn, Schandan-Sebnitz. Dnr-Pirna-Radcberg, die Müglitzthalbab«. Brür-DrcStc». Brur - Freiberg, Brür - Olbernban - Chemnitz obncbin dic böbmisck'e Staatsbabn >m Kohlentranöpvrte er leichtern werke. Führt man aber die rechte Elbuferbabn bei Pirna ani'S linke Uicr und verbindet sic in Friedrichstadt mit Berlin-Dresden, sv lffgt auch kein Landes-Interesse dafür vor. Nebrigens müßten >vir erst einen Staatsvettrag mit Oester reich absci'licßcn. Die böhmische Nordwestbahn hat sich mit Berlin-Dresden bereits vereinigt, die rechte Elbmerdahn bei Pirna über die Elbe lind in den Frictrichstädter Bahnhof zu inhrcn, sie bat dabcr das Angebot der Leipzig-DreSdner Bahn, in deren Bahnvoi einzumünden, abgelehnt. Beide Projekte wikerstrcitcn dem StaatSintercffe uiniomehr, als durch hohe Enenbahntämme ans dem rechten Elduter der Strom aus daS linke Uicr herübergeträngt und der Körper der StaatSbahn niedrere Ellen erhöht werden muh. um vor Ueberschwemm- lnigen gesichert zu werden. (Tieie Bewegung.) Der Minister bittet dringend, die Eoncession der Bahn nicht zu geben. Den azi interessanten Momciitcn reichen Schluß der Debatte geben wir morgen. — Feind jeder Fehde gegen Zeitungen können wir doch nicht umhin, von unserer Gepflogenheit, Angriffe von Zeitungen aus uns ganz zu ignorircn, abzugchen, wenn, wie vr. Bieder mann in der „D. A. Z." wiederholt thut, die „Dresdner Nach richten" eines officiösen Charakters beschuldigt. Seine neueste Leistung lautet: „Entweder haben die „Dresdner Nachrichten" nickt den bisweilen vmnuthctcn Zusammenhang mit irgend wel chen einflußreichen Kreisen — dann ist es bedeutungslos, was sie sagen, oder in diesen Kreisen selbst finden merkwürdige Ström ungen und Gegenströmungen statt." Das letztere bezieht sich darauf, daß wir uns zwar für dic Annahme des Volksschul- gcsetzcS, aber gegen das Muckerthum in den Nebenseminaren aus gesprochen haben. Nur ein so in seine theoretischen Schablonen verliebter Mann, wie der große Biedermann, der sich unter dem kleinen Beta seiner Zeitung versteckt, sieht nicht ein, daß Beides miteinander im engsten Zusammenhang steht. Eben well wir die Fortschritte des Volksschulgcsetzes wünschen, verwerfen «« muckerische Bestrebungen. Uns sind wegen unserer Haltung in der Bolksschulgesetzfrage von den verschiedensten Seiten auS dem ganzen Lande Anerkennung und Zustimmung zu Theil gewor den. DaS sind genau die „einflußreichen Kreise", aus denen wir Kraft für unsere Ucbcrzeugung schöpfen. Wenn aber das klein« Beta nicht begreift, daß das, was wir sagen, keinen Werth hat, wenn eS nicht von oben beeinflußt ist, so bezeugt es nur, wie gering es von dem inneren Werthe der Wahrheit denkt. Freilich kann inan keine Hochschätzung der Wahrheit von einem Blatte erwarten, das seine Politik stets so einrichtet, wie «» ihm vo» den ofsioibsen Berliner Soldschrcibern eingeflüstert wird. — In der Rathssitzung vom 21 d. M. ist unter Ander« mitgetheilt worden. daß das Königs. Ministerium des Innen» eure Nachiragsbcstiiiinuing zum Micthzinsregulativ getroffen.