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^bonnemenk: Vierteljährlich 20 Ng». bei un«ll!geldlichei Ll«- serung in'» Hau« Durch die K-nigl Post vi«rkeljLhrI.22'x«gr Einzelne Nummer» l N§c Anseraleupreise.- Für den Raum e<E gespaltenen Z«tlr: 1 Ngr. Unter „EingrffuM» di« Zeile 2 Ngr. Nr. 368. Fünfzehnter Fahrgang. rxc-x-r sr°°i«ch. Dresden, 27. Lcptcinbcr. — Der Staütrath Johann Friedrich August Fuchs ;>i Bautzen hat das Ehrentreuz des Verdienstordens erhalten. -Der prcutz.Staatöanzcigcr veröffentlicht eine setzrsel'inei- cheioafte Biograpl'ic des Kronprinzen von Sachsen, der >8««» >oic jetzt Beweise des höckfftc» militärischen Rkutheö gegeben und siM glänzend als Feldherr dewälut l'abc. Hervorgehobcn >oird zugleich der Heldenmut!' der sächsischen Arince, die nach der Schlaä't von Königgrätz unerschüttert non der völligen 'Aniiös nng der österreichischen 'Tlrinee ihre» ffiückzlig mit Rückiassung »nr eines demvntirten Geschützes anzntrcte» iin Stande war. — Die Fran zosen im Dresdner Ba raten läge r. Riebt wenig Spaziergänger wandern jetzt aus der Mcitzncr Skratze oder durch drio Oftragevege »am Ucbigau, welches nämstcns in seiner Nmgcdnng ein französisches Vager Eiben wird. Die blanken Blaffen des sächsischen Militärs blinken ln der Ferne von den Felder» Ucbigau'o. mau siebt grotzcs, dunkles (Gewimmel lagernder und bin und bcr siM bewegender Massen, flatternde, bunte FäbnMc», welMe iin Kreise bi» und bcr getragen nwrdc» und abstcMcn von der Falbe des Rasens, während die Elbe in scharfem Bogen das SMlotz Ucbigau in starkem Strom umflutbct. DiMt an dem letzte» Hause des Dorfes nimmt die Secneric des Lagerplatzes ibren Anfang und wegen des grotzcn Umsango des Lagers ist cs dem geübtesten Auge selbst uiMt möglich, das tftairzc zu übersMalicn. Bon vornherein sei bemerkt, datz dem Publikum der Zutritt i» de» inneren Ravon durMweg verboten ist. Hier und da erbebt siM ein rohes Brettcrbauo, durch das noM alle Winde pfciicn, eine »teilte Palllsadcn ragen aus dem Erdboden wie Ricsenzäbnc hervor, grotzc Bretter- und »lallcubauscn tbürme» siM aus, an dcien letzteren hier und da Zimmerlcute ibr scharfes Beil sMwingcn. Den buutcslen Tbcil der Bevölkerung bilden die Franzosen selbst. Es sind meist kräftige und gut gekleidete !r!eutc, mit neuen, ftarkbczwccktcn säMsiiMen Stieseln und reiner Wäsche veneben. Die rotbc» Hosen sind nicht so sadcnsMcinig und die weihen Gamaschen an den Flitzen fast parademätzig wieder bcrgestcUt. ES glebt scbr vciabrtc Rkänner darunter. Ich sprach einen, der bereits 22 Iabre diente und sein ganzes vcben dem Solbatenstandc gewidmet batte. Aus dem grotzen rothen Battwalte sab ein wcttcrgebräuntes Angesicht beraus. Der Mann, ein Infanterist, sprach das beste Deutsch. Daö Arbeiten der Gefangenen selbst ging freilich sehr langsam und bcbäbig, es beschränkte siM zumeist an der Stelle, wo wir standen, am das Tragen der Bretter nach dem Bauplatz. Die tcingcdrebte Eigarettc im Munde, beite Hände in den Hoscn- laschen, bewegen sich zwei Plan» langsam kort, vielfach siebe» bleibend, um mit vorübergehenden Kameraden zu eorreipon dircn, ihnen Feuer zu geben oder auü der targereiMtcn Flasclu: einen stärkenden Zug zu nehmen, gleichviel, ob das Bret zufällig hcruntcrfällt und liege» bleibt oder nickft; den» es dauert nicht lange, da liegen die beiden Müden i» dem weichen grünen Grase daneben. Das französisch parlircntc Publikum ist den Gefangenen scbr willkommen, die »tute: ..<> man ckion, gumä elwu" :c. hört man häufiger, als man ..li-icailia," sieift; den» das Iravaillior ist stets mit einem Kosschültc'ln begleitet. Die sächsischen Pionnicre geben die 'Arbeit de» Franzosen a», was seine Schwierigkeiten bat, da sic sich mit de» 'Teilten nur durch Zeichen verständigen können. Die französische» EEirgirten gebe» ,edoch in Bezug am die Arbeitsordnung den sächsische» (-oktalen zur Hand. Strenge Beaufsichtigung ist hier uölbig, de»» sehr häufig kommt ein Bret, das ein Franzose amgebobcn und wcggetragcn, nicht weit s wenn er sich unbeobachtet iiebt, wirft er's weg, sich daneben und drebt sich eine neue Eigarettc. oder stopft sich seine kleine, braune Tbonpt'cisc. die dicht mit dem Kopie am Munde kleb', unk ibn last in die'Tippen brennt. Hier und da lagern Gruppen von 1 bis .'» Mann im traulich sie» Gespräch, die Schnapsflasche gebt im Kreise herum. Ein mächtiges Stück Brod mit Blutwurst verschwindet in dem Münte, der geschwätzig und tauend in steter Bewegung bleibt. Einzelne sitzen am Uicr des Stromes, schauen still nacl'dcnkciik in das gelbe Wasser den Gedanken an das Erlebte, an die Peimatb, an die Gegenwart nachbängcnd unk die Arme nder's Knie gestützt. RingS um sie und mitte» durch das ganze Vager bild reiten im Schritt und im Trabe die sächsischen Ulanen mit den grünwcitz beflaggten Vanzrn und der weihen Feldmütze, den weite» Kreis bewachend, damit ibn kein EibiOs! durch breche. Auch Infanterie hält mit dem Baionnct die Wacht. Die Lpcculation bat den Eingang zum Vager mit Marketc» der» aller Art und beiderlei Geschlechts besetzt, die i» Schnaps und Wurst und Brod, Eigarren und Streichhölzchen grotzeö Vager halten lind fortwährend Geschälte machen, kenn auch das Publikum bedarf der Stärkung, spendet aber auch manches GlaS und manch' volle Flasche de» Soldaten und ihren Ge fangenen. Roll- rmt Brctwagen eilen durch das Vager, Drdvnnanzcn traben über die Wiese, auf denen die Schönen von Ucbigau vergebens das ausgcbreitete Heu umzuwericii sich bemühen, weil die Huse des Ulanenpierdes cs wieder iesitreten unk der schmucke Reiter mit seinen freundlichen Zurmcn ihnen doch gar zu hübsch vorkommt, so datz alsbald der Rechen rubt und die Eonversatlon beginnt. Pom linken Uicr fern herüber leuchten im Souncnglanzc die Kanonenschlünde, stets bereit, zu sprechen, wenn Meuterei ausbrcchcn sollte. Durch das Dorf llcbigau kommen von der Residenz her vierspännige Train wagen im langsamen Schritt; denn sie sind schwer beladen mit Pallisatc» und Brettern, auf denen die Mannschaften sitzen oder lang bingcstrcckt liegen. Grotzc Züge begegnen den Hei,„kehrenden ans der Vankstratze nach Dresden, wenn er es borgczogen, den Heimweg über Reustadt Dresden anzutreten, um die wegen der Stronischncllc etwas beängstigende Fahrt über die Elbe zu vermeiden. — Die bisherigen Gcsannntverlustc deS sächsischen Armee corpS belaufen sich auf circa 4000 Man». — Wie uns der Vorstand des Dresdner HilfSvcrcinS für die Familien Unberufener Krieger berichtigend in Betreff der Unterstützungen von deren Frauen mittbcilt. ist die wöchcnt licbe UntcrstützungSguote für je eine Frau aus 20 'Agr. icstge 'teilt, aber nicht l Tblr.. wie rö in dem bercgtcn Artikel angegeben ist. Diese Untentützungüquotc kann indessen in ge gewissen Fällen, nach gewissenhafter Bcurtbeilung des Bezirks Pflegers, erhöbt werden. Für je ein äUnd wird wöchentlich .» Rgr. gewährt. — U. U. Königliches Hosthcate r. Bei einer clas- sischen Tragödie ein ausverkauites Harro trotz der Ertrapreisc, sogar der erste Rang gerügt dieses Räthsel löst einzig der Raine einer Elara Ziegler als Vath Macbeth. Damit wird freilich noch nicht die Frage beantwortet, warum nicht eines der zahlreichen Vuslspicle der Prinzessin'Amalie den Reigen nach der Vücke eröffnete, wclclie der Tod der Dichterin in den Vor stellungen hcrbcigefübrt batte. Plag darum bei der nächsten passenden Gelegenheit das nachgcholt werden, was auö Grün den, die sich vielleicht mehr fühlen als ankeuten lassen, jetzt unter lassen worden ist. Von der Darstellung der verehrten Gastin selbst kann die Kritik nur das Rühmlichste melden. Vor solcher Veistung lätzt man die Fragezeichen im Dintcmatz und arbeitet nur mit dem Ausruszeichen der Bewunderung. ES war eine last seltsam zu ncnnendc Verwantelung mit Fräulein Ziegler seit ihrer Iphigenie vor sich gegangen; von jenem Mitzbraüchc ihres mächtigen DrganS zu den Bravourstückchen. zu welcher die überciucllcnde Fülle der Mittel nur zu leicht verleitet, nur am Beginn der Rolle einige leichte, sofort von der Künstlerin unter- drückte Spuren - dcnür aber ein Ausgchcn in der Rolle selb't, ei» sich Decken von Wollen und .'rönnen in der künstlerisch höchsten Potenz, nach den allerhöchsten Forderungen, das, inan bekennen mutz: selbst die Iananschcck schuf keine Vatv Macbeth, die i» solcher Vollendung über die Bühne wandelte. Ihr mächtiges Drgan kehrte eine ichneidige Schärfe heraus, die man bei dieser Fülle des Tones kaum erwarten durfte; in den Scene» mit ihrem Gemahl war sic ganz der überlegene, mann lichc Geist, der nicht vor dem Acutzcrsten zurückbebt, in der Gastmahlsecne entfaltete sic eine Würde der Erscheinung, eine Hoheit als Hausfrau und Königin, die bestrickend wirkte, und ihre Rachtwandcliccnc! Es war das Grotzarrigste, was man lange Zeit aus dem Hoithcater gesehen. - Reben dieser Eolossal figur der Vatv batte Held Macbeth, wie inan billig urthcilen mutz, einen äußerst schwierigen Stand; nutzer den Geistern, mit denen der Shakeipcare'schc Macbeth zu käinpicn bat, batte der Hcllniuth'scl'e Macbeth noch mit den Rcniiniscenze» eines Da- wison zu ringen. Sciue Darstellung ergab eine fleitzige, tüchtig durchgearbeitete, in nichts verfehlte und in manchen Einzelheiten rcck't ansprechende Veistung. Aber mit der nüchternen Prosa ist bei Macbeth nicht allein kurchznkommcn; wer zu 'Rächt gegessen mit Gespenstern, den müssen die Schauer kcö Entsetzens umwehen. Und dieser Macbeth, den man sab, war ein etwas gar zu biederer, tüchtiger Haudegen. dem nichts Dämonisches anhaitete. Schon das Drgan des Herrn Hellmuth ist zu weich zu solchen Rollen. Immer verdienen die Fortschritte, die er seit seinem Wallenstem gemacht, alle Anerkennung, dock' daö Genie, aus welchem solche Rollen bcrausgespielt sein wollen, lätzt sich nicht erzwingen. — Unter der reichen 'Anzahl der sonst Beschäftigten sei der Macduff des Herrn Dcttmer als eine, der Gattin ebenbürtige Rolle genannt und nur erwähnt, datz die ."erre» Winaei, Walther, Kramer, Iafiö und Meister, sowie Frl. Berg vorzugsweise zu dem Gelingen des'Abends beitrugen. Die Herenseenen gingen vortrefflich. Frl. Allram hatte sich ganz diabolisch nielamorphisirr, auch Frau Pcrenz griff tüchtig ei». Das Eingreifen i» die Vorstellung geschah auch von Herrn Jauner, der von der Schanspielerloge aus in übcrwallcndcm Enthusiasmus nach der Rachtwandlerseene so stürmisch applan dirte, datz Frl. Ziegler entgegen den Theatergeictzen gezwungen wurde, am offener Bühne zu erscheinen und das künstlerische Ensemble zu zerreiße». Die Sprache des social-denwkrati'chcn «BcbelWiebknccl't scheu» Parteiorgans „Der Bolksstaat" wird immer kecker und tritt den Anschauungen des weitaus größte» Tbcils des deut schen Volts immer schroffer entgegen, so datz cs fast den An schein gewinnt, als ob das Blatt dem seinen eigenen Angaben zufolge die 'Abonnenten durch den Krieg zahlreich verloren ge gangen zu sein scheinen, sich nach einem Martbrertod sehnte, Do bringt es in seinen letzten Rümmer» zu Anfang und Ente des Blattes mii auffällig fetter Sännt die Hauptsätze des be kannten Manifestes des Parleiaussclnisscs: Ein billiger Friede mit der französischen Republik' Keine Annerionen ' Bestrafung Bonapartes und seiner Mitschuldigen! In der letzten Rununcr folgert das 'Blatt aus den Verhaftungen seiner Partcibäupter: ,,katz dieier Krieg ein dvnaslischcr Krieg sei, unternommen im tk'iiaslischen Interesse gegen taS Interesse der Völker", und ,,datz der ."lieg nicht blos dem französischen, sondern auch dem deutschen Volte gelte". In derselben 'Rununcr beißt cs u. a. no>h: Rietz ist aus lange verproviantirt. Das weiß man jetzt aus den in einem ausgeiangenc», von Rietz tommentcn 'Tust ballon befindlichen Briefen. Weil die Eommantautcn der feind lichen Fesimigen sich zur Uebergabe nicht verstehen wollen, werke» sic von ehrlosen Deutschen, die den Eommandanten ihre militärische Pflichterfüllung nicht verzeihen können, lümmelhaft geschmäht. So nennt sic deshalb der Goseloge des Vcipziger Drgans für Schweinstnöchel mit Sauerkraut „robe Soldaten nakurcn". Als ob Gose trinken unk Festung coinmaudircn ein und dasselbe wäre' In einer hiesigen Antiguitätenhandlung erschien vor gestern Mittag in 'Abwesenheit des Geschäftsinhabers eine un bekannte Frau unk Uetz sich alte wertbvollc Münzen verlegen. Sie suchte lange unter einer grotzcn Anzahl dergleichen Münzen herum, entfernte sich aber endlich ziemlich eilig, ohne etwas ge- taust zu haben und unter Zurücklassung eines Körbchens mit neuem Lcl'ul'wcrk, das von ihr vergesse» worden zu sein schien. Bald darauf kehrte der Antiquitätenhändler zurück und vermißte sofort bei Revision seines Münzenvorraths einige zwanzig Stück grotzc silberne dergleichen. Bevor er noch Anzeige über den Fall gemacht batte, erschien in seinem Geschält ein fremder Mau», um im Aufträge jener Frau, die vorher kagewcsen sei, den von ibr zurückgclasscncn Korb abzubolen. Der Geschäfts mann versicherte sich des Fremden, überlieferte ibn der Eliinina! Polizei, und dieser gelang cs noch im Vam'c desselben Rachmit tags aus dem Böhmischen Bahnbose. wo sic eben abreiscn wollten, jene fremde Frau nebst ihrem angeblichen Mann zu verhaften unk die gestohlenen Silbermünzcn bei ibr vorzufinden. Es er Sonntag, 3'» September 1876: gab sich iveiter, datz das in dem mchrerwäbuten bei dem Aut:- guitätenl'äntler zurückgelasseneu Körbchen befindlich gewesene neue SchlUM'crk zum Theil von der Frau in diesigen Schuo machergeschäitcn gestohlen worden war, wo sic sich hatte BTaare verlegen lassen. Die drei in Halt genommenen Personen sollen einer Zigcuuergescllschait cmgchörcn. »ocichc in den letzten Tagen sich hier und in der Umgegend amgcl,'alten hat, von der Polizei aber soctgcmatzregelt worden ivcir. — Meteorologische 'Rotizen unk Wetter propbezeibung. Bezeichnen wir diejenigen Tagt, an wel chen der Himmel während des ganzen Tages klar war. »ut „heiter", diejenigen, an welchen es mehr oder weniger reg nete, mit „Regen ", lind dieseuigen, an welchen der Himmel zeitweilig mehr oder weniger bewölkt war, ebne datz cü aber regnete, mit „wolkig", so stellt sich lnacb Beobachtungen in Dresden» für die September-Tage i» den Jahren 1824 bis IM«; Folgendes heraus: Jahr. Heiter Regen. Wolkig. Jahr. Heiter. Regen. Wolkig. i8:u 12 0 1871 — 24 6 >8;!.', !0 12 1872 — 11 10 I8:m -» 21 7 1870 0 II 10 1827 4 16 It) 1874 »c ') IO I-I28 !> 6 18 1877 '.» IT 1800 2 16 II 18.76 4 14 12 >840 7 16 6 1877 -> 17 10 184, >0 8 10 187x 7 I«) 10 1842 I >4 17 187'.« -> 17 I! 1840 12 !> !> 186«) 4 II 17 1814 2 11 >6 1861 I 1.) 10 184.7 2 16 II 1862 10 6 14 1846 12 11 6 1860 I 10 16 1847 2 21 6 1864 I 14 17 1848 4 14 12 1867 14 7 1« 184'.» 7 8 17 186«; 8 II II 1870 — 18 12 ES lvareu also unter 690 Septembertagcn: 422 Tage, an wei chen es mehr oder weniger regnete, und .'>67 Tage, an weichen eö nicht regnete, und unter letzteren waren 47i völlig heitere Tage. Hieraus crgicbt sich alö wahrscheinliche Witterung für den Monat September: >2 Tage mit mehr oder weniger Regen, 17 Tage ebne Regen, und unter letzteren 7 völlig heitere Tage. — In dieser Woche wird i» den enteil Tagen ange nel'iiics Wetter ftattl'abcn, dann wird nach stärkerer Luftströ nning in den letzten Tagen der Woche zcitweilig^der Himmel sich trüben. liaromotriu«. - Gestern srüb ist am neue» Rcnstädter Frietbofc ein un bekannter, ungefähr tff> Jahr alter Mann erhängt cimgcftindcn worden. Derselbe trug einen eapotähnlicl'en braunen Rock mit Mctallknöpfen, earrirtc Beinkleider und Schnürsck'uhc. - 'Am gestrige» 2. Ziel'ungStage fiel der Hauptgewinn von >00,000 Tblr. ans Rr. 79447 in die Eoiicction des sperr» A. Lieben, Wilsdruffer Straße Rr. W. — Morgen Montag. Abends 7 Ubr wird der Männer Gesang-Verein „Dresdner DrphcnS", unter Mitwirkung des Stadtmusikchors eine große musikalische Anffübrnng in tem ncucn Eönccrtsaalc am der Waisendausstratzc veranstalten, deren Reinertrag dem vom hiesigen Gewerbe - Verein errichteten Unterstützungsiond tür bcimkchrcntc Dresdner Krieger ge widmet ist. Es steht zu erwarten, daß dicies Eoncerr sich eines zahlreiche» Besuck'0 erfreuen wird. Die vortrefflichen Veistungcn der vereinigten musitalnchen Kochte sowohl, wie der von viele» nock' nicht gekannte schöne Saal sind Elemente, welche ebensowohl im Kreise der Mitglieder des Gewerbe Vereins wie im größeren Publikum ihre Anziebungskraft nicht versagen werden. — Rcpcrtoir k c s K ö » ig i. Host h c a t c rs. Sonn tag : Ein Glas Wasser. Herzogin bo» Mariborougb: Fri. Elara Ziegler, a. G. — Montag: Doctor ffiobin. Der Damen tricg. Gräfin Antrebal: Fränl. Elara Ziegler, a. G. — Diens tag : Figaros Hochzeit. Susanne: Fräulein Schmicdtlcr, vom Stadttl'catcr in Königsberg, a. G. — Mittwoch: Brimbilk. R.e. Tragödie in 'Acten, ans den Ribeiiingcn. von Emanuc! Gcibcl. Brunhiid: Frl. Elara Ziegler. a.vorl.G. Donners tag: Die luftigen Weiber von Wintior. Freitag: Mana Stuart. 'Anfang 0 Ubr Maria: Frl. Elara Ziegler, a. l. G. Lonnabrnd: Der Poftilion b. Vonjnmcan. Magkaicne: Frl. Schmiettler. a. G. — In einer kleinen Provinzialftadk wurde jüngst von mer rere» Einwohner» ein sogenannter guter Montag abgcbailln und es batte sich zu dicicr Festlichkeit, wobei natürlich auch wacker getanzt winde, unter andern ein kaiclbft wohnender Flei schcrmcister mit seiner Ehehälfte cingeiinidcu. Wie cs nun bis weilen vortomnft, engagirt ei» 'Anderer die Frau eines Bclann ten, link so wurde auch die Gattin des Fleischers von einen; friedlichen Rack bar zum Tanzen gebeten. Bei dieser Gelegenbeil hat nun der Tänze» der Frau einige Schmeicheleien zngcftüster! und dabei aeäutzert: „wenn wir nnS berbeirathet hätten wäre es Hefter." Dieie Worte hatte der Ehemann gehört und sich so zu Herzen genommen, daß er zu Hanse ging. 'Rack' längerem Luchen fand man ihn in der Fleischkammcr zwischen 2 ausge schlachteten Lck'övsc» an einem Kaiberstrickc erhängt. — Am Donncrsiag Abend gegen 8 Ubr bat sich am der Ebcmnip Ricsaer Strecke ein Uniall ereignet, der leicht zu be tentendem Unglück bälte sübren können. Die Passagiere des von Ebemniiz abgegangcncn Abcndzugcs wurden kurz vor der Station Steina plötzlich durch einen heftigen Stotz und Stehen- hleiben der Wagen am geschickt Bei Rackfforschnng durch daS Zngpcrionai und die eilig ans den Wagen gestiegenen Passa giere iand sich, da»! die Maschine und zwei Güterwagen cmglcisi und am die linke Seite geneigt in den Erdboden sic» cingcwühtt hatten. Mntl'matzlich durch das Weichen einer Schiene war die Eiitglcnlmg enolgt und zwar gerade aus dem ca. oo Eile» hohen Dietenhaiiier Damme, nnlcrhalb denen die Zschopau vorüber fticfft. Der Vorsicht des VokomotibinhrcrS Hancield. der an der Steile langsainel gefahren, unk derGeiitesgegeinoart, mit welcher rr im cntschritcnte» Augenblicke, wo er das Weiche» der Maschine bemerlt, die Dampsbremsc wirken unk die DämM.' allseitig entweichen lietz. ift cs z» danken, daß die Triebkraft der Maschine aebemmt und der Zug znm Hatten gebracht wottttn