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«klcheiitt ttgltSl trlll, 7 Utzr tii der LrpevMoil Manen- Mii,e w. Lbomie- menttxrcii viertel- tahrllch Ngr.. durch die Poft US 2!gr. iliNjelue Sir. I Ngr. — Auslage: UV,M lireu^lurc. Tageblatt für Unterhaltung nnv Geschastsverkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch Neichardt in Dresden. Verantwort!. Redakteur: Julius Reichardt. P>v«r»ri»erL»n Vt»«»»« leriche IS angevovimen dtS lld. L Uhr. LonnlSL» »,s MlirgS rr Ubr. I» kieultavr: grate Sleder- ^a's- ö dir Abi>. ü US: Ter Raum einer ein ivalnacn Peiitzeile kosin iS Pia ilrngeiandl d» Zerre u Nzr. Luiwariige Annonccu- -Lulirage von uns uube- eamUen Firmen u. Per Ionen inieeli^n wir nur «egen P>-u,uin,ciando Zakilung durch Brtci- mailen oder Pchie,Ndali- lung. 1i» Ltlben lallen ir-, Rar. Auswärtige rönnen die Zahlung auch auf eine DreSdncrHlrvra amveilcn. Die Exp. Rr. 297. Slevenzehnter Jahrgang. Mltredacteur: Or. Luiil Für bas Feuilleton: Ur»i trunu». Dressen» Mittwoch, 23. Lctoöer 1872.' Politisches. Merkwürdigerweise regt sich gegen die Umwandlung der preußischen Bank in eine Reichsbank selbst in den finanziellen Kreisen Berlins eine lebhafte Opposition. Auch ist die Frage noch nicht geordnet, was aus den Noten der Privatbanken wer den soll, welche jetzt circuliren. Man soll in Absicht haben, für diese Noten einen Reichsstempel von geringem Betrage einzufüh ren. Ungestempelten Noten soll der Umlauf verboten sein. — Der Erzbischof von Gnesen-Posen hat in einem Hirtenbriefe be richtet, daß die Bischöfe „keine Bitten, keine Vorstellungen, lein Flehen, Ermahnen und Warnen" an den einflußreichen Stellen ^ gespart haben, uin die gesetzliche Maaßregeln gegen die Jesuiten u. s. >v. abzuwenden, „es sei aber Alles vergeblich gewesen." Man muß es wissen, ivie stark der Einfluß der höheren katholi schen Geistlichkeit in den Hofkreisen ist, um diesen Schmerzens schrei in seiner ganzen Bedeutung zu verstehen. Die tauben Ohren, welche der Clerus bei Hofe gefunden, machen allerdings Höffnung, daß eü Ernst mit der Absicht ist, den Anmaßungen der Ultramontanen auch ferner zu begegnen. An den Höfen Flüster worte, Thronen und Beschwörungen — in Volksversammlungen am Rheine und in Schlesien Donnerworte gegen die,Jesuiteir austreibung: erste Geige und Grundbaß harmoniren. — Der Polizeispitzel Karmelin in Galizien ist zwar fteigespro chen worden; jetzt soll nun noch der Prozeß gegen die 72 Juden fortgesetzt werden, welche der Denunziant Karmelin im Einver ständnis; mit den östreichischen Staatsbehörden zur Bestrafung der Relrutirungs-Eommission verleitet hat. Hier wäre wahr hastig ein Niederschlagen dieses Schmutzprozesses am Platze. Thiers ist mit allerhand militairischen Ehren nach Versailles zurückgekehrt. Die von ihm passirten Strassen waren Flaggen schmückt. Eine wichtige Nachricht bringt sein Organ: Die Na- wnalversammlmig werde sofort nach ihrem Zusammentriti den Antrag stellen, die Minister, die durch ihren Leichtsinn und ihre blinde Anmaßung das KriegSunglück Frankreichs hcrbeigeführt haben, in Anklagezustand zu versetzen. Man wird also das Mi nisterium Ollivier, das „leichten Herzens" Deutschland den Krieg erklärte, hinter Schloß und Riegel setzen. Dadurch will Thiers die immer unverschämter betriebene Propaganda der Bonaparti- sten durchlöchern. Uebrigens haben diese bei den 7 Ergänzungs wahlen zur Nationalversammlung nicht einen Eandidaten durch gesetzt. Es sind außer einem Legitiwisten nur Republikaner ge wählt worden, von denen die Mehrzahl die Republik von Thiers unterstützen werden, während die Gambettisten ebenfalls Zuwachs um 2 Mitglieder erhielten. Das letztere wird Thier« ein wenig Kopfschmerzen verursachen. Von den französischen Jakobinern zu den lächsischenSoeiol demokraten ist der Schritt nicht so weit, als man sonst glaube» mochte. Die Letzteren haben aus dem Städtetage zu Meerane sich mit den Nationalliberalen wundersam verbündet, um jeden Eensus für Gewinnung des Bürgerrechts in einer Gemeinde zu verwerfen und es für überflüssig zu erklären, daß Jemand, der in einer sächsischen Gemeinde politische Rechte ausüben will, min bestens ein Sachse sein muß- Ginge es nach dem Gcmeindetage, ko kann Jeder, der überhaupt eine Staatssteuer zahlt, zu den Stadtverordneten wählen, er braucht auch gar nicht ein Sachse zu sein, obwohl die Erwerbung dessächsischeuStaatsbürgerrechrs keinem Deutschen abgeschlagen werden darf und nicht mit Kosten verknüpft ist. Die Weisheit des Gemeindetaas kommt ein Wenig zu spät: nachdem die 2. Kammer bereits einen EensuS von 20'Ngr. und die sächsische Staatsbürgereigenschaft als Bedingungen des Bürgerrechts erklärt hat, ist nicht daran zu denken, daß die I, Kämmer sich von den Meeranesern erleuchten lassen wird. Teu Ausschlag in Meerane geben die socialdemokratischen Stadtver ordneten aus den schönburgischen Städte». Dein uationaltibe rolbn Abg. Georgi aber entschlüpfte das unbedachte Wort: Wir haben in Deutschland gar keine Einzeistaaten mehr, sondern nur noch — „höhere Verwaltungen." Ei, ci, Herr Georgi - - wer wird so unvorsichtig die Herzensmeinung dm eignen Partei aus plaudern! Locflies »nd Tii'chsischeH. — Se. Durchlaucht de: Herzog Wilhelm von Lraunschweig ist gestern kr uh auf der Rückreise von seinen schlesischen Besitzun gen nach seiner Residenz Braimschweig hier durchpassirt. — Der erste Gegenstand, mit dein sich die 2- Kammer nach ihrem Zusammentritt beschäftigen wird, soll die Städteordnuiig für mittlere und kleine Städte sein Referent Abg. v. Köuneritt Daran schließen sich die Gesetzentwürfe über Bildungen, Bezirks Vertretungen sRef. Iw. Pfeiffer) und über die Behörden Orga nisation -Res. t>r. Biedermann . Gegen den letzteren will Abg. Habcrkorn eine größere Anzahl Anträge einbringen. — In der letzten Versammlung des landwirthschastlichen Zweigvereinö zn Scisersdorf-Radcbcrg hielt, ans Einladung des derzeitigen Vorsitzenden, Herrn Landtacchabqeordnetcn und Lehn- dichter Philipp in Kleinwolmsdorf, Herr Dcnjmmn Wärst rt ans Dresden, einen Vortrag über die, hauptsächlich durch die Bemüh ungen des HcrrwProsessor Richter in iü barand errichtete „Land wirthschaftliche Mobiliar Feue»Versicherungs Genossenschaft im Königreich Sachsen" Vortrag. Herr Würtert, zum technischen Dircctor dieser Genossenschaft ernannt, hob zunächst die Haupt grundzüge der Statuten hervor, an welche er Erläuterungen und Vergleiche mit andern bereits bestehenden derartigen Versicherun gen knüpfte. Zum Schluß theilte er auch die beiden, speciell dem unabweisbaren Bedürfnisse der Landwirthe entsprechenden Zusakbestimmungen mit, welche auf seinen Vorschlag Ausnahme im Statut gefunden haben, und sicher den Beifall aller Land wirthe finden werden. Dieselben lauten: 1z Den versicherten Genossen ist der freie Umzug mit den versicherten Gegenständen innerhalb der in der Police benannten Versicherungslocale ge stattet, soweit dies der regelmäßige WirthschaftSbetrieb erfordert; und 2z In der Police sollen die einzelnen Eategorien in Abtheil ungen gebracht werden. Innerhalb der Hauptsumme jeder sol chen Abtheilung steht dem Genossen der freie Wechsel mit den in derselben aufgeführten Objecten zu. — Statuten, sowieZeich- nungsbogen zu Beitrittserklärungen sind sowohl durch Herrn Würkcrt als Herrn Professor Richter zu erlangen. Bisher sind Versicherungen im Werthe von 2 Millionen angenommen, und weitere 7 Millionen sind angemeldet, welche, sobald die Policen bei andern Versicherungen abgelaufen, bestücken wollen. Ein Glück auf! dieser neuen Genossenschaft! — Vorgestern 'Nacht verkündete ein Heller Schein am Him 1 mel und die Feuerglocken unsererStadtrhürme ein ausgegangenes Feuer! Zwei unserer Mitbürger in Neudorf verloren durch das selbe ihre Häuser und eine Scheune. Beide, Schrcster und Wei dest haben zum Glück kein sonstiges Unglück dabei zn beklagen, da Niemand beschädigt ist. Die dem Brande zu Hilfe eilende Orts- spritze kam schon von einer traurigen Pflichterfüllung, vom Brande eines Gutes in Pieschen, welches dem Gemeindevor stand Vogel gehörig ist. Bei letzterem Feuer vcrmuthcck man böNM'icc Brandstiftung. — Eine Idee davon, wie kolossal diesmal der Verkehr avs dem hiesigen Jahrmarkt war, kann man sich machen, wenn man hört, daß am Montag Abend außer dem gewöhnlichen >z,7 Uhr- Zug nach Tharandt, noch ein Extrazug eingeschoben wurde, de, ' M Uhr in Stärke von 52 Wagen abging und eine Menicheu- masse vvn nahe an 5000 beförderte, außerdem aber der gewöhn liche stst 7 Uhr Zug auch massig gefüllt, gbsnhr. — Als Beitag zur hiesigen Wohnungsnoih dürste Folgen ees nicht uninteressant sein, denn es wirst ein SchattenbiW aus Leute, die in eine einzige Stube eine Menge obdachsloser Leute einguartieren und sich bei alledem durch horrentePreise,.verdient" zu machen suchen. Als Beispiel sei erwähnt, daß in einem, in der inneren Altstadt gelegenen Gasthause in einem Zimmer sechs Familien wohnen und jede Familie pro Woche l Thir. Zins bezahlen muß, was sur den Vermiether immerhin ein erkleckliches Sümmchen abwirit. Aber wie müssen die armen Menschen sich behelfen, zumal in der erwähnten Lokalität sich kein Ofen befin det, um etwas Warmes zu kochen, wo lein Stückchen Wäsche ge waschen werden kann, was doch beieinerAnzahlKinder, worunter sich Säuglinge befinden, ein Hauptbedürfnis; ist ? Ist eS denn ein Wunder, wenn Ungeziefer in Hülle und Fülle vorhanden ist und wenn Kranlheiten zum Vorschein kommen" Und trotzdem sind die Leute froh ein Obdach zu haben, damit sie nicht der Obrigkeit zur Last fallen und ins Armenbaus abgefuhrt werden. Eine junge Frau, die in ärmlichem Anzüge am Montag Abend im Jahrmarktsgcwühle mit ihrem Kinde, das in einem dürftigen Bcttcoen eingewickelt war. den Postplatz passirte und auch ein Mitglied der verhaugnißvollen, oben genannten Wohnung ist, Nagte ubcr ihre mißliche Lage und meinte, sie wollelieber sterben, als auf eine derartige Weise ihr Leben forllübren: ihr Mann müsse von seinen.i bescheidenen Wochenlohne beinahe die Hallte iür das „' e.gll," bezablcn. Pmüglicl) der in gestriger Nummer «'Ntbaltenen 'Notiz j über gestohlenen Roheisen am Landungsvlatze der Dampfschiffe u-sto uns von eommckenter Seite »nitgetlieitt, daß der Diebstahl nicht am Landen mplaüe an der Appareiile. noch an dem unter Hotel Bellevue vora-.'kewvvm ist, sondern am Packhossqnai. in der Nahe des neuen Vackhofsgebaudes und der Versteckort in der 'Nahe des Jnteriv's-Hoflheaters gewesen ist. - In einem Laden des Hauses N> ZZ der Schloßstraße ! ball seit einigen Tagen ein Bijouteri-waarenhändler aus Paris ! seil, welcher "eine Anzahl kleiner unachter Bijouterien, als Ohr ringe. Busennadeln. Fingerringe. Verlognes u sommt einem s kleinen Pappkastchen für nur 2G, Ngr verlaust. alsEnveloppe» s sur das Kästchen und zur Anlockung von Käufern ab.'' Nach bildungen von französischen Frankcnbillels sich bedient. Diese im Reichsstrasgesetzbuch verbotenen Papiergeldnachbildungen j sind vorgestern 'Abend von der Polizei in dem beireffenden Ver- i kanfslokale sämmtlich in Beschlag genomiwm morden. — Rn der Ecke der Pari- nnd Strehlencr Straße ver- ! gnügten sich voracstcrn Abend in der 6. Stunde eine Anzahl Knaben damit, gemeinschaftlich angetanste«! Feuerwerk ab)»- , brennen. Durch eine von ihnen dabei mit lcmgelassene Nackccke wurde das Pscrd eines grade vorubersabrenden einspännigen ! Wagens scheu und ging durch. Der Besitzer des Geschirrs wuroe aus dem Wagen herabgeschleudert, zum Glück ohne er heblichen Schaden zu leiden, das Pferd aber, nachdem eS eine Strecke weit gelaufen war, von einem Manne aufgehalten. Von einem andern Augenzeugen des Vorfalls wurde einer der feuer- werkernden Knaben festgehalten und es dadurch ermöglicht, die fugendlichen Urheber des Unglückssalls zur 'Rechenschaft ziehen zu lassen. — Ein hiesiger Ruderclub, dessen Mitglieder meistens aus jungen Kaufleuten bestehen und durch zierliche Ausrüstung, sowie kleidsame seemannsartige Tracht die Aufmerksamkeit des Publi kums erregt, namentlich bei ihren Uebungen auf dem Elbstrome, beabsichtigt, wenn die competente Behörde ihre Einwilligung giebt, sich Säbel, resp. Dolche beizulegen. Hoffentlich werden diese Waffen vernietet sein, da sie mehr zum „Staate", als zur Ver- theidigung oder Nothwehr dienen sollen. — Sonntag Nachmittag 5 Uhr wurde nur durch die Gei stesgegenwart eines Kutschers ein großes Unglück abgewandt. Unser Gewährsmann, der in der von dem Zstrtscher geleiteten Equipage mit Gattin, Kind und Kinderfrau gesessen, erzählt uns Folgendes: Er wird am Leipziger Bahnhof von der Antonstraße kommend über die Bahngleise nach der Leipziger Straße gefahren, als ihm beim Berühren des Gleises der Gedanke kommt: „Wenn jctst ein Zug käme!" Tieß hat er kaum gedacht, als wirklich von der Marieubrücke her ein Zug naht, der erst, weil dort die Bahn einen Bogen beschreibt, hinter den Häusern nicht gesehen werden konnte. Die Entfernung war eine ganz geringe und die Equi page auf den Schienen! Aus den Schrei des Herrn entsteht im Wagen die schrecklichste Angst, die Kinderfrau hebt schon das Kind zum Wagenfenster, um es durch Hinauswerfen vom Zer- malmlwerden zu retten, doch noch im allerletzten Augenblicke ge lingt es der Kraft und Sicherheit des Kutschers, die Pferde her- umrurcißen und den Wagen zurüözudrängen. Der Zug sauste >n Handbreite vorüber. Unser Gewährsmann versichert uns, vaß dem Kutscher nicht die mindeste Schuld treffen könne, da ein .obwinkevder Bahnwärter nicht zu sehen war, und sich erst ziem lich entfernt am Eingänge des Marienbrückenthores zeigte. Auch -ein warnendes Läuten der Glocke war zu hören gewesen. Bei der großen Gefahr, die solche Bahnübergänge, zumal an öffent lichen Plätzen, bieten, müßten die Sicherhsitsmaßregeln sonach in weit reicherem Maße getroffen werden. - Das vierjährige kleine Mädchen, eine Tochter des Herrn Leberechi Weber, Schössergasse 'Nr. «st welches nach einer in un serem gestrigen Blatte enthaltenen Bekanntmachung des Vaters ieit vorgestern früh 1 l Uhr von den Eltern vermißt wurde, ist am Abend desselben Tages in der 9. Stunde den bekümmerten Eltern durch einen Nachbar zurückgebracht worden. Derselbe hatte es an der Ecke der Rosmaringasse in Begleitung einer er wachsenen Frauensperson, die eü an der Hand geführt hatte, ge troffen, und, da er von dem Verschwinden des Kindes bereits Kenntnis; hatte, es der Frauensperson abgenommen, ohne sich leider um diese weiter zu bekümmern. Leider, sagen wir deshalb, weil es nach den freilich etwas verworrenenAussagen des kleinen Kindes den An'chein gewinnt, als hätten unbekannte Personen, zu welchen jene Frauensperson gehören mag, Uebeles mit dem Kinde beabsichtigt Dasselbe hat nämlich erzählt, daß es in einem Keller und dann nach der Elbe geführt worden sei, wo man es angeblich habe ins Wasser werken wollen, wenn es nicht mit sei nen Klagen und Jammern nach Papa und Mama aufhöre. — Am letztvsrgangenen Sonntag langte auf dem Leipzig- Dresdner Bahnhof ein Fremder an. der einen Dienstmann en- gagirte, welcher ihm sein Gepäck nach der Stadt spediren sollte. Ta der Fremde angeblich nur noch größere öfter. Banknoten bei sich führte, die er auf dem Bahnhofe nur mit großem Verlust umweckffeln ki-ime, so bat er den Dienstmann, ihm einstweilen l Fhlr. IO Ngr. zur Einlösung de- Gepäckes re. zu geben. Die ser Hane nur l Thlr. :ä 'Ngr. bei sich und händigte diesen Betrag § arglos dem Fremden aus Ter Fremde kehrte indeß bald zurück i mit dem Bemerken, das Geld lauge nicht und schickte nun den Dienstmann mit einem ZeltA in eine nah-,gelegene Wirthschaft. wo angeblich seine Frau verweile und ihm losort 15 Thlr. aus- händigm werde. Der Dienstmann suchte die Frau vergeb lich in der bezeichnten Winhichaft, sein Äustraggäer war aber bei der Rückkunft zum Bahnhose spurlos verschwunden. — Vorgestern Abend in der siebenten Stunde gingen zwei j Pferde, welche sammt dem 'Wagen von ihrem Führer aufstchtS- s los vor einer Wirtlffchast in der großen Ziegelstraße stehen ge- ! lassen worden, waren, durch und rissen eine an einer Straßen- ^ ecke seilhaltende Obsthoten'n um. dieselbe bedeutend am Kopfe und beiden Beinen verletzend. Namentlich am Kopfe hat die arme 57 Jahr alte Frau eine sehr erhebliche Wunde davongetragen. — Die familiäre Sturm und Drangscene im Poppitz, deren wir in der Sonntagnummer Erwähnung thaten, hat ihren Grund nicht darin, das; eine Frau ihren Herrn Gemahl in einem zwei- oder drcidcntigcn Hause gefunden, sondern daß der betreffende Gemahl, der von seiner Gattin getrennt lebt, von dieser wiederholt in ruhestörender Weise mit Besuchen behelligt wird. Ein solcher war eben auch die Veranlassung zu der ab scheulich wilden Secne, die viele Leute anlockte.