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««fichZttld 7 Uhr. Kuferate »rrd«n anaenomm«»: bis Abends v SonntaaSr bis Mittags 12 Uhr Marienstratzel»; ' in Ncustadt: vuchdruserrt »«» Äoh. PLßlrr, gr. Kl,sterg«sse a. Uujtigen in dies. Blatte finden eine ersolgrrichr Brrbreitung. ««Nage, L»,«o« Exemplare. Rr.4»k. Fünfzehnter Jahrgang: Dresden, 17. Dcecinbcr. — I. Maj. die Königin Marie besuchte gestern die Ehoko- laden- und Zuckcrwaarcn -Auostelluitzz der Herren Jordan und Timauo in der große» N!cißncrgaj»c, sowie das Galaulcric- Waarcn-Lager von Louis Hereinann, gegenüber dem Victoria -Mel und macht, gröbere Einkäufe, wie auch I k.H. die Kron prinzessin in gleicher -Absicht das Spiciivaarcnlagcr von -Arrao in der Lccstraßc gestern wieder besuchte. — Da i» Berlin und an einem Orte des -stcgicrungobc- .Ottcs Polokam die Rinrerpest ncucrdingo wictcr ausgebrochc» ist, so siebt sich dao sächsische Ministerin»! tco Innern vcra»- lagt, dao Einbringen von Rindvieh obnc Unterschied der Rcice, dcvgicieiic» von Schalen und Zicken auo Prcußcii nach Sach sen bio aus Weiteres nur mitteist der Eisenbahn zu gestatten. - Po» beute an sind aus einige Lage in den Räumen des k. Kupier stichcabincto die Scinpcr'schcn Entioiinc für dao hicr- sclbst neu zu erbauende k. Hostbcatcr össcntlich anogcstcllt. - Pctichlcdcnc Ersatzinannschaftcn sür Drcsdcii bestimmt, traicn vorgestern mit dem -Nachnüttagözugc <r Uhr bier ein und mit dem gestrigen Mittagszugc 12 Ubr :i2 Mann, die zum Tbeil für Dresden bestimmt waren, zum ri-cii weiter gingen. Ein Nachmittagszug, :! Ubr, brachte 15» PNann rcconvaiise. kriegögesangcne Franzosen, auo dem Lazarett- zu Zittau, und der Abcndzug t> Ubr tcrgl. loo Mann, die aus den Lazarcthc» zu Leipzig entlassen waren. Sämmtliche Kriegsgc'angcnc sind in den biesigcn Barackenlagern untcrgcbracht. — In einem Briefe des Oberste» vom sächsischen 107. Re giment an den Leipziger Bürgermeister Koch wird unter Ande rem der Bravour eines Unteroffiziers, frübcrcn cinjäbrigcn Frei willigen Otto gcdacbt. Um diesem Wackcrn, der sich, nach- dem der Ort -Brie sur Marne vollständig vom Feinde besetzt, mit seinen 7 Leuten durchschlug, gerecht zu werden, sei die Be merkung gestattet, dab sein -Raine Mar Otho ist — Sohn dcö Herrn Haupteollcctcur Otbo (Firma Plcnkncrs in Leipzig. — Ein Dresdner machte am vergangenen Dienstag einen scbr unglücklichen Besuch im französischen Barakenlagcr bei Ucbigau. -Aus der Leipziger Strahe tras er einen französischen Untcrofslcier und einen Sachsen. denen er sich gcmütblich ent schloß. da er ein Bischen Französisch gerade radebrechen konnte. In der heitersten Stimmung, die noch durch den Besuch meh rerer «« «ege liegender SIWaur.ttkonrn erhöht wurde, kamen sie an dcn Paüisaden an und durch Zufall gelang es.jomlt dem Eivilistcu, in daS Innere des französischen Heiligtsimnö cinzu- drinacn. Nach unbehinderter Besichtigung der Räume und Frc- auentirung der stet- anlockenden Markctcnderbltden hatte der gute Dresdner seine beiden militärischen Begleiter plötzlich ver loren. Es galt nun nach vergeblichem Luchen den Ausweg zu finde». Da es bereits lralb 8 Uhr geworden und zu dieser Zeit Niemand mehr das Lager betreten oder verlassen darf, so hielt man auch den Zivilisten fest unk brachte ibn, als eine» uuberu- >cnen Eindringling, in das nahe -Arresibauö, wo er auf dem Strohsackc das Morgenrots- seiner Freiheit vergebens erwartete, denn er wurde nach der schlaflosen Nack-t in Begleitung zweier Schützen nach dem Blockhause in Neustadt gebracht und von dort, nack-dem seine Persönlichkeit scstgcsteklt war. endlich ent lassen. - (heitern trüb 8 Unr sind zwei Eompagniccn unserer Festungsarlillerie in der Stärke von 458 Mann mit 28 Pfer den mittelst Extrazugö von hier auö nach dem Kriegsschauplatz abgegangcn. - In der vorgestrige» Nacht, einige Stunden vor Tages anbruch, wurde der Hausmann in Nr. 5«» der Pilliuktrstraßc von einem unbekannten jungen Mann geweckt und mit dem Bemerken, daß er sich bei einem Besuche verspätet bade, gebeten, ibm doch das Haus aufzuschliehen und ibn bcrauszuiaisen. Der Hausmann fand die Sache doch bedenklich, weckte deshalb de» Hausbesitzer und dieser, dem tic Lacbc weniger verdächtig Vor kommen mochte, gab die Weisung, dem Unbekannten de» Alio- !aß zu gewähren. Später mochten dem Hausbesitzer aber doch Zn-eilel über die Sache bcigcben, denn er lieh Nachforschungen im Hause anstelle» und dabei ergab sich, daß ei» Dieb i» den im Erdgeschoss befindlichen, gewaltsam geöffneten Gcschäitsloea- litätcn eines Eisenwaarcnbändlcrö gewesen war und die zum Glück nur einen unbedeutenden Betrag enthaltende Tageskasse gestohlen hatte. — In der 2. Etage eines Hauses der Drebgasse ist vor gestern Abend ln der 7. Stunde Feuer auSgebroci-cn und die Wobnstube einer Gemüsebändlcrin total ausgebrannt. Der Brand scheint durch Schadhaftigkeit der Esse entstanden zu sein. — Vor mel-rrren Tagen ist an der Elbe, unweit des zu Stadt Paris gehörigen Gartens eine Kiste ausgcsuntc» worden, die, weil ibr Schloß erbrochen war, irgendwo gestohlen und ihres Inhalts beraubt worden sein dürste. — Gestern Mittag rannte eine Droschke aus der Palmsiralic ein 8jähriges Mädchen um. das jedoch ohne weitere Beschädig ung davon kam. - Ein Herr auö der Provinz, de» in diesen Tagen Ge schäfte nach Dresden geführt, beschloß bei dieser Gelegenheit sich einmal einen fidclcn Tag hier zu machen. Wir wollen Ilm auf seinen deshalb unternommenen Wegen nicht weiter verfol ge», genug, daß er zu später nächtlicher Stunde in etwas an geheitertem Zustande noch in eine -Bierwirthschalt gcrietb, wo selbst er bei zärtlicher Umarmung eines dort gewonnenen neuen Freundes auöglit und so stark auf den Hintcrkops auf schlug, daß kalte Umschläge zur Anwendung gebracht werden mußten. Doch kommt ein Unglück selten allein. Die kalten Umschläge machten unfern Freund wieder ziemlich nüchtern; er besann sich, daß die Nachtzeit doch wobl schon weit vorgerückt sein mußte, und nur sich davon zu überzeugen, griff er nach seiner Taschenuhr. Aber siebe da, dieselbe war nebst Kette verschwunden; wo sie aber geblieben, ist dein guten Provinzialen noch beute ein Räthscl. - Zur Feier ihres 25jährigen Wirkens alS Gesangölcbrerin hatte Frau -B 0 rncr - Sandrini vorgestern -Abend Im Saale des Münchner Hofes vier ihrer jetzigen Schülerinnen vereinigt, welche aus einer kleinen, aber äußerst netten Bühne Seenen aus verschiedenen Opern in Eostüm unter Pianofortebeglcitung vortrugen. Ein, zu diesen „musikalisch-dramatischen Versuchen" Tageblatt skr Uaterhaltnag md Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Ntichar-1. — Verantwortlicher Nedacteur: JulillS Rtichar-t 1>kilredactenr: Theodor prooisll). «tnttlMUch»«-,. Sei »«»tgrlSltcherrt». strunz tu-« Han». Durch di« iksntzl. P»fi A«rttlMrl.2D/,«zr. Sivjtlne Rummrr» 1 Rzr. I«ser«l1e»prnft; Für de» «an» tt«M gespalten» Zeile: l'Nzr. Unter „Uchzesnecky dt, Zeit, S O>r? privatim cingelatencS Publikum, wurde gleich in der crlle» Scene mit -Achtling erfüllt, als die bekanntlich äußerst schwie rige Introduktion aus Mozart'v „Zanberflötc" von den Frau- leiiio Lisling, Herr mann und Ga n z so correct und in reinster Stimmung zur -Anofübrung kam. Dem Hct des Friedensboten and „Ricnzi", gesungen von Fräulein Ltirl, folgte eine Secne ans dem „Freischütz", sodann Trinklied auo „Lncrczia Borgia", Sccncn auö „Figarro'o Hochzeit", sowie zum Schluß Introtuctiou und Duett aus Fiotow'S „Martha." Eö zeigten die vier jungen Damen sämmtlich ein schönes Talent das sie der Bühne zu widme» gedenken und unter tcr icrncren, gediegenen Leitung der Frau Börnci-Sandrini sieh noch mehr entfalten wird. Die Begleitung am Piemosortc durch Herr» Wernick-e war in allen Stücken eine treuliche und die eingc- ladcncn Hörer säumten nicht mit Spenden dcS Beifalls zur Aus»u»itcri»ig, die jedes jugendliche Talent bedarf, welches sich das Wirken im Reich der Kunst zum Ziele gesetzt hak. — OcffentIichc S ch w u rg e r i ch t o s i tz u n g am 14. Deccmbcr. Ter Präsident. Hcrr Ober-Appellationörath Lamm a»V Bautzen, bcwillkomint die 27 fdon :ro> erschienenen Herren Geschworenen im Namen des Gerichtshofes und eröffnet die Sitzung. Ausgclvost wurden Herr Kaufmann E. I. Spalteholz in Dresden, Herr Amtslchngntobcsitzer Brentcl in Kaitz, Herr -Buel-bindcnncistcr Meier in Dresden, Herr Gutsbesitzer liier in Birkwitz, Herr Gemcindcvorstand Schinkc in Krippen, Herr Rittergutsbesitzer Perl in Glanbitz. Herr Gutsbesitzer Kanie in Nöbcrau, Herr Rittergutsbesitzer von Palm in Lautcrbaci-, Herr Gutsbesitzer und Gcincintcvorstand Lcmpe in Domsclwiy, Herr Hutsabrikant Lehmann in Dresden, Herr Oberstleutnant v. d. A. d'Elsa in Dresden und Herr Privatmann L. A. Hübner in Dresden. Die Haiiptverl-andlimg betrifft den noch unbe straften dcö auogczcicl-nctcn Pscrdc-Dicbstahlo dringend verdäch tigen Ernst Moritz Flößner, Ödst- und Gctrcikchändler aus Frciberg. 15 Zeuge» sind vorgclatcn. In der -'lacht vom 2(>. zum 27. -April d. I. ist dem Gutsbesitzer und Gemcintcvorstand Rcubcrt in Ullersdorf bei Saida ein Pferd, an Wcttl- 75 Tbir., nebst l Halfter aus dem in das Wobnbauö eingebauten Stalle gestohlen worden. Ein am nächsten Morgen zerbrochenes, ol- icnstchendco Fenster in der Wobnstube ließ schließen, daß der Dieb hierdurch eingesiicgcn sei. Drei in der Nähe wohnende Zeuginnen haben in jener -Nacht ein Pferd von einem Manne forkfnhren sehen. Am 8. Mai ward durch die GenSdarmerie ausfindig gemacht, daß der Angeklagte im Besitz des gestohlenen Pferdes sei; der hcrbcigcholte Zeuge Ncubert erkannte dasselbe, während Flößner auf dem Felde mit Ackern beschäftigt war, nebst der Halfter sofort als das seinige an, da cs besonders ge kennzeichnet war. Dem Eigenthümcr ward das Piert zurück- gegeben. Der Angeklagte behauptet beharrlich, dieses Pferd nicht gestohlen, sondern gekauft zu haben. Er habe am 2l». April Frciberg mit 17 Tbir. Baaischalt verlassen, um sich ein Pferd zu kamen. Dabei sei er auch nach Brir in -Böhmen ge komme», habe daselbst unter Hilic eines fremden Unter Händlers von Unbekannten an Unbckaiuirc drei Pierdc gekauft und vortheill-ait wieder verkamt; babc lodann bei einem dasigcn Geldwechsler sein Geld in sächsisches eingewechselt. Nun habe er die Rückreise wieder angctreten und sei in Saida wieder mit einem Unbekannten in Betreff dcö Pfcrdckausco in Verbindung getreten, dabei sei er <Flößner» auch nach Ullersdorf gekommen und i» der dasigcn Schankwirtbschast zwei Mal eingckchrt um mit dem Vermittler in dortiger Nähe zusammen zu treffen. Derselbe sei jedoch nicht gekommen; ans dem Picrdekauf sei daher nichts geworden; da sei er FI.» zurück nach Saida ge gangen; Abcnkö gegen IO Ubr habe er noch den Einschluß ge gißt »ach Hause, in das <> Stunden entfernte Frciberg zu geben. Siiu diesem Wege sei de, Großhartmannstori am der Straße zwischen der sogenannten -Bnschschcnke und dem Feltsci-lößchen ei» Wagen gctommc», wo er den Führer dcS Wagens angc- sprechen habe, ob er mitiahren könne? was derselbe bejabk; er der Fuhrmann» habe jedoch dazu gefügt, er müsse erst ein Weilchen ans seine beiden Begleiter warte», cs sei ihm ein Pferd, welches an den Wagen nebenher gelaufen und mir an- gcdlliidcn gewesen sei, auögcrisscn. Da sc! die Rede wieder aus den Pfcrkekauf gekommen und der Fuhrmann bade ihm nun das inzwischen hcrdcigckommcne Pferd zum Kaut mit 75 Tbir» angehoten. Für 58 Tbalcr sei der Hantel bei Schwefel- Hölzchen - Beleuchtung zu Stande gekommen. Tbalcr l-abc er sogleich haar bezahlt, dabei Gulden als Tbalcr mit untergeschoben; die fcblcntcn 20 Tbaler babc er solle» in vier zehn Tagen im Gastbos „zum preußischen Hol" in Frciberg, wohin die Fremden habe» kommen »vollen, bezahlen; deren Namen wisse er nicht, auö Satzungen in Böhmen seien sie wahrscheinlich gewesen. Früh m» 5 Ubr sei er dann mit dem Pierdc nach Hause gclonunen. Daraus bade er alle Tage das selbe ziun -Acker fahren, tbcilo auf seinem Paet-stelde, tl-ciiS iür -Andere benutzt. Diese unglaubwürdigen -Angabe» und seine Anwesenheit in der -Nähe an dem betreffenden Tage vor der Tl-at tasten nun den Angeklagten dringend verdächtig erscheinen. -Anch bat daö hiesige Bezirksgericht durch das Brixer Gericht lassen in Böhmen Erkundigungen cinzicben in Bezug an, FlößncrS Angaben und ist in Folge dessen ein amtlicher Zeuge ans Brir, der Gendarmerie Postcnsül-rcr Wachtmeister Sattler, anwesend, allein testen Zcugniß lällt für dm Angeklagten mi- günstig auö. Der Scl-wurgerichtsl-cs legt den Geschworenen zwei «chllldfragcn vor, die erste enthält die Frage, ob der An geklagte allein oder »ist einem oder mehreren -Andern den be treffenden Diebstahl auogcführt habe? Die zweite bezieht sich aus Partirerci und kommt nur zur -Beantwortung, wen» die erste berncinend ifrcisprcchcnd» beantwortet wird. Die Staats anwaltschait findet den Verdacht für ausreichend gegründet, um die erste Frage bejahen zu können. Auf alle Fälle sei jedoch, falls die Geschworenen nick-t dazu gelangen könnten, die zn-eitc zu bejahen. Der Vertbeidiger des Angeklagten, Herr Advokat Br. Schaffratb. hofft auf Verneinung beiter Fragen, aber jedenfalls Freisprechung vom Diebstahl. Der Vertheidiger weiß mit Leichtigkeit die vom Herrn Staatsanwalt Reichc- Eistnstnck gesammcsten Verdachtsmomente in alle Winde zu zer streue» und schließt mit dem Alstühren tco ewig ivahren Ercm- pclö: „Null zu Null macht Null." Das Urtbril der Geschwo renen lautet aus Freisprechung vom Diebstahl und Bejahung Jomiabe»», 17. Tccembcr 187V. der Schuldsrage wegen Partirerci. Die Staalsanwlrltschasts bean tragt demgemäß Bestrafung. Der SchwurgerichtShos bestätigt das gesprochene Urkbcil und erkennt dem-Angeklagten 2 M»«<ue Gciängniß zu »nt Tragung der Kosten zu einem Vicrthetl, drei Vierti-cile Kien vom Staate zu tragen. gedichtet und vorgctraacn vom Herrn Hosrath vr Jutta« !'»>»*« in der Mmilauffnhrnng der Drcvßig'schcn Singakademie zur Voricicr von i>. ,u» hundertjährigem Geburtstag, am 0. Deccmbcr 1870.*) Willkommen Euch, dreimal Willkommen Allen. Die beut', der schönen Künste Pricstcrlll-aar, Dem Genius der Kunst in dicicn Hallen Mit freudigem Danke schmücken den Altar! Zu großen Tbaten rust ein groß' Jahrhundert: „Erfülle, Deutschland, deine Mission' Du sollst erstcd'n im alten Glanz, bewundert, Der Dichter und der Denker -Nation' Ein würt'gcr Erbe ruhmgckrönter -Ahnen Vereinen alle Stämme der Germanen'" Von Jnbelrnl ertönen alle Lüste, Die Lebenden beseelet hcil'gc Gluti-, Mit Dvnncrschall erschüttert cs die Grüske, Darin der Almen Staub im Staube rubt. Die tottcn -Barten greifen in die Saiten, Der Schlachtruf tönt: „Woblaui zum heu'gen Streiten!" Das ist ein Jauchzen, Schmettern, Wirbeln, Dröhnen, Im Durcheinailtcr ringen Melodien, Und Schwert und Lick in allgcwalt'gen Tönen Gestalten sich zu Sieges» Svmphonicn. Und groß und klar, dem Höchsten zugcwcndet, Wie er gelebt und schied, ein Held, Prophet, Ein König, ein Titan, in sich vollendet, Hoch aulaerichtet auf dem Grabe stebt Ein Herrscher in dem weiten Reich der Geister, Ein ewig Lebender, der -Barden M eister! Der -Blick verklärt, von bleicher Lippe schwebt Der Nus: Ich habe nicht umsonst gelebt, Was ich ersehnt im Harmoniken- Strome. Verkörpert strht'v im deutschen Einhcitödom «l" — Reis seinem Ideal ist diele Stunde, In der wir sein Gctächtniß ernst dmeb'n, -Beethovcn ' o Name fliegt von Mund zu Munde So weit der Kunst geweihte Tempel stch'n; Gestalt und Leben, frei von jeder Schranke, Gewinnt in ibm der tiefste KnnstgedMike! Zn wirken mit nrinächtigcn Gen-alten -Blieb, Meister, Dir vor Allen Vorbehalten! Du weißt in großen, tiefempfundnen Bilder«, Was Hiiiunel. Erd' und Hölle dii-gt, zu schildern! Du ziehst, ein Held, in vollem Himnicloalmkn, In wahrer Große Deine Sonnenbahnen. Der Feuerlecle Lehnen, Lieben, Hoffen, Von düst rem Fatum in sich selbst gebannt, Erblickt des Jenseits Seligkeiten offen, Und träumt Erfüllung in bcm schöner» Land; Lein Geist »mschiingt i» Liebe Millionen, ES gilt sein Gruß unk Kuß der ganzen Welt, Er hält am Glauben: „Ucbcr'm Sternenzelt Muß liebevoll auch ihm ein Vater wolmc»!" So steigt Ml ..Avrio" sein Fleh » empor, Schwingt sich sei» ..(','<?>>»" an» zum höher» Eher. So steht er mitten in des Unglücts Holm Im „Ilona pacom" auf zu Gottes Thron. Doch labend wieder küble» Unt le Lüste, Ambrosisch steigen anl des Südens Düite, Und licdlich, wie von längst vcrkiuiig'ucn Salten Der reinsten Erdciilicbc Zander gleite». So tönt's mik Acolöhancnklang un Liede: „Adelaide!" Ja. Liebe, wie sie glübcnd »e cmpstmden Mit iehnsuei'isvollcr, edelster Gewillt, Mit Ihren Wonnen, ihre» Todeswlindcn, - In seine n T ö n c n wird sic zur Gestalt, Zur göttlichsten, die je ein Weid gewonnen; Es wird aus seines Herzens Zauberbronnen Nur einer Liebe ho des Lied geboren. Er schafft das Ideal der Frau'»: Lcnvren! Lenore, wie sie freudig giebt das Leben -Als aller Güter kleinstes sür die Liede, Sic ist daö Bild von uns res Meisters Streben, Der ganz der Kurst sich weibt im reinsten Triebe. Es rauscht von seiner PardenhaUe Saiten Das stolze Wort: Er lebt iür alle Zeiten! lind hier i» uns rer ernsten Klinstlerhaiie, Die nur das Große, daö Erhab'nc pflegt, Wo bei der Töne vollem Zanberschalle Dao Herz nur sür die Kunst der Besten schlägt, Hier wolle», Meister, wir Dein Lob verkünden, Daö Opfer liebender Bewunderung, Dein Götterfunke soll in -Allen zünden Erbad'ne Glutl-en der Begeisterung. Du wirst in nnscrn Herzen ewig leben, Wie in des Nachruhms lichten TcmprlhaUen, Es wird die Glorie Deine Stirn umschweben, Von Deinem Kranze nicht ein Blatt entfallen, lind niemals soll aus deutscher Tonkunst Reichen Der große Geist, der Dich beseelt, entweichen k *) Vielfachen Wünschen zu'oigc aus unser Ersuchen -um Druck überlassen. Die Red, Dresden, 10. December Die Theilung der französischen Loirearmee in zwei Armeen bewirkte auch eine Theilung der deutschen Heere, die sich, jenen zu folgen, auszumachen hatten. Daß hierbei nicht gerade das richtige Theilungsverhältniß auf