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- Erscheinungsdatum
- 1870-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-14
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
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setocd mit voller Bcsrstnmldrit dielen Diedftabl draangcnzu bäben. Dav Ausflnden sclucr Eack'rn sei leicht erklärlich dadurch, taft er an dem detikffcndcn 4lvcnd nun Tann'rrgnügc» I» dem Gaschoi gewesen sei, wo er später seine Mütze vermißt nnd deö A»ilb einige» Bekannte»'Anstraagcacbe» Patze; wie dieselbe dort bin gekoinmen sei, daö wisse er nicht. Das Notizbuch tzatze er in der äusseren Scitciitasche scineo ütockeo gepatzt nutz wisse er auch nicht, wie cs tzortpin gekommen sei. Und so ätznltche Ho- scnknöpfe gätze cs viele t<S werden meprcre .sengen vcrnom men wegen der zeitweilige» 'At',seie»l'cit des Angeklagten vom Tanzsaale, wcl.tze deneltzc »jetzt dein eitel, diese i>atze jedoch aus einem ganz anderen, von itzm nätzer vczeichnete» Grunde statt gesunden. Bezüglich der Veiten andern Bergetzen Ultzrichs'S liegt Geständniß vor. 'Am Ii>. Februar d F waren itzm aut Antrag eines Gläubigers metzrere (Gegenstände und ein Hund abgcpiän- det worden. Hie P'ändobjcete tzlietzcn in llibricl' S Behausung. Der Angeklagte genetzt nun zu. das Gerickffssiegel von der Kain mer entfernt und die Dachen tzerausgenonunen zu patzen. Er tz»ibe diese Räuiniick'keit nötl'ig iür seinen Burschen als Sck'laf- kamincr gctzraucht und au.l' tzortzer den Drtsrichter getzelen, er solle die Siegel lösen; allein derscitzc habe seinem Geinel' kein Gehör geschenkt. Daraus tzat Ultzrich den mit atzgepiändeten Wagen und den Hund verkamt. Herr Staatsanwalt Xleßkän set>er l>tlt den Setzuidbeweis in Betreff des erstgenannten Bcr- vrcchenö kür ertzraetzt und tzcantragk Strafe wegen ausgezeich neten Dictzstatzis. Ebenso steril er Dtr.ua»trag der tzeiden letzt aenanntcn Bergede» tz tltzer. Der Berttzeidiger deö Angeklagten. Herr Adv. Hänci tzemützt sich in klarer Dailegung die Per- EMstSgründe tzezüglich dcS DietzNatzls zu entkräiten und tzean tragt Freisprechung ivcgen t'Range! an ausreichenden Beweisen. Der Gcrichtstzot spricht den Angeklagten deö Dietzstatzls iregen klagsrel. Im lletzrigen ivcrkcn itzm «> Worden Gefängniß gier kaiint, wovon :t Woetzen als vcrtzüs't anzusetzen seien. — A »ge kündigte G crirtztSve rdand l ungen. Mittwoch, den 14. Leptbr.. Bonnittags Iltzr, Hauptverdand lung wider Earl Friedriä' Ludwig Bcnocl ans Potsdam. >rc gen Betrugs und Dietzstatzls. Bonitzender; Gcrichksrath Sieb brat. — Mittwock', den 14. Scpl.. sintc» solgcnkc Einspruchs vertzandiungsterininc statt. Bormittags iltzr wider Eduard Wilhelm Kuntzsg' und (Sen. in Biederpelterwitz, wegen Bedro hrmg und Ltörlliig des Haustriedens. ln iltzr wider Louis Alexander Lei'ner in Deutzen und Ge»., >ocgcn FclddiebstahlS. - N Iltzr wider Gottiicb Andreas .(dummer, wegen Bedro tzung nnd Hanötriedenssttzrung. Bortitzender.- lsi. '.'Rüllcr. Ocffentlichc Sitzung der Dtadtvcrortnekc»; MtMvoel', den l4. September IdZ7(>. (Rg-l'mittago 'iltzr. Tageö Ordnung: d. Bortrag der fftcgistrandcn ((ingängc. i!. Bortrag der Watzldeputalion ützer l, die Watzl eines Dtadt rathv aus Zeit. (,'. Borträgc der Benassuiigsteputatioii ützer 2» die Geschäftsordnung sür die Spareasscii und Leitztzausdeputa tion. :i> die Ertbeiiung eines Actoriums in Angclegentzelt der RaktzSportechaisenanstalt an Herrn Stadtratb 'Adv. l>>. (.'.ß'inet wltz. 4> daS Gesuch dcS Krcnzkitchcnvorstandcs um Amvewatz- rung seiner WcrthPapiere tzei der Stadkcastc nnik der Finanz Deputation», 5» das (('ntlassungsgesuei' des Herrn Stadtratb Adv. Krctzschmar, «>, die 'Anstellinig der tziol'crigen Hilssietzrcri» Warnatz als ständige Vetzreri» an der höhere» Töchterschule 7, die Revision des Regulativs ützer dic Bctzauung vor dem Ziegel schlag, (sorrection des Fülileinvego u. w. D. a.. >>» den mit dem FiScuS ützer das Bauareal für das projeetirte Poivtechustum avgeschlossencn.(dauteetttraet. 0. Borträgc der Iinaiizdeputanon ützer 9> die durck' Einführung des Bietermaatzes tzcdingte Bcr änderung in der Berreänumg der Gasprcite. l>>» ein ('lachpostu lat von ,'x> Tblr. iür tzanlietzc Berändcrungcu in der p'Ut'lädter Sparcasscncrpcditio». ll» den ((riasz der Micttzzinsanlagc sür die von der deutsch - katholische» Geincindc crmietl>cten Vocaii taten, 12, die Fottvcrwilligung eines zinsircicn Darietzns von 2E(X> Thir. an den pädagogischen Berein. l:r, den Erlaß der Besitzwcchsclstcucr iür das Tunwalleugruiidstück am Turnerweg, l4> die Fvrtgcwätzr eines zinstreien Berschuncs von '.>.'>«» Tlffr. an de» .(iindertzcsel'ästigungsvercin in Neu und 'Auronstadt Dresden, I.',» die in Teige der Benetzung des Bürgcrrolienüitz rcrS Stcudtner zu tzcwirkendcn Bcamtenveränderungen. 16» die diesseitigen Monika gegen die Dtadldauamtsrechnunge» pro l8tl5<;7. 17» die Bcsä'affung der Geldmittel iür eine Gemeinde- schule t» der Pirnaische» Borstadt, iä. Borträgc der Pctikions- deputation. Dinge. - Wir hüten uuü natürlich, irgend eine Vennuthung über den Gang, welchen die Belagerung von Paris nehmen dürfte, zum iilesten zu geben. Mag es auch viel Wahrschein lichkeit für sich Hatzen, daß die Belagerer zunächst bestrebt sein werden, einige Höhepunkte zu gewinnen, von denen aus man Bomben über die eigentliche Stadt von Paris säen kann, — mögen Andere von der Bolhwendigkeit der Erstürmung einiger der vor Paris liegenden festen Forts überzeugt sein — die Belagerung einer Festung wie Paris von einem Umkreis von 7 deutschen Meilen, mit einer Bevölkerung von 2 Millionen Einwohnern, einer Festung ohne ei», sonderlich großes Feldheer, dao ist etwas so nie Dageivesenes in der .(triegSgeschichte, daß man siel» auf ganz überraschende Ereignisse gefaßt machen kann Fn dieser Beziehung ist Paris die großartigste F-estung der Welt, mit atlen Borll,eilen, aber auch allen Schattenseiten die scr Sonderstellung. Die Bortheile liegen namentlich in der Schwierigkeit der Abschließung der Stadt von der Zufuhr aller Munitionen und Lebensmittel, die Machtheile in der Unmög lichkeit . L Millionen Esser monatelang — vorausgesetzt, daß, solange die Walle und Forts widerstehen — zu ernähren. Es wird möglicherweise also die Magensrage sein, die über den baldi gen oder später»! Fall von Paris entscheidet. Deshalb kann man es vom deutschen Standpunkte nur danken, daß der Plan Mae Mahon s, nach Paris zu gelten und nicht zur Entsetzung von Bazaine sich nach Sedan aufzumachen, an der Scheu Na poleou's scheuerte, sich den Parisern zu zeigen. Mae Mahon kündigt von seinem Sä,merzenlager in einem belgischen Blatte an, daß er sich rechtfertigen iverde. Palikao Halle einen Plan auügearbeilet und Mac Mahon gegen seine BorsteÜungen vor geschriebe«, um ihn von Paris zu entfernen. Man verspricht sich von diesen Enthüllungen ebenso pikante Ausschlüsse, als von der Bcröjfentlichung der aufgefangenen Eorrespondenz der Napoleonischen Familie und desjenigen DepeschemvechselS. den Eugenie telegraphisch mit Napoleon pflog und den ein Tele graphenbcamter samml dem Ehiffreschlüssel der Republik über liefert Hai. - Bei Sedan sind til Adler und A» Standarten erbeutet worden. Bei Leipzig verloren die Franzosen 7 Adler und Iti Fahnen nebst Li',0 Mmonen, bei Waterloo 9 Adler und L40 Geschütze; bei Ztöniggrätz erbeuteten die Preußen Fahnen, L Fahnenbänder und l(,5i Geschütze. Bei Magenta eroberten die Franzosen nur 2 Fahnen und l i .(ianonen, bei Solserino 6 Fahnen und L»> Geschütze und im.(triinkrieg außer den PvsinoiiSgeschuyen von Sebastopol nur L Fahnen und das letztere stellen die Russen noch dazu in Abrede. Aus Rheims ist folgendes Telegramm über die Rata strophe in Laon ossieiell hier eingetrossen: Rach soeben cin- gegangener Meldung hat sich am September Laon der >>. Eavalleriedivision übergeben. Rach abgeschlossener Eapitulation besetzte die 4 Eompagnie des Fagerbalaillons Nr. 4 die Eita belle. Als der letzte Mann der französischen Mobilgarde diese verlassen, sprengte der Feind vertragsbrüchig das Pulverinagazin in die Luit Furchtbare Zerstörung in der Eitadelle und in der Stadt Der Eommandent der (>. Eavalleriedivision, Her zog Wilhelm voll Mecklenburg, ist conlusionirt, iff» Jäger der Eompagnie nnd über ltzx» Mobilgarden sind lodt oder ver mundet v Podbielski. Gefangen« dort emgebrachtH— Nach Berichten au« Paris wird die Uebersiedelung des diplomatischen EorpS nach Tour» bereits morgen erfolgen. (Dr. I.) Parttz. Jules Favre tzat an den amerikanischen Gesant ten ein Schrcltzcn gerichtet, In welchem er Amerika preist »ne dessen Spur zu folgen verspricht. Er tzctzt die glorreichen Er innerunaen hervor, welche vcidc Böller verbinden. — Meiler »ich hat Paris nicht verlassen. - Die Diamanten tzcr ädrone sind an einem sicheren Ort außertzaid Paris untcrgctzractzt Das „Siöcie" tzcalnnt die heutige Nummer mit folgenden Wer tc»: „Die französische Republik ist von der ersten Republik der Bereinigten Staaten über der Tauic gehalten worden. Fra»! reich und Amerika sind fortan vereint gegen jede llntcrdrüan»', jede Ttzraimci. Die Zivilisation ist tortan ihres Sieges ,letze,. was auch geschehen möge. Mit tieicr Rntzrnng tzatzen wir die Depesche deö Getankten der Bcrcinlgtcn Staaten gelesen. Dicie setzönc Sprache wird in Frankreich und in Europa einen lang«, Wicdcrtzall haben. Und setzt Gönig Wilhelm, Bismaret. B.'e.i! konunt nur, >vir sind bereitParis befindet siet, in tzö.lRcc Auiregimg. Rta» erwartet nämlich iür morgen das Ersitzcinen der Prcutzc» in der Umgegend der Hauptstadt. Bo» »wrae» atz sollen die Ttzore gesperrt werden. Zuglcletz sind alle Bc wotzncr der Hänicr vor den Ttzore» drr--tadt alvgciorderr etc, vielmehr ermächtigt worden, itzrc Biötzcl nach dem Inncra von Paris zu dringen. Die Hausbesitzer dürfen dicieltzcn unter kci »er Bedingung zurücktzalte», d. b. die Nllcttzcn dramM» niä ! bezahlt zu werden. Unter den Parisern herrscht ein tvmii.tzcc Schrecken und die Leute verlassen schaarcnwcise die Hanpssiad!. Es ist eine wahre Auswanderung. An den Festungswerken wird noch fortwährend gearbeitet; dieselben sind aber »wetz niä". vollständig fertig, wie denn bis jetzt auch noch keineswegs aäc Kanonen auigcstellt sind. Ria» arbeitet zwar fortwährend, atzc . cs herrscht ei» ,'olchcr Wirrwarr und eine solche Kopslosiglcn, daß nichts zu Stande kommt. Thiers soll die Anstalten, die man zur Bcvtheidigung getroffen, keineswegs billigen, eine cr soigrclche Bertbeidlgung für unmöglich halten und vollständig cnt.nuthigt sein. Die achtzehn Bataillone der pariser mvlMcn Nationaigardc hat man in die Forts gelcat. Die Rationalgar,, wird aui de» Wälle» gcvrauä't werde»; ne versieht bereits tic scn Dienst. Aus weiche Weise man tie regulären Truppe» verwenden wird, weiß man noch nicht; lo.ooo Manu »cbff dem pariser Scharsichiitzcn.Bataiilon, ca. l(»Z>(» Rlann. wurden ve; der Hand den Preußen cntgcgcngcsandt, um ihnen das Anrüekcn am Paris zu erschweren! Diese Truppen werden adec wei l nur wenig Widerstand leisten. Eine größere Anzahl modücv Rationalgardcn ist jetzt aus den Departements angckommen. Dieie Leute scheu roduster aus. als die pariser Mobile». u»c scheinen auch besser diszipkinirt zu sei», sind aber schlecht bewM net. Sie hadev. wie auch ein großer Thcii der übrigen Bc. theidiger von Paris, nur alte Gcivchre, tie sich sogar ttzellweiie in ietzr iehicchtcnt Zustande dcsintc». Ein Ttzcii der Berthcidi gcr von Paris in in dein Eirgue Napoleon nnd dein Eircpar des Eoanrpo Elispöc untcrgctzracht, aus denen inan Kasernen gemacht, tztenillu dieses liegt hinter dein Triumphdogen der E dä'.nps Elviöes und außerhalb der Wälle von Paris isi ein greßes Lager geworden, wo nahe gn .''«».in»«» Mann aller Wai (cngaltnngen liegen. Man glaubt, daß dicie Truppen zn Auc- »ällen tzcnntzt und sic diese unter drin Lehutzc des Forts Moni Baicricn inaehen sollen, das in der Nabe von Ncnillv liegt und einen Ttzcii der Umgegend von Paris beherrscht. Dresden, IT. September. Perrätbereien und Butzen- stucke, wie die bei der Eitadelle von Laon, richten sieh von selbst. Sie drücken aber dein Kriege unerbittlich jenen geißel artigen Ebarakter aus, den wir Deuliche gern vermieden »eben. Sic sind aber auch enr Beweis, westen die Fraiuoien in ihrer kochenden Wulh fähig sind und sie liefern unstres Ermesse»,-) rin Probestück von der Bertheidiguug von Paris. Bei alle dem setzen »vir nämlich voraus, das; cs nicht eine unglückliche Fahrlässigkeit war, welche den Funtcn in die Pulverfässer der Eikadelle warf unv wir glauben dar, um jo mehr, alo dao Ministerium in Paris davon sprich:, ei» Tbeil des preußischen Geiieraistabes sei m die Luit gesiogen. Sollte es wirtlich da rauf abgesehen gewesen »ein. dem deutenden Kopse der dent'chcn Armee einen Schlag .» versetzen^ Dan»' verfehlte der Schlag »ein Ziel, neben den zuckenden Gliedern der eignen Mebilgarde «singen nur Gott verzeihe dieie Leichtt'ertigken, mit der man jetzt von Meniesnn!-ben zu sprechen gewohnt ist an die preußischen Zager in die Lun Run, dieser Selling wird über wunden werden, und aus Diejenigen, die ihn sühnen, wird er mit doppeiler Wucht Hiruet»allen Wir leien aus den neue jten Telegrammen, daß die Bewegungen der aus Straßen nach Paris zu marichirenden deutschen Heere leine Hem mung erfahren. Zn Paris streiten sich, wie Zedermann vermulhen konnte, auch ohne daß man es ihm besonders be richtete. zwei Parteien, die, welche Frieden um jeden Preis »nachen und Paris nicht verrheidigen will und die, welche jetzt noch jeden als Penäther ansehen, der Paria nicht anders, als als Schutthaufen dem Feinde überlassen möchte. Die ersteren sind in der Minderheit, schon deshalb, weil alle Wohlhabende ren, die es thnn können, sich fluchten. Dadurch wächst schon der Zahl nach diejenige Partei, die von einem Kampf bis aut's Messer spricht. Es ist eine wahre Bölterwanderung von Paris aus nach Westen. Norden und Süden hin. Umgekehrt strömen viel Mobilgarden aus der Provinz zur Tst'rlheidiguna i» die Stadt Alle Theater und setzt geschlossen, die leergelasscnen Wohnungen der Gefluchteten werden erbrochen und mit Ein quartierp.ng belegt. Trotz alledem eristirl ein nick» unberracht lichcr Bruchtheil des Polka in Paris, der nnmer ängstlicher wird, je naher die Dermchen rucken Hierzu treten die Frie- densgerüchle. an welche sich die Parijer anllammern. Wir möchten die Leier bitten, aus alles das, was hierüber aus Po. riser Quellen zu uns dringt, nicht zu me! zu geben Um sich Much zu machen, klammern sich die Franzose» an alb,-Hand Hoffnungen, die sie auf das Eingrcisen der neutralen Machte setzen und die Sendung des greisen Diplomaten Thiers an die Höfe der neutralen Mächte sacht diese Hoffnungen an Bor der Han- aber wird in Paris über Frledenstutterhandlungen gerade so unverschämt gelogen. wie bisher über militärische Berlin. 12. Septbr. Ais die Kapitulation von Sedan ab.zesäKoneii war, verlas der König dao Aktenstück vor den im Hauptguartier versammelten fürstlichen Personen und richtete dann liaur Meldung der Knc.fEzcituip > an die Anwesenden folgende Worte: ,,Sie wissen nun. meine Herren, weich großes gcscksick'tliehcs Ereignis; sieh zugetragen hat. FR verdanke dies den ausgezeichneten Timten der vereinigten Armeen, denen ich miR gerate bei dieser Pcraniannng gedrungen fühle, meinen königlichen Dank anszuipreRen, mit so mehr, als diese großen Enolge wotz! geeignet sink, den Kitt noch fester zn gestatten, der die Fürsten des norddeutschen Bundes und meine anderen Bcrbündeie». deren Fürsiiichc Mitglieder ich in diesem gre ßcn Momente zahlreich um mich vmammclt setze mit Uns verbindet, w daß wir hoffen dürfen, einer glückück'en Znkuntt entgegen zu gehen. 'Allerdings in innere Auigahe mit Dem, was sich unter unseren 'Augen vollzieht, noch nicht vollendet; denn >pir winen nützt, wie das übrige Frankreich es amnebmen unk beurtheilen wird. Darum nmsien wir sctsiagsertig dieiben; aber schon jetzt meinen Dank Fedein. der ein Blatt zum Lor beer- und Rni'inestranze mneres Patcrlantcs hinzngcsiigt." Während des Rubetages^am:( September in Bentrcssc batte der König alle tzöbcren Offiziere seines Hguptguaniers zur Ta icl geladen und ausnahmsweise wurde Ebampagncr servirt. wobei der König folgende Gesimdbeit ansbrachte, ..Wir inünen heute ans Dankbarteit am das Wohl '.'Reiner braven 'Armee trinken. Sie, Kriegsminisicr b.Roon, haben nnsir Sck'wcrt ge sci'älit; Sie. Genera! b. ''Rollte, cs geleitet, nnd Sie. Grgi v. Bismgrck, haben ic»t Fairen durck' die Leitung der Politik Preunen au' ieilsen jetzigen Höbepuntt gebracht. Lasten Sic uns alio am das Böoi'l der 'Annec, der drei von Mir Genann ten nnd jedes Einzelnen imter den Anwesenden trinken, der nach seinen Kräster: zn ten bisherigen Er'olgen bcigetrggen hat." Louis Rapoico» har in 'ABltzeiinshöhe den größten Thcii seiner Pferde verkamen lasten. ,.n>n sich Geld zn machen." Er kam »emlü'h ganz ohne Geldmittel und prenßiichcrscits sparen ihm bei der Gcsangennahinc in Frankreich i'l.ooo Frauken vorge schonen worden. Plan innß ater tcshaih nicht giaubcn, daß Lenis Rapeicen ein ariner ('Rann sei; seine Millionen sind sicher nntcrgeöracht. Fit Paris soll inan in der Kaste des Kriegoiist- nislcrinms einen Bon von ><x» Millionen Frco.. am dcn hllaincn (Rapeieons horgeinnden haden, wogegen milder reip. l^oid zur pezeiehnctc» Höhe cntneinmcn war. Kehl, li Scprenlber. Slraßburg »vüd jetzt bedeutend beschossen Die L Eentnel schzveren Projeettlc, iveiche ans den 170 Eontner schweren 'störsern geworfen werden, sind von colossaler Wirksing ; das Platzen der Kugeln wird aus zwei Stunden »veit gehör! Zin Laute des Morgens furchtbare Kanonade. Gegen PX» Geschütze speien ihre Kugeln aus die Eiladelle. Zn der Minute werde,! LI Schüsse gethan. Der Sturm wird wohl nun bald beginnen können. Paris, Piontag. 1L. September. Die Preußen haben gestern Soissons !> Meilen südwestlich von Laon zur lieber gäbe ausgesorsert ; der Eommandanl verweigert oieielbe. Weiler cmgetrossenen Berichten zufolge stehen dne Preußen in der Umgegend von Meaur sowie eine bedeutende Anzahl der Erneu und befinden sich im Anmarsch aus Noisi). Brus sei. 1L. September. Die Mitthcilungen deutscher Zei tungen über eilte Zusammenkunft des Königs Leopold mit der Kaiserist Eugenie sind, sicherem Bernehmen nach, unbe gründet. Letztere verweilte in größter Berborgenheit drei Tage in einer Vorstadt Brüssels und hat Niemand empfangen. -- Nach Berichten aus Sedan werden noch täglich französische empsi Press, * lieber die Borgängc in den Tnilericn am 4. schreibt die „Fndcpcndancc": 'Als die Rechte die Kammer verlassen bitte nnd das Wort : Republik" von allen Lippen ertönte, crvea.h das Volk das Gittcrthor, welches vom Eoncorticnplatze in t-cn Tuilcricngarten siibrt. Da im Garten sich Truppen besaute», ging Lomo Ravenez von der Mobiigardc als Parlament ., z» dicie» und verhandelte mit dem Beieblsvaber tctieibcn, G ue ral Melinet. Er iordcrtc im Namcn des Bottes nnd der Na tionaigarde den Eintritt in das Schloß, welches Eigentbum des Boikes wäre. Der (general verlangte nur ircien Abzug sin seine Truppen und verließ mit dcniclbcn den Garten. (Rational garten bezogen die Wache. 'Ravenez ging nun mit einigen Bc glcitern in das Schloß, weiches iait ganz verödet war. Nu. einen Herrn iand man vor. der sich als sccrctär deö Ge icrak Lepie answieo und die Lchlüstel zu den veriehlostcnen Gcmt ehern übergav. Die Gemäei'cr boten einen iettiamen Anblick dar. Fn den Gemächern der Kaiserin lagen leere Koffer in Menge, überall die Spuren iehlennigstcr Abreise. Sogar tad Bett ungemacht. Die Zimmcrrcibe des Kaisers, welche er m» seinem Soffne hewotznre, war ebenfalls in größter Unordnung 'Aui dein Fußboden lagen Fournalc, „GauloiS". „l'Oplnion nalirnale." „Figaro," aui dem Lopha ein Kindcriäbci und ein fflevolveriuttera!. Fu allen Schranken leere Rcgaliaklitcn. ani den Stühlen Pantoffel. ('Ran iand in dem Arbeitszstn mer des jungen Prinzen viele Bleisoldaten — o Fronte der Schicksals! Der Kaiser und icin Sohn sind durch ihr So! kalcnspiclen gestürzt, haben aber leider Tausende mit ln ihren Sturz verwickelt. (.Aull' ein Schreidheit des Prinzen wurde gefunden nnd ein Geiehichishest, welches ziemlich evrrrct gc schrieben war. Fn einem Salon der Kaiserin war das Bncd sin ten Gottesdienst im Palais, ferner die Agenda aui alle Tage, diese aber bei dem Datum des 4. September dnrchge ristcn. Fn den Eorrldors waren tic sonst stets brennenden Lampen ausgelöscht und gaben einen üblen Oelgeruch von sich. Ein gestörtes, übrigens sehr einfaches Frühstück iand man in einem anderen Zimmer. Bei dem Kaiser lagen viele Karlen von Preußen iwozu'B. icrncr Büsten und Statuetten vom kaiserlichen Prinzen, auch der Entwurf einer Büstk des Kaisers, außerdem bemalte Figuren, weiche preußische Sol daten nnd Oinziere tarstellten unter einige» mit Notizen und (Anmerkungen vom Kaiser versehenen Büchern iand sich auch eins von Mirccourt. Unter den zuiältig zurückgelastencu Gegen- flauten mag noch eine griechische Mütze mit Pfauenfedern Er wähnung sinten. ln deren Fnncrcm tic Buchstaben ('. i.. X in Gold gcitickt waren. Eine Dcpeiehc von dem ehemaligen Pottzciprätcctcn Pictri lag aui dem Tische der Kaiserin; dlr- seide lautete: „Zwei Uhr. Die Lage ist sehr ernst. Die National- gardc ist scintttch. Die Truppen werden nicht marschtten." ^ie Kaiserin soll, wie dem Parlier Korrespondenten der „Daily News" von einem Hoidcamten nsttgethcilt wurde, lehr entrüstet üver den Kaiser sein. Sic sagt, cr sek ein Feigling und hätte sich nimmer lcdcnd gerangen nehmen lassen sollen. — * Die Riggilchc Zeitung schreibt: Selbstverständlich nimmt der Einzelne auch vier ln Riga sür die eine oder die andere kriegführende Seite Partei, ohne grade polische Erwäg- ungen zur Grundlage seiner Hoffnungen oder Befürchtungen zu v trotze DreSd zu der A '»erde . * den d! .»kteri i, machen. Es kommen hierbei überraschende Svmpattüeen und Antipathicen zu Tage. (Neulich war ln einer besuchten Restart- ration unserer Statt ein neues Telegramm angeschlagen, ta ten zweiten Sieg der Preußen meldete. Eln Mann von fran zösischen Svmpattzicn net bei dessen Lesung ans: „Die preutz' ische Regierung gicdt falsche Berichte, sie lügt'." „Fa wobl . rici ein (Anderer, „tie verdammten Kerls lügen sich so durch bis Paris. ' (Ani Rcaniiition auSaeick'ickt. vcriügtc sich ein badlickser Uiftcroifizier in den, betreffenden Dorie >n einen Keller und iand dort, was er suchte, Wein. Unter den Fässern lag eines mit cingcichlagenem Boten, nnd in diesem Fasse bei nähere», Hinsehen Etwas, was der dadische KriegSmann nicht gesucht hatte, nämlich - ein französischer Kürassier mlt SNeicl nnd Sporen. 'Ratürlich wurde derselbe eingcladen. seine nnbcgucme Lagerstätte zu verlassen und ilnff dagegen der ehrenvolle Auftrag zu Ttzcii, den Schlebkane mit dem ausgr- ladencn Wcinsästchen zu schieben, während der badische Soldat mit geMtter Wehr hinten dreln marschtrte jnm großen Iuvrl drt gan-en Mannsckzait. r»
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