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- Erscheinungsdatum
- 1870-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-20
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
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..macht, daß lhr mit den Kracken sortkommt!" Die Untcrosck ilkrc sollen nun allentbalden noch met>r Unannevinlichkelten ge- rürchtet baden, d»r ja bcl keiner Compcignle Pferde fehlten und geäußert baden. sie wurde» irol, sei», ivenn sie die Bürde los wären. Und wirklich. diePffrde sink bis deute noch nicl't der mißt worden, wie der Zeuge Adjutant und Premierleutnant -terencr eidlich bestätigt. trs dicidt nun unaufgeklärt, auf welche Welse die Unteroffiziere die Pferde in andere Hände übergehen ließe». Zuerst sind die drei Pferde von einem jungen Men>chc», Namens Neimann, welcher auch im im Kriege isl. und den einem »och jüngeren, einem etwa I »jährigen Bursche», dessen Name gar nicl't dal ermittelt werden können, gestalte» worden. Darauf dar Niedrer den Matbäs deauitragt, die Pferde mit z» dalrcn und dak nnn seidiger üdcr eine Stunde dcibei gestanden. US gcfchad iväbrent dieser Zeit don t'iicmandem ^Nachfrage. Inzwischen nadin Niedrer mit Kleinling Rücksprache und schielte Letzterer daraus den Werndcl diu zu den Pferden. Matbäs dekam das Halten überdrüssig, ließ darum Richter» tragen, ioao denn nun mit den P'erden werden solle? iooraul ihm dieser die Antwort zugcden ließ: ..?>!»». da ivär's am desten, die Pffrte kämen aus der Stakt hinaus auf o Dor«, »ach Löbtan oder sonst wodin." Fort lradten nun die Pferde: Wcrndei ritt dintcrder, nachdem er erst auf dem Pütztze >» Ser Richtung nack'Kieinstück s Vertausssland zu auf und adgeritten war. Für MatdäS kamen nun Mühseligkeiten aller Art. Unterwegs aut der neue» Bruelc fiel ihm ein, daß er leine» Groschen Geld dei sich dade. 'A.Zeindei nnk der enväbnte Fremde wurden darum zmückgeschickr. Kicinstüct und Richter gaden nun jedem der 'Zoten I.'» s>!gr. 'Als dieselden naä' Löbtau la< men, war MarhäS mit den Pferden nicht da, weil er dafeldik der dielen Uinguartierung dal der akvteioieicn worden war. Auch in Eotta I'alie Blatdäe- gleiches Schicksal; endlich ans dem SchustcrdanS dewiliigtc man au> Bitten für die dnngrige» Pferde ei» Plätzchen auf dein Ho>e. Während nun daieidst sehnsüchtig aut sie Geldboren roartete, tdaten dieselden siel' mit dem Gelbe giitUch; der Fremde derfchwant und Wcrndel iedrte zu Kicinslück mit den Worten zurüg: „Wir dadcn die Pferde nicht gc'unten": er gad .'> Agr. zurück, das Ucdrige dade er vertrau und wolle es alc- Üagciod» rechnen. Kicinslück wurde erzürnt »der die Geschichte, ging zu Richtern unk sagte: „Ibr wollt mich dekrügen: ich mag dom ganze» Rummel nichts wissen." Richter suchte ilm zn beschwichtigen mit den'Väorten: ..Ra. wart' nur, am den Adend wird Aileo gut werken." r'lliein Klcinskück ging AdendS zn Hauie und kümmerte sich gar nicl't mehr um die Sache. Derselbe giedt nun an, daß er überhaupt nur beabsichtigt dade, ein P'crd z» kaufen: ffiicbter dade idm eins zum Kaufe angedoten zein Zeuge bestätigt dies) und die an Werndcl verabfolgten I5> 'Agr. dade er K.» nur zur Be streitung der Futtertosten gegeben, damit das Pferd herein am die Hcck'tffraßc in die Rade seiner Wohnung zu kein Ron schlächter gebracht werte, um es don demseldcn bezüglich des Preises tarire» zu iaffen. Die beiden Mitangeklagten R. und W. bestreiten dies. 'Rack'dcm Vcatbäs stundenlang vergeblich ani die Boten gewartet hatte, ließ er die Werde allein kort und eilte zurück in die Stakt zu Richtern und riet ärgerlich: ..Was ist denn dar- für ne Wirlhschgft; Idr laßt mich da draußen mit den Pferden sieden rmd ich bade doch hereingeschickt nach Geld." Richter erklärte idm den Hergang der Sache und meinte, cs werde das 'Zone sein, wenn die Pforte heute Abend noch herein in die Stadt gebracht und nwrgcu verkamt würde»: er wolle zmn Pferdehändler Kempc ln Dölziche» geben, fedoch demselben gegenüber, weil um dieser kenne, nur als Bermiltler austrctem MatdäS solle steh als Eigenthümer ausgeben und Kleinstücl iolie amh als solcher genannt werde»: ebne kiesen wollten Beide den Handel nicht allein am siM nehmen. Richter gab nun MatdäS 15, Rgr. zur Bezahlung der Gasihoioreämung j und Beide dcraniaßteu den zufällig noch anwesenden Werndci zur Begleitung. Angetommen am dem Schuitelbaus, reichte wieder das Geld nicht zu: da nn» inzwischen der besorgte Wittb die verlassenen Pferde mit in den Stall hatte unterbringen lassen, so scl lug derselbe vor, die Pferde über Rächt bcballcn zu wollen MalbäS halte nicbtö dagecun. keimte Zuriick unk erstattete Richtern in 'Haler 'Abendstunde abermals darüber Mlltdcilung. MatdäS batte borbcr, el'c er sich bon Werntel rrcmirc, dciuffiben noch den Auftrag gegeben, dem K>cinstüel zu sagen daß er morgen früh am RciiewihcnS kommen solle, um mit Richter» und chm M.) zusammcnziitreffen. "sterudel vergaß d.ec. so daß sUeiniiac! gar nichts davon erfahren bat. DcS andern Morgens holte'Matbäs frühzeitig Riästrrn ab und nun ging cs deradretctcrmaden zn genanutem P'ertei'unclor, 'bel.der mit Beiten am das Schm'ierhauS fuhr. AUcin e Sä reg ! - beim 'Aussteigen bemerkte Richter ioiort zwei «'«cu dannen, weiche mit den'V.-ork » entgegen tauen: „Da tciumen wol l die Pierdclmntlcr',"' Der beiden Schuldigen »1-rcibeir war zu Ente. 'Rach einigein Sträuben gestanden dieselben ihre üb-at zu nnk gaben den Kloinstück als de» Dritten im Bunde noch an. Beide glaubten ieooch nach ihrer Auffassung, daß sie keines rregS einen Diebstahl begangen hätten: sic bezögen sich ani die Auslassungen der Unteroffiziere, weiche ihnen ja die Pferde überlassen Härten. Das Gcri.hr 'aßre jedoch die Hautlmigsweiie dem entgegengesetzt ani. Während diese Perhaftung ani dem Schush'eha'.is enolgtc, fand gleichzeitig in Ainenstatt in Klein ftüct'ö Wohnung d-cssen und des anwc>e> den Wernteio Verhaf tung statt Letzterer ixittc sich nämlich schon srüh nstetcr ein gesunden, »m die Martetenterdlenste wieder anizmicbmen und in der Hr"nung, daß cs nun bald iorr in den Krieg gehen werde. Auch diele Beiden glaubten nach ihrer Meinung gar nicl't stra'. 'ästig z» >c!n. Säimntlicbc vier Angeklagte haben nnn schon > Monate lang iou-Zeit, anstatt, wie gebotst, in rastloser!bä tigkelt am drin Kriegc-schaudlalzc, in ticier Zurüzigczogenbeit zugcbraehh Die drei Pferde ilnd dem Militärüskuo zurüäge geben und naä' Aussage des Zeugen Rittmeister von Schröter aut höheren Befehl dcst'en Abthcilung zngewicscn worden. Wer war der Ankläger? Antwort Z.engc'Stcingutbändier Stein: derselbe wollte gern mit KIcinstück in ttemhagnic Mar fetcndcrgekchgfte lreibcn, allein dieser wistigte nicht ein. Herr Skaatsanloait'>lciä,c Giienstiur beginnt: „Hätte der vorliegende Fast sich am .st. Sevi-'nbcr bei Sedan zugctragen, ko winde» die Angeklagten ,'ttastos ausgdhc»." Die StaatsainrKltscha't beantragt gegen die Anaetlagten Riä'ter und Matbäö die schwc rere Sr rach welche ein i» Mitiirhcherschgft arisgeführrer Diebstahl nach sich zieht, sodann gegen den Angcllagten Klelnstüct gleiche Strafe, jctochmit drin milden Zusatz, dem hfl chtmäßlge» Grmesscii des GcrichlSoostö anbclm ziö geben, ob derselbe b rav bis zur entfernten Beihilfe ae>en und kastir Strast ahmefscn wolle, und gegen den Angeklagten Werntel eine gleich milde Strafe. Die Herren Pertdech ge der Angeklagten hoffen sämmtlich auf Ireiivrcchimg, ain nmerste» Herr 'Adv. Sämiiz für Werndcl. Die daraus bezüglichen «'ZeietzeSparagravhen werden heute sörm Ijch zerlesen: da will keiner vasscn; Herr Add. Knntzsch sagt, cS liege kein Verbrechen vor, wohl aber eine llngchörigtcit: rS könne nicht von einer sc-nttrendung, sondern nur don einer Gut elgnun^ die Rede sein, stir Gukcignnng aber giebt kaS Gesetz keine Strafe, darum gr ,'vrecimng Herr l>r. Cclsafsrath be merkt, daß die Herren Richter an Witeridrnch mit iicl' selbst gcnöthiat sei» werden, eine grcisvreäaing ausznlhiechen, um Diebstahl anzuncbmcn. 'eiste der Bcstelstenc: von Unterschlagung könne auä' nicht die Rue icin. I ociaiens die dei Ne Art, doch diese sei mir aus Antrag kcS Perlenen sirmhar: bei Paitstcrei müsse er'i ein anderes Perhrechen roii>crgehen nnd nun westt derselde am' de» Artitcl tcS Geietzzs l'i», 'beuii' sielst daß eine Haiidlnng straflos sei, - möge iie nocl) io ilra ar ,ei», wenn >m ganzen Gesetz kein Parw rivh kaeai" raste. Herr vr. Stein und Herr Add. Schanz t imchc» an.i- ücistig. Raä> zwei'ägigcr Sitzung verkündet der Ponitzende des Schößengc- riästS, Herr Gcr ci tstrakh Groß das Urth'ii, welches gegen den Angeklagten Richter und Matbäs für üeken auf > chmr!Zi>d 9 Monate Albeilshans, gegen den AnmBagie» Kirinfstist auf t Monate Gesangniß unv gegen den Angeklagten Werndcl auf Fnisprechung. — Angekündigte Gcricht 0 vcrhan dl ur, gen. Montag, den 21. Rovcniber, finden folgende Ginspruchsver- l'aiidlungötcrininc statt: PormittagS llhr wider Johann WutSscherk genannt Ientzieh hier, wegen Widersetzlichkeit gegen erlaubter Selbsthilfe. - Ulw rolker Iobannc (shrlstiane verebcl. Schmitt i» Roci'witz, wegen Diebstahls und Unterschla gung. — UM llhr Pridakklag'ää'e Johann Augnsl Plüllerö wider Friedrich August !into hier. -- Itt',, llhr Privatklagsachc Friedrich Keltzscho wider AlhrechtGeltlieb Gustav Schulze hier. -ich Um Privatkiagiache d'ari Gottlieb Trägers wider Ju liane Sophie Multzsch hier Porsitzenter: GerichtSraw Gbert. Dresden, ll>. Nov. Die (eäit'rl'eidnngS'chlage westlich von Paris !,atzen hegoimen Das Gefecht bei Dreur lvzeiclmet ihren Anfang, weitere Sästachten werben folgen nnd baci iände wirb enlnstber bie Zersrnengring und Aufreibung der Ent- secunashrne bei Faanzofen oder ihr Zurückiverfen über die Voire rind an bie Meereslüften ober, was das Wahrfcheinlichsie ist. ihre Uiistlainnierung und Gefangennahme im «stanzen sein. Der Groscherzeg von Mecklenburg, Der Sieger von Drenr, be fehiigt ülvr folgende Trupheiu I. Bairisches Armee öorps nnter v. d. Tann, die (Kavallerie Division, die dem Namen nach unter Prinz Aibrecht, dem wirNiciien (Kommando nach unler General v agiktich steht, die Mecklenburger nnd Hanseaten, denen in dem bisherigen Chef des Militär, babinet» des Körrigs von Preußen. General Lieutnant v. Trestoiv, eiir Führer gegeben wurde. Sobald der Mecklenburger vernahm, daß Drenr von feindlichen Trimven aller Waffengattungen besetzt wurde, befahl er drei große ReeoguoSeirungen, um über die augcublickliche Starke des FemdeS, seine Zusammensetzung und Absichten in'S Klare zu kommen. ES war nämlich in 'Versailles noch nicht bekannt, ebensowenig, wie cs jetzt in Dresden ist, ob die bei Drenr sich sammelnden feindlichen Truppe» Thci e der Voire Armee seien, die sich von Artenay ans nördlich gewendet haben oder das von Ke»atro in der Bretagne gesammelte Heer. Wir halten das letztere für daS wahrscheinlichere und glaub », daß Keralry die Truppen, die er »ach und nach in oer Bretagne zusammengerasst, »im vorwärts nach Paris zu geführt habe, um sie in gleiche Vinie wie die d'Aurelles srhe voire Armee zu bringcn und dann gemeinsam Vorzüge!?.'». Die drei Rccog noScirungen des MeäleiibnrgcrS gaben ihm so viel Gewißheit, das; er anzngreise» beschloß, sich durch die Cavallerie Division Rhein!atzen ven Peisa'IleS ans verstärkte und den Feind aus dem von demsell».'» kurz v.nher besetzten Dreur warf. 'Run meldet das relegramm, daß der Feind aus oer ganzen viuie bei Drcux g.scl>l,;g>.n ivorden sei, ivas so viel bedeuten durste, des; die ins Gefecht geführte Bretagne Arnwe lokal geschlagen und ihre Absicht gegen Paris zu operiren, ei» für alle Mai '.ereitclt worden sei, so daß uns re Ceinirungslinien vor Paris vor ferneren Mvnnchigimgen rum Nordivesten her für alle Zukunft gesichert sein werden. Schwer verständlich, wenn es sich nicht ui» die französische Kriegsführung handelte, welche es immer versteht, sich einzeln schjagen ;n lassen, ist es' .vaß sich die Wiie Armee, während nördlich von ihr gesuchten wurde, unthatig verhielt, den Angegriffenen nicht zu Hilfe tarn uns nun ziemlich sicher der» Schicksal eirigegcngeht, umzingelt zn weiden. Denn das Telegramm meldet von em-ev Verfolgung der Franzosen in der N'chlnng nach Le Maus zn, das heißt, wie ein Blick auf die Karte lehrt, nach dein Zurückschlagen der Bretagne-Armee bei Drenr iorrn die Loire Armee vom Norden abgeschnillcn werden, während sich und das ist eine höchst wich tige Ergänzung der neuesten SiegeMotschasl- unaufhaltsam die Schaaren des Prinzen Friedrich Earl hecanivälzen, um ihr den Ruckzug hinter die Loire abzuschncioe». Früdcrch Earl ist nun inehr glücklich irr Fontainebleau cingelroffrn rmd ging darauf nach Elarnpcs weiter, so daß er sich im Augenblick dAurelles gegenüber befindet, diesen in Schach hielt, als der Mecklenburger nordwärts abrückte, uni die neu auf der Serne erscheinende Bretagne Armee wieder rasch verschwinden zn mache». Dieses Fneiuandergreisen der v.rschiedenen Trupp.'nbervcgungen der Do-lscherr, dietZs Handeln nach einemEoinmniwo und ans ein Ziel los ist es auch, was uns gegenüber der Zerfahrenheit und Planlosigkeit der Franzosen immer wieder den Sieo sichern muß. Ohne viese Uebereinstiminung der kriegerischen Hand lungen der Deutschen wäre die Lage des deutschen Hnnplguar tiers, wären die Personen des Königs Wilhelm, der Prinzen und Fürsten, Bismarcks nnd oes großen Gencralstcibes, den (strafen Moltke an der Spitze, äußerst gefährdet gciveien. D'Z' Ur liegt nur 7 Meilen von Versailles entfernt, an e uer beide Städte verbindenden Eisenbahn Eine Ercursion. ein tulmer Streiszng nach Versailles von Drenr ans konnte min bestens unangenehme Scenen im Gefolge haben. Dieser Ge fahr galt es, vorzubeugen, es wurde rasch und energisch gehan deck und nun wurde nicht blos Drcux genommen, sondern ker Erfolg auch noch weiter ausgebcutct, um das Schicksal der Loirearmee zu entscheiden. Die nächsten Tage werden die Kunde bringen, daß Friedrich Earl und der Mecklenburger in gemein sanier Handlung gegen die Loirearmee' Vorgehen werden, um d'Aurelles das Schicksal von Mac Mahon nnd Vazaine zu be reiten. — Was den Schauplatz im Sn dosten Frankreichs an langt, so sprengen die Franzosen ans, daß Garibaldi von Aritun aus und General Michel, dessen Aufenthalt uns nnbclannt ist. den Llcrsuch machen werden. Bclfort zu entsetzen Wir glauben oies nur vom General Michel . Garibalkn selbst ist über Autun hinaus dein Prinzen Friedrich Earl nicht gefolgt, sondern cs scheint, als gedenke er von dort ans den nach Süden zu vor- dringendeil General v Werder zu bemnnhigen. Vor der Hand beunruhigt er nur die Bewohner von Au tun, seine Freischaaren haben sich solche klug- sitzlichlcilen dort zn Schulden kommen lassen, daß eine össenllichc Vermahnung an sie ergehen mnscke. Die Denlschen Hallen jetzt die Linie Dijon D-öle besetzt. - F tz.t ist auch die erste amlliche Kunde davon in die Mssenllich keil gedrungen, wohin sich Ge» rnl v Manlensscl mit der von M, tz al'gczwezscken I Armee gewendct hat. Trupp,» dieser Trane haben einen Ausfall ans der Festung M'vzivees znri.ck ge,viescn Er belngcrl also die lRachbarscslung Sedans, aber nicht krcse al!>i», snnd.rn auch die andenr an der bclgijcheir Grenze lugenden französischen FZlnngcn, ,vie Longwy, 'äßont inüdl) rind Thionville. Ihm gegniilbcr hat sich bisher Bonrluki in Lille ruhig verhalten, v Manteusfel ivird ball, genug auch zu der Belagerung dieser Fcstmrg ersten Ranges uh,»gehen können. Wichtig ist dabei zunächst, daß Mantenffel nicht nach Paris zu vorgegangen ist, sondern daß ihm die Aufgabe obliegt,' die Bildung neuer Heere im Verdösten Frankreichs, in der Picardie, zu zerstören, diese reichen Provinzen in unsere Gewillt zu bringen und namentlich die Negierung von 'Tours adzu schneiden von den Hilfsquellen, die ihr bisher über Belgien zu strömten. Ans Versailles, 18. November. zOsficiell.) General ndjulant v. Tresckow hat gestern (Donnerstag) Abend mit Ab theilnngen der 17. Division circa 7«)M Mobilgarden aus der Gegend von Dreux vertrieben. Der 'Feind verlor «10 Tobte und viele Verwundete. Diesseitiger Verlust unbedeutend. Stuttgart, Sonnabend, 10. November. Das „Tele grapl enbmean für Württemberg" erfährt: Gutem Vernehmen nach reisen demnächst die Minister v. Mittnacht und v. Suckow nach Berlin ab zur Unterzeichnung des Vertrages über den Eintritt Württembergs in de» neuen Deutschen Blind. Der Finanzmiiiisler und der Eisenbahndireelor Präsident v. Dillenius werde» in Kehl eine Zusammenkunft mit dem Präsidenten des Bundeskanzleramts, Staatsminister Delbrück haben behufs eine, Besprechung über die künftige Stellung der württembergschen Veickehrsanstalten. >Dr. I.) Brcolan, IN Nedbr. Eingcgangencn Nachrichten zusolgc ist die Dlniainittadrit don Gnttmann n. Eomp. bei Beutl'en in Sdcrjchlesien gestern In die Luit geflogen, und bat zahl reiche Zerstörungen in der Stadt und Umgegend verursacht. Man zalzlt 15» rotte und mebrerc Beschädigte. Zue W atsensti 11 standdfrage ergänzt die Köln. Z die Mittbeillmgen des Herr» Ti'icro durch folgende MItthci lungen: Der Waffenstillstand sollte dckanntlich 28 Tage dauern und wätzrend dieser Zeit die Wabl der Constituante, sowie der Zusammentritt tcrsciden stattsindc», und zwar die elftere allein da Iden rrci und unbedinkert vor sich geben, auch in den don den Dcntichcn occiidirten Landcdldcilcii. Für die genannte Zeit wurde das Aufdörcn der dcitcrseitige» imlltairischcn Operatio ne» deantragt, ader die Fortdauer der Rctriitirnngen (natür iich der iianzösischciii deanspriicht. Die Ha»dtdctingi»ig für die Regierung do» Paris Tours >var: „Die 'Armeen beider Ttzclle dünc» sich naä' den zn Ibrer Verfügung stehende» Mittel» iväb rend keo 'V.ZaßenstilistandcS derprediantiren. aber die Recniisi tioncii niämliä' dei Verdüntc en> sind als eine Kriegdmaßregci, die mit de» Fcindscligkcite» scidst inc-dendirt ivcrdcn muß, ivtZf'- icnt tciseldcn zu imterlassen. Die jesien Plätze können für die Dauer des Waffenstillstandes und nach der Stärke idrcr Be dölkeniiig und Besatzung derprediaittiit ivcrdcn und dicö wird- vor Allein für Pai'o beansprucht." Die Hauptstadt sollte wäd reut der Zeit durch vier namentlich Mlsgesüdrtc Bahnbösc an Viel' und Ledcnömitteln crdaltc»: :!1,«>«>«> Dchscn, G).«xioSchaff, M>«i<» Sclnveinc, 5>>x>o Käider, >«>«i,<xx» Eentner «S.liiittcaur, Saizslcnch. das netdiventige Futter sür j.ne Tbicre in Effstalt do» 8 Millionen Eentner Heu und Stroh, kann 2<»>,«>n«> Cent ucr Viel'l. :i«',ix!<> Eentner trockenes Gemüse, endlich zur Heiz ung und zum Kochen l«>i>M«> M'nncii Ltclntehlcn und 5,i>«>,«xx> Klastein Slörcs 2ff Kubiliußs Holz, wobei die gegenwärtige Bevölkerung von Paris mit Einschluß don -l«x>,<xio Pertbeidi gern und den Bewobncrn der Bannmeile zu 2,7«XZ,<XAi biö 2,R)i>.i«itt Seelen angenommen ist. Daß bei der gegenwärtigen Lage der militalrischcn Pcibältninc die Bortdeile eines solche» Waffenstillstandes fast aiionabmsloö auf rran.zösischcr Seite ge ivesen ».'äreii, ivädrent die deutschen Truppen um anderthalb Monate i» der Belagerung von Paris zurückversetzt gewesen wären, liegt nabe. Der „Würtemdeig. St.-Anz." berichtet: „Es besteht kein Zweiul, daß im Lain der letzten drei Wochen üdcr eine balde Miliio» Hinterlader mit entsprechenden Quantitäten von Mu iiitien don französischen Agenten in Nordamerika ausgekaust und nacb Frankreich verschifft weiden sind. Wie diel eine große deutsche Kri-cgss otcc werte wäre, siebt man ans dieser TbatsaelxL I» Orleans ist folgende Bekam tmack'iing angeschlagen worden: Der Maire der Stadt Orleans erlaßt eine» Ausruf an die edelmülbige» Gefüble der Bedölkcumg; rr ist sicher, das, lie deutsche» Verwundete» »nt Gefangencn do» seinen Mit bürgern in einer Weise bebauten irerdui. welche den Gesetzen der Mcnichlichieit gemäß ist. GcislUciic Miisitaiisniln ung zur E)cdäkl>tnistseicr zu Einen bor gesailciren K/iegco unserer Stadt. «' ine in der Form ungewöbi.liebe F,irr bereinigte am'Bus; ,ag Abend in der Kreuztirche eine g ' ße'Anzabl Hörer und rbcil»cbi»c»de. in» der dewisiten Getäci'tnißseicr Ausdruck;u geben llnveirebnlich in efcr,i, ach ein Prediger dei diesem Eenecit eine Ansprache a» d e Prisummlimg bicit. Man »nih cicic Idee als eine gttickliche dtzeichnen. indem die berctien»»o eintringUck'en Worte des Herrn Oe. Pctcr wie ein guter Saame ani einen schon durch die Bnßtagsfeier wobl vorbereiteten Boten nclcii. Herz n»d «'cmütb wnrtcn dadurch erhoben, und die dmam leigende» Lene cwpfingen eine besondere Weihe. Dies in iedtin'alis der Rachabmuiig lverth. und man könnte ferner z. B. dem i'I'ail>eitag eine äbii'icbc Feier ivobl wünschen. Unv warum nicht? Weil cs hier nicht Sitte ist, in der Ebarwocbe Munt z» macben? Wut dock, i» Leipzig heute noch rcgclmäßlg am Ehanreitag die große Packiancimnäi pon Bach ansgcstihrt llnr wenn am Lage das Wert des Predigers sich mehr an den Perslaud der Lerer wendet, wau m sollte da nicht ein Priester der !en!u>nt am Adcnt seine» Z.lii'örcrn Herz und Gemüw ö"ncn in Auslegung des Tertes dlitch ivcil'ebollc Töne? Kon,»un wir nun zu der Feier selbst. Der'Ansprache ging cm angemessenes Orgel'pici cuich Herrn Organist August Fischer, und ein Eboral ans der Passonc-miisik nach dem Edanacliiim Iebannco don Seb. Back' voralis, dem dann das Haupliverk .. E in deutsck! cs Rcguic m', von Zohancs 'Br al'm s folgte, «'s gebe vor 'Allem die Erklärung voraus: baß dieses Wert den einer tiefernsten unb wcibcdollen Stimm ung zeiat. die sich wesentlich und ganz ungewöbnlich don Werken aller 'Anuänacr und 'Andcter der specinsch sogenannten Zu kuiiirsmiisik lnitcischeidet, und kan» Brabmv in diesem Wette nicht mit llmen intentificiit werten. 'Brahms wird als der Erbe und das weiter schaffende Talent ani dem Grund und Boden Schumami'k betrachtet; damit ist auch die Erklärung seiner Vor züge nnd seiner Mängel gegeben. Dieses ackitunggcvictcnbc Strebe» aber >uird die Kritik veranlassen, mit gleichem Ernste an die Ausgabe der Besprechung dieses Weites zu gehen unb diesem Talente schon im Voraus den Tribut der Hochachtung zollen, wenn sic auch Manches an tcmsclbcn mit Ihren Ansichten nick't i» Eintlang zu bringen vermag. Brahms benennt sein Werk „ein dculsches Requiem" und hat blervei den Text »ach Worten der heiligen Schrift sehr ge schickt zilsanni'cngcslcltt. Was dieser Titel bedeutet, könnte scheinbar eine nnteigeordnele Frage sein, deren Beantwortung wird aber doch einen entscheidenden Einsliiß aus die Bcutthcil ung des ganzen Werkes ausübcn. Znvörtcrst ertöne die Frage: Was heißt hier deutsch? Soll cs den Sinn haben, der In jetziger Zeit dem Werte ..lculsch" bcigclegt wird und der die deutschen Prüder in den seinsten Weittheile» zu Einem Bande vereinigt? Soll cs nur der Ausdruck dafür sein, das; gcgcnübci d>S lalcniijche» Textes den liebe Wolle gewählt sind? Oder soll dcutf ch bicr diclmeb» heiße»: p r v tcstant! s ch e 0 Ne gnicm? Vlecklcici't ließe sich das Lichtere vermnihen. linter Requiem wl>d c!»e Tobteumesse dcrsiavden, rmd da ww n»i» in naserer piotcsianliick'cn Kircbe keine Mcstcn habe», so würde wohl der eigentliche Titel (es ircialichen Werkes lau ic» müssen: ,.«r ne piotesiaickistbc Traucrmusik znrTvdtcniclrr." Das lattzolisckzc Ncguiem enthält fünf Sätze. Der erste
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