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Dresden. 20. November — In 'Anwesenheit II. MM. des Königs und der Königin, I. M. der Königin Marie. der Königin Elisabeth von Preußen, I. k. H. der Frau Kronprinzessin und Sr. k. H. des Prinzen Gustav v. 2((cisa sand am Freitag Mittag l Uhr in dem Pa lais Sr. k. H. dev Prinzen Georg die raufe tcc> jüngstgeborncn Prinzen statt. Der »cugebornc Prinz hat die Viainen: Mar Wilhelm August Albert Karl Gregor Odo erhalte», Tans- zcugc» waren: II. MM. der König und die Königin 2lugusla von Prcusic» und II. kk. HH. der Kronprinz und die Krön Prinzessin «von Sachsens. Sc. Mai. der König Wilhelm und Sc. k. H. der Kronprinz wurden durck: rniscrs Königs Majestät, I. Äiaj. die Königin 'Augusta durch unsere Frau Kronprinzessin vci der feierlichen Handlung, welche trirch den aposloliscixm Vicar Bischof Vorwerk vollzogen >vurdc, vertreten. Außer den obigen fürstlichen Personen »varcn bei der raufe noch zugegen: taö Gefolge I. Pi. der Königin Elisabetb und der hiesige kgi. preußische (Gesandte nebst Frau Gcmabli», die aetivcn Herren Staatominister, die Futrittotamc» I. M. der Königin. der k. große Dienst und die prinzlichen «uitcn 'Nach dem im kgi. schlosse auölicgcndcn Bulletin ist daö vlllgcmcinhcfinden I. t. H. der Frau Prinzessin Georg ganz zufriedenstellend und eben io wohl befindet sich Prinz Mar. Weitere Bulletins werden nicht aufgelegt. — Sonntag den 27. November wird die glüct- lichc (Entbindung I. k. H. in allen Kirchen des Nantes durch Absingung deü Ambrosianlschcn Lobgcsangö und ein besonderes Dankgebet gefeiert werden. «'Dr. I.» — Der Ncichötag des Norddeutsche» Bundes wird aus den 24. November dieses Jahres nach Berlin cinbcrm'cn. — LtaatSministcr v. Friesen ist hierher zurüctgekchrt. Die Verhandlungen über die Deutsche Frage in Versailles sind zum Abschlüsse gelangt. AuchBaicrn tritt sofort ein. Gewisse Evn- ccisioncn sind ihm in Bezug auf daö Militärwcscn gemacht wor den, über deren Tragweite etwas Bestimmtes noch nicht mitge lheilt wird. — Daß Drcödn. Journal erklärt die, wie cS scheint, zuerst von der „Voss. Ftg." angeblich als „durchaus zuverlässig" ge brachte und seitdem durch verschiedene Blätter weiter verbrci tetc Mittyeilung, daß der Generalarzt des XII. (königl. sächs.) ArmeccorpS das Ihm verliehene eiserne Kreuz am weihen Bande «ür nicht annehmbar erachtet und zurückgeschickt habe, alö auf einer vollständig müßigen Erfindung beruhend. — Nach der Augob. ANg. Ftg. laute» die Nachrichten vom sächsischen Armeecorpv vor Paris fortdauernd günstig bis auf einen Punkt, der für die Feit »ach dem Frieden peinliche Be iorguissc erweckt. Die Offiziere berichten nahezu einstimmig, daß gegenüber der Tücke und der fanatische» Unvcrsöhnlichkcit der französischen Franctircuro, die gegen dieselben eommandirtcn -oldnten stets erbitterter werden und zusehends verwildern. Aull, der Fcrstörungösinn vieler Krieger ist seit den Anfänge» beb Krieges beträchtlich gewachsen. Tagtäglich mehren sich die cingebrallsten französische» (Nianaeuen und stets muß die Militärbehörde auch für neue Unterkommen sorgen. Wenn man nun aunimmt, daß in nächster .seit noch 2<äOO Man» Kriegsgefangene inr Dresden angciagr «lud. so daß im (Niuzcn 20.«>oo Franzosen in unserer Umgegend «ich befinden, läßt cS sich ganz leicht erklären, daß unter einer >o großen Menschenmenge nicht immer die gewünschte Disciplin inncgehaltcn wird. Aus diesem Grunde hat man neben de» Baraken ein sogenanntes ANestbaus aufgesiilnt, wo man die französischen Gcsangcnc». welche sich leichtere Discipiinar vergeben zu Schulden haben kommen lassen, sistirt oder mehrere Stunden Flinten (alte Perkussionsgewebre» tragen läßt. I» neuerer Feit ist auch eine in Sachsen ganz ungckanntc Strafe binzugckommcn, man bindet die Verurthciltcn mit Stricken an eine Palilsakc und läßt ne eine oder mehrere Stunden sieben. Am vergangene» Bußtage waren 4 Franzosen «Nachmittag» in dieser Stellung zu sehen. — Von denjenigen königl. sächsischen Beamten, welche aus Anträge des Bundeskanzleramts seiten der diec-icitigen Negierung behufs Verwendung in den occupirkcn französische» Provinzen zur Verfügung gebellt worden sind, bat zunächst der hiesige BezirkSgcrichtsassessor Freiherr v. Ardeiiiic einer telegraphischen Berufung des Elvilcommissars im Generalgouvernement zu Nbeimo, Prinzen Hohenlohe, in die Eivilvcrwaltung zu Nbcims Folge zu leisten genabt. llt. Trotzdem daß die Wobltbätigkeit durch das vielge staltige Kriegsclend so sehr I» Am'p »>h genommen wird, bat es die Vorsteberschait des hiesigen Pestalozzi'tiitS ermuntert dnrcl' eie tantcnsiocrthe Bereitwilligkeit seines I'ocl'vcrclnte» Frauen Eomilßo und im Hinblick aus seine immer noch ummsseuker zu lösende Ausgabe: „Verhütung der sittlichen Verwahrlosung der Jugend aus de» ärmeren Klassen des Volkes und insbesondere unserer Stadt", sowie auch eingedenk des eben io schönen als wahren Wortes: „Die Liebe höret »immer aus" - wiederum -gewagt, wie alle Jahre, so auch in dem gegenwärtigen eine Ausstellung und Vcrloosung verschiedener Arbeiten undGeschenkc zu veranstalten und deshalb bereits an die alten und neuen «rcundlichcn Gönner und Gönnerinncn des PestalozzistntS eine „herzliche Bitte" um Spendung solcher Liebesgabe» ergehen lassen. Fioar ist nun schon, wie uns mitgclheilt wird, in erfreulicher Weise dieser Bitte von mehreren Seiten entsprochen worden, doch wird cs der guten Sache gewiß förderlich sein, ivcnn »vir durch diese Feilen auf die in unserem Fnferalenlheilc enthaltenen nähere» Bestimmungen über die nächste» Sonntag, den 27. November stattfindende Verkaufs-Ausstellung Hinweise». Zugleich werden wir gebeten, hier mit beizuüigen, daß das mehrfach erwähnte ansehnliche Legat des verstorbenen verrn Schuldircctor König, dessen Flirscn zur Erziehung von Lehrer ivalsen im Pestalozzistittc zu verwenden sind, derartige Voran staltungen zur Gewinnung von weitere» Subsistenzmitteln keineswegs überflüssig gemacht bat. da die Fahl der im Stifte erzogenen Waisen infolge dcö Legats bereits um 5 vermehrt worden ist und diese Erweiterung der Anstalt nicht unbedeutende Kosten verursacht bat. — Bürger-Verein. In der sehr zahlreichen Versammlung am vorigen Donnerstag war die Beschlußfassung über die. vom Verein auszustcllentc Eandidatenlistc zur bevorstehenden Stadt verordnetenwabl auf die Tagesordnung gesetzt worden, und genehmigte die Versammlung nahezu cinllimmung die von der erwählten Eomnussion empfohlenen (Kandidaten. Ebenso erklärte ste ihre Einwilligung dazu, daß die Wahlagitation mit dem Verein der Imuuigältcstcn und den, Verein Gcwerbtrcibenter gcmcinschastlich betrieben werde, um möglichst die Eanditaten dieser drei vereinigten Eorporationcn durchzubringcn. Es braucht kaum binzugesügt werden, daß dcr Bürgcrvcrein, seiner Tendenz entsprechend, nur freisinnige, um das Gemeinwohl besorgte Männer ausgestellt und vorzüglich darauf Bedacht genommen bat, Eandidatcn zu wähle», welche dem finanziellen Tvcil unsrer städtischen Verwaltung ihre besondere Aufmerksamkeit schenke» werden. — Auffällig wird es den hiesigen Eonccrtbciuchcrn ericbei nen, daß die größeren Evnecrtc am heutigen rage nicht abgc- halten werden dürfen. Dieses Verbot begründet sich, auf, 8 7 des Gesetzes vom l(>. Scpt. d. I., tnach welchem alle gcräuscv vollen Eonccrtc an Bußtagen und deren Vorabenden, sowie am Todtcnsonntagc unzulässig sind, theatralische Vorstellungen jedoch abgchalten werden können. — Dem Vernehmen nach Ist im Lause dieser Tage von einem hiesigen Goldarbcitcr in seinem Gescbästslocale ein Mensch angehalten worden, der einige goldene Ubrkctten dort zum Vcr käme ausgcbotcn, über de» redlichen Erwerb er sich aber nicht hatte gehörig eiuswcisen können. Der Mensch soll identisch seln mit einer Persönlichkeit, die in Ictztvergangener Zeit in vielen hiesigen Iuwelicrlädcn unter dem Vorwand, etwas kaufen zu wollen, erschienen ist, in den Geschälten aber, wo man ihn, nicht genau auf die Finger gesehen, gestohlen bat. Im Besitze des Diebes, er soll ein Borbier aus Löwenberg sein, bat man unter andern Gegenständen auch eine neue kurze goldene Ubrkcttc mit goldenem -Schlüssel und ovale», tbcilö glatte», Wells geriesten Gliedern gefunden^ die er zwar gefunden zu haben vorgicbt, die jedoch wahrscheinlich in einem Goltarbeitergcschäft von ibnr heimlich anncktirt worden ist. — Einem fremde» Ncisente» ist in diesen ragen auf bisher noch nicht aufgeklärte Weise in hieiiacr Statt die Brieftasche abhanden gekommen, in der sich außer einem Geldbeträge von circa tztO Tbalcrn, eine Vollmacht seines Handelshauses bekun den hat, an deren Wiedererlangung ihm besonders gelegen ist. — Aus öffentlichen Blättern lesen wir, daß in re» letzten Tagen aus Neustadt-Evcrswalte wieder ein Postbeamter mit tiooo Tbalern Eassengcltcru turchgegangen ist. — Am >0. d. MtS. ist in Berlin ein grauenvoller Mord auSgcsührt worden. In einer kleinen, hauptsächlich «ür jüdische Handelsreisende eingerichteten Herberge logirten sich an gcuann tcm Tage vier russhche Arbeiter ein, von denen drei ihr Nacht lagcr im Schlafzimmer der WirthSleutc angewiesen erhielten. Am andern Morgen fand man die Letzteren ermordet i» ihrem Belte, cs waren ihnen mit einem schweren Hammer die Schä dcl vollständig zertrümmert worden. Die drei Nüssen hatten bereits am frühe» Morgen taö Weite gesucht, nachdem sie vor her verschiedene Behältnisse erbrochen und aus diesen mehrere loo Tbalcr Geld gestohlen batten. Durch schnelle Verfolgung der Mörder ist eö mdcß gelungen. dieselben in Königsberg zu verhaften und nach Berlin zurück zu transporriren. Die Vcr brcchcr sollen daselbst auch bereits den Mord eingesiantcn haben. - Die Ankündigung eines EoncericS von Wilhelm Holl mann, früheren Mitgliedes unserer königl. Oper, gicbt uns Gelegenheit, dieses Künstlers zu gedenken, denen allzugroßc Bescheidenheit allein die Ursache ist, daß sein Name noch nicht so bekannt, wie er cS verdient. Herr Heilmann iü ein ebenso vortrefflicher Lietcreoinpenist, wie Licder«ängcr. Nach beiden Nichtnngen veredelt seine Leistungen ei» klares, hochpoetischcs Erfassen der Dichterworte und das ieclcnvoltste Na.hcmpffiikc» der Eompositionc». So gehören »niercr Meinung nach seine Eompositionen Hcinc'schcr, Geibel'scher und anderer Lieder zu dem Vorzüglichsten in diciem Genre. Aber auch «eine Wirk iamkcit alö EscsangSlebrer erzielt in Folge feiner schnell faßlichen Lehrmclhode nicht nur theoretische Geiangsfcrtiglcik. iic regt auch das gelnigc Erfassen der Eompositionen und deren ge schmackvolliteii Verklag leohaff an. Wir sink übeneng:, daß uns Mancher, der das schöne Talent des Genannten kenn!, «ür dielen eßcnllichen Ausdruck gercchcr Anerkennung du Hand drall 1. Möge» stille seelenvollen Lieder vst-nach wieder klingen! In der am vorigen Donnerslag in der Eentralballc «tat! gesunkenen öffentlichen Versammlung wurde von einem anwe senden Polizeioiffeianten eine in einer dunkeln Ecke sitzende Per fönlicl'leit bemerk-, die ib»> näherer Beiichligung werlh schien. Er ließ dieselbe l nrch einen Kellner ans der Versammlung bcr am- in die Vor: alle rufen und entdeckte kort >o'orr, daß er es mi! einer »oll« wagen Franenspcrion in Mannslleidcrn g: nun bade. Die Pcrion mußte mit hinter die Frauenkirche wandeln und dort ergab n.h weiter, daß sie die angebliche Ebesrau eines gegenwärtig mir im Feld gebende» französische» Nalionalgar killen aus Naims war, der man bereits seit mehreren Tagen polizciiichcrieits oergeblich nachtra.htcte, weil sie unter Himer lassung von Schulden aus einen: hiesigen Hotel heimlich ent wieben war. - Vvrgcstnn Abend ist in. der ersten Etage eines Hanfes der Neinh.irdtsnaße, vermittelsl einer aus einem Test! i» eibge schoisenen Kugel, eine Fensterscheibe zertrümmert worden, zum (glück ist die in dein fraglichen Fimmei befindlich gewesene LogiSinbaberin durch die Kugel nicht verletzt worden Dr »ich dieser Nmug, durch welchen im ungünsügcn Falle leicht Ge sund-beit, ja icttM das Leben eines Menschen ge'äbrtet werden tann, nnr z» oit hier wiederholt, so ist cs iel-r zu wünschen, daß einmal ein lolche-. Frevler ertapp! und zur Warnung !nr andere leichtsinnige Menschen ans S sirengffe beffraik wird. In dic-en Tagen beginnt die von Seite» des Ltadtlakbes angcordnctc altgemcinc Brunucnrevisio» im 2. Polizcibezirl, d. l. iin innere» Tl'eüc der Altstadt durch die lediglich aus die För derung der öffentlichen Gesundhcitspflcgc gcrillffctcn Maßregel und die damit betraute» Beamten. Ei» Unternehmer in Döbeln sucht neueldingü hundert Eolonukuwagen ffir die zivelte Armce nael> Frankreich rrnb zwmr unter den kehr mpeetahlen ?lussichten aus täglich !i THIr., freie Kokt >ür den F-ll-cnrann und >rcie Veipslegung der Pterde - Aui dem 'Wege von einem bekannten Tanziaalc ln Neu fladt bis in leine ebendaselbst bcfliidlichc Wobnung. ist in einer der bcrgaugcncn 'Näckffc einem lnesige» Bürger die Taschenuhr nebst Kette abhanden gekommen, und vorauosichllich von einem jungcn Mann entwendet w rten, der sich zu sciucm Begleiter auigeworicn gel-abt und dabei >cdc»salld Gelegenheit gefunden bat, die Ubr in einer seinem Besitzer gam unauffälligen Weise zu anneetircn. - Warum ioll ein Dich nicht auch in der Lotterie spielen: Diese Frage könnte mit „ja" beantwortet werden, wenn er tat Loos dazu aui rellni-ll-c Welle an sich brächte. Aus einer Wob» ung aut der Nbänitzgcissc ist nun aber vor Kurzem ein Achtel loos der Kgl. Lälln. LandeSlottcric und zwar mit der Nummer :i2,20l gefloblen worden. Vielleicht findet sich ein Treffer, der »och vor dein Eintreffen des Treffers den Betreffenden trifft. — Unter der Leitung des Herrn Technikers Müller aus Stettin baven bekanntlich schon leit längerer Feit regelmäßige .Zusammenkünfte rciigiööglelcbgesinntcr riesiger Einwohner stattgesinitcn, deren Anschauungen in religiösen Dingen gleich- weit entfernt ffnd bon den der andere» christlichen Kirchen. Jetzt lcaben nun die Anhänger jener Nichtmrg sich alö eine Gemeinde apostolischer Ehriflcii förmlich constiknirt und einen Geistliche» in der Person eines Herrn Hildchrand aus Manche berg bei Berlin gewonnen. Eben lolche Gemeinden befleben bereits i» Leipzig und Königstcin. — Meteorologische Notizen und Wetter- propbezcihung. In ictztvcrgangkiicr Woche waren an mehreren Abenden Polarbande» und Polarstrcifen am Himmel sichtbar. Eö stehen dieselben mit den magnetischen Strömungen i» Verbindung und sind Wolkenbildungen von bestimmter Gcffalt über dem nördlichen Horizont. Sehr seine, zu langen Nelben neben einander geordnete Eirrud-Wölkchen bilde» die Bcflandtbcile von beite». Die Polarbanden erschei nen in der Form von Bogen, beginnen am Horizont aus der Westseite, sieben gegen Norden am höchsten und enden aus der Ostscite des Horizonts. Sic erscheinen ungefähr an den Stel len, wo das dunkle Segment des Nordlichts gegen seinen Hellen Saum sich abgrcnzt, und eö finden bei ihnen. wie bei diesem, bäuffg Verschiebungen dcö ganzen Gebildes ein wenig ostwärts oder westwärts statt. Die Polarffreisen erscheinen gerade ge richtet und sind gestellt wie die Lichtsäuicn. welche bei dem Nordlicht aus dem dunklen Segment aufftrahlen. Beide Wol- kengcktaltungen bleiben bisweilen längere Feit mit geringen Veränderungen nahebei am gleichen Ort, eine Eigenthümlich kcit derselben, die sich vorzugsweise an Polardanden beobachten läßt. ES scheint sowohl bei der Bildung von Polardanden und Polarstreiscn als auch bei der Entstehung bon Nordlichtern der in der Atmosphäre enthaltene Waflerdampf in hohem Grate von den magncto-elcctrischcn Strömungen beeinflußt zu sein, wodurch diese Erscheinungen «die im Allgemeinen den Schicht wolke» und sogenannten Windbäumcn ähnlich sind) mit dem Verlauic der Witterung im Fusammendangc stehen. — In dieser Woche wird in den ersten Tagen trüber Himmel vor herricivu, die Temperatur wird allmällg sich erniedrigen, ein kalter Wind wird Schnccwolkcn herbeistihren und für die zweite Halite der Woche raube Witterung bewirken. lZm-omottins. -- Nepertoir dcsKönigl. HoilbeaterS. Sonn tag: Tannhäuicr. - Montag: Kenia Heinrich V. — Dienstag: Am Elablcr. DcS Kriegers Fra». Die Leiten sunger Frauen. Der Kiirmärlcr und die Picardc. Mittwoch: Der Templer und die Jüdin. Ivanhoe: Herr Kammersänger Tichatscheck. Donnerstag: Minna von Barnbelm. - Freitag: Die lusti gen Weiber von Windior. — Sonnabend: Ein geadelter Kaustnann. - Ociicntliche Gerichtssitzung am >6. und 17. Nobbr. Ein außcrgcwöhnlichcs Bild bietet der Sitzungssaal dar, zahlreich anwesende Fubörei einerseits und vier Angeklagte ans dem Bürgcrstante, vier Verwest iae: »nt eine lange Neide Fcngcn andrerseits. Allein ein gewiß noch höchst selteneres Vorlonnnniß ist: Kein Verletzter, kein Bestohlener und doch Pier des Diebstahls Angeklagte wegen eines DiebstablsobiecteS in dem honen Wcnl-e bon .'>ok> Tbalcrn, der Preis dreier Pferde zu IN.',, l«',o »nd IA> Tvlr. Die Namen der noch unbestraften Angetiagten sind: Johann GottUeb Traugott Nichtcr, früherer Neiiauralenr an der Begertmg Friedrich Emil Bernhard, ge nanni MoweS, Gla-erweister. Gustav Edmund Klelnstück. Ei ganenreiiender und Händler und Heinrich Ferdinand Neben Werntcl, Kellner, Ho'eenditorosohn, iämiiillich von hier. Deren Verwestiaer lind die Herren Adv. Kinitzsch, Adv. Ist-. Sclxiff raw. Adv Iw. Stein l. und Adv. N. Schanz. Am 25,. JiUi d. I. '.nst an- dem Hoipstalple-tze hier die Mobilmachung der Armee statt. Das war ein Lebnw Einberniene Soldaten, viel Militairv'erde, viele Zuschauer »nd mit 'Vier. Eßwaarcn und Eigarren 'ciil-attend, Händler iüllte» den Platz. Fn Letzteren achörten auch die beiden Angetiagten Nichte: und Klelnstück, deren Gchüttcn wäre» der Angettagte Moldes «vci N.) und der 'Angellagtc Wcrndei «bci K.«. Fall r'ttlr waren bon der Kriegs begcisternng entstammt, der lstjahrige Letzacnanntc hatte schon elniae P!ai vernicht auch unter die Neiden der Krieger cmkge nommcn z» werden, allein er war iür z» schwach dazu befunden worden, llm dennoch den Kriea »ntmachen zu können, batte er sich nun cniichioffcn, einem Markedeiittr «eine Dienste anzu vielen. Da «wrte er, daß Kleinstück in dieser Eigenschait mit In den Krieg ziehen wollte n»d ioiori eröffnet:- tieici» der KriegS- e-ntt'»stast »ein Anliegen und icgitimirtc stch durch icinen Gc- vnrrc-schein. K'cinsliick entivrach diesem Wunsche mit .ziemlicher (sß-ioißheit. worauf ATeindel iogicieh an lenem Tage bittreich zur Seile stand. Aull> de: Angeklagtc Nledier wollte sieb alö Mar- ledentcr mit an- den Kriegviehanplatz begeben. Er und Klein stück bcabsichliglen daher, sich daz» sc ein Picrd zu kamen. Da woelic cs nun das Glück, oder richtiger das Unglück, daß an jenem Tage Nachmittags »ach 2 Ubr, nachdem sämmtliche Pferde dem Militalr zngethcstt waren, noch ,l „überzählige" Pierdc sich am Platze befanden. Die beiden dabei sielenden Unteroffiziere, welche gegenwärtig im Felde stehen und deren Namen nicht haben ermittelt werden können, machte» ibrcm Aergcr wegen den Picrdm in Motte» Luit und sollen dem Nledter und Ma- tbäs erzählt haben, wie gar sehr der betreffende Offizier ergrimmt ittx-r Kis „Fuvie. acwcsen !ci und ihnen zugerusen habe: