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^rschetut: Täglich srüh 7 llhr. Auserate «erdtn angeuommra: biS Abend» 6. Sonntag»: b«S Mittags 12 Uhr Marienstratze L»; in Neuß,dk: Buchdrucker«! vo» I»h. Pätzler, ,r. Klostergasse S. Anzeigen in dies Blatte slndtn ein« erfolgreiche Lrrdceitung. Auflager »»^xx» Exemplare. Tageblatt Druck und Eigenthuw der Herausgeber: §ltpslh A Neillsardl. — Verantwortlicher Redacteur: Julius Rkichnr!»1 Bierteljährlich 2t)Ng« bei unentgeldlicherb'ie- serung in'» Hau« Durch die «Smgl P»ft »ierrellähr! 22> Mgc Tinzetue Nummern l Stgr Inseratenpreise: Flic den Raum Nu» gespaltenen Zeck«: l Ngr. Unter „Eingelaabt" die Zeile 2 Ngr. Nr. 2SS. Fünfzehnter Jahrgang. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Sonnabend, den 27. Augnst 187« Dresden, 27. August. — Se. Maj. der Lkonig hat bei der jüngsten Anwesenheit in Dresden auch der Familie des an: 18. August gefallenen Herrn Generalmajors v Craushaar einen Besuch abgestattet und derselben die innigste Theilnahme ausgedrückt. <Dr. I.) — In preußischer Gefangenschaft befinden sich bis jetzt '.'»7,000 Franzosen. 1100 Offiziere, 2 Generäle, 18 Obersten, 2-' Stabs Offiziere, 100 Geschütze, 20 Mitrailleusen und 0 Adler. Auch Baiern, Baden und Würtemberg haben noch eine ziemliche Anzahl französische Gefangene. — Die ersten Franzosen sind gestern Morgen um 3 Uhr nach Dresden gekommen. In einem Extrazuge trafen sie unter .">11 Verwundeten brüderlich neben Preußen und Sachsen ge bettet hier ein und gingen nach kurzem Aufenthalt nach Görlitz weiter. Nur die Sachsen und einige besonders schwer ver mundete Preußen wurden den hiesigen Lazarethen überwiesen. Es sind-seit Donnerstag Mittag außer den genannten Oll Per mundeten je 24 Sachsen und Preußen und IO Kranke hierher gekommen. Als der durch einen Schuß in der Hüfte leicht verwundete Füßelier Beyrich, welcher sonst Schuhmacher in Dresden ist, einen Blick durch das Fenster der Verbandstation auf dem Leipziger Bahnhof warf, erblickte er zu seiner großen Freude unter der versammelten Menschenmenge seine Frau nebst ihrem 0 Monale alten Kind auf dem Arm. Er theilte dieß den ihn Verbindenden mir, welche die Frau hereinnöthigten. Es war wahrhaft ergreifend anzusehen, wie der Vater sein Weib und sein Kind herzte und küßte und die Frau wiederum um ihren verwundeten Mann besorgt war. Der Bitte, ihr den Mann zur Privatvcrpslegung zu überlassen, konnte natür lich nicht entsprochen werden. — Auf dem Schlachtfelde, hinter dem Dorfe Jeru salem, westlich von Metz, 10. August. Nachdem ich gestern den Schauplatz des Gefechtes bei Mars la Tour vom 10. be sehen, in ivelchem namentlich Seiten der Preußen das Garde Eorps gelitten, und während dieser Zeit von früh 10 Uhr bis Abends 7 Uhr ununterbrochen Kanonendonner gehört, be gab ich mich heute aus das Schlachtfeld vom 18. d., das eine ungeheure Ausdehnung zeigt. Schon die Dörfer vorher waren in Lazarethe umgewandelt, und wehten aus fast allen Häusern weiße Fahnen mit dem rothen Kreuz, über welchen zum Theil die französischen Farben blau weiß roth sich zeigten, als Zei chen. daß dort französische Verwundete sich befinden. Die Be wohner der Dörfer, von denen allerdings kaum der zehnte Theil der Heimalh treu geblieben waren, hatten sich weiße Binden mit rothem Kreuz tun den linken Arm besorgt, sich als Krankenwärter- kennzeichnend. Der Beginn des Kampfplatzes wurde sehr bald durch am Wege liegende Todte und Verwun octe gekennzeichnet. Die Schlacht ist eine der furchtbarsten der neuern Geschichte, denn die Zahl der Tobten und namentlich der Verwundeten ist aus beiden Seiten sehr bedeutend, lim den Besitz der von den Franzosen eingenommenen ungemein günstigen Stellungen ist jedesmal ein erbitterter' Kamps ent bräunt, so sind namentlich einige der umliegenden Dörfer, von denen eins den historischen Namen Jerusalem führt, mit Sturm rin Kampfe Mann gegen Man» genominen worden, wie aus der Zahl der dort liegenden Tobten beider Parteien zu ersehe». Außer der Infanterie, von 7 deutschen Armeecorps, ist noch die Artillerie in bedeutender Anzahl engagirt gewesen. Die Sachsen, welche hier zum ersten Male in Action traten, haben ungemein tapfer gekämpft, namentlich die Leib Negimenter und Nr. 100 und 107, sowie das Echühenregiment. Das zeigen deren gelichtete Reihen, namentlich auch die Zahl der gefallenen Offiziere. Wir betrauern den Eommandeur der Leib Brigade, General Major von Craushaar, welcher heute früh begraben wurde und viele ausgezeichnete Offiziere, Bei der Artillerie, die ihren guten Ruf auch hier bewährt, sind der Oberstleutnant Schörmer Zchwer, Hauptmann Kepßelitz, Adjutant Friedrich leicht verwundet, verschiedene Kanoniere getödtet. Die Ver iustlisten erhalten Sie wahrscheinlich eher, als ich Ihnen mit theilen könnte, daher übergehe ich die weiteren bedeutenden Verluste. Das Dorf Jerusalem, welches durch Artilleriefeuer an mehreren Stellen in Brand gerathen war, glich einem ein zigen großen Lazareth. Alle Stuben, Kammern, Hausfluren, Scheunen, Gärten, waren dicht mit Verwundeten, Preußen und Franzosen friedlich nebeneinander auf Stroh gebettet, angefüllt. Die Sorge für die Verwundeten wurde von zahlreichen Äerzten aus SanitätS-Detachemcnts, Lazarcths, von Johannitern, frei willigen Krankenpflegern übernommen, auch der Dresdner Al- bertSverein war durch Frau Simon hier vertreten. Leider fehlten diesen französischen Ortschaften Alles, was die Lage der armen Verwundeten erleichtern könnte, selbst an genügen- 1 dem guten Wasser mangelt es. Wären doch die verwundeten Sachsen gleich daheim nn lieben Vaterlande, wie sorgsam wür den sie dort von treuen Händen gepflegt werden, wie Mancher würde dem Vaterland« und den Seinen erhalten, der den Be schioerden des weiten Transportes unterliegt. Denn es ist natürlich nur allmälig möglich, die Verwundeten auf Leiterwa gen dm entfernteren Lazarethen und von da später dem Vater lande zuzuführen. Beim Dorfe Jerusalem mußten die Fran zosen beim Mittagessen überrascht worden sein. In einem hin ter dem Schulgarten aufgeschlagenen Zeltlager stand noch ein gedeckter Tisch mit OsfizierSfeldlafel, auf welcher noch die Eß- und Trinkgeschirre sich befanden. — Unseren neulichen Mittheilungen über den Hilfsvcrein „Gcneralmarsch" zur Unterstützung bedrängter Familien der im Felde befindlichen Militärmusiker, haben wir noch ergänzmd hinzuzufügen, daß nicht wmiger als neun und fünfzig Frauen mit über hundert Kindern von dem gmannten Vereine eine Erleichterung ihrer sorgenvollen Lage erwarten. Jemehr wir daher wünschen müssen, daß auch diesem Wohlthütigkeitswerke recht reichliche Beiträge zufließcn, damit den, allenthalben her antretenden Anforderungen mitj Erfolg begegnet werden kann, desto mehr halten wir es für unsere Pflicht, gleichzeitig in Be antwortung mehrfacher Anfragen ausdrücklich zu bestätigen, daß diese Gaben nicht etwa den Zurückgclassenen Familien der Mi litärmusiker ohne Ausnahme, sondern nach gewissenhafter Er örterung ihrer Bedürftigkeit zufließen. — In der M. Z. wird Klage geführt über die beiden, in der sächsischen Oberlausitz gelegenen, sehr reichen Klöster Marienthal und Marienstern. Nicht nur, daß deren Insassen sich von jeglicher Krankenpflege in und außer dem Felde fern halte», hört man auch nicht das Geringste über Einrichtungen von Lazarethen in deren gebäudercichen Eompleren, noch von sonst irgend welchen Lazareth- oder Geldspenden. — Von einer Anzahl Militairstrafarbeitern, die im Stadt krankenhause beschäftigt waren, benutzte einer, ein früherer Rei ter, einen unbewachten Augenblick und ergriff die Flucht. Der die Aufsicht habende Unteroffizier verfolgte ihn und erlangte ihn unter Beihilfe des Publikums, das sich an der Jagd leb Haft betheiligte, in der Prießnitzstraße glücklich wieder. — In den Straßen der Antonstadt haben in den letzten Tagen erbitterte Kämpfe unter Knaben stattgefunden, welche vorgestern soweit ausarteten, daß sie der dortigen Bezirkspolizei Veranlassung zum Einschreiten gegen die jugendlichen Kämpfer gaben. Anfangs waren es einfache Kriegsspiele mit Stöcken und Stangen gewesen, später war aber eine solche Erbitterung unter den sich gegenüber stehenden Parteien eingetreten, daß sie an die Stöcke allerlei spitzige Instrumente befestigt hatten und mit diesen improvisirten Waffen auf einander losgegangen waren. Ob Verwundungen dabei vorgekommen sind, wurde uns nicht mitgetheilt, doch scheint es so. Ein betrunkener Stallknecht der Renz'schen Kunstrei tergesellschaft ritt gestern Vormittag in vollem Rosseslaus mit zwei Pferden durch die See und Schloßstraße, das dieselben passirende Publikum nicht wenig gefährdend. Er wurde wegen dieser Ungebühr von der Polizei verfolgt und in der "Nähe der katholischen Kirche eingeholt und arretirt — Seit einigen Tagen wird von seinen Eltern ein vier zehnjähriges Mädchen vermißt, das nach dem Leipziger' Bahnhof geschickt worden war. seitdem sich aber nicht wieder hat sehen lassen. — In einem Gasthofe der Vorstadt Neudorf brannte es vorgestern Mittag in einer Dachstube Schnell herbeigeeilte Hilfe dämpfte alsbald das Feuer, das, soviel sich bis jetzt er Mitteln ließ, durch Unvorsichtigkeit veranlaßt wurde. — Daß die von lir. Rentzscb ausgcgaugene "Aufforderung zur "AuimMmc ter aus Frankreicb vertriebenen Arbeiterfamilien in ten vcrsckucdcnstc» Kreisen tcn gewüistckstcn Anklang nutet, davon zeugt aucb folgender Fall. Ein größerer Grundbesitzer in näck'ster Nabe Dresdens bat sieb erboten, einem zuverlässigen, ebrlicbcn, praktstcsten Oekouomc», dessen FrauHauSwirtbsebaftcrin in der Tbat ist, ein ilnn zugcbörigcs Baucrgut zu selbstständiger Bcwirtbsebastung zu übergeben. Da in unserer Gegend nur eine intensive Bewirtbscbaftung die Existenz gründet, so kann nur auf solck'c Rücksicbt genommen werden, die wirklich praktisch sind. Derselbe Besitzer erbietet sich ferner, einer vertriebenen, gebildeten Familie lOckonomc», Kaustcutc. wissenschaitl. Lcutef, die größere Kinder bat und wegen Logis augenblicklich in Per tcgcnbcit ist, unentgeltlich Wobnung zu geben. Näbcrcs ist durck' Diz.. Elauß zu erfahre». lieber den kürzlich berichteten Abgang eines SanitätS- corvs bsn Frankfurt nach Metz wird uns gemeldet, daß dasselbe i» Saarbrücken wichtige Dienste geleistet, indem es kort am der Babnbofvcrbandstatibn kür die Angebrachten Verwundeten fast ganz an ärztlichem Personal sebltc. In Zeit von >2 Stunden gingen :rooo Verwundete durch, welche grvßtciitbeils irisch bei bunten werden mußten. Der Dresdner "Arzt Or. Meng ist Di rigent des F-eldla.zaretbS in St. "Abold. — In der Gardcrcitcr - Eascrne in Neustadt befindet sich bekanntlich auch ein Lazarett'. Dasselbe crbiclt in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag einen sein unnützen und ge fäbrlicben Besuch. Es batten sich daselbst zwei Mädchen eingc- schlichen, welche bei einer daselbst wobnente» Frau eines Unter Meiers einen Diebstahl begingen. Die beiden Dirnen wurden jedoch früh erwischt und von der herbeigeruicueii Polizei ab gcfübtt. — Eine böse Schwiegermutter ist eine sehr unangenehme Sache. Daö mußte der Mhader einer solchen, ein Bewohner der Alaunstraße, am vergangenen Mittiöoch deutlich kenne» lernen. Diese Schwiegermutter, eine auöwärtö ungehörige, de- jahrte und dem Trünke stark ergebene Frau, wollte am Mitt woch Abend in die Wohnung ihres Schwiegersohns und zwar auf etwas stürmische Weise. ES entstand dadei ein Auilaui von "Neugierigen, bei weicher Gelegenheit einige Fensterscheiben klirrten, biö endlich die Polizei die nöthige Ordnung wieder herstclltc. — Oe fi e n tl i ch e G cr i ch ts > > y ung am 24. August. Die Verhandlung gegen de» Reitknecht Eari Heinrich Theodor Iäppelt von hier wegen Betrugs siet aus. — Der chcmaligk Gcschäitoiührcr der hiesigen Strohhutiavrik "A. Kläger u. Back' i jetzt Flügel u. Lewinson» Georg Gustav "Adolph Fischer von hier, ein bisher unbescholtener Mann und Familienvater, ist de- Betrugs und der Unterschlagung angcklagt. Er soll Bczab liingcn, für Fabrikinatcual unterschlagen, tcn Geschäftsinhabern mehr Materialien sowie höbcre Preise dafür, auch böbcre "Ar beitslöbnc in Anrechnung gekracht haben, als in Wirklichkeit an die Arbeiter bezahlt wurden und endlich eine sehr beten tcnte Menge Strohhüte in ter Fabrik durch die Arbeiter für seine Frau haben anscrtigcn lassen, womit er ein Geschäft im Kleinen betrieben. In erster Instanz zu 2 Jahren Arbeitshaus verurtbeilt, trug beute Staatsanwalt Reiche Estenstuck Beten ken. den Strafantrag i» seinem vollen Umfange aufrecht zu er halten und beantragte Ermäßigung der Strafe. Noch mebr wurde die Anklage durch die aetcnkimdigen Beweise dcS Ver theidigcrs des Angeklagten, I)r. Kunath, erschüttert, die Unter schlagung des Geldes verübe aus einem Versehen, die höheren Lol'iidcträgc seien zu Festlichkeiten für die "Arbeiter verwendet worden, die geringe "Anzahl Strohhüte für Fischers Ebenau seien mit Erlaübniß der Fabrikberren gefertigt worden re. Der Gerichtshof ermäßigte beute die Strafe auf 8 Monate Ardcito haus. — Henriette Therese Findcst'cn hier soll dieAnna Sophie vcrw. Zeidler aus der Straße eine Schwindclliese geschimpft haben, lie sie betrogen, daher ins Zuchthaus kommen müßte -c. Die von der Zeidler angegebenen Zeugen bestätigten aber im Gcgenthcil, daß sie die Findciscn zuerst eine EhemannSb... re. schimpft hatte. Darum erfolgte die Freisprechung der Letzteren und die Vcrurtheilung der Zeidler in die Kosten. Der von ihr dagegen erhobene Einspruch hatte nur die Bestätigung des Be scheids zur Folge. — Zwischen den beiden hiesigen Möbeihänb- lcrn Earl Aug. Böhme und I. G. Weiic war schon seit einiger Zeit In Folge gerichtlicherKlagen Feindseligkeit auögcbrochen. "Am eine geringe Veranlassung bin rief Weife dem Böhme zu: Du albernes L.... Oolgte eine bekannte undclikate Einladnngl re. Weife war deshalb zu Tl'alcr Straic verurtbeilt worden, in soier» er sich nicht zu einem Reiniguiigscid bcrstcbc. Nom An kläger wurde Einspruch angewandt, welcher zur Folge hatte, daß dem Kläger der Bestärkungscid zugelasscn und nach dessen Leistung Weste Thaler Strafe, Privatgcnugtbunng u. s. w. zncrkannt, die Einsprnchökostcn aber am den Staat übertragen werden. — Der hiesige Droschkcnbesitzer Johann Lcbmann batte eines TagcS icin Geschirr am dem Dippoldiswaldaer Platz ohne Aufsicht stehen lassen und sich kann in die dortige Kupicr'ichc Restauration begeben, m» ein Töpfchen Bier zu trinken. Der Statt-Gcnstarin Earl Gottlob Galle kam eben, dahin und will Lehman» am Tische 00 haben spielen scbcn. "Am eine Ermahnung des Letzteren zu seinem Geschirre zu geben, kam es zwischen Beiden zum Wortweebiel und Lehmann klagte Gallen schließlich wegen Beleidigung an; nach Vcrncbnumz der Zeugen wurde aber Letzterer frei gesprochen unk Klägern die Kosten zuerkannt. "AM tcn von Lcbmann vorgclcgtcn Ein fprnch bestätigte beute der Gerichtshof den erlassenen Bescheid. Dresden, 20. August. Nachdem die Deutschen vor Metz ihre Verwundeten fortgesendet und ihre Todten beerdigt haben ein englischer Eorrespondent aus dem preußischen Haupt quartier schätzt unseren Verlust an Todten und Verwundeten vor Mei; auf 10,000 Mann, verschanzen sie sich auf oev Höhen, die sic den Franzosen abgenommen haben. Demnach wird Bazaine, falls er auszubrechen versucht, dießmal die Aufgabe haben, welche bisher den Deutschen zusiel: die vcm dem Feinde besetzten Höhen mit Hurrah! zu stürmen. Bazaine, welcher das Möglichste that, um den Ruin des Reiches aufm halten, wird in allen preußischen Bcrichten als ein denkender, nicht blind daraus loS gehender Obergeneral geschildert, welche: mit den Massen zu operiren versteht. Er ist, ivie Palikas mit wahrhaft köstlicher Naivetät versichert und wie ihm der gesetz gebende Körper zu glauben scheint, zu beschäftigt, um Kriegs dopcschcn zu schreiben. Er kann allerdings und das dürfte der Wahrheit nahekommen, mit Paris nur noch durch Courier'« verkehren und auch das hat seine bedeutenden Schwierigkeiten Von der kronprinzlichen Armee werden wir in den nächsten Tagen allerhand Orte, immer näher nach Paris nennen hören, in welche sie ihre Vorposten vorgeschoben hat. Bald liegen die Ortschaften nach Norden über Chalons hinaus, bald haben wir sic südlich auf der Karte zu suchen. An welcher Seite sich der Kronprinz Paris nähern wird, das soll mit diesem Ueberall austauchen seiner Vorpostenlette verdeckt werden. So rnrmög lich wäre es bei einem so unternehmenden Führer, wie de' Kronprinz ist. gar nicht, wenn er Paris umginge und es in: Rücken faßte. Welchen Plan Mae Mahon dem gegenüber ver folgen wird , darüber widersprechen sich die Angaben. Nach einer vielleicht absichtlich in französische Blätter gebrachten Lesart hätte Mac Mahon nicht die Aufgabe, Paris zu ver theidigen, sondern den Versuch zu machen, Bazainen in Metz zu entsetzen. Die französische Bevölkerung bereitet, unterrichtet von Ingenieuren, den nach Paris vorrückenden Deutschen die denkbarsten Schwierigkeiten Sie macht alle Wege unpassirbar, errichtet Verhaue « s w. — Et»as MehrereS ist vom Krisgs schauplatz heute nicht zu melden. Eine Keine dij»!omatffchc Ver