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- Erscheinungsdatum
- 1870-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-21
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
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. mit ^ k< >»>,<. ctur der« ('tage tage, nn und »Rustcrii alcrik- Rgr. 'Rgr 'Rgr ststsl, » »rgr. t'igr !gr. >r. von »nn welches .d sction üibl Nlv S Per glgcbei' chaeer Wob 'iSiui» den n 2«» t Ma en- V. '- > l. r ,'^u NN des ä» >u >47 d. -1'! c von .'Nvcn < , kt» novo» trn?.' vor- ,((c ßcror >«>Pü. mache itcnde HcN- c>scl' ^rfcheink: «glich früh , Uhr. Inserate wirden angenommen: biö AbendS 6. SonntaaS r b«S Mittags 12 Uhr MarlenstratzeL»; in Reustadt: vuchdruckrrri »an Joh. PLßlrr, gr. «lostergasse». Anzeigen in dies. Blatte ßvden eine erfolgreich« Verbreitung. ««Nager Exemplare. Tageblatt für Uuterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch k Neichardt. — Verantwortlicher Redacteur: Julius Reichardt Moinmnt'nt: Bierieljähriiä- 2<-Rg» bei uneiiigeldlicheipi«. serung iiN» Hau» Durch die König! Post viertel,ährl. 22> ^Rgr. Einzelne 'Runimen, l Ngr. Inseratenpreise: FUr den Raum ein« gespaltenen Zeile: I Ngr. Unter „Eingesantzpa di« Zeile 2 Nr.Mi. FünfzehnterJahrgang. Mitredaeteur: Theodor kiroinsch. Mittwoch, 21. September IN«. Dresden, 21. Sevteinvor. — Die jüngste der vier lebenden drei Prinzessinnen von Schleswig-Holste».-Sondcrburg.'Angn,tenbnrg ist gestern früh gestorben. - Die Ausstellung der Reiche I. kg!. H. der Prinzessin Amalie findet beule 'Rachmittag in der Zeit von >2 bis 4 Uhr, iic fcicrli.be Beisetzung derselbe» Abends 7 Ul'r statt. - Dureb die dunkle Mitternacht bewegte sich in scicrliel'- sier Stille in der erste» Ltundc des Dienstags ein seltener fug durch daS Pirnaische Thor, der seinen Weg langsam durch>ie Pirnais.be-, Landl'auSstraßc, über den'Reumarkt, durch dic'Au- gnstlissttaßc, am Georgentdor vorbei nabni und dur.1, dao so genannte grllne Thor in dao königliche Rcsidenzschloß cinlcnttc. l«s wurden bon Pillnitz die sterbliche» Ueberresle der daselbst verstorbenen Prinzessin Amalie nach Dresden gebracht, um beute Abend in aller Stille in der Znrstcngrnst in der katbolischcn Hvikirche bcigesetzk zu werden. Der Zug bewegte sich durch die zu solch' früher Ltundc ganz incnschenlccrcn Strafte» in größ ter Ruhe, nur die Hufe der Pscrdc börtc man ans dem Pflaster. Voran ritt, unter Z-übrnng eines Offiziers, ein iug Gal bereiter mit blankem Säbel, welchem zwei königliche Diener zu Pferde wlgtcn, deren brennende Fackeln wcitbin in die dunklen Stra- ften ibrcn Feuerschein warfen. Hieran schloß sich der »nt sc.l'ö Pferden dcipannte Leichenwagen, welck'cr den Leichnam in einem großen Sarge barg und über den ein schwarzes Leichentuch mit silberner, kostbarer Garnirung gezogen war. Die Pscrdc des Leichenwagens wurde» zu beiden Seiten von königlichen Die ncrn in voller Livree gcfübrt. Dem Leichenwagen folgte wieder ein Zug Gardcrcitcr und den Schluß bildeten drei Egnipagcn. Es bot dao Ganze ein cigeittbümliehes Bild, und ein erbeben des Gefühl ergriff den stillen Beobachter, ivcnn er sab, wie die Lchildwachcn an den Anus- und königlichen Häusern das Gewehr zum letzten '.»R'ale auf dem letzten, stilien Gange der greisen Sichscnsürstin präscntirtc». 'Als der Zug in den zwei ten Hoi des königlichen Schlosses gekommen war, cmvfingcn imi im Kcrzcnglanz die Sebloßbewobner. Der große Sarg von rotbcm Lainmet mit goldener Bordirung wurde vonHairuetcn in Gala-Uniform voin Wagen gcbobcn und langsam, wäbrend das Gefolge bintcrbcr ging, die Treppe binauf in einen Saal dcS erste» Stockwerkes getragen, dessen iüni großen Zensier nach der Holkirche zu liegen und welcher dnreb .(kronleuchter in vol lem Liebtcrglanz slrabltc. Die Gardcrciter kebrtcn alsbald aus dci» Sebloßbosc zurück »nd ritten in ibr sßaelitguartier. Die »eicrliä'c» Ereguie» iür die Pcrslorbene fislden Donnerstag irüb i» der katbolneben Hotkirebe bon Zeiten des boebwürdigeii Bischofs Fonocit uiiter der üblichen Assisieiiz iiatt. ^elbstber- 'ländlich womit dem ffiegnicin der gesaiiinitc königliche Hoi in de» Vogen dei. Ao» den als Kriegsgefangene vier ciiigetroffeiieii fran - bische» Offizieren bade» (einige ini Hotel 'Ucllevile, Andere in den Hotels Bietoria, Stadt Rom, Hotel de Sarc »nd Stadt Berlin O.uartier genommen; Andere endlich babcn >!.'n Privat legis geiucl'!. Gs befinde» sieb unter ibncn nicht nur O'sizicrc, die Fahre lang in Afrika gedient baben, sondern auch eingc dorne 'Afrikaner. Letztere aver lind iii der Gaiernc uiitergedraebl, da sie aller Geldmittel c»tvlößt sind. Sic erzäblc», daß sie s.bo» dci 'ATörtb »in ibrc Hadieligkeitc» getommen nnk in die traurige Vage verseht worden seien, unterwegs ibre Orken, io weit sie dieselben niebt s.l'v» bei Wörth bcrloren, zu bertanicii. De» in den Hotels webiibaikcn Offiziere» ist ocrdoten, über das Weichbild der Stadt hinaus sieb zn begeden, a»eb soll ibnen ooigeiebrievc» sein, 'Abends gegen I«» Ubr in ibrcn Webi'ungen 'ich cinznfindcn und von da an die Vlaebt »der daselbst zu ocr olciven. lieber ibrc Hcldcntbaten i>» gtgenioärtlgcii m.riege schweigen sic sieb vollständig aus, jedenfalls >>n Plangel geeig neten Stoffes, der ibncn zu Gebote ttebt. Gtwaigcii Aciioiii inagcn, mögen sic wobl selbst überzeugt sein, würde inan vier koch keinen Glanven schenken. — Gin bcitcrcs Pild in so criisicn Aälnnen, wie die Vaza- retbe sind, gewäbrk cs imnicr, wenn drei sächsische Pcrwilndcte, die sich bieraui ciiicrcrcirt babcn, geineinsain mit ibrcn .grüeken einen Spaziergang durch den Poiikonsebnppc» und ins Zreic nnkcrncbiiicn. Sic dildcn Zront, rü.ten aniGominando ab und kommen, trokdci» ibnen das Geben niebt leicht wird, die'Augen imnicr rechts ballend und die.(drücken taktinäßig cinsehend, i» einer Vinie am Ziele an. Den französis.chcn Perwuiideten iebinc.lt iinserc .(räche ganz außerordentlich, weniger das Goimnisorod, sic sind das feine französische Wcizenvrod gcwöbnt. Piclc sind gut bei Gasse, Planche babcn !(X> und mcbr Zranken in Gold bei sich, wodurch sic sich manchen Grtragennß verschaffen. Be sonders und man möchte last sagen kindisch-naschbatt sind sic ani Zucker. Briefe schreiben sic scbr bäutig »ach Hause, initnittcr werde» sic wobl sebwcr zn bestellen sein, z. B. wenn es beißt: .Zloimi,,,»- II. ä l'niäii oder ölmlama V. ü .'(l.Ux. 'Alle Briefe werte» vorder von der Vazarctbconiinission gelesen. Znincist danken sic in de» bcrzli.bste» 'Ausdrücken für die bllinanc 'Bc- bandlung, die sic i» ganz Dcntschiand criabrcn baden, sic batten oft gefürchtet, massacrirt zu iverden, und finde» sieb »nii tebr angcncbm enttäuscht, daß man in ibnen niebt mcbr den Feind, sondern den unglücklichen Menschen siebt. Andere Briete ent baltcn wieder Al>0br1iebe der Wutb und des Ingrimms, Be lcidigungen und Drobnngcn. So namentlich von Soldaten, die der internationale» 'Arbeiter-Association angeböre». Da trifft man gcbcimnißvollc Andclitungen, Zeilen mit bloßen Anfangs onchstaoen, offenbar peraorcketen Formeln, und der Schluß lautet immer: h'rnt<'r»itö! t-lssalil»>! lälictü! 'Natürlich werden solche Briete nicht befördert. In andere» Brieten zeigt sieb eine ocr,zweifelte Geographie. Dresden ist In «mpiial,' ,1c bmx<>. .I'un eovitinno piii^ia». VcipzigS ffiubm als Seestadt muß bis Fez »lid Marokko gedrungen sein, ein Turko betebried cs als aut einer großen Sceinsel gelegen. Stile Vocalbcschrciouiigcn adcr giotcln in dem Preise des herrlichen Belvederes auf der rerrassc. — Wir erhalten folgende Zuschrift: Welche große Freude Lie uns, und gewiß jedem ächte» deutschen Manne mit ibrcn Mittbeilungen bezüglich unsrer Feinde, ich will der Kürze we gen auch sagen, mit der „Lummabscher Geschichte" gemacht ha ben. können Sie kaum glauben. Unser Publikum ist maßvoll, aber nur nicht die Herren Straßenjungen, manche der u n - deutschen „Arbeiter", die sich Socialisten nenne», und— manche Frauen, Die elfteren werfen Ddst durch die oft nie- derklirrcndcn Lebcrben aus die, unmänniich darnach bascbcnden, Gcsangcnen; gewiß kann da bon Seite» der Schulen viel ge- s.bcbcn; die andern drängen, wie wir saben, an unsre braven Wachtposten beran, die kaum durchkoiimicu und reichen den Ge fangenen das Gilt aller Gnllur, pollcntv bei Grschöpsung und Berwinitung, iiemlich de» Braiintwci», und die letzteren — ach, cs ist das alte Vicd' Wir saben widerliche Frauenzimmer, so gar mit Kindern, sieb ordentlich wispclich an die Fcnsicrgittcr schleichen, nur dureb Wort oder Grüne eine Huldigung zweideu tigster 'Art zu erhalten, ja mebnach l.z. B. Sonntag 'Nachmit tags > wie in einem der Gascrnc gegenüberliegenden Hause ein junges Frauenzimmer lmtcr den für Andere lästigsten und un- zwcidcurigslcn Gcbcrdcn zweier innger, im Dachfenster der (5a- sernc stehender Franzosen, am offnen Fenster verharrte. Gebil dete Gicinentc bat die französische 'Armee scbr wcnige, da dort eine ganz andere 'A»sbcdi»ig statttindet, als vier. Der Wobl- badcnde und Strcosamc bieibt dabcii». Was müssen nun unsre Dämchen denken d Oder was wird der Franzose dabeiin erzäh len von der Haltungslosigkeit seiner Feinde? Düftclt euer Aciniranzösiseb i» Salons auv! jene Schichten der Gefangenen verstehe» cs obnckico kaum; gönnt de» Gefangenen ibrc Woh nung, A.ibrimg und Pflege, dankt aber Gott, daß solche Gesich ter, wie etliche dadci, niebt als Lieger hier sind. Den Ucdcr- siuß aller eurer HerzciiSgütc aber wendet unsren Invaliden, Soidatcnwittwcn und Waise» zu. Gtliche Dresdner Bürger, i— Giiic weitere Znschrist üdcr diesen Gegenstand lautet ganz in unserem Sinne: „Unser Dresden hat durchaus keinen Grund, im Pniicte der schmachvollen Viedediencrei gegen die kricgsge- sangciicn Zranzosen ani andere tentsche Städte einen Stein zu werfen, '.stiebt nur, daß iungen Mädchen von ibrcn anscheinend ganz anständigen männlichen Begleitern nicht verwehrt wurde, die rothhosigcn Prablhänic mn einen Knopf von ibrcm Kittel anziibctteln, den sic dann am Busen als kostbares 'Andenken auibewabrten und am liebsten vor aller Welt geküßt hätten, sondern ich babc ferner no.b gcscbcn, wie gestern einer der alö Wachtposten in der Nitterstraße ausgestellten Vandwebrmänncr wegen GriüMing seiner Psliebt voiii Pubiikmn insultirende Re densarten ciiibeiiiiskc, ivobei sich namentlich ein behäbiger Pro- scssionist, scheinbar ans dortiger Gegend, <cr war in Hemds ärmeln» bcrbortbat, der dem Soldaten bintcrm Rücken sogar mit der Zaust drohte! Und das vor den Augen dieser Fran zosen. Wen» wir uns so berbaltcn, dann ist'o ganz natürlich, daß dieselben sieb als Viebliiige aller Rationen betrachten und demgemäß von uns verlangen, cs als besondere Gbrc zu be trachten, von ihnen geprügelt zu werten! Gewissermaßen batte '.stapoleon so miicebt gar nicht, wenn er seiner 'Armee einst da mit schmeichelte: „Ucbcrall, wo Ibr bintommt, empfängt Glich der Jubel der Bevölkerung!" - So dari'S nicht olciven. 'Aber mit Schreiben ist vier nicht geholten. Der Ginslnß, den Lic aut die öffentliche Mcinimg anszuüben im Stande sind, macht cs Ibnon zur Pstiebt, energisch einzilsebreitc». Regen «ic den Gntschluß in der »iämiiichc» Beoölkernng, »amcntlich der patri otischeren jüngeren, an, siel' ziisammeiizntbnn zur Berbinkerimg dieses Uniiigs am Batcrlandc, enr Uiitcrstübnng der obrigkcit- lt. l'cn 'Anordiinngen. Dtcr erklären Sie sieb bereit, die Rainen derer zu oeröffrntlichen, welche sieb durch ibr albernes Gcbabrcn der aligcnieiiien Bcrachtiliig wertb ina.bcii. Biellciebl zicbt schon dies. Mit Hochachtung empfiehlt sieh Rcinb. Hesse, 'Am Sonntag mute» vor der Imantcric-Gaicriic in Reuslatt mehrere Arrelnrcii statt, weil das Publikum trolz dcS öffentüel'cii Berookcs sieb niebt abbalkcn liest, mit den fränzö- sischen Gcfanaciicn i» iingecignctcr Weise zu oertebren. Durch das Hinaus,vericii von Birnen inurden sogar einige Fenster scheiben zerschlagen. Unter den Arrcslatcn bciand sich sogar eine Frau. 'Am Sonntag 'Abend sind .7«» Mann Gardcrcitcr bon der in Pirna slatioiiirtc» GHabsebwadron pjcr eingcrückt, um bei der Bewachung der tricgsgciangcncn Zranzoscn mitznwirkcn. Die erste Tbätigkeit der Gardcrcitcr bestand darin, käst sic vor gestern Abend die Passage in den nm die grostc Instniteric- taierne gelegenen Ltraßen, die von neugierigem »nd zudring lichem Bolte überiüllt ivaren, srcibaitcn inußtcn. 'AZir berichteten vor einiger Zeit i'.str.AU», tast bicr ein iliiiger Pieiis.i' anigegriffeii ivordeii ici und in polizeilicher Halt siel' befinde, der sieb selbst iür einen französischen Lpion ausgc gebcii bade, '.sta.l'dein gegen diese Behauptung verschiedene Zweifel rege geworden waren, der Betreffende seine Bcbanptim- gen inmittclst au.ch ivieder geändert batte, ist derselbe icpt durch Berinittelniig der Photographie, indem man sein Bild .»> meb rcrc Polizeibebörten Süddentschlands, wobcr er seinem Dialekte na. ch zu sein schien, batte gelauste» lassen, als ein seit Monat März d. I. descrtirter Unteroffizier des zn Dnrlaeb in Baden garnisonirendcn Großb. Bad. 2. Grenadicr-fftcg. .((önig Sstilbclm von Preußen, der z» Goimar im Gisaß, seiner anacblichcn Hei matb, einige Zeis aut seine Prosenion, cr ist Stellmacher, gear beitet batte, entlarvt worden und siebt demnächst seiner Avlicie rang an die bci»iatbliebc Militärbehörde entgegen. Die Bcr- aniassling zu seiner Desertion soll Furcht vor Strafe wcacn Trmitcnbcit im Dienst sein. — Gestern früh gegen " Ubr ist ein Gitrazug mit circa 7«il> ,ür die l'icsigcn Vazarctbc bestiinmtcn Pcrw»>idcte» ange foinmen. Dieieiben bestanden ans Preußen, Sachsen »nd einigen R» Franzosen; unter den Veickercn befanden sieb aneb zivci Gendarmen. — Die Rinderpest ist leider aneb in dem Geböstc des Bicb- Händlers Heft in Ricderschindmaas bei Glaucha», inglciebcn in Pieinsocrg <Geiiä'tsa»>tsl'ezirk Waltben»» in dem Gci'öltc des Gntsbcsincrs Fiebtner zinn Borschcin gekommen. — Borgestern iPioiitag» entnahm der I'.jäbrigc Vchrling eines in Vockwilz wohnenden Bäckermeisters ei» geladenes Ter- zcrol aus dem Klcidcrsebranke und betrachtete cs bon allen Sei ten. Bald darauf trat die Meisterin in das Zimmer und ver bot dem Vebrling, mit der Schicßwaffe zu spielen. Vebtcrer wollte nun den aufgezogenen Hahn nicdcrlassen, hielt die Mün dung jedoch nach der Frau zn, wobei der Schuß los und dieser durch den Backen ging. Hoffentlich wird diese Frau, welche Mutter von fünf Kindern ist, trotz der gefährlichen Verletzung am Leben erhalten werden, — Interessant dürfte es sein, zu erfahren, welche bedeuten den Quantitäten bon Lazarcthrcguisitcn, Wäsch- und Berbant- stücken und GrfrischlmgSgegcnstänteii von dem internationalen Hnlfvoerein stlr dao Königreich Sachsen nach dem Kriegsschau plätze in die dasigc» Feldlazarette und Percinvhauptdcpotö ge sandt und in die sächsischen Rescrbclazarctbc bcz. für die hiesige Berbantstation zeitbcr schon geliefert worden sind. Wir geben daher nnscrn Lesern aus einer Zusammenstcilunst sämmtlicher von Anfang dcS vorigen Monats biö zum k. dieses MonatS aus dem hiesigen Bcrcinodcpot abgegebene» Gegenständen die bcmcrkenSwcrrhestcn Positionen. Unter 'Anderem wurden ver sandt: 272l> Hemden, UZ24 Paar Unterhosen, 1241 Unterjacken, :(>'»(>(', Paar Strümpfe und Socken, st'.x» Stück Halstücher, Shawlö, 4lM Taschentücher, Uxl<> Paar Schube verschiedener Gattungen, gWI, Leibbinden, 12,27'.» dreieckige Tücher (Arm- tüchcr», 14.12 Handtücher, 1271 Betttücher, 714 Bett- und Kisscnbczüge, '.»21 Pfund Unterlage», 1K4 Federkissen, 25,4 Fe derbette», 1184 woiiiic Lagcrdccke», 5,47 Strohsäcke, 7<X»Stroh- kisscn, »->5, Matratzen, 7<> Keilkissen, 71 Pfund Gittcr-Gbarpie, 75,8 Psund Wirr-Gbarpie, I<»5> Plunt lange Gbarpie, 404 Pfund Plomasscaur, 2114<; leinene Binden, 25,1!> wollene Binden, 908 (stazc Binden, (! Kisten Gbpo-Bindcn, 5><x» Tauchtüchcr, <!L<> Pfund Gomprcsse», 5l<» Kopstietzc, 1<»<il Schienen aller Art, 44 schiefe Ebenen, 4«! Bcinlatcn, 212 Krücken, 19 Arm- und Bein-Wanne», 174 Luftkissen, 5,4 Roßbaarkisscn, 5,0 Lederkissen, 1014 Sprcukissc», 1294 Armkisscn, 25,1 Fcrscnkiffcn, U!1 Sitz- kisten, io Resten-, 2 Räter- und <! Traei-Babrcn, 409 Eisbeu tel, <!1 Wund-, 15, KIbstier- und 1» Inicctionsspritzcn, 1 Am- putationobcstcck, 20 Etuis, 2 .gasten mit chirurgischen Instru menten, 84 Pinccttcn (einfache und SchiebcpIncctteiU. 14 Eitcrbcckcn, 148 Stcchbeckcn, 91 Irrigatcurc, 5, Packcte Kaut schuk-, Seiden- und gcnrn. Scitcn-Papier, 2(X> Fläschchen Piorpbiumlösnng, 15,20 Flaschen Qpiumtinctnr, 1(X> Flaschen tineturn umnrn, 20 Flaschen, 20 Piund und 10 Kisten Ebloroiorm, 2<» Ebloroiormmasken, mehrere Etr. Gvpö, größere Q.uantitätcn Earbolsäure, 400 Flaschen Ean de Eologne, 2> Flaschen Räuchcressenz, Etr. Kochsalz, 144 ganze und 188 halbe Flaschen Lbcrrb, 2005, ganze und 1950 halbe Flaschen Wein, 4»! .(tistcn und 1 Faß tib. Weine, 4«! 19 ganze und 449!» halbe Flaschen Leiters, und Sodawasser, <!1 Flaschen Limo- nadc, 10 Flaschen Rum und Eognac, 2 Ballons und 17 Fla scheu Branntwein, I«x> Flaschen Malzertraet, 1401 Flaschen, o Eimer und 2 .(listen .(Uait, Salvator-, und Lagerbier. 9!» Pfund Flcisebertract, circa io Ecntncr und 4 Sack Gränp eben, 'Rudeln und Reis, größere Quantitäten Zucker, I Gcntncr Kaffee, 4 Flaschen und 2'.- PiiintKaffcecrtract, eine größere Partie chinesischen Tbcc in Päckchen, 15» Pfund Tafclboliillon, 4 Kisten, ' - Gentner und III Büchsen condcnsirtc MUck', «! Kübel und I Faß Butter, mehrere Säcke Backobst. 87!» Flasebcn dib. Frnchlsäfte, incbrcrc Fässer, Töp>e und Ballons mit kiv. Eompots, 45,«» Gitroncn und 'Apfelsinen. 2!X-8 lind 00 Taicln Ebocolade, 98 Packcte Zwieback, circa 8 Gcntncr Schinken, ea. 1 Gentner Würste, I Fässer Heringe, 148020 Stück Gigarrcn nnd Io,i»x> Gigarcttcn, I Sack, 2047 Packcte unk 22Q- Psd. Rauchtabak, eine Menge Gläser, Büch sen, Messer, Gabeln, Sebüsscin, Löffel, Lcnebtcr, 5>l Laternen, ca. 2 Gcntncr Liebtcr, I«>71 Tabakspfeifen, 719 Gigarrcnspitzen, mcbrerc Kisten Bücher und sonstige Leetürc, 28t Handipicgcl, 2«x» Waschbecken, circa 2 Gentner Seile, 75,0 Kämme, 1 Eis schränke :c, — Transporte von l bis 1 Waggons mit der gleichen Lazarett- und Gnrischungs Gegenständen sind zeitbcr wöchentlich 2 bis I Mal nach demZricgsiä'aiiplapc »('gegangen, Wests aus der Route über Wcißcnbnrez niid 'Ranch, tbeilo über Saarbrücken und Rcmillh niid tbeilo über Libramont >>nd !»!eu ebateau durch Belgien. Weitere Sendungen nach dem Kriegs schauplatzc werken bereits vorbereitet. — Q es f c n tl i cb c Gerichtssitzung am 17. Scpt. Zum elitcn Plalc erwartet der Handarbeiter Gdnart Zricdriel, Krabmcr ans Rcinboldsbain sein Straiurtheil wegen Diebstahl. Seit dem Jahre 185,5, bat cr zwei Drittel seiner Lebenszeit in Arbcits- nnd Zuchthäusern zugebraeht. 'Am I I. März dies. I. wart cr aus dem Znel'tl'anse entlassen und in seine Hcimatl' gewiesen. Im 'Arnienbauie habe er nicht satt zn est'cn bckom inen, bestatt' sei cr ans demselben entwichen. Gn babc sich »nn Geld zusammen gelochten, Material zu Dtieielwichsc gekauft, dieselbe vcricrkigl und verkamt. Am >2. Juli kam cr, aller Geldmittel baar und ledig, l'icrbcr nach Dresden, iii» ams Sieuc einen Diebstahl zu begebe», ward jedoch ani frischer Tbat cr tappt und verhaltet. Ans der großen Biüdergassc flieg er durch ei» in der Boriaaltbürc befindliches Zenstcr in die Wohnung einer Wittwc ein, welche nebst ihrer Tochter Abends gegen 7 Ilbr noch niebt bon ihrer gewöhnlichen Beschäftigung znrnetgc kcbit war. Der Dieb dnrchwül'tte die .(kommode, nab»(5, Leib baiisscheiiie, > Paar 'Dbrringc und 2 vergoldete Haarnadeln ni sich. 'Ani ciiiinal börtc cr, daß Jemand die Borsaaltbür aus. schloß; schnell huschte cr hinter die Dlnbentbür, allein diebeil» kehrende >8jäbrigc Bewohnerin batte ibn doch bcinerkt. Si: ick'loß jchncll wieder zn und ries Leute zu Hülse. Inzwischen kroch der Dieb durch sein Gingangsloeb nnd befand sich schon ans der Treppe, a>S cr glücklicherweise doch noch angcbattcn wurde. Herr Staatsanwalt Reiche Giscnituck beginnt: „Hatto der Angeklagte nur eine» Pfennig gestohlen, io würde cr dann sebon mit einem Iabr 'Arbeitshaus bestraft werde»." und bcan tragtc c-ttraie wegen ausgezeichneten Diebstahls. Das Schöffen gcriebt vernrtbcilt de» Angctlagtcn zn > Iabr Zuchthaus. - Die Haiiptperhandlmig am 15,. September gegen Friedrich August Risse von vier, wegen Unzucht mit Kindern, war der Oeffcntlichkcit eni zogen. Das Urtbcil lautet ans Mangcl an ausreichenden Beweisen ans Freisprechung. — Am >!». September. Die Hauptberbantttnig wider Anna Tbercic Lchöne von vier wegen Kindestödtimg, war der Qcffenttiebkcit entzogen. Das Urtbcil lautet auf 0 Jahr Zucht haus. — Der Lchornstciincgerlebrling Earl Heinrich Oswald Rühle von hier, des Diebstahls angcklagt, hat ungeachtet seiner Jugend schon Borbestrastnigen erlitten. Er ist o Tage In der Kinderbesserungsanstalt gewesen und bat alö Schulknabe. Diebstablö Halter, 12 '''lebe bekommen, auch Ende vorigen
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