Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-11
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«gen den wegen EigcnthninSvergchen schon dreimal bestraften Handarbeiter Wilhelm Friedemann aus Odcrpestenvitz bestätigte der Gerichtshof heute das tt Rionate »ArbeitSEiuo lautende Ur- weil, da der Angeklagte durchaus nicht in Abrede stellen konnte, da ft er ans der Tbodc'sehcn Papierfabrik ein eisernes Gewicht im Werwe von >', dtgr. und einen Sack gestohlen. — Dieselbe Bestätigung erlitt das auf eine Woche Gesslngniß lautende Ur- tbeil gegen den Handarbeiter Johann Kräder in Rabenau, wel cher. des Diebstahls beschuldigt, die verehelichte Buschmann zu wahrheitöwidrigcr Aussage verleiten wollte. — Schließlich vrr fehlte auch der von dein Bictualicnbäiidler Franz Herrmann Brockö auf dcrEircnSstraße gegen die Bcrurthcilung zu loThlr. Geldbuße, k> Thlr. Schmerzensgeld und Tragung der Gerichts kosten erhobene Einspruch seinen .sweet, da der erste Bescheid bestätigt wurde. Brocks batte im Dcccmber l8«','.» die an seinem Laden vorbeigcbende 'Amalie Kaiser wegen einer Schuld gemahnt und, da dieselbe erklärt, daß dies nur ihre Mutter auginge. sie blutig geschlagen, so daft sie bewußtlos auf dem Trottoir lag, was die Zeugen kräftig bekundete». Nach der »Aussage des Herrn 1)r. Lehman» hat die Kaiser jedoch durch die Verwund ung keine bleibenden Nachtheilc wenigstens erlitten. — Zur Richtigstellung des Referats über eine öffentliche Gerichtsver handlung der „Dresdner Nachrichten" zur Notiz, daß persön liche Feindschaft in der gerichtliche» Anzeige gegen den am E d.M. berlmiidclte» HeinrichMasnr auöLissa nicht zu Grunde lag. Die Beraulassuna zur Anzeige von dessen geschehener un redlicher Handlungsweise, die nur durch Mittbeilung seines PriueipalS Herrn P. Bieber bekannt geworden, war ein Bor fall in einem gleich ähnlichen Geschäft, in welchem Masur z. Z. conditionirte, dessen Recherchen aber damals ohne Resultat blieben. Dresden, 10. Noo. Daß es mit der Beschießung von Paris oder vielmehr der Belagerung si'iner Außenforts nicht so rasch gehen werde, das hat nunmehr das amtliche Blatt der preußischen Regierung selbst ausgesprochen. »Nach einer hier sehr verbreiteten Anschauung hätte es sich freilich so machen, müssen, daß Graf Moltke, sobald er erkannt, es werde mit dem Waffenstillstand nichts werden, nun gesagt hatte: „»Na nu aber dicke darauf, Alles in Grund und Boden geschossen." »Wenn Graf Moltke dicß nicht tlmt, sondern mit dem Befehl zum Be ginn der Belagerung zögert, so wartet er lhcils, wie der Offi zielle in Berlin schreibt, auf die Entwicklung der Dinge in Paris, theils aber auch, weil faktisch noch nicht die »Belagerung begonnen werden kann. »Wir, in so großer Entfernung von Paris, vermögen nicht zu erkennen, wie weit sckwn die artille ristischen Vorbereitungen der Deutschen gediehen sind. Fertig sind sie auf keinen Fall, sonst würde ein Feldherr wie Moltke, der' die Vorthcile des Schlags auf Schlag zu würdigen und anzuwenden versteht, sich doch keinen Augenblick besinnen, durch Eröffnung der regelrechten Belagerung der Entwicklung der Dinge in Paris etwas nachzuhelfen. Etliche Eorrespondenten melden, daß das »Belagerungsgeschütz der Deutschen zwar in Parks vor »Paris aufgefahren steht, aber noch nicht in Batle- riecn einlogirt ist, andere wollen gar wissen, daß es noch lange nicht in genügender »Anzahl vorhanden sei. Am wahrschein lichsten dürfte sein, daß die Placirung der Belagerungsgeschütze tei dem ununterbrochenen Feuer des Valerien und der andern Forts mit riesigen Stahlgeschützen bisher unmöglich war. »Wir dürfen zu der Führung Moltkes das Vertrauen haben, daß er zur rechten Zeit das »Rechte thun wird. Das Unmögliche kann er nicht möglich machen. Die Ungeduld von Vielen, das Kopf- schütteln von »Andern hat auf den Gang der »Belagerung eben sowenig wie auf den des Kriegs überhaupt auch nicht eine Spur von Einfluß. Nun zur Erklärung der scheinbaren Un- thätigkeit der Deutschen denn in »Wirklichkeit herrscht eine em fige, jede Ehance des Kriegs in »Rechnung ziehende Dhäligkcit sei erwähnt, daß es Trochu verstanden hat, »Paris zu einer furchtbaren Festung umzugestalten, die man nicht durch einen Handstreich oder durch Üeberraschung nehmen kann. »Als die Deutschen vor »Paris erschienen, rechneten sie aus innere Zwistig seiten einer so launenvollen »Bevölkerung und aus die hieraus hervorgehende Lähmung der Vertheidigung. Die nvöchentliche Muse der »Pariser hat sie aber nicht verzagt und kleinmüthig gemacht, vielmehr hat Trochu sie iir dieser Zeit zu leidlichen Feldsoldatcn cingcübt. Trochu crllart jetzt, der mißglückte »Aus fall auf Le Bourget sei gegen seinen »Willen geschehen. »Wenn das wahr ist, so wirft dieß zwar ein sehr cigenthümliches Lickt auf die Diseiplin der »Pariser Besatzung, aber es läßt auch er kennen, daß die Soldaten zum »Ausfall geführt sein wollen. Jedenfalls kann jetzt »Paris einen nickt unbeträchtlichen »Wider stand leisten und inan sollte cs Moltken Dank wissen, daß er sich nicht aus Experimente einläßt, die, wenn sie mißlingen, den Trotz der Belagerer mit wilder Siegcssrcude erfüllen, sondern daß er ein großes Unternehmen in großen. Style betreib!. Sein Plan, »Paris zu nehmen, wird ebenso genial sein, als der, Feldarmeen zu schlagen und zu fangen. Darum Geduld! Die nächsten Unternehmungen vor »Paris werden verinuthlich nicht von »Moltke, sondern von Trochu auSgehen, welcher, strategisch betrachtet, die dringende »Veranlassung hat, die Zeit zwischen dem Scheitern des »Waffenstillstandes und dem Eintritt der Hungersnoth zu kräftigen Ausfallen zu benutzen. Trochu scheint hierbei in Zusammenhang mit den neugebildetcn Heeren der Franzosen im Norden und Mittelsrankreich handeln zu wollen. Im deutschen Hauptquartier denkt man offenbar nicht so gering schätzig von dem, was die Franzosen an Armeen an der Loire im »Nordosten und Westen und bei Lyon und Bourges aufge bracht haben. Man weiß dort, daß sich diese zum Entsatz von Paris bestimmten Heere zu diesem Zwecke allmählig in Bewe gung setzen und erwartet nicht mit Unrecht, daß gleichzeitig Trochu sich rühren werde. Zn »Versailles tarirt man die »Armee bei Lyon aus KO.ntlO Mann, man weiß jedoch, daß sie nur sehr schlecht mit Artillerie, mit Eavallerie fast gar nicht versehen ist. Bourbali aber, welcher angeblich sein Eommando niedergelegt batte, soll nach neuerlichen Meldungen sein Eoni mando noch führen und eine »Armee von 30,000 »Mann zu sammcngebracht haben, mit welcher er aus Lille dein Manteus felschen Eorps entgegen gerückt ist. Durch die Kapitulation voll Verdun dürste nicht blas der französischen Nordarmee ein wesentlicher Stützpunkt, sondern auch den „Ebern der »Arden nen" ein stets offener Schluvswinlel entzogen worden sei». Die Kapitulation von »Verdun ist selbst den »Berliner Blättern über raschend gekommen. Vor .stürzen, noch hatte der Co»,Mandant einen erfolgreichen Ausfall gemacht; in emem Briefe an den belagernden General halte er geschrieben: „Die Bresche, das ist der Ort, wo wir Sie erwarten." Jetzt hat er die »Waffen gestreckt, ohne daß deutscherseits eine »Parallele ausgehoben, noch Issel weniger eine Bresche geschossen worden wäre. Die Nach Acht ron dem Falle von den» viel festeren Metz hat auf ihn offenbar so furchtbar gewirkt, daß er seine starke Festung und dainit eine neue, äußerst wichtige Eisenbahnlinie in die Hand lieferte. — »Von deutscher Seite Nagt man, daß in Sedan jetzt nur eine sehr schwache Besatzung liege, daß die Umgegend Se dans. der Schauplatz den glorreichsten That in diesem Kriege, ziemlich wieder in die Hand der Franzosen gefallen sei, welche gegen TranSportzüge ungestraft allerhand Erfolge erringen. Es wird die höchste Zeit, daß die Abführung der Franzosen aus Metz nach den deutschen »Festungen erfolgt, damit die neue und hoffentlich die letzte Zkraftanstrengung der »Franzosen gleichzeitig auf allen »Punkten niedcrgeworfen werde. — Das neueste siegreiche Gefecht bei Ehanmont, südwestlich von Ranzig, zeigt, an wie unerwarteten »Punkten die Freischaaren und »Mobilgarden auftauche». Verinuthlich sind cS schon die Spitzen der Friedrich Earl'schen Armee gewesen, welche von Rietz ans nach Süden Vordringen, die dort einen für sie unblutigen Sieg erfochten. — Tie Absichten der beiden »Waffenstillstands unterhändler saßt man vielleicht an, richtigsten dahin zusammen: die Franzosen wollten den »Waffenstillstand, um sich während desselben besser für den Krieg zu rüsten, die Deutschen, um damit den Frieden anzubahnen. An der »Verschiedenheit beider Standpunkte mußten die Unterhandlungen scheitern. »Versailles, Mittwoch, 0. November. »Mit den hier in unsere Hände gefallenen drei Ballons sind 7 »Personen gefangen genommen, welche zur kriegSrechtlichen Aburtheilung in preußische Festungen gebracht wurden. Die ihnen abgenommenen »Papiere comproiiiittiren Diplomaten und andere »Personen, denen man mit »Rücksicht auf ihre Stellung und ihr Ehrgefühl den Verkehr von Paris aus gestattet hatte. —- Hamburg, »Mittwoch, 0. November, »Abends. Die „Börscnhalle" meldet aus Kux haven von heule »Abend ti Uhr: Osficicll wird mitgetheilt, daß, zuverlässiger »Nachricht zufolge, die französische Flotte 30 Schiffe stark in die Nordsee gegangen ist. Die Elbschifsfahrt hört auf. »Alle Seezeichen werden entfernt. Die Lootscn gehen nicht mehr aus. (Dr. I.) »München, 0. »November. Die als ESeorte französischer Kriegsgefangener hier anwesende 5». Eompagnie des 10. Land wehrregimeiilS unter Eommaiido des Lieutenant Keim wurde heute zur Festtafel in die k. Residenz gezogen, bei welcher »Flügeladjutant v. Sauer den König vertrat. Dem Festmahle wohnten ferner noch bei ein Generaladjutant des Königs, der Sladteoiiiinandaiit und Deputationen von Offizieren und Unter offizieren. Der Sängerchor des Hoftheatcrs und eine Musil kapelle besorgten die »Tafelmusik. Heule Abend besuchen die preußischen Soldaten das Hostheater, wo ihnen zu Ehren auf »Befehl des Königs „Eolberg" von P. Heyse gegeben wird. »Morgen veranstaltet der »Magistrat ein Festbankett in der »TLestcnd- halle. Die »Preußen wurden Seitens der Bürgerschaft aus das Herzlichste ausgenommen. E. Z.) TourS, 10. November. JuleS Favre erließ ein Eircu- larschreiben an die französischen Gesandten im Auslände bezüg lich der »Verhandlungen über den »Waffenstillstand. Das »Rund schreiben geht davon aus, »Preußen gebe vor, zur Fortsetzung des Krieges gezwungen zu sein durch Frankreichs »Weigerung, zwei »Provinzen abzutreten, von welcher »Weigerung Frankreich weder abgehen könne noch wolle. Favre führt alsdann aus: Daß »Preußen eine Lötagige Dauer des »Waffenstillstandes und die »Wahlen, obwohl mit Beschränkungen bezüglich des Elsasses und Lothringens, zugegeben, die »Verprooiaulirung von »Paris aber zurückgewiesen habe, daran seien die »Verhandlungen ge scheitert; denn »Waffenstillstand ohne »Verprovianlirung sei Her beiführung der Eapitulation innerhalb bestimmter Zeit. Hier durch sei auch das Zusammentritten der Nationalversammlung vereitelt. Europa werde diese »Politik in richtiger »Weise wür digen. Zules Favre fährt alsdann fort: »Wir haben alles »Mög liche gethau, um als »Männer von Ehre dem Kampfe Einhalt zu thun, doch jeder Ausweg ist verlegt. Nur unfern »Muth haben wir jetzt noch zu Rathc zu ziehen, indem wir die »Ver antwortlichkeit für weiteres Blutvergießen aus Die werfen, welche systematisch jede Transaclion verhindern. Tie »Rote ruft die neutralen »Mächte zu Zeugen aus gegen jene inhumane Politik und hebt schließlich hervor, die Regierung lhue »Alles zur Herbeiführung eines würdigen Friedens, aber ihr seien die »Mittel genommen, um Frankreich zu »Rathc zu ziehen. In zwischen habe sie »Paris befragt und die ganze Stadt habe sich in »Waffen erhoben, um zu zeigen, was ein »Volk vermöge, das für seine Unabhängigkeit kämpft. »Von der L.'>0-»Millie>ncn »Anleihe sind erst 03,0L0,00o gewichnet. — Tie eingctroffene „France" und „Liberia" wollen wissen, daß das diplomatische Eorps demnächst TourS verlassen und sich nach einer mehr südlich gelegenen Stadt begeben werde kTr. I.- Wann nun dann! der »Anssing gemacht werte» wird, schreibt die ,,N. St. Z.", die Pariser durch das Bombardcmcnl zur »Vernunft zu bringen, können wir natürlich nicht wissen: lange wird eo aber wobt nicht mehr taucen, und vielleicht liegt auch lchon in der »Verlegung des Hauptquartiers des Ist. Armeceorpü nach Schloß Le Piplc ein »Anzeichen, daß sowobl der Ccrni- rungSgnrtcl »in Paris enger geschlossen, als auch tic Activ- Operalioncn demnächst beginne» solle». Schloß Lc Piplc liegt südöstlich von »Parid. in der Na!" tcö Ltädehcno Boissh St. Leger, an der Straße von »Paris nach Mclun. „Keine »Zar te!", fäbrt das B att lort, „kein Einsichtiger in Frankreich glaubt an die »Möglichkeit eines enolgicichcn Widerstandes, denn man denkt in Frankreich cbcniv iolgerichtig. wie ander wärts. Jede organisirtc Regierung würde unter den bcntigcn Umständen Frieden schließen Die Lcgilimistcn, tic Orleans, die Republikaner, taö Kaiserreich. »Aber wir baben in Frank reich keine solche Regierung, wir baben nur Parteien, welebc durch diesen Krieg ans Ruder kommen wolle», welche Frank reich opiern, weil sie nachbcr berr'chen wollen. Jede »Parle, will ibre Hände bei dem Kriege baben. in kcr Hossmmg. sieb die Herrscbait z» sichern; keine »Partei wagt cs. de» Frieden;» schließen, weil sic fürchtet, mit dem »Abschluß des Friedens sich die Ebancc» aui tic Zukunst zu verderben. Das ist die wabrc Lage Frankreichs. WäbrcnL man den Patriotismus anrisst, wird man von dem Eigennutz getrieben, während man den Fremden zu bekämpicn vorgiebt, ist cs der »Bürgerkrieg, den man iützrt". Der Korrespondent der„Jnkcpcndanec" in Rietz bringt nach folgende (Onzclbciten über tic letzten »Momente der Rbcinarmcc in der Festung: „»Von zcbn Ubr trüb an sab man von der ES planade durch den strömenden Regen die Deutschcn berankom- mcn, deren schwarze Schatte» nach und nacb ans dein »Nebel bcrvortratcn, um tan» in den Forts St. O.ucnti». Ouenlcn, Saint-Julien und Plappcvillc zu verschwinden. In Rietz barrlc die »Armee, schon vbnc »Waffen, aus ihre Bestimmung; aus »An i laß der gewollten Erschöpfung, inldie unsere brave »Armee Ver fällen kft. schien dritten die Soldaten untdr den Fenstern auf und ab, entlang den hungerigen, trügerisckien MErn, und die Fenster wurden Ihnen zu Tischen der Reichen nnd alte Hände pcndeten Brot diesen armen Lazarnö. Waö ist schmerzlicher, alö der »Anblick dieser kräftigen Gestalte», dieser Soldaten, welche selbst cö offen auösprcchcn, daft sie verrathen feien, welche wei. ne», wenn sic den Lieger In die Stadt elnziehcn sehen, welche IM,<>0tt »Mann nicht baben beschützen, vcrthridigcn können! Die siebcrc Folge dieser tranrigcn Nowwcndlgkcit war Insubordi nation, und in ihrem Mißvergnügen, in Ibrem erhabene» Pa triotismus tieften sic sich vinrciftcn, das »Betragen ihrer Führer zu kritistren und dieselben zum ersten Male zu verachten, die nissäbig, Ihre Truppen zu einer besseren »Bcstlmmnug zu sichre«! Die Zuaven besonders zeigten offenen Widerstand. Scho» am »Voradcnd batten sic ihre Fahne zerrissen, dainit jeder ein ge heiligtes Stück dcö theuren »Banners besäße. Vier Ossittere. ganz junge Leute, Söhne der Truppe, batten sich dem (»Kiieral Girant borge stellt: „General, wir wolle» die Fahne retten!" „Meine Kinder, cö ist »Beseht dev MarschatlS, sic in'o »Arsenal abzulicicrn." „»Nein, lieber zerrciftcn wir sie und theilen uns in ihre Fetzen." Und beule trüb noch empfing General Girant seine Ernennung zum »Brlgadegcneral. Aber er ist auch Schiva. gcr des verstordciicn Herrn Troplong. In allen Regimentern war übrigens diese Liebe zur Fahne »Veranlassung zu rührenden Scene». Der Oberst vom 8-t. Regiment machte dem Ober- dcicblöbabcr seine »Aufwartung; Vieser weigerte sich anfangs, ihn zu empfangen, endlich mußte er Ihn aber doch vorlassc». Du Oberst zeigte seinen festen Entschluß an, seine Fahne nicht auS- lictern zu wollen. „ES ist dennoch nötbig," antworteteBazaim. „sic in das Arsenal adzuliciern." „»Niemals! leb und nie! Fahnenträger werden uns unter ihre» Falten tödtcn." Dl Gardeartillerie dringt ihre Fahne zum Arsenal und fordert zu. gleich, daß man sic ans der Stelle verbrenne. „Alles zu seinn Zeit!" sagt man. „Sofort und vor unseren Augen!" „Min. »Alles zu seiner Zeit!" „»Nun, dann werden wir sic wieder mli- iichiiicii." Und tic Artilleristen ziehe» mit ibrcr Fahne davon, zerreißen Eis Tuch, zerschlagen den Stock, zerbrechen den Adln und werfen Alles in die Mosel. — »Auch im Kreise der Oft, cierc mehren sich die Vorwürfe. Der alte General Viala wir!t offen dem Marschall Lcdocus vor, dlcsco Unbeil berbcigelührt zu haben. „Sic allein haben uns so weit gebracht!" „Astr die Fortü waren ia nicht armlrt", entschuldigte sich der Mir- schail. „»Nun, wer Mitte denn für ibre Armirung zu sorgen! Sie haben nnS zu Grunde gerichtet, mehr noch, Sic naben uns erniedrigt!" »Nach diele» Worten wandte der Grciö dem M- schall verächtlich den Rücken zu. Doch machte daö nichts a»S. »Am andern Tage wollte ihm Lebocus die Hand reiche». „M wollen Sie?" sagte Viala, „tav thut Ia nichts!" — Vor scinn »Abreise von »Rietz bat der Marschall Bazaine den HauptzM »icistcr der »Armee gezwungen, ihm aus der »Militärkasse M nur sei» fälliges Gehalt, sondern auch die Dotation, welche ii alv Senator bezieht, atlozuzahlen. Für e Größe II dt>t»iwn, i Alle» in l: in I87tter An Victor Hugo. Anigeschencht auS deines Patmoö stillen Träumen scndcstti (Sine» 'Brndergruß an »Völker jetzt dem dcutsthcn »Volke zu, Eine Tande mit dem Oelzwcig aus der Sündfluty Wogc» drang — »Willst mit pricstcrlieben Worten hemmen unsrer Waffen Ganz Frieden, heilig Wort dcö Ledcnö. alle Herzen schlagen dir Schöner als tcö Lorbeers Kronen winkt uns deiner Palme! Zier! Doch der jetzt mit »Blut nnd Thränc» sich dem Schooß de Kriegs entringt, - Ist der ew'gc Frieden nimmer, den daö Lieb der Dichter singt Wenn auf »Raub die Geier flogen, kommt der Taube Flq zu spät. Frankreich erntet jetzt mit Schaudern, waö nur Franstest auSgcsät. - Eincö bkllt'gcn Krieges Würfel warft ihr hin im KiiabcnW. Und ihr weigert jetzt den Einsatz, weil für uns der »Würfet fiel' Nicht den »Marsch der Legionen hemmte kühner Freistil Tbat, Damals alö die freche Drohung jedes Völkerrecht zertrat. Nimmer hat sie da ihr Banner uns zu», frcud'gcn Gruß K- schwenkt Und im Dom der Invaliden der Cäsaren Rubm versenkt' Und des Sängers Feuerruthen, seiner Züchtigungen.PM Sind ei» »Brandmal kür den Tobten, dem Lcbcnd'gcn M! Drob'n. Dein Napoleon der Kleine blieb noch immer groß genug, »Bis tic Mach! der deutsche» Heere seinen Herrschertttten jki schlug. Habt ibr nicht den müden Cäsar in den letzten Kamt gehetzt. Zbn, der vor der »Matatorc rotbem Triebe sieb entsetzt' War' er als ein Landcrob'rer hcimgckebrt mit Glänz M Rubin — Ach wo blieb der Freiheit »Banner und dcö Friedens Prlcm thinn? Und du selbst, ein wandelbarer Sänger wcchselvollcr Zeit, Prielen i» den Ziiaentlicdern eines Cäsars Herrlichkeit. Gleichwie vor der BiintcSlate David tanzend Hvmnc» sang- Um die crz'nc Kancrsäule tanztest Du mit Harfcnklang. Selbst der »Nächte bleicher Sänger stimmt in solche» Jubel ei». Und von seines Licd'ö Cl»ainpagiicr flog der Pfropfe» nat dem Rhein. Selbst das Bürgerreicb dcö Juli brütet solche Lcidensebalt - Ja, der Rhein ist Frankreichs Wahnsinn und der Rhein ö Deutschlands Kreist. Einmal schon den »Brief tcö Friedens schrieb ei» Dick« gleich wie du. Allen »Völkern wari die junge Republik die Rosen zu. »Bald gebrochen lag tic Lyra vor den Stufen eines Thronö Und der »Adler des Johannes weicht dem Aar »Napoleons. Täglich hast tu andere Launen, Friedcnögruß unbKricgcözcr: Trägst ein »Veilchen heut im Klappe», morgen schon E Rittersporn. - Frankreich, wandelbarer Proteus! Wechs le Farben undGestali Doch wir haben dich und halten dich mit eiserner Gewalt. Hllndcrttauscnd Helden fallen nicht kür einen Oboluö, Den der Tod dem bleichen Fährmann für die Fahrt bezahlen nur Frankreich kämpste mit dein Cäsar, Frankreich weite sein GesäR Gicd heraus de» Raub der Könige, friedcnoscl'ge Republik. Gieb heraus die deutteM» Lande, uns'rcö Reiches6rb' »ntM Unser werde jetzt die Erde, wo der Heide» »Asche ruht! Die verlornen Kinder lege wieder an der Mutter Herz - Sühne kür das »Blut dcrEdeln, dcr»Vcrlas,'cnenNott, iiiidScbincr Hast zirglcich tu mit der neuen deine alte Schuld bcM Dann z„m »Völkcrsricdcnötcmpel, der im Glan; dcö Geistes stM Jede Rache sei begraben, nie entweiht der Brndergruß! Zwei vereinte Völker segnet dann der Menschheit Geniuö. Sonst — zum letzten Kampf! Wir naben unvcrMt sicgögcwiß — ^ Und so werde Saragossa, übcrmüth'ges Shbariö! Völkcrmutter. welche grausam letzt die Unsrigcn verstieß, Höhnend deines Sängers Prcislicd, wcltvcrgistcntcS PauS! Du Vulkan, der plötzlich wieder seine Fcilcrsäulcn hob, Der so lang nur graue '.'liehe über alle »Völker stob, Das Verbreche» der Zerstörung und der Fluch kommt über dick T enn dein ist das Wort des Friedens der Besiegte beuge sich! Sonst in deinen npp'gen Flitter schlägt die deutsche Eisenssiuß Hör', wie schon tav Lehlachtgcwittcr um die SicgcSbvgcn Vra»W Dichter, bang' die Harfe jammernd an den Weiden »Babels cnn> Denn die »Weltstadt eng' umklammernd nimmt Verderbt« seinen Lauf. tt I Rudolf Gottschall. 1 empssttsten in lern billiger, ly Der mit grüntet ist, r könne» sowel da die Gesc! insofern kcr Offerte: uns Nescre: Ler V Garantie»»!! Die »An dillm aller zu Prämien nacbstcbcn Bei Vorani Weite gcwäl Zur E> der »Anstalt geldlich Vcv DrcSdl AiichosSwci Dippoldlsn Frclberg: 5 Grohrdhröl Hänichen: HöutgSbrü ZLurr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)