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WT^Vir «ari-n- s»,»e U. «bonn^ «knt»pr«i> vt«Iel- Nor. aIntel!» vre. » N»r. - «ufl°S«.' ro.koa «reu,»larc. Jnler-Ien-Annalim» autwartt: U »»»«»- »t»i» t Voß>«r t» HLmdurq. Verltn, Wien, Leipttg. volel, Vreklau, graiistuli o M —liuck.!Tv«»«iil Berlin,LeiVtlg.Wicii. Hamdura. Jianksurt «. M., München. — v»,d«ae». in grani» snrt i. M. — r«. v..,,t in llli'MM».— 8»rn». VitüUo, oul- U»e cd Le. in Parti. LaMatt siir Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeher: Li ep sch ^ Reilhardt in Dresden. Derantwortl. Redakteur.- JuliltS Ntichar-k. Meuftadt: -rot« Ll»l««r» a°,Ic S di» «bt>. » U»r. «er Raum einer ein-, IpaUiaen Petittetle kqstet tL Pin rtnaeiantt «k Zeile S R,r. Eine Saranlie für da» nachfttSaiac «Erschei nen der Inserate «jlZ nicht »ezebrrl. klutwürttze Annonce» Auftritze »an un» unte« tannten Firmen u. Per lenen inseriren wir nur aegen Pränumerando« Zadlung durch Brief marken oder Pollcinzad- lung. U> tzüben kauen 'R viar. eutwärti«- kännen die Zahkuna auch »ui eine «rc»dnergirma> -nwtisen. Die Shx. Rr. IS. Ächtzehiiter Jahrgang. -u- ° Dresden» Mittwoch, IS. Januar 1873. Für das Feuilleton: LuÄvllz; Politisches. Bi» zu seiner Beerdigung — morgen oder überinorgen — beansprucht der todte Napoleon noch das ungethcilte Interesse der öffentlichen Meinung, wenigstens in Frankreich. Ob auch nach seiner Beerdigung o Der Zug der höheren Offiziere zu der Dauerceremonie in Ehiselhurst bildet ein Seilenstück zu der Heimholung der Asche Napoleon I. von St. Helena. Der da malig» Juliregierung, im Wahne befangen, es gäbe leine bona- partistische Partei mehr, erwuchs aus jener Aschenbcförderung von der stillen Insel an der Westküste Afrika s nach dein Jirva- lidenbome die ndpoleonische Legende, mittelst welcher sich der Neffe allgemach auf den Thron des Onkels schwang. Ob Thiers da ran klug thut, den Zug der Generäle nach Ehiselhurst in solchem Maßstabe zuzulassen, ist mehr als zweifelhaft. Er ist dadurch beruhigt worden, daß 92 Generäle und Stabsoffiziere der Paris- Bersailler Armee sich bei ihm (Thiers einschreiben ließen, um anzudeuten, daß sie ihn nunmehr als das gesetzmäßige und allei- ' ige Oberhaupt der französischen Nation anerkennen, dem sie sich ohne Hintergedanlcn anichlösscn. Auch haben eine Anzahl bis heriger bonapartistischer Blätter, wie Paris - Journal, Patrie, Presse, France und Constitutione! eine Schwenkung gemacht, in dem sie die Nothwendigkeit der »Vertheidigung conscrvativer In teressen und das Zusammenhalten der großen Lrdnungspartei betonen und so ihren Anschluß an die eine oder andere der mo narchischen Parteien vorbereiten. Trotz dieser beruhigenden Symptome verfolgt Thiers die Porgäuge in Ehiselhurst mit gro ßer Spannung. Rußland befolgt bei seinen centralistischen »VergrößerungS- gelüsten eine schlaue Politik. Die Engländer haben gegründete Ursachen, sich dem immer weiteren Bordringen des russischen Ko losses nach Ostindien zu widersetzen. Sie verlangen, daß Ruß land ein« gewisse Linie nicht überschreite, namentlich solle die Un abhängigkeit Afghanistans aufrecht erhalten werden. Sonst sei der Hriea zwischen England und Rußland unvermeidlich. Jetzt hat Rußland^seinen General Schuwalow nach London entsendet. Einen .ü' icg fürchtet Rußland schon wegen der orientalischen Frag<, also versucht es durch Liebe zu erreichen, was der Gewalt unnü glich ist. Ein zartes HerzenSbündniß zwischen einer Toch ter des Ezaren und einem englischen Prinzen soll England be stimmen, ein Auge zuzudrücken. Wie wäre cs. wenn man zwei Fliegen mit einer Klappe schlüge? Möge der Herzog von Eoin- burgh die Großfürstin Marie heimführen und den Beiden als Hochzeitsgcschenk ein „Reich der Mitte" in Eentralasien als Puffer zwischen der englischen und russischen Macht mitgegeben werden. Es lebe Alfred I., Khan von Khiwa! Im Elsaß thut die Mutter Gottes allerh and Wunder, jedoch nicht, wenn die deutsche Gen armerie in der Nähe ist. Die Verhandlungen der österreichischen Regierung mit den Abgeordneten nehmen in der Wahlrefou«: einen so guten Per lauf, daß die Enbloc - Annahme des Gesetzes im Abgeordneten haus« sehr wahrscheinlich ist. Dian ist geradezu überrascht über das Entgegenkommen der Regierung. Sie ist zu der Ueber- zeugung gelangt, daß alle Mühe umsonst ist, durch Zugeständnisse an die Feudalen und Nationalen denselben die direetm Wahlen minder verhaßt zu machen. Letztere trösten sich jetzt mit der Hoffnung, daß der Kaiser dem Gesetze die Sanction verweigere. Jedoch versichert man mit Bestimmtheit, daß die kaiserliche Sanction dein Gesetze unverzüglich zu Theil werden wird. Es liegt auch kein Grund vor, daran zu zweifeln; zumal die Wahl- reform unter allcnUmständen einen conservativen Charakter hat und den geäußerten Wünschen des Kaisers vollständig entspricht. Die drei staats- und kirchenrechtlichen Gesetze, die Or. Falk dem preußischen Landtage vorgeletzt, lösen ein Wort des König Wilhelm ein, daß Confliete zwischen weltlichen und geistlichen Behörden, soweit sie nicht verhütet werden können, doch ihre ge setzliche Lösung finden müssen. Daher wird der Austritt aus einer Kirche in seiner Form und seinen bürgerlichen Folgen ge regelt, wird dafür gesorgt, daß die Geistlichen anerkannter Kir chen eine genügende Vorbildung haben. Die protestantische Kirche wird dadurch nicht berührt: wer — sei cs in Preußen oder in Sachsen — ein evangelisches Lehramt anteercn wollte, mußte sich bisher über genügende wissenschaftliche Ausbildung legiti- miren. Jetzt wird aber auch von den preußischen katholischen Theologen gefordert, daß sie, denen der Staat so bedeutende Stellung und Rechte gewährt, ein gewisses Maß allgemeiner Bildung und lebendiger Kenntnis; des nationalen Lebens und seiner sittlichen Weltanschauung besitzen. Die deutsche Bild, ung soll ihnen nicht mehr von Kindesbeinen an verleumdet werden, sie sollen sie wenigstens kennen, ehe sie sie verdammen, sie souc» nicht mehr vom unschuldigen Knabenalter au hinter Mauern von der sittlichen Welt ihres Volkes abgeschlossen und zum Haffe gegen dieselbe und zum blinden Gehorsam gegen kleri kale Mächte dressirt werden. Diese nunmchr hoch zu bildenden katholischen Geistlichen sollen aber weiterhin nicht mehr gegen die eigenen Bischöfe u. s. w. in einer Art Dienstboten- oder Hand langerstellung verharren, nicht weiter dein Belieben der Bischöfe und Generalsuperintendenten und dem heimlichen Gerichte unter worfen bleiben. Die Disciplinargewalt der katholischen Kirche über ihre Geistlichen soll nach solchen Gesetzen ausgeübt werden, die den Staatsgesetzen nicht widersprechen, sondern in solcher Form und solchen, wenn auch beschränkter, Öffentlichkeit, die dem Staate die pflichtmäßige Oberaufsicht ermöglicht. Alles dies ist in der protestantischen Kirche Sachsens wie Preußens längst Rechtens. Wird auch in diesem Punkte die katholische Kirche der protestantischen Kirche gleichgestellt und nennen das die Cleri- calen eine Nevolutionirung der elfteren, so sind auch wir von Herzen Revolutionäre und freuen uns, daß Preußen in Falk einen solchen Revolutionär besitze. Locales und Sächsisches» — Landtag. Recht glatt ging gestern in der 2. Kam-" wer das Gesetz durch, durch welches für Aushebung des städtischen »Brauurbacö, des BierverlagörecistS von Land- brauereien und deS MahlzwangeS, eine Entschädigung von ca. ö«>5,OOo »r»lr. seitens des Staates gewährt wird. Wcitergehcnte Petitionen zahlreicher Braugenossenschaften wurden abgelchnt. Das Reserat führte »Aba. wachse, von der Regierung sprachen Geh. Reg.-Nath K unzel und Geb. Fiuanzrat» Gök. Fahnauer stimmte gegen daS Gesetz, da die gedachten Rechte jetzt inhaltlos seien; ihm widersprachen der Rcicrcnt, die Regierung und Vicepräs. Streit. Letzter und Abg. A nton letzten mehrere Anträge durch. Streit hat um raiche »Abwicklung deö Ablösungegeschästs, damit die bctr. Gewcrbtrcibcndcn bald die entsprechenden Eapltalicn zur Vergrößerung ihres Gewerbebetriebs erhielten. Ihm schloß sich G ü n ther an, während die Negierung ans die Schwierig keit des Geschäfts hinwicö. - Ohne Debatte summte die Kammer «Res. Jordan > den »Anträgen der »Regierung bei. wonach 7,2ttO,2t>UO Thlr. 4Migcr Staatoschuldcncasscnscbeine dein Finanzministcrum von der Stacitsschuidenverwaltung zur Versügung gestellt werden, um Verwendung bei den StaatS- bcmtcn zu finden. — »Aus daS »Referat von Barth-Ltcu» über Wcgsall oder Verminderung der katholischen Kirchen anlage Protestant. Ehemänner katholischer Frauen erklärte der Geh. »Rath Hübel, daß einesolcheBerordnung setzt auögcarbcitet werde. EineBeschwerde terGasthofobcsitzer inderEhemmtzcrGe- gcnd über die Höhe der von ihnen vom Tanzhaitcn an die »Armen-Easse zu bezahlenden Beträge «die für einen einzelnen Gastwictb oft RI—40 Thlr. im Iabre betragen» wurde «Rn. »Barth-Stenns der Regierung zur Erwägung gegeben, lieber die »Art und Weite, wie der frühere Ebcmnitzer Gerickstöaml- mami dieses sehr umständliche und drückende Tcmzrcguiativ cingciüvrt habe, machten der Referent und Ludwig einige tadelnde »Bemerkungen. »Nachdem eine Leipziger Petition über den Stvl einer »Annonce der militärischen Genk-Dirviien als unzuiätsig bezeichnet worden war, hcrichtctc Lange, daß ric Minister eu deö Kriegs und des Innern bereit Wien, die den Eentralbahnhoi und das Dorf Plauen, sowie die Dreist ncr Friebrichstadt ständig bedrohenden Putvcrmühlcn, Pnlver- dänscr und Laboratorien von dort weg und nach der Drcod- ner Heide zu verlegen. Dir betreffende Petition wurde der Regierung zur Kcnntnißnahme übergeben und ein »Antrag des Abg. Jordan gegen 0 wtimmcn angenommen, in dem sie ersucht wurde, die fiskalischen Pnlvcrhäuscr und Mühlen in solche Entfernung von Dresden zu legen, daß neue Gefahren und Belästigungen für die Stadt und deren nächste Umgebung durch den »Betrieb der Mühlen und den Transport von Ma terial zwischen denselben und dem Pulvermagazin auSgc- schlossen bleiben. Der Geh. Kricgsrath Mann erklärte, daß eine bestimmte »Wahl des Platzes, wohin die Pulvcrmühicn und dergleichen gelegt werten sollen, noch nicht getroffen «ci und die Unterhandlungen noch schweben. Der Ncuamwant für diePulvermühlcn allein betrage 150.0C0 Tvlr.. wovon na türlich der°ErirS des ArcalS u. s. w.. woraus die jetzigen skebcn, abgeht. «Einen Theil dieser Felder bei Eotta will nach der »Angabe des Referenten das Dircetorinni der kimitigcn direkten Eisenbahn »Berlin - Dresden kauicii.« DaS Kricgsmiuistcrium vcrsichre auf das »Bestimmteste, daß bei der »Wahl des Platzes ric größte Sorgfalt daraus genomincn wird, daß jede Gcrahr für anliegende Gebäude und Stadtthcile bcicitigt werbe. Diese »Aussprache und der Jorkan'schc »Antrag vcranlaßte den »Abgeordneten Pbilivp zur «rügenden»Auslassung: ES dreist sicl» also darum, die Pulvcrnuihlen möglichst weit weg von Dresden zu legen; da kommen sic also am»s Land. Wenn aber 10 »Kauern in die Luit stiegen, so gelten die mir gerade jo viel als ><>Städter. «SchallendesznskimmendcoGelächter.« Biege die Regierung so rrcundlich «ein, auch die »Kauern zu berücksichtigen. Wenn die »Kauern in die Luit stiegen, «Neues stürmisches Gelachter« wut'S ihnen gerade so weh, als den Städter». KriegSrath M a » n beruhigt Pbstipven. daß man einen nach allen Seiten hin rmgciährlichcn Platz wählen wird, wobei Niemand, er iei »Kärger oder »Bauer, in Gelahr kommt. Eine Beschwerde deS OrtSrichters Schmitt i» Lmkentlmi «Rer. Israeli über das Kricgömmistcrium «neuen seines »Be«, rahreno in einer Untersuchung über harte und gesetzwidrige Behandlung von Soldaten seiten ihrer Vorgesetzte» veranlaßt«: eine längere Debatte. »Philipp b« achte, vcranlatzt von; Geh. KriegSrath Teuchel», mehrere Fälle von brutale» »AnS- >chrcstn>igenei»eSRatcbcrgcr»Artillerie HaiiptinannogcgcnLol- katc» und Bürger zur Sprache. KricgSminislcr v. Fabrstc crwi- tcrte. daß cs sich um das Einlchen in veränderte, durch die allge meine Wehrpflicht bedingte Verhältnisse handle, und daß tie«eS, beim besten Willen, Zeit erfordere. Die Kammer nahm die Ver- sichcrung. mit «reicher der Minister schloß, daß der icsre »Wille vorhanden sei, den Eonscgucnzcn der allgemeinen Wehrpflicht auch in der Behandlung der Mcirinschartcn durch die Bor- gesetzten volle Rechnung zu tragen, mit lcbhaitcm Bestall aus. lieber die vorgestrigen Verhandlungen betreffs der Prarrstcllcn- vcsetzung berichten wir später. Präs. Uv. Schasfratv hat seinen Ordnungsruf gegen U>». Leistncr vollständig au rocht erhalten. — »Dankbar begrüßt rs Dresden, daß die Landcsvertretnng die Mittel zu einer »Vergrößerung des Großen Gartens gewährt. Aber unsere Mitbürger sollten auch das ihrige thun, daß wenig stens die Zugänge zu diesem Juwel Dresdens in anständigem Zustande sich präsentiren. Einen ärgerlichen Anblick aber bietet die Stelle vor dem ehemaligen Pirnaische» Thore, worauf früher das Einnehmerhauschen stand. Als dasselbe abgebrochen wurde, erstand die Baustelle der Sachwalter des Grafen Eolms- Klitzschdorf für einen außerordentlich hohen Preis. Mit seinen bedeutenden Mitteln wurden andere Bewerber geschlagen, die dort ein »Wohnhaus errichten wollten. Durch Erstehung der »Baustelle verhütete der Graf, daß ihm die »Aussicht nach dem Freien und der sächsischen Schweiz verbaut würde. Wie traurig aber sieht jetzt das »Areal, von Bohnenstangen eingezäumt, aus! Da Graf Solms durch namhafte Schenkungen, z. B. an den zoologischen Garten, bewiese,: hat, daß ihm ein reges Interesse für die Allgemeinheit inneivohnt, zweifelt man inder Einwohner schaft Dresdens nicht, daß es nur einer Anregung bedarf, um eine Aenderung des Zustandes der betreffenden Baustelle zu veranlassen. — Ter Vater des K. S. Hoftheater-Jntendante« Gras »Platen ist gestern im 87. Lebensjahre verschieden. Graf P. weilt noch in seiner Heimath. —>- Dem m der Nacht vom 7. zum 8. auf dem Bahnhof in Chemnitz verunglückten Stationsassistenten Gotthardt wurde am 10. ein feierliches Begräbnis; zu Theil. Derselbe war gleichzeitig Lieutenant der »Reserve und erfolgte die Beerdigung mit allen militärischen Ehren unter zahlreicher Theilnähme deS Ehcmnitzei.» und des Zwickauer Offiziercorps, Oberst Schuhmann und Landwehrbezirts-Eomimmdeur Oberstlieutenant Hering- Gspningen an der Spitze. »Aber auch sehr viele seiner Beruss- gcnossen, den unter »Betriebsoberinspector Kahle, folgten dem von Militärs getragene«: Sarge des »Verunglückten. Die Ehren zeichen, welche sich derselbe auf dein Schlachtfelde im letzten Feld zuge erwo-tzcn, eisernes Kreuz und Ritterkreuz des K. S. AlbrechtSordens mit de: Kriegsdccoration wurden dem «Sarge oorgetragen. — »Die in der »Nr. des 11 Januar 1873 der Dresdner Nach:», gemachte Mittheilnng, betreffend einen „zur SanitätS- TMens«: cominandirten" »Artillerie-Gefreiten, welcher zwei Tag« vor den: Datum, der anacsührten Zeuungsnummer in hiesiger »Neustadt ein Mädchen und nicht minder einen Hutmacher ge- »chlagen. auch sich bei seiner hierauf erfolgten »Verhaftung wider setzlich benommen haben soll, ist aus Veranlasiung der Köuigl. Lachs. SanitätS-Dircetion dahin zu berichtigen, daß: ein »Ärtrllerie- Gcweilcr deunalcn zur Sanikats-Direetioi: nicht commairdirt ist, auch bei einen: derartige«: Vorfälle keine der genannten Königl. Dueclioi: eiatrmaßig angehöriee oder zur Dienstleistung bei ebenderselben befehligte Perionlichkeir in irgend einer »Weise be- theüiat war. — Gar wundersam?Käuzegicbtcs im Zukunfts-Kaiserreich Ezechien! »Wohnt also in Schlau im Böhmcrtande, welches 4 oder 5 »Meilen westlich von »Prag liegt, ein „Obchodiirl" welcher sich vor geraumer Zeit au eine hiesige Firma wegen Waarenbezug wendete. Dem braven Manne wurde bedeutet, daß man über seine »Verhältnisse nicht genügend orienürt sei, er daher Cassen- scheine, preußische, sächsische, resp. auch wilde einsenden möge, dann wurde er »Waare erhalten, ja scwsi österreichische Gu«dett sollten nicht resnsirt werden, vielmehr «rach Tagescours berechnet sein. »Dieses Mißtrauen mußte den „Ovchodnit" arg verdrossen haben! Seine Firma «vurde, wie dieses üblich, in das Firmen register des betreffende«: Handlungshaujes eingetragen, und dein Herr«: Pceis-Eouraitte:c. unter Kreuzband zugeiandt. Diese erhü ben nun allerdings die Elausel, daß an unbekannte Herren «esp. in Städten, die durch Reisende nicht besucht werden, auch nicht „gepumpt" winde! Darob gericth der ..Obchodin!" nun so i«: Harnisch, daß derselbe eine Kreuzbandsenoung mit folgen dem höchst eigenhändigen »Veriner! versehm, retsurnirte: „Herrn Dresden. »Bereits einige Ftv rer Preis-«» o»ra»te davc Jlnicn retounirl. d. P. nücht ange. nominell, dcinungcacl'tct veiaiiigen Sie mied mit Ji.»«cn taten preußiscdcu Lovrelcn und Grcwwuereicn weiter Haben Sic nocv nickst de» Sack voll sranzösiicber Francs e -Wollen Sic aucv noch unsere schwer verdiente«: Groschen zusawmenschlrnen? »Von mir öekommeii Sie keine, ich weist snr mein Gele vesierc Duellen >m eignen Lande, als Sie s-nd. »Leben Sic sich J«»re prcnstiick e Piste«baube in Id een« Laude. Wir Daten nie und werten »ie mit preußischen Fritzen «vinpatDistren." Gut gebrüllt Löwe „Obchodmk"! Zu bedauern bleibt nur, daß Schien vom Sonnensteil: so weit entfernt ist, indem ein event Transport mit beocutendei: Kosten verknüpft wäre! Da eü übrigens möglich ist, daß die „Nachnchteu" in Schlau auch keine Sympathie resp. Abonnenten finden, wird die betreffende Firma einen Groschen daran wenden, ihm die heutige »Nummer per Brief einsenden, damit der „Obchodnik" sich überzeugt, daß sein Wischi waschi bei uirs nur dazu geeignet ist, das Zwerchfell in heilsanre Erschütterung zu bringen. — Gestern früh 7 Uhr brach Nampeschcstraße Nr. 16 pari.' eil: Esscnbrand aus, bei welchem bis zur ersten Etage die Decken durchbranntcu; ein großer Schaden oder eine Verletzung von Menschen ist dabei nicht vorgekommen. Der städtischen