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- Erscheinungsdatum
- 1870-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-16
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
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TLgstch früh 7 Uhr. Anlerate «oerdeu aogenomme»: biS Abends «, SonntaaS: VIS Mittags 12 Uhr Marienftratze I»; in Strustadt: Buchdruckerri »oa Job. Pähl er» gr. Klostergasfe a. Anzeigen In dies. Blatte stasen eine erfolgreiche Verbreitung. Aaslager »SV«« ExeinPlare. Abonnement BierteljLhrlich 20Ngr. bei unentgetdlicher Lie ferung in s Hau» Durch die lUnigl Post dietteljLhrl. 22»,Ngr Einzeln« Nummern l Ngr Tageblatt silr Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Nr. 32V. Fünfzehnter Jahrgang: Znseratenpretse: Für den Raum eine« gespalrenen Zeile: l Ngr. Umer „Eingesandt' die Zeile 2 Ngr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt. — Verantwortticher Nedacteur: Julius Ntichardt. Mittwoch, 16. November 187V. Mitrcoactenr: Theodor Drobisch. Dresden. ist diovember. — Hier eingegangencn Nachrichten zniolge hat Le. Crc. der Herr Staatonstnister Freiherr b. Friese» am lä. d. Ni. in .Versailles seine Nückreise angetretcn und wird Cndc dieser'Woche in Dresden eintreffcn. <Dr. I.f — Unsere Soldaten im Felde. Nach den vielen an uns gerichteten Briefen scheint auch über',» Nhcui der Win tcr stark an die Tbürc zrrklopckn. So erfahren wir aus Soissons unterm 10. dies. M., das, am 'Abend vorher die Truppen der erste Schnee überraschte. Am Morgen war 'Alles wein und tag »er Schnee auf den Dächern ein Zoll hoch, während der Erdboden den seinen bereits eingeschmolzen hatte. Die Soldaten sind darüber nichts wcnigcr als erfreut, sic erwarten, wenn auch kalte, so doch schöne Tage, Cin anderer, ebenfalls in Soissons stehender Soldat beklagte eine» Uebelstand, dein das gröbere Publikum wohl doch einige Allsmerksantteit schenken könnte. M betrifft dies nämlich die Beriendung der Pappen Couverts mit etwa 8 biö l» Cigarren. Die Criabrung hat gelehrt, daß diese Couvertö höchst unpraktisch sind, da sie unterwegs, weil sie in vielfache Hände gelangen, a» den Bändern ausgchcn und x)ic Cigarren hcrausiallen, so dass der Adressat oft eine leere Hülse bekommt und ihm die ganze Freute verdorben ist. — »Ci» ganz Verlassener meldet sich bei unounter'ui lo. stlobernbcr BbennS, der dort durch die Dresdner Nachrichten erfahren. ^tiuS il jdaß seine Kameraden vor Paris durch die säck'stsck'kn Hilfsbcreinc reichlich mit warmen Mklcitungöstückcn versehen werden, ja das, tr sogar durch einen kanicradschaitlichen Brief erfahren, wie -Manche mehr bekommen, als sic brauchen. CS mag dies wohl mnä' Vorkommen, man kann es daher dem Correipondentcn nicht ^erdenken, wenn er darüber klagt, das; er und seine Kameraden aus dem lieben Batcrlande auch »och nicht das Cremigste von Derartigen Sachen gesehen. -Auch sollen die Mäntel bereits sehr schlecht und zerrissen sein, die bei Tage keine Parate mache» und in der kalten Nacht keine Wärme spenden. - Die Truppen um Clermont freuen sich jetzt darüber, daß eine reguläre und schnellere Postverdindung hergcstcllt ist, so daß sic jetzt schon ibre Sendungen ans der Heimatb innerhalb 4 Tage» erhalten. Seit dem 7.d. M. durchstreifen starke Abibeilunge» preußischer Soldaten die dortigen Wälder, um dieselben von den Franktireur banden zu sauber», was endlich einmal Hoffnung gicbt, die ,Sicherheit der Landstraßen wieder hcrgestcllt zu leben. Der neulich leider von diesem Gesindel erschollene Hanptmann hinter läßt sieben Kinder in der Heimath. Unter den Cinwohncrn namentlich wütben drei tückische Feinde, die Pocken, der Tvphuo und die Nubr. : - 'Auch die Soldaten im Felde werden ihr WcihnackckS- fcsi feiern, freilich nickst im Kreise der Ihrigen, so doch aber in Gedarrten mit ihnen. Manche Liebesgabe wird ans der Heimath über den Mein wandern, um die stillen Weihnachten tcr K ne ger wenigstens in etwas zu beleben. 'Am besten eignen sich da A« die Stollen, und einige unserer Backwaarcniabl stauten ha Den schon dafür insofern gesorgt, als sic einen besonders ball Daren unk sich irisch baltcndc» Stollenteig bereiten, der, in die Form der bekannten Fcldpostpcignctc gebracht, sich scbr praktisch vcr,enden läßt. Derartige Fabrikate oncrircii jetzt scho» die Bäckereien pon Beyer. Marienstraße 2>z, vi-r-u-vi^ der Post, und ,-von Culitz, Galcriestraße 4. — Um Mißverständnissen vorznbcngcn, crwäbnc» wir. daß Herr Bestanratcnr Kneift die von ibm gerpendcten 2«>o Flasche» .Barrisch Bier dem Lazarett i» der Bkrtcreaicrnc übersendet bat und nicht dem der Pioniercaseme, wo Fraiizoien sick'bestiiden. - lieber das Ciitweicben iranzösischcr Gerangener von tci Festung Königstein bringt die Prager „Bvbemia" vom io. November Folgendes: Ciestern brachte der Dresdner Abe»dzng cincn iraiizösischcli Dinzrer und :i Man» vom :<o. und «ß». »raii- zösischen Iniantcrie Begimenl »ach Prag. Der D'stzier lvurde in Metz gerangen und entwich ani dem Transporte. Die drei Soldaten waren bei Seda» in preußische Gefangenschaft gera Iben und sind aus Königstein entwiche». Ihrer Nnsiage nach wurden sie von den Preuße» während ihres'Alickrstl'altco nicht schlecht behandelt. In Bodeirbacb veranstalletc man »nr sic eine Coilectc und bezahlte ihnen die Fahrlartc» bis Wien, wo- Din sie noch gestern Abends weiter rühre». lieber de» Din rzicr bringt die „Numburger Zeitung" Folgendes: I» dcr Nack't auf Sonntag, den 6. d. Ni., wurde in Hainopach ein aus der Preußischen Gc'angtnschast entflohener französiick'cr Dinger ge Me». Derselbe war rrüb zwischen 2 und :i llbr dort airgc .kommen, batte bei einem Sck'ircidcr, welcher noch arbeitete, --Lickst gesehen und war dort oingetrctcn, nur sieb in seiner Lau - " ' Der räckck derselbe «darüber Auskunft verlange, ob er ln Preußen sei. Als ilm der Sck'rrcitcr kaö Gegenthcil verstantlicl'gemacht hatte, torrntc der Franzose seine Freute nickst unterdrücken. Cr n,br dann mit der erste» Post »rack' Schlnckcnarr, wo er seinen bäuerischen Militärmantel, die rotbcir Hosen imk sorrstiacn lliiilormstückc gegen Civilklcidcr vertauschte und von einige» angeicbcirc» Bürgern, mit tcncii er sick' in seiner Niutterspracln verstäiidigen konnte, irr den Stand gesetzt wurde, seine Neisc nach Wie» iort- zuieye». - - Die Schilsncht nack' dem Kriegsschauplatz zu somme», hat in diesen Tagen zwei Bäckerlehrlinge in Bischofswerda der crntaßt, ihre Bündel zu schnüren und sieb damit ans der Lehre und ans Bischofswerda heimlich zu entfernen: hoffentlich gelingt cs, sic unterwegs abzusarrgen, und in ihre Heimath zurück zuvringe». — Nm Montag besuchte I. k. H. die Kronprinzessin mit (gefolge daS Barakcrrlagcr bcl llebigau und nahm die 4Carr«-o irr Augenschein. In dem neu errichteten Carrö rvar gerate eine größere Anzahl Gcsangcncr mit Strohsäckcnslopfc» beschäftigt. Wer» daS „Glück" vergönnt ist, in die inneren Nänmc der Nothhosc» zu trete», wird von vielen Seite» bestürmt, einige ihrer Habseligkcitcn avzukauie». So wurde z. B. ein Herr, welcher wabrrcheinlich dem (befolge anzugehöreri schien, von einem Zuaven angcpackt, welcher eine wollene Sckstasdecke für ..«Isux tnrncs" verärrftern rvollte. welches Anerbieten mit gro ßer Heiterkeit abqelclmt wurde. Die Marketender <cö befinden --via» gcicvcn nno war ovrr rmgerreien, um na- v dessprache zu erkundigen. wo er sich augenblicklich befinde. 2 «Schneider, welcher die iranzösischcn Fragen des seltenen näc -lichcn GastcS nickst verstand, wurde endlich gewahr, daß kerck sich in jedem Carrö zwei» machen glänzende Geschäfte. Beson ders wird viel in Dmelettcn, Käse und Lagerbier gemacht. Auch wirb eine große Menge Zwiebeln, Cssig, Heringe unb andere sauere Dinge lonsumirt. — Der Krieg hat vielfache Novitäten Hervorgerufe», theils für die Prarlö, Wells für die Knrzrveil So gehören zu der letzteren die in Hamburg bei Boucs und Geister in Karleniorm erschienene» „französischen Kriegsberichte", denen eine Anwei sung, wie dieselben gelesen werden müssen, bcigcgeben ist, welche die humoristische Seite dieser Berichte erkennen lassen, indem eine Kartcnchablone, in welcher ein Kreuz in Form teö eisernen Kreuzes geschnitten ist, aus die einzelnen Berichte gelegt wird und so der durchistickendc Tert, der ziemlich treffenden Inhalts in Bezug am die faule KricgSiührung Frankreichs ist. beguem als ein selbstständiges Ganzes zu lesen ist. Somit ieblt es die sc» Kriegsberichten allerdings nickst an UnterbaltnngSgabe. Die Buchbandlnng von Löser Woli in der Sceslraßc hält davon Crcmplarc vorräwig. - In der Kunstbandinng von Wohlrad an« Altmarkt lncbeii Conditor Trepp», wird jetzt eine Novität in KriegS- medaillen oder Cr inner rnrgözcichen verkauft, welche, in zwei Haliten geweilt, die photographischen Miniaturportraito der activen deutschen Heerführer von 187«» enthalten. Die Herren Gebrüder Muw in Annabcrg rerscrtigen diese niedlichen Nie taillcn in Cisorm mit der „Wackst am Nbcin" und Inichrirt in Bergoldnng. Man wird sich erinrcrn, daß von derselben Firma vor einigen Jahren Pfennige unb andere kleine Münzen, durch Zerwcilung in Medaillons berwandelt. mit großem Bei lall verkauft wurden. — Alwin Wieck und seine musikalische» Soireen im Saale des Hotel de Sare. Bereits im vorigen Winter gelang cs diesem höchst «.'ackeren Lehrer des Pianoiortcspiclcs. einige Abende z» gewinnen, wo einige seiner Schüler Zeugnis» des Crlcrnte» ablcgtcn und angehenden Sängerinnen Gelegenheit botc», sich mit der Dcffcntl schliert vertrant zu machen. CS war erfreulich, auch diesmal einen Saal zu sehen, der in Ueberstillc von Zuhörern prangte, meist Hörer mit wannen Herzen, nickst dlasirtc C oncertacher, die an Ucbersättlgung leiten: man sitzt am Duell der Jugend und erfreut sich an den Bestrebungen, an dem Ciier, der Alle beseelt. Ucber Alle spannt sich tcr Ncgenbogen der Hoffnung, sic baden noch nickst den Haß und das Wetterleuchte» der Verleumdung auf den bunten Wogen des Lebens gcicl'cn, und in diesem Sinne nimmt man freundlich daS Dargcbotcne bin. Cs erschienen zwei jugendliche Sänge- rinnen, die Fräuleins Lina Hoppe und Theodora Sch mit. Die Crftere sang de» Gruß des Pagen aus Meyerdccr'g „Hu genotten", die Letztere eine Arie von Mozarck, sowie später zwei Licker, wobei 'ich die Bvrweilc einer schönen, ackstnngöwerwc» Stimme kund gaben und in Anbetracht der Coloratnr wie des Trillers Lob verdienten. In der Person des Herrn Crsselt lenitc» wir eine» iungcn Violinspieler tcnncn. Cr spielte eine Noinaiiesca ans dem ist. Iablbniidert, von Bott >ür die Pioliiic eingerichtet, unk ein Nondo von Molicinc und erircntc durch schönen Bogenstrich wie rcine Intonation in Berhindung mit einer Nnbe, die nickst immer bei Geigern seines Alters zu rin den ist. Unter de» Schülern, welche Herr Wn'ck erwählt, er regte» »cl'on die Fräuleins Lötet und Lucile Pohl die Auf merksamkeit, ganz vorzüglich aber die zehnjährige Paula Swab. Als unlängst die große Claviervirtnosi» Frau Iw. Clara Schumann Gelegenheit balle, dieses hochbegabte Musit- lalenl keimen zu lerne», sprach sie sick' walnback cnwusiastiich über dasselbe ans und gab dem Kinde die icste Zusicherung: r» einem Coneerl zum Beste» desselben mitznwlrke». Der lob preisende Ausspruch von einer solchen Autorität ist unstreitig die beste Bürgschaft, wobei ein großes Berticnst binsickstlick' der Ausbildung Herr» Alwin Wieck zniällk Das Coneert, wo Fra» lw. Clara Schumann mitwirkt, roll zu Anfang Deccmbcr stammten und werke» Bcstcllnngcn am Billets schon jetzt in tcr Mniilalienbantlnng von Hoffarw angenommen. Mendels sol'N-Barwoldv sagte einmal: „Man lobe nickst bloS das Ta lenk, man nnterstüiie eS auch!" Möge sick' der ichönc Ausrprnch des Meisters bewahren, wenn Zeit und Stunde kommt. Pm» kommenden l. Januar l«-»7l ab l-at nack' M-mgabe der Bcstimmungcn der fstortkcntichcn Maß und Gewick'tsvcr ordnung vom 17 August ixst" die Messung und Berechnung des Leuchtgases nickst mehr, wie bisher nach Cubikfußcn, sondern nack' Cubirmctem zu enolgen. Cs «'erden daher dicGaSconiu menten bis Cnkc dieses Iäbres die Umänderung ihrer Gaszälster an» Ntetcrmaß zu herrertstelligen haben In Süddentschiand sind in jüngster Zeit ialick-c tonigi. rvürlteinbcrgischc Halbcgnldenstücie in Circulatio» gcictzt rror de». Dieselben trage» die Jahreszahl !<>:! und »ind ans Zinn in einer nack' einem ächten Stücke angeiertiglen Form ge gossen. Am Montag Abend bat ein Palmar beiter versucht, in einem Flciichcraeschäst i» Neustakt eine» sogenannten Nänchcr ti'aler als äcl't zu vcransgal.'ei!. N,'an batte ihm bereits das rvicter hcranszngcbcndc Geld eingei'änkigt. als nran erst den Irrtl'irm bcmerttc und den Man» in Folge kessen festbiell Seit vorgestern früb wird ei» trcizelmiäl'rigcr Scknrl tnabe, der Sobir rvohllmbender tUtern, der sich mit seine» Schulbüchern aus der elterlichen Wohnung eiiticriit batte, bei mißt, ('r scheint sieb herumzntrcibc». ohne zu bedeuten, welcher, Kummer er seinen Clter» dadurch bereitet. Cin in Cotta wohnhafter unk hier beschastigter Hand arbeitet ist vorgestern Abend, alö er am der» Balmalcise den Heirmrcg angctretcri i'attc, i» tcr s>,äl>e des Lhürm.l'cns von einer Maschinc überiahren, >v!e es scheint, aber »i» knrck' den Aicl'cntastcn stark geguctictst rvorde», da er glücklich mitlcn zwischen die Schienen biircingefalic» rvar. Man bat ilm nach kern Statttrankenl'ausc geickmüt. Inr sogcnaiintcn Birtcnwäldcl cn irr Ncnstadt lmt eine »nbctanirtc Frau in dicicn Tagen ei» tan», I I Iabrc altes Mätcl,c» an sick' gelockt unk um die Dbrringel beltoblen. (ss ist immer uiiangeiiebrn, in Statt und Dorf, wenn die stark srcaucntirtcn Wege unpasslrbar sink rrnd »amcntlick, bei regnerischem Wetter gar keinen Grund und Boden selbst iür den Fcswesol'ltcsten bieten. So tönt kiese Klage neuer dtngS auch von jener Dorwasiage herüber, die vom Sck>»llter haus biö in dav Herz des DoneS BrieSnltz führt. Cs soll dort kaum zum Forkommen sein und ganz besonders zeichnet sich mit ihrer Bodenlosigkeit die (hegend tn der Nähe der sogenannten „WasserschöppW aus. In Folge deö gegenüber liegenden Ba rackenlagers ist das Dort Briesnitz sehr stark jetzt besucht unb wäre eö daher wohl an der Zeit und sehr wnnschcnswerw, wenn die Ortöbehörte einmal vielem Ucbclstande HUireich steuerte. Der junge strebsame Verein „Dilcttantla", welcher aus U«) Mitgliedern besteht, von denen sich:t7 in Frankreich unter den Fahnen befinden, wird beute tm Saale zur „Deutschen Halle" einige kleine Theaterstücke („Wanderleben", Posse von Salrngrs und „Schwarze Peter" von Görncri zum Betten seiner militärischen Vereinsgenosscn sowie der Vcrctnökranken kasse au nähren. — Ciestern früh (and man im Gebüsch an der Scbillerstraße einen nur mit einem Hemd bekleideten jungen Menschen, der. während die übrigen Kleidungsstücke neben ihm ani der Erve lagen, fest schlief. Cs ergab sick', daß eö ein armer Blödsinniger war. der den ln Arrtonslatt wohnenden Seinigcn AbentS zuvor entlaufen war. — I» der Nackst vom lctztvergangencn Sonnabend zum Sonntag ist bei Kötzfchcnbroda cin Gütcrzug aus ciucn im Hauptglcisc stehenden leeren Wagen gefahren, wodurch der letz tcre zertrümmert worden ist. Weiteres Unglück ist durch diesen Zusammenstoß nickst herbeigefübtt wordor. Man vcrmutbrt. daß der fragliche Wagen kurz vor Ankunft des Zugeö in böser Llvsickst durch ruchlose Hände in daS betreffende Gleis gebracht worden ist. - Vorgestern batte cin hiesiger Flcischenncister seinen erst (eit kurzer Zeit bei ihm in Arbeit stehende» Gesellen beauftragt, eine Geldsumme von Thlrn. bei einem andern Flciiä'cr für ihn cinzricassircn. Der Geselle that dies zwar, kehrte aber nicht wieder zu seinem Meister zurück. Gesten, Vormittag glückte eS erst den Liedrian wieder zu erlangen. Cr hatte ln der kurzen Zeit von dem Gelte bereits 16 Tbalcr dnrck'gcdractst. Jetzt sttzt er hinter Schloß und Nicgcl und bat Zeit, seinen Leicht sinn zu bereuen. - Brand bei Freiderg. Am Sonntag, den 13. No vember, wurde die vom 'üaumcister Krummbiegel auö Freibcrg im Innen, völlig neu und iebr geschmackvoll rcstaurirte Kirche zu Crbisdvrs und Brand feierlich gerveilst. Die Gemeinde gab durch eine Kirck'cnparatc, welck'c von Mitgliedern der Bcböo den, von Bergleuten, Schuhen, Turnern, Sängern rc. gebildet wurde, ihrer iroben Tbeilnabuic an diesem Tage festlichen Ausdruck. - Dessen tliche Gerichtssitzung, am 14. No vember. Der Handarbeiter Friedrich Wilhelm Iänker, wie derholt wegen Partircrei und Diebstahl mit Getängniß und Arbcitsl'aus bestraft, gegenwärtig in Niederlößnitz, hatte bei einem Umzug von 'Naundorf nach Lindenair eine Fuhre Hol», tadln bringen lassen, welche er bei einer Auktion in Bergen erkauft baden will. Cs wurde ibm aber nachgcwiescn, daß ec das Holz zum größten Tbeilc mit seiner Frau, die ebenfalls schon wegen Brandstiftung ans Unbedachtsamkeit unb Diebstabt Gefängnis» erlitten, wenigstens zu 14 verschiedenen Malen von der käsigen Staatswaldung weggctragen habe. Der Frau waren daher 12 Wochen und Janker» wegen Dicbstahltzbe günstigung :r 'Wochen Gefängnis» zuerkannt. Der von Beiden erhobene Cinsprllch wurde heute vom Gerichte abgewieirn. — Der Dicnstkneck't Gottheit Heinrich Lange aus Bidcrach, 2«) Jahr alt und noch unbestraft, entwendete am 2.",. Jan. d. I. seinem College» und Sck'laigenossen Johann Gotthels Wagner ans Löl'ra, am dem Nlttcrgutc Medingen aus kessen Bern Neidern I Thlr. und 5 Ngr.. gab ten Naub zurück, wurden heute am eine Woche ermäßigt. Friedrich Franke in Nicteriößnitz gerieth eines Tags mit seiner Fra» und Schwiegermutter in Worstwechicl, bei dem er seiner Schwiegermutter nickst allein mehrmals in's Gesicht spuckte sondern ihr auch einen Schub gab. daß sie zu Boden stet Dcsbalb zu s» Tagen Gefängnis» bcrurtbcilt, wurde dieser Be scheid beute ani seinen Cinspruck, anck, bestätigt, weil daS Spucke» in s Gesickst alv tbätlichc Beleidigung anzuicben ist. - Der Förster Beichte au» Weinbötstaer Revier bemerkte seit eini ger Zeit von einem Wilddiebe gelegte Schlingen im Gehege, um damit junge Bede und Kaninchen zu sangen. Cr versteckte sich eines Tages, und iah. wie der hcrbeigetommcne Handarbeiter Spieler ans Weinböhla mehrfache Verbesserungen unk Verän dernngc» mit den Schlingen Vvniahm. Förster Beichte deob achtete ilm eine Weile und' periuck'le dann den Wilddieb einzu rangen, was ibm aber nickst gelang, da derselbe sofort die Flucht ergriff. Bei einer in der Wvbnnng Sbielcr? borgenommcnen Hglissucl'ung fgirken sick' auch zwei Bebgeweibc vor; aber Spieler versicherte, sic schon vor zwei Jahren am einer Straße gcstmde» zu haben, wie ihm auch mehrere Kaninchenfelle von Kaire» a»S dem Walde zngcschlcppt worden scle». Außerdem stellte Spieler, schon früher wegen WildtrebstglstS bestraft, mch rerc Zeugen an», worumer ein von den DrtSgcrichtcir günstigst belenrniniketer Gutsbesitzer, welche eidlich versicherten, mit Spieler zu der angegebene» Z.eit bei einem Schneider zusammen gewesen zu sein. Bei »o bewgndterSgchlagc licßLkggtsgmvaltBciche-Ciscn stncl die Antlggc »alle» und der Gcrickstsboi iprack' heute den Auge klagten von dieiem Vergehen, für rvelchcS ihn, eine zweimongt- lick'-c Geiängniiistraie znertannt rvar, frei. — Die K. Kammer Virtuosin Fräulein Marie KrebS war von dem Ilr.snr. Gustav 'hgolst im !. und >. Hecke der von demjclben im vorigen Jahre unter dem Pseudo Namc».,Antoncllj"hcrauögcgcbc»cn l,a»c-E beleidigt und verleumdet rvorde». Von ibr und ihrem Vater, dem K. Hoi Kapellnrcistcr Hern» KredS war deöl'alb Klage erhöhen und gegen I>r. Wolfs am 20 Tl'lr. Strafe, Privatgeirrrgwunng rr. w. crtamrt worden. HcrrKrebSwider- sprach, da itn» diese Strafe dem Vergelte» uiiairgcmesse» er schien und sein Sachwalter Herr Adv. Fränzcl versuchte kräl tlgst, heute eine höhere Strack zu dervirten: doch vergeben», denn der Gerichtshof bestätigte den fUeick'eid Nur s)r. Wolff war gegen,värtig. Die Constscation der gedachten Hette war schon frulckr bewirkt worden. — Die unverbctratbete Johann« Cmilic Pl'illvv i» fstieoerberinSdor» batte vor einiger Zeit i«r m 'nnicrziuic :vtrr>ngeii auv i.c»cn 'ocin - b Ngr., gestand auch den Dicbstabl zu und t. Die ibin zucrkamrtc» i4 Tage Geiängniß aic Wock'e ermäßigt. — Der Gärtner Carl
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