Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1870-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-12
- Tag 1870-12-26
-
Monat
1870-12
-
Jahr
1870
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gisttreie lzchen ßen Ose«» ohne trSgekahr 1 Ktst. gen Rabatt, bei "l.Attmarktll. 1t. -W» huhe, tbem warme« für Herren unt n Fci^ono, de« ür Herren von i von l7 Ngl, r. an einpfiehil ttLrtti, iie « s«. sucht ;ourn.. Lestz.. 1 re. (gegen ß, 1871. articr-»Burmu. >. Schreiber neu bei 12. t«» »rinß^«. «lin« n. öNingk, rttlren e -kr.»». r n btkamiier nr üllung, n»vti«e«I»ei» empfiehl l «lO<»tt llLNN, nitzerstraße enspiele m > den Fabrik Ilixla^r »< ly, > Ltuntc Pi mal scheu dü den ettvr l »Betriebe de; 1^71 a», an Das Nähere human» in « r« s«8 ? zu kauie» üallt a L. u baden de; läb. in der arcn werden sck'ncll und 7 Rar. ü P>. I«. 2. Etage , Witnyr. ^7c, noch aut zu verkarnen Richter. i bahn gros-c laute braune r, beide ge- «als Damen elömählg zu rmittaas von nittags von nach 10 Uhr isststrahe 26 aplatzeS ein r verloren »er wird ge angemessene ll Haidet»M >en Sonntag»- Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepfch L Neichardt. — Verantwortlicher Nedacteur: ÄUÜUS RMar-k. »Vcrsailles. 24. December. Die erste Armee unter General v. Mantcuffcl griff am 2:r. dengelnd i-n scincrStellung nordöstlich vou Amiens an. Trotz seiner doppelten klcbermacht nnd zahlreichen Arltl- leric wurden Beaueourt, »Vtontigny, Freck'ciicourt. Ouerricur »PontNogcllcs. Bussv, »Vecguemont und Daourt genommen und gegen heftige Offcnsivstößc siegreich behauptet, bis die Rächt dem Kamic ein Ondc machte. Bio jetzt 400 unvcrwundcte Gefan gene cingebracht. p. »Potbiclök i. »Amiens, 21. December. Gestern siegreiche Schlacht der ersten Armee an der L'Hallcr, 1'/» Meile nordöstlich vo» Amicno, gegen die G-,000 Mann starke feindliche Rordarmcc, diese wurde nach Erstürmung mehrerer Dörfer mit sehr vctcutcuden Verlusten über de» Abschnitt der L Halter zurüek- geworien. »Bio jetzt looo unverwuntctc Gefangene. ,^__1 v. Sperling. Nr. 266. Fünfzehnter Jahrgang; Mitrcdacteur: Theodor Droinsch. Mit dem 1. Jannar 1871 Ir^innt da» erste Quartal»-Abonnement aus die „Dresdner Naehriehten." Für Dresden abonnirt man H »« Ngr. in der Expedition, Marienstraste I»; auS- wSrtiae Abonnenten wetten gesättigst die Pränumera tion beim närhstgeleaene» Postamte möglitlist jetzt schon bewirken, damit die Postbestettung rechtzeitig in unsere Hände gelangt und wir in den Stand gesetzt sin-, für ununterbrochene vieferung, resp Neuliefcr- «ng besorgt zu sein. Lxp« «1ttiv» «Ir r iz»»ol»etilito». Montag, 26. December 1876. -I Dresden. 26. Dcccmdcr. — Dresden, L5>. December. Zwar wird cs immer schwieriger, die Valionpost aus Paris herauszubringen, aber nach wie vor fallen die Luftballons zur Erde. Man sollte meinen, in der eisigen Hohe müßten die kühnen Schiffer zu er frieren fürchten, aber mit Flaschen Cognacs versehen, in woline Decken eingehüllt, treten sie die Reise an nnd so besitzen wir fchon Nachrichten aus Paris über die Ausfälle am Mittwoch. Sie lasten, obwohl sie entweder zu einer Zeit abgeschickt wur den, wo das Schicksal des Tages noch nicht entschieden war <ä>er absichtlich lügen, doch erkenne», daß der Hauptstoß in der That den Sachsen galt. Trochu berichtet, daß Billa Evrant und Maison Blanche von ihm genommen sei; das war bis zum Abend richtig, nachher aber wurden, wie ausdrücklich Prinz Georg versichert, diese Positionen wieder genommen. Man irrt wohl nicht, wenn man annimmt, daß es Trochn's Absicht war, sich vor Allem des Bahnhofs von Lagny zu bemächtigen, wo selbst er außerordentliche Borrüthe aller Art Munition aufge- stapeit weiß. Zugleich spricht diese Ballondepesche davon, daß Trochu seine Bewegungen von Neuem „begonnen" habe. Das bestätigt die Annahme, daß die Pariser den deutschen Soldaten das Weihnachtsfest zu verderben gesonnen sind. Wir dürfen daher wichtige Nachrichten gerade aus der Festzeit vor Paris her erwarten. Auch auf den übrigen Schauplätzen des Kriegs ziehen sich die Massen zu Schlägen zusammen, die bald genug fallen werden. Niemand wird sich verhehlen, daß cS des Vc- währens aller unserer kriegerischen Tugenden in den nächsten Tagen bedürfen wird, um die Anstrengungen der Franzosen zu vereiteln. Wenn dem Kaiser von Deutschland wirklich der Aus ruf entschlüpft sein sollte: „Dieser unglaubliche Widerstand", so ist darin nur das Gefühl des ganzen Volkes ausgesprochen. Der Times-Correspondent aber drückt dies so auS: Auf alle Fälle ist es keine leichte Aufgabe, zu verhindern, daß von der einen oder andern Seite eine französische Armee Paris erreicht. Die Deutschen haben alle Hände voll zu thun, während die ganze Energio der Franzosen nur auf einen Punkt gerichtet zu werden braucht: auf die Aufhebung der Belagerung von Paris. Betrachten wir den Westen von Frankreich, so scheint cs fast, als habe Ehanzy zunächst aufgegeben, nach Versailles vorzu brechen, vielmehr als habe er die Sarthclinie mit seiner Haupt macht erreicht. Er selbst ist mit seinen, Stabe in Le ManS eingetroffen. Seine Truppen bei Le Mails (nnd wahrscheinlich auch die von Conlie einbegriffen, zählen nach Schätzung eng lischer Berichterstatter mindestens 100,000 Mann: nach der Ansicht der Franzosen 100,000. Diese Zahl soll noch vcrsiärlt werden durch die bei Eherbourg gesammelten Strcitkräfle, die nach französischen Mittheilungen in Stärke von OO/XXI Mann von diesem Seeplatze aufgebrochen sind. Gleichzeitig wirkt nun die von Bourbacki bei Bourges gesammelte und ein Wenig wieder in besseren Zustand versetzte südliche Loirearmee nach Norden vor. Endlich zieht Ehanzy mit Hilfe der einzigen Eisen bahnlinie, die von Le Mans nach Süden (nach Bordeaux geht und die noch nicht in unserem Besitz ist, der über Rochcfort führenden, noch mannichfache Streitkräfte untergeordneter Art an sich. Die Größe und Zahl der Truppen, die wir entgegen;» setzen haben, entzieht sich, da hierüber natürlich offiziell das tiefste Schweigen beobachtet wird, der Schätzung; wohl aber wissen wir, daß, was ihnen der Zahl nach vielleicht abgehen sollte, durch die Kriegführung, die Moltkc von Versailles ans selbst wieder in die Hand genommen zu haben scheint, nnd die einheitliche Aktion ersetzt wird. In dieser Richtung sind die Vorgänge bei Tours höchst lehrreich. Tours wurde vom linken südlichen Loireuser bedroht. Eine Kürassierpatronille sprengte über die 15 Bogen zählende Loirebrücke; Einwohner schossen auf sie, da wurde deutscherseits bombardirt nnd Tours zog die weiße Fahne auf. Trotzdem wurde cs nicht dauernd besetzt. Vielmehr wurde nur die Eisenbahn, die nach Süden führt, von den Deutschen zerstört. Das bedeutet, daß man deutscherseits zunächst das Vordringen weiter nach Süden aufgcgcben hat. Die Deutschen haben im Gegenthcil, nachdem sie den Zweck ihres weiten Vordringens nach Westen erreicht hatten, den Rück marsch unbehelligt nach Chateau-Renault angctrcten. Diese Stadt liegt auf dem halben Wege nach Blois zu in nördlicher Richtung. Vermuthlich beginnt nun, nachdem die Benutzung der Südbahn nach Tours zu Truppentransporten den Franzo sen -unmöglich gemacht worden ist, der in concentrirten Massen erfolgende Vormarsch auf Le Mans. Diese Eisenbahnzerstörung enthüllt sich damit als den Zweck des ganzen Vordringens nach Westen, das nicht ohne Gefahr gewesen wäre, wenn Ehanzy 2 Heer nicht vorher solche Erschütterungen erfahren hätte. Mit diesem wohlbedachten planmäßigen Rückmarsch der Deutschen nach Chateau Renault zieht sich der Kampfplatz immer sichtbarer von der Loire ab und der Sarthe bei Le Mans zu. Die Stell ung Chanzy's wird daher von Süden und Westen gepackt wer den, wahrscheinlich werden jedoch einige Tage noch vergehen, ehe der Angriff deutscherseits erfolgen kann. — Was aber den Kriegsschauplatz im Osten anlangt, die Faidherbes'sche Nord- annec, so lauten die Berichte der beiderseitigen. Correspondenten und der Engländer, man möchte fast sagen, lächerlich wider sprechend. Die Franzosen natürlich rühmen die Stärke ihres Heeres auf 100,000 wohlbewaffnete Krieger. Ein Berichter statter der Deutschen zuckt die Achseln und nennt es einen Hansen schlechtausgcrüsteter Mobilgardisten in der Zahl von 30,000 Mann. Eine neueste Meldung will die richtige Mitte cinhalten'.und besagt, Faidherbes commandire nur 3 Divisionen, welche indeß zahlreiche und gut ausgerüstete Cavallerie und Ar tillerie habe; Faidherbes sei in Folge dessen viel zu schwach, als daß er nicht Bedenken tragen müßte, sich von seinen Stütz punkten, den Nordfestungen zu weit zu entfernen und mit dieser geringen Schaar einen Durchbruch nach Paris zu wagen. Wie dem sei, werden die nächsten Tage lehren. Faidherbes fürchtet offenbar das Schicksal Mac Mahon's in Sedan. Aus Besorg nis;, umgangen zu werden, hat er seine Rückmarschbewegnng an- getrcten. Dazu bestimmte ihn vielleicht mit die Nachricht, daß in Sedan 16000 Deutsche angekommen seien, um sich zwischen ihn und die Nordostfestnngen Frankreichs zu werfen und^o ihm den Rückmarsch dahin abzuschneiden. Daß Faidherbes mit Cavallerie und Artillerie gut versehen ist, glauben wir; denn nachträglich hat man jetzt erst erfahren, daß es einem großen Theil der französischen Cavallerie bei Sedan geklingen ist, sich ans dem Kesseltreiben hcrauüzuhaucn und sich zu retten. — Da Gambetta die Armee von Lyon besucht, so dürfen wir ans dem 3. Kriegsschauplätze, dem im Süden, sehr bald Ereignisse erwarten. Der französische lNneral Ercmer, der dem General Werder den Sieg bei Nmtz so schwer machte, ist ein junger Mann von 34 Jahren, vom Eapitän zum General avancirt. Er ist in Frankreich von deutschen Eltern geboren: die Gefan genen, die er den Badensern bei NuitS abnahm, redete er im reinsten Hannover Deutsch an. Von einem ihrer Special »Berichterstatter dringt die »Wiener „Rene freie Presse" folgende Eorrespondcnz: Wenn auch der „»'eiligen" Stadt Paris vielleicht die cl,-monstra»io all ocul»« nicht erspart vlciben nnd den Gläubigen und Ungläudigen in dem seine Labvrinth mit einigen Geschossen aus den sel'wcrcn gezogenen 2 lp!ündigcn Positions Geschützen der Beweis geliefert werden timte, daß sie iür die deutschen Batterien aus den Höhen von Chatilion, Elamart, Mcudon nnd St. Eloud keineswegs unerreichbar sind, so läßt sied dock» mit allerBcslimintheit sagen, daß ein eigentliches Bomdardcuicnt der Statt nur cpcinucll, nämUch nur in dem Falle trotzt, laß idr fernerer Widerstand von den gewöimtietzcn Regeln des Krieges atzwcictzt und in jene Aussctzwnüinge» vcnallen sollte, weletze die Vorgänge im Süden Frankreievs zeigen. Im großen Kriegsratüc war, wie ietz anS zuverlässigen Mitttzellungc» weiß, nur vorützcrgetzend von ciner soletzen Beschießung die Rede, dagegen war ein nachdrückliches Bomtzardemcnt der Forts vom Anfänge an eine veschlossenc Sache. In den technischen Staden der Eerninings Armee scheint man üver de» Umsang dieser Amgavc noev nicht ganz im Klaren zu sein. Ein Ttzcil der Offiziere vält die Einnavme einiger bctzerrschcndcn FortS in Hinsicht ans die tzereitcn auher vrdentiichcn Mittel für kein schwieriges Protzicm, wäürend die Anschauungen cincö anderen Ttzcilcs die Ausgabe ernster und gewichtiger darstcllcn; aber in Einem Punkte ist man einig. Nachdem jetzt die Vorbereitungen zur Aktion trotz enormer Hin- dcniissc und Schwierigkeiten vccndct unt die Reserven iür »Artillerie i>» Anzüge sind, sowie deren Eintreffen gesichert in, sictzt man cs für eine Etzrcnsaetzc der Fützrnng gegen Land nnd »Armee an, die anßcrortcntlichcn Anstrengungen mit »Spier der selben endlich durch te4> entscheidende Kominandowort mir besse ren »Aussichten aus ein Ende zu lobncn. Die »Vorbereitungen zu der Bercnnung des Festungsgürtels sind ani die größte Ak tion berechnet. »Klan kann also jeden Augenblick am den Beginn derselben gegen die Forts gefaßt sein. Ser artilleristische Angriff aus sännntlichc »Werte dünke gleichzeitig beginnen: welche der selben aber vorzugsweise Objekte eines energischeren Vorgctzcns sein werden, scheint vorerst nock» nietzt entschieden nnd in Ge- beimniß der speziellen Leitung. Zur Unternülmng dieses neuen Planes war cö nöttzig, weiteres Material und Mannschaften beranzuzieben, ..» man neben der Wucht des »Angriffes auch dessen ununterbrochene Sauer sichern wollte. Mau bat kcsbalb aus der Lantwcbr - Kavallerie Traintolonncn gebildet nnd ist auck» gegenwärtig der ganze Rett der mobilen schweren »Artillerie des norddeutschen Bnnkcsbccrcs auf dem Manche nach Paris begriffe» Ser Rachtrab tenAben, die schwere sächsische Fett ungo-Artillerie, ist am 20. December vo» Mainz weiter ge gangen. Was vier nnd da von der »Bildung eines neuen »Ar incekorpS gesagt wird, berubt am Verwechslung. Man zicbt näinlick» jetzt im ganzen norddeutschen »Bunde den Rest der Land webr zu dem Zwecke der »Besetzung der okkupirte» Lantstrichc und »Bewachung der Gefangenen - Depots ein und wird die gegenwärtig tzicrzu verwendeten Truppen von der Linie nnd Reserve den opcrlrcnden Armeen zuweilen, um den Krieg. den dir französischen Machttzabcr um jeden Preis zu verlängern suck»en, mit aller Mack't zu Ende zu südren. »Bei den Kämpfen am 2. December waren vier deutsche Offiziere in Gefangenschaft gcratben. lieber die Erlebnisse der-! selben in »Paris schreibt man der badischen Landeszeitung: „Die Offiziere wurde» wieder frcigelassen, weil die Regierung nicht sür ihre persönliche Sictzertzcit sieben konnte. Nach ihren Wahr- nctzmungen kann sich »Paris der Lebensmittel wegen noch lange halten. Am den Slraiic» sieht man noch viele »Pferde in Dienst, auck» sonst seien die Straßen belebt und keine Spur von Nieder geschlagenheit unter der Menge. Die vier deutschen Offiziere wurden von den französischen Civil- und Militärbehörden mit ausgesuchter Höslictzkeit belxindelt. Sie speisten bei dem Minister des Innern, Herrn »Picard, zu Mittag, wo sic mit den feinsten Speisen und Weinen bcwirthct wurde». Trockm und der Pa riser Gcncralstabo-Clxff Schmitz, ein Elsässer, nahmen Theil an dem Essen. Die Pariser Herren wunderten sich, daß die Beschießung der Statt nicht schon lange begonnen habe, und der erwähnte Generalstabs-Ctzci Schmik scheint dies sogar zu wünschen, da er dann einen Wlitbauöbruch der Pariser Be- pölkcrung hofft, der die deutschen Vcrschanzungen im ersten »Anlauf übcrfluthe. Die vier Offiziere kauften sich bürgerliche Kleidung und durften so in der ganzen Stadt umhcraehen. In einem Kaffectzausc aber unterhielten sie sich in deutscher Spra che, was vom anwesenden Publikum übel vermerkt wurde. Sie sahen sich plötzlich von einer wüttzendcn Menge bedroht und konnten nur mit Mühe sich retten. Sie beschwerten sich hier über bei Trock'u, dieser aber erklärte, er könne sür nichts stehen, und schlug ihnen vor, er wolle sic wieder auö Paris hinauö- lassen, wenn sie ihr Ehrenwort geben wollten, sich wieder zn stellen, falls man deutscherseits nicht im Austausch für sie vier französische Olsieiere bercinschickc. Sie gaben auch ihr Wort auf diese »Abmachung, und man brachte sie sicher über die sran zösischen Vorposten bmanö, wo sie auch ihre Waffen wieder er hielten. Es wurde ihretwegen an das große Hauptquartier be richtet und bald erhielten sic dienstliche Nachricht, daß ihre »Auswechselung gegen vier französische Offiziere genehmigt und vollzogen sei." — Die deutschen Offiziere wurden überall von einem höheren französischen Offizier eökortirt und man ließ sie wohl vorzugsweise scheu unt hören, waö man später von ihnen berichtet wünschte. — Von der Feldpost. Es liegen uns neuerdirrgö eine Morge Feldpostbriefe vor, deren verschiedenen Inhalt wir in Kürze wicdcrgcbcn wollen, ohne dabei das Interessanteste wcg- zulassen. Zumeist hatten sich unsere Sachsen alle schon ganz nnd gar ans das WeihnackMest eingerichtet. Die winterliche Natur erinnert sic recht natürlich an die Heimath; daö Grün der Bäume unt das Weiß des Schnee s rcpräscntirt wunder- bar sck'ön die vaterländischen Farben. Der allgemeine Wunsch ist der, daß die »Pariser das Weihnachtsscst, oder wenigstens daS neue Iabr dazu benutzen möchten, die weiße Fahne der Capi- tulation amzuzicben, um die endliche »Rückkehr der deutschen Truppen in's Vaterland wenn auch nicht ganz möglich zu machen, sondern sic dock» zu beschleunigen. Der Dienst ist schwer. »Bereitschaft am freiem Feld, große Kälte aus Feldposten, da zwischen wieder starkes »Artillcri»>cucr, mitunter auch das Schnar ren der Kngelspritzcn, daö Knattern der Gewehre. Wie oft daS Geschick plötzlich Jemanden ereilt, der sonst von ihm gnädig be dacht war, besagt eine Episode bei Villc-Parisis. Die Sachsen standen !m freien Felde ohne Deckung, der Feint lag in Gräben mitten zwischen Todten, die Mann an Mann, wie sie gestanden, talagcn. Die »Parteien »ädern sich, ein französischer Eapitän setzt einem Lchützeiiost'izicr den Revolver aus die Brust und er schießt idn. Da gedt'ö loö, die sächsischen »Büchsen knallen aut die Franzosen ios. die wie Land von den »Bäumen den Berg dinuntcr fielen. Ein Sachse, der cdcn sich freut, daß er gesund davon gekommen, steht noch ruhig, da trifft noch eine Chasse- potkugci seine Unke »Patrontasche, die crplodirt und den Mann ganz in »Brand setzt. Glücklich wurde der Brennende noch ge löscht. Der Ort Chelles ist auch nicht ohne Wcrltz iür unsere Truppen, die Feldpostbriefe erzählen viel auS seiner Umgebung, liniere Schützen standen i» seiner Rabe eincö TagcS bis AbendS 6 Udr im Feuer, nnausgcselck im stärksten Kampfe, drei fran zösische Forts feuerten aus sic, die Forts Regent. Fontenay und Gravclle, wahrend leider des Terrains wegen unsere Artillerie nicht pick ttzun konnte. »Beim Sturme aus Brie flogen wohl tiooo Granaten aui die diesseitigen Truppen, so daß viele fielen unt das Dort gräßlich zerstört wurde. Dabei eine grimmige Kälte. Einige :Z0 verwundete Wnrkcmbcrgcr sollten von ihren Kameraden in eine nahe Lehmgrube geschafft werden, um sic vor den einschlagcndc» Granaten zu schützen. Einer von ihnen wollte fick» nicht transportircn lassen, da ihn die Wunde zu sehr ick merzte. Eine Minute später riß ihn ein Geschoß in Stücken, so daß ein »Arm und Fleischictzen in der Luit derumftogen. Ein Offizier des:!. »Bataillons erhält einen Schuß in den «Schenkel, während ihn I Kameraden wcgtragcn, reißt ihm eine Kanonen kugel den Kopf weg. Einen andern Leutnant riß eine Granate so in Stücken, daß er nur noch ein nniörmlichcr Flcischklumpcn und so verdrannt war, alö wäre er überm Feuer ver brannt. Indeß, waö die Kugel verschont, rafft noch unter den verwundet DaUcgendcn die Kälte hin. — Freunden dcö Musik direktors »Bcntir von de» Dresdner Schützen können wir nach einem Bricic ans »Banjeurs vom 17. d. M. die Mitthcilung mache», daß er aeinnd und wohl ist, ot'woht ihm daö Leben dort zu Lande, wie er innerem Correspondcntcn nach dem Ausfälle in Eoubran cizäbite, nicht recht behagen will. Fcldp o st. Für die Zeit vom 27. December 1870 bis zum »Abend des ll. Januar 1»»7I werden Feldpostbriefe nach Frankreich bis zum Gewichte von 8 Lotb einschließlich zngclasscii. Diese »Bricic müssen aber dauerhaft verpackt sein. — Morgen am 27. December soll der Bestimmung gemäß die Umgualticrnng der bei hiesige» ciiiguarticrungspfiichtigen Einwohnern noch liegenden Truppcntheilc stattfintcn. DieWie- dercinguarticrung derselben bat in der »Reu- unt Antonstadt, sowie in der »Altstadt und den angrenzenden Straßen der kä sigen »Vorstädte zu erfolgen. — Eine Ebristdcschccrung in feierlicher Weise und in allge meiner Ausdehnung veranstalteten am heiligen Abend unsere französischen Kriegsgefangenen im Ba«akcnlager zu klebigau. Schonten Tag vorder und am 24. Dceembertdeö TaaS über ver kehrten unter der üblichen Begleitung die Franzmänner i« der HlÄ«» leie »» S»»se.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite