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- Erscheinungsdatum
- 1870-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187012212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-12
- Tag 1870-12-21
-
Monat
1870-12
-
Jahr
1870
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«glich früh 7 Uhr. Inserate »erdeu augenommeo: biS »AbendS 6 Sonntags r b«S Mittags »2 Uhr Marienstratze I»; in Neustadt: vuchdruckerei „o Joh. PLßler, Er. Klosternasse». U>,eigen in dies. Blatt« sl»d«n eine erfolgreiche Verbreitung. Eluslane, L».«o« Exeinpiare. Tageblatt für Untcrhaltnng imd Geschästsverkehr. Abonnement: Vierteljährlich LffNg». bei mrenkgeldlichervi»» serung in'« Hau«. Durch die König! Post dier-ljährl.23',2«gr. Einzeln« Nummer» l Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum einet gespaltenen Zeit«: 1 Ngr. Uotrr „Eingesandt- dt« Zeile 2 Ngr. Nr. :i»5 Fünfzehntkr Jahrgang: Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch «r Ncichardt. — Verantwortlicher Redaeteur: Julius Nkichardt Mittwoch, 21. Decemvcr 187V. Mitredaetoir: Thrador Ironisch. Dresden, 2l. Dccember. — Der bisherige Friedensrichter Rittergutsbesitzer Br. Tbco- dor Alexander »Platzmann uni Hohnstädt Hut das Ritterkreuz vom »Albrcchtöorden crbaltc». — Der Kammeriuiikcr Friedrich »August Frciberr <7 »Bhrn ist zum Kaiiimcrlxrr» crnunnt loordcn. — Herr Konsul »August Wols bicr, Hut un den Ruth 1000 Thlr. zur »Vertbeiluiig als 2Pc>h>iackstöncschc>ik u» Be dürftige unter hauvtsäckstichcr »Berücksichtigung der Frauen »nd Kinder abwesender oder jüngst vcrstordcncr Krieger uns Dres den abgegeben. — Die Reichen der beiden um 2. d. M. vor»pariö gciulicncn Offiziere dcS Schützcnrcgimcntö »ä!r. 10b«, Lcutiiautö von Bicdcr- munn und Grui Schall ütiuucourt, lind vorgestern hier ange- langt, um in den Familiciigrüitcn beigeseht gi werten. — Ein Fcldpvsibricf erzäblt uns ioigende »Attake eines sächsische» Jägers: »Aiö un dem so blutigen 2. Dcccmbcr der Kumpf in und bei Brie ibci »Paris» bin »nd der wogte, gcrietb die -1. Eompagiiic dco Kgl. Luchs. II. Jäger-»Batailiv»o »Nr. Ut, welche rühmlickicii Autheil un demselben nubm, mit dem Feind inö Handgemenge, bei ivclchcm der Kvlben dieHanpiiollcspielte. Schon Hütte siel, der größte Theil der scindiichc» »Abt>»cilniig »rit ihrem Eapitain un der Spitze ergeben, wübrenk der untere hier und du noch verzweifelten »Aetderstand leistet-, ulö ein junges Mirschchcn, welcher die französische OsstziersanKeickninng trug und zu den bereits Gefangen genommenen gcbörte, plötzlich sei nen Revolver bcrauözog und dem JägerKönig uns die Brust setzte. Dieser versetzte seinem jugendlichen »Angreifer, den er nicht für voll unsicht, eine echt deutsche Obrieige, so tuß der selbe zlirücktunmelt; nubm ihm hieraus den Revolver ub und fugte ganz gelassen: „Solche dumme Späße werden hier nicht gemacht, August, sonst kannst Du noch eene kriegen! verstehst Du! — " Stach dieser Lcction übergab er den über diese Be- hundlungöwcisc völlig consternirten Franzosen zum Gesangcncii- ,Transport, der sich soeben vom Schluchticld cntserntc, und schloß sich hierauf der Eompagnic wieder an. Der Jäger Friedrich Wilhelm König uuö BurkurdtShuvn bei Wurzen ist wegen seines tupsercn Verhaltens in der Schlucht uin 2. Dce. mit dein eiser nen Kreuz dccorirt worden. — Neulich Nuchtö Huben Mobilgardistcn wiederum Ver suche gemacht, aus ihren Käfigen, den Kasematten der Festung Königstcin, zu entspringen, indem sie alle ihnen zu (Gebote ste henden Handtücher, man spricht von 70, zuiummcngcknüpt und sich an diesen uuö de» Luken der Kasematten heraus un der Mauer nach der Seite dcö Holzhoics, wo die Felswand ganz glatt absällt, hcruntcrlasscn wollten. Dieses Vorhaben wurde m seinem Ursprünge gründlich durch die binzukoiinncudc Wackst- niannschast der Artillerie vereitelt. Die Wachsamkeit der Wacht posten, insbesondere deö NachtS, wird jetzt in solche Maße ans- gcübt, daß an ein Entkommen der Gesungenen nicht so leicht zu denken ist. iP. »AZ — Nach langem »Warten, Fragen, Sehnen und Hoffen ist nun endlich auch Sachsen mit einer Kriegs - Trophäe bedacht worden, nämlich mit drei Mitrailleusen, die gestern, Montag, ankamen. Doch werden wir Dresdner von diesen Dreien nur eine behalten, eine Mitrailleusc, während Berlin sic schon massen- bast auszmreiscn und zu bewundern bat. Wir behalten eine, die mittelst Artillcriepicrdc vom Babnhosc »ach dem Zcughanü- boie gebracht wurde und, wie die beiten andern, durch ihre später zu erfolgende öffentliche »Ausstellung patriotischen Zwecken und namentlich, wie wir höre», denen dcS AlbcrtvcremS zur klingenden Unterstützung dienen soll. Die zweite Mitrailleusc geht nach Leipzig, die dritte nach Chemnitz —für dieselbe» Zwecke. — Mit den vorgestrigen »Abend- und den gestrigen Früh Zügen traten verschiedene Eii'atzmaniischasteii ein, von deren Gin zclne Hülse und wischen Verband in der »Vervandstarivii suchte» und sanken. Einem cm ckit zulolge erwartet man die »Ankumt einiger Mitrailleusc» als crwümchtc Trophäen. »Auch iw die Trauerbotschaft von dem erfolgten »Ableben des königl. Sächs. Hauptmaniiö, Herrn von »Nostitz hier cingetroffcn, der seinen Wunden erlegen ist. — I. k. H. die Frau Kronprinzessin beehrte gestern Mor gen daö Magazin seiner Lctcrwaareii von »Bernhard Schäicr, Galcricstraßc l, sowie die Weihnachts-»Ausstellung von L vui 0 H err m a n n, vi^-ä-vi-! dem »Victoria- »Hotel, mit einem längeren »Besuche und machte daselbst größere Einkäufe. — Der Dresdner Geflügelzüchter »Verein, welcher uns mit seinen »Ausstellungen so oft ein wahres »Vergnügen bereitet hat, bringt eine »Ausstellung, nunmehr die siebente seit seinem Be stehen, in Aussicht und zwar aus die Tage des >«>., l l., 12., 12., >4.. 15. Februar l^7l in den Sälen des Eoncertl-anscs, Waiscnbansstraßc 2.',. GS werden ausgestellt: Taube». Hübner, Gänse, (»niten, che eg eff ügcl, worunter Erotische und Ganaricu Vögel. »Bei den vorzüglichen Leistungen dcö »Vereins in »Aus stellung seltener und ersprießlich nachzuchtsähiger Grcmplarc läßt sich ein lebhafter »Bciuch seiner icbenSwerthcn »Ausstellung und ein guter »Absatz seiner Loose erwarten, die >0 »N'gr. das Stück, zugleich zweimaligen freien Gintritt gelväbrcn. — Die bisher alljährlich in den Sälen des Gewandhauses stattgcsundene Gheistbcscheernng für arme fleißige Kinder der hiesigen Schulen findet diesmal Donnerstag den 22. Dccembcr im großen Saale des Gcwerbehaiues statt. »An :ioo Ginlat- ungen sind zu diesem Wobltbätigkeitsaet «die Festrede hält Herr Diac. Stcinbachs an Freunde armer Kinder auSgclhcilt worden. — In dem Hintcrhauie eincö Grundstücks auf der »Annen straßc ist am verwichenen Sonntag »Vormittag infolge eines Mangels in der FcucrungSanlage ein »Braut entstanden, ol'iic jcdoch erheblichen Schaden herbeizusübren. »Allel» bat vorgestern Abend gegen 6 Uhr in einer Wohnung auf der Langcilraße ein Brand stattgciundcn, kesse» Gntstchung der Schadhaftigkeit einer Ocssc zugeschricben wird und wobei die Decke einer Wobn- stube stark beschädigt wnrde. — »Wie wir vor mehreren Tagen berichteten, war in den »Anlagen nach dem Großen Garten zu eine erbrochene Lake mit einigen Effecten ausgeiundcn worden; jetzt hören wir, daß die selbe aus einer Hausflur der inneren »Altstadt gestohlen loordcn und zum großen Tbeil mit guten Herrcnllcitcrn angesüllt ge wesen Ist, welche letzteren die Diebe alö Beute mit sich genom men lxiben. — D i e Bc e t h ov c n fc i e r im Königl. Hoithcatcr fand vorgestern ihren »Abschluß, nachdem man ihr drei volle »Abende gewidmet hatte. So hat denn Dresden seine Pflicht erfüllt. »Wir triebe» keinen Hcrociiticust deö Genius, der so schön und berechtigt aus griechischer Glaubcusstme, imLanie unserer Zage nicht selten zur Mcnschclivcrgöttcrung, zur sckßvächlichcn Sclbst- bcspicgclung führt. GS wurde vermiede», einen Heilige» aus ihm zu machen, ängstlich jeden Flecken von ihm zu vertilgen oder ihn in eine Form biiicinzuzwängcn, die ibm ircmdartig wäre. »Nein, in seinen Werke» wurde er uns als eine Persön lichkeit seltener »Art vorgcsührt, die sich auö einem GinbcitS- pu'iktc berausgcbiltet und in glühendem VorwärtSstrcbcn be griffen, doch immer wieder zu dem »Born dco eigenen Selbst znrnckgekchrt ist und immer neu aus ihm geschöpft bat. Wir lernten ihn abermals i» seinen »Werken alö eine Persönlichkeit kennen, in der das wirkliche Lebe» und die »Welt der Phantasie nicht zwei ruhig neben einander hergebentc, sick» nicht berüh rende Dinge sind, sondern in deren inncrcnSchicksalen und Gr- lcbnisscn wir die idealen »Verhältnisse vorgcbiltet nuten, an denen wir unö in seinen Tonwcrkcn erheben. — Daö Rokcn- bcrg'sckv Festspiel: „D a S G r w a cl» en der K ü n st e" sank eine Ägictcrholung, dem Sc. Vkajestät der König beiwobntc und sich gleiche» »Beifalls wie vorher zu erfreuen hatte. »Nach »Beendigung desselben ertönte von unserer trefflichen Kapelle die Lconorcn Onvcrtnrc Nr. li und die »Bübnc zeigte nach dein »Ausrollen der Gardine einen festlich geschmückten Saal, in dessen Hintergrund die mit dem Lorbecrkranz geschmückte »Büste »Bcctbovcnö sichtbar war. Fräulein Zimmcrmann sang die »Arie „HA, vorlulo", waö ihr Bestall und Hervorruf brachte, worauf Herr Eonccrtmcistcr Lauterbach am' die Scene trat, um daö große Veetbovenschc Violinconccrt zu spielen. »Alseinst der bekannte Musiktbcorctikcr und musikalische Schriftsteller Friedrich Rockstitz die Schröder-Devricnt alö „Fidclio" sah, meinte er: diese Frau muß »Beethoven bei seinem Schaffen zu dieser Parthic gesessen haben. Denselben Ausspruch könnte man in »Betreff dieses »Violin-GonccrtcS aus Lautcrbach anwcn- tcn. Der Erfolg im Mitspicl dcö Orchesters war ein wahrhaft grandioser. Den Schluß der Vorstellung bildete die O-moll- Sinfonie unter Leitung dcö Herrn Hofkapellmcister Krebö. So erfüllte sich denn auch an »Beethoven, waö dereinst Schiller in prophetischer Sehnsucht geschaut, alö ihm, dem Schwaben, nach Mannheim im zarten Geschenk und brieflichen Erguß auö einer norddeutschen Stadt der Geistcsgruß von vier mit ihm zuiam- mcnklingcndcn Seelen gebracht wurde. Schiller schrieb: „Wenn ich mir denke, daß in der Welt vielleicht noch mehr solche Zirkel sind, die mich unbekannt lieben, daß vielleicht in bunkert Jah ren, wenn auch mein Staub längst verwebt ist, man inciiiA»- dcnkc» segnet und mir »och im Grabe Thräncn und »Bewun- derung zollt, dann, mcincTbeuern, freue icbmich meines Diebter- bcrutcö und versöhne mich mit meinem oit harten Ver hängnis!." — Weihnachten. GS ist nickst zu leugnen, daß auch in einem eleganten Herrenanzuge eine schöne, praktische »Weihnachts gäbe zu finden ist, die besonderer »Beachtung verdient; kenn man zielst am Wcihnackstsfest und namentlich am Schluß dcS Jabreö auch gern mit dem neuen Mcnschcn ein neucö Kleid an und hier ist daö Feld ein großes. Das »Wiener Hcrrcngar - derobc M a gazi » . »Altmarkt 5, gicbt schon zuerst Gelegen-^ beit, daö »Nötbige zu finden, sowohl in »Bezug aus daö neueste' Genre, wie aus die Eleganz der »Arbeit und der Stoffe, wobei die Daucrbaitigkeit deö Fabrikats eine große Rolle spielt. Wir haben ferner hier das reichhaltige Magazin von F. »A. Plci ^ s erkvrn, an der Krenzkirche neben der österreichischen Tabak- »Niederlage von Wolff, daö, noch durch andere Filialen in Dresden und der Provinz vertreten, selbst de» bescheidensten »Ansprüchen des Dörflers bis hinauf zu den modernen Forder ungen des Gentlemans entspricht. Eben so groß ist die »Aus wahl deö »Prager Herrcngarderobc ».'Nagazins der Gebrüder Ltraichitz aus der Lchloßstraßc, daö in »Betreff der Eleganz der »Artikel keinem ähnlichen Geschält nachstchcn dürste. Kurz, ein neuer, zei tiger »Anzug ist eine der willkommensten und prak tischsten Weibnackstsgabc» für Herren. Wir erwähnten neu lich auch der sauberen Galanlerie-Arbcite», die sich besonders zu Festgaben eignen. Lohnend wäre für den Weibnaclstswan- dcrer in diesem Fache auch ein »Besuch des Buchbindergeschästs von I. H. Richter, am »Ncumarkt an der bckannlen großen Häuserfront, wo sich, wie bei »Bernhard Schäler, Gale ricstraße I, ebemalls eine große »Auswahl von »Arbeiten dieser »Art, wie Poitcmonnaies, (»igarrcnctuis, Damen »Necessaires, »Briestaicl eu, »Nippsachen, reich ansgcslattctc »Nähzeugs, »Papete rien, »Nälstorbchen .»e. präsentsten, so daß der Suchende nicht in »Verlegenheit komm!. »Wenn man bedenkt, daß Damen häutig längere Zeit prüfen müsse», womit sic ihrem Ghegemahl am 24. Dcccmbcr besondere Frenke machen können, ohne dabei die »Praxis ans dem »Auge zu lassen, so erleichtern wir ihnen gern diese schwere »Prüfung, indem wir sie im Geiste in die große und erste Dresdner Lcl'lasrocksabrik von Mcvcr jun. am der Fraucnstraßc 4 und .'> führen, wo sie ein kolossales Lager solch' molliger und wolliger HauSbeklcitnngsmöbcl sinken. Gin Lchlatrock ist für einen Herrn ein sel-r praktstcbes Geschenk, das ihn bleibend an die Sorglicksteit seiner Ehegattin erinnert und oi't ei» großer Hebel ist, des »AbentS kaheun „bei Mustern zu bleiben, weil er sich behaglicher fühlt. »Wir sagten, wir um ren den Leser „iin Geiste" durch die Straßen »nd (»'affen, da darf auch der „Spiritus" nickst lebien, der an den Festtagen generell insofern keine geringe Rolle spielt, als seine verschiede neu Sorten die Freuden der Dike! i» der damp.enden »Bowle erhöben, mögen nun diese Spirituosen in einer Fon» daneben, in welcher sie immer wollen und sollen. Hier machen wir ans die seinen Ligucurc und Rotbweinpnnsch - Essenzen aus der rühmlickfft bekannten Ligucnrsabrik von G arl G h r h scliuo in Leipzig austnerksam, deren Niederlage sich bei Herrn R a nisch in Dresden. »Amaliciistraßc 20 »i der ersten Etage bc findet. Die genannte» Fabrikate eignen sich ganz gut zu »Weib nachtögeichenke». — Ein ähnlich sortirtcsLager div.Spirituosen und seiner Tasclligucure hält auch E. E. »Brcöclus u. E e , LandbanSstraße 2, als Depot der Firma Ebrichiobii i» »Bischofswerda, und wer seine Fcstgrüße an die fernen Liebe» besonders glänzend schreiben will, der wird hierin derTauschcr- schcn „»Victoria-Tinte" daö beste Material finden. — Zu Fest gaben eignet sich auch eine Uhr, mag sie nun den Evlinder oder »Anker im silbernen oder goltncn Gehäuse arbeiten lassen. Hier dürfte wahrlich die »Auswahl sehr stickst sein, wir verweisen da einfach ans die Uhrmachergeichäste von »Pol and aus der Margaretbengasse, »B o s e und E u aus der Wilödrufferstraße, Täuscher inBIascwitz, Hofuhrmachcr cißc ic. Ein netter Sck'ioarzwäldcr, am Weihnachtsabend an die Wand gehängt, erinnert mit seinem „Tick-Tack" noch fort und i'ort an die Freu den dcS IstAistc'.i WcihnactstSscstcö der Ehrislenbett. — Die Be- wobncr NcusladtS laten wir in das Riemer- und Sattlcrgeschäit von Fc r d. Große, Hcinrichstraßc 10, ein. Hier giebt'ö für die Große» Jagd- und Reise-Utensilien. Lcderwaarcn und »polstcrarbcitca, Hosenträger .»e. und für die Kleinen praktische Schulranzen und namentlich Spiclpfcrtc in allen Racen, vorn Trakehner Lchimmelhengsr biö zum Radeberger Wallach. Groß ist auck' die »Auswahl in Koffern, Taschen, Portemonnaies, Militärcffccten, »Pferdegeschirren, Rest- und Fahrpcitschcn ic.— »Auch die plastische Kunst bietet ein reiches, schönes Feld für die »Auswahl von sinnigen Festgaben und hier führen wir den Leser in die erste Etage von „Rcnncr'S Hos", Ecke dco »Altmarktö und der Schösscrgassc, in das Local von Heinrich Wieg ne r, in welchem das Kunstatelicr von F. E. Seifert seine herr liche» Gvpsgcbildc paradircn läßt. »Nicht bloö die Heilige Ge schichte ist durch die Statuen Maria'S, Ioscph'S, dcö Schutz engels in allen Größen vertreten, ebenso auck' die Größen der Neuzeit, wie Humboldt, Mozart, Havtn, Schiller, Gölte, die Könige Wilhelm und Johann, die preußischen und sächsischen »Prinzen in »Büsten, ja selbst Gustav Räder fehlt nicht inmitten einer reichen Galerie allegorischer Figuren. - Der junge Menich. der sich nach unserer gestrigen Mit- tbcilung aus der »Verbindungsbahn hat überfahren lassen, ist, wie ermittelt worden, ein hiesiger Gärtnerburschc. — Vor einigen Tagen ist in der »Nähe der Stadt, auf den Fluren dcö Dorfes Löbtau, von zwei Soldaten ein verschlosse ner Koffer aufgefunden worden und von den Findern, bis zur Ermittelung deö noch unbekannten Eigcnthümerö. einstweilen im gedachten Orte in Verwahrung gegeben worden. — »Auö Adorf bcrickstet daö „Eb. Tgbl.": »Bereits ge stern »Abend ging beim hiesigen Stadtrath die Depesche aus Greiz ein, daß vier kricgSge'angcne Franzosen sich auf der Fluckst befänden. Trotzdem war cs den schlauen Rotbhoseii möglich geworden, gestern »Abend gegen lO Uhr Adorf zu pas- sircn, und durch Erfragen bei einem hiesigen Töpfermeister den Weg iiacki Egcr zu erfahren. Sic wandelten unter dem Schutze der »Nacht über Mühlhausen die Bahnstrecke benützend, nach Frauengrün bei »Brambach hart an der Grenze. — Ucbermanntc sic dort Müdigkeit oder meinten sic auf neutralem österreichi schen Gebiete sich zu befinden: genug, sie campirten dort in einer Scheune und wurden beute Morgen mit Tagcsgraucn vom »Besitzer der Scheune entdeckt. Dieser verschloß sofort seine Franzosciisalle unk öffnete sie erst im »Beisein dcö GcnS- darmcn und einiger bewaffneter Jäger. Aus den Ruf der Franzosen: „»Wer da?" cstolgte zur »Antwort das ihnen jedenfalls verständliche: „Geiiodanncric!" Gut geladene Flinten mit gespannten Hähnen machten allen Wider stand unmöglich. »Bald krochen sic hervor und fügten sich in ihr Schicksal. Gegen I I Ubr wurden sic hier, nachdem ein Fluchtversuch aus der langsam fahrenden Balm vereitelt worden, inbastirt. Die Flüchtlinge sind kriegsgeiangene Unterosncicrc aus der »Bazainc'ichen »Armee und suchen ihr »Privilegium zur Fluckst darin, daß sic nickst im offenen Kampfe gefangen wor den. sondern durch Verrath iBazainc wäre von den »Preußen erkauft! in die Hände der Feinde gekommen seien. Der Eine ist ein Elsässer und spricht deutich, die »Anderen haben ibrc Heimath bei »Paris und Lvon! Sic trage» ihre rochen Hosen und cam pirten wegen dieses verdächtigen »BcklcitungSgegcnstandes im Walte: nur des »Nachts getränten sie sich vorwärts. Der »Vierte von ihnen mußte bereits in der (»irgend von Rcicbcnbach wegen Fußvcrrenkung seinen weiteren Fluchtversuch aufgcbcn. — Ocfscntichc L chwurg er i cbs s i tzu n g am 17. Dcccmbcr. Gerichts- unk »Advocatcn .»'K lenzahlnng (gegen 50 Tbir i für einen geführten »Prozeß wegen verweigerter schwieger- elterlicher Einwilligung zur Heiralh seiner Ehefrau veranlaßte den des ausgezeichneten »Betrugs »Angeklagten, Heinrich Richard Graf ans Dresden, zum ersten Schritt aus der Verbrecherlaus- balm. Derselbe (lieg am l. »April lG'.»^ vom Ratbscopisten zum dritten Assistenten' am itätstschcn Lcibhauie. In demselben Jabrc beiratbetc er und batte auch obige Kosten zu bezahlen. «Leine Ehefrau, Tochter dcö Schenkwirtos Seidel hier, Münz- gaffc, batte ihre 5«!>> Tblr. großmütterliches Erblbeil zur Aus stattung verwendet.« Der Gel-alt «Rio rvlr. jährlich! reichte dazu nickst ans. Da nahm Gras seine Zuflucht zum Verpfänden srenider, schon verpfändeter Sachen, waS ibm nur belmiS seiner Stellung möglich war. In derselben halte er dem Psandlagcr- Jnspcctör zu assistire»; er batte das Lager in Ordnung Zu halten; er war verpflichtet ciiigegangcnc »Pfänder in die Lager räume hineinzutragen und berechtigt, »Pfänder vom Lagerhcraus- znbolen. Er benniste nun die sich iv»i targcbotenc günstige Gelegenheit dazu, »Pfänder von ihrem »Platze um deswillen wcg- zunebme», um dieselben, nachdem er die daran befindliche» »Nummern cnlstrnt batte, noch einmal zu verpfänden odcr vcrpsänten zu lassen »nd den »Pfantschilling für sich zu verbrauchen. Kamen dann die »Piänker mit neue» »Nummern verst-ben wieder in die Lagerräume, da vertauschte er zu unbcmerltcr Stunde diese Nummern wieder mit den früheren, befestigte dieselben ordnungsgemäß daran und brachte die Piandstückc aiff ihre ersten »Plätze. »Aut die Monate Oktober, »November und Dcecmber li-Ri-i »allen, wie er angicbt, die drei ersten Fälle. »War es zuerst die evciicrwähntc Gelknoth ge wesen, welche ihn dazu trieb, io ließ er siel? nuinnchr, ein und ein halbes Javr lang, vom grenzciiloscstcu Leichtsinn und un überlegter Gutmüthigkeit iorircißcn, dieses »Verbrechen sortzu scueii, so daß die Gesammtiummc. um welche er daö Leihhaus geschädigt hat, gegen IR«o THaler beträgt. Der Tarativnö wert!» der dazu benutzten »piandstückc beläuft sich au« -einabe :!(>(»> rvlr »Nickst »ist 'ich aRin verwendete er die Erster, auch
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