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- Erscheinungsdatum
- 1870-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-29
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
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er kapituliren will, kann er Bedingungen vereinbaren, ». B. über die Unterbringung seines Hen-es, die politisch viel bedeutsamer find, als militärisch. Wer zwingt denn BiSmarck, nur mit dem einen Zentrum französischer Macht, mit Favre, rnrdnicht dem anderem, denn Haupt einer großen Armee, Bazaine, zulegt zu unterhandeln? Als Randbemertung sei hier eingesugt, vages iir Frankreich 6 Parteien giebt » rothe Republikaner Sozialisten-, blaue Republikaner Zuleü Favre, Bürgerstaird-, weiße Legiti misten Royalistm, Bourbonen älterer Linie), dreifarbige Roya listen die Orleans und die Bonapartisten. Hegt scheinen sie zwar alle einig zu sein, und um diese Einigkeit zu befestigen, darauf war der Lügenbericht Favre's berechnet. Trotzdem stehen wir vor dein Räthset: Soll wirklich Frankreich in eine Einöde »erwandett werden und rvarum arbeiten die jetzigen Macht tnhaber darauf hin? — Von dieser politischen Betrachtung wenden wir uns zu dem militairischen Resumv Man müßte die energische Kriegssührung der Deutschen schleckt kennen, wenn nicht sofort nach dem Fall von Straßburg cineoth.ils die schwe ren Belagerungsgeschütze herumgeworfen, aus die Eisenbahn ver fruchtet und durch das eroberte Toul hindurch als Eilgut vor Paris geschleppt würden, und wenn nicht andererseits das deutsche Belagerungscorps, nachdem es die Abfrchrmng der ge fangenen Franzosen nach Denlschland besorgt, ohne Weiteres zu anderen militainschen Operationen abmarschiren müßte, sei es zur Verstärkung der Pariser Belagen«ngsarmee, sei es. was uns wahrscheinlicher dünkt, zur Unterwenung des oberen Elsas; j und zur Zertrümmerung der bei Lyon in der Bildung degris j fenen HcereSlhcile. Der unter dem badischen General Keller j nach Mühlhausin srülrer »»mernoinmene Zug stellt sich immer ^ mehr als ein verfelzlter heraus. Rückte doch .geller so eilig von Mühlhausen zurück. d.iß n rrotz ver auszzeichriebenen 2 Mil lionen Kriegseoinribution nur eine erhob. Eine gründlichere Niederwerfung dürste um so mehr angezeigt 'ein, alS es de» Rothen gelungen ist. dnr kaiierlich gesinnten Esminanbanten der oderelsassiichen F-esinng Belsort. ver von den Frei'ckiuven - nicht viel wisien wollte, abzusey.m und einen unterneliinenderen Mann ans Ruder zu bringen, der die Berührung imr diesen ^ Elementen des Widerstandes nicht schenk. Die anderen fran ! zosischen .Festungen haben mehrere Ausfälle gemackt, von Venen der Telegraph bisher schwieg. Die Besatzung von Longwy. an der Luxemburger Grenze gelegen, unternahm einen nickt si'lir ergiebigen Ausfall nach Longignon hin; die Besatzung von ^ Thtvnville war glücklicher, es gelang ihr. einen Transport von NX) Wagen, mit Liebesgaben aus Aachen beladen, abzusassen. Möge der Transport, der in diesen Tagen aus Sachsen für das 12. Eorps abgeht, besser vor ven sranwsischm Schnapp Hähnen oerwahn sein! Bazaine endlich hat aus Metz am III ! und 2>>. zwei AuS'allc gemacbl, deren .öftrer ven Bahnhöfen I von EorireelleS iur Ries unv R.emili» und ven völligen Bor rächen, deren »weiter einem größeren Proviannuge aali. Die ; 'Ausfälle nadnum den Eharacter eures mehrstündigen üarllr.n - VorpostcngescäneS an, ne sind »urückaeivorsen worven Das jetzt vor Paris zu schaisenoe schwere Be!a.zerrni..sge'ch«nz ivirv. ;? näher nach Paris, ein desto 'ckwierigeres ForUcnmn.n !al-en Schon der Transpon ver Hunberre von Eenlnern 'sihw.'.en Geschütze über die Bonionsbrucken über vie Marne und Se n . verlangt die größte Borstet» die Franzosen naben »sein weniger als sechzig Brucken vor Paris zerstört, noch : aufhältlicher ist der Transport um die -.ersprenglen Eiten j bahntunnelS herum, welche iahrlnr zu inacken eine sehr lauge ! Zeit erfordern wurde. Auch '.encimeivet auf ven ranvnraßen, > die chrilweise zerstört sind, vie Wucht ver Geichuyesnestn das Ter- ram in hohem Grave. Roch sei als Beispiel, wie die Framosen vor » Paris vensuhren. erwähnt, daß sie in einen» »veilen .greise alle » Häuser' zerstörten mit Ausnahme vcn .'iavelle des Herzogs von ! Orleans. Alle Bäume 'wurden niedergeschlagen mir »ßu.nabme » zweier Eypresien. an denen das Geniecorps eine Taiel dei-'stigte» - „Es ist verbot»n. dune Baume zu beschädigen". Paris» Tie Bedeutung des Steges bei Blllejuis besteht darin, daß die ,Forts ! tiitie von Paris bereits durchbrochen »st Die Zuoven iioh.n > unter dem Ruf» Benäh'. Berralh! Die Pariser Burger aber, die vom Riarsseld au»> dein .üamvt'e zuaei.hru hatten, ließen I diese Ausrede für die Niederlage inctu gelte», »onvern rieien: j Rkernmen! Eana»üen' Da bebaupleten die Zuaven, sie »valen ! trotz aller TLn»;ber von Tavsertrst tesiegl »vordei». sillir liain leinen Schuß gethan, »vars mair rhnen ein. Wir haben »n»t ^ ver blanken Waste gefochterr log-n vie>'e Memmen »veile». Trotzdem wurden M Strick gefangen genommen. Eine ön». , d-rllon Lügendepcsche Gainbetta's an vie Außenregrerung »n ! Tours eittlM du Phraien. vaß die Rohen ivic die Bonapar j listen einig seien, die Regierung in» Widerstand zu unterstützen. Man besäße unermeßliche Streit kräste an Rational und Mobil garven und Linienlruppen. versehen »nit allen Borralhcn und Runltionen, man könne sich den ganzen Winter halten. '.! Zn Oilemrs werden ähnliche Maßregeln ergriffen, wie vor Paris die Strafen ourchschnitten, das Getreide sortgcschastt oder verbrannc. Mit dem Gelde gehl die Regrcruirg ver schwenderisch uin. 'Rach Tours kamen drei Abgeordnete aus Lyon, es wurde verabredet, dre rothe Fahne in Lyon bis aus .chesiere Zeiten" aufgepsianzt zu erhallen, bis das zukünftige tslarlament vorüber entschieden habe. Zn Lyon Halle man Mw- hastsbesehle zu einem »reuen Staatsstreich ausgetertigl gesunden, ver in Scene gcsctzr ivecden sollte, wenn Mac Mahon gesiegt izätle. Die Republikaner und selbst diejenigen ruhigen Bürger, die nur nickt Anhänger des Karscrreichö sind, selbst solche, welche der Prasecr regelmäßig zu Tische lud. sollten nach Eayenne transportirt »verden Berlin. Mittwoch, 2R Scvtbr.Llor»». 11 llhr. (Ossiciell. Ihre Majestät d»e Königin hat GlgendeS Telegrainm erhalten» Kerriäres, 27. September. Strastburg capitulirte heute Abend um 9 Uhr. Wilhelm. - Atis Rkundolskciin vom heutigen Tage telegraphirt Generallicntenant v Werder an sichre Majestät die Königin: So eben, Nachts 2 Uhr. Eapitulation Straß- burgS durch Obersllieutcnant v. Lesczmski abaeichloffen 15, i Offiziere und 17,000 Mann, iircl. Ratienalgarven, streckten die Waffen. Um 8 Uhr wurden Straßvurga Thore besetzt. Der Präfect von Mczißres Arvcnnenserxtttrment, »neldet ukrterm gestrigen Tage (Montag)» Ein Zstaffenstillstanv behufs Alegschaffung dcr Verwundeten aus 48 Stunden wurde ge pfiMgt. Die Belagerung von Mözmres wird erwartet Tours. DienStaa, 27. September. Da» au» Pari» ein» getroffene„Journal otnciel" tun» 25. v. t>cröffentlickt den »Be richt Iuled mrvrr'v über seine Zusammenkunft mit dnuffttaien v. Bloinaot. Der Berteüt selbst sagt: Am 10. d. fragte FnleS Favre beim Grafen v. Bismarck a». ob cr in Verlmiidlurigen ciutreten »volle. Grat v. Bte-marck wendete ein. die Regierung sei nickt eine recktmäßige, welche die AuMbrung vonAvmach- ungen garantiren könnte. Hieraus sucktc Favre atis Anratben des Lord Lyon» um eine llutcrreduiig nack. ES folgt uu» daü Rcsnniö der Unterredung. Favre betonte, die Friedens liebe und den Entschluß FrankreickS. keinerlei Bedingungen an.zlmct)i»en, welche aus dem Frieden einen kurze», bedrobUckeu Waffenstillstand »nackten. Grat v. Btöinarck erwiderte, wenn er rinrii andcm Frieden für mögUch hielte, würde cr soiort untcrzctcknc», und fügte hinzu, die gegenwärtige Regierung würde durck den Parlier Pöbel gestürzt »verte», »venu nickt Paris in rintgcn Tagen genommen sei. Frankreich werde Se da» so »venia vergessen, als Waterloo und Sadowa; cs werde entschlossen fein, Dcut'cklank neuerdings anzugrcifcu. Favre stellte dies in 'Abrede, verlangte Forinulirung der Bedingungen. Graß BiSinarck erklärte, die sickertest Deutsthlaudö empiehlc, die Departeinento des Elsasses, sowie der Mosel inst Metz und Ehatcau Satins zu devalten. Favre »vics aus die sotckcu Ll»- sprücken gegenüber inöglickirriveste veränderte Haltung Europas hin. fotvie ant die Siothivcndigtcit, Zeit für den Zusammentritt dcr honstituantc zu gcwährcu. Gras Bioiitarck lehnte de» Waffenstillstand ab. Hierintt endigte die erste Unterredung. Am lS. September tand eine zivestc llnkerredlnig statt. Gras BiSmarck zeigte sich dem Abickluß eines Waffcinlillstanpeo ge neigter. Favre verlangte teiiselben für 14 Tage. 'Am 20. September stellte Gra» Bismarck die 'IZesetzuna von Straß vurg. Tont und P'alzburg zur Bedingung. 'Als Faprc de- inerkre, die Eonitstnante iverde i» Paris zusaminentrcten, pcr- laiigte t'iraf Btomarck ein bet'rrrsck'ciitcs Fort, z. B. 'Balcrien. Li Io Favre beincrtte. es ici einfacker. gleick Paris zu verlangen, entgegnest Graf Bismarck» versuchen wir andere Eomvinatione». Favre sprack davon, die Eonststnanst könne in Tours zuian» meiikreten, ohne eine Verpflichtung vezüglick Paris ciiizngehen. OZrai BiSm.nck versprach mlt dem Könige zu reden, forderte die Uebergade StraßbnrgS, deren Besatzung kricgogcsange» zu üvcr geben »ei. Darüber sprack Favre »eine Fnbignatlon aus. Oiras Bismaick erstattest dem König Vertrag. Der König vcstank daraus, daß die Garnison SNaüvurgS »ick kriegsgcsangen cr gebe, woran'F-avle Avickied genommen, überzeugt, »vir würden k »misten, so lange in Paris ein Estinent des 'Widerstandes vor lmnden. Favre »elzt lsterani die Tragweite der Unterredung auseinankei und sagt» er suchst »Frieden »nd »and nnvengiainen 'Bsijuon. zu erovern und zu käinp'cii: cr »volite die Viögiickkeit Frantreicl' zu vesragcn, und crbielt die Antwort, Frankreich »nüsse durck' ein Eaudiniict'es Fock. „Fck constatire dies und tvuc cü Europa tunk» ick bave »Frieden und Waffenstillstand »ebnlickst geivoltt. Sie kennen jetzt die Bedingungen »nid sind einverstanden, daß »vir die Erniedrigung zurückwciien »nüsse». DaS indignilst Frankreich wird unser» Entschluß lbeilen. Am 21. September richtete »Favre eine Depesche an den Grast» BiSmarck, inn ibn zn venackrichkigcn, die Regierung könne die 'Bedingungen des Waffenstillstandes nicht aiinel'inen: die Re giernng bave Alles gctvan, beiden stlationc» den »Frieden zu rückzu.stben. !"ott iverde die hstichickc »Frankreicks cursthei de». >Dl. F.» Ucve» die Uincirednng. »relcke nack der Eavitnlakton von S cdan ziGstben König Wilhelm und dem Kaistr Napoleon statt- stnid. ul unie»co st'Siucus noch nichts 'gu'annnenbaiigendts de taui'.k invoide!». Fer.t bcrichstt Herr stins'clt, de» herreiponkent der ..siimcs , daiuver, und »vir geben das 'Westistlichc »eines Berick'tes Rer wieder. 'Als die Nachricht von der Unlerzcick nuua der "a>.ii'st.nwn ciistraß stivste der König, da> er den» st.-uui.ve stt^c c ieou s u>ick> einer si.uiammcntnnst n.ick'geve»» könne; aber s erbov stw die Frage, vb es Sr. Plaieslat aniteben könne, den gemllciie»! Kaiser au'znmck'cn. :'.stan riest', stlapoleon in s "ai'oreuiaitiel ionnnen zn lassen; aber eine großmütlstgere Ge st:n»!ing trug den Sieg davon, und der ritterliche alte König !»e»; >»>!' stickst dnrh des Kronplinzen Gedanken vewege», daß kein Ntangel an Wurde daun liege, »ven» cr den Kaste» >» kein kleinen Sckstone Bellevue, wobst» iist derselbe 'rüb Morgens von Sedan degeoe». a»»i'uci"'. So ritt der König und »ein Stav na b Beiirvue und »ab ton de» »einer Anunnt die französtssten zaeiier.ue in -einer Llrl 0onvelsationsziminer versammelt. Er sti-eg ab und der Kaiser begegnete ihm aist der unterste» Stiste der Treppe, welste ans der »siastc in den Hoi binabiübri. Kenia und Kaiier »cknirtelien einander die Hand und gingen zuiammcn I»inan! in das b oiivenalionsziminer, ans dein die ran östisteii O-st-ciere '»st z»»r;!agezogen, und hieran» i» den Salon. Dcr Kronprinz mackste die Tbur zn und blieb draußen neb.n; Kö»»»g und Kaste» »lande» einander 'Angesiclst in 'An gest.ist gegeinn er. Der König sprach zuerst, t'scstk, sagte cr. stwe in een» Kriege, welste» gegen iv» erklärt »vorbei», seinen 'WaM;, den Sieg gegevrn. Der Kaiser cnviderte. nickst er habe d>n Krieg geinckst, »onder» die e»'en!licbc Bteinnng von Frant »ei - labe ibn gezwungen, den .Krieg zn beginnen. Davon »ei er -werzengt. antwcitele der K»sti>g und ingle vi»z»l» ,gs»o. Bt.»j. ii'Mte de», Krieg, um der -öffentlichen Meinung zn gen»» gn», weist.' den Krieg begehrte. Ader Fbre Mastster »stlsten lene o»>»--.nick'e Meinung, »velste den Krieg erz»vang". 'Rast einer -panie erkannte der König an, daß die französische Armee mlt giw-' » dapffstreik g nämp't habe. ..Fa", sagte der Kaiser, „aber Ew. Bia;. Truppen d-.ffa»! n eine Discipln», welche den meliiigen in de: letzte» ,'»eik icdlte". Der König beincrtte, daß die prcn ffstck-e Armee 'ist seit mehrere» Fahren alle neuen Fdcen zu Nu >K» icmackst und die EstKibilnigei» anderer 'Rationen vor und naca lM>«'> st'rg'ältig veriolcit babc. „Fbrc Artillerie, Sire" »agrc der Kaiser, „gewann die S.stlaclst. Die vreußiistc Artille rie ist die beste der Welt". Der König verbeugte sich und »vie tcrbolke. sie hätte» »ist bemüht, aus de» Erfahrungen anderer Nationen zu lerne». „Prinz Frictrlst Karl", l ob der Kaiser wieder an, „entschied das Schicksal des Tages. Seine Armee nabm innere Steilungen" „Prinz »Friedrich Karl! Fck verstehe Ew. Mai. nickt. '.'.Reines Sohnes Armee focht dci SedanR „Und wo ist dein» Prinz Friedrich Karl?" „Er ist mit 7 Ar meekorps vor Metz". 'Bei diese» Worten »uhr der Kaiser zurück und istrak.zusammen, als wenn »vn ein Schlag getroffen hätte. Aber er faßte »ist »nieder und die Unterhaltung ward fortgesetzt. Dcr König fragt»', ob Sc. Mai. irgend »velste 'Bedingungen sin masten oder vvrznscklagen bave. „'.Rein. Fcb babc keine Mackst. Fck bin ein Gefangener". „Und tan ick fragen, mit welcher Regierung in Frankreich ick untcrNzndcln kann ?" Die Kaiserin und die Minister in Paris bave» allein die Mackst, zu unter- bantcln. Ick» bin »naclstloS. Fck tan» weder Befehle geben, noch 'Bedingungen niachcn" Dcr König bemerkte dann, daß cr Sr. Mas., »ven» es ihr gefalle, das Schloß WilhelmShöhc zu»» Wohnsitz anweisen werde, »vao der Kaiser annabin. Weiter stet bis aus daö Absthlednebinen nichts von Bedeutung vor. Nach her drückte der Kaiser dem Kronprinzen seine Rührung über tcö Königs Güte und Höstictstcit auS; denn — lügt der TimcS- Eorrespondent hinzu - ick glaube, der König ließ auch beim An,'ang der Begegnung einige Worte de» Bedauerns üvcr des Kaisers Lage lallen und bewahrte überhaupt während der ganzen Unterredung seine stattlich wohlwollcnkc Haltung. »Woher »rill der Herr Eorreipontcnt aber seine Wissenschaft haben?» Der König Victor Enu n »cl bat vor dem Einniar cb in den Kirchenstaat an den Papst c >» Schreiben gerichtet, i» wclchcin er demselben einleuchtend zu macken sucht, daß er ihm sein (le btet nur nehme, um ihn vor der Revolution zu schützen. Der König nennt seine Aktton eine conservative, bittet den Papst, ihm „gütiastt' den apostolischen Legen zu verleihen und unter zeichnet sich „Ihrer Helligkeit dcmüthiaster, gehorsamster und ergebenster Sohn Victor Emannel". - Daö hat uun erst von seinen ungehorsamen »Sühne« zu erwarten! der Papst den * Nachstehender Brief 'Biückcr'S an seine GeniaPIIn, an der „Wem, Merkur" criunert, dürste gegenwärtig rin neneo Interesse bieten: „Ils den March nack Pariß den 2V. Juni tt»UL. gesund bi» ich, noch 12 Mellen von Parlß Pik ich auch dallde zurückleacn werde. Scho» haven die Pariser und die Provisorische Regierung Deputiere geschickt und bitte« uin Ein slcllung dcr Feindseligkeiten, ich habe sic nicht angenommen Bonapartc ist abgesept und will nach Amcrika gehen, ick Ixibr Nostlz heute nach Laon geschickt und von die Deputiere Bona patte sei» Totst oder sein Attölieierung. die übergäbe aller Festungen an dcr Sambre und der Maas, verlangt,, dieses wcdrc die Condition, unter welckx ich mit ihn» unterhandel» wolle. Denn oh» eracht marchne ich noch heute grade ui gr, Paris», ich we»de daS Eisen schmieden, »veil cS wahrm ist, de»» ich will vor dein Herbst zu Hause sein, lebe wohl rc. Blücher." * Der Krieg und kie Litcratur. Alte Sinne und Gedanken sind letzt »ach Westen gewendet, wo unter wuck tigcn deutschen Hiebe» ei» Kalscrtbron zusaminendricht, dcr wie Alp aus Europa gedrückt; und alle Sorgen und Hoffnungen gelte» dcr Gestalt, in welcher das geeinigte Deutsckstanb aus den Wolken voii Hcerstaud und Pulverdampf hcrvottrcten wird. Diesem Zuge der Geister und Gemüthcr nach den großen Ent scheldunacn müssen auch di eEr,Zeugnisse der Presse solgru. wem» sie letzt Aiitheil sinken wollen: nur Kampsberichte, Kttrgobilde». leitende Pcrsönlichtcltcn, historische Parallelen fesseln die Au» mcttsamtcit. Zwischen Rbcin und c-cine liegt zur Stunde die Weit, und so hat auch das „Buck der Weit/' dem diese Zeilen gewidmet sind, seinen Schauplatz dorthin verlegt. Schon die Nu,nincrn ec und die uns von diesem illustrirtcn Volkoviatte vorlicgen, sind mit Schilderungen und Holzschnitten aus de»» deutsche» Einbcilslriegc gefüllt und verspreche», vo» dcr Hand seiner Special Artisten und Berichterstatter, eine reiche F-olge dcr interessantesten Zeitbilder. Unter Anderem heben »vir hervor Auö dem Schuldhuche Louis Napoleons, von Gustav »Rasch» da» Leben und Wirte» des äcistcn Patrioten FvellKN» vom Stein, von Fatob Veiicteh; die Histssinittcl des gegenwärtige» Kriegs, von Fett. Pflug; Srenen von den prcußiscistn Vor Posten, von Weißenturg und Saarbrücken, vom Stuttgarter Babnbok mit gefangenen Tureos, die Panzerschiffe „König Wilhelm", und ..»Friedrich Karl, Panorainabilter von Paris» PertrailS von Melkte, 'Bismarck, Blnmcntbal, Werder »c. wer den »olge». Das „Buch der Welt" dewäbrt seine freisinnig patriotische Haltung von neuen, und sickert sich damit unsere wärmste Einpscdllnig. Das Onartal des lawenden Jahrgangs i^7l tostet bet allen Bnck'I'antlungcn »nd Postämtern 20Sgr oder l st. 12 kr. Südt., als Helle im Umschlag l> Sgr oder l^ tr. Südt. ohne alle Nachzahlung. ' »Folgende Zahlen dürften nnscrn Lesen» von Interesse »ein» Frankreich batte in» Favre I7s-ch tfftztz» Ouadratiliellc»'. tt-zte-» 1:»,«',»»o, IBlR',t> OR'ff». Es ist bei dem von den Alliirtcn mit ihm im Fahre ttffUf abgeichioffenen »Frieden größer gelassen, als cs vor dcr Revolution gewesen' Deutschland, dcr nordtcutschk Bund und Süddeutichlant zuiammkngcnoi» men, umfaßt 96:0 Ouadratmeilen 'RScrdcn letzt vo» Franliti b die beide» elsäisischen Dcparteinentö 2licterrbcin jStraßburg» und Oberrl'cin »Eoimar», soivic die drei lotbringi'chen Dekane ments NRoiel »Blein. Meurtbc t'.Rancv» u»;dVogesen »St.Di,-» an Deutschland abgetreten, so crbält letzteres eine» Zuwachs von ö>i»l Ouatratinelleil nnd wird also tiänstig It>,i:r2ui»sa»ien. wäl'icnd Frankreich O.uadratineilcn bebält. Die beuttgc Einwobnerzabl von Dellticbland teirägt nach der letzicn .'>äb lang :E,.'»I2p-77, tt: ton »Frank.eich :G,» t>7,»st>o. Durch de» lieber, an i der obenguianmc» s»»»s DepartemcnkS von Frank reich an Dcuttcl'iand and rn »ich diese Zücken »»» 2,:!t»ff»,0l>0, »v daß klinitig »Flantreich ück.7.','.»,»>»>'>, Deutschland äO.MlichlF Ei» wobner baden wird. Vergleichen »vir mit diesem bescheidenen Preise eines bstitigen, »ms ausgezwnngencn, s»är 'Deullchland eine iiiiuiiterbrochciie fficil'c von Siege» darstellenden Krieges das Opier. welches im Tilsiter Frieden Preußen zur Strafe »ü» seine Nekbwehr von Frankreich auferlegt »Porten ist: Sei» Ve iitzstant »oard re:> .'>.">70G O.iiatraimciicn mit 9,747,0<X> Ei» »vobnern aist 2^77 O-ilaRanneilen mit l,''»G,ooo Einwohnern, i alio bcinabe am die Hälfte rerncirt' ' (s »i r t >' > o n t e »F ü r st c n Modena » Herzog Franz v 'Rasian» Herzog 'Atoll. Parma» Herzog Rodert l. ! Neapel» König Fianz II. Hannover» König Georg V - ToScana » Großberzog Ferdinand iV. Heilen Eassei» Ebiu nirst Friedrich Wilbelin I. Spanien » Königin Maria Fla i beila ll. Zu diesen allst Enttbronten türstc webl als Nlnnine» j 'Neun Kaiier Napoleon IU. von Frankreich zu betrachten sein ^ 'Renn ! kein H o nncu » ; viclmchr M a t i ck' aus den» große» - politischen Kegclick'Ubc. »vo die Götti» fflio den A»schreibei i inackst. ' Bl i ß P c a r i o n, »vclche als Abgesandte und Vertreter!» s des Londoner internationalen Vereins kür Verwundete uns I Kraute beider fechtenden Parthcicn nach den Schlachtisilder» bei Me» und Sedan gereist ist und sich dort der Spitalpstegc » widmet, bezeichnet folgende Gegenstände als die zur Hinsendung i wünichenswerlbesten» stanellne Leibbinden, wollne Untcrbein ! Neider, alte »das beißt »vclche, aber wanne» Wollstrümpie, alte ote» neue Schnupftücher »von jeder Gestalt, Wein, Fleisch ertrakte nach von Liebig bereitet amerikanische oder anstrallsche . ffigarren und illusliirte Zeitungen - Kostspictige» Schlachtberick't. Die New Bonn „Tribüne", das bestunterrichsetc Tagesdlatt in 'Beziehung ,u die Kriegsercianiffe in Europa, drallste am 24. v. M. eine» ausführlichen und graphischen Bericht über die Schlackt bei Gravclotte von einem ihrer Berichterstatter am Kriegsschauscka für reffen teiegraphiichc Uebermittclung vo» London nack Nem 'Bork nillst wcnigcr als 22>B Dollars tZZelt bezahlt »verden muitc» ' ZRapoleon, welcher bei Sedan „den Tod gesucht", ohne ibn finden zu können, hätte in dcr vorigen Woche denselben bei nabe gefunden, ob»c Ibn gesucht zu haben. Bei der kalten Witterung der letzt»»» Zeit wurden nämlich die Gemächer von 'Wilbelmoböbc durch Dainpibcizung erwärmt; tabci ereignete e»> sich, daß eine Röhre platzte und die Bewobner von WilhelmS. böbc schivcdsten in Geiabr zu ersticken. DaS Hebel wurb« nocb rechtzeitig entdeckt und die Gefahr beseitigt. - Hauptg e>v i n n e Klaffe 78. Kgl. Sächs. Landes. Lotterie» Ziehung am 2!t. September. KEttO Thlr. Nr. lEZI. — 2»<X> Tlilr. '»lr. 8!Z728. - »<»<><» Tttlr. Nr. 917 1082 I'.'lZ !Z>»72 lstö.Il» 191^1 21085, 28944 Ü 105,8 918.',5, 995,74 98407 98884 99:Z02 41274 49095, 50279 815,92 80541 89297 rz7288 8<»KOI. - TVlr. Nr. 8088 8195 7500 8999 14508 15,288 20291 2»50iZt 90MI 97718 42098 449K2 459GZ 59288 55289 58419 80974 80808 84129 89099 87918 89801 90819 99UM 91021- 200 Tl,lr.Nr I4I7 4401 9447 10198 1182'.» 11875, 12219 12452 19222 19484 18485, I7i>08 22992 29871 !M2i7 91028 9825,4 4I0ZM 425,78 49514 44715 45119 5.185^ 5,195,7 54007 5,4919 55,904 5.5,910 1M5I4 82988 87R29 8889!» 7!Z805 75,'.Mi 787»Ü', 8,»,89 81499 82595. - IOO Tttlr. Nr. 9528 9911 9798 4749 4974 5,0:t5, 5992 5,689 8769 8982 8288 K817 9772 9572 II277 12897 12995, UI'.MO 14179 18794 I,MI 2 i 8« >5,81k, 87 2» >4» »8 2215,8 22745,29988 2188«; 24498 25877 L719I 28118 29819 29880 92870 92470 94424 94829 95,999 »»8809 985,79 98890 97797 99484 41128 41788 42941 44070 44524 4885,1 4895,5» 488«,'» .,'»297 5M274 515,81 5,1515, 51848 5.9570 5,47:19 58874 5,7849 5,8929 58.991 5,9941 59978 »229» 82880 84999 61298 85789 88128 88479 87818 87021 87185, 87847 70748 70498 70997 71992 72'»9I 72882 72892 72745 78078 78899 775,99 795,12 8078»', 81515 81841 82049 82981 >3 51 81246 84715, 84889 85,798 88288 88501 885,97 872« 8.928 88011 88707 89087 89708 90475 91688 92889 S27S8 «121, 99095.
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