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- Erscheinungsdatum
- 1870-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-08
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
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sllnlr'« »schädliche en, erögefahr u. :bcn so billig liche» Pbos- igcr bei V. ittanftalt», Herren: »slplatz. . Badcrg.l I. :. 47. tr. v. bcffrig. 14. 8. r Str. 22. Nst.a.d.K.l. ißcö Glatte Cartonagen- ,r billigem nvrltsur. crei, Leipzig. ichtung züs-bontor j»v ireins- r. — cißlcr'sche) chichts- :»der, deutsch-sran- ?en Original- nccdotcn und , u. S!V«r. durch alle eziehe«. Z ür seine drei n die jüngste möglich zum c mit guten crsrau, weiche Haft mit ver- d.!i.Nov.7«. dius, brcr. nvn >en, ) Pi. an. ^ an. »falls billigen »Ham, ii», pt. . »reiche schon war, sucht in ion Stellung n«tr. SV uer und e. g einer Mo- öau von Näb > Tbeilnebmer tesucht. Durch tisse ist vor derst rentables nachgcwieien. X» Exp. d. BI. Port guter erde kauf: strafte 7. eine zuver- In, eine Ge- rave Person nd dauernde sfe». chehalt nach Fähia- hnung, gute Angabe der »erden unter Io rO«t«»n; leninützen in inner. braun, ebne Ohrläpp- Preisen. ze » part. lei. Glycerinschön- :ien und Mai- bIl. Grund uptitrafte 4. Tageblatt für Uaterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum de, Herausgeber: Kitpslh Neichardt. — Verantwortlicher Redacteur: Julius Neichar-t. »MNersaiüe», 7.November. In fünftägigen Ver- bandlungen mit Thiers ist demselben ein Waffen stillstand auf Grundlage militairischen KMus qua von jeder Dauer bis zu 28 Tagen behufö Vor nahme der Wahlen unter Gestattung derselben in occupirten Theilen Frankreichs wiederholt angebo- ten. Er »var auch nach erneuter ''Besprechung mit der Pariser Regierung nicht ermächtigt, das Eine oder das Andere anzuncbmcn, verlangte vor Allem Verproviantirung von Paris, ohne militairischeS Aeguivalent bieten zu können. Da diese Forderung den Deutschen inilitairisch unannehmbar war, er hielt gestern TbierS aus Paris Weisung, die Ver handlung abzubrcchen. Nr. SIS. Fünfzehnter Jahrgangs Mitredacteur: Theodor Drobisch. Dienstag^^rovemberlNV. Dresden, 8. November. — Wie das Veipz. Tagcdl. »neidet, treffe» nächstens 200 gefangene französische Offiziere rin, die »Ule in Leipzig privatim Wohnung nehmen sollen. — Von den französisch»:»» Offizieren, welche ain Sonnabend unsere Stadt passirte», mußten 10 wegen Krankheit hier zurück behalten werden. Seitdem sind noch 14 andere Offiziere aus einzelnen Zügen nach schlesischen Festungen vier durck-gegangen. Weiter trasc» VN Franzosen, die bisher n» Leipziger Lazaretten gelegen hatten, als Reconvaicscenten hier ein. Sodann brachte beute Morgen ei» Ertrazug 1050 Gefangene aus Metz. "Auch diese Soldaten sahen bei Weitem vortheilbaster aus, als die ersten von ihren Kameraden, welche man bierber geschafft hatte. Schon daS zahlreiche Gepäck, worunter Zelte, Decken und Mäntel, das sie in gutcin Zustand mit sich führten, zeigte, daß sie viel weniger Strapazen zu erdulden gehabt hatten. Es wur den daher auch »ur :ik Fußkranke für die Lcizarethe zurückbc- baltcn; die andern inarschirtcn, nachdem sie von der preußischen Eskorte (10 Oistzierc und 200 Mann von der Division Kummer, »reiche hier einguartiert wurden) einer Abtheil»mg Sachsen über geben wvrdcn waren, noch in derselben Nacht nach Ucbigau. Binnen I'/e Stunden »raren sie und ihre Kranken nach ihren Bestimmungsorten abgeiertigt. Endlich ist noch zu erwähnen, daß am Sonnabend 20 Preußen. alö Festungögciangenc nach Neiße bestimmt, hier durchgeschafft wurde». Sic »raren mit zum Tbcil sehr Hoden Strafe» ilo- 15 Jahr Festung > »regen, verschiedener Diöciplinar- und EigenMunsbcrgehcn, die sic sich in Frankreich hatten zu Schulden koinmen lassen, belegt wor den. In Mainz hatte Ihre kriegsgerichtliche Vcrurtheilung statt gesunden. iDr. I.s — In Nr. 270 d. Bl. brachten »vir eine Notiz, daß ans der Leipziger Bahn von einem Piguet Sachsen :i Markcdcnter, die mit den- Schützenregiment von hier ausgerückt »raren, ein- acbracht wurden, weil sie des Marodircns beschuldigt »raren. Dieselben sind ictoch nach sechötägiger Hast wieder entlassen worden, da sich ibrc Unschuld herausgcsteUt. Sie hatten nur ein Paar Ehasscpotgcwchre auf ihren Wagen, die ihnen übrigens bo» Soldaten zur Mitnahme i» die Hcimath übergeben wor den waren. - Die „Sammelwagen für unsere braven Truppen vor Paris" haben auch gestern wieder relchlick-e Transporte von Liebesgaben aller Art eingebracht und wer da sieht, »ras Alles gespendet wird und wie verschiedenartig sich der Zoll der Liebe und Dankbarkeit äußert, dem wirb sorecht klar, daß die Opscr- Ireudigkeit eben keine Grenzen kennt. In »reicher Form sic zu Tage trete, in »reicher Form sic angeregt werde — darnach iragt Der nicht, der gern und freudig gicbt; und »nag auch hier die originelle Idee, icne buntbcwimpklten, grüngcschmücktc» Wagen zur Eimaminlung in den Straßen coursircn und durch Troinpeter unkundigen zu lassen, Manchem absonderlich erschei nen und denen ein leises Grauen bcibringen. die damit die hei lige Ruhe unsres lieben Dresden gefährdet glauben, so beweist gerade der glückliche Erfolg dieser Art Sammlung, daß jene, von den zahlreichen Herren des betreffenden Comitec ohne klein licbe Bedenken in Anskührung gebrachte Idee sich des allgc- inelnften Beifalls erfreut. Wenn gar noch von gewisser Seite an „Demonstration" gedacht worden ist, so mag hier nur daran erinnert »ein, daß die Auirusc des betr. Comitec den Zweck der Saininlnng unzwcitcutig darlcgen; ce> bandelt sich nicht darum, unser» und speciell den Dresdener Regimentern vor Paris die Deckung eines unbedingte» Betürinisscs zu gewähren, das muß als eine Aufgabe böbcrcr Art iüglich Andere» überlassen blei ben; cs soll viclniebr jenen Braven und Vielgeprüften, die, wenn auch nicht das Notbwcndige, doch so Vieles entbehren, was sonst der hcimatblichc Hecrt bietet, eine Aniichmlichkeit, eine Ertrasürsorge, eine» besonderen Beweis unsrer nimmer er löschenden Dankbarkeit dargebracht werden. So haben cs auch all die freundlichen und woblwottcndcn Geber aufgcfaßt, die »nit offenen Herzen und vollen Händen ihre großen und kleinen Gaben de» Sammeiwagcn zutragen Nicht Alle haben einen Gatten, Sobn, Bruder, Bräutigam oder Freund da draußen, dem sie ihr Opfer in einem Feldpostki'stchk» »verschicken können; Es wollen aber Alle etwas Min. denn: „Sei die Gabe noch so klein, sic wird doch hochwillkommen sein," und kür diese 'Alle ist auch diese große Dresdener Feldpost eine gern gcichcne Gele genheit zur bereitwilligen Betheiligung. So möge muh der heute noch stattfindcndc Umzug der Lanimcliragcn eine weitere reiche Ausbeute liefern und der Comitec sein gutgemeintes Werk zu einem bochcrireulichen Ende gciührt sehen. — Auf einer Flasche Kstlchichnaps, die sich u. A. in einem der jetzt circulircnten San»»el»ragc» befand, stand folgende Stelle: Laßt, wie närr'sch Diesen Kers eh Hinter Eure Binden laufen, Aber ia nicht drin besauten. Denn sonst möcht's Recognoöcircn ' Euch i» Feindes Lager führen. — — lieber die angcblieh vergiftete» Kugeln, mit denen bei Paris von >dcn Franzosen geschossen worden sein sollte. dringt jetzt das „Leipz. Tgbl." eine Mitthcilung von zwei coiisnitiren Mn Gcnemlärztcn beim 12. Armcccorps, worin der betr. Nach richt gleichfalls widersprochen und hinzngciügt wird: Wenn der einjährige Freiwillige, von dem die Naclwickft verrührt, selbst Kugeln mit vergifteten Fäden gesehen haben will, so kann das nur heißen, daß er Kugeln gesehen, an denen ein Faden hing, welchen er für vergiftet hielt. Diese Wahrnehmung läßt sich dadurch erklären, daß man nicht selten a» Kugeln, welche schon vorder, z. B. durch Aufschlagen auf einen Etein, oder beim Einschlagen in einen Knochen, ihre Form verändert und scharfe Kanten, Zcrckcn re. bekommen haben, icsigeklemint kleine Lein wandstücke oder Tuchfchcn, wohl auch Fäden findet, welche von der Beklcidunzi dcö Verwundeten stammen. Auch ist cs denk bar. daß der Eorrcspondent Kugeln alter Art vor Augen ge- l»abt. welche, wie z, Ä. die Minickugcl, mit einem talggctränk- ten Faden unurickelt sind, und da ist cs denn wodl möglich, hast einmal eine Kugel gefunden wird, an welcher noch ein Rest chieicS übrigens ^ans harmlosen Fadens hastet. — Gcwcrbevercin. In Bezug aus die vorige Sitzung erwähnen wir noch nachträglich, daß Herr Walter dcö verstor benen Regicrungsrath Pros. Schubert, des Gründers vom Go Werdeverein, auösührlich und in ehrendster Weise gedackftc. worauf sich die ganze Versammlung still erhob. — In letzter Sitzung theiit Herr Koch mit, daß der üble Geschmack des M a t ö dadurch bedeutend gemindert wird, daß man letzteren wie Maizgerstc behandelt. Das sehr feine Mehl desselben, die Maizena, kommt jedoch weder an Geschmack noch an Gehalt dem Weizenmehle gleich. — Aus Mehl, das durch chemische Einwirkungen in Textrin venrandcit worden ist. wird Trau benzucker hcrgestellt. Derselbe findet jetzt in den Brauereien Anwendung. Der Bruchblockzucker ist nichts weiter atö Traubenzucker, hat zwar einen üblen Nachgeschmack, kann aber und erklärt dieselben nach Konstruktion und Wirkungsweise Ein Infantericgcwchr darf nicht schwer sein und muß schnell und sicher zu schießen erlauben. DäS preußische Zündnadcl- gewchr ist die Grundlage aller neueren Hinterlader. Das Ebassepotgcwchr hat 2 Griffe weniger als das preußische, ist nicht so schwer wie dieses und sein Feuer ist aus weite Distan zen (800-1000 Schritt) noch mörderisch. Während man aus demselben 0 Schuß pro Minute Mm kann, kann man mit dem Zündnatelgcwchr nur 7 Mal schießen. Bei dem Ebassepot gcwchr ist ein besserer Verschluß gegen das Entweichen der Pnlvcrgase, als bei dem Zündnadelgewchre. Bei dein letzteren muß ein rapider Schlag auf den Griff ausgeübt werden und den Soldaten thuen nach längerem Exerzieren die Hände weh, woraus iolgt, daß ihr Zielen nicht sicher sein kann. Dies ist bei den Franzosen nicht der Fall. Beim Chasscpotgcwehr geht die Kugel vorn nicht, jedoch hinten leicht in den Laus, und die Kugel ist straff geladen; bei den Deutschen dagegen kann die Kugel auch vorn leicht cingeschobcn werden und dieselbe wackelt in ihrer Papierhüise. Während das Chasscpotgcwehr viele Treffer gicbt. liefert, nach Aussage alter gedienter Soldaten, das Zündnadclgewebr sogar noch mebr Fehler, alS das alte sächsische. Das österreichische Gewehr ist daS vollkommenste, was jetzt eristirt. Der Schuß bei demselben ist sicher, kostet aber auch 1 l Pfennige. Die Patronen sehen ans wie Zünd hütchen mit überhängendcm Rande. Ein Hahn, eine Art Ham mer, äußert einen Schlag gegen einen kleinen Eiscnkörpcr, der aus einen Stcchbolzcn drückt, in dessen Spitze eine Nadel »st. Diese Nadel sticht in die Patrone. Die alten österreichischen Gewehre sind nicht so gut und nach deren Princip sind die englischen Gewehre consiruirt. Die ausgestellten Gewehre hatte Herr Waffcnhändlcr Sticbritz srcuntlichstzum Vorlegen geliehen. — Herr Particulier Busolt führt die Zuhörer in einem sehr intcrcsscmtc» Vortrage über Eislebc», Kassel. Wilhelinshöhe, Ortenburg, Schaffhauscn, Zürich, Winterthur, Bad Pfeifers, Thur und Reichenau nach Luzern und erläutert seinen anzie hende» Vortrag durch zahlreiche Tableaus. Besonders inter essant »raren die iu» Bilde vorgeiübrtcn schwcizerischen Eisen bahnen, unter ihnen die Rigibahn. — Oberlehrer Strauß theiit mit, daß das Aluminium bei 700 <> schmilzt und daß die Ab fälle desselben mit Kupier zu Aluminiumbronze Icgirt werden. - In Bezug auf die Auffiudnung eines Kindes-Lcichnams in einem Hause dcr Alaunstraßc ist zu berichtigen, daß die Kin- dcsleiche nicht in tcm Hause Nr. 70 und sonach auch nicht im dasigcn Psaiidgcsthäit, sondern in tcm Hanse nebenan. Nr, 7l in der Hausflur au'gcfuudcu worden ist. Die unnatürliche Mutter des Kindes bat noch nicht aufgeinndc» werden können. — Die jetzt 170 Mann umfassende hiesige freiwillige Tnr- nerscuerwehr hielt vorgestern früh auf dem Altstädtcr Turnplätze eine umfassendere Schau llcbung, zu welcher außer den hiesigen behördlichen Notabilstäke» sich Deputstlc aus Dippoldiswalde, Freiberg, Pirna, Großenhain re. eingciunden hatten. Herr Bürgermeister Ncubcrt sprach den wackere» Mannschaften den Dank dn Stadt Dresden aus. — Zwei Reisende, die vor einigen Tagen zusammen in Dresden cingewandcrt waren, hatten ihre Reisecffretcn gemein schaftlich in einer hiesigen Wirthschast eingelegt. Als >»uu später riner der 'Betreffenden seine Sachen wieder in Empfang nehmen wollte, erfuhr er zu icincin Schrecken, daß schon vorlrer sein Reiseeoliegc sämmtlichc Sache» an sich genommen und mit ihnen sich entfernt habe. Augenscheinlich >>at der saubere Bursche mit seiner Beute das Weite gesucht und so seinen Gefährten um seine ganzen Hableligkeiten gebracht. Einen bitteren Kuchen kauften am Sonntag Abend drei Damen in einem Bäckerladen aus der großen Odmccrgassc. Eine von ihnen ging in den Lade», um zu kauten, während die beiden anderen aus dem Trottoir blieben und sich von außen -die freundlich und süß herausl-ichelnden Backwaarcn des Schau- iicnsters untcrtcß betrachtete». Dabei hatten sic das Unglück, .eine Fensterscheibe cinznitoßeii. Um sich der Vergütung dersel ben zu entzicbcn, ergriffen sic die Flucht, der flinke Bäcker aber bolte sic aus der Pragerstraße wieder ei» und das Portemonnaie kbat sofort seine Schuldigkeit. — Soeben ist der gedruckte Jahresbericht des Sächsischen Kunsivrreins für das Iabr 1G',0 «Gärtncr'scbc Druckerei» er-- schienen, welcher nach einer 'allgemeinen Einleitung das Mit- iglicterberzcichniß mit Hiiizusügung der Aetieniiummci'ii, sowie, ldic Rechnung über Einnahme und Ausgabe bringt. Die Zahl »der Mitglieder ist fortwährend im Steigen begriffen, das gegen wärtige Persoiialvcrzeichniß weist I7i»o Aktien nach. I» der mn 2l>. 'November 1800 gehaltenen ordentlichen Gcneralver- fiammlung wurde zum Vcrcinsblatte für 1870 ein Kupferstich «ach Sck'ircrtgcburth von BarthelmeS „Faust's Spaziergang" gcfvählt, welcher I87l zur Vcrthcilung gelangt. Zugleich wurde auf Antrag des Stadtraths in Dresden beschlossen, das Direeto- rim», z» ermächtigen, unter den statutarischen Bedingungen 2000 bis llooo Tb r. zu künstlerischer Ausschmückung der Aula in »der Altstädtcr Realschule zu verwenden. Zu Ansfübrnug dieses Beschlusses hat das Direktorium eine Eoncurrcnz eröffnet und die Künstler öffentlich ringelnden, Entwürfe dieser Art bis zum 15. Oktober d. I. einzureichc». Das Local dcö Kunst- berein.s ist jetzt täglich von ll bis >7 Ilbr geöffnet und haben die Mitglieder uncutgciilich, Nickst'nitgliedrr für B-r Ngr. Zutritt — Am Sonnabend Abend nach 5 Uhr ertappte ein Bahn Wärter mehrere Knaben, die an der Großenhainerstrahe eine aufgezogene Llarriere muthwilllger Weise beruntergelassen batten, wodurch leicht ein Unglück sich hätte ereignen können. Die losen Buben wurden der Behörde übergeben. — Die hiesige Einguartiernngöbchörde fordert diejenigen Einwohner, welche freiwillig militärische Mannschaften in größe rer oder geringerer Anzahl gegen aus der Stadtkaffe zu ge währender Vergütung von 5 Ngr. aus die erste» 5 Tage und 4 »Ngr. aus die folgende Zeit pro Kopf und Tag in Ouarticr aufnehmen wollen, aus, sich zu melden. — Im vergangenen MonatOctober sind in Dresden OSelbsr morde, 7 Selbstmordversuche und 2 Unglückssäue mit tödtlichcm Erfolge vorgekommen. — Wie man hört, sind in mehrere Braunkohlenschächte in Böhmen die Schachtwasser eingcbrochcn und kommen deshalb trotz dcö sebr günstigen Wasserstandcs in der Elbe letzt bock' nur selten Braunkohlrnladungen an, was auf den Preis des Brennmatcrials leider einen barten Eindruck, namentlich in Be zug aus die ärmeren Klassen der Bevölkerung machen würde. — Vor bereits mehreren Monate» hielt sich unter dem Namen eines Professors Wright aus England in Dresden ein Herr auf, der bierher gekommen sein wollte, um eine werthvolle wissenschaftliche Sammlung aus dem Pflanzenreiche zu verkau fen, hierfür aber keine» Käufer gesunden hatte und im Mangel des erforderlichen Zcbrgcldeö seine angeblichen Landsleute mit Unterst«tzungögesuchen behelligte. Wie öffentliche Blätter spater berichteten, »var derselbe Schwindler, nachdem er Dres den verlassen, auch in anderen Städten Deutschlands ausgetre ten, endlich aber wegen seiner Unverschämtheit im Betteln irgendwo angehalten und dabei als ein königl.prcuß. desertirter Soldat, Namens Plietb aus Düsseldorf entlarvt worden. Neuerdings ist er, wie wir hören, vom Corpsgcricht dcö Gene ralkommando des 10. Armee Corps wegen Desertion und seiner anderen Vergehen zur 'Ausstoßung aus tcm Soldatcn- standc und zu 20 Jahre andauernder Baugcfangcnschast vcr- urthcilt worden. — Die englische Nationalgesellschast zur Unterstützung der Kranken und Verwundeten iin Kriege, die ihr Büreau in Lon don aus dem St. Martins-Platze hat, und welche ihre große samaritische Thätigkeit aus den französischen Schlachtfeldern und in den Lazarethcn in Frankreich, Belgien und Deutschland ent wickelt, ist mit einer besonderen Landkarte an die Ocffentlichkeit getreten, aus welcher sie die Schauplätze ihres rastlosen Stre bend für die Krieger beider kämpfenden Nationen vermerkt und sic durch Anbringung von rotben Kreuzen gekennzeichnet. Die bcigcgebene Statistik in englischer Sprache läßt die immensen Geldmittel erkennen, welche die gelammte Socictät bereits für diese» edlen Zweck aufgebracht und verwendet. Nicht uninteres sant ist der Bericht des Leutnant-Colonel Llovd-Lindsay über seinen Besuch der französischen und deutschen Lazarethe. Für die deutschen Verwundete» der 'Armee des Kronprinzen von Preußen sind allein 20,OG» und iür die französischen Kranken und Blessirten in den Pariser Hospitälern ebensoviel Pfund Sterling verausgabt werden. Der umfangreiche Bericht datirt vom 24. Oct. d. I. — Am lctztvcrgangencn Sonnabend machte eine Frau in der Wettinstraße einen cigentbümlichcn Fund in der Gestalt ei» ncs fetten lebenden Schweines das sich ihr angcschlossen und sie dis in ihre Wohnung begleitet hatte. Wie sich später hcr- ausgcstcllt, war dasselbe aus einem Gehöfte der Gerbergaffc entwichen und hatte sich vorder mit sichtlichem Behagen längere Zeit am dem freien Raume beim Durchbruch der Wettinerstratze berumgetummelt. — Am 'Nachmittag des 5. November brannte die Mittel in ich Ic in Altchcmnitz bei Chemnitz nieder. — Im Schwarzwasserfluffc in Georgentdal bei Johann- Gcorgcnstatt wurde am :!. d. M. ein männlicher Leichnam am- gefundci» und zwar unter sehr verdächtigen Umständen, die aus Gewalt schließe« lassen; denn der Entseelte, ein 40 Jahr alter Händler aus Iohaun-Gcorgcnftadt, trug keinen Rock und sämmt- liche Taschen der übrigen Kleidungsstücke waren leer. Dresden, 7. November. Wem das Glück lächelt, dem verwandeln sich selbst offenbare Fehler in Erfolge-; wen daS Unglück schlägt und verfolgt, der erreicht, er mag cs cmdrehen, wie er will, durch Alles, was er unternimmt, nur eine Per schlimmcrung seiner Lage. Ein sprechendes Beispiel hierfür bie tet Metz dar. Nach Allem, was über den KriegSplan Moltke's, der nur Graf, nicht Feldmarschall, geworden ist, nunmehr fest steht, war es seine Absicht, die französische Feldarmee zwischen Metz und Paris zu stellen, zu umzingcln und die geschlagene in einem großen Kesseltreiben gefangen zu nehmen; der Unge stüm Steinmetzens, der sein zu zeitiges Losschlagcn mit dem bcsch'Ullichen Ruheposten eines Gouverneurs von Posen zu büßen hat, vereitelte den Plan, Bazaine mußte nach Metz zurückge worfen und dort uinklammert gchallen werden So wurde die Gesangc»n»nhi»e der französischen Feldarmee, das erste Ziel des Maltke'schen Planes, ehe man an das zweite Ziel, die Eroberung von Paris, losgchen konnte, nur in zwei Absätzen möglich: in Sedan und Metz. Zwischen beiden Absätzen erforderte die Wacht an der Mosel das Brachlirgen von 200,000 Mann. Aber nun tritt uuch, die Corrcctur jenes Stcinmetz'schcn Fehlers ein: er setzt uns zugleich in den Besitz von Metz. Metz hatte zu viel. St»aßb»>,rg zu wenig Verthcidigrr — dieser echt französische, Coirtrast: enthält mehr als ein Körnchen Wahrheit. Ohne h>s« an die Wanddrängnng der BaMnr'schcn Macht müßten wir Metz eben so regelrecht belagern, wie Straßburg; cs frag'» sich, ob es schon zu We»hnachlen in unscrm Besitz sein köniAe; an ein Aushängern der bloßen Besatzung und der Bevölkerung von Metz wäre nicht zu denken gewesen. So unser GUlick. Wir l>abl'n die Armee der Franzosen und Metz. Unglück »che« relepimm siche ,m S»>se.
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