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- Erscheinungsdatum
- 1870-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-11
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
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Erscheint: Täglich srllh 7 Uhr. Inserate «erden angenommen: biö Abendö 6, SonntanS r M Mittags 12 Uhr Marieustratze L»; in Neustadt: Buchdruckerei von Joh. PL hier» -r. Klostergasst ». Anzeigen in dies. Blatte stude» eine erfolgreiche Verbreitung. Auflager Lv.ovo Exemplare. Fvsnnement: vierteljährlich 20 Ngr. bei mtentgeldlicher Lie ferung in'« Hau» Durch die Aöuigl, Post vierteljährl. 22>/,Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch H Nkichar-t. — Verantwortlicher Nedacteur: IllllUS Neichardt. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Eingesandt" die Zeit« 2 Ngr. Str.SIS. Fünfzehnter Jahrgang: Dresden. II. November, — Se. k. H. der Prinz Gustav von 'Wasa ist von Bam berg hier cingctroffcn und auf der Villa Sr. K. H. dcö Kron- Prinzen in Strebten adgcsticgcn, — Der Gcnie-Dircetor, Oberstleutnant Andrer, bat daö Ritterkreuz dcö Verdienstordens erbalten. — Llachdcm in der 'Nacht zu gestern ein grosser Zug mit nicht weniger alö 2:!«>0 gefaiigeuci, Franzosen. welche nach der Festung Miste transportier wurde», Pier durchgcgangcn war, traf in den gestrigen Morgenstunden ein Zug mit 6" 1 Mann von der Kaiscrgarkc ein. ES waren turci-aus böchst ansebnlichc Biannsck'aftcn. Sic wnrdc» nack' dem ('-rcrcicrhausc aus dem Alaunplatzc abgcsührt, Gestern Mittag kamen niedrere Hun derte von kranken und verwundeten Preußen an, um nach Schlesien «rciterzugebe». Dieselben waren vor Paris erkrankt, die Verwundeten kamen direct aus dem Geiccht von LeBourgct. — Von den aus denKöingsicii, intcrnirtcn französischen Gefangene» sind 8 mit Lote abgcgangc», 2lm 8. vom srübcn Morgen ab durchstreifen Patrouillen Köiugstei» und Umgegend ; drei französische Unteroffiziere batten einen Ausweg in das Weite gcnmdcn. Denselben war der freie Umgang auf der Festung gestattet. Unter Benutzung ihrer Leibbinden, Hand- mid sonstiger Tücher haben sie jedenfalls schon vom Einbruch des Abends an im Schutze des Waldcö ein Seil gewunden, — die Dauerhaftigkeit, mit welcher dasselbe bcrgrstcllt sein soll, h'.sjt auf längere Mufczeit schlichen — und sieb dann zwischen der KönigSiiafc und der F-ricdrichSburg an daselbst vorhandene Felsspalten bcruntergclasicn. Das Seil kann trotzdem nicht >,anz auögcrcicht baden, das Terrain hat jedoch gestattet, den Boden mit Klettern und Nutschen zu erreichen. Interessant dabei ist, daß der eine der Entwichenen bereits 2', Iabrc ge dient batte, und sieb beim Gange zur Arbeit stets des Stockes bedient bat, hier aber scheint eö ibm an Geschicklichkeit zum Klettern wahrlich nicht gefehlt zu haben. Jedenfalls wird der artigen weiteren Unternehmungen mit Energie vorgebcugt wer den müssen. — Seit dem vergangenen Dienstag werten wieder zwei im stkrakenlager bei Uevigau detcrnirt gewesene kriegogcfangcnc französische Soldaten vermißt, von welchen der Eine zu dem letzten, ent vor wenigen Tagen hierher gelangten Transporte von Metz gehören soll. — Heute Abend betbeiligt sieb unser nachbarliches Blaiewitz im daiigen Donalb'jchcn Etablissement ebenfalls an dem pa triotisch-deutschen LicbeSwcrk durch eine theatralische Abcnd- unterixrltung zum Besten dcr Hintcriassencn des 12.'Armeekorps. Nach dem Vortrag der Stradella-Ouvertürc durch die Herren Kunde und Tbümcr eröffnet ein Prolog des Hrn. 1),-. Zeidler die Soiree, deren Programm noch die beiten Lustspiele von Wintcrscls: „Wenn Frauen weinen" und von Flotow: „Daö Sonntagöräuschchcn" bringt. Fräul. Facilidcs wird hierbei zwei wieder am Elavicr von Franz Abt nngcn. — W r finden in einer der „Voss, Ztg." auö Versailles zu- g bendcn Mitlbcilung die Bestätigung der von uns in unserer Ihn, 'Nstnnmcr gebrachten Nachricht, daß den Militärärzten, welche sich in diesem Kriege ausgezeichnet, das eiserne Kreuz nur am weißen Bande Für Nickst-Eombattantcn» crtheilt wer den soll. Das genannte Blatt schreibt: Der Generalarzt dcö sächsischen Armce-Eorps, früher preußischer Oberstabsarzt 1>r. Rost' hat daS ibm verliehene eiserne Kreuz am weißen Baute wieder zuriickacsck'ickt, weil er cS nicht für annehmbar erachtet hat. daß de» Acrzten, die mit ihren Truppen im Felde gewesen sind, dasselbe Bant verlieben werde, wie den Post- und Pro- viantbeamtcn, die nicht einmal in die Nähe des feindliche» Feuers gekommen sind, während die Train-Officicre sowie sämmtliche Lazarethgebilfcn, die unter den Augen der Acrzte verbunden haben, das schwarz-weiße Band für Eombattanten erhalten haben, — Die Angelegenheit wll, wie binzugefügt wird, in »iE litärischen Kreisen viel Aufsehen machen und de» allgemeinen Gegenstand dcö Gesprächs unter den Militärärzte» bilden. — Unser neulich in diesem Blatte gebrachtes Gedicht vom Sparpsennig der Kinder, der auch den kleinen Waffen der aus dem Felde der Ebrc gebliebenen Soldaten zu Gute kommen könnte, hat schon Früchte getragen. Schon haben sich die Spar buchsen der Kinder, die „noch einen Vater haben und keine Noth leiden", geöffnet. So ging gestern ein Schreiben mit I I Ngr. auö Glauchau an uns ei» folgenden Inhalts: „Mein Papa hat mir Ihr Gedicht vom blanken Grouven Nörgeleien, Wir senden Ihnen daher für die armen Soldatcnkinder die blanken Geldstücke auö unseren Sparbüchsen, Hoffentlich machen cs noch viele andere Kinder so. Der «»jährige E. B. und die :! läbrige A. B. Glauchau." Mögen die lieben Kinderhände in Glauchau für das Waisensche,-stein gesegnet und ein wehltbätigeö Beispiel zu würdiger Nachahmung sein. Die kleine Summe wird den ihr bestimmten 'Weg geben. D. N. - Auö Livrv bei Paris schreibt man uns vom I. Sanitäts Detachement des XII. Armcerorpo: Am den Aufsatz eines Sol baten auö Lc Vert Galant in Ihren Nachrichten vom I. d. M„ daß selbige am AI. einen Trauertag gehabt, indem sic l!> Sol baten, welche sich vergiftet, beerdigt hätten, gebe ich Ihnen zur gefälligen Kcnntnißnahmc und Veröffentlichung den richtigen Hergang. Am 22. Oktober Nachmittags vergifteten sich >',» Soldaten der -1. Eomp, des IV. Infanterie Regiments Nr. UV aus Feldwache dadurch, weil solche Blausäure. anstattBrannt wein, welche sie gefunken, gctrnnten. Dicic l'.l Man» wurden von unscrm Detachement mittelst Krankenwagen geholt und in daö I". Feldlazarett' nach Vaujour gebracht, 2 Mann starben auf dem Transport, die klebrigen aber wurden durch viele Mühe der Aerzte vom Tode gerettet und ist bis jetzt schon wieder ein Tbeil davon als gencien zur Truppe entlassen worden. Auch wurde kein Hans in Brand gesteckt und 'Niemand er schossen, den» die Substanz wurde in keinem Keller in Le Verl Galant gesunden, sondern in der Nähe der Feldwache, — Am 7. d. M. erlebte einer der ältesten Hausbesitzer sei- ne» 85. Geburtstag, der von den Scinigcn in solenner und würdiger Weise begangen wurde. Es ist dies Herr Gottfried Schade in Reichenau bei Zittau, der seit 07 Jahren als Haus besitzer jetzt noch bei bester Gesundheit lebt und wohl nicht bald seines Gleichen finden dürfte. Mitredacteur: Theodor Drastisch. — Ocffcntlichc Sitzung der Stadtverord neten am '.».November. Herr Eonsul Schubert, der zu seinem 5<»jährigen Bürgcrjubiläuin von den Vertretern der städtischen Eoilcgicn beglückwünscht worden ist, drückt seinen Dank in einem Schreiben aus. — Unter der Adresse dcö Eollcgiums ist an den Vorsitzenden eine anonhme Zuschrift in französischer Sprache gelangt, in welcher in der Hauptsache gesagt wird, daß dic Eon- scriptio» der Soldaten zu verdammen ici und daß sie der Skla verei gleichkommc: es möchten daher die Staaten sich vereinigen, um künftighin in Militärangelegeiiliciten nach anderen Princi- picn zu verfahren. Die anonvme Zuschrift ist gerichtet „an die Staaten Europas, mit 'Ausnahme Englands." Die äußere Adresse aber „an das Ltadtvcrordnctcncollegium zu Dresden." (Heiterkeit.» Die Zuschrift ward zu den Acten genommen, ebenso eine solche eines Herrn E. E. Philipp, in welcher eine ganze '.»Nasse Fragen enthalten ist. die in der Hauptsache sich gipfeln in Klagen über städtische Verhältnisse, insoweit sie die hier aufhältlichen Fremden berühren. Er fragt u. A,, ob den» nicht Maßregeln getroffen werden könnten, uin die gesteigerten Lcbcnsmittciprcise zu erniedrigen, die Mietbzinö- und Mietb- groschcnfragc beizulegcn und dem Ucbclstande ein Ente zu mache», daß die hiesigen Proscssionistcn Bestellungen nicht zu dem versprochenen Termine cffcctuirtcn. (Große Heiterkeit.» — Eine andere, an das Eollegium gerichtete Eingabe, die mit Na- mcnsunterschrift verscl'cn ist, welche aber auf Wunsch des Ein senders nicht genannt wird, enthält Klagen über speeiellc Fälle, die dem Betreffenden bei der Einguarticrungöbchörde begegnet sind. Plan beschließt, dieselbe an den Stattrath abzugcven. — Der Stadtrath theilt mit, daß die Idee, die Durchführung der Nöhrho'Sgassc bis zur Anncnstraßc, mit welcher inan sich schon trüber beschäftigt habe, wieder ausgenommen worden sei und daß ein darauf bezüglicher Bebauungsplan in den Stadtbau plan aufgcnommcn werden könne. — Weitere Eommunikate be treffen den mit dem Fiscuö über daö durch Gratelcaung der Krummen Gasse disponibel gewordene Areal abgeschlossenen Kaufvertrag, die Anstellung eines Kaffcnboten und die 'Anle gung einer Hauptsck'lcußc auf der zwischen der großen Zicgcl- strasie und kein Elbgäßchcn projectirtcn neuen Straße. — End lich sind noch Druckcrcmplare des Hauvhaltplancs für 1871, je doch ohne die specieuen Beilagen, zur Vettheilung gelangt. Einnahmen und Ausgaben sind darin veranschlagt auf <8I,:»'.»1 Tblr. I I Gr. 2 Pf. gegen 0'.»1,25«) Tblr, 21 Gr. !> Pf. in die sem Jahre. Die GrundwertbS- und Mietbzinsabgabe wird ge fordert mit '.»«> Pfennigen von l«»«» Tblr, des Grundwerths und :!2 Pfennigen vom Tbaler des Micthzinscö. — Nachdem die in Folge des Ausscheidens des Herrn Kaufmann Weigand nöibig gewordenen ErgänzungSwahlcn zur Finanztcputakion, 'Ab schätzungsdeputation und der Deputation für das städtische Rech nungswesen nack' de» Vorschlägen der Wahldcputalion vorge- nommen worden sind, berichtet Stadtv. 'Adv. Damm über die Beförderung von I'.» Hilfslehrern zu ständigen Lchrcrstcllc», welche früher dadurch gehindert worden war, daß die Lehrer gegen die von ihnen geforderte Beförderungs-Prüfung Einspruch erhoben, welches Hindernis» nun dadurch gehoben ist, daß nack' neuerer Bestimmung eine Beförderungs-Probe vor der Schulbehörde genügen soll. Daö Eollegium beschließt, den Designaten die AmtSprobc zu erlassen, bat auck' gegen Leiste, Leben und 'Wandel derselben Nichts ein- zuwcndc»: ferner tr.tt es dem Vorschläge des StattrathS bei, den Designaten den Gehalt der Stellen, zu denen sie befördert werden sollen, vom Tage des VacanzcintrittS bcz, der Ncuctati- sirung im Wege der Gratlneation auSzahlen zu lassen. — Der Aunrand, den die Rinderpest pcrurfacht bat, beläuft sich auf 105 Tblr, :r Ngr, 5 Pf.: diese Summe wird bewilligt, ebenso eine Gratifikation von 25 Thlr, für diejenige» Staktbczirksauf- icber. denen die Bekämpfung der Rinderpest Arbeit gemacht bat. — Da die Armenärzte sich darüber beklagen, daß sic all zusehr überladen und auch die Armenarzttistricte ungleich bc messen feien, so hat der Stadtrath beschlossen, von 'Neujahr 1^71 an eine neue, mit 2«>o Thlr. dorirtc ArmcnarztstcUc für das rechte Elbuicr ins Leben treten zu lassen. Das Eollegium stimmt dem zu — Bei der Neustätter Gaslabrik machen sich einige Erweiterungsbauten notbwcntig, und zwar werten zur Erbauung eines zweiten Schornsteins, sowie zur Reparatur des vorhandenen Schornsteins :»220 Thlr, gefordert. Das Eolle gium bewilligt diese Summe ff ,-onto der Betrieboüberschüsse von 1871, — Gegen mehrere Jahres, echnungcn der Gasanstalt waren zu 'Anfang dieses Jahres Monika gezogen worden. Der Stattratb hat Aufklärungen über die beanstandeten 'Ausgaben gegeben, worüber heute Stadtv. Beck Bericht erstattet. Es er ledigen sich hiernach mehrere der gezogenen Monita. und cö wird in Folge denen die Iuskisteation der betreffenden Rech nungen ausgesprochen -, ankere jedoch hält die Finanzdeputation aufrecht, und am ihren 'Antrag beschließt man, diese Monita dem Stattratb zu >reitcrcr'Auslassung zu übermitteln. — 'Nack' dem die dritte Bürgerschule in der F-riedrichstadt nahezu voll- endet ist, soll noch eine Turnhalle dazu gebaut werden. Nun stcbcn aui dem betreffenden Grundstücke an der Lcminarstraße zwei kleine Seitengebäude, und cö war uriprünglich in Aus fickst genommen, dieselben abzubrcchen und kastir den Platz, der nickst durch die Turnhalle in Anspruch genommen wird durch eine Mauer abzugrcnzen. Jetzt schlägt jedoch der Rath vor, das eine der gedachten Seitengebäude stehen zu lasten, wodurch U!7 Tblr., welche die Errichtung einer Blauer kosten würde, erspart werden, und die Finanzdoputation schlägt durch ihren Referenten Stadtv, Hartwig vor, diesem Vorschlag beizustimmen. Die Stadtv, Liebe und t»r. Rotbe bekämpfen diesen 'Antrag, Dieses Seitengebäude, bestehend aus Parterre und Dachetage, sei wegen seiner niedrigen Vage höchst ungesund und stuf, st, werke daher nie zu Schul zwecken benutzt werden können, und störe durch seine Häßlichkeit ungemein den sonst freundlichen Eindruck, den die Scminarstraße mache, Sic beantragen demnach, den Abbruch des Gebäudes zu beschließen und die zur Herstellung der Blauer nötbigen lst7 Tlstr, zu bewilligen. Stadtv, Berti,elt crtcnnt die gerügten llevelsländc an, hält aber den stakträtistiche» Vorschlag für durchaus angemessen, weil vielleicht in sehr kurzer Zeit die neue» Schul Lokalitäten sich als unzureichend erweisen würden mit dann an der Steile des Seitengebäudes ein neues Gebäude werde hcrgettcilt wer den inüsscn. Die Mauer würde also nur kurze Zeit sieben können und eö sei daher besser, den Hcrstellungöamwand zu ersparen. Nachdem der Referent dies bestätigt hat, wird der Liebe'sche Antrag gegen 12 Stimmen abgeichnt und dcr Depu- tationoantrag angenommen, auch 05G» Thlr zur Erbauung der Turnhalle bewilligt. - Nachdem man noch beschlossen hat, den ersten Aufseher der Kindcrbcffcrungo-'Ansialt eine Gratifikation zu gewähren und die Iustifieation der StadtdauamtSrcchnung für 1807 auszusprcchcn. werden noch einige Vorträge der Pe titions-Deputation erledigt, «voraus das Eollegium zu einer ge heime» Sitzung übergclst, — In der Oper „Wanda", «reiche heute an unserer Hoi- dühne nach langer Unterbrechung wieder zur Aufführung ge langt, wird Herr Scaria am Schluß des ersten Aktes ein Kriego- licd singen, das ihm der Eomponist, Franz Doppler in Wien, cigcnö dazu geschrieben und ihin erst in diesen Tagen zugcscndet hat. Dies» als 'Notiz für Operniremide, «reiche diesen Sang im Tertbuck, vermissen sollten. — Wie damals vom Meißner „Seeicnstcig", so dringen jetzt Klagen a» unser Ohr über den Fußweg, der sich zwischen Pie schen uud der Gche'schcu Fabrik hiiizicht, der besonders an Markttagci« ganz „unpassirbar" wird, weil die Menge von Hundes,ihrwcrkcn denselben zu «einem Nachkbeil bearbeitet. Hoffentlich werden die Iereiniadcn und Lamentationen der Ncu- dörilcr und Picschencr ein geneigtes Gehör an betreffender Stelle finden, waö wir ihnen hiermit mit nachbarlicher Thcilnahme wünschen. — Unter den mancherlei 'Neuigkeiten, «reiche dem Beschauer bei einer Wanderung durch die namhaftesten hiesigen Luruo- Gcichäite zu Gesicht kommen, verdient namcntlicb ein reizendes Damcii-Arbestö-Ncccssair Envähnuna, «reiches unö in dem be kannten Ledcrwaarcn-Magazin von Bernhard Schäfer, Galerie straße 1, vorgelcgt wurde. Dasselbe hat die Form einer Näh maschine und ist wahrhaft reizend sauber und accurat gearbeitet, wie denn überhaupt daö Schäicr'sche Geschäft eine Auöwahk der prächtigsten und allerneucsten Letergalantcriewaaren führt, «reiche so reckst augenscheinlich machen, wie sehr dieses Geschäft stctö Fühlung mit kein Fortschritt hält. — 'A«n 8. November Nachmittags hatte aui der Galerie straße ein Dienstmädchen den Inhalt eines Strohsackü in tzic Aschegrnbc und ein anderes Mädchen darauf glühende Asche geschüttet. Daö Stroh kam natürlich in Brand und verursachte einen bedeutenden Oualm, der die Sackst gefährlicher erscheinen ließ, als sie wirklich war. Das Feuer wurde bald von der herdeigecilten Löschmannschaft gelöscht. — Wie wir ans dem nahen Böhmen eriabren, ist dort daö Ergehniß der bisher geernteten Feltstückstc ein kaum befriedigen des. Raps gewährte lange nickst die vcrboffte Ernte: indeßkanir diese im Rückblick aus das amänglick, gestellte schlechte Progno- sticon immer nocb als gut bezeichnet werden. Hafer gedieh in meisteren Gegenden, «ras bei dessen rapiden Prciö-EmporschncUcn den ansbictcudcn Oeconomcn reckst willkommen «ein dürfte. Die Produktion von Grünstittcr «rar eine befriedigende, das Obst gedieh reichlich, die Aepicllese wird aber eine sehr kümmer liche werden und eine fühlbare Lücke in der ticssäUigen Rubrik Hilden. Weizen und Roggen ergab in der Mantclzahl einen be deutenden Ausfall. Die O.nalitäk dcö Roggens ist wenig vc- sricdigcnd, die Haistcrnte verschieden. — Vor einigen Tagen ist ein junger 20jäbriger, in Ungarn gebürtiger Main« in der 'Nähe von Hclbig'o Restauration m die Eibe gesprungen, jedoch durch die Dampfschiffscapitänc Herren Focke und Kunze, welche den Selbstmordversuch von dein Dampf schiff „Meißen" aus beobachtet batten, rechtzeitig gerettet und später in das Stadtkrankenhans gebracht worden. Wie uns mitgetlstilk wird, ist der junge Mann, den die nicht in Erfüll ung gegangene Hoffnung, hier ein Engagement zu sinken, zum Selbstmordversuch getrieben hat. bereits vorgestern aus dein Krankenbanie entlasten und in seine Hcimath gebracht «rordcn. — O ei s e n t l i cb e Gerichtssitzung vom 7. N o v. Der Gutsbesitzer August Pietzsch in Schöndorn hatte eines Ver sehens «regen' im vorigen Jahre seine Dicnslmagd Krctzschmar geschlagen unk batte die bei ihm dienende Dietrich und der Kncckst Ziegenbalg dicö vor Gericht zu bestätigen. Pietzsch ver suchte mm diese beiden Zeugen zu semcn Gunsten umzustimmcn, ja er bedrohte sie mit «chlcckster Behandlung, «renn sie gegen ihn spräche», Sie bekundeten jedoch die Wahrheit und Pietzsch mackste ihnen den Dienst bei ibin seist «mliehsam. Letzterer wnrdc der enolaloscu Anstiftung zu «rahrbeitöiritiiger Aussage wegen «nit 20 Tlstr, Geldstrafe und drei Viertel der Kosten belegt. Gegen dieses später reckststräitig gewordene Urtel reichte nun der Beklagte daö Eassationsgcsuck' und auch die Nichtigkeits beschwerde ein. Die Sackst tam an« 7. d. Bl. noch einmal zur Verbandst»«.-,, ohne jedoch eine Abänderung zu erfahren. — Die scibc Bestätigung fand das aui 0 Tage Gefängnis! lautende Urtel erster Fnstanz gegen die Handarbcikcrsstau Louise Forkcrt auö Dresden, die, als sie während näckstlichcn Hcrumtrcihcnv am i t.Dccember v,I. vom GcnSd arm Fritzickst in'Neustadt arretirt werden sollte, sich gewaltia «vikerictzte. — Glücklicher war der 22 Iabre alte Bianergehiste Franz Schlechter auö Salzburg, der, «regen Eigenthumsvergebc» zu zehn Wochen Geiängniß ver nrtl'ciit, durch seinen Einspruch die Strafe biö aus -1 Wochen berabbrackste Schlechter conkitionirte beim Branmcister Gcrlach in Dohlen und entfernte «ich im August >M'.» von dort hciinlich unter Mitnahme einiger Effecten und ohne die im Bicrdctait- verkauf empfangene Summe von circa 12 Thalcrn dem Dienst herr» abzulieststi«, Liech im genannten Monat sislirt, fand man bei ibm nur etwas über 5 Tbaler. Er gab übrigens an, daß er Staalsscl'ttldfckstine istr ziemlich :!5oo F-j. besitze. Wege» lang ge habter Uutcrsttchlmgsl'ast wurde Schlechter sofort entlchfci«. — Uunöthiaer Weise erhob der Handarbeiter Wilhelm Sciiert aus Groß Opitz Einspruch gegen, wegen Gctreidekiehftahlo erhaltene Gesänginßttrafe von >>> Tagen. Er «rußte »ämiich im zweit instanzlichen Termin nur das aiiznführc», daß er «ich mit der Straff- zufrieden stelle, Uud so blich es bei dem Urtel. Seifert batte nämlich an einen, Imst-'Abende 180',» in dem Thömer'- fchcn Grundstück zu Groß Opitz :! > Pfund Korn im Wcrtbe von 20 Ngr, vom Getreideboden neble» wollen, war aber beim Fortfchastcn unter Zurücklassung des eoipus ilviiistj verscheucht worden, Seifert ist übrigens schon uveimal vcstrg't, — Auch
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