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- Erscheinungsdatum
- 1870-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187009142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700914
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-14
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
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KSI, gsitlttnste lager. >acobs.qa!lt Nr. 2 mmcc reclter lSe zrl verkamen, n-clche cuni geringe Ver- kcn-Aenstati. er- k. 1 Bildtz.ine:, tcm '2etzn »e Bilockauee. cke, tc>Uc. ii fel-rare''S strkan'spre:-.- sic neck'v.- swabl iitem.- esigcn Plan,? »»!«<> I». l -erren- t'sini Prei'en ^cc l<>, I : mit.ftain ist billig zu I, recksts. Lage mir 'cs, ciner igcs altes - Iiü«, t, in der Familien lo«s> dis uwmme» icräini-äge w. i-cre ''Aus »«..8.7» - sck'on meb- »g bcalcikck. dis loo ,'i c Zengniffc '.llcniabr 7! cm größeru -osten. -ollen gcstil » Bittens: m vertauicil.. »ie 2 Tr. ago rügl^^ich"/ uhr. Inserate werden angeiionnnen: biö Abends 6, Sonntag«: biS Mittags 12 Uhr Marienstratze »»; in Neustadt: Buchdruckerei von Joh. Pähl er, gr. «loftergasse ». Anzeigen in dies. Blatte finden ein« erfolgreiche Verbreitung. Auslage: Lv,tn»tt Ercmplgre. Msiine.'nenk: Vielleljähi.ick> 2ff-Bgr. bei nnl-nigeldliche» i!,e» seumg i„'S H,!u» Diilch die Ä?nigl PaA vierleljahi!. 22' -Figr. Einzelne Aummeru I Ngr Tagclilatt snr Uütcrhnltililz und GeschliBocilchi Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpslh öc Rtichak dt. — Verantwsrlticher Aedaetenr: rllliillS Ntichckkdt. Inseralenpreise.' Für den Raum ein«? g-'pallcnen Zeile: I Rgr. Unier „Eingesande" die Zeile 2 Rgr. Nr. 217. Fjjnfzrhnter Fahrgnug. Dresden, I l. September. — Se. k. H. der -verzog Earl Theodor in Bayern jist dieser Tage hier eingetroffen, im Hotel Bellevue abgetreten und vorgestern nach München abgereist. — biestern Mittag ist Herr Premierlieutenant v. Schimpsf als Courier von der Armee hier eingelrosien und hat sich, nach zuvor erfolgter Bieldung bei Sr. Ereellenz dem Herrn Kriegs minister, sofort zu Sr. Majestät dem Könige nach Pillnitz be geben. Derselbe kommt von Bethel, das er am September verlassen hat. (Dr. I. — Das Ministerium des Innern erlaßt eine Berord mmg, die Binderpest betreffend. Da die verheerendste aller Viehseuchen, die Binderpest, durch von auswärts zum Dresdner Schlachtviehmarkte gekommenes Bieh auch nach Sachsen einge drungcn ist und ungeachtet der an den Orlen, wo sie sich bis her gezeigt hat, augenblicklich angewendeten Tilgungsmaßregeln die Gefahr vorlieg!, daß neue Seuchenausbrüche Vorkommen können, so ist ein Umsichgreifen der Binverpesl nicht ausge schlossen. Seilen der Biehbesiüer als auch der Polizei- behördcn und Beterinärbeamten muß Alles geschehen, um die Seuche jedesmal gleich in der Entstehung zu unterdrücken. Jeder Besitzer von Bindvieh hat daher dasselbe sorgfältig und nach Anleitung der mit der Verordnung vom Ul». September HM» im Druck erschienenen Belehrung über die Binderpest zu beobachten und sobald sich irgendwie verdächtige Erscheinungen zeigen, nicht nur das kranke 'Bieh sofort von dem übrigen ab zusondern, sondern auch ohne Anstand die vorschriftsmäßige Anzeige bei der Ortspolizeibehördc zu machen. Für Viehstücke, welche vor erfolgter Anzeige an der Seuche fallen, wird keine Entschädigung gewährt. Zugleich wird den Biehbcsitzern em pfohlen, zugetauftes, insbesondere fremdländisches Vieh nicht sofort mit dem übrigen Vieh zusammenzustellen, sondern wenig stens k4 Tage lang in strenger Abtrennung zu halten und wo möglich in Ställen, in denen sich kein anderes Hornvieh be findet, unterzubringen. — Das k. Kriegsniinisterium hat die erste ossicielle Ver lustliste des k. sächs. Xkl. Armeecorps vom kdt. Aug. erhal ten und deren sofortige Veröffentlichung angeordnet, so daß bereits heute Eremplare derselben in der Heinrick, scheu Buchdruckerei kl. Meißner Gasse, als auch in der Bach'schen Buchhandlung ^Hauptstraße zu haben sein werden. Wir werden zunächst ei nige Ezemplare in unserer Erpedilion zur Einsicht auslegen, auch auf Wunsch Eremplare davon verschicken. Gestern Abend ' chi Uhr brauste, von den Lokomotiven Haus Wettin und August der Starke gezogen, ein Zug in den schlesischen Bahnhof, der über kLG) gefangene Franzosen brachte. Der Zug, welcher die Gefangenen nach Glogau fuhren wird, wurde der Steigung wegen hier gelheilt, um in Badeberg sich wieder zu vereinigen. Die Franzosen waren in Parsoreemar scheu von Sedan nach Bemilli) marschirl und Hallen bis hier her 4 Tage ununterbrochen auf der Bahn zugebrachl. Sie gewährten im großen Ganzen einen mehr bemitleidensweelhen Anblick; die ausgestandenen Strapazen drückten sich in ihrer Haltung und Kleidung unverkennbar aus. Sie gehörten allen Waffengattungen an, jedoch war die Garde besonders stark ver treten. Man sah sehr viele intelligente Gesichter, aber wenige, die fröhlich dareinschauten. Viele dieser gefangenen sran zösischen .Krieger kauerten mißmuthig und gleickigiltig in ihren Ecken. Pfiffige, verschmitzte oder unheimliche Gesickster fehltcn nicht, jedenfalls sah man nicht so viele stupide Kopse, wie man bei dem Transport der Oestreicher und besonders der Czechen IMl, bemerkte. Die Montirungsslücke der Franzosen waren ganz außerordentlich mitgenommen, namentlich die rolhen Hosen und das Schuhwcrk. Wohl dem, der noch welches halte! Viele kamen entweder barfuß oder mit nackten Füßen in den Gamaschen an. Hosen und Gamaschen trugen von dem Koihe der Champagne unverkennbare Spuren. Aus ihren Kaist-r waren sie nicht gut zu sprechen. Sie nannten ihn ganz un genirt: st'ogui»! ffripon! 'I'ruitrv! Schuft! Spitzbube! Ver rather!. Ein Garde-Artillerist gab ihm unter der Zustimmung seiner Kameraden sogar den Bauten morst«-, dessen landwirlh schaftliche Bedeutung sich unsere Leser in dem Dietionnaire übersetzcn wollen. Auch über Lulu äußerten sie sich in Aus drücken, die in dem französischen Eomplimentirbuch vergebens ge ucht werden dürften. Hingegen sagten sie von Blae Mahon: 4!,, «;'«>K un Innvo mal-lut! Mit voller Anerkennung prachen sie sich über die Sachsen aus, besonders hatten ihnen die Füger imponirt: En »mit ,1«^ vram stiulst«^ uoiw-S ries ein Sergeant Major mit riesigem Vollbart. Tie Franzosen be nahinen sich während ihres Aufenthalts sehr ruhig, mit den sie begleitenden Landwehr - Bedeckungsmannschaften verkehrten sie Mz kameradschaftlich, tranken sogar von Zeit zu Zeit ein Schlückchen aus deren Feldflaschen und unterhielten sich mit ihnen, namentlich die Elsässer, in gntcm fließenden Deutsch. Das Aublikum bewahrte eine würdige Haltung, man betrachtete die Franzosen neugierig, aber ohne jede Demonstration. Der nächste Zuz Gefangener wurde gestern Abend NI Uhr in ähnlicher Mitredaeteur: Throstor Drastisch. Mittwoch, 14. September 1870. Stärke und der dritte um <0 Uhr erwartet. Auch sie gehen in schlesische Festungen. Die für Dresden bestimmten Ge fangenen werden am I '>. hier eintreffen und zwar vorläufig in die Kasernen nntergebracht werden, bis sie zwischen Kaditz und Uebigau sich ein Barrakenlager errichtet haben werden. — Die Verwundungen einzelner bicr angekommener sach- siselicr Soldaten sind »lanelnnal ganz eigenthümlichcr Art, beispielsweise befand lick' darunter ein Schütze, bei welchem dulck' einen Strcifschui! die siugel durch das rcck'te und tag linke Schulterblatt gleichzeitig gegangen war, ebne ibn indessen geiäbrlick' zu bcrletzeu. Das äußere Ansebcn der bon Sedan cingetroffenen Verwundeten ist ei» sein redueirtcd, wozu aller dings die gänzlick' zu Grunde gerichtete» Uniformen, mit wel chen dieselben bekleidet sind, ibrcn wesentlichen Anlbcil beitra gen. Manche baden sieb aug Mangel an einem oder dein an deren Bekleidungsstücke in ein pbantastisck'cS Eostüm gebückt, und die ieblcndc Garderobe mit französischer Ausrüstung er gänzt, so daß eine klntcrsck'cidung der Truppengattung nicht möglich. Ein aus diese zweifache Weise ausgcstattctcr Verwun deter wurde von dem schaulustigen Publikum als „ein Fran zose" mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt, wäbrend sieb der selbe schließlich als ein Trompeter der Bcitcrgarnison Pegau entpuppte. Wir fabren fort, darüber zu berichten, was uns aus den dem azriegsschauplatz »aber gelegenen Gegenden über die Hilfe- leiskung mitgctbcilt wird; beute ist es ein Brief von Darnntadt, dessen bauptsäeblicher Fnbalt folgender ist: Man veröffentlicht vier in fortlaufenden Aunnnern Backirick'tcn über die Tbätigkcit des Hilfg-Eomitv s und ersiebt aug denselben, daß man Ackcö aiubictet, um die Lazaretbe mit Dem zu versorgen, wag nötbig ist. Die Mildtbätigkcit der Privaten, so weit sie sieb neben diesem Eomitö äußert, wird vom Einzelnen gegen Einzelne ge übt, die Herz und Energie genug babcn, dein Unglück naebzu- gebcn, in den Lazaretbcii mit praktischem Verstand nachznscbcn, wag scblt, womit augenblicklich zu belfcn ist, und dann wcrk- tbätig cinzuschrcitcn. Indcß, nachdem durch die Sendungen von allen Leiten der dringendste Mangel an Lebensmitteln be seitigt ist, wo die Ernte überack 'Arbeit giebt, vorerst Obst. Kartoffeln ic. noch niebt icblcn, baltc man mit der Abiendung bon Lebensmitteln zurück, bis die mit dem Eintritt des Winters unabweisbar sieb ergebende größere Aotb dazu auffordcrt. Aber ma» rube niebt, um Geld, Babrungs- und BekleidiingSinittcl zu bitten, um rechtzeitig zu babc», was man so dringend be dürfen wird; dann wird man mit Bube unk Bcsoimcnbeit über setzen können, wo in bungcrnten Ortschaften, in ganzen LandeS- tbcilen beizuspriiigen ist. Bkan bat in wenigen Tage» wieder 24«>o Gulden zusämmcngebrael't, außerdem nach Saarbrück aetft große E-üenbabiiwagen mit wcrtbvockcn Lebensmitteln, zwei der gleichen mit Lgzaretl'gcrätl'schaften im Werft' bon looo Gnlden gesendet; am letzten Freitag gingen für I2M Gulden wockcnc Waarc» a» unsere Division ab. Heute werden aus einem Be zirk, denen Ernte eine setzr geringe war, über :t.',o Etr. Getreide, Hülseiurliel'te, Fleiick', Kaffee, ffieis .-e., über ftoo Etr. Kartoffel» angemelkcr, ein großer Tl-eil gebt sofort nach Ottwciler ab, ein anderer in die Lazaretbe. Kurz, ein Feder giebt freudig zur Linderung der unsägliel'cu 'Boti-, »»> das französische bcrtom mene Bantiteuvosf uns vom Halse zu balteu. Gebe Golt, daß Deutick'laud tick- sittlicb treu bleibt, kein Feind dasselbe je ver wüstet. So der Eorreipondcut aus Darmsladt. Auch wir wollen fortüibicu, zu tl-uu, was wir köuncu. <e-in Mitglied des diesigen Eomib 's zur Linderung der Aotb am Bbci», Grai zur Lippe, ick in die Lazaretbe in der Aäbe bou Seda» abgercift, tun iciuc .Nräfte den sck'wer Venonudetcii zu widmen; mau bat bou dem selbe» bald Beliebte über die dortigen Zustände zu erwarten. - Zu der Frau eines bieftgen Landwebriuauueo kam vor gestern ein Fremder und brachte viele Grüße bou ibrcm Manne. Ec erzäbtte, er l abe tcinelbcu in Frankfurt getroffen, dieser bc finde sieb ganz wobt, babe aber kein Geld mebr und laue seine Frau bitten, il-ui dock' ia einige übalcr zu sck'ickcu. Der Fremde fügte bin zu, er reife in de» iiäei'fteu Wigen wieder uack' dem .nriegssebauplatze ab »ud seiger» bereit, das Geld mftzuuel'nien, er werke cs riel tig abliefcm, mit der Posl könne cs verloren gepu. Durck' das -ubcr'ick'tlick'e und freunkliel'e Beiicbmeu des Fremden fick-er gcmackft, wäre die F-.au gewiß am den Leim gegiugeu. ('ftüetlick'enveife l-atte sie adcr einige rage borbcr pou ü-rem Viauue ciueu Brief erbalten, in welck'em dieser mit keiner St'lbe erwäbut, daß er t'ieid brauche. Der Fremde mußte demuack' mit leeren Händen abziel'en. Es ist febr ivaprfebeiuliet', daß i-icr der Veriucl' eines 'k'etrugs borliegt, und da dieser Ver fuck'mögftck'eriveise iviederl'olt ivird, so glauben wir im Futercsie der ol'ueticß bedürftige» Frauen unserer Laudwebrmäinicr zu l-audelu, wenn wir dieieu Vorfall zur Warnung vier miftbeileu. Wie io recht tief die Vaterlandsliebe im Herzen uiisrer iu'S Feid der Sel'iackft lünausgezogeuen .ürieger tvurzelt, >oic abcr auck' dieses Herz i» seinen gel'eiiufteu Fallen bou-lleguugeu u'.anuigfaltigfter 'Art turck'welft ivird, dabo» giebt Zeugiüß ei» uns borlicgendcr Feldpostbrief ciivS Ilulerofftziers des Aiggtc burger Feftuugs Bcgimeifts 'Br. t aus Hönbcim bei Straß- burg vom ft. September. Sein Verfasser schrieb ibn inmitten der strotzenden Belagerungsgeschütze wie folgt: „Wir liege» feit t Wo.-beu vor der bis jetzt unbesiegten Festung Straßburg mit ft.ioStück s.l'wereu Bclageruugsgcfel'ützeu, loelck'c aus 21 pfüu digeu und 12 pntukigcu.lammen, sowie aus.10 psüudigeu'Bom beu A-iorieru beftebeu. Seit Dienstag vor I I Zage» ist die arme Stadt bestpost'cn, und es ist sebou ein Sebult unk krümmer l'aufeu, bis jetzt babcn :!0 bis lo.ooi» PB'cnfck'cn von Eibil unk Viilitär de» Zod in Flammen und Einftürzcn der Gebäude, uack' 'Angabe des ErzbifeboiS bou Straßburg, geiunkeu, aber die Hartnäckigkeit des Eommaiidgifteii Übrig bält sie uoel'. Diese noel' vor vier 'B.-'-oeben so rciebc, stolze Stadt ist bald der Erke gleich, der Münster unk feste Häuser, Eitatelle sieben noch. Kommende» Sonntag sollen wir duS »eiligeAbcndmabl bckom men, denn die erste» Inge ioll der Sturm geichebcu. Llir lie gen lo,ooo Feftuugs.'Artickcrifteii luid 1l>,oot>A!a»u Fnfantcrie davor, unscrc Batterien slcbcu in der zweiten Parallele, unk sck'o» sind Wälle ei» Ertbamen. Slber aucki unsererseits bat diese Festung setzon biete, viele Opfer gefordert, und wie viele der Slurm verschlingt, das weiß Gott! Was mich betrifft, so bin ick' Gott sei Dank, noch gesund und wohl. 'Aber wie vie ' Male mich der Tod sck'on gngcläepclt und mit welchen Gcnü len ich den Blick nach Weib und Kind vergebens geworfen habe, und welche Tbräncn des Elends und des Kummers ich geweint, vermag ich niebt zu schildern. Wenn meine seligen Eltern das l'ättcn erleben sollen, sie batten sich die Augen auö dem Kopie geweint. Die iurchtbeircn Gestibren, Mützen, Strapazen und Eiittzetzruugeii werte» aber auch leicht begreifen lassen, mit we ck'cr Liebe gerate der deutsche Soldat für sein Vaterland in der. Kampf gezogen, ja sein Gut und Blut, sein Leben dem tbcure-a deutschen Vaterland zum Opfer gebracht. Wie viele tausend und abermals tausend deutsche Brüder deckt sebon Welschlands Erde, wie manches Muttcrl'crz jammert um den Solm, wie manches .-sink weint um den Vater — aber cs gilt, das Vater land zu retten. Und Fbr, die Fbr tatzeim geblieben seid, könnt init Stolz und Freude auf Eure Brüder und Sölmc blicken. Damm seid eingedenk des allmächtigen Gottes, betet für uns. daß er dem Elend ein Ende mache. Diese Bitte lege ick' Euch so recht an s Herz, denn diese furchtbaren Strapazen sind gar nicht »ici'r zu ertragen. Ach, wie diele Male bade ick' gebetet, wie manche Auebt geweint. Wir inael-ci^ sck'wcrc Tage durck', aber einmal läßt der liebe Gott dock' die Sonne wieder scheinen. Mein Verlust tabeiin ist groß. Mein Geschäft steift, vor ackft Wock'en mußte ich alte meine Leute entlassen, da die Arbeit mir eine in Lebtage alte war. Danket Gott, daß Euer Lobn nock' nicht zu alt ist; denn nacki diesem Kriege bekommen wir docki einen langen Frieden. Denket aber anck' an die Pflickft, die Fbr dabeim den Soldaten, die für das tbcure Vaterland streiten, schuldig seid" ,'c. — Wabrlick', so kann nur ein braver Soldat schreiben. Mö<ze sein Wuiisck', daß bald die Lonne des Friedens scheine, in Erstickung geben, möge er gesund und rubmgckrönt sein Weib und Kind uack' glücklicher Bückkebr in die deutsch kräftigen Vatcrarme schließen. Möge Straßburg nickst sein Grab dcnkmal werden. — 'Am 4. tsö. veranstalteten die beiden Gesangvereine zu Gcising und Altcnvcrg unter Mitwirkung trefflicher musika iischcr .strafte ein Eoncert, das einen Beinertrag von Ift Tbir. Ift Agr. erzielte, welcher an unsere Ervedition für den Inter nationalen Verein eingcirndet wurde. — — Fn der am Montag 'Abend im Königlichen Hoftbcatcr ftattgtbalften Vorstellung: „Das bemooste Haupt" von Aodcrick' Bcncdir, die alle Bäume dickst gestickt l-atte, brach wieder ein bockcr Eukl'ilsiasmuS aus bei den cff'eetbockc» Stecken, die iiamein lick> die sck'öiic Bocke des Studenten Alsdorf in Bezug auf pa triotischen Erguß cutbält. Die im Eoiumcrs wieder scbr krästiz gesungene „Wacht am Bbeiu" wurdc nach jeder Stropbe aber inalo stürmiseb begrüßt. Die gelungene Darstellung batte übr: gcuS lebendigen Applaus und Hervorruf in jedem Act zur Folge. Die Leipzig-Dresdner Bal'u^soll, wie man aus Leipzig schreibt, eine vierte Wagcnclasse erbaltcu. Die Herren Liebkucebt und Bebel erlassen folgendes Eireular au ibre Parteigenossen: „Der gelammte Aussebuß in Btaunsel'wcig winde gestern verbaitet und in Ketten geschlossen, unter militärischer Bedeckung angeblich uack' Königsberg abge- fübrt. Die Koutrolkommiiiiou in Hamburg übernimmt die Leitung der Partei. . . . Parteigenossen! ^-cid im Schreiben und Beden vorsichtig. Leipzig, ft». Scpt." — Der Elben. Ztg. schreibt mau aus Brauuschweig: Es wird Flmcu bekannt icn. daß unsere Stadt mit dem Aaebbarorte Welsein- 'tel der Sitz des Ausst-busies der sozial - demokratische!' -Arbeiterpartei der Fraktion Bebel und Liebkucelft ist. Die Mitglieder des 'Aus s.l'ust'cs sind beute aus 'Anordnung des Mststärgoilvcrucmems in Hannover dureb Militärkommando^' unke: Llsststenz der Pe l izei verl-asket »ud gebinidcu per Bab» aus eine prcußis.l e Festung, wie es veißt iiack' .stöiugc>bcrg i. Pr. anderer'Angabe zwolge uack' Lötzcn, abgestiptt worden. Die Veranlassung de zu dar ein von dem Aussetzuß erlassenes „z'Aauifcst" gegeben, welel-cs im Sinuc der iisterugtiouglcn 2>rbcstct-'Assoziation gegen die Fortsetzung des .striegcs wider das iranzösiseve „Brukerboft ' in l'eitiger Svraebc protcslirt, stir die ffiepubiit Fraukreick' einen el'rci'.bollcu Frieden verlangt, die Forderung der 'Abtretung des Elsaß und Loft'liugeus au Deutschland verdammt, :u energische-.: .stuutgebuugcu in tiesei Bick'kuui kurel' Volksveis.immluii.ien aiiffeldelt unk mit dem Bust sel'Uefft: „tes lebe die Bepubln " Der Drucker dieses „A'.iiiiicstcs", Sicvers, i-.ft das S.bickn: der oben Geuauuie» getl-cilt. ,Zn sei Ostra 'Allee sind gesteni ruchlosei- 'Böeise nstet. - mehrere Ponelüiu Sckiilser unler auSeru bei Ist-. Biciste:. Este Allee E und bei .ftausmami Schilling zerschlagen worden. Gleiche Aiederlrächligkeiten sollen auch noch an anderen Stell.,: geschehen sein. Wehe den Kerlen, wenn sie erwischt werden Aw Montag Mittag hat man wieder einmal ore; Kummeltzlättcheiispieier. zwei Preußen und ein Sachse, die ihn Epser nach der Wirthsehast im Börnergarten verschleppt hatten, daselbst seslgenoinmein Gestern Vormillaa ist ein Erhängter >m große» Garten polizeilich ausgehotzen worden. Uel>er die Persöniichieit dessclbdn verlautete ins Aachmittag noch nichts. — Oenclit! tel'e Gcriel'tsiitznng am io. September. Ein nock' Unbestrafter, der F> iieber Fobann Fnlins kllbtichaus Loiebwitz, ist eines Dicbstabls dringend bcrkäck'tig und aii'zerdem noctz der Verletzung öffentlieper Siegel und der Hinterziebnug der Hiltsbockiu eelung angcftggt, >2 Zeugen sind anwesend, Fn der Aaclft vom o. bis 1. Funi d, Fs. bat beim Ggstboisbesitzer Dcmnitz i» Loick'witz ein Einbruel' in das Seplackstbans statt gesunden, wobei «'> Stück Setzinken, im Wertbc I2G-stblr., ent ivendet wurden. Der Dieb ist wgbrschcinlich gestört worden, kenn man fand seine Beute srüb Morgens »oeb im Garte,- löffcntiick'er Durchgang nach dem Lgnkimgspiatz» vor. Der TVater l-gtte mit gckcr Gewalt das ganze Fenster stimmt den: Bal-men ciiigestoßen und war durck' die Oeffnnng zwistl'cn den zwei davor angebrachten Eist-nstäben eiiigcsticgc». 'Auf dem »-cnstcrbret 'and man am ander» Morgen einen Knopf, weletzei eincmHa» den Hose» des Angeklagten bcstndlick'en .ftnopfe ganz äbnUch war; scrncr lag in der Aal-c der Schinken dossen Mütze, Aoftzbnck- ia-d gvci ilstn gevörigc Schriftstücke. per eint
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