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ürsqeint tilglitl srüi, 7 Uhr in der crrvkdttion Maricn- straiic- lS. »doiwk- Mküisprkts vikrlel- iahrlich 2Z>tz Ngr.. durch die Polt 2S Rar. Si«jrlnr Nr. I Rar. — Au»ia»e: Ä),«X> «remPlarc. Jnseratrn-Annahmc auawSrlS: Ila»,«»- I'ivia L Vozlor IN Hamvurq, Berlin, Mir». Lripzia. Sasel, Breslau, Franlsurt a. M.—lillä. Iloaa« in Bcrlin.LeiPjia.Wien. Hambura. Fraiiisurt n. M.. München. — vanliatca. in Frank- snrt o. M. — Ir. Va«i in illiemnih — Ilavaa, k.aütto. 8ul- Nsr L Nci. i» Paris. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Liepfch ^ Rtichardt in Dresden. Verantwortk: Redactcur: IllltUS Neichardt. tzmerLtewerdenMarieN- irrahe IL anaen»««« I», «l>.« Uhr, «««»»» ri» MMagriru^Sn Ncukadt: „rote M»fter- «assc ä dir Lbd. s Uhr. Der Raum einer ein. sp,lli«en Petilzeik« kasnt ha Pia Srnaesanhl In» Zeile 3 Ngr. 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Unmöglich wäre cs aber doch nicht, wenn Eulenburg eine der erledigten Oberpräsidcntenftellen als ungleich ruhiger und bequemer für annehmbar fände Bismarck, der in den nächsten Tagen in Berlin erscheint, — falls das Ge rücht im preußischen Abgcordnelenhause: er sei abermals erkrankt, voll genug; der Gewissensfreiheit der Katholiken ist keinerlei falsch ist — hat allerdings sein Za und Amen zur Besetzung Zwang angethan worden. Auch wurden nicht, wie der Telegraph I wichtiger Posten zu geben: cs gilt ja nicht blos dem landwirth- «"1 ».-L-.tkuu.. , r. . ...... . cn, . .-.. )w, dar so viel im Lande herum- sondern auch deur Kriegsminister der Wahl von Ministern Kirchen, welche stualssiminarien unüStaatsgymnasien gehöre».! ist man in Preußen mit Recht äußerst vorsichtig. Aber auch dazu hat nicht etwa die Berliner Eentralregierung den, Holle Freuda herrscht aus den Gesichtern der Handclswclt, ,-,wang angciqun woroen. Lina) wuroen niasi, wie oer ^.engiapg iviaingcr Pvslen zu geven: cs gilt sa irrthümlich gemeldet, katholische Kirchen geschlossen, vielmehr nur! schastlichen Niinister v. Selchow, der die Borlesung des hochverrätherisch gehaltenenHirtenbricsv des reiste und sich Diäten machte, sondern Erzbischofs Laoochowski verhindert. Und zwar nur in den >inen Nachfolger zu geben. Und bei Beseht gegeben, sondern das Provinzialschulcollcgium in Posen hat es selbstverständlich nicht für schicklich erachtet, daß in den Kirchen der Staalsanstalten, in denen künftige Ingen-erzieher und Staatsbeamte auf Staatstosten gebildet werden, die Brand fackel des erzbischöflichen Hirtenbriefs vor den Augen der Jugend auf der Kanzel geschwungen werde. Ter „Beistand des aller- süßesten Herzens Jesu" in dem Kampfe der Kirche gegen den Staat, zu dem die Seminaristen und Gymnasiasten ausgesordert werden sollten, wird allerdings dem Herrn Erzbischof sehr nöthig sein. In einem Punkte versteht der alte Wilhelm, wie ihn die Berliner cordial nennen, keinen Spaß, so sehr er nirf die reli giösen Anschauungen seiner Millionen katholischer Unterthanen gern Rücksicht nimmt: sobalv es sich um einen offenen Ungehor sam gegen die Staatsgesetze handelt, fühlt er sich ganz als über haupt des preußischen Staats und duldet keinerlei Einmischung. Und hier sind die katholischen Polen mit ihren „Auslegung'- Gottes-Diensten" der angreisende Theil. Bon dem Streite zwiichenStaat und Kirche imPosenschen folge man einen Augen lick nach dem gleichen Falle in Innsbruck! Dort verhöhnt nicht ein hochgebietenver Erzbischof, ein streitbarer Bischof oder sonst ein Gesalbter des Herrn die Autorität des Staats, sondern eine simple Frauensperson von zweideutiger Bergangcnheit, welche behauptet, das Gelübde der Keuschheit abgelegt zu haben und ein Privatnonnenkloster „Zur ewigen Anbetung" errichtet. Fräul. Angclini ließ den Bürgermeister Innsbrucks, der sich von der Existenz eines solchen gesetzlich untersagten PrivaUlostcrs über zeugen wollte, gar nicht in die inneren Räume, empfing ihn hinter dem Sprechgitler, warf ihm vor, Pöbclrotten ausgehetzl zu haben, ihrer Novizenanstalt die Fenster cinzuschlagen und be rief sich auf das Wohlwollen des Statthalters, Grafen Taaffe und aus ein durch dje Kaiserin Maria Anna vermitteltes Hand schreiben des Kaisers Franz Joseph, das ihr gestatte, in ihrem Hause nach Belieben zu schalten. Was der Bürgermeister thnn wird, diesem Ltandalc ein Ende, den Gesetzen Achtung zu ver schaffen, steht noch dahin. Wien' hat wieder einmal eine „Hetz." 23 Stadtverordnete, ziemlich die ganze demokratische Linke, ist aus dem Gcmeindcrathc ausgetreten, weil der Wiener Bürgermeister IM. Felder als Ab geordneter im nicderöstercichischcn Landtage wesentlich einen Landtagsbeschluß mit fasten half, der zwar der Stadt Wien zu Gute kam, indem er deren Abgeordnctenzahl vermehrte, der aber nicht ganz dem Beschlüsse der Wiener Stadtverordneten ent sprach. Weil der Landtag nicht alle Wünsche der Sladt Wien erfüllte, die Mehrzahl der Stadtverordneten Wiens aber ihrem Oberhaupte trotzdem unverändertes Vertrauen versicherten, da rum scheiden 23 Stadtverordnete aus und bringen die wichtigsten und dringendsten Geschäfte der Stadt ins Stocken. Eine recht alberne Arbeitseinstellung! Die Conservativen Frankreichs haben mit großer Energie den von den Republikanern ihnen hingewvrfcnen Fehdehandschuh aufgehoben; sic wollen die ewige Furchtmachcrei mit der Auslö sung der Nationalversammlung verbannen und beschlossen daher, am Sonnabend schon über die Frage zu entscheiden, wie lange noch die jetzige Nationalversammlung tagen soll. Bis zur Räu mung des letzten von den Deutschen besetzten Gebietes! — cinel andere Airtwort ist unmöglich. Die Republikaner erklärten durch Gambetta, daß sie mit Ungeduld dieser Sonnabendsitzung entgegen sähen. Nach Beseitigung dieses geräuschvollen Zwischenfalls wird die immer höher steigende Adressenfluth wohl ebben. Es nützt Nichts, daß ThierS selbst sich kräftig gegen diese Adressen um Auflösung der Versammlung ausspricht, daß der Minister des Innern Eircular auf Eircular dagegen erläßt. Auch die Gewaltthätigkeiten der Polizei verhindern die Weiterverbreitung nicht. Die Republikaner wollen noch einen Beweis ihrer Mä ßigkeit abgeben, indem sie Thiers und seinen Minister nicht wegen dieser Ungesetzlichkeiten, die selbst unter Napoleon nicht schlimmer waren, nicht interpelliren. Rouhcr, der Exminister Napoleons, ist von seinem AuSfluge nach Ehiselhurst zurückgckchrt, wo er mit seinem Herrn über die künftige Kampfesweise der 22 bona vartistischen Deputaten berathen hat. nicht blos der Börsianer: die englische Bant hat den Diskont aus .'i P„ herabgesetzt. Das danken wir den Baarsendungen der Franzosen nach London. Möge Friede und Ordnung in Frank reich noch lange wallen, damit eü, trotz Gambetta, sein ancrken nmswerthes Stieben, finanzielle Pflichten gegen Deutschland zu erfüllen, fortsetzen kann! Localcs und Sächsisches. — Bei den Festmahle», die zu Ehren des Gcburtssestcs Sr. Majestät des Königs vorgestern staltfanden, wurde nur ein Toast, der auf den König ausgebracht. Das von Eivilstaats- dieuern und städtischen Beamten gegebene Fest vereinigte, nach dem Dr. I. in den Sälen dcr Haimonie eine zahlreiche Ver sammlung,welchen die Minister v.Nostitz-Wallwitz, IM. v. Gerber, IM. v. Falkenstcin, Bischof Fsrwcrk, Oberbürgermeister Pfoten- haucr, Hofrath Ackermann u. A. beiwohnten. Minister v. Nostitz feierte den König als das Borbild echter Regcntentugcnden. Brr dem Diner des Offizierscorps im Jägerhofe brachte den Toost der Kriegsminister v. Fabrice aus. Landtag. Bei Beginn der gestrigen Sitzung der 2. Kammer berichtete zunächst Präsident IM. Schafsrath von der huldvolle» Ausnahme, die dem Dircctorium beiter Kammern bei dcr Gratulation am Gcbnrtsieste dco Königs seitens Seiner Majestät zu Tbcil geworden war. Dann erwähnte er. daß er die Schlussworte der ncnlichcn Rede des Abg. Ludwig gegen die 1. Kammer sich in der stenographischen Niederschrift habe borlcgcn lassen und daß er »»»mehr allerdings diese Lnd- wig'sche Acnßcrniig als rmziilcst'sig bezeichnen müsse. Hierauf beschloß die Kammer iNescrcnt Petri» gegen il» Stimmen bei ihrem Beschlüsse stehen zu bleiben, wonach der Richter bcstigk sein soll, die Rcchtsgiltiakcit einer Anordnung der Verwalt ungsbehörde zu prüicii. In diesem Sinuc sprach sich nament lich Präsident lM. Schafsrath aus, während der Minister des Innern diesen Antrag als einen nach dem jetzigen Stande der Gcscl'gcblnig völlig unannehmbaren bczeichnete. Sodann wurde eine Petition Flcmmiiig's in Anngbcrg und Genossen, »m nachträgliche Verleihung der Slaate-ticnercigcnschast aus die Ialne K,1-.V.» an die hci denIlntcrgcrichtcii angestclltcn Kastenbcamtcn aus des Rcicreiiteii Ludwig Antrag zur Be rücksichtigung der Regierung mit dem Bemerken überwiesen, daß dicseWohlthat allen Slaatsdienern zu Tuest werde. welche in gleicher Lage wie die Petenten sind und darum »gchsnchen. Go sind dies 102 Beamte. Petitionen der Gemeinde Tbicrield um Ghaiuseebanten wurden wie alle ähnliche Petitionen der Regierung zur Kenutnißnahmc überreicht. Dasselbe geschah mit den Petitionen aus Großenhain und Um gegend wegen der Militärcingnarticrimg. Zum Schluß rcic- rirtcir Abag. Habcrkorn und Mosch über die Petitionen der Advocatcistämmerii um Erhöhung der Advocatcntarc. ES soll u. A. den Advocatcn namentlich das Recht cingcräniiit wer' den, die Höhe ihrer Gebühren durch freie Vereinbarung mit ibrcn Ailstlaggcöern iestznsctzcn. Der Ncgicrungscommissar geh. Zusiizralb Hcdrich glaubte ein entgegenkommendes Ver bauen der Regierung zu einem diesem Beschlüsse entsprechen den ständischen Anträge in Aussicht steilen zu dürfen. Die Kammer erhob nach lnrzcr Debatte diese Anträge zum Be schlüsse. Auch die Adpocaten, die in der Kammer sitzen, stimmten mit. - Ge wcr b evcrc > n , am IO. Decembcr. Rudolph Gen des Borlesnng „Wilhelm Lell" hatte die bcntiac Sitz nng dco Gcwcrdepcrcino zu einer überaus zahlreich besuchte» aciiiacht. troädcm Bicrtrinkcn und Rauchen entschieden ver boten war. Eingehend berührte derselbe zunächst die Person Iclio selbst. Hat Leit gelebt oder nicht'/ ist natürlich sür den Leser des Schillcrichcn Werkes eine Frage, uw die er in die- scm selbst keine Antwort sinket. Auch die Geschichte gicbt nns keine bestimmte Antwort daraus, indem sic entweder schwel gend darüber hinweggeht oder einfach aus das Schillcrjche Stück verweist. Indcß, Ludwig Häusser hat bereits im Ialne l^io das Ungcichichtlickre der Iellmge »achgcwicscn, nachdem schon früher ci» schwcizcrifchcr SchrnMcltcr durch sorgsame Nach forschungen zn dem Resultat gelangt war, die Sage vom Apselschuß entstamme dem Norden. Welchen poetischen Werth sic aber an und für sich und namentlich sür die dramatische Dichtung hat, dafür ist c-chillerü Zell der schlagendste Beweis. Allerdings fällt dabei auch die vortreffliche Gestaltunge-art iiiiscrcs polksthümlichstcn Dichters schwer ins Gewicht. Der mhthische Gharaktcr Teils ist mit dem Frcihcitstranae des Volkes, dem Bunte aus dem Rütli, dcrEntürmung der schwei zerischen Zwingburgen und der Ermordung AlbreclstS von Oesterreich in treffliche Verbindung gebracht. Ein Stück, taö rcich an großartigen Geschlchtsmomenten ist, könnte daher Die „Kreuzzeitung" arbeitet nach Kräften am Sturze dcs>Mm^Tell'tz ast^cs'am 'n.^MäM^ iiW'ä'cünar! 5^^n Nähmaschinen Überlassen null. er selbst sagt, sie habe einen so treuherzigen Herodotschen, ja säst Homerischen Geist, daß er Einem schon poetisch zu stim men im Stande sei. Und mit welchem Geschick hat nun der Dichter das Gegebene in sein Drama verwoben! — Ausfallend ist die Absonderung Teils von den Verschworenen aus dem Rütli, indcß steht sie kcincowcgö im Widerspruch mit dem ruhigen, schlichten Eharaller Teils, am wenigsten eine Schwäche der Dichtung. Teil ist einfach, kurz im Wort, aber schnell im Handeln. Er ist nicht der Mann, mit kritischem Geiste das große Ganze und Gemeinsame zu überbli.ken. Hier sind Stauffachcr und Allinghausen die hervorragende» Charaktere, die die grosse Sache des Volkes z» der ihren machen. — Ter Einzelne steht dem schlichten Sinne Teils viel näher; er weist die Aufforderung Stauffachcrs zur Tbeilnahme an der Verschwörung entschieden zurück „Was Ihr auch thut, laßt mich autz Eurem Rath. Ich kann nicht lange prüfen oder wählen. Bedürft Ihr meiner zu bestimmter That, dann sucht tcn Teil, es soll an mir nickst ieblcn!" aber er wagt sein Lebe», als es gilt, den bedrängten Baumgartcn zu retten, Dabei hat Test einen tiefen Respect vor der Obrigkeit und diese ist für das Drama als leitender Gedanke wesentlich, denn gerade dies läßt uns in der Ermordung Geßlcrs einen Act der Gerechtigkeit er kennen. Ein Teil, dcr nur aus Patriotismus und Vaterlands, liebe den Landvogt ermordete, wäre und bliebe ein Verbrecher, aber der Test, der aus Rothwehr, um seine Familie, sein eige nes Leben gegen den Tyrannen zu schützen, den verderben bringenden Bolzen verschießt, dem gegenüber wird gewiß kein Herz auch nur einen 'Anstug von Abscheu empfinden. Ein Eharaktcr dagegen, wie dcr des Landvogtö, der sich nicht scheut, den armen Vater zn dein Apselschuß zu zwingen, um ihn dann nach Küß»acht in den Kerker abiührcn zu lassen, wovon den letzteren nur die stürmende See und seine Mamicökraft er retten, kann uns bei seinem traurigen Ende dagegen nicht das geringste Mitleid errege».-Eine entschiedene Schwache derDich- tung ist dagegen dieLccne, die Johannes Parricida. den Kaiser- mörtcr. inten Kreis deo Dramas zieht. Tritt hicrgleich TellsEhr furcht gegen die Obrigkeit von 'Neuem hervor, so muß doch ein Vergleich zwiichcn imn und Johannes überaus grell zum Nack'tbcil des letzteren ausiallen. Dcr Äaisermörder ist kür das Drama in seiner übrigen Gestaltung eine Person, die uns kein Interesse. noch weniger Bewunderung, höchstens etwas Mitleid entreißen kann. Tell's Tbat war sittlich gerecht; die des Herzogs ist ein Verbrechen, taS der Reinheit und Frische dcr Handlung cnticbicten schadet. — Eharacteristisch für das Schweizcrvolr ist auch im Teil das Festhalten an den alten Litten, am Bestchcndcn, dcr Ai'schcu gegen das Reue, die sich in tcn Aussprüchen Melchtvai s aus dem Rütli, „denn so wie ihre Alpen fort und kort dieselben Kräuter nähren, ihre Brunnen gleichförmig fließe», Wolken selbst und Winde den gleichen Strich unwandelbar verfolgen, so hat die alte Sitte hier vom 'Ahn zum Enkel unverändert 'ortbcstanten, nicht tragen sic verwegen Neuerung im altgewohnten, gleichen Gang des Lebens" deutlich ausprägen. Dem „Teil" war „Wallcnstein" vorausgeganaen. Wenn dort das Mystische, Religiöse, das sichtliche Walten des Schicksals mehr in den Vordergrund trat, so wandte sich schicker i» seinem „Teil" entschiede» freieren Anschauungen zu: er gewinnt einen freie ren Blick in die Welt. In Stauffachcr s Entschluß, hinauS- zuziehen und Freunde -cU werben, hat das Unglück teS Volkes seinen Gipsclvunct erreicht. Die Brutalität und der lieber, muth der Tyrannen, die sic alle Klugheit vergessen lassen, ist aui'S Höchste gestiegen. Geßler's Wuthcii gegen alle Stände, Laudenberg s tigerischc Grausamkeit gegen den Vater Melch- tbal's. Wolienschießcn's Eindringen in die stille Häuslichkeit Baumgarten.ö. die Erbauung von Zwing-Uri, zu dem daS Volk selbst die Steine herbeilragc» muß, sic haben das na tionale Elend aui das Höchste gesteigert. Ter Rütlibund kommt zu Stande,Teil öffnet dem Bcirciuugswerke dieBahu, die Burgen werde» gebrochen, Kaiser Albrecht's Tod be siegelt die errungene Freiheit. - Wir wissen, daß man in Deutschland Schiller s TeU als Slvcll an die Freiheit, an die Unabhängigkeit aninahm. 'An den Grenzen standen ja schon die Heere Napolcon'S, um Deutschland zu unterjochen. Einige Ialne noch und 'Napoleon war der Gehler Deutschlands, gegen den mau sich in Schillcr'schcii Versen verschwur. Und jene Werte dcS sterbenden Allinghausen: „Seid einig, einig, einig!" sic wurden dcr Wahlspruch dcr Deutschen und sind eS durch ein halbes Jahrhundert geblieben, vis unerwartet Deutschland wieder in seiner alten Größe erstand. Zu dem Allen, um zu reck zurückzukcbrc». tritt mm noch das Großartige der Natur des Landes als imposanter, grotesker Hintergrund. Die Ufer des Sees mit ihren Schluchten, aus denen der Föhn hervorbricht, die gewaltigen Bcrgriesen mit den schneeigen Häuptern, gegen die Zwing-Uri nur cin Zwerg, die einsame Stätte auf dem Rütli, das Alles waren Bundesgenossen der edlen und erha benen spräche, der mcislcrhaitcn dramatischen Anlage teS Stückes, die ihm den Erfolg sicherten. Bekanntlich war„Tell" Schiller s Schwancngcsang; das nächste Jahr war sein Todes jahr. Die Vorlesung, die sich aui die dritte Scene deS drit- lcn unk vierten 'Actes erstreckte, war, wie immer, vortrefflich. Es würde nur eine Wiederholung »rüberer Kritiken sein, hier näher daraus cinzugchcn, mir welcher Eonicgucnz in den Ltimmlagcn, mit welcher Lebendigkeit und welch' tiefem Vee- siändniß Herr Gcnce zu leien versteht. Namentlich war die Darstccknng der rMintten Graiiiamkcit Gcßler'S, der einzel nen Volkoiccncn und dcr beiten beim Hute wachehaltenden Söldner eine geradezu meinerl alte. Mau glaubte bei abge- wanttcn Augen cstier Alistüi'rimg im Theater bcizuwohnen. Reicher Bestall lohnte den Vortragenden. E. Schmidt. — Seiten dcr Königlichen Gcneral-Direetion der Sachs. StaatScisenbahnen ist in diesen T agen an alle ihre Dienststellen eine Verordnung erlassen worden, laut welcher dieselbe ihren Be- Dcr Preis einer solchen ffir seit der Kreisordnung verhaßten Ministers Eulenburg. Sie zum ersten Male an-gciiihrt n iirdcl rasicnigc Stück des gro-! Maschine bcträgt32Thlr., welche in monatlichen Raten L2Thlr. sprengt aus, dieser habe nach Annahme dieses Gesetzes dcnKvnig' ßcnDichters, das den bedeutendsten Erfolg genau». Unter »n bezahlt werden müssen. Dies mertbvolle und sehr nützliche Stück ,»" seine Entlassung gebeten. Umgekehrt ist es richtiger! Als s.EMem Ast'tt hcnhrstt es im Juli de,selben Jahres die - - - sie Eulenburg dem Könige und empfing von ihn» erneu Glück es namentlich Dcl.'Udi s ichweicklstchc Geichihle, vc>: der . nci ist also in >0 Monaten bezahltes Eigenthnm des betreffenden amtea gcwsrStn. h ä ist die > nenüß ein liebes und anerken- nüwerlhes Werl, welches sie hohe Generaldireetion in jetziger