Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187010237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-10
- Tag 1870-10-23
-
Monat
1870-10
-
Jahr
1870
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>«p iarttk« S«. «m Hof«. n, libenmad- «rthschaf- Kellnettn. !)cn werden wird -Mt» empfohlen p., Ndrrn. eidung. nssc »S.L. strosessio. nstvcrsonal e Etage. d mt' dem aut, noch rcnzen zur spätestens clinng (am . Offetten stc rrslantt steter«»- i-raue«. i»es.2«hr ersten»« : es mit anerken- »uter eten. tr«»n )cstcr Lage Krankheit ilcn. Nä Pillnltzcr- spesenfrei an, Handlung «I. eerhöhung Geschmack. S»8 75 Ps. 80,85 Pf ra, l-rf. 10 Pi, 05 Ps. d. 05 Pi Pi.. I.SW >h.-vaffcc i.A) M empfiehlt i'dlcr. wen, eu, Hosen lrc.rc. billigsten lin, l 1 mdcö a altz über' in klrb- stemnitz. Han. te ss acht Voll- Stellung rin oder dieselbe tnisse In n. u» bciör- ion von Dresden. lreu- erkausen et. rechts Ml-, i Ps. 5. oo. Ngr. einpfiehlt »n. dler. «Lrscheinl: Täglich früh 7 Uhr. Snserake «erde» angtiiommr»: biö AbtttdS 6, SountagSr bIS Mittags 12 Uhr Marteustratze »»; in Neustadt: Vuchdruckerei von Job- PL hl er, -r. «lostergasse ». «»zeigen in dies. Blatte sindru ein« erfolgreiche Verbreitung. Auflager -v^xx» Exemplare. Tageblatt für Unterhaltang und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lttpsch ör Neichardt. — Verantwortlicher Rcdacteur: Julius Nklchardt. ^löimnemmk.' Vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldlichcrLle- serung in « Hau». Durch die »Snigl Post dierteljährl. 22>„«,r. Einjelne Nummeru 1 Ngr Inseratenpreise: Aür den Raum ei«, gespaltene» Zetl«: I Ngr. Unter „Singesaabe- die Zeile 2 Ngr. Nr. 206. Fünfzehnter Jahrgang. Mitn'da>trlii Theodor Drobisch. Sonntag, 23. Oktober 1870. Dresden, Lll. Oltober. — Se. Mas. der König bat nachstcbenden TZigeSbesehl an die Armee erlassen: „2ln Meine brave» Truppen! In treuer Pflichterfüllung habt Ihr. seitdem Ich zu Euch gesprochen, cr- neuetr Ansprüche auf Meine Anerkennung Euch erworben, und gewähtt eS Mir, Eure», Könige, besondere Flcudc aid 2luö- oruck Meiner Zufriedenheit und Meines Dankes jenen unter buch die Zeichen der Tapferkeit und des MutbcS zu verleiben, eie Ihr aus Eurer. Meiner braven Soldaten Mitte, als dessen vorzugsweise würdig bezeichnet babt. - Das deutsche Heer siebt noch vor einer großen weltgeschichtlichen Entscheidung, neue o»v vielleicht crn>te Kämpfe erwarten Euch wiederum. — Eure Ergebenheit, Ausdauer und Tüchtigkeit verbürgt Mir, daß Ibr io wie bisher, so auch fcrncrwcit durch Maimözucht »nd Tapicr- krit nur neuen Nnhn, erringen werdet; daß Ihr den Namen deö Königlich Sächsischen Armceeorpö cbciibüitig zu crbaltcn wisset, unter all den deutschen Stämmen, niit denen Ibr ge meinsam einstcbt, für unser großes Vaterland! Gegeben zu Dresden, am 10. October 1870. Johann." — DaS „Dr. I" veröffentlicht eine große Liste von Untcr- Offlcieren und Mannschaiten des Sachs. ArmcccorpS, ivelchc ivegen ihres ausgezeichneten Verhaltens bei Lt. Privat die goldenen und silbernen Medaillen zum Sächs. St. Heinrichö- Ordcn, sowie die Namen der Generale, Officicrc des sächsischen Armeeiorpö, welche vom Bundesseldberrn das eiserne Kreuz I. u. II. Elasse erhalten haben. Sicherem Vernehmen nach sind außer diesen dccorirtcn Untcrofficicrc» und Maiiiischaiten un- »ercS braven ArmeccorpS »och weitere 21 goldene und 074 sil berne Medaillen an die Armce adgcgaiigcn und zwar in Aner kennung der Beweise besonderer Tapferkeit in de» Gefechten bei Nouard, Busancy, Beau»wnt »nd in der Schlacht dci Sedan. Ebenso verlautet, daß Se. Majestät der König von Preußen da» ruhmvolle Verhalten unserer Untcroffieicre und Mann- schastc» mit einer weiteren Verleihung einer größeren Anzahl eiserner Kreuze H. Elasse ausgezeichnet bat. — Zwei Züge, Eder mit über 000 gefangenen Franzosen, sind am Freitag und Sonnabend hier nach Neiße und Glogau durchgekommen. Der erste Transport war bei Orleans ge fangen worden, der zweite hatte die Bc»atzung von Soissonö mit gebildet. ES befanden sich unter jenen auch sehr viel Mo- vilaardeu, sowie L Bauern nnd I Priester, letzterer deö Ver- ratyö beschuldigt; die Soldaten auö Soissonö gehörten sämmt- llch der Linie an. Unter Ihnen befand sich ein alter gedienter Scrgcantmasor mit seinem Sobne. Außn rnehrcren kranken und verwundeten Sachsen und Preuße» sind wiederum 2 säch sische Arrestanten angckommen. Sic sagten: sie hätten gar nichts gemacht, sie hätten nämlich nicht die Patrouille. wic sichS gehört, angerufen. Von den Franzosen mußten mehrere hier behalten werden, welche an den Blattern erkrankt waren. — AuS bester Quelle erfahren wir, daß sich gestellt der stanzös. Klyd aufgelöst hat. Dasselbe gilt von seinem Hültö- komitqe für die gefangenen Franzosen, i -^Ehatcau Brou (bei Paris», 10. Octobcr 1870. Seit ein Paar Tagen hat sich bei unö die Witterung geändert und ist seit dem 7. d. MtS. ln regnerisches Wetter übergegangen: trotz- dem aber ist cü draußen nicht kalt; doch beginnen die Bäume stbon recht Ihr Laub zu verlieren. Ich schrieb Dir gestern, daß ich am 8. eine lange KrlcgSgcrichtssikimg gehabt hätte, die all gemein sehr intcressirt haben würde, weil wir über einen Fran- xvscn. der aller' mögliche» Verbrechen angeklagt war, zu Gericht Wen. Der Fall war kurz folgender: Wenige Schritte von Unserem Schlößchen liegt das eigentliche Schloß Brou, cineiii Mr. Thiöbont gehörend. Als wir hier am 10. v. M. einrücl tc», fanden wir das Schloß von der Herrschaft verlassen und nur von 2 Männern, die angaheii, Schloßverwaitcr lmdIagt- lcütcr zu sei», bewohnt. Das Schloß selbst war im Innern sehr in Unordnung : dazu brannten noch ein Paar WirthschaitS- gedäukc, sowie einige Getreideieiinc». Der Weinkeller war noch ziemlich gefüllt, dir beiden Bewohner aber während der näch sten Tage fast imincr angetrunken. Sie behauptete», die Franc- tircuro hätten das >LcI'lofi verwüstet nnd die Feime» angczüiidct. Alöm'ir nun am 7. d. M. wieder bicrl'er kamen, hörten wir, der Schloßverwaitcr und einige ankere, in hiesiger Gegend sich hmniitrcidcndc Subiecte seit» verdaitct, indein durch Aussagen keS Maire von Poniponne, eines 1>!achhardoriro. »achgewiese» sei, daß der Schloßverwalter gar nicht dahin gehört, sondern selbst Franktireur sei. Auditeur L. hatte die Untersuchung schon geschlossen und cS wurde »u» von unsere»! Oistziercorpo unter Leitung deö Oberstlicutc»a»ts daS Standgericht abgchai- ten. Der Kerl, seines Bcriisco Arcbitcet, war erst am:N. Aua. aus Amerika zurückgekehrt, war am l. Leptcmber in Paris nngekomincn, am 2. Franctlrcur geworden, am 5. zum Eapi- taine derselben ernannt, am 6. hier aiigetommen, um hier ein Bataillon Franktireurs zu organisircn; er hatte aber nur io Man» zusamincngcbracht, die beim Erscheinen der Preußen auö gerissen waren. Dafür hatte er aber mit scincn Leuien vom >2. bis 14. September sämmtliche Feimen der Umgegend an- gttündct und, wie die Abhörung von Zeugen ergab, auch die WirthschaitSgebäudc des Schloß ca Brou in Brand gesteckt. <Yegcn die Einwohner hiesiger Gegend batte er sich gerühmt, ivenlgstcnö 12 Preuße» eigenhändig erschossen zu nabe». Aio »un die Preußen cingerückt waren, hatte er seine Uniform ab gelegt und verbrannt und gcrirte sich als Schloßverwaitcr, ie- tcnsallö in der Absicht, zu spionirm und, lallc- hier die Sache iür uns schlecht geben sollte, dann uns auf alle mögliche Weise zu schaden. Diese Verbreche», durch Zcugen bewiesen und von ihm zum Tbcil cinacstaiidcn, mußten unbedingt iür ib» die rodeSstraie herbcistihre», doch rettete Ih» vorläufig nur der eine Umstand, daß sic vor dem 10. September begangen waren, da erst an diesem Tage in der Bezirksstadt Lizv die Proklamation des Königs von Preußen angeschlagen worden war; somit über gaben wir ihn, alö ein sehr gefährliches Subiect, i» eiserne Fessel» gelegt, dem (ordentliche») Gericht zu förmlicher Unter suchung. Der Kerl hatte selbst bestimmt envartet, noch den selben Tag erschossen zu werbe», denn er hatte bei seiner Ab führung einigen rathol. Geistlichen von EhelleS, die ihm begeg neten (jedenfalls Mitschuldige von Ihm), gesagt, sie >nöcvten darum bitten, daß er vor seinem Tode belasten dürfe. Die we nigc» hiesigen Einwohner schienen stob zu sein, daß sic deu Kerl, der sie jedenfalls tcrrorisirt hatte, loö wurden. Die Ver handlungen. Protokolle re. wurden natürlich in beiden Sprachen geführt und iungirte Major v. Tschirschky als vortrefflicher Dolmetscher. — Ai» Freitag früh passirte inisre Stadt ein Eiscnbahn- train mit 087 gefangenen Franzose», die nach der Festung Pose» ginge». Es befanden sich 7 Offiziere darunter. — „Tambour, schlag' an. zum Schlachtfeld laß uns ziehen!" hieß rv am 18. August, und der Tambour Max Nößner in der sächsischen Armce tbat wacker seine Pflicht. Er tromm lte so lange, bis auch er eine Wunde aui dem Felde der Ebre em pfing. Mit Leidensgefährten nach Dresden zurückgekehrt, die für daö Vaterland geblutet und hier gebellt, bat Nößner ein recht begeisterndco Gedicht geschrieben, daö die Uedcrschriit führt: ,,Auf, deutsche Männer, auf!" Er hat cö mit bunter Schrift in großem Format drucken lassen, zu», Einrahmcn und an die Wand zu bangen. In seinem Herzen trommelt cS „zum Sam meln", nämlich Subscribciitcii, Käufer sür sei» Gedicht. Auö diesem Grunde schlagen wir hier für den verwundeten Tambour etwas Alarm, blase» in die ZcitmigSposaunc zum Angriff auf die Flcmmingstraßc Nr. 5, wo mit einigen Groschen i» der Hand daö Gedicht im Sturm genommen werden kann. Brrruin ! — In den Neiden der kämpfenden Deutschen in Frankreich befindet sich auch der ausgezeichnete, seit einige» Jahre» in Tbar>.»dt und Dresden lebende Pianist G. A. Papendiek. Der selbe hat sich freiwillig dem Dienste sür daö Vaterland ergeben. Eigcnthiimlich ist diese Thatsachc auch insofern: Papendiek spielte schon als Kind öffentlich Piano in Paris, als Mann stimmt er den Parisern wobl ein ernsteres Lied mit an. — In Bezug auf die neulich gebrachte Notiz über daö Amtsiubiläum deö Lehrcrö Mcrkwik zu Pirna sind wir in der Lage, nachträglich zu constatircn, daß dem Jubilar, der seit 42 Jahren an der dasigcn Schule amtirt, am II. t. M. von S. Mai. dem König die goldne Medaille des Verdienstordens verlieben worden ist. — Meteorologische Notizen und Mcttcr- p r op bcze i hung. In dem Zeiträume von 1828 bis 1807 fand, nach zn Dresden gemachten Beobachtungen, der niedrigste Barometerstand am 20. Deccmber 1850 statt; cö betrug der selbe 20 Zoll T^/tco Linien. Wie die höchsten. Io. fielen auch die niedrigsten Barometerstände in jedem Iabre in daö Winter halbjahr, wol'ei stets der Zeitraum eines Iahrcö vom 1.Januar viS NI. Deccmber angenommen ist. Diese niebrigsten jäbrüchen Barometerstände waren innerhalb 40 Jahren drcißigmal zwischen 20 Zoll 0 Linien und 27 Zoll 0 Linien, sechsmal unter und viermal über diesen Grenzen: >8:io 20 Zoll 8,2« Lin. 180 l 27 Zoll 0,76 „ 0,66 Lin. 184:> 20 „ 8,61 ,, 1802 27 18-,4 20 ,, 1840 27 „ 0.7S 1850 20 ,, 8,61! 1851 27 „ 0.87 1850 20 „ 7,00 ,, 1800 20 ,, 8^6 „ Während also im Iabre 1850 daö Mwomcter einen Tiefstand dis 20 Zoll 7°"/i»v Linie» erreichte, fiel cö im Verlaine deö Iabres >851 nur dis 27 Zoll o^/iooLinien. Allgegenwärtigen Jahre fiel das Barometer in wenigen Tagen von dem Bereiche der höchste» Stände dis i» das Bereich der niedrigsten: von 28 Zoll 0 Linien am I. Oktober bis 27 Zoll 0 Linien am 0. Oktober — In dieser Wbchc wird in den ersten Tagen bei gemäßigter Tcinperallir veränderliches Wetter stattbaben; dann wird die Temperatur sich erniedrigen, und hierauf in den letz te» Tage» der Woche zeitweilig größere Klärung deö HimmclS ersolgen. 11nrmnc>triu8. Bei etwaigen Sil bet Nicken in'S Portemonnaie besehe man sich die harten Thaicr wieder einmal genauer, cö könnte darunter ein falscher Hannoveraner sein, da derartige jetzt im Umlauf sind. Sie tragen die Jahreszahl 1800 und die Um schrift: „Wilhelm IV., König von Grbßbritanuien und Hannover." Der Na»t ist schlecht gcarbcitct und daran sind tic Falsifikate als solche zu erkennen. Die Thicre im Naubthierbausc des Zoologischen Gar tens werden jetzt um 4 Ubr gefüttert. Eine regst dumme Gesellschaft stand am Freitag früh, als kaum die Sonne zu winke» begann, in ratblbsem Kreise aus der großen Ziegclgassc, gaffte sich gegenseitig an und — sagte nichts. ES waren dies .> Schöpse, die in derselben Nacht in Dresden gcitbhicn und ans genannter Stelle von ihrem neuen unrechtmäßigen Herrn jählings verlasse» worden waren, da man ih» nach seinem unk der Schöpse Heimathscheiii betra gen wollte. Diese Papiere waren nun freilich nicht vorbanden. Das wollige Quintett gebörte hiesigen verschiedenen Fleischern, tic sich ihrer Waarc bald wieder aiinahincn. — „Und wüßte» wir, wo Einer traurig läge, wir gäben ibm de» Wein!" singt Elaudius in seinem Rbciiiwcinlicd. In diesem Sinne wirkt bcnte Herr KUtsch, der Wirtb „zur Stadt Prag" in der Neustadt. Er spciitct zwar nicht de» Wrin in nnim-a, aber der gänzliche Ertrag des Geldes, das beute in seiner Weinstube eiiikbmmt, soll der unglücklichen Statt Straß- bnrg znfiießcn. Wer daher heute in „Statt Prag" ein halbes odcr ei» ganzes Fläschchen Wein trinkt, genießt dabei die Freute des Wobltbniis, wozu ibm der splendide Wirtb Gelegenheit gicbt. - Gestern Nachmittag überinhr eine herrschaftliche mit zwei schnrltinßige» Falben bespannte Eanipage von der Secstraßc tbinmend vor dem Hotel de l'Enrope ein kleines Hnndeinbrwci l nnd zwar derart, daß tic an der Deichsel zicbrnde Frau, sowie auch der Hund eine Strecke mit lortgeschlciit wurde», wobei der hintere Thcil des Handwagens zerbrach. DaS angcsammclte Publikum ergriff Parthci gegen den Kutscher, indem derselbe schnell von dannen fahren wollte nnd mußte zuvor der Bauers frau eine Entschädigung zahlen, welches auch geschah. Die Fra» erhielt nach langem hin nnd her 15 Ncngroschcn! — Gestern Nachmittag ist von Pieschen gegenüber ein lin- vekanntcr männlicher Leichnam angcschwommcn und polizeilich aufgehoben worden. - — Die Ordnung odcr Nicht-Ordnung dcö Verkehrs ans dem Neumarktc ist einzig in Ihrer Art. Von Trottoirs über den Platz Ist keine Spur vorhanden. Von der Lanbhauöstraße zur ÄngnstuSstraße führt zwar eist avgepflasteter Weg. allein der selbe ist von Marktwagcn, Strohschütten, Holzbänkcu und Kar ren vollständig beseht. Für de» Fußgänger bleibt nur die Fahr straße offen, welche durch Bltdcn und Droschken so hinreichend beengt ist, daß mir die gründliche Geduld einer deutschen Haut darüber hinweghilit. — Dieser Zustand zeigt sich nicht bloS zum Jahrmarkt, sondern auch an jedem Markttage, wo Straße und Fußweg ganz unbehindert von Heu- und Strodwagen beengt wird. Schon oft ist darüber geklagt worden. Ucbcrall werden die Fußwege ircigchaltcn und läßt sich schwer enträthseln. wa rum dies nicht auch auf dem Hauptwege üder den Ncumarkt der Fall ist. — RcpertoIr deö Königl. HostheatcrS. Sonn tag : Gottsched und Gcllert. N. c. — Montag: Die Meister singer v. Nürnberg. Anfang 6 Uhr. — Dienstag: Gottsched und Gcllert. — Mittwoch: Tannhäuser. — Donnerstag: Fami lienzwist. — Der Kassenschlüsscl.—Kanonenfutter. Freitag: Die lustigen Weiber von Windsor. — Sonnabend: König Hein rich IV. ZI. Theil.) — Der beini Umbau des Erdgeschosses vom .Hausgrund stück dir. 10 an der Bürgerwiese beschäftigte Maurergeselle Frendenberg ist vorgestern Mittag durch ein cinstürzendcs Stück Mauer getroffen und wegen der dadurch erlittenen nicht uner- bcblichcn Eontusioncn zu Wagen nach sciirer Wobnung ge schafft worden. — Die letzte Vorstellung der Renz'schen Klmstreitrrgesell- schast findet nächsten Mittwoch, den 20. d. M., statt und wird sich Ta.zö daraus die Gesellschaft nach Pest begeben. — Der frübere Professor an der Landcöschulc zu Grimma, der 1845 zu Seiserödorf bei Dippoldiswalde in daö geistliche Amt cintrat und nunmehr daö Pfarramt zu Zschaitz in der Ephorie Meisten verwaltet, Herr U. Kühn, beging am 10. d.M. sein 25jäbrigcs Amtsiubiläum in einfacher, aber würdiger Weise. Uebrrreichnng eines silbernen Pokals von Seiten der Kirchen- gcmcinde und Begrüßung durch die Amtobrnder und Lehrer, an deren Spitze auch Herr Superintendent vr. Kluge a«ö Meißen erschien, ehrte den festlichen Zug. der mit einem Nach mittags arrangirtcn Schultest schloß, das sich der herzlichsten Theilnahme cri reute. — Man bespricht seit einigen Tagen die von hier erfolgte plötzliche Abreise eines Herrn, der bisher in einer in Dresden Lsmictttreuve» wHenichÄtUcheu Gesellschaft eine Ueamtenstelle bekleidete, dieselbe aber unter Umstanden aufgcgeben hat, die wobl darauf schließen lassen, daß er daö Welte gesucht haben dürste. — — Daö Amtsblatt veröffentlicht daS erste „Aufgebot zur Ebe Verlobter" und zwar clueö hiesige» israelitischen Paareö. Dieses Aufgebot ist vom Königlichen Gcrichtsamt im Bezirks gericht unterzeichnet. — Die Sänger deö allgemeinen Turnvereins halten heute im Schillcrschlößchen zum Besten Ihrer in den Krieg gezogenen Vercinömitgliedcr ein Eoncert ab, welches nach dem Programm (siche Inserate» zu urtdeilen einen genußreichen Abend verspricht. — Aus veralten Bildergalerie. Der Besuch der Ausstellung In jenen weiten Räumen hat sich trotz der eigentlich nicht für Alle passenden Zeit von täglich 10 bis 5 Unr stets gesteigert, besonders da ja auch aus die in der Stadt gekauften Loose jederzeit freier Eintritt stattstndct. Zu dm höchst inter essanten Modellen der polytechnischen Schule ist neuerdings von dcr Schlicl'schcn Schifföbauanstalt in Dresden ein großes Ruder boot gekommen, wie es wohl die Elbe, überhaupt ein Fluß nie getragen: denn cö ist neben der praktischen Einrichtung so elegant, daß man sich scheut, dasselbe zu benützen, ja daß inan eS nur mit Glaceehantschuhcn angrenen dürste. Eö bat Raum für niedrere Personen, am Steuer prangt in wcrthvollcm Stoff die sächsische Landeöfabne, während von der Höhe dcö Mastes die »otddculscben Farben wehen. In Bezug aus das Scgclwerk ist das Boot sür unsere Elbe ebenfalls neu und sammelt in Folge aller dieser schönen und pikanten Eigenschaften stets eine große Menge Bewunderer um sich. Die Schiick'sche SchiffS- bananstalt hat außerdem noch ein Tableau sämmtlichcr daselbst gebauten Dampf- »nd Schleppschiffe einacsandt, welches Ge legenheit gicbt, einen recht erfreulichen Blick in die Tbätigkcir der an der Leipziger Ehausscc gelegenen Anstcilt zu wellen. EbcmaUs »en hinzugckoinmcn ist die von einem Mechaniker Lehrling cvnstrnilte und erbaute Dampimascl'ine. Besonderes Augen merk nnd heißen Wunsch nach seinem Besitz erregt auch der von Hagipicl äusgestclltc Saloiiflügcl, umsomehr, als der selbe znrVerloosung angetanst ist. Von den ausgestellten Waa reu hebt sich beim Eintritt vortheilhatt das Arrangement der .Herren Kellner und Sohn bcrbor, indem hier unserc Damen nicht »»r Studien über moderne Frisuren machen, sonder» auch Gelegenheit haben, über die Vergangenheit deö Kopfputzes zu urthkstcii, da perschiedenc Antiguiräten expoiiirt siud. gegen deren vwhe die icüt schon vel'schl.Iccncii Hoden und mächtigen Damen firiiurcn noch sehr bescheiden erscheinen. Brillant nimmt sich auch tic Erpvsitien der Bicchwaalcn-Intusirie des Herrn Boy von der Fricdrichskraßc aus, namentlich in Bezug ans die hun dertfache» Bade Apparate, die getriebenen McssinKraarcn eigner Favrit, Waich und Blumentische ic., während die Firma Blinb's Nachfolger in Neustadl eine bedeutende Auswahl der verschie densten modernen Küchen- und WirthschgstSgcgcnstände, der feinste» und bescheidenste» Lampen eingeiandt hat. Die Optik und Mechanik ist durch das brtannte Atelier von Schüler, Wall straße, vertrete», das sich durch reiche Auswahl und Eleganz rer Arbeit vortrefflich auszeichntt. Die Ausstattung ist so »lgnnigialtig in den größt» Hallen gruppirt, daß wir nach und nach mir solch' kurze NotOcn geben können, soviel aber siebt man, daß daö ganze Arrangement ein großartiges und die Er Wartung aui die Verloostmg umsomehr eine gestaunte ist, atS sie sich diesmal aus besonders wcrtbvollc Obicete erstreckt. — Vorgestern Nachmittag wurde in Neustadl auf derHaupt straße ein Handarbeiter aus einer benachbarten Dorsschast be wußtlos aui der Erde gesunden, zunächst nach der Polizei und von da naä? dem Stadtkrcitilenhausc geschafft. (Oester» srüh war derselbe wieder wohlauf und konnte entlasse» werden. Uebermäßige Befriedigung deö Durstes mag wohl Veranlassung der Bewußtlosigkeit gewesen sein. . , — Daö alterthümliche Rittergut UntcrstcinvleiS (zwiscbm Zwickau und Werda» gelegen» ist am 21. v. M. durch eins
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite