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- Erscheinungsdatum
- 1870-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-05
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Monat
1870-07
-
Jahr
1870
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— OessentllcheSitzung t co S cdw u rg er i chtS -okeSam4. Juli. In Er bcuttHen Sitzung wurde vcr- harrdelt gegen Curl Hermann Zwanziger wegen auSgezcichircter ilnterschlagnng, Der Angeklagte ist 41 Jahre alt. auö Dresden crevürtig, nach nndeslrait. Die TisclilklPwsession, welche der Angeklagte nach Entlassung and der Schule erlernte, legte Znmnziger nieder und ivitmete sich den» Sck-reibsachc. Er diente nicl-reren In'esige» Sackmxiitcm als Scincibcr und wurde l^no ti» Pestdlenslc alo Erpktitioiisgebitte angesikllt, Sein 'Anstel lungSort irxir Vminichen und erfolgte seine. ldllcbe Vcrpstichtung am 12. Mai IK'H dar dem Geuck-tsamke Hainichen. I66»l nack: Dresden versetzt, ardeitetc er bis l Bkärz ttAitt in der Pall erpebilion 'Ar. Vl, dann in derleiiigen. wclckst sichanidem Vcip. ziger ahndete denndet und sckstüßllch dem l Juni l-stb.» eie >h ScptemEr im Hoipostaintc Hier >vurtc im September die unangenehine Entdeckung gemacht, daß ein in^etrcuer Be amter vorEnidcn sei» müsse. denn eine Menge Reclamakioncn lietcn ein, welche dckuntete». das! auS recemmandirten -2 riefen ohne 'Angadc den inliegendem Werth das ('feit addanden ge krinmen war, welches den den Absendern als darin liegend l»i Briefe angegeben war. Die Nachforschungen ergaben, daß die Auöicrtigungsick'einc für diele Adrenaken den Zwanziger her rührten, daß alle auch die recemmandirten Briete, hinsichtlich deren NecUnnatiencn cingelainen waren, durch die Hände Zwan zigerö gegangen iraren. Bia» beschieß, das Lreiben Zwanzigers zu beobachten. Die beiden Easscncontrolcurc übernahmen die Minie». Ai» IN. Sehlember '.'lachte 12 Ubr lam Zwanziger ln den Dienst und begann mit der 'Ausfüllung der Ouinunae» über Geld und recemmandirtc Briete, welche am nächsten Morgen den riettragern übergeben inerten sollten Hanen eentrelcur Lick'Ucke lad, daß Zwanziger die Geldbricie ebne Weiteres abtcrtigte. daß er aber, wenn es ticb um recemman dirte Briese bandelte, sich mit llnien zu ickmüen -.nacl-te (kr de sah die Briese genau, hielt sie gegen das 'Acht, helllichte sie auseinander zu brechen, und siecherte mit dem Federhalter in denselben herum. Sct'lüßlicb nabm er einen in die Hand, uiiterzeg th» einer gründlichen Unrrriuchuitg, nabm denFekerballerund der suchte, die .klappe zu lesen, mir der der Briet verschlösse» >rar. Dicö gelang ihm, er nahm den Briet ans dem Händerte und tedann auch den Geidiubalt. Aut der "bat ertaubt, gestand Zwan z'-ger, iraö er gerlmn, und lietene den kein Briefe eninemmene» 1 Liste. ab, Soiott crteigtc seine Arrelur ('-> gestand in der Voruntersuchung ein, zu in andern Mulen dem 16. August d.S 16. Scptbr. während seiner Aiuklrung Geld am- reeemman dirte» Brieten an sic!' genommen ,u babcn. Die D'ouvcrtS, welche nur mit Siegeloolaten derschienen oder nur beMcbt ge iv.sen seien, hadc er gröffucl und dann wieder dortlebt. 'Aus diese Weite bat Zwanziger sich widerrechtlich ttB Llstr. ange eigner, '..is Beweggrund giebt er an. die Abti.hl gel'abt zu haben, seine Steilung zu deri.tsien und ein Gescl'äit zu gründe». Zu höherem Gehalte hätte er bei Mangel einer abgelegte» Prüfling nicht gelangen cdnnen. Bei der Auc-tu.innig taub uian ein SHirkasseiibuch uüt 176 Lhlr. 2Ü Agr. unk in demselben HZA Llstr. daar i» Eaffe»-ck-ei»en liegend, l-tr gefleht zu, daß ein Lbcil dabcii den den Untcrick-lagumteii herrührt. Bel dieser AnSsuchung leurden tenier dergetuiiden mehrere hwgeii stände, binsickstlich deren testgeileUt in, daß sie aus Paguercu abErndrn getemiuen sind, wclche durch die Peneipedition'Rr. 7. gegangen waren. Zwanziger war kort Beamter der Packt.,:» iner, in derselben kauren ott zur Vagerung Pagucle. we,c!-e ein weder mir tingenallei Adresse oder ebne Atiessc in die Eepetl tien gAangten, und hlnnckstlich dercu eril (> röneruiigen auge>teilt leerten mußten. Bei der Polizei, als auaa in der Boruiikertu crncng legte Zwanziger ein Genantniß ieincr Sck-uld ab. Nicht so beute, in seinem Berhöre o.-iec-'rrie' dieiiueln der Dlugeichnt d gle jene Geständnisse und '.uetldirke tieß damit, daß bei der Polizei inan ilnn gedroist habe, ma» ,verde, wenn er man ge siehe, seine Frau eilnrnnnen und die .'Zinder ins Waisenhaus bringen. Dieß bade er uicbt haben wollen. Der Unteriuchunas eigner habe st-in die -busnckst gciielit, aus der Put entlassen zu werden, wenn er Geständnisse ableale. Da nun der Sri hier ein seist schlechter im? t ie Kost miserabel ».i. io habe er durch Aolegung eines Zugenantnines sich frei mackst« wollen. D-c Walstbeit sei. daß er die bei ihm geiundeucn Sachen. ein rotbes Znlet, ei» rllä'en 'Dcinwand unk Drei,, camn'tt und wollene äu irr. künstliche ' lumcn, eln Pstlicl-a k und eine Paill-ie braunen .Klcidetckroff, gekauft E,be: die in Frage cemmendc» Seihen >1.'> LEr.r seien alle- einem P.rguer geo>.!e», den Steckcn habe ec '!>h geneinmcn. Der Wenn der Sachen betragt ll-cii^ nn tec, welts über !>> Llstr. Weiter lourde bei der usiuehung eia 'Ali.g iirlt einer Amecke von r>t.ame» r ergeiunden. U-eber den Enverd gefragt, gab,',wa;zzigcr an. er >ei ein l-rbstück non »eiuem Baker, er habe den Bing au! dem Beden in einem ZZäii eben gefunden. Die Aei-tie teilte ein ZZ'ütkier gefaßt haben. <D'e> nun dieser, darüber gewagt, erklärte, die 'lletetle iei an ciiur Babel gcwcicn. ie andwele.'aranzlger seine . »gäbe, und ivellkc die tAadel aus der Haupritra.ßc gelanden bade» inidilcb gab der c'lngeshuldigte „als das eueerske, was er geneben tonne", an, tan er die Babel Mbit zwei Dhrringen in, Januar l>«U i.l beiü Pahicilerbe der 'lZeiterhcdikii.il gefundc» ba.be. Die Ohrringe verkamte Zwanzigee 'ür 4>» iri'lr.. und die 'Aourke l'-'ß er an einem 'Ainge ailbringen. nreige habe er niän ge maetik, lenderu die Sa.heu deshalb behalten, weil sich 'Aicmank M'.neider hätte. Die. Aeictre ven ' rillanten itt aut .'>6 Lhlr. geschäht werden. Der tngentdüiner iß Herr 'Aittergutc-oeiitzer hon srräwei aus ZBoßtehia, Dei'eive halte l^'Z-i in Dresden Wohnung genommen, ^Zm Zanuar dieses Jahres Heranlame Frau von.'Zräwcl ibrc -.Bwener, sZrau ve,i enid in hotklnis. ibr grei Scinnuctiiä-eu zu senden. ,Zrau veu r ernd vollzog kiesen -Auftrag und tüg'c der Sendung noch ein Paar Di r ringe und eine Aat-el mit rillanten deieizt bei. ol-ne daß dies von ,>ran v dräirwi verlangt werden >oäre. Sic declarirte das .AäitBcn mit '-i"' Lhir. Zm 26 Z>muar wurde das Wcrtblküg dein HeZwiiamte an die Pcirerrctitien Z l überwie sc» und rem (rihetieiiten Zivauggcr iibenwmiileu. Am 27. Januar l eite Baron b. .'Zrawel das A, Achen rwriönlict' ab. ' ei der D<ffnung 'and mau das «.newüiischtc. Zm '.'Aaez des selbe» Zabres erfuhr b. .wräivel, daß noch ein ZZaar Dbrringe und eine Brillcnitnadei damals »iltgesentet werden seien. Man la.it: aivörkeril einen Diener im Bcrdachte, dem das.'Zänch-.n ioiort naci, tenc» (Trennung übergeben iverdcn >vat. Dieter Berdacht iti liun vollständig zu'.Aieitke gciverd-e» Staatsanwalt 'ß.oßtcusci'cr beantragt die Bejahnng der Sä-uldirage in allen di. tien. z'lls Berthtldiger -ungirte Adv. SManz. der Urei iv-'-wag l-i'"'i 1-sN.H der Nnronchla nm.z der S-bmu-1'-t>!-e» be. ei tcaatc. Sci'inß ielgt de.eis. 4 Zuli. Das Buecsu Have.s niolbel aus Ma dz's. oas spanische Ministerium habe beschlossen, einem Prinzen von Ho!,enzo!lern die Werwe von Sporne» auaabielen. Eine D-oZilarion sei bravstragt werden, den P, inze» k'erven zu i> r süi'bia- und be'milS nach Deutschlans apgereiir. De Z. ' B c l i i >1 e I - r: t 7'' ccn < der >>- e s ein-: ltt'er l-tc-icciie und deren F olaen, -vcl' i:-> die etann :'it-an eines rliebten Sc!-l - l-te-a eieüeii .U'z' .Vl :»Na i eboni i -asch.n -st. er Angeklagte be'st Heeiita- -«l r r. eie D aine ie-neo ->e>- ns. >oelck-e e: j. i un cl-t n.'i r v'«? -ä-. >>e >> ..»en ( ar- : -. - . .,a, übrer. Dieses paar Im'tte. : ..r ec- !: k...-.e. i nur lce.eu lernt und ssa- >- "i L reue e», di : Sein ncen, >ceäl-e e i.ttenrickstrnde ADei k zwlick Klein und '? Wilsten,, so i nick't ebelich vcrl-u: :den smd, au zi, oflans :n r'lu st, Ziviscl)-:» f! v inkdclgerisscu und lcbte, dem l;r li ett ei ä.ffe ugc trvjead. kn eiiici» Stübchen nn !'e>ck>ra>ltt und inedn, - reie,»ander ,!e o ritten All.tß ivaö jie N - : „s sie ".»-.-ar> 'en, msteai ander, d e Wltthsämst wurde auS gemkluselxrftllchcn Zuschüssen bestritten. und ein 'Band zärtlicher Eintracht umschlana ihre Herzen. Da nabte sich in Errstalt dev '2lrbelto»ia»ncö Weiß der gsrledenSstörer r er stellte mit günstigem Erfolg die Treue der (Scttebten des Angeklagten ans die Probe: Bertha Führer kün digte ihrem Schlächtergesellen den Dienst und trat mit Welp in eine 'Aalso». Sie ließ Zopper mit seinem Schmerz allein, indem sic sich heimlich anö seiner Wohnung entfernte und sich i» die in der .'Zöpcuiger Straße bclegene Wohnung iheer Eltern flüchtete. ,,'Aaehe" war des Angeklagten einziger (vedankc, Raei>e wellte er nehmen >ui der lliigetreucn und an de», Bcriührer, der ihm die ("eli- bte adipenitig gcinacht batte. Bald batte er den iilinmehrigen Aliicntbalt der Beilix, Fiibrcr auSgekuiid ichaitet, er suei'tc sic in der Webiiung il'rcr Eltern auf, trat sic aber nicht zu Hanfe. An wem nun seine .'Aact>e auöiassen > Da erbliclte er eine Ubr und eine Zage, ('scschenkc. mit tenc» er einstmals die 'hiebe seiner Bertha auigcmuntett und welche die Ungetreue mit sich genommen hatte. Uhr unv Zage sielen dem leni des Angeklagten zu», Dpie»: er zerschlug die Uhr und zerriß die Zage i» kleine Stilge Danach wurde «dm etwas leichter, und er entfernte »ich iür dieses Mal. Erlösche» aber ivar taS Feuer der Eifersucht i» ihm keineswegs. Döpper wie derbelte sehr bald jemen Betuch hei erlha Führer, und wild leuchtete» seine 'Augen aui. als er seinen Acdcnvuhlcr. de» Ar- deiicr Welp, dei ihr tun. Blit eine», Messer drang er aus ihn ein. auS drei .'lepfwuiiden dlukciik, sank Weis zusammcn, und nur ein dcsendcrs alüglicher Zu'all balle ihn vor lebensgefähr licher Benetzung geschützt, ie daß er »ach einem achttägige» Krankenlager sich wieder erl-elt batte. - ertha Führer selbst war an jenem Tage der Bache ihres eifersüchtigen BerfolaerS entstehen: endlich aber sollte auch sie be» ihm erreicht werden. - ei einer dritte» Blsite um !öpper das Lß'ädcheii allein in il-rci Wohnung an. '2lengsilich ric' sie um Hilie, er aber >aßtc sie mit rräkligcr ,P>n», >exrn sic zu Beden »nd ivellte die also begonnene srcu»dich>ntl>cl-c Uiiterballuug ierlietzeii. Es gelang , ihr. sich seinen 2Umen zu entwinde», die Lhür zu criclchc» nnd ! am die Straße zu eiikstiehcn. Dei Angeklagte jedcxh war eben ! 'alle- ich'.ielliü'lg. er eilte der Fliehenden nach, i'olie sie aui dem I Köpeiuäer Felde ein und begann vier, in» Strafgericht ferlzu- . ictzcn. „Halt", ries er ihr zu, iircaic ieliie Faust nach ihr aus und wart sie abermals zu e edcii. ,.'2aß mich Was willst Du k von mir>" riet abwelaend das Mädchen. ?öpper aber kniete ! neben Bcrtba nieder, beugte sei» l'ieiia>t über das ihre und ! sprael': „Fetzt tage, ob Du mich noch liebst t"' Leine 'Augen ! iilnkeiteu. sie wblte ienicli bei'ken Alhem a»' !hren> (»esicht, und ^ ber Fucbl zittelnd, bat ne: ,,','aß mich! '2aß mich!" „Du tollst - sagen, ob Du mir noch gi:k oni", wiederholte tcr ^liigcklagre, „ob Du wieder zu mir kommen willst' Sage, daß Du mich l liebst, oder ich eeiße Die die '.Hase ab!" Und wie ein - litz i folgte diesem drohenden Demierwerte der Schlag! Bertha i Fabier fühlte ihre Aase in kein Munde des cuersüchkigen ' Sct'lächtergeseüeii, stc 'üblke .u>>h seine ielxittcii Zähne iich ifsi j und fester Ztaannneupreiieiie, und bdr Schrest hvild el'»inäci'tlg, l to.üi'i inebr m, Stande noch zu mbmcn, haueiste sie leise: „Za. ! ja, leb liebe Di l- im komme wieder zu Dir laß mich nur , leS." !ep>.xr öinteke ieiiieii Blund ei» wenig, 'eitHi's t'iase, bdn dem g-'äbrliche» Dru.t befreit, schlichike ichncll aus der ! Biord drohenden möble hinaus und ieg mir Wollust die Vu't des »euen Gebens ein Aoei- aebr Lage nachher zeigten ihre 'Ameiistügci die Spuren von dem knndrüchn der icharic» Zahne. ! bis Beikba endlich wieder fic, und ungebiiirett ricul-en konnie. aber »nn auch niebk unaeloo-eii die Angst jener Stunde erlra , gen haben wellte. Das Bei'prechen, welches sie dein Angeklag ! ten in jciier '.'.Ainilte des SMeegens gegeben, batte sie zwar ! nicht vergeben., allein sie war nicht Willens. es zu erfüllen: ! niebt ihn, ihren ehemaligen (-»erlebten besuchte itc wieder, sie ! lenkte vielmehr ibec Schritte zum Staatsanwalt, um gegen ten Baiemchäuder Wage zu erbeben. Und die königliche Staats, i amvattichail sah in der Androhung der . ertba Führer die Baie ^ abbeißen zu wollen, wenn rie niebt 'Diebe verspreche, das Bei gebe» der,,'Aöthigung" und stellte Lepper deswegen, rugleich j aber aueb wegen BermHzciisbeschätigung und vorsätzlicher Kör- ! pcrvcrletzung unter 'Auflage, Der 'Angellagke gesiand die i horerzänlten Facta zu und eril arte, daß die Triebfeder seiner j Handlungen nur die 'Diebe zu dem Mädchen gewesen, die ibm . untreu geworden rind lbn vcrlaneu habe. -Der Ari.-ciismai»! j 2'öeltz, der glückliche '.>ia i Z'lger des '.'lngetlagten, wird geiragt, i eb es ivabr sei. daß Berrl a Führer jetzt jenic Beaut »ei. i'-e j antwortet daraus: ,,"ia, borläustg ja." Präs : ..Was heißt das D' ^Zeuge: „Das i-eißt, vielleicht iverke ich ihr null oeirathen." Der Staaisainvall z.el-t die aui ,,'Aötl iguug" iauteiide Anklage selbst zurück, beantragt aber das Schuldig wogen wiederheller > ,'Zörpeeverlctzn»g und ivegen>.-ors.ztzlicherBern>ögensbesg-adi znng. ! Der h'erichtsbef bcrnitbeilt den Schlag,-tergeicllei, Löpper zu , 2 Monaten ttiefängniß. - „Wir Wilden sind doch bestere Bieinclcen", tagt der Ka j ii.it rer i» Senme s E-edicht, aber diese Wilden sind auch bei : liebe! als die Bleici-aeiiMker Die Döiven des Lagos si»t gegen j wärtig in L'öajbingioa die Zndiaiierbäuptliiigc. Ma» bal »ie i» » den Änenäleii bernm.ze ül-rk, bat ibiicu die kolossalen Waffen ! borräkbe und die ''ttesentaucnen gezeigt und ihnen damit man ! che» Alisriu des Staunens cmloelt. Dttskan» gab ihnen der Präsident eine Fere, bei der »ich ihnen die (Zivilisation in an muthigcrer Fonu zeigte, i-s ivar emc Staats Analre >» npum» lärmt». Die Würdenträger der Aepublik und des Auslandes . waren mit ihren Dame» ln hög-ner <''ala zuaegen und ^llico i wurde au'gcdete», um den-2i.(iitcn zu zeigen, daß man die (ihre, sie als ('Viskc bei 'ich zu 'eben, zu schätzen wisse. 'Auch die Zn ' dianer batte» ibrc» bcncn Staat angelegt, nainucn sich ga , staltlig- aus und benähme» 'ich durchaus würdevoll, wie sie überhaupi durch ihre natürliche 'Aoblesic eiiicii vorlbeilbasten ^ Eindruck ma l e» Die bedcutcurslf Penönlichteit unter ihnen : in unbedingt „Die roii-e 2.-eilc." Die teile Eonicrenz wurde be» ibm ielbil verlangt, und er entledigte ilg» tavci dee kurjc» ffiedc ,,AU' Eueren -Ai» bi» ich bierver gekommen: Zbr wun ichel mich zu sehen, »ad taruin erichic» >cl>. Zwei Lage bin ich setzt hier, und Keiner von Euch ist zu mir gekommen, Damm stelle ich mich >etzk vor Euch ein. '.viel» Bolt hungert, senket ibm zu ciicn Die Meinige» sind besorgt um mich ; senket ihnen "okichair, daß ich glücklich aiigekviinneii >»i»." So mußte iig» der Weiße vom rotbrii Manne eine wobivcrdünke 'Declion über Das geben lassen, was sich schickt, und der Minister des Zimcm entschuldigte sich damit, daß tcr große Baker der Präsident der Union und er. der Minister, so »ebr viel zu tbu» haben. ' »Zur Be sie zeit.» Karl Bogt erwietert au« Faniih 'Dewalb s Klage über die modernen Hoiels Folgendes: Klagt der Kochbiicl'ler über tu: Küche zu Hanic. io Nagt uniere Freun din über die Acthweiidlgkeir des'DuiticlniappenS, die Unannehm llchteire» dcv NeisenS, die Widemältigkeiten der Hotels, deren Besitzer mau nicht mehr z» ichen bekommt, und schlägt zur prackiici'c» Abbisse Vczzirhäuier wie dic Kar wanierals im Drient vor. wo der 'Arlsciite sei ieu Leppich i» eure <c-ck».' legt und nach abaebclclem 'Ac-teiilrairzo oini-tt Dattel» und eine Haudvoli ge rönoiei tst- rite an» seinem Schiiappsac-e verzehrt. Zch nabe dar (brr auch »ieliie eigenen !',eka»te:i. Zia fflllgemeaieu bin r.h nri. > ni» ick» tu große» -geleis den Wirt!- nicht seoen n»ß d-r B!a»n muß nur lächeln, ans Eeichäftsrneiischte», und das 'D.i-i-oln kommt aui die Bcc'.'Ming. Der -Dberkeiiuer aber lächelt n.ii uugoiist > US :i-!„!iig!t ani icinc ,j"lUMt Die Hotels »„neue:» ,'ich jntiner »nctn hinauf und uverbiete» sich iveel-sel >c.,ig Das ist wa.-r i>>er roer i > iet uld daran? Die ü cüci, de» i-'lhst und z ru r t-cionbers ric .Ae ieuden aus den «'»egenten. o-o eine sch o( .e Küche ist. Sie woben cs besser Hobe > a:o zu Hinje - loellcn seiner csse», beaucmcr sitze», in selstgi.-nSalti» ipeise», ausiiiclttamer bedient sein als zu Hause, und diejenigen (.-astboie. wo sie es nur je >-abca könne» wä b:i sich, bleiben i n ir.hen. Zeh Hab: das Berner Oberlar:, r.o.h gelaunt, als man für »wel biö drei Franken Pension fand. Dafür wolltm die Herren von Bern und Berlin täglich Fische und Ekestügel Haben. Suppenstrlsch und Schasbraten können wir auch zu Hause essen! - Nun. verebne Frenndln, giebt mau Fische und Geflügel, sctMt treffliche Möbel neuester FahM», drrorlrt prackst- botlc Säle und Zimmer, hält rin Heer von Kellnern ln ivclßcn Halsbinden und schwarzen Fräcken — wie der Man, so hackt man ibm die Wurst, sagt ein alteö Sprüchwort. ' Dlc Erhöhung des Kasscczolls Imt erklärlici-cr Weise Bleie veranlaßt, ans Mittel zu sinnen, die neue PBst zu erleichtern. Und ein Mittel dazu glcvt eö: denn bisher ivurde, säst ln allen lsmuSbaltungen, der Kaffeegenuß ff> einem von den Wenigsten geahnten Grade vertbcuert, nämlich durch das unvollständige Vermahlen der Bohnen. Genaue Versuche, welche man jüngst mache» ließ durch den vereioigten Edcmiker Herr Schädler, staden ergeben, daß man von ganz sein genurhle- nen Kasscevol'ncn nur lxilb so viel braucht als von grob ge mahlenen. ni» die gleiche Menge gleich starken Kaffees zn er halte»; und wenn man noch de» gemablcncn Kaffee in einem Mörser bis zur Feinheit dev Mehls zerstößt, wie bei den Orien talen gebräuchlich, so braucht man nur soviel alö von dem grob gemablcueii Kaffee. Wenn also die Steuererhebung ha- Dotb gerösteter Kasseevobnc». ivelchcö <> Psg. kostet, nm etwa 'c. Pfennig oder 4 Prozent verthenert. so kann man, durch sorgfältiges Mahlen oder gar noch Zerstoßen der Kaffeebohne«, seine» Eabctruiik von gewöhnlicher Güte um den mcdrfact>en Betrag des ZollanfschlageS wohlfeiler sich verschaffen, als bisher in den meinen Fällen zu geschehen pflegte. Ader man muß sich nm die Sache vekümmem i denn eine »ein mahlende Kaffee mühle geht schwer und die Dicnstdotcn Erden cö gcni, wein, die Mühle recht leicht geht: sie schonen lieber ihre Mühe als die WirthschaftSkasse der Hausfrau. Bcrsuckie wurden auch gemacht in Betreff der Art der Zubereitung. Es zeigte sich indessen, daß ma» ein gleich starkes Getränk erhält, ob man auf die gemahlenen Bol-ire» das Wasser auigicßt und eine Weile rieben laßt oder den Aufguß noch über dem Feuer einmal aut stoßen läßt, oder ob man ibn durch einen Kaffeedentcl durch nltrirt. Nur ist bei dem durchfiltrirten Kaffee das Aeom auE fällend stärker alo bei den beiden anderen Zubeieitti»gSarten. ' Militärisches. Der Füsilier Nie») ro» der I». Eon, pagnir des Kaiser Alcrandcr fAegimeitts, welcher sich kürzlich a»S dem :i. Stockweri cincr Easerne iir Berlin gestürzt hat, ist nach zweitägigen entsetzlichen Dualen perslvrbe». ES unterliegt kei »ein Zrocliel mehr, daß der iunge Bk.rnn das Opfer der Vcr zivcistuiig über die vom Hauptmanii Zohn von Freyeirv und vom Unte'B'ifi.zler KE-lmeir widerfahrene Behandlung geworden ,sl. Bia» beuchte! darüber Folgendes: Unteroffizier Kvhlmctz» srüher beim 64. iAegiment. bade vor Kurzem erst einen andern Manu seiner Eorporalschalt, ebenfalls Poinlscl cr Nationalität, wegen unrichtige» Zielens derartig mit der eiserne» Zietmaschi« tractirt, daß dem MauHe cinc große klaffende Wnnde auf der Naie vom Arzte I-aW zugenäbt werden müsse», und alS der Eoiiimantelir nach der Entstel'nngonrsachc der den Soldaten zeitlebens bcliliistaltenden Wunde gefragt, balK der Untcrosfi.zicr selber an Steile des der Deuticheu Sprache gar nicht mächtige» Polen geantwortet, der Mann sei gefallen. Solche und äh» iichc Ausschreitungen aber seien um io beklagcnSwcrkher, alS der Haiipttnaiui Zohn v. Frchcnd durch seine Maßnahmen taS 'Dcben in der I>>. Eompagnie ohnehin zu einem fast unerträgll chen gemacht habe. Habe das fftegimciit Ercrcitien geEibt, so sei es dem Haiiptmaiin Vergnügen geivesen, die (keine noch sluntcnlang vor und nach den Gesammtevolntionen ohne Borwinen des EommandcurS mit den schwierigsten Hebungen ahziiguälen. Wer cndllch ohnmächtig zusammcnbrach, wiirbe „zue Strafe i'ür die Schlaffheit" zu achttägigem Nacherercirm verurtheilk. Gedilterc Freiwillige <jetzt leidst Offiziere» wurden vom il-m slakl beim Bateriiamen mil krinkendcn Spottnamen an der Front aiifgeruieu und. wenn sic sich, in der Regel der gcblich, beklagten, io lauge gemaßregelt. biö es ihnen endlich gelang, ihre Versetzung zu erhalten, die natürlich arme Drei jährige selten dinchietzi n tonnten. Zn ihrer Verzweiflung suchten hieic einst blutige Rache zu nehme»: den» beim Rachtmanöver ivurde aui Zobik v. Feevend zweinial scharf geieuert. Die Kugeln tiaien ibn freilich nicht, aber sriiie Härte verdoppelte sich nuii. Zur Strafe iür Abgabe eines Schlüssels auf einer un richtige» Stube, schütte er einen Mann mit vollem Gepäck drei mal hintereinander nach Frictrichotcldr, ivegen einer unrichtigen Antwort in der ZnNructtonssiunte einen andern zweimal nach Dalwitz, meilenweit eniierute» Döriem hinaus, wo sie sich beim Schulzen melden »rußten :c Kurzum, das Veden bei der li). Eompagnie wird in einer Weiie gefchildcrt, daß der oben de regte Selbstmord >i:il allzu rrklärlich wird. ' El» ^ e n a m e » t. „Vic Parisiestne" ergiähll d>e Ge i.l'ici'tc eines Lestamcnts, taS ein Marseilier, naturalisirtn Lürke. binierlasien hat. Zwei ArMel aus dem Lestament diefeti mehrfach beweibten Südiranzosen inögcu hier Platz sinden. „Zch bcrmacbe meiner vielgeliebte» Frau und legitime» Gattin Sophia Eutoria deEornalis. zn Eerfu wohnhaft: EincSumnn- von äoo.tttttt Frcs.. die ich ibr im Ebecontract anögcsetzt: Si die Uhe und die Porzellan Vasen aus »leinem Kamin: ti» die he, ilge Zungirali von Penigiiw, die in meincin Salon von Ferouzet 'tcht: 4i die EonteS von Va Fontaine, Prachtausgabe mit Kupieni, and meincr Bibliothek, lwn, vermache ich meiner vielgeliebten Frau und legitimen Ehegattin Ronctnva Salome vom Stamme tcr Bosjeömen lBuschm'anneri unter den große» Palmen in Eapslatt: t r die Summe von 26k, Frcö-, um die ich sie von ihrem Vater gckau't: 2» eine Summe von 2(»5F-S.. für die verschiedenen Kinder, die sie von mir Erven dürfte: :i> meine Meerschaumpseife, jedoch nur unter der Bedingung, daß nur sie und ihre Mutter daraus rauche: 4» eine unter ihrer Adresse bei Herr» 'Daiour zu Marseiile anfdewahrtc Kiste, welche enthält: ein halbes Dutzend Erinoiincn, GlaSwaaren, zwei Hüte von Madame Drouard, eine LromsKte, eine Par »ünikriedlichse. sieben Kilos Soltatcntadack. 12 Boutelffen Kirichwasser, zwei große Vithvgraphicii, den Kaiser Napoleon Isi und die Königin Victoria darstellend." - ES ist jedenfalls gut. daß die beiden Witkwcn einige hundert Meilen auseinander wohnen. ' O b c S w oh l wa br 1 st ? Bel E r Ena Nöte, rvcl cbe in Paris über den Französisch-Englischen Handelsvertrag avgc stellt wurde, erklärte Herr Varivlre, Elgentbümer der unter dem 'Aamcn E coi» >ta Illu, bekannten Novitätcnhandlung, die F r a n z ö s i s ch c n S t r u m p f >v i r k e r hätten von der Eng lischen Eoncuraenz nichts zn fürchten. Um den Grund dier'A BclMiptung deiragt, erwiderte er: „Wir können In Frankreich keinen Gebrauch von den Englischen Strümpscn machen, «veil die Französinnen Waden Eiben und die Engländerinnen diesen Artikel nickst besitzen." Die unerwartete Enthüllung wurde mit homerischem Gelächter ausgenommen unk wird die Französinnen nicht wenig stolz machen. ' r D a s K r o t o d i 11 ln der Oder» bei Bricg ist unter großen Anstrengungen von dem Besitzer selbst wiederum glück lich eingesangcn worden. Das Thier hatte sich in die v. Lkd bcckc'iche Zuckersiederei an der Oder und zwar nach dem Ab zuaSgraben geflüchtet, weicher die ans der Zuckersiederei abge leiteten Dämpfe und beiße» Abflußgewässer m den Strom Met. Hier wmdc es umstellt und endlich mit Anwendung aller mög iichen Bvrficl'tomaßeegel» elngc'äugen, wobei eS einen Man» t» de» Arm gebissen haben soll. - Fortschritt. Der Papst bat die erste Probe der Uiif.blbarkcit bereits abgelegt, ineem ce den Eardinal Rauschtt (bekanntlich einer der Hanplopp-.-ileiite» gegen baö Dogma» einen „<A'ei" gcnainit bat. EbrinuS nanntc die Bischöfe bloS „Schafe" «.AKide ».cinc Vammcr re."»; ircilich kannte man da mals den Fortschritt heutiger Zeit noch nicht; rS galt »och de alte verrottete Latz: „Der Gerechteste fehlt dcö TageS siebenmal". fr.«, n.A I. ll U. 4. 06» u. Nm «II Fabr 3 Sr» II. Nttk ». I«»n I ioll /,i t . Voll cm stehlt si Unter sti Soschw ab,zctrekerl Allen her, «uch «ns «uf, Beacht u» H-chachN
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