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«Lzilch srlch 7 tlhc. Inserate reicht» angeuomm,»: btö Udcnd- ft, Sonntaafti »t» Mittags 12 Uhr Marieuftratze »»; tu Neustadt: Buchdrnckrret »»u 3 oh. PLßler, «r. «Noftergafse». Illjetzeu tu dies Blatte Gtdeu et«e rrsoigreich« «erhrettiulg. AnVI» ger I».««« Sremplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: tliepsch k Reich Ükdt. — Verantwortlicher Redacteur: IlltlUS ilkichardt. Föonuemcvt. Vierteljährlich 20 Nz«. bei llneuigeldlicherLt»«» ieruug tu'« Hau» Durch die ttiii-l. Paß vterleljährl, r2«,«Rgr. »kiuzelue Nummer» 1 Star. Inseratenpreise. Für den Raum «t«» gespaUenen ZUU: l N,r. Unter „«tnqesantz»- di« Zeile 2 N>e Nr.I86. Fünfzehnter Jahrgang.' Mitredacteur: Theodor Drobisch. Donnerstag. 13. Oktober 187«. Dresden. i:r. Oetodcr. — Der Superintendent M. Locke in Nossen bat tao Ritter- kreuz vom Verdienstorden erhalten. - Der Rath zu Dresden macht bekannt, daß der im No veinbcr Irden Jahreö in herkömmlicher Weise abzuhalrcnte zweite Nob und Bichinarkt in Friedrict'staet'Dreotcn in diesem Jahre nicht stattrindet. - Von dein letzten AuSßrll Trockm's ans Paris, am ffO. Leptenrvec. kamen gestern Mittag 1" Mann und 2 Offiziere der französischen Linie verwundet hier an. Sie sahen recht leidlich aus, Ihre Mouturstücken schienen noch ziemlich neu zu sein. Sie waren in der Nähe der Schanzen von Villejmi von Baicrn gerangen genommen worden. Ihre Bedeckung vilcctcn auch 7 Baicni. die zugleich 4 Manu sächsische »Arrestanten zu begleiten hatten. Wenn inan den Arrestanten, die z. »B. auch nag, Schlesien häufig durchgehen, glauben wollte, so Is! alle mal ein Jnsuvordinalionsvergehcii die Ursache ihrer Verhaf tung und ihres weiten Transportes von Paris bis Dresden oder Breslau. Plan vcrmuthct aber gewiß nicht mit Unrecht, hast sic de» Begriff teS Ncaulrlrcno in einer sehr weiten Auslegung angcwcndct haben oder gegenüber einzelnen weiblichen Personen zu sehr zutraulich geworden sind. »Außer jenen sind ft Ver loundcte Sachsen, wclffc reit der Schlacht von Sk. Privat in Neustadt in der Rheiiinalz in einem sehr gute» Hospital ge legen hatten, hierher abgciührt worden. Untllch sind noch von einem Ertrazug, der geucr» Morgen mit :i(>0 vcnvunteten und kranken Preußen nach Breslau durchging. 2» hier behalten worden. — Wir »rachen unsere Leser auimcrtam, da» nur noch heute und morgen Feldpostbriefe im Gewichte von lä Lotb an unsere Truppen frei abgescntet lverden können. Von übermorgen an wirb dafür ein Placket - Verkehr eröffnet, wovei aber für jedes Packet»Ngr. gezahlt werden mutz. Wer also an seine Ange hörigen noch irgend Etwas mit Benutzung der so bcgucme» Feldpestdrics - Eanoirs vis zu lä Lots Gewicht offne Höste» senden will, hat dies heute oder morgen zu thun-, denn rünitig «int nur Briete bis 4 Letd Gewicht noch frei. In einen der erwähnten hartons, die in den meisten Kamlätcn zu haben sind, lassen sich beguem ein Hemd oder zwei EPE Strümpie oder ein wollenes tramiiol verpacken und per schicken. —Für die künftigen Sendungen -> 5» Ngr. bat Herr Emll Töpirr, Vlorltzstraffe 10, postmäßig approvirtc Holzkistchcn pcrrätffig. - Den Frailen der rum Militärdienst cinbermtiie» Reser ristcn und Lantweffrmänner. weiche die vom Staate bewillig ten Untcrstützungsgeitcr durch die königi.Mzirksstcuerciiiuahme Dresden Paclhot'alwgezaffit erhalten, ivird die Notiz nicht un willkommen sein, tatz die betreffenden Beträge am den Monat Oktober sofort, überhaupt aber künftig in de» erneu Tagen je den Monats zu erleben sind. - «eine» elgcntffümlichen. schwer erklärbaren Spitznamen haben unsere Tramsoltatcn. Mau nennt sie hier, wenigstens in gewissen Kreisen, ..die Gußeisernen". warum und seit wann, bat Einsender Dieses mit Bestimmtheit »och niemals zu erfah ren vermocht. Eine aveite Tbatsache ist, taff unsere brave» Traimeitatcn. deren Werth erst inKrlegszeitcu gehörig gewür digt zu werten pflegt. über jenen Spitznamen meistens leider nicht duffen, sonder» reffst ergrimmt werden. Dies geschah erst vorgestern Abend wieder, als iu der Näffc des Zcirgtzauscs ein wahrscheinlich etwas benebelter Eivuist heimwärts wandelnden Trainjoidaten die Worte zurici: „Ah. sieh da die Gußeisernen!" Die beiten Soldaten iahen sich höchlichst cnünit nach dem Vor laute» um und ruhten nicht eher. als vis sic ihn aus ccm Hauie. in das er sich vor ihrem Grimme rctirirt. fferausgezogen, nach der Zeughauswache geschafft hatten und von dort a» die nächste Polizeiwache abgelictert worden war. — Nach langen Jahren haben sich die Thüreu der alten Bildergalerie am Ncumarktwieder eröffnet und zwar für einen wiirffigkn Zweck; denn mit den Erzeugnissen der Industrie des sächsischen Gelvcrbslcitzed ist zualcich mich der Patriotismus cin- gezogen. Die Herren O. Weitzman» u. Küffncl. die cs sich seit einigen Jahren sehr angelegen sein Neffen, der sächsiichen und namentlich der Dresdner Industrie dadurch ein öffeutiiff>cs An ertenntnlff zu geben, taff sie ans der Vogelwiese die bekannte „Dresdner Estwerdeballr" errichteten, haben, da in diesem Jahre die Fackel des Krieges die Freuden des Volksfestes vernichtet, dadurch-eine» Ersatz und dazu einen würdige» Ersatz gebraffst, indem sie Ihre Gewerbcl alle unter dem Namen einer „Jndustrie- Ansstellung" in den kolossalen Räumen der alten Bildergalerie eröffnest». Es würde zu weit führen, für heute in s Ein zelne einzugehe», die Beschreibung deö schönen Rahmens um eas schöne große Gan-e wird vorläufig hiiircicffen. das Publikum zu reger, allscitigcr Tdcilnabme anzuspornen, eine Tdcilnaffme, welche ganz besonders der wolstthätige Zweck verdient, weichen in patriotischer Weile die später zu arrangircndr Vcrloomng der ausgestellten Gegenstände verfolgen soll. Darum wundert cS iwS auch nicht, wenn »vir gleich beim Eintritt, inmitten einer vcm Kunstgärtner Schäme reizend nusgestattcte» Pfianzcn- gkuppirung die wohlgetroffene Büste, die erste dieser »Art. der hohen Protcctorin des Albertsvcreins, der Kronprinzessin Earsla, begrüffen, ein Bnvcis, i» welchem Sinn die praktischen Unternehmer das Werk geschaffen. In der alljährlichen Ge- werbcffalle auf der Vogrovirse war es nur mit Hiiiternisscn möglich, sich durch jdic ist»' und ivicdcrströmende Vicngc zu kaviren. hier, wo Mangel an Platz nicht teiubar ist. hier ist cm freies, rnigezwungencs-Promeuilkn der Besucher evcmo gestattet. a>S den Ausstellern selbst Raum gegeben ist. in grötzerc» Dimen sionen ihre Kunst und gewerblichen Gegenstände dem wiffbe gierigen Auge anschaulicher zu machen. Es zielst sich durch das ganze »Arrangement diesmal eine Eleganz, die nur wo! I- tbuend einwirkt. zumal eine trtfflichrOrtnlmgmlttem Schönheits sinn geschwisterlich Hand in Hand aelst. Reiche Dccoratiene». in denen Fahnen. Büste» unk lebende Pflanzen keine geringe Rolle ipiclrn. geben der Ausstellung ein buntcö. schönes Eclorit und die Aussteller feilet haben alle Anstrengungen in tankenöwertder Weise gemacht, ihre Fabrikate in angenehmer Ordnung und in w'Mthatlgcr Gruppirung zu postireu. Indem die ganze Expo- sttion -ffchon 'än'.und für sich einen grötzartigcren Anstrich hat. Zst«-Li«, früheren derartigen Etablissements der Uüstrnehmer». so ist auch ln »Bezug aus die ausgestellten Sachen selbst ein ganz anderer, besserer Maffstav angelegt worben, da wir hier wahre Kunstgcgcnstände erblicten. Wir erinnern bloö an die ausge zeichneten ModeNarbcitc» aus dem kgl. polytechnischen Institut wie z. B. die Kettenbrücke, die Dresdner Sängcrhalle, der voigtländische Eisenbahnviaduct, die Windmühle; wir gedenken der Hartmann'schen Loeomotive. die bloö geheizt zu werden braucht, um auf den Miniaturschienen den ersten Gang zu machen, und welche in »Bezug aut Feinheit. Präcision. Eleganz und Kunstreichthum der Arbeit wahrhaftes staunen der Men schenhand gegenüber erregt, die ein solches Werk zu schaffen im Stande war. Daö Reich der Töne bringt durch ausgestellte Pianinoö re. eine noch wohlthuentere Harmonie in daS schöne Ganze und dis ins Einzelne, ja bis hinab zu dem bescheidensten Object prägt sich eine seltene praktische Eleganz aus. Es wird hier »iffst bloö dem 'Amüsement getzuldigt, cö handelt sich in dieser Ausstellung nicht darum, eine müffige Stunde zu ver leben lind in die Urne anderer Stunden zu werlen, es ist die Kunst vertreten, es bcgrüfft uns das Studium deö sächsischen Gewerbfleitzeo und darum ist der »Besuch der Hallen ein lehr reicher, also ein hoppelt lohnender. Es empfiehlt sich daher der Bestich auch für die Fugend, indem sic hier reiche Vorbilder findet zum Anslrcbcn auf Kunst, Wissenschaft, Fleiß und Aus dauer. Die »Ane-sstliung. am Sonntag eröffnet, erfreut sich, den oben erwähnte» »Vorzügen gemäff, bereits der regste» Theri- nahmc. Da cs nicht gestattet ist, in dem Harne Licist zu bren nen, so ist der »Besuch nur am Tage möglich, lieber die haupt sächlichste» Ausstellungsgegenstände nächstens ein Mehrerco. — Ein besonders schöner »And!ist wird sich den »Besuchern der sogenannten Herbstausstellung darbictcn, welche morgen, Freitag, im Oranger iegebäude an der Herzogin Garten ihren »Anfang nimmt und abermals von der Gesellschaft „Flora" ver anstaltet worden ist. In dem 20«> Ellen langen Gebäude ist nämlich die sämmtiichc Orangerie ausgestellt, welche in 200 Kübeln zur Sommerzeit unseren Zwinger ziert. Um mm diese Pracht bäume in ihrem Wintcrauartier aus einmal zu übersehe», ist eine Erhöhung angebracht, aus welche 2ä hölzerne Stufen emponübrcn. Man blickt von hier au» die Kronen von 240 Orangcriebäluncn, von denen einige ein »Alter von 400 Jcrbrcn baden und kann AcE in das Land träume», wo die Eitronen blühen. Dem Vernehmen nach wird die Ausstellung von Blu men, Früchte» und Gemüsen auch dieffmal eine sehr reiche sein, weshalb wir schon heute die Auf»icrksa»ikcsl darauf bililcntrii. — Früher mutzten wir »nS begnügen, nur die Oper „das ebernc »Pferd" von »Ander aus Paris m sehen; dieser Tage wird aber in Dresden ein Reitpferd ankommcn, welches wclst eben eine» solchen Rus habe» dürste, wie der Moltwitzer Schimmel des alten Fritz. ES ist das Reitpferd, welches der Kaiser Napoleon III. vor dem 2. September d. I. geritten. Ob er et-, wie dereinst Aleranter seinen Bueephalus zum Sic- geözuge zugerittcn, ist rmö unbekannt, cö ist nur io viel gewiß, taff des Kaisers Schlaffstroff nach der Affairc bei Sedan mit in Gefangenschaft geriet!», nach Eaffel kam unk dort mit anderen Kutsch- und Rcitpsttken versteigert wurde. Ein hiesiger be kannter Handelsherr am der Leipziger straffe hat das Pferd für hundert F-riekriff'Stor käuflich an sich gebracht und cs ist zu verwundern, daff Renz nicht darauf rcslectirt hat mir cö öffent lich inr Eireud vorzureitcn. Er hätte jedenfalls aut mehrere Tage damit ein Geschäft gemacht und namösisch gesinnte Da men, deren cö in Dresden geben soll, bätte» dann m der Stille ein »Paar Haare aus dem .»ramm rupfen können, wie dereinst vier in Dresden cistbusiastische Frauen den weiffc» »Pudel Jean »Paulo beraubten und die Pudelbaare im Medaillon trugen. - Von prcuffischen Behörden ivird ein früherer »Bürger meister Diebel aus Kattowitz steckbrieflich verfolgt, der nach Unterschlagung einer Summe von l.',,ooo Tbaicrn Eommuiral- gcldcrn das Weite gesucht bat und mit seinem Raube wache schciniich das Eldorado aller Durchbrenner. Amerika, zu er reichen streben wird — Im Lame der nächsten Tage wirk vo» »Berlin der be kannte Walzcrcompoiiisl und Musikdirektor Josci Grmgl mit seincr Eapcllc i» Dresden cintreffcu und hier drei groffe Eon- ccrte veranstalten, von denen das eine zum Besten der sächsischen Verwundeten stattstnrer. Die Eonccrte sollen in dem neuen Eoncertsaal aus der WahciibauSstraffe gegcven werden. Grmgl, tri jetzt in Berlin allabendlich unter grotzem Bestall conecrtirt. dürste auch bler groffe Anziebungskrast cruöübe». — Der Hantlungedicncr, weicher vor Kurzen, in Leipzig einen Gebiilen in einem tasigcn Geldwaarengeschäst räuberisch aiigelallen uud mit einem Todtichiäger bearbeitet l»atte, ist am 8. t. M. durch daö Schwurgericht, in dessen Ver bantlung auch der Angciallenc, der wieder bergestellt ist. anwesend war, zu >2 Jabr 4 Monat und 2 Wochen Zuchthaus vcrurthciit worden. -- F» einem §»otcl der »Altstadt hatte sich der Bewobiier eines Zimmers aus das Sopba gelegt unk war cingeschlmen, während die Tbür offen stand. Dieses Mittagsschläfchen be nutzte ein Gelegenbeitsdicb und entwendete eine Menge gute Kleidungsstücke, nebst einer »Brieftasche, in welcher sich.',oTblr. besauten. - linker altem Gerülle 'and gestern »Vormittag der Be wodncr eines Hauses au der Frauenkirche am dem Hausbotc», einaewickelt in eine alte Schürze, einen schon in Venvcsrmg übcrgegcrngciien Eadavcr, anscheinend vo» einem Kinde wcib licht» Gejcl'IccbtS, wie man glaubte bemerkt zu habe». »Als die Sache, welche selbstperstäudlich daö gan^c HauS in »Alarm ver- setzte, unter Znzikbung von öffentlichen Organen, dann genauer untersucht wurde, ergab sich, daß der vernreiutliche Kinreolciff' nam der einer wahrscheinlich meuchlings beseitigten Katze war. — In den ie'stvcrgangenen Nächten sind meistere hiesige Gärten von unbekannte» Dieben heimgesuffst und zu nicht ge ringe», Verirrst «brer »Besitzer lbeilweiie reffst erheblich gepiün dcrt worden. »Ans einer» Garten bat mau 20wcltbbolle:>Io>cn- stöäe, aus einem anderen gegen U) Schock Gemülewurzcln ge stöhlen. Die Herren Gartenbesitzer werden nach diesen Vorkomm nisscn rvobi tbun, die nöthigen Vorkehrungen vor dem Besuche solcher Raubvögel bei Zeiten elnzulciteu. - »Bei einem Strastciiercesse, rvclcher vorgestern »Abend 'n der l l. Stunde in der Frohngasse entstanden war, sich durch die Kirchqafse bis nach dem Neumarkt gezogen batte und bei welchem es zu offenen Widersetzlichkeiten und Insulten den da gegen einschreitende» Gendarmen gegenüber gekommen ist. haben Arretnreu von Soldaten und Eibuistcn. dle sich in gleicher Welse bei dem Ercesse Setbcillgt hatten, vorgenommen wrrden- müsscn. — Von Oestereich aus wird ein langer Gesandtschafts - attach« verfolgt, welcher nach »Anfertigung von falschen »Wechseln im Betrage von 120,000 Fl. mit einer jungen Pesther Bürgers kochte, turchgegangen ist. Dresden, 12. Ocrsber. Der Loire-Llnnee ist dasselbe Schicksal bereitet worden, wie dem rechten Flügel des Lyoner- Heeres, mir ist ihre »Niederlage etwas großer, wichtiger und entscheiocnder. Durch beide Siege ist das deutsche Belagerungs Heer vor Paris vor jeder Beunruhigung in seinem Rücken ge sichert. Die fast gleichzeitige Ankunft Gambctra'S und Gari baldr's hatten den Muth der Bevölkerung elektrisirt, eine von Iö00 Menschen besuchte Volksversammlung verlangte eine That, uns die durch den nächtlichen Ueberfall bei Ablis und die Er bcutung eines größeren Schlachtviehtransportes ermuthigte Loire- Armee sehte sich nach »Paris zu in Bewegung. Sie brach von Tours und Orleans auf, vertrieb die deutsche Eavallerie von den, bisher ohne Widerstand von ihr durchstreifst» »Plateau, «der nur aus kurze Zeit. Der Kronprinz von Preußen, die Gefahr erkennend, die ihm drohte, ordnete den bayerischen General von der Tann mit einer stärkeren Heeresabthcilrmg ab, welcher ven Franzosen das besetzte Terrain abnahm, sie vor sich her jagte und, als sic vor Orleans Stand halten wollten, zersprengte. Es wirb sich aus dein Betanntwerden der Details sehr bald zeigen, ob General von der Tann sich mit der Zurückweisung des Entsatzrmgsheercs begnügen oder dem fliehenden Feinde nach Orleans zu und darüber hinaus folgen wird, oder von der Gegenseite, ob die geschlagene Truppe keinen so ansehnlichen Theil der Streitkräfte an der Loire repräsentirt, daß letztere, uneingeschüchlert durch die »Niederlage ihrer Vorhut, das unter brochene »Trierl der Entsetzung von »Paris in weiteren Offensiv stoßen wieder aufnimmt. Zweierlei crgicbt sich aber, mag die nächste Folge sich so oder so Herausstellen, aus dem bisher Ge schchenkst, einmal, daß unser Belugerungsheer vor »Paris sich in einer Lage befindet, welche die äußerste Auffncrlsamteit nach allen Seiten erforvert, damit wir nicht in zwei Feuer genom men werden, zur» Andern, daß die Franzosen auch bei dieser Affaire ihre ganze »Planlosigkeit auf's »Neue zeigten. Unsere Stellung wäre in der Thal eine recht sehr bedrohte, wenn glcichzestig die »Pariser einen Ausfall und die Armeen an der Loire und bei Lyon einen Entscrtziingsversuch machten. Wir mästen sann Necken an Rücken kämpfen, hier die »Ausfallenden abwcyren, dort die ihnen Hilfe Bringenden zurückschlagen. Diese »'''Zische Gefahr läßt die Zusammenhangslosigkeit der ftnnzosistllcn Kriegsführnng glücklicherweise ^ nicht entstehen; unsere Ausgabe ist die leichtere, fortwährende Beunruhigungen durch unausgesetzte Aiismerlsamstil und, wenn nöthig, durch energisches Drernschlagcn zu rvreitcln. Nach Angabe der Frau zosen haben fortgesetzte kleinere Rccognoscirungm und »Aus fälle der Pariser Besatzung stattgekabt; es hat auch das Fort Valerien vielfach in vre Waldung von St. Eloud gefeuert. Alles schön und aut; sobald aber die beiden EntsatzriirgSheere sich an verschiedenen Tagen einzeln schlagen lassen und gleich zeitig Trochu sich ruhig verhält, so wird dadurch zwar die Ent scherdrmg hiuausgeschcden. weit wir unsere Ltreitlräfts zu thei len und nach verschiedenen Seilen zn verrvenden haben, ade ein glückliches Geschick werden die Franzosen nicht daraus s ca erblühen sehen. Ter (».»enius Frankreichs wird sein Antlitz aus, ferner verhüllen, wie Gainbetta. der auf seiner Luftreisc dme> eine platzende deutsche Granate an der linten Hand verwund« -. worden sein soll, in seiner neuesten Proelamation sagt. Fas« möchten wir glauben, daß General Tann gar tein so groß., Armeecorps von »Versailles abgezogen hat, jedenfalls ergänz« >; sich die Locken der Velageres vor »Paris täglich mehr und mehr Ruhe ist unseren Lowalen rncht gegönnt, die cintreffenven Er lalmimrnschaften werden in ihre »Bataillone gesteckt und müssen — ercreiren. — Der Erfolg der Badenser bei St. Remy stellt sich bei näherem »Belanntwerdcir aller» Umstände als die Abwcn duirg einer sehr großen Gefahr heraus. Zunächst sind es nichl wesentlich französische reguläre Soldaten gewesen, die dort lämpsten, sondern hauptsächiick Freischärler, deren gutgezieltes Feuer die vielen Verluste der Badenser erklärt. Sie hatten es auf Lüncvilie und besonders Ranzig abgesehen; es mußt« ein Bataillon sächsischer Landwehr zunächst vor ihnen zurückgchen, dann zogen die Deutschen alle oisponiblcn.Kräfte an sich, sogar die Halbgencsencn aus den Lnzarethen mußten zu den Waffen greisen; glücklicher Weist beseitigte die Tapferkeit der »Badenser die Gefahr, daß uns das mir allen Vorrathen reichvcrsehcne »Ranzig, diese wichtige Etappenstation, entrissen wurde, lieber Haupt spielt jetzt der lleine Krieg eine große Rolle. Zn Lothringen sind binnen 14 Tagen 25 GenSdarmen spurlos verschwunden, so daß der Befehl, Jeden zu erschießen, der mit den Waffen in der Hand aufgegriffen wird, wohl erklärlich ist Sehr häuffq werden Häuser und Dörfer, ans denen man aus